DE102010001502B4 - Gassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Gassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Aus dem Stand der Technik sind Lösungen bekannt, um das Aufblasverhalten eines zum Schutz eines Fahrzeuginsassen aufblasbaren Gassacks eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems in Abhängigkeit von variablen Einflussgrößen zu steuern. Beispielsweise kann das Aufblasverhalten eines Gassacks an die der Größe und/oder das Körpergewicht des zu schützenden Fahrzeuginsassen oder die Art (Seitenaufprall, Frontaufprall, etc.) bzw. der Schwere einer Kollision adaptiert werden.
- Eine gattungsgemäße Gassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem ist aus der
US 2005 0 098 990 A1 bekannt. - Außerdem wird in der
DE 10 2008 007 656 A1 eine Fahrzeuginsassen-Rückhaltevorrichtung mit einem Gassack beschrieben, dessen maximale Entfaltungsstrecke in einer Richtung zu einem Fahrzeuginsassen mittels eines Fangbandes begrenzbar ist und der wenigstens eine Gasausströmöffnung aufweist. Mit dem Fangband ist ein Schließmittel koppelbar, mit dem wenigstens eine Gasausströmöffnung ganz oder teilweise verschließbar ist. - Weitere Gassackanordnungen sind beispielsweise in der
JP 2002 211348 A DE 10 2006 027 371 A1 beschrieben. - Das von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, eine Gassackanordnung zu schaffen, die eine möglichst gute Anpassung des Aufblasverhaltens des Gassacks ermöglicht.
- Dieses Problem wird durch die Gassackanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Danach wird eine Gassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem bereitgestellt, mit
- – einem zum Schutz eines Fahrzeuginsassen aufblasbaren Gassack;
- – mindestens einer Ausströmöffnung des Gassacks;
- – einem Begrenzungselement zum zeitweisen Begrenzen eines aufblasbaren Volumens des Gassacks;
- – Freigabemitteln, die mit dem Begrenzungselement zusammenwirken und die in Abhängigkeit von einem Steuersignal aus einem inaktiven in einen aktivierten Zustand schaltbar sind, wobei
- – das Begrenzungselement im inaktiven Zustand der Freigabemittel das aufblasbare Volumen des Gassacks begrenzt und die Freigabemittel im aktivierten Zustand das Begrenzungselement freigeben, so dass die durch das Begrenzungselement zunächst bewirkte Begrenzung des aufblasbaren Volumens aufgehoben wird; und
- – einem von dem Begrenzungselement verschiedenen, bandartig ausgestalteten Anpasselement zum Anpassen des effektiven Ausströmquerschnitts der mindestens einen Ausströmöffnung, das derart ausgebildet und mit dem Begrenzungselement gekoppelt ist, dass es nach Freigabe des Begrenzungselementes relativ zu der mindestens einen Ausströmöffnung bewegt und dadurch der effektive Ausströmquerschnitt der mindestens einen Ausströmöffnung verändert wird.
- Erfindungsgemäß weist ein Ende des bandartig ausgestalteten Anpasselements einen Abdeckabschnitt auf, der die mindestens eine Ausströmöffnung zunächst überdeckt, wobei das Anpasselement so ausgestaltet ist, dass sich sein Ende mit dem Abdeckabschnitt nach Freigabe des Begrenzungselements vollständig von der mindestens einen Ausströmöffnung entfernt.
- Insbesondere wird das Steuersignal, auf das die Freigabemittel reagieren, von einem Sensor oder von mehreren Sensoren bereitgestellt. Beispielsweise handelt es sich um ein Signal eines Fahrzeugsitzsensors, der in Abhängigkeit von einem Körpergewicht des Fahrzeuginsassen ein Steuersignal generiert, das an die Freigabemittel geleitet wird. Natürlich ist die Art des Sensors, der das Steuersignal für die Freigabemittel generiert, im Prinzip beliebig. So kann beispielsweise auch ein Kollisionssensor, der eine Kollision des Fahrzeugs registriert, verwendet werden. Des Weiteren ist auch denkbar, dass ein Signal einer ESP-Einheit benutzt wird oder einer Kombination unterschiedlicher Signale.
