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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Entnahme eines
Mediums aus einem unter Druck stehenden Behälter. Diese kann insbesondere Bestanteil
eines Geräts
sein, welches zum Desinfizieren, Sterilisieren und/oder Pflegen
von ärztlichen Instrumenten
vorgesehen ist. Insbesondere sollen mit dem Gerät zahnärztliche Instrumente aufbereitet werden.
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Bei ärztlichen
oder zahnärztlichen
Handstücken
handelt es sich um rohrförmige
Teile, die der Arzt während
der Behandlung als Griffhülse
ergreift. Ein üblicherweise
in der zahnmedizinischen Praxis verwendetes Handstück ist ein
sogenanntes Bohrhandstück,
das an seinem vorderen Ende ein Behandlungswerkzeug, insbesondere
einen Bohrer trägt
und mit seinem hinteren Ende mittels einer Kupplung mit einem Versorgungsschlauch
gekoppelt ist. Durch das Handstück
erstrecken sich Versorgungsleitungen für Energie zum Antrieb des Behandlungsinstruments
sowie Fluidleitungen für
Behandlungsmedien, beispielsweise Luft und/oder Wasser. Unterschieden
wird oftmals zwischen sogenannten Turbinen-Handstücken, bei
denen zur Versorgung einer im vorderen Endbereich angeordneten Turbine Druckluft
vorgesehen ist, und sogenannten Motor-Handstücken, welche als Antriebseinheit
einen Elektromotor aufweisen.
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Zur
Aufrechterhaltung der Funktion der Handstücke bedarf es von Zeit zu Zeit
einer Pflege, insbesondere der drehbar gelagerten Antriebselemente.
Ferner führen
die in der zahnärztlichen
Praxis immer weiter ansteigenden Hygieneanforderungen dazu, dass
eine Aufbereitung von Handstücken
in regelmäßigen zeitlichen
Abständen
zu erfolgen hat. Die erfolgreiche Aufbereitung und Einhaltung der
entsprechenden Vorgaben muss hierbei durch den Zahnarzt lückenlos
dokumentiert werden, was einen nicht unerheblichen personellen und
organisatorischen Aufwand nach sich zieht.
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Eine
manuelle Wiederaufbereitung zahnärztlicher
Handstücke
erfolgte bislang dadurch, dass die Instrumente nach Gebrauch am
Patienten zunächst sprühdesinfiziert
und äußerlich
abgewaschen wurden. Eine Innenreinigung der Instrumente wurde hingegen
in der Regel nicht durchgeführt.
Zwischenzeitlich existieren auf dem Markt allerdings Reinigungs- und
Desinfektions-Geräte,
in denen die Instrumente aufbereitet werden, bevor sie einer Ölpflege
unterzogen werden. Die maschinelle Aufbereitung bringt deutliche
Vorteile gegenüber
einem manuellen Pflegen der Instrumente mit sich, da nur ein maschinelles Verfahren
eine sichere und reproduzierbare Reinigung und Pflege ermöglicht.
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Die
bislang bekannten Geräte
können
allerdings in der Regel lediglich für einzelne Aufbereitungsschritte
benutzt werden, sodass jeweils separat eine Reinigung, eine Pflege
und eine Sterilisation durchgeführt
werden muss. Die Gesamtheit der hierfür erforderlichen Geräte nimmt
einen relativ großen Platz
in Anspruch, wobei für
jedes der Geräte
jeweils elektrische, pneumatische und fluidische Anschlüsse erforderlich
sind. Die Realisierung einer vollständigen maschinellen Aufbereitung
zahnärztlicher
Instrumente mittels einzelner Geräte ist dementsprechend sehr
umständlich
und mit einem hohen Kostenaufwand verbunden.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass die einzelnen Geräte in der
Regel nicht untereinander vernetzt sind, weshalb ein Datenaustausch
zwischen den Geräten
nicht erfolgen kann. Dies führt
wiederum zu einem Mehraufwand des Bedienpersonals, da keine durchgängig automatische
Dokumentation der Instrumentenaufbereitung erstellbar ist. Ferner
müssen in
Zwischenschritten die Instrumente von Gerät zu Gerät manuell weiterbefördert werden,
was mit einem intensiven Personaleinsatz und einem großen Zeitbedarf
verbunden ist.
