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Die Erfindung bezieht sich auf einen wasserdichten Überhandschuh zur Verwendung mit einem Innenhandschuh, auf einen Kombinationshandschuh aus dem Überhandschuh und dem Innenhandschuh und auf ein Herstellungsverfahren für den Überhandschuh.
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Es gibt für alle möglichen Tätigkeiten in den Bereichen Sport, Freizeit, beruflichem und privatem Alltag, jede Art von Wetter- und Regenschutz, wie z. B. Gummistiefel, Schuhüberzieher, Regencapes oder Overalls, wasserdichte oder wasserabweisende Jacken, Mützen und Schirme, die den Körper vor schlechtem Wetter, Regen und Schnee schützen und damit Körperwärme und Gesundheit bewahren.
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Wirklich wasserdichte Handschuhe für Outdoor- und Freizeitaktivitäten, für Skifahrer, Snowboarder, für Freizeitradler und vor allem Kinder in jeder Lebenssituation sind im Stand der Technik nicht bekannt. Handschuhe, die absoluten Nässeschutz bieten, existieren auf dem Markt nicht.
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Gerade für Kinder gibt es Handschuhe in allen Preissegmenten. Es gibt Fäustlinge und Fingerhandschuhe aus allen erdenklichen Materialien und teils auch mit Membrantechniken. Diese Handschuhe sind atmungsaktiv und je nach Art und Komponenten dampfdiffusionsoffen, aber definitiv nicht wasserdicht. Sind diese Handschuhe erst einmal durchnässt, ist die eigentliche Aufgabe, nämlich die Wärmewirkung nicht mehr vorhanden, die die Hände der Kinder warm und trocken halten sollen. Trotz großem Angebot aller Hersteller und Preisklassen existieren keine wirklich wasserdichten und damit dauerhaft warmen Handschuhe auf dem Markt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines vollständig wasserdichten Überhandschuhs, eines vollständig wasserdichten Kombinationshandschuhs und eines Herstellungsverfahrens für den Überhandschuh.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Überhandschuh gemäß Anspruch 1, einen Kombinationshandschuh gemäß Anspruch 10 und ein Herstellungsverfahren gemäß Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung umfasst einen Überhandschuh zur Verwendung mit einem Innenhandschuh, wobei der Überhandschuh wasserdicht ausgeführt ist und seine Innenseite so ausgestaltet ist, dass er leicht über den Innenhandschuh gezogen werden kann. Der Überhandschuh und der Innenhandschuh sind in Passform und Größe exakt aufeinander abgestimmt. Der Überhandschuh ist nicht einfach eine Nummer größer, sondern z. B. an den Fingern weiter, aber nur unwesentlich länger. Die Wasserdichtigkeit kann durch eine nahtlose Verarbeitung und/oder durch die Verwendung entsprechender Materialien erreicht werden. Der Überhandschuh kann aus Gummi, Polyurethan, Latex, Kautschuk oder ähnlichem bestehen. Das leichte Überziehen des Überhandschuhs über den Innenhandschuh kann durch eine Beschichtung erreicht werden (z. B. eine Nanobeschichtung), die ein leichtes Gleiten ohne statische Aufladung ermöglicht. Die Innenseite des Überhandschuhs kann beschichtet, beflockt oder ähnliches sein. Es können aber auch mechanische bzw. geometrische Strukturen für ein gutes Gleiten zwischen den beiden Handschuhen sorgen. Der Überhandschuh kann aber auch als Einzelkomponente mit einem handelsüblichen (Stoff)-Handschuh verwendet werden.
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Die Erfindung umfasst weiterhin einen Kombinationshandschuh mit einem solchen Überhandschuh und einem Innenhandschuh.
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Der Innenhandschuh und der Überhandschuh können als Fäustling oder als Fingerhandschuh vorliegen oder sonst wie von der Form her an besondere Anforderungen angepasst sein.
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Der Innenhandschuh sollte aus einem hautfreundlichen Material bestehen, z. B. Microfaser Vlies, Natur- oder Kunstfasern, ähnlichen Materialien und Mischungen davon mit einer spontanen Wärmewirkung nach dem Anziehen. Der Innenhandschuh kann auch als eigenständiger Handschuh in kühlem, aber trockenem Klima verwendet werden und winddicht sein.