- Das Begrenzungselement reduziert das aufblasbare Volumen des Gassacks bis zur Aktivierung der Freigabemittel, so dass das aufblasbare Volumen beispielsweise einer zuvor detektierten Körpergröße eines Fahrzeuginsassen oder einer Position des Fahrzeuginsassen auf dem Fahrzeugsitz angepasst werden kann. Zusätzlich kann über die Ausströmöffnung des Gassacks Gas nach außen oder in einen anderen Bereich des Gassacks abgeströmt werden, um die Absorptionswirkung des Gassacks zu verändern. Wird z. B. ein Signal eines Fahrzeugsitzsensors als Freigabesignal verwendet, erfolgt die Aktivierung der Freigabemittel in Abhängigkeit von dem Körpergewicht (und damit in Abhängigkeit von der mit dem Körpergewicht korrelierenden Körpergröße) des Fahrzeuginsassen.
- Es wird darauf hingewiesen, dass unter dem „aufblasbaren Volumen” des Gassacks z. B. auch nur eine Kammer des Gassacks verstanden werden kann, so dass für einen Mehrkammergassack denkbar ist, dass zwar das Volumen dieser Kammer durch das Begrenzungselement zunächst begrenzt ist, das Volumen einer anderen Kammer des Gassack jedoch nicht. Somit bezieht sich der Begriff „Ausströmöffnung” nicht unbedingt nur auf eine Öffnung, über die Gas aus dem Gassackinneren in die Umgebung des Gassacks abströmen kann, sondern z. B. auch auf eine Überströmöffnung, über die Gas aus einer ersten Kammer des Gassacks in eine zweite Kammer des Gassacks überströmen kann.
- Durch die Kopplung der Volumenbegrenzung mit einer steuerbaren Ausströmöffnung, d. h. durch die Kopplung des Begrenzungselementes mit dem Anpasselement stehen zwei Anpassmechanismen gleichzeitig zur Verfügung, die dennoch über einen gemeinsamen Freigabemechanismus aktiviert werden können. Hierbei kann über die Art und Ausgestaltung des Begrenzungselement und des Anpasselementes ein bestimmter zeitlicher Ablauf der Gassackadaption festgelegt werden; beispielsweise eine bestimmte Zeitverzögerung, die nach dem Aufheben der Volumenbegrenzung durch Freigeben des Begrenzungselementes auftritt, bevor das Anpasselement sich von der Ausströmöffnung weg bewegt, so dass das Verändern des effektiven Ausströmquerschnitt der Ausströmöffnung zeitlich verzögert gegenüber der Volumenfreigabe erfolgt.
- Die Ausströmöffnung ist insbesondere durch ein Loch in einer Gassacklage, die das aufblasbare Volumen des Gassacks begrenzt, gebildet. In diesem Zusammenhang wird erwähnt, dass sich das Merkmal, wonach über das Anpasselement der „effektive Ausströmquerschnitt” der Ausströmöffnung anpassbar ist, natürlich nicht darauf bezieht, dass der tatsächliche Durchmesser der Öffnung verändert wird, sondern die Große des nicht durch das Anpasselement abgedeckten Bereichs der Ausströmöffnung. Dies wird dadurch erreicht, dass das Anpasselement ein von einer Gassacklage des Gassacks verschiedenes Element ist, das relativ zu der Gassacklage bewegbar ist, um die Größe des nicht durch das Anpasselement abgedeckten Bereichs der Ausströmöffnung variieren zu können.
- Beispielsweise ist das Anpasselement so gestaltet, dass es vor Aktivieren der Freigabemittel die Ausströmöffnung zumindest teilweise überdeckt und nach Aktivieren der Freigabemittel von der Ausströmöffnung weg bewegt wird, so dass der von dem Anpasselement nicht überdeckte Bereich (d. h. der „effektive Ausströmquerschnitt”) der Ausströmöffnung zunimmt. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Anpasselement umgekehrt so gestaltet ist, dass es sich nach Freigabe der Freigabemittel so relativ zu der Ausströmöffnung bewegt, dass diese stärker abgedeckt wird, d. h. der effektive Ausströmquerschnitt kleiner wird.
- Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Freigabemittel einen Gasgenerator auf, der mit einem mit dem Begrenzungselement gekoppelten Haltemechanismus der Freigabemittel zusammenwirkt, wobei die Freigabemittel durch Zünden des Gasgenerators in den aktivierten Zustand übergehen. Der Gasgenerator ist insbesondere über das Steuersignal zündbar und etwa in Form eines „Minigasgenerators” ausgebildet, der zusätzlich zu einem Hauptgasgenerator, über den der Gassack im Falle einer Kollision des Fahrzeugs aufgeblasen wird, vorgesehen ist.
- Es ist jedoch im Prinzip auch möglich, dass der Haltemechanismus mit dem Hauptgasgenerator zusammenwirkt und kein separater Gasgenerator der Freigabemittel vorhanden ist. Die Erfindung ist natürlich nicht auf einen Gasgenerator als Bestandteil des Freigabemechanismus beschränkt, sondern die Freigabemittel können auch andere in Abhängigkeit von einem Steuersignal aktivierbare Mechanismen aufweisen, z. B. ein vorgespanntes elastisches Element (etwa eine vorgespannte Feder).
- Der Haltemechanismus weist beispielsweise einen Bolzen oder einen Haken auf, der mit dem Begrenzungselement gekoppelt ist und z. B. nach Zünden des Minigasgenerators so bewegt wird, dass sich die Kopplung zum Begrenzungselement lost, so dass dieses freigegeben wird.
- Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das Begrenzungselement in Form eines Bandes ausgebildet, das mit einem Ende an einer das aufblasbare Volumen des Gassacks begrenzenden Gassacklage festgelegt ist. Insbesondere erstreckt sich das Begrenzungselement im Innern des Gassacks und ist mit dem Ende an einer Innenseite der Gassacklage festgelegt. Es ist jedoch auch möglich, dass das Ende des Begrenzungselements an einer Außenseite des Gassacks festgelegt ist, wobei es z. B. über eine zusätzlich zu der Ausströmöffnung vorgesehene Öffnung in der Gassacklage nach außen geführt wird. Die Verbindung des Endes des bandartigen Begrenzungselementes mit der Gassacklage erfolgt insbesondere über eine Naht, d. h. über eine linienförmige Verbindung, z. B. in Form einer Nähnaht oder einer Klebnaht.
- Ein „Band” ist insbesondere ein flächiges Element, d. h. ein Element, das sich im Wesentlichen entlang einer Fläche erstreckt, jedoch eine gewisse Dicke senkrecht zur Flächenausdehnung besitzt. Zudem ist ein „Band” insbesondere flexibel, d. h. zumindest bis zu einem gewissen Grade aufrollbar, gestaltet, und erstreckt sich im abgewickelten Zustand länglich, d. h. es weist eine Ausdehnung in einer ersten, zur Dickenrichtung senkrechten Richtung (Längsrichtung) auf, die großer ist als seine Ausdehnung in einer zweiten, zur ersten Richtung senkrechten Richtung (Breite). Allerdings ist die Erfindung natürlich nicht auf die Verwendung eines derartigen Begrenzungsbandes beschränkt, sondern das Begrenzungselement kann eine im Prinzip beliebige Form aufweisen, z. B. eine zwar flächige Form, die jedoch nicht bandförmig (d. h. länglich), sondern z. B. zumindest im Wesentlichen rechteckig ist.
- Insbesondere im Falle einer bandförmigen Ausgestaltung des Begrenzungselementes ist ein Ende des Bandes an dem Gassack (d. h. an einer das aufblasbare Volumen des Gassacks begrenzenden Gassacklage) festgelegt, während das andere Ende des Bandes mit den Freigabemitteln so verbunden ist, dass es sich bei Aktivieren der Freigabemittel von diesen lost. Beispielsweise ist dieses Ende des Bandes über einen Haken oder Bolzen (oder einer sonstigen geeigneten Vorrichtung) eines Haltemechanismus der Freigabemittel gekoppelt, so dass es sich bei Bewegen des Bolzens oder des Hakens von dem Haltemechanismus und damit von den Freigabemitteln löst.