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Bei
den Vorratsbehältern
für die
verschiedenen Medien zur Aufbereitung der Instrumente kann es sich
insbesondere um geschlossene Druckdosen (Treibgasdosen oder sogenannte
Zweikammerdosen), also unter Druck stehende Behälter handeln, über die
das Medium ausgebracht wird. Reduziert sich nunmehr innerhalb des
Behälters
der Druck, so hat dies auch eine Auswirkung auf den Volumenstrom
des abgegebenen Mediums. Da allerdings eine zuverlässige und
reproduzierbare Aufbereitung der Instrumente nur dann möglich ist,
wenn grundsätzlich
eine gleichbleibende Medienmenge aus den Behältern entnommen wird, liegt
der vorliegenden Erfindung insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
anzugeben, die entnommene Medienmenge konstant zu halten.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird hierzu eine Anordnung zur Entnahme eines Mediums aus
einem unter Druck stehenden Behälter
vorgeschlagen, welche ein an einer Auslassleitung für den Behälter angeordnetes
Absperrventil, einen Sensor zum Erfassen eines in dem Behälter anliegenden Drucks
sowie eine Steuereinheit aufweist, wobei die Steuereinheit zur Entnahme
einer gewünschten Menge
des Mediums das Absperrventil auf Basis des von dem Sensor ermittelten
Drucks ansteuert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Entnahme eines Mediums aus einem
unter Druck stehenden Behälter
vorgeschlagen, wobei der Behälter
eine Auslassleitung mit einem Absperrventil aufweist und erfindungsgemäß der in
dem Behälter
anlegende Druck ermittelt und auf Basis des ermittelten Drucks das
Absperrventil angesteuert wird.
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Die
beschriebene Lösung
ermöglicht
nicht nur eine zuverlässige
Entnahme des Mediums aus dem Behälter
in der gewünschten
Menge, sondern kann auch dazu genutzt werden, die Entleerung der Dose
bzw. des Behälters
festzustellen. Auch dies trägt
zu einer Erhöhung
der Betriebssicherheit des Geräts
bei. Die Ansteuerung des Absperrventils kann dabei insbesondere
auf Basis einer zuvor ermittelten Kennlinie oder Regelkurve erfolgen,
die in einem Speicher der Steuereinheit bzw. einem mit der Steuereinheit
verbundenen Speicher abgelegt ist.
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Alternativ
könnte
die entnommene Medienmenge auch dadurch ermittelt werden, dass das
Gewicht des mit dem Medium gefüllten
Behälters
erfasst wird und der durch das Ausbringen des Mediums sich ergebende
Gewichtsverlust bestimmt wird. Basierend darauf kann dann die entnommene
Medienmenge ermittelt werden.
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Gemäß dieser
alternativen Lösung
wird dementsprechend eine Anordnung zur Entnahme eines Mediums aus
einem unter Druck stehenden Behälter
vorgeschlagen, welche Mittel zum Erfassen des Gewichts des mit dem
Medium gefüllten
Behälters
sowie eine Steuereinheit aufweist, welche den durch das Ausbringen
des Mediums sich ergebenden Gewichtsverlust bestimmt und darauf
basierend die entnommene Medienmenge ermittelt. In entsprechender
Weise wird auch ein Verfahren zur Entnahme eines Mediums aus einem
unter Druck stehenden Behälter
vorgeschlagen, wobei der durch das Ausbringen des Mediums sich ergebende
Gewichtsverlust des Behälters
mit dem darin befindlichen Medium bestimmt und darauf basierend
die entnommene Medienmenge ermittelt wird.
