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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für eine Kraftfahrzeugklimaanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Kraftfahrzeugklimaanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
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Klimaanlagen, die insbesondere in Nutzkraftfahrzeugen, Landmaschinen, Bussen oder Sonderfahrzeugen eingesetzt werden, stellen hohe Anforderungen an den Spritzwasser- und Regenschutz.
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Im Stand der Technik ist es daher bekannt, Klimaanlagen in wasserdichten Gehäusen zu verbauen, wobei eine Dichtung beispielsweise in Form einer Dichtschnur bzw. eines Dichtelements zwischen ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil eingelegt ist, um eine wasserdichte Verbindung der beiden Gehäuseteile zu gewährleisten.
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In
DE 103 53 666 A1 ist ein Gehäuse für eine Fahrzeug-Heizungs- oder Klimaanlage beschrieben, wobei das Gehäuse zwei Gehäuseteile umfasst, die mittels einer Nut-Feder-Verbindung zusammengesteckt sind. Um die Wasserdichtheit zu erzeugen, ist ein Dichtelement in die Nut eingelegt und hierin festgeklemmt.
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Diese Konfiguration hat jedoch den Nachteil, dass das Dichtelement ein zusätzliches Bauteil ist, das daher zusätzliche Kosten verursacht. Außerdem ist ein separates Dichtelement insbesondere beim Service der Kraftfahrzeugklimaanlage, wie beispielsweise beim Austausch eines beschädigten Gehäuseteils, problematisch, da die Gefahr besteht, dass bei der Montage das Dichtelement dann entweder nicht richtig oder gar nicht zwischen die beiden Gehäuseteile eingelegt wird und daher kein ausreichender Schutz für die Kraftfahrzeugklimaanlage vor Regen- und/oder Spritzwasser besteht.
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Eine weitere aus dem Stand der Technik bekannte Lösung zur wasserdichten Verbindung von zwei Gehäuseteilen ist in
DE 10 2007 048 826 A1 beschrieben. Hierbei wird anstelle des Dichtelements zwischen dem Nut-Feder-Paar der beiden Gehäuseteile eine Klebstoffschicht eingebracht.
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Dies hat jedoch den Nachteil, dass hierbei durch den zusätzlichen Schritt des Verklebens der beiden Gehäuseteile einerseits ebenfalls Zusatzkosten anfallen und dass es sich andererseits um eine nicht lösbare Verbindung handelt, was im Servicefall der Kraftfahrzeugklimaanlage problematisch ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Gehäuse für eine Kraftfahrzeugklimaanalage sowie eine Kraftfahrzeugklimaanlage vorzusehen, durch welche ein effektiver und kostengünstiger Spritz- und Regenwasserschutz erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Gehäuse für eine Kraftfahrzeugklimaanlage mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch eine Kraftfahrzeugklimaanlage mit den Merkmalen gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
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Gemäß der Erfindung ist ein Gehäuse für eine Kraftfahrzeugklimaanlage vorgesehen, welches zumindest ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil aufweist, wobei das erste Gehäuseteil und das zweite Gehäuseteil an einem jeweiligen Verbindungsabschnitt formschlüssig miteinander verbindbar sind. Erfindungsgemäß ist an dem Verbindungsabschnitt des ersten Gehäuseteils eine Abtropfrippe ausgebildet. Die Abtropfrippe stellt eine in den Verbindungsabschnitt des Gehäuses integrierte Wasserabscheidung dar und verhindert effektiv auf einfache Art und Weise, dass Wasser, wie Spritz- oder Regenwasser während der Fahrt über die formschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Gehäuseteil und dem zweiten Gehäuseteil in den Innenraum des Gehäuses gedrückt wird und somit in die Kraftfahrzeugklimaanlage gelangt. Auf zusätzliche Bauteile, wie beispielsweise Dichtelemente in Form von Dichtschnüren kann verzichtet werden, um die Wasserdichtheit des Gehäuses zu gewährleisten. Auch kann auf zusätzliche Fertigungsschritte, wie auf das zusätzliche Verkleben, verzichtet und somit Montagezeit eingespart werden. Hierdurch werden die Herstellungskosten erheblich gesenkt.