- Es ist zudem insbesondere auch möglich, dass das Anpasselement im Innern des Gassacks verlauft. Dies ist allerdings nicht zwingend, sondern es ist grundsätzlich auch denkbar, dass das Anpasselement zumindest mit einem Abschnitt außerhalb des Gassacks verlauft und z. B. die Ausströmöffnung vor Aktivieren der Freigabemittel von außen überdeckt. Hierzu kann das Anpasselement z. B. über eine zusätzlich zu der Ausströmöffnung des Gassacks vorgesehene Öffnung aus dem Gassackinneren nach außen geführt sein.
- Des Weiteren kann sich das Anpasselement zumindest abschnittsweise näherungsweise parallel zur Ausströmöffnung erstrecken. Das bedeutet, dass das bandförmige Anpasselement zumindest näherungsweise entlang einer Ebene verläuft, in der sich die Ausströmöffnung erstreckt. Insbesondere kann das Anpasselement hierzu mittels einer z. B. im Bereich der Ausströmöffnung vorgesehene Bandführung geführt werden. Eine andere (oder zusätzliche) Möglichkeit zur Orientierung des Bandes parallel zur Ausströmöffnung ist, das Anpasselement im Bereich der Ausströmöffnung mit der Gassacklage, in der sich die Ausströmöffnung befindet, zu verbinden (insbesondere über eine Naht, die z. B. zumindest teilweise in Form einer Reißnaht ausgebildet ist).
- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Begrenzungselement so angeordnet, dass es sich vor Aktivieren der Freigabemittel beim Expandieren des Gassacks spannt. Dadurch entfaltet sich der Gassack im Bereich des Begrenzungselementes nur soweit, wie es die Länge (insbesondere im Falle eines bandförmigen Begrenzungselementes) und/oder die Elastizität des Begrenzungselementes zulässt. Es ist jedoch nicht notwendig, dass das Begrenzungselement elastisch ausgebildet ist. Bei Verwendung eines nicht elastischen Begrenzungselementes „spannt” es sich in dem Sinne, dass es sich nach der Freigabe und bei sich entfaltendem Gassack bis zu seiner kompletten Länge entfaltet (z. B. entrollt).
- Das Anpassungselement kann hingegen so beschaffen sein, dass es vor Aktivieren der Freigabemittel beim Entfalten des Gassacks im Wesentlichen spannungsfrei ist. Insbesondere weist das Anpassungselement eine entsprechende Länge auf und es ist insbesondere mit einem seiner Enden so mit dem (z. B. ebenfalls bandförmig ausgestalteten) Begrenzungselement verbunden, das sich zwar das Begrenzungselement beim Expandieren des Gassacks spannt, das Anpasselement jedoch im Wesentlichen spannungsfrei bleibt, d. h. insbesondere seine Lage relativ zu der Ausströmöffnung im Wesentlichen beibehält, bevor die Freigabemittel aktiviert werden.
- Erst nach Aktivieren der Freigabemittel, d. h. nach Freigeben des gespannten Begrenzungselementes, bewegt sich das Begrenzungselement, z. B. dadurch, dass es mit einem Ende an einer Gassacklage des Gassacks befestigt ist und dieses Ende von der sich aufgrund der Expansion des Gassacks bewegenden Gassacklage mitgezogen wird. Das sich bewegende Begrenzungselement wiederum zieht das Anpasselement mit und dieses insbesondere von der Ausströmöffnung weg. Hier kann z. B. über die Länge des Anpasselementes eine Zeitverzögerung zwischen Freigabe des Begrenzungselementes (d. h. der Aufhebung der Begrenzung des aufblasbaren Gassackvolumens) und der Veränderung des effektiven Ausströmquerschnitts der Ausströmöffnung (z. B. einer vollständigen Freigabe der Ausströmöffnung) eingestellt werden.
- Gemäß einer Variante der Erfindung ist das Anpasselement also mit einem Ende an dem Begrenzungselement festgelegt, wobei es z. B. einen zu diesem Ende beabstandeten, durchgehenden Abschnitt aufweist, der vor Aktivierung der Freigabemittel die Ausströmöffnung zumindest im Wesentlichen vollständig abdeckt. Es sind jedoch, wie oben bereits erwähnt, auch andere Ausgestaltungen des Anpasselementes denkbar.