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Eine
weitere alternative Lösung
besteht schließlich
darin, dass die Anordnung zusätzlich
eine Vorratskammer mit einem vorgegebenen Volumen aufweist, deren
Eingang mit dem Behälter
verbunden ist, wobei ferner ein Ventil vorgesehen ist, über welches
der Ausgang der Vorratskammer wahlweise mit dem Eingang und dem
Behälter
oder einem Verbraucher verbindbar ist und wobei der Vorratsbehälter ferner
ein bewegliches Ventilelement aufweist, durch welches ein mit dem
Eingang in Verbindung stehender Bereich von einem mit dem Ausgang
in Verbindung stehenden Bereich getrennt ist. Gemäß dieser Variante
wird auch ein Verfahren zur Entnahme eines Mediums aus einem unter
Druck stehenden Behälter vorgeschlagen,
wobei zunächst
eine mit dem Behälter
verbundene Vorratskammer mit einem vorgegebenen Volumen gefüllt wird
und anschließend
das in der Vorratskammer befindliche Medium dem Verbraucher zugeführt wird.
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Bei
allen drei Varianten ist sichergestellt, dass die den Vorratsbehältern entnommene
Medienmenge exakt und genau dosiert werden kann.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 in
Schnittdarstellung eine Prozess- bzw. Spülkammer eines erfindungsgemäßen Geräts zum Desinfizieren,
Sterilisieren und/oder Pflegen von zahnärztlichen Instrumenten;
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2 schematisch
die Vorgehensweise zur Dosierung der Menge eines aus einem unter
Druck stehend Vorratsbehälter
entnommenen Mediums;
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3 und 4 Darstellungen
zur Vorgehensweise bei der erfindungsgemäßen Dosierung der Medienentnahme;
und
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5 eine
weitere Variante zur Dosierung der Menge eines aus einem Vorratsbehälter entnommenen
Mediums.
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1 zeigt
zunächst
schematisch die Ausgestaltung eines Geräts zum Desinfizieren, Sterilisieren
und/oder Pflegen von ärztlichen,
insbesondere zahnärztlichen
Instrumenten, wobei das Gerät
nachfolgend allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehen
ist. Zentrales Element des erfindungsgemäßen Pflegegeräts 1 ist
ein Druckbehälter 2,
der eine Prozess- bzw. Spülkammer 3 umschließt. In dieser
Spülkammer 3 sind
während
des Prozessablaufs die zu reinigenden bzw. pflegenden Instrumente 4 angeordnet.
Die Anordnung der Instrumente 4 erfolgt hierbei mit Hilfe
eines Instrumententrägers,
auf dem mehrere Steckplätze
bzw. Kupplungen 5 angeordnet sind. Vorzugsweise sind unterschiedliche
Kupplungen 5 vorgesehen, sodass Instrumente 4 mit
Kupplungssystemen verschiedener Hersteller aufbereitet werden können. Als
Instrumententräger
dient im vorliegenden Fall der Deckel 6 der Prozesskammer 3.
Dieser Deckel 6 stellt die fluidische Ankopplung der zu reinigenden Instrumente 4 an
ein Versorgungssystem sicher. Er wird durch eine Verriegelungsvorrichtung
auf den Bund des Druckbehälters 2 geklemmt und
gegenüber
diesem abgedichtet. Über
in den Deckel 6 integrierte Verbindungsrohre können dann
die einzelnen Instrumente 4 und deren Kanäle einzeln oder
gemeinsam mit einem Reinigungs- und/oder Pflegemittel beaufschlagt
werden.
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Nachfolgend
soll zunächst
allgemein der Prozessablauf bei der Reinigung und/oder Pflege der Instrumente 4 beschrieben
werden. Hierbei wird vor dem Start der Aufbereitung die Druckdichtigkeit
der Prozesskammer 3 überprüft. Dabei
wird sichergestellt, dass der Deckel 6 richtig eingesetzt
und mit dem Druckbehälter 2 verriegelt
ist. Auch eine korrekte Verbindung der Fluidleitungen zwischen dem
Deckel 6 und in dem Bund des Druckbehälters 2 verlaufenden
Leitungen wird überprüft.