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Gemäß einer Ausführungsform sind das erste Gehäuseteil und das zweite Gehäuseteil an dem jeweiligen Verbindungabschnitt durch eine Nut-Feder-Verbindung miteinander verbindbar. Die Nut-Feder-Verbindung stellt eine lösbare Verbindung her, was insbesondere im Servicefall der Kraftfahrzeugklimaanlage vorteilhaft ist.
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Vorzugsweise ist an dem Verbindungsabschnitt des ersten Gehäuseteils eine Nut vorgesehen.
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Auch ist bevorzugt, wenn an dem Verbindungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils eine in die Nut des ersten Gehäuseteils aufnehmbare Feder ausgebildet ist.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Gehäuseteil an dem Verbindungsabschnitt mit einem Ablaufelement, insbesondere mit einem Ablaufkanal, ausgebildet.
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Darüber hinaus ist es bevorzugt, wenn der Ablaufkanal unterhalb der Abtropfrippe angeordnet ist.
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Vorzugsweise ragt die Abtropfrippe in den Ablaufkanal hinein. Hierdurch wird verhindert, dass von der Abtropfrippe aufgefangenes bzw. sich daran sammelndes Wasser zu der Nut-Feder-Verbindung gelangt.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Abtropfrippe von einer Innenwand des Ablaufelements beabstandet ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass an der Abtropfrippe gesammeltes Wasser immer nach unten abtropft und nicht in Spalten zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseteil im Verbindungsbereich gedrückt werden kann.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in dem Ablaufelement zumindest eine Ablauföffnung, insbesondere eine Vielzahl von Ablauföffnungen, vorgesehen. Durch Vorsehen der zumindest einen Ablauföffnung wird das an der Abtropfrippe gesammelte und in das Ablaufelement geleitete Wasser auf einfache Art und Weise aus dem Verbindungsabschnitt abgeleitet.
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Vorzugsweise ist jede der Ablauföffnungen von einer die Ablauföffnung umgebenden Wandung umschlossen.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Verbindungsabschnitt des ersten Gehäuseteils, welcher die Nut und die Abtropfrippe umfasst, einstückig ausgebildet.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Verbindungsabschnitt des zweiten Gehäuseteils, welcher die Feder und das Ablaufelement umfasst, einstückig ausgebildet.
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Vorzugsweise ragt der Verbindungsabschnitt des ersten Gehäuseteils radial nach außen von einer ersten Gehäusewand ab.
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Besonders bevorzugt sind die Nut an einem radial inneren Abschnitt des Verbindungsabschnitts des ersten Gehäuseteils bezüglich der ersten Gehäusewand und die Abtropfrippe an einem radial äußeren Abschnitt des Verbindungsabschnitts des ersten Gehäuseteils bezüglich der ersten Gehäusewand angeordnet. Da die Abtropfrippe der Nut nach außen vorgelagert angeordnet ist, wird effektiv Spritz- und Regenwasser vor Erreichen der Nut-Feder-Verbindung abgefangen und aus dem Verbindungsbereich abgeleitet.
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Gemäß der Erfindung wird darüber hinaus eine Kraftfahrzeugklimaanlage bereitgestellt, welche ein Gehäuse mit einem oder mehreren der obigen Merkmale aufweist. Die Kraftfahrzeugklimaanlage ist aufgrund der oben beschriebenen Gehäusekonfiguration kostengünstig herstellbar.
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Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1A eine Schnittansicht durch einen Abschnitt eines Gehäuses gemäß einer Ausführungsform;
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1B eine weitere Schnittansicht durch einen Abschnitt des Gehäuses gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform;
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2 Ansicht von unten auf einen Abschnitt des Gehäuses gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform;
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3 eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des Gehäuses gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform;
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4A eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des zweiten Gehäuseteils schräg von oben;
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4B eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des in 3 dargestellten Abschnitts des Gehäuses von unten;
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5 eine Schnittansicht durch einen Abschnitt eines Gehäuses gemäß einer weiteren Ausführungsform; und
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6 eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des Gehäuses gemäß der in 5 dargestellten Ausführungsform.