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Der Überhandschuh sollte bedruckbar sein und eine gewisse Dehnfähigkeit besitzen, damit er das häufige Überstreifen und Abziehen vom Innenhandschuh langfristig ohne Beschädigung übersteht. Der Überhandschuh kann aufgrund seiner Materialeigenschaften extrem reisfest und daher wesentlich langlebiger als klassische Stoff- oder Lederhandschuhe sein. Der Überhandschuh ist winddicht. Eine Schichtstärke von z. B. 0,3–1,0 mm wird als vorteilhaft angesehen. Auf der Außenfläche des Überhandschuhs können Rippen, Noppen und/oder Aufrauungen angebracht sein, um eine bessere Griffigkeit zu gewährleisten.
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Bei der Wahl der verwendeten Materialien sollte darauf geachtet werden, dass diese völlig gasungsfrei, farbbeständig und für die Benutzung (auch durch Kleinkinder) absolut ungefährlich sind.
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Zwischen Innen- und Überhandschuh kann sich ein Luftpolster befinden, das für einen gewissen Abstand zwischen Innen- und Überhandschuh sorgt. Das Luftpolster kann als Wärmepuffer dienen, das Gleiten des Überhandschuhs über den Innenhandschuh erleichtern und dem Innenhandschuh die Möglichkeit bieten, eventuell durch Schwitzen entstandene Feuchtigkeit nach außen abzutransportieren.
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Der Überhandschuh kann eine etwas längere Manschette als der Innenhandschuh aufweisen und ist somit gut unter einen Jackenärmel zu schieben oder in Form eines Stulpens über einer Jacke zu tragen.
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Die Komponenten des Kombinationshandschuhs können in verschiedenen Farben und/oder mit unterschiedlichen Motiven in handelsüblichen Größen vertrieben werden und können innerhalb der jeweiligen Größen problemlos miteinander kombiniert werden. Die Kombinationshandschuhe können sich für Männer und Frauen unterscheiden, aber auch Unisex Artikel sein. Die Kombinationshandschuhe können in Signalfarben z. B. auf Kinder im Straßenverkehr aufmerksam machen.
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Sowohl das Paar Innen- wie das Paar Überhandschuhe sind sehr dünn herstellbar und somit sehr leicht zu verstauen, wenn man es mitnehmen möchte, obwohl es im Moment noch nicht braucht. Aufgrund der möglichen geringen Schichtstärke selbst beider Handschuhe übereinander hat der Träger ein sehr sicheres Gefühl für zu greifende Gegenstände und kann jede manuelle Tätigkeit sicher ausführen (Fahrradfahren, Schlüssel benutzen etc.).
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Der Überhandschuh kann kostengünstig z. B. im Tauchverfahren hergestellt werden. Dabei kann eine Form in flüssiges Material (z. B. Gummi) getaucht, herausgezogen, getrocknet und umgedreht/gewendet werden. Die Innenseite, die sich nun außen befindet, kann beschichtet werden. Dann kann der Überhandschuh wieder gewendet werden. Während des Verfahrens können auch Oberflächenstrukturen (z. B. Rippen oder Noppen) und/oder Motive angebracht werden. Die Farbgebung kann durch das flüssige Material oder späteres Bedrucken, Besprühen oder sonstige Verfahren festgelegt werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt einen Überhandschuh und einen Innenhandschuh vor dem Übereinanderziehen,
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2 zeigt einen über eine Hand gezogenen Kombinationshandschuh,
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3 zeigt einen weiteren Kombinationshandschuh und
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4 zeigt einen Querschnitt durch einen angezogenen Kombinationshandschuh.
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1 zeigt einen Überhandschuh 1 und einen Innenhandschuh 2 vor dem Übereinanderziehen. 2 zeigt einen über eine Hand gezogenen Kombinationshandschuh 3 aus einem Überhandschuh 1, der wiederum über einen Innenhandschuh 2 gezogen wurde. Der Überhandschuh 1 und der Innenhandschuh 2 sind in Passform und Größe exakt aufeinander abgestimmt, d. h. der Überhandschuh 1 ist an den Fingern weiter als der Innenhandschuh 2, aber nur unwesentlich länger. Der Überhandschuh 1 weist eine etwas längere Manschette 4 als der Innenhandschuh 2 auf. Der Innenhandschuh 2 weist ein Bündchen 5, z. b. einen Gummizug auf. Der Überhandschuh 1 weist eine Verdickung 6 an seinem Abschluss zur besseren Griffigkeit und als Einreißschutz auf.