- Der Abschnitt, der die Ausströmöffnung vor Freigabe der Freigabemittel überdeckt, ist z. B. mit einer Reißnaht mit dem Gassack verbunden, um das Anpasselement zunächst relativ zu der Ausströmöffnung zu fixieren. Nach Freigabe der Freigabemittel zieht das Begrenzungselement an dem Anpasselement, so dass die Reißnaht aufreißt und sich das Anpasselement relativ zu der Ausströmöffnung bewegen kann.
- Das Begrenzungselement und/oder das Anpasselement sind z. B. aus einem Gassackmaterial gebildet; insbesondere aus einem Gassackmaterial, das dem Material der Gassacklage, die das aufblasbare Volumen des Gassacks definiert, entspricht.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Gassackanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vor Aktivieren der Freigabemittel; und -
2 die Gassackanordnung aus1 nach Aktivieren der Freigabemittel. - Die Gassackanordnung
1 der1 umfasst einen Gassack2 , der ein durch eine Gassacklage21 begrenztes aufblasbares Volumen22 aufweist. Im Inneren des Gassacks2 , d. h. in dem aufblasbaren Volumen22 , ist ein Begrenzungselement in Form eines Begrenzungsbandes3 angeordnet, das das aufblasbare Volumen22 des Gassacks2 zunächst begrenzt. Eine derartige Begrenzung des aufblasbaren Volumens ist z. B. sinnvoll, um Verletzungen eines sich nicht in üblicher Position (sondern „out of position” – „oop”) auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen durch den sich entfaltenden Gassack zu vermeiden. - Das Begrenzungsband
3 ist mit einem ersten Ende31 mit einer Innenseite der Gassacklage21 verbunden. Mit seinem anderen Ende32 ist das Begrenzungsband3 mit einem Haltemechanismus4 gekoppelt. Der Haltemechanismus4 ist Bestandteil von Freigabemitteln der Gassackanordnung1 , die mit dem Begrenzungsband3 zusammenwirken und die in Abhängigkeit von einem Steuersignal (z. B. einem Signal eines Fahrzeugsitzsensors) von einem inaktiven in einen aktivierten Zustand schaltbar sind. Neben dem Haltemechanismus4 weisen die Freigabemittel einen Gasgenerator5 auf, der mit dem Haltemechanismus4 zusammenwirkt. - Nach Aktivieren der Freigabemittel
4 ,5 , d. h. nach Zünden des Gasgenerators5 auf ein Steuersignal hin, wird ein Kopplungsteil (nicht dargestellt), z. B. in Form eines Bolzens, des Haltemechanismus4 unter Einwirkung eines durch den gezundeten Gasgenerator5 erzeugten Gasdrucks bewegt. Dadurch wird die Kopplung zwischen dem Haltemechanismus und dem zweiten Ende32 des Begrenzungsbandes3 gelost. Im vorliegenden Beispiel dient der Gasgenerator5 auch dazu, den Gassack1 aufzublasen, wobei insbesondere ein Verzögerungsmechanismus vorhanden sein kann, der dafür sorgt, dass der vom Gasgenerator5 erzeugte Gasdruck zunächst das Aufblasen des Gassacks bewirkt und erst mit einer Zeitverzögerung auf den Haltemechanismus wirkt. Es ist auch möglich, den Haltemechanismus mit einem zum Gasgenerator5 separaten zusätzlichen Gasgenerator zu koppeln. - Durch Lösen des Begrenzungsbandes
3 von dem Haltemechanismus4 wird die durch das Begrenzungsband3 zunächst bewirkte Begrenzung des aufblasbaren Volumens22 des Gassacks2 aufgehoben, so dass der Gassack2 zur vollständigen Größe aufgeblasen werden kann; vergleiche2 . - Die Gassackanordnung
1 weist neben dem Begrenzungsband3 ein Anpasselement auf, das ebenfalls in Form eines Bandes6 ausgebildet ist. Das Anpassband6 überdeckt mit einem Abschnitt61 eine Ausströmöffnung23 des Gassacks2 , solange sich die Freigabemittel4 ,5 in ihrem inaktivem Zustand befinden, d. h. vor Zünden des Gasgenerators5 . Das Anpassband6 ist darüber hinaus mit einem Ende62 , das – bezogen auf einen ausgestreckten Zustand des Anpassbandes6 – beabstandet zu dem Abdeckabschnitt61 angeordnet ist, mit einem Mittelbereich des Begrenzungsbandes3 verbunden, z. B. über eine Naht. - Die Länge des Anpassbandes
