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Technisches Gebiet
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Die Erfindung geht aus von Halogenglühlampen für Fahrzeugscheinwerfer.
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Stand der Technik
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Fahrzeuge die im Straßenverkehr besonders auffallen sollen, sind oft durch besonderes Licht gekennzeichnet. So sind z. B. Motorräder, die bei Tag am Straßenverkehr teilnehmen, mit eingeschaltetem Licht gekennzeichnet, um ihre gegenüber Autos verringerte Auffälligkeit zu kompensieren und um der besonderen Gefährdung ihrer Fahrer Rechnung zu tragen.
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Dabei entsprechen die Scheinwerferlampen der Motorräder oft denjenigen der Autos.
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Seit einigen Jahren findet eine Entwicklung statt, die dazu führt, dass zunehmend auch Autos am Tag ihr Licht oder ein spezielles Tagfahrlicht eingeschaltet haben. Von Nachteil ist dabei, dass die Auffälligkeit bzw. Abgrenzung der mit Licht fahrenden Motorräder entfällt.
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Darstellung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, im Straßenverkehr die Auffälligkeit von speziellen Fahrzeugen zu erhöhen bzw. ihre Abgrenzung zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Halogenglühlampe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Halogenglühlampe für Fahrzeugscheinwerfer besitzt ein Lampengefäß, das Filtermittel aufweist, die derart ausgebildet sind, dass die Halogenglühlampe während ihres Betriebs weißes Licht mit violetter Tönung emittiert. Diese Lichtfarbe ist als Fahrzeugscheinwerferbeleuchtung unbekannt bzw. nicht belegt und dient daher als auffälliges Merkmal für Fahrzeuge, die besonderer Aufmerksamkeit oder besonderer Rücksichtnahme bedürfen.
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Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die erfindungsgemäße Halogenglühlampe für einen Motorradscheinwerfer vorgesehen. Bei dieser Fahrzeugkategorie ist der erfindungsgemäße Schutz durch Auffälligkeit der Beleuchtung besonders effektiv, da ihre Fahrer besonders gefährdet sind.
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Vorteilhafterweise sind die Filtermittel als Beschichtung auf dem Lampengefäß ausgebildet, die Licht aus dem kurzwelligen Spektralbereich des violetten Lichts weniger stark absorbiert als Licht aus anderen, langwelligeren Spektralbereichen. Dadurch kann auf einfache Weise gewährleistet werden, dass von der Halogenglühlampe während des Betriebs weißes Licht mit einem erhöhten Violettanteil emittiert wird.
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Vorzugsweise ist die Beschichtung als Absorptionsfilter ausgebildet und enthält violette Farbmittel. Ein solches Filter kann mit einfachen Mitteln gefertigt werden und über die Dichte der Farbmittel in der Beschichtung oder über die Dicke der Beschichtung kann der Grad der Lichtabsorption und damit der Grad der violetten Tönung des von der Halogenglühlampe emittierten weißen Lichts beeinflusst werden.
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Vorzugsweise liegen die Farbkoordinaten bzw. Normfarbwertanteile x, y gemäß CIE 1931 oder DIN 5033, des von der erfindungsgemäßen Halogenglühlampe emittierten Lichts auf der Normfarbtafel nach DIN 5033 im durch die ECE-Regelungen definierten Weißfeld, das durch die folgenden Ungleichungen für die Farbkoordinaten x, y festgelegt ist:
x ≥ 0,310
x ≤ 0,500
y ≤ 0,150 + 0,640x
y ≤ 0,440
y ≥ 0,050 + 0,750x
y ≥ 0,382
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Damit erfüllt die erfindungsgemäße Halogenglühlampe die ECE-Norm und kann als Fahrzeugscheinwerferlampe eingesetzt werden.
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Zusätzlich erfüllen die Farbkoordinaten x, y des von der erfindungsgemäßen Halogenglühlampe während des Betriebs emittierten Lichts auch die folgenden zwei Ungleichungen:
y ≤ 0,5599x + 0,161
y ≥ 28,4343x – 11,822
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Die diesen Bedingungen gehorchenden Farborte innerhalb des Weißfeldes liegen näher an der Purpurlinie und dem violetten Bereich der Normfarbtafel und entsprechen weißem Licht mit einer geringfügig violetten Tönung.