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1A zeigt eine Schnittansicht durch einen Abschnitt eines Gehäuses 1 für eine Kraftfahrzeugklimaanlage gemäß einer Ausführungsform entlang der in 2 eingezeichneten Linie A-A. Das Gehäuse 1 weist ein erstes Gehäuseteil 2 und ein zweites Gehäuseteil 3 auf, die an einem Verbindungsabschnitt 4, 4' formschlüssig durch eine Nut-Feder-Verbindung miteinander verbunden sind. Das erste Gehäuseteil 2 weist eine erste Gehäusewand 5 auf, von der der Verbindungsabschnitt 4 des ersten Gehäuseteils 2 radial nach außen abragt. Das zweite Gehäuseteil 3 weist eine zweite Gehäusewand 6 auf, von der der Verbindungsabschnitt 4' radial nach außen abragt.
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Der Verbindungsabschnitt 4, der integral bzw. einstückig mit dem ersten Gehäuseteil 2 ausgebildet ist, weist eine Nut 7 auf, in die eine an dem Verbindungsabschnitt 4' des zweiten Gehäuseteils 3 ausgebildete Feder 8 eingreift, um eine formschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Gehäuseteil 2 und dem zweiten Gehäuseteil 3 vorzusehen. Der Verbindungsabschnitt 4' ist ebenfalls integral mit der zweiten Gehäusewand 6 ausgebildet. Radial nach außen vorgelagert zu der Nut 7 des ersten Gehäuseteils 2 ist an dem Verbindungsabschnitt 4 eine Abtropfrippe 9 angeformt, die verhindert, dass Spritzwasser während der Fahrt über die Nut-Feder-Verbindung in die Kraftfahrzeugklimaanlage gedrückt wird. Dabei wird Spritzwasser an der Abtropfrippe 9 aufgefangen und nach unten abgeleitet, wo es in einer an dem Verbindungsabschnitt 4' des zweiten Gehäuseteils 3 ausgebildeten Ablaufelement 10, das als Ablaufkanal 14 ausgebildet ist, gesammelt wird und aus der Bereich des Verbindungsabschnitts 4, 4' bzw. aus dem Bereich der Nut-Feder-Verbindung über Ablauföffnungen 11 abgeführt wird. Wie dabei erkennbar ist, ragt, die Abtropfrippe 9 in das Ablaufelement 10 hinein, wobei ein Abstand zwischen der Innenwand 12 des Ablaufelements 10 und dem äußeren Umfang der Abtropfrippe 9 besteht, um zu gewährleisten, dass kein Wasser in den Bereich der Nut-Feder-Verbindung gelangt.
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1B ist eine weitere Schnittansicht durch einen Abschnitt des Gehäuses 1 gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform entlang der in 2 eingezeichneten Linie B-B. Der Schnitt verläuft hierbei durch die noch über das Ablaufelement 10 hervorragende, die Ablauföffnung 11 umgebende Wandung.
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2 zeigt eine Ansicht von unten auf einen Abschnitt des Gehäuses 1 gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform. Hierbei ist erkennbar, dass entlang des Verbindungsabschnitts 4, 4' in regelmäßigen Abständen eine Vielzahl von Ablauföffnungen 11 angeordnet ist, um das an der Abtropfrippe 9 gesammelte Wasser aus dem Bereich der Nut-Feder-Verbindung abzuleiten.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des Gehäuses 1 gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform, wobei das erste Gehäuseteil 2 getrennt von dem zweiten Gehäuseteil 3 dargestellt ist. Wie bereits im Zusammenhang mit 1 beschrieben, ist an dem Verbindungsabschnitt 4 des ersten Gehäuseteils 2 eine umlaufende Nut 7 zur formschlüssigen Verbindung mit der umlaufenden Feder 8 des zweiten Gehäuseteils 3 vorgesehen, sowie eine umlaufende, kontinuierlich ausgebildete Abtropfrippe 9 die der Nut 7 in Bezug auf die erste Gehäusewand 5 radial nach außen vorgelagert ist. An dem Verbindungsabschnitt 4' des zweiten Gehäuseteils 3 verläuft parallel zu der umlaufenden Feder 8 das Ablaufelement 9, das als Ablaufkanal 14 mit einer Vielzahl von Abauföffnungen 11 zum Ableiten des gesammelten Wassers aus dem Bereich der Nut-Feder-Verbindung ausgebildet ist.