6 ist so gewählt, dass sich vor Freigeben des Begrenzungsbandes3 durch den Haltemechanismus4 dieses unter Einwirken des sich entfaltenden Gassacks2 spannt, das Anpassband6 jedoch im Wesentlichen spannungsfrei bleibt, d. h. das sich beim Entfalten des Gassacks spannende Befestigungsband3 übt zunächst im Wesentlichen keine Zugspannung auf das Anpassband6 aus. -
2 zeigt die Situation nach Aktivieren der Freigabemittel. Danach wurde das zweite Ende32 des Befestigungsbandes3 durch Aktivieren der Freigabemittel4 ,5 freigegeben, so dass es sich von dem Haltemechanismus4 der Freigabemittel gelost hat. Hierdurch kann sich der Gassack2 nun ungehindert entfalten und nimmt, dadurch, dass das Begrenzungsband3 noch mit seinem ersten Ende31 an dem Gassack festgelegt ist, das Befestigungsband3 mit, so dass es sich von den Freigabemitteln4 ,5 entfernt. - Durch diese Bewegung des freigegebenen Befestigungsbandes
3 wird das mit ihm verbundene Anpassband6 mitgezogen, so dass sich der Abdeckabschnitt61 des Anpassbandes relativ zu der Ausströmöffnung23 bewegt und sich im Verlauf der weiteren Expansion des Gassacks2 vollständig von der Ausströmöffnung23 entfernt, so dass diese komplett freigegeben wird und Gas aus dem aufblasbaren Volumen22 des Gassacks2 in die Umgebung des Gassacks abströmen kann. - Es wird darauf hingewiesen, dass es natürlich möglich ist, mehr als eine Ausströmöffnung über den in den
1 und2 dargestellten Mechanismus zu steuern. Beispielsweise können in Abhängigkeit von einem Steuersignal etwa eine bestimmte Anzahl der vorhandenen Ausströmöffnungen oder z. B. auch sämtliche Ausströmöffnungen freigegeben werden. Es ist zudem z. B. auch möglich, dass ein einzelnes Anpassband mehrere Ausströmöffnungen steuert. Es kann jedoch natürlich zusätzlich oder alternativ auch vorgesehen sein, dass mehreren Ausströmöffnungen jeweils ein eigenes Anpassband zugeordnet ist. Beispielsweise sind mehrere Anpassbänder mit einem einzelnen Befestigungsband verbunden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gassackanordnung
- 2
- Gassack
- 21
- Gassacklage
- 22
- aufblasbares Volumen
- 23
- Ausströmöffnung
- 3
- Befestigungsband
- 31
- erstes Ende
- 32
- zweites Ende
- 4
- Haltemechanismus
- 5
- Gasgenerator
- 6
- Anpassband
- 61
- Abdeckabschnitt
- 62
- Ende
Claims (15)
- Gassackanordnung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit – einem zum Schutz eines Fahrzeuginsassen aufblasbaren Gassack (
2 ); – mindestens einer Ausströmöffnung (23 ) des Gassacks (2 ); – einem Begrenzungselement (3 ) zum zeitweisen Begrenzen eines aufblasbaren Volumens (22 ) des Gassacks (2 ); – Freigabemitteln, die mit dem Begrenzungselement (3 ) zusammenwirken und die in Abhängigkeit von einem Steuersignal aus einem inaktiven in einen aktivierten Zustand schaltbar sind, wobei – das Begrenzungselement (3 ) im inaktiven Zustand der Freigabemittel das aufblasbare Volumen (22 ) des Gassacks (2 ) begrenzt und die Freigabemittel im aktivierten Zustand das Begrenzungselement (3 ) freigeben, so dass die durch das Begrenzungselement (3 ) zunächst bewirkte Begrenzung des aufblasbaren Volumens (22 ) aufgehoben wird; und – einem von dem Begrenzungselement (3 ) verschiedenen, bandartig ausgestalteten Anpasselement (6 ) zum Anpassen des effektiven Ausströmquerschnitts der mindestens einen Ausströmöffnung (23 ), das derart ausgebildet und mit dem Begrenzungselement (3 ) gekoppelt ist, dass es nach Freigabe des Begrenzungselementes (3 ) relativ zu