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Zur
Wasserversorgung des Geräts 1 wird Leitungswasser
vorzugsweise mittels einer Osmose-Anlage mit oder ohne nachgeschalteten
Mischbett-Ionenaustauscher filtriert, wobei die gelösten Salze
entfernt werden. Das Wasser bei einer Qualität von < 15 μS/cm
wird in einen geräteseitigen
Vorratsbehälter
geleitet, wobei der Füllstand über einen
Niveauschalter, der als Schwimmerschalter ausgestaltet ist, und
die Güte über einen
Leitwertsensor kontrolliert wird. Der Einlass in den Vorratsbehälter ist aus
hygienischen Gründen
mit einer sogenannten freien Fallstrecke ausgestaltet.
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Beim
Aufbereiten der Instrumente mit Hilfe des erfindungsgemäßen Geräts werden
dann nacheinander die folgenden Schritte ausgeführt:
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a) Reinigen
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Zunächst wird
Wasser aus dem zuvor beschriebenen Vorratsbehälter in die Prozesskammer 3 geleitet,
wobei dies über
eine Pumpe oder durch Ansaugen über
Vakuum erfolgen kann. In der Prozesskammer 3 wird das Wasser
mit Hilfe von Heizelementen auf etwa 45°C aufgeheizt. Dabei wird darauf
geachtet, dass die Temperatur nicht oberhalb von 45°C liegt,
um ein Koagulieren von Eiweiß zu
verhindern. Das Wasser wird ferner mit Hilfe einer Pumpe umgewälzt und über Sprühdüsen, welche
an der Mantelfläche
des Druckbehälters 2 oder
in einem Zentraldom angebracht sind, auf die Außenflächen der Instrumente 4 gerichtet,
um diese zu reinigen. Dabei kann das Reinigungswasser durch die
Instrumente 4 und/oder die Spraykanäle der Instrumente 4 und/oder
zur Außenreinigung
durch die Sprühdüsen der
Prozesskammer 3 geleitet werden.
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Das
Aufheizen des Waschmediums kann während der Umwälzung erfolgen,
sodass die zu reinigenden Flächen
zunächst
mit kaltem Waschmedium gereinigt werden. Das Reinigungsmittel kann hierbei
in Form von Pulver oder in Tablettenform in die Prozesskammer 3 zugegeben
werden oder aus einem entsprechenden Vorratsbehälter zudosiert werden. Die
verschiedenen Möglichkeiten
zum Dosieren des Reinigungsmittels werden nachfolgend beschrieben.
Das Waschmedium kann dabei aus Tensiden bzw. Phosphaten bestehen
und einen ph-Wert oberhalb von 10 aufweisen. Zur Beendigung des
Waschvorgangs wird das Wasser aus dem Druckbehälter 2 abgelassen.
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b) Klarspülen – Neutralisation
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In
einem darauffolgenden Schritt wird dann das Wasser aus dem Vorratsbehälter in
die Prozesskammer 3 geleitet und nun auf ca. 45°C bis 60°C aufgeheizt.
Während
des Umwälzenz
des Wassers wird aus einem weiteren Vorratsbehälter Klarspüler bzw. Neutralisator zudosiert.
Alternativ kann aufgrund der höheren
Temperatur im Vergleich zu dem Schritt a) nunmehr auch eine zweite
Komponente einer Reinigungstablette aufgelöst werden. Die Flüssigkeit
wird wiederum parallel oder zeitversetzt bzw. im Intervallbetrieb
durch die Instrumente 4 und die Spraykanäle geleitet
bzw. über
die Sprühdüsen auf
die Außenflächen der
Instrumente 4 gerichtet. Als Klarspüler bzw. Neutralisator kommt
insbesondere Phosphorsäureester
mit einem ph-Wert von 3 bis 5 zur Anwendung.
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Die
Flüssigkeit
kann wiederum aus dem Druckbehälter
in die Kanalisation abgelassen werden oder verbleibt im Behälter, um
beim späteren
Pflegevorgang aus den Instrumenten 4 austretendes überschüssiges Pflegemittel
aufzunehmen bzw. um die ölige
Instrumentenaußenfläche mit
warmer Flüssigkeit
kurz abzuspülen.