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Bei einer einfach zu fertigenden Ausführungsvariante erstreckt sich die Beschichtung über die gesamte äußere Oberfläche des Lampengefäßes.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante ist die Beschichtung auf einen Teilbereich der äußeren Oberfläche des Lampengefäßes beschränkt, so dass das Lampengefäß zumindest einen beschichteten Abschnitt und zumindest einen unbeschichteten Abschnitt aufweist.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Scheinwerferlampe sind im Innern ihres Lampengefäßes zwei entlang einer Lampenlängsachse beabstandete Glühwendeln angeordnet. Dabei ist eine erste Glühwendel von einem unbeschichteten Abschnitt des Lampengefäßes umfasst, während eine zweite Glühwendel von einem beschichteten Abschnitt des Lampengefäßes umfasst ist. Damit kann das Licht einer Glühwendel gefiltert werden, während das Licht der anderen Glühwendel ungefiltert bleibt.
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Wenn die Beschichtung eine Tauchbeschichtung ist, kann ein Absorptionsgrad und die Farbtemperatur des von der erfindungsgemäßen Scheinwerferlampe emittierten Lichts über die Schichtdicke eingestellt bzw. gewählt werden.
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Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Halogen-Scheinwerferlampe sind vom ECE-Typ H1, H3, H4, H7, H8, H9, H11 oder H15.
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Um Blendung von entgegenkommenden Fahrzeugen durch direkte Lichtstrahlen zu reduzieren, kann an einem Kuppenbereich des Kolbens eine lichtundurchlässige Beschichtung vorgesehen sein.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die Figuren zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogenglühlampe;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogenglühlampe;
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3 ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogenglühlampe;
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4 ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogenglühlampe;
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5 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogenglühlampe; und
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6 einen Farbbereich des von den erfindungsgemäßen Halogenglühlampen emittierten Lichts auf einer Normfarbtafel.
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Bevorzugte Ausführung der Erfindung
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogenglühlampe vom ECE-Typ H7. Sie ist zum Betrieb an einer Nennspannung von 12 Volt in einem Kraftfahrzeugscheinwerfer vorgesehen, wobei ihre Leistungsaufnahme bei einer Betriebsspannung von 13,2 Volt ca. 55 Watt beträgt.
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Die Scheinwerferlampe hat ein lichtdurchlässiges, im Wesentlichen zylindrisches Lampengefäß 1, das aus Quarzglas oder Hartglas, beispielsweise Alumensilikat-Glas, besteht.
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Innerhalb des Lampengefäßes 1 ist eine axial ausgerichtete Glühwendel 2 angeordnet, deren Wendelabgänge jeweils mit einem Stromzuführungsdraht 4a, 4b verschweißt sind. Die beiden Stromzuführungsdrähte 4a, 4b sind jeweils elektrisch leitend mit einem elektrischen Anschluss 6a, 6b eines Sockels 8 verbunden.
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Die Kuppe 10 des Lampengefäßes 1 ist mit einer lichtundurchlässigen Beschichtung versehen. Im eingebauten Zustand der Scheinwerferlampe weist diese Kuppe 10 in Fahrtrichtung nach vorne. Dadurch wird verhindert, dass Lichtstrahlen von der Glühwendel 2 in Fahrtrichtung nach vorne direkt in Richtung eines entgegenkommenden Fahrzeugs abgestrahlt werden.
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Die gezeigte Scheinwerferlampe ist zum Einbau in einem Motorrad-Scheinwerfer vorgesehen und emittiert erfindungsgemäß weißes Licht, das eine geringfügige violette Tönung aufweist. Dazu ist auf das Lampengefäß 1 eine Beschichtung 12, z. B. eine Tauchbeschichtung, aufgebracht, die als Absorptionsfilter dient und Licht aus dem Spektralbereich des violetten Lichts weniger stark absorbiert als Licht aus den Spektralbereichen anderer Lichtfarben. Beispielsweise enthält die Tauchbeschichtung bzw. das Absorptionsfilter zu diesem Zweck violette Farbpigmente. Über die Dichte der Farbpigmente und die Schichtdicke des Absorptionsfilter kann der Lichtabsorptionsgrad und damit der Grad der violetten Tönung des von der Lampe emittierten weißen Lichts eingestellt werden.