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4A zeigt eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des zweiten Gehäuseteils 3 schräg von oben, wobei der gerundete Ablaufkanal 14 mit den darin ausgebildeten Ablauföffnungen 11 erkennbar ist, der parallel zu der Feder 8 radial nach außen vorgelagert zu dieser angeordnet ist.
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4B zeigt eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des in 3 dargestellten Abschnitts des Gehäuses 1 von unten, wobei erkennbar ist, dass die Ablauföffnungen 11 jeweils von von dem Ablaufelement 10 nach unten abragenden Wandungen 13 umgeben sind.
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5 zeigt eine Schnittansicht durch einen Abschnitt eines Gehäuses 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform. Die in 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in 1 dargestellten lediglich in der Ausbildung des Verbindungsabschnitts 4' des zweiten Gehäuseteils 3. Der Verbindungsabschnitt 4 des ersten Gehäuseteils 2 ist dabei entsprechend der im Zusammenhang mit 1 beschriebenen Ausführungsform ausgebildet. Der Verbindungsabschnitt 4' des zweiten Gehäuseteils 3 unterscheidet sich jedoch dadurch, dass kein Ablaufelement vorhanden ist, sondern lediglich die Feder 8 zum Einrasten in die Nut 7. Gemäß der hier dargestellten Ausführungsform wird das an der Abtropfrippe 9 aufgefangene Wasser nach unten abgeleitet, ohne vorher in einem Ablaufelement gesammelt zu werden.
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6 zeigt schließlich eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts des Gehäuses 1 gemäß der in 5 gezeigten Ausführungsform, wobei das erste Gehäuseteil 2 getrennt von dem zweiten Gehäuseteil 3 dargestellt ist. Es ist erkennbar, dass das zweite Gehäuseteil 3 lediglich die Feder 8 aufweist, um eine formschlüssige Verbindung mit der in dem ersten Gehäusteil 2 ausgebildeten Nut 7 einzugehen. Um Spritzwasser aus dem Bereich der Nut-Feder-Verbindung abzuleiten, ist an dem Verbindungsbereich 4 des ersten Gehäuseteils die Abtropfrippe 9 vorgesehen. Diese Ausführungsform ist besonders dann von Vorteil, wenn bauraum- oder werkzeugtechnische Erfordernisse das Vorsehen des zusätzlichen Ablaufelements an dem zweiten Gehäuseteil nicht zulassen. Die Abtropfrippe 9 ist in der Höhe variabel und kann je nach Einsatzlage verlängert werden.
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Durch das oben beschriebene Gehäuse für eine Klimaanlage wird auf kostengünstige und wartungsfreundlichen Art und Weise ein effektiver Spritzwasserschutz vor allem für Kraftfahrzeugklimaanlagen sichergestellt, die im Nutzfahrzeugbereich, bei Landmaschinen, Bussen oder Sonderfahrzeigen eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- erstes Gehäuseteil
- 3
- zweites Gehäuseteil
- 4, 4'
- Verbindungsabschnitt
- 5
- erste Gehäusewand
- 6
- zweite Gehäusewand
- 7
- Nut
- 8
- Feder
- 9
- Abtropfrippe
- 10
- Ablaufelement
- 11
- Ablauföffnung
- 12
- Innenwand
- 13
- Wandung
- 14
- Ablaufkanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10353666 A1 [0004]
- DE 102007048826 A1 [0006]