In diesem Fall wird die Flüssigkeit
erst nach dem Pflegevorgang abgelassen, wobei es hilfreich sein
kann, die Instrumente 4 mit Druckluft zu beaufschlagen,
um ein Eindringen von Sprühwasser
in das Innere der Instrumente 4 zu verhindern.
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c) Pflegen
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In
einem dritten Schritt wird aus einem Pflegemittelvorratsbehälter Pflegemittel
in das Instrumenteninnere geleitet, sodass die Getriebe und Lagerstellen
geschmiert werden. Das Pflegemittel kann dabei in flüssiger Form
als Öl
oder aus einer Druckdose in einen Druckluftstrahl injektiert werden.
Es ist auch möglich,
das Öl über das
in der Druckdose enthaltene Treibmittel aufzuschäumen und das Instrumenteninnere
mit diesem Öl-Luft-Schaum
zu füllen. Die
Luftbläschen
kollabieren in diesem Fall verhältnismäßig rasch,
sodass das Öl
im gesamten Instrumenteninneren einen gleichförmigen dünnen Ölfilm bildet. Als Schmierstoffe
kommen biologisch abbaubare Fettsäure-Esteröl/Weißöl-Gemische zur Anwendung.
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d) Abspülen
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Nachdem
zuvor beschriebenen Pflegevorgang können die Instrumente an der
Außenfläche mit der
noch im Behälter
befindlichen Klarspülflüssigkeit abgespült werden.
Alternativ hierzu wird über
eine Pumpe frisches Wasser aus dem Vorratsbehälter der Prozesskammer 3 zugeführt und über die
Sprühdüsen auf
die Instrumentenaußenflächen gerichtet.
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e) Sterilisation – Vorvakuum
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Zum
Sterilisieren der Instrumente wird der Prozesskammer 3 frisches
Wasser aus dem Vorratsbehälter
zugeführt.
In der Prozesskammer 3 ist zur Entlüftung eine Vakuumeinrichtung
angeschlossen, wobei der Druck innerhalb der Prozesskammer 3 überwacht
bzw. registriert wird.
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Mit
Hilfe der Vakuumeinrichtung wird die Luft aus der Prozesskammer 3 abgesaugt.
Das Vakuum wird durch Aufheizen des Wassers über Heizelemente bis auf Atmosphärendruck
abgebaut. Die Prozesskammer 3 wird dann mit Wasserdampf
befüllt,
wobei sich dieser Vorgang je nach Sterilisationsprogramm mehrmals
wiederholen kann.
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Das
verdampfte Wasservolumen kann bei jedem Vakuumzyklus nachgefüllt werden,
wobei alternativ hierzu auch die gesamte für die Dampferzeugung erforderliche
Wassermenge gleich zu Beginn des Sterilisationszyklus in die Prozesskammer 3 eingebracht
werden kann.
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Alternativ
zur Dampferzeugung über
in der Prozesskammer 3 befindliche Heizelemente kann Wasserdampf
zum Druckausgleich bei der Entlüftung bzw.
zur Sterilisation auch aus einem außerhalb der Prozesskammer 3 befindlichen
Dampfdruckkessel zugeführt
werden.
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f) Trocknung und Kühlung
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Nach
Abschluss der Sterilisation werden die Instrumente 4 getrocknet,
in dem der in der Prozesskammer 3 befindliche Wasserdampf
zur Kondensation gebracht wird. Dies wird dadurch erzielt, dass
die Behälterwand
oder in dem Behälter
befindliche Elemente gekühlt
werden, beispielsweise indem aus dem Vorratshälter entnommenes Wasser durch
sie geleitet wird. Dabei kann das Wasser kontinuierlich oder intervallförmig zugeführt werden.
Nach Beendigung des Kühlvorgangs
wird das Wasser abgeleitet. Da nunmehr innerhalb der Kamer 3 eine
Temperatur unterhalb von 50°C
vorliegt, kann der Deckel 6 geöffnet werden. Der Aufbereitungszyklus
für die
Instrumente 4 ist hierdurch abgeschlossen.