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Eine Verwendung derartiger Scheinwerferlampen z. B. bei Motorrädern hat den Vorteil, dass sie sich bei Tage optisch von Autos absetzen bzw. unterscheiden. Diese Erfindung ist besonders vor dem Hintergrund wirkungsvoll, dass derzeit zunehmend auch Autos bei Tag mit eingeschalteten Frontscheinwerfern am Straßenverkehr teilnehmen, wobei deren Lichtfarbe nicht violett gefärbt ist.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogen-Scheinwerferlampe, die ebenfalls vom ECE-Typ H7 ist. Der wesentliche Unterschied dieses zweiten Ausführungsbeispiels gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel liegt darin, dass ein Umfangsabschnitt des Lampengefäßes 1 als unbeschichteter Abschnitt 101 keine Beschichtung aufweist. Dieser Abschnitt 101 ist beispielsweise zylinderförmig und entlang einer Längsrichtung der Lampe (in 2 senkrecht) etwa so bemessen, wie die Glühwendel 2 in dieser Richtung. Die übrigen Abschnitte des Lampengefäßes 1 sind – entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 – beschichtet. Diese sind einerseits der Abschnitt 112a zwischen dem unbeschichteten Abschnitt 101 und der Kuppe 10 und andererseits der beschichtete Abschnitt 112b zwischen dem unbeschichteten Abschnitt 101 und dem Sockel 8.
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Dieses Ausführungsbeispiel hat im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel einen (räumlichen) Teilbereich der emittierten Strahlung, der nicht erfindungsgemäß leicht violett gefärbt ist, sondern gemäß dem Stand der Technik keine besondere Färbung aufweist. Wenn die Glühwendel 2 z. B. im Brennpunkt eines Motorradscheinwerfers angeordnet ist, ist der zentrale Bereich des emittierten Lichts vergleichbar mit demjenigen des Standes der Technik nicht getönt, während Randbereiche des emittierten Lichts erfindungsgemäß violett getönt sind.
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3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogen-Scheinwerferlampe vom ECE-Typ H4. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind der Sockel 208 mit den Anschlüssen 206 unterschiedlich zum ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet. Weiterhin hat die H4-Scheinwerferlampe zwei Glühwendeln 202a, 202b, die entlang einer Lampenlängsachse (in 3 senkrecht) zueinander beabstandet angeordnet sind. Die (in 3) obere Glühwendel 202a dient dabei als Abblend-Glühwendel 202a während die (in 3) untere Glühwendel als Fernlicht-Glühwendel 202b dient. Benachbart zur Abblend-Glühwendel 202a ist eine Abblendkappe 203 vorgesehen. Sie dient im eingebauten Zustand der Lampe dazu, dass von der Abblend-Glühwendel 202a abgestrahltes Licht nicht auf Sektoren eines (nicht gezeigten) Reflektors fällt, die zur Reflexion von Fernlicht ausgelegt sind, wodurch der Gegenverkehr geblendet werden könnte.
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Vergleichbar mit dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist beim dritten Ausführungsbeispiel das gesamte Lampengefäß 201 mit einer Beschichtung 212 versehen. Diese entspricht in ihrer Ausprägung und in ihrer Wirkungsweise prinzipiell derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Somit wird beim dritten Ausführungsbeispiel das Licht beider Funktionen (Abblend- und Fernlicht) leicht violett getönt.