der mindestens einen Ausströmöffnung (23 ) bewegt und dadurch der effektive Ausströmquerschnitt der mindestens einen Ausströmöffnung (23 ) verändert wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des bandartig ausgestalteten Anpasselements (6 ) einen Abdeckabschnitt (61 ) aufweist, der die mindestens eine Ausströmöffnung (23 ) zunächst überdeckt, wobei das Anpasselement (6 ) so ausgestaltet ist, dass sich sein Ende mit dem Abdeckabschnitt (61 ) nach Freigabe des Begrenzungselements (3 ) vollständig von der mindestens einen Ausströmöffnung (23 ) entfernt. - Gassackanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Freigabemittel einen Gasgenerator (
5 ) aufweisen, der mit einem mit dem Begrenzungselement (3 ) gekoppelten Haltemechanismus (4 ) der Freigabemittel zusammenwirkt, wobei die Freigabemittel durch Zünden des Gasgenerators (5 ) in den aktivierten Zustand übergehen. - Gassackanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (
3 ) in Form eines Bandes ausgebildet ist, das mit einem Ende (31 ) an einer das aufblasbare Volumen (22 ) des Gassacks (2 ) begrenzenden Gassacklage (21 ) festgelegt ist. - Gassackanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Begrenzungselement (
3 ) im Innern des Gassacks (2 ) erstreckt und das Ende (31 ) an einer Innenseite der Gassacklage (21 ) festgelegt ist. - Gassackanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Ende (
32 ) des Begrenzungselementes (3 ) mit den Freigabemitteln so verbunden ist, dass es sich bei Aktivieren der Freigabemittel von diesen löst. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpasselement (
6 ) im Innern des Gassacks (2 ) verläuft. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Anpasselement (
6 ) zumindest abschnittsweise näherungsweise parallel zur mindestens einen Ausströmöffnung (23 ) erstreckt. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (
3 ) so angeordnet ist, dass es sich vor Aktivieren der Freigabemittel beim Expandieren des Gassacks (2 ) spannt. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpasselement (
6 ) so beschaffen ist, dass es vor Aktivieren der Freigabemittel beim Expandieren des Gassacks (2 ) im Wesentlichen spannungsfrei ist. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpasselement (
6 ) mit einem Ende (62 ) an dem Begrenzungselement (3 ) festgelegt ist. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpasselement (
6 ) einen durchgehenden Abdeckabschnitt (61 ) aufweist, der vor Aktivieren der Freigabemittel die mindestens eine Ausströmöffnung (23 ) zumindest im Wesentlichen vollständig abdeckt. - Gassackanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckabschnitt (
61 ) über eine Reißnaht mit dem Gassack (2 ) verbunden ist. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpasselement (
6 ) so ausgebildet und mit dem Begrenzungselement (3 ) verbunden ist, dass es durch das Begrenzungselement (3 ) nach Aktivieren der Freigabemittel zumindest im Wesentlichen vollständig von der mindestens einen Ausströmöffnung (23 ) weggezogen wird. - Gassackanordnung nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpasselement (
6 ) so ausgebildet und mit dem Begrenzungselement (3 ) verbunden ist, dass das Begrenzungselement (3 ) nach Aktivieren der Freigabemittel an dem Anpasselement (5 ) zieht, so dass die Reißnaht aufreißt und sich das Anpasselement (6 ) relativ zu der mindestens einen Ausströmöffnung (23 ) bewegen kann. - Gassackanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (
3 ) und/oder das Anpasselement (6 ) aus einem Gassackmaterial gebildet sind.
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