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Aus
der obigen Schilderung ergibt sich, dass mit dem Gerät 1 eine
vollautomatische Aufbereitung zahnärztlicher Instrumente ermöglicht wird.
Eingriffe durch Bedienpersonal sind nicht erforderlich, sodass ein
sehr komfortables System vorliegt. Dabei kann selbstverständlich auch
von dem geschilderten Auflauf zum Aufbereiten der Instrumente abgewichen werden.
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Handelt
es sich bei dem angeschlossenen Vorratsbehälter um eine Druckdose, beispielsweise eine
Treibgasdose oder eine sog. Zweikammerdose, so ergibt sich ein spezielles
Problem. Wird im Laufe der Benutzung des Geräts Reinigungs- oder Pflegemittel
aus dem Vorratsbehälter
entnommen, so fällt der
Druck in der Dose und der Volumenstrom des ausströmenden Mediums
wird geringer. Für
eine zuverlässige
und reproduzierbare Aufbereitung der Instrumente ist allerdings
unerlässlich,
dass grundsätzlich
die gleichbleibende Medienmenge aus dem Vorratsbehälter entnommen
werden kann, was erfordert, dass bei schwankendem Volumenstrom eine
zeitliche Anpassung erfolgt, um die entnommene Medienmenge konstant
zu halten. Ferner sollte eine Entleerung des Vorratsbehälters erkannt
werden.
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Zur
Lösung
dieses Problems wird zunächst eine
Anordnung zur Medienentnahme vorgeschlagen, wie sie in 2 dargestellt
ist. Hierbei wird der Druck innerhalb der Dose 50 über einen
Drucksensor 71 erfasst. Mit Hilfe einer Regelelektronik 72 wird dann
ein an einer Auslassleitung 73 für die Dose 50 angeordnetes
Absperrventil 74 für
eine bestimmte Zeit geöffnet.
Die druckabhängige Öffnungszeit
kann hierbei als Regelkurve, welche zuvor experimentell ermittelt
wurde, in der Software der Steuereinheit 72 hinterlegt
werden. Auf diesem Wege ist sichergestellt, dass unabhängig vom
Dosendruck bzw. Füllstand
jeweils eine konstante Medienmenge entnommen werden kann.
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Durch
die Überwachung
des Dosendrucks kann ferner auch eine Entleerung des Vorratsbehälters 50 erkannt
werden, wie schematisch die 3 und 4 zeigen.
Dargestellt ist jeweils der Druckverlauf in Abhängigkeit von der in der Dose
verbleibenden Medienmenge, wobei 3 den Verlauf
bei einer sog. Treibgasdose und 4 den Verlauf
bei einer sog. Zweikammerdose zeigt.
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Bei
einer Treibgasdose drückt
das Treibmittel in der Dose unmittelbar auf die Oberfläche des Mediums.
Wurde das Medium vollständig
abgegeben, so tritt weiterhin noch Treibgas aus der Dose aus, sodass
für den
Drucksensor 74 nicht unmittelbar erkennbar ist, ob sich
noch Medium in der Dose befindet oder nur noch der Druck des Treibgases
an dem Sensor 74 anliegt. Dementsprechend muss experimentell
der verbleibende Restdruck prest ermittelt werden,
der sich bei der Medienmenge 0 ergibt. Dieser Zustand wird dann
als Entleerung der Dose erkannt.
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Bei
Verwendung einer Zweikammerdose hingegen befindet sich das Medium
in einem separaten Innenbehältnis,
auf welches der Druck des Treibgases wirkt. Ist der Innenbehälter vollständig entleert, fällt auch
der Druck am Ventil wie dargestellt schlagartig auf 0, da das Treibgas
selbst nicht mehr aus der Dose austreten kann. Dieser Druckabfall
kann von dem Sensor 74 eindeutig erkannt und über die
Regelelektronik 72 ausgegeben werden.
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Mit
Hilfe der vorgeschlagenen Lösung
ist also sichergestellt, dass jeweils die gewünschte Menge an Medium aus
dem Vorratsbehälter
entnommen wird. Sollte gewünscht
sein, lediglich die Entleerung der Dose festzustellen, so kann anstelle
eines Sensors mit zugehöriger
Regelelektronik auch ein einfacher Druckschalter eingesetzt werden.