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4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogen-Scheinwerferlampe vom Typ H4. Ihr Aufbau entspricht weitgehend demjenigen des dritten Ausführungsbeispiels gemäß 3, wobei ein Umfangsabschnitt des Lampengefäßes 201, der im Bereich der Abblend-Glühwendel 202a angeordnet ist, als unbeschichteter Abschnitt 301 ausgebildet ist. Zwischen diesem Abschnitt 301 und der Kuppe 210 einerseits und zwischen dem Abschnitt 301 und dem Sockel 208 andererseits sind jeweils beschichtete Abschnitte 312a, 312b vorgesehen.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Färbung des Lichts zwischen Abblendlicht und Fernlicht unterschieden. Das von der Abblend-Glühwendel 202a emittierte Licht bleibt weitgehend ungefiltert, während das von der Fernlichtglühwendel 202b emittierte Licht erfindungsgemäß eine leichte violette Tönung aufweist.
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5 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Halogen-Scheinwerferlampe vom Typ H4. Ihr prinzipieller Aufbau entspricht demjenigen der Lampen aus den 3 und 4. Dabei ist im Bereich der Fernlicht-Glühwendel 202b ein unbeschichteter Abschnitt 401 vorgesehen, während die anderen Abschnitte 412a, 412b des Lampengefäßes 201 mit der erfindungsgemäßen Beschichtung versehen sind.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Fernlicht weitgehend ungefiltert bzw. ungefärbt, während das Abblendlicht erfindungsgemäß violett gefiltert bzw. getönt ist.
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Bezüglich weiterer Details zur Beschichtung wird auf das Dokument
WO 2008/074657 verwiesen.
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6 zeigt einen Bereich 520 auf der Normfarbtafel nach DIN 5033, in dem die möglichen Farbwerte des von der erfindungsgemäßen Scheinwerferlampe emittierten Lichts angeordnet sind. Die Normfarbtafel geht von einem genormten Betrachter aus und von der Tatsache, dass jede sichtbare Farbe in drei Grundwerte x, y und z zerlegt werden kann. Dabei steht x für den roten Anteil, y für den grünen und z für den blauen Anteil. Wenn man bei dieser Betrachtung von der Helligkeit der Farbe absieht, lassen sich die Farben zweidimensional in einem Koordinatensystem nur mit den Werten x und y darstellen. Dabei sind alle sichtbaren Farbwerte in einer schuhsohlen- bzw. hufeisenförmigen Fläche 522 angeordnet, die an einem (in 6) oberen Rand einer Spektralfarblinie 524 und an einem (in 6) unteren Rand von einer Purpurlinie 526 begrenzt ist. Dabei stellen die Bereiche der hufeisenförmigen Fläche 522, die nahe ihrer Begrenzungslinien 524, 526 liegen, satte Farben dar, während ein mittlerer Bereich der Fläche 522 schwache Farben bzw. weiß darstellt.
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Auf der hufeisenförmigen Fläche 522 ist ein Teilbereich gekennzeichnet, der die Farbtöne und die Farbsättigung des ECE-Weißfeldes 528 umfasst. Normgemäß liegen alle Farbtöne und Sättigungen von den von Fahrzeug-Scheinwerferlampen emittierten Lichts in diesem Feld 528.
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Erfindungsgemäß wird durch die Gerade y = 0,5599x + 0,161 (mit dem Bezugszeichen 530) und durch die Gerade y = 28,4343x – 11,822 (mit dem Bezugszeichen 532) der Teilbereich 520 des ECE-Weißfeldes 528 begrenzt bzw. definiert, in dem die Farborte des weißen Lichts mit violetter Tönung liegen. Die Gerade 530 schneidet die Spektralfarblinie 524 dabei im Schnittpunkt C mit den Farbkoordinaten x = 0,07 und y = 0,2, während die Gerade 532 die Purpurlinie 526 im Schnittpunkt B mit den Farbkoordinaten x = 0,42 und y = 0,12 schneidet. Die beiden Geraden 530, 531 schneiden sich innerhalb des ECE-Weißfeldes 528 im Schnittpunkt A mit den Farbkoordinaten x = 0,4299 und y = 0,4015.
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Damit ist ein Bereich 520 des durch die ECE-Norm vorgeschriebenen Bereiches 528 des von Scheinwerferlampen emittierten Lichts definiert, der erfindungsgemäß zur Kennzeichnung von Fahrzeugen dient, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
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Die Erfindung bezieht sich auf Ein- und Mehrwendellampen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 5033 [0012]
- DIN 5033 [0044]