DE102009056000A1 - Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen - Google Patents

Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen Download PDF

Info

Publication number
DE102009056000A1
DE102009056000A1 DE102009056000A DE102009056000A DE102009056000A1 DE 102009056000 A1 DE102009056000 A1 DE 102009056000A1 DE 102009056000 A DE102009056000 A DE 102009056000A DE 102009056000 A DE102009056000 A DE 102009056000A DE 102009056000 A1 DE102009056000 A1 DE 102009056000A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mold
magnetic field
casting
molten metal
strand
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102009056000A
Other languages
English (en)
Inventor
Axel Weyer
Norbert Dr. Vogl
Jörn HOFFMEISTER
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SMS Siemag AG
Original Assignee
SMS Siemag AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by SMS Siemag AG filed Critical SMS Siemag AG
Priority to DE102009056000A priority Critical patent/DE102009056000A1/de
Publication of DE102009056000A1 publication Critical patent/DE102009056000A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/10Supplying or treating molten metal
    • B22D11/11Treating the molten metal
    • B22D11/114Treating the molten metal by using agitating or vibrating means
    • B22D11/115Treating the molten metal by using agitating or vibrating means by using magnetic fields

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen, wobei die Strömungsverhältnisse der Schmelze innerhalb einer Stranggießkokille mit Hilfe eines Magnetfeldes, welches durch eine elektromagnetische Bremseinrichtung erzeugt wird, beeinflusst werden. Um die Beeinflussung gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren weiter zu präzisieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Magnetfeldstärke der Bremseinrichtung in Abhängigkeit der Formatbreite und/oder der Gießgeschwindigkeit so einzustellen, dass die Turbulenz des flüssigen Metalls in der Kokille ein vorbestimmtes Maß nicht übersteigt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen, insbesondere von flüssigen Stahlwerkstoffen zur Erzeugung von Brammen- und Dünnbrammenprodukten mit Formatbreiten von 750 bis 3500 mm und Formatdicken von 30 bis 500 mm in einer Stranggießanlage.
  • Zur Verbesserung der Produktqualität durch eine positive Beeinflussung der Strömungsverhältnisse innerhalb der Stranggießkokille ist es bekannt, diese mit einer elektromagnetischen Bremse auszurüsten. Diese besteht aus Spulen mit Kernen und Joch, mit denen Magnetfelder erzeugt werden, die auf die bestehenden Strömungsverhältnisse des Stahlbades innerhalb der Kokille einwirken.
  • So ist aus der EP 0 832 704 A1 eine Stranggießmaschine bekannt, deren Kokille eine elektromagnetische Bremseinrichtung zugeordnet ist zum Steuern der Schmelze in der Kokille nach deren Austritt aus einem Tauchrohr dergestalt, dass die Strömung der Schmelze in der Kokille beiderseits des Tauchrohrs nach Möglichkeit symmetrisch verläuft. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist beschrieben, dass durch die geeignete Wahl des Neigungswinkels der Pole der Bremseinrichtung im Hinblick auf die Aufströmungsrichtung der Schmelze die Stärke der Strömungskomponenten der Schmelze in Gießrichtung und entgegen der Gießrichtung eingestellt werden können. Weiterhin ist offenbart, dass die Geschwindigkeit der Schmelze an der Badoberfläche gemessen wird.
  • Aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 10 2009 029 889.4 ist eine elektromagnetische Bremseinrichtung für Stranggießkokillen bekannt. Die Bremseinrichtung erzeugt ein Magnetfeld, welches die in die Kokille austretenden Flüssigkeitsstrahlen direkt beeinflusst. Zur Erzeugung des Magnetfeldes sind je Kokillenbreitseite mindestens zwei Pole symmetrisch zur senkrechten Bezugslinie des Kokillentauchrohres so angeordnet, dass die Hauptachsen ihrer Austrittsquerschnitte zur senkrechten Bezugslinie des Kokillentauchrohres in einem bestimmten Winkel ausgerichtet sind. Der Offenbarungsgehalt der DE 10 2009 029 889.4 ist voll umfänglich auch Gegenstand der vorliegenden Beschreibung.