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Alternativ
zu der zuvor beschriebenen Vorgehensweise wäre es auch denkbar, die aus
einem Vorratsbehälter
entnommene Medienmenge durch eine Gewichtsmessung zu bestimmen.
Hierbei sind alle Vorratsbehälter
oder die Vorratsbehälter
einzeln mit den darin befindlichen Medien an einer Wiegezelle befestigt.
Bevor das jeweilige Medium ausgebracht wird, erfolgt eine Messung
des Gesamtgewichts. Nach oder während
dem Ausbringen des Mediums wird dann der Gewichtsverlust bestimmt,
woraus dann die ausgebrachte Menge ermittelt werden kann. Hierzu
wäre zunächst eine
entsprechende Kalibrierung erforderlich, bei der der sich bei Entnahme
einer bestimmten Medienmenge ergebene Gewichtsverlust ermittelt
wird.
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Diese
Variante zeichnet sich durch ihren einfachen Aufbau aus, wobei insbesondere
der Vorteil besteht, dass ein einziges Messsystem gleichzeitig für mehrere
Medien verwendet werden kann. Auch in diesem Fall kann das zu entnehmende
Medium exakt dosiert werden.
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Eine
dritte Variante zur exakten Dosierung ist schließlich in 5 dargestellt.
Hier ist zwischen dem Vorratsbehälter 50 und
dem Instrument 4 eine Anordnung zur exakten Dosierung angeordnet.
Diese besteht aus einer Kammer 80, deren Eingang und Ausgang
mit einem 2/3-Wegeventil 85 verbunden ist. Der Eingang
der Kammer 80 ist ferner auch mit der Spraydose 50 gekoppelt
und das Ventil 85 ist mit dem Instrument 4 verbunden.
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Innerhalb
der Kammer 80, die ein vorgegebenes Vorratsvolumen umschließt, befindet
sich eine Kugel 81, welche in vertikaler Richtung bewegbar
ist. Am oberen Ende bzw. Auslass der Kammer 81 ist ferner
ein Dichtring 82 angeordnet. Die Kugel 81 mit dem
Dichtring 82 ergibt ein weiteres Sperrventil, wie nachfolgend
erläutert
wird.
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Die
Funktion an dieser Anordnung ist wie folgt: Im Ruhezustand ist über das
Ventil 85 der Ausgang der Kammer 80 mit deren
Eingang verbunden. Hierdurch kann ein Druckausgleich stattfinden
und die Kammer 80 wird mit dem Medium des Vorratsbehälters 50 gefüllt.
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Um
ein bestimmtes Volumen des Mediums zu entnehmen, wird nunmehr das
Ventil 85 derart angesteuert, dass der Ausgang der Kammer 80 mit
dem Instrument 4 verbunden ist. Das Medium strömt hierbei
in das Instrument 4 und ferner strömt Medium von der Dose 50 zur
Unterseite bzw. zum Eingang der Kammer 80. Hierbei bewegt
sich die Kugel 81 nach oben, wobei das Medium solange strömt, bis
die Kugel 81 gegen die Dichtung 82 drückt. Es
wird also eine Medienmenge an das Instrument abgegeben, die exakt
dem Hub der Kugel 81 mal der Querschnittsfläche der
Vorratskammer 80 entspricht.
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Wird
das Ventil 85 anschließend
wieder in die Ausgangsstellung geschaltet, so bewegt sich die Kugel 81 aufgrund
des sich ergebenden Druckausgleichs durch ihre Schwerkraft wieder
auf den Boden und es kann von Neuem die vorgegebene Volumenmenge
dosiert werden.
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Alle
drei beschriebenen Varianten bringen den Vorteil mit sich, dass
eine bestimmte Menge des Mediums exakt dosiert werden bzw. die Menge
des ausgebrachten Mediums exakt bestimmt werden kann. Die Reproduzierbarkeit
beim Aufbereiten der ärztlichen
Instrumente wird hierdurch beträchtlich
erhöht.