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3 zeigt ähnlich 2 einen angezogenen Kombinationshandschuh 3, der aber mit Aufrauungen 7 für eine bessere Griffigkeit versehen ist. Die Aufrauungen 7 oder auch Noppen 9 können je nach Bedarf an allen stellen des Kombinationshandschuhs 3 angebracht werden. Weiterhin weist der Überhandschuh 1 unterhalb der Hand eine umlaufende Einschnürung 8 bzw. eine zirkuläre Einziehung auf. In einer anderen Ausführungsform ist es aber auch möglich, dass der Innenhandschuh 2 länger als der Überhandschuh 1 ist. Auch das Bündchen 5, die Abschluss-Verdickung 6 und/oder die Einschnürung 8 können je nach Bedarf am Überhandschuh 1, am Innenhandschuh 2 oder an beiden vorgesehen sein.
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4 zeigt einen Querschnitt durch einen angezogenen Kombinationshandschuh 3. Von innen nach außen erkennt man die Hand, den Innenhandschuh 2 mit einer Beschichtung 10 und geometrischen Strukturen 11, die für ein Verbesserung des übereinander Gleiten des Überhandschuhs 1 über den Innenhandschuh 2 sorgen, und den Überhandschuh 1 mit Noppen 9. Zwischen Überhandschuhs 1 und Innenhandschuh 2 kann sich ein Luftpolster 12 befinden.
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Innen- wie Überhandschuh 1, 2 sind im Falle grober Verschmutzung problemlos zu reinigen (mechanisches Reinigen unter fließendem Wasser mit Bürste und Seife, Waschen in der Waschmaschine etc.). Die Handschuhe 1, 2 bergen insbesondere kein Hygieneproblem in sich, da bei eventuell aufgetretener Schweißbildung der Innenhandschuh 2 in der Waschmaschine gewaschen werden kann. Kunstfasern wie z. B. Microfaser Vlies haben den Vorteil, ihre Form und Materialeigenschaften (wie Tragekomfort oder Wasserdichtigkeit) beim Gewaschenwerden nicht zu verändern. Nach dem Waschen sind diese Materialien sofort trocken und bedürfen keiner Trocknungsphase, da sie kein Wasser aufnehmen.
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Innen- wie Überhandschuhe 1, 2 können als Kombinationshandschuhe 3, aber auch als Einzelkomponenten vertrieben werden. Aufgrund der vergleichbar geringen Anschaffungskosten sind Verluste einzelner Handschuhe 1, 2, 3 nicht so gravierend wie bei teuer erworbenen klassischen Ski- oder Lederhandschuhen, und lassen auch ein zweites oder drittes Paar als Ersatz oder Farbvariante ohne größere Investition zu. Die Handschuhe 1, 2, 3 eignen sich hervorragend als Merchandising Produkte, da sich die glatte Außenseite sowohl des Innen- wie des Überhandschuhs 1, 2 als ideale Fläche zum Aufbringen von Logos oder Motiven verschiedenster Art anbietet.
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Für Eltern von Kindern, die gerne Aktivitäten in freier Natur unternehmen (Spielplatz, bei Regen oder Schnee spielen, Fahrrad oder Ski fahren etc.) gibt es nun die Sicherheit, dass ihr Kind mit den Handschuhen 1, 2, 3 zumindest an den Händen trocken, warm und somit gesund bleibt. Wo bisher trotz Gummistiefeln und Regenkleidung immer noch ein Nässe- und Kälteproblem bestand, ist dies nun Dank der erfindungsgemäßen Handschuhe 1, 2, 3 ausgeschlossen. Schließlich verliert der Mensch am meisten Körperwärme an den Extremitäten wie Kopf, Füßen und Händen.
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Die Handschuhe 1, 2, 3 sind für jeden Outdoor Sportler, egal ob Golf, Segeln, Mountainbiken, Inline skaten, Nordic Walking, Bergwandern oder Skifahren usw. die ideale Ausstattungskomponente für feuchte und kalte Tage. Sie nehmen in der Ausrüstung verschwindend wenig Platz ein und sind federleicht und problemlos zu verstauen. Sie sind ein unschlagbares Team, wenn es um warme, trockene Hände zur Ausübung der jeweiligen Tätigkeit unter Erhaltung der vollen Funktionsfähigkeit und Sensibilität geht.