  • Schließlich ist aus der deutschen Patentschrift DE 195 33 577 C1 eine elektromagnetische Einrichtung für eine Stranggießkokille bekannt, welche eine Mehrzahl von Teilumrührern umfasst, wobei die Teilumrührer paarweise auf der Außenwand der Stranggießkokille auf der selben Höhe beabstandet zueinander angeordnet sind und an eine elektrische Wechselspannung angeschlossen sind. Die Teilumrührer sind als Spulen mit ferromagnetischem U-förmigem Kern ausgebildet. Die Teilumrührer induzieren ein elektromagnetisches Kraftfeld in die Schmelze im Innern der Kokille. Durch den Betrieb der Teilumrührer wird erreicht, dass Aufwallungen der Oberfläche der Schmelze und ein Stau von Überhitzungswärme im inneren Bereich der Kokille vermieden werden. Die Teilumrührer sind paarweise angeordnet und können um einen Winkel jeweils gegeneinander verdreht werden. Um eine Anpassung an verschiedene Gießbedingungen zu erzielen, ist ein Stellantrieb vorgesehen, durch den die Teilumrührer während des Betriebs der Kokille vorgebbar gegeneinander verdreht werden können. Die Teilumrührer sind dazu in drehbaren Halterungen gelagert. Als Stellgröße kann beispielsweise die Häufigkeit der Aufwallungen an der Oberfläche der Schmelze dienen oder die Tiefe des sich am Tauchrohr bildenden Einsaugtrichters der Metallschmelze.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Gießen von Metallen, bei welchem die Schmelze in der Kokille durch ein Magnetfeld beeinflusst wird, dahingehend weiterzubilden, dass die Möglichkeiten zur Beeinflussung der Strömungsverhältnisse der Schmelze in der Kokille weiter verfeinert bzw. verbessert werden.
  • Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke des Magnetfeldes in Abhängigkeit der Formatbreite und/oder der Gießgeschwindigkeit, mit welcher der gegossene Strang aus der Kokille austritt, so eingestellt wird, dass die Turbulenz des flüssigen Metalls in der Kokille ein vorbestimmtes Maß nicht übersteigt.
  • Durch die gezielte Einstellung des Magnetfeldes in Abhängigkeit der jeweiligen Formatbreite und/oder der Gießgeschwindigkeit, die typischerweise während einer Gießsequenz jeweils konstant bleiben, gelingt die gewünschte präzise Beeinflussung der Strömung.
  • Konkrete Ausführungsbeispiele, wie das Magnetfeld in Abhängigkeit der Formatbreite und der Gießgeschwindigkeit gemäß der vorliegenden Erfindung vorteilhafterweise eingestellt wird, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Durch die Ausrichtung der Pole der elektromagnetischen Bremseinrichtung in die Hauptstromrichtung der Tauchrohrströmung beeinflusst die elektromagnetische Bremseinrichtung mit dem lokal wirkenden Magnetfeld die aus dem Kokillentauchrohr austretenden Flüssigkeitsstrahlen direkt bzw. unmittelbar bezüglich ihrer Richtung, ihrem Geschwindigkeitsprofil und ihrer Turbulenzstruktur. Durch die in dieser Weise modifizierten Flüssigkeitsstrahlen wird mit Vorteil die Entstehung von schädlichen Geschwindigkeitsschwankungen im Badspiegel zumindest begrenzt; die Geschwindigkeitsschwankungen sind dadurch kontrollierbar. Die hierdurch erzielbaren Ergebnisse sind u. a. geringe Turbulenzen im Badspiegel, weniger unerwünschte Einschlüsse von beispielsweise Gießpulver oder Schlacke und eine homogene Temperaturverteilung und damit insgesamt eine verbesserte Qualität der Gießprodukte und eine Steigerung der Gießgeschwindigkeit.
  • Durch die konzentrierte Wirkung der erfindungsgemäßen Polanordnung und Polausbildung der elektromagnetischen Bremseinrichtung auf die Tauchrohrströmung ist der erforderliche Leistungsbedarf der Bremseinrichtung sehr gering und beträgt nur ca. ¼ bis ½ der sonst aufzubringenden elektrischen Leistung.
  • Die Bremseinrichtung wird gemäß der vorliegenden Erfindung grundsätzlich mit einem permanenten Feld und einstellbarer Feldstärke mittels Gleichstrom betrieben; aber auch ein Betrieb mit wechselnder Feldstärke und möglicher Richtungsumkehr mittels Wechselstrom kann alternativ durchgeführt werden.
  • Die Pole der erfindungsgemäßen elektromagnetischen Bremseinrichtung weisen einen beliebigen Austrittsquerschnitt unter Ausprägung einer Hauptachse auf, wobei dieser Austrittsquerschnitt beispielsweise als Dreieck, als Rechteck, als beliebiges Vieleck oder mit einer bogenförmigen Kontur ausgebildet sein kann.
  • Es ist weiterhin vorteilhaft, nicht nur die magnetische Feldstärke des Magnetfeldes, sondern zusätzlich zu der magnetischen Feldstärke den Neigungswinkel in Abhängigkeit der Formatbreite der Kokille und/oder der Gießgeschwindigkeit so einzustellen, dass die Turbulenz des flüssigen Metalls in der Kokille das vorbestimmte Maß nicht übersteigt. Durch die beanspruchte zusätzliche Einstellung des Neigungswinkels in Abhängigkeit der genannten Gießparameter, Formatbreite und Gießgeschwindigkeit, gelingt eine weiter präzisierte Einflussnahme auf die Strömungsverhältnisse und die Turbulenz der Schmelze in der Kokille. Konkrete Angaben, wie der Neigungswinkel in Abhängigkeit einer Änderung der genannten Gießparameter einzustellen ist, ist ebenfalls Gegenstand weiterer abhängiger Ansprüche.
  • Als Maß für die Turbulenz des flüssigen Metalls in der Kokille wird vorteilhafterweise die horizontale Strömungsgeschwindigkeit der Schmelze am Badspiegel, das heißt die horizontale Meniskusgeschwindigkeit verwendet. Diese wird vorteilhafterweise mit einem Wert zwischen 0,1 und 0,5 m/sec vorgegeben.
  • Schließlich ist es vorteilhaft, mit Hilfe des beanspruchten erfindungsgemäßen Verfahrens die Strömungsverhältnisse bei den gegebenen Gießparametern auf einem Computer zu simulieren, um auf diese Weise für jeweils gegebene Gießparameter die optimale Feldstärke und optional damit auch den Neigungswinkel zu ermitteln, bevor die durch die Simulation ermittelten optimalen Werte bei einer konkreten Gießsequenz mit den entsprechenden Gießparametern tatsächlich auch so eingestellt werden.
  • Der Beschreibung sind insgesamt vier Figuren beigefügt, wobei
  • 1 eine Kokille mit elektromagnetischer Bremseinrichtung in perspektivischer Darstellung;
  • 2 einen Querschnitt durch die Kokille mit vorgelagerter Gießpfanne und Zwischenbehälter;
  • 3 bis 5 die Kokille mit den drehbaren Polen in unterschiedlicher Winkelstellung in alternativer Polausbildung; und
  • 6 beispielhafte Polausbildungen mit Darstellung der Hauptachse zeigen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten Figuren detailliert beschrieben. Gleiche technische Merkmale sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
  • In der 1 ist die Kokille 1 einer Stranggießanlage mit im unteren Bereich des Kokillentauchrohrs 2 angeordneter elektromagnetischer Bremseinrichtung in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Die elektromagnetische Bremseinrichtung, bestehend aus den Kernen 14, den Jochs 14', den Magnetspulen 13 und den gegenüber den Kernen drehbaren Polen am Ende der Kerne ist erfindungsgemäß so angeordnet, dass auf jeder Kokillenbreitseite 3 zwei der Pole 10 einander gegenüberliegen. Die Pole sind symmetrisch zur senkrechten Bezugslinie 4 (Gießrichtung) des Kokillentauchrohrs 2 und jeweils auf Höhe der Hauptrichtung 5 der aus dem Tauchrohr austretenden Strömung der Schmelze angeordnet. Die Hauptachsen 12 ihrer Austrittsquerschnitte bilden mit der Hauptrichtung 5 der aus dem Tauchrohr austretenden Strömung der Schmelze jeweils einen – vorzugsweise gleich großen – Winkel β1, β2, siehe 2. Durch die Ausrichtung der Pole 10 in Bezug auf die Hauptstromrichtung 5 der Tauchrohraustrittsströmung werden die in die Kokille 1 einströmenden Flüssigkeitsstrahlen auf direktem Wege durch die zwischen den gegenüberliegenden Polen 10 aufgebauten Magnetfeldlinien 15 beeinflusst. Die in der perspektivischen Ansicht der 1 nicht eingezeichnete Hauptstromrichtung 5 der Tauchrohrströmung wird in den 2 bis 5 in jeweils geschnittener Seitenansicht dargestellt.
  • 2 zeigt die aus 1 bekannte Anordnung in einer Querschnittsdarstellung. Ergänzend zur 1 ist in 2 gezeigt, dass das Tauchrohr 2 über eine Pfanne 30 und ein Zwischengefäß 40 mit Schmelze gespeist wird. Die Schmalseiten der Kokille sind mit den Bezugszeichen 3a und 3b bezeichnet. Die Gießrichtung ist durch den vertikalen Pfeil nach unten mit den Bezugzeichen 4 angedeutet. Der Abstand zwischen den beiden Schmalseiten 3a, 3b der Kokille repräsentiert die Formatbreite FB des gegossenen Strangs. Die Hauptströmungsrichtung 5 der Schmelze beim Austritt aus dem Tauchrohr 2 ist durch die nahezu horizontalen Pfeile an dem kokillenseitigen Ende des Tauchrohrs 2 angedeutet, welche das Bezugzeichen 5 aufweisen. Das Bezugszeichen 50 bezeichnet den Badspiegel der Schmelze in der Kokille. Der Doppelpfeil am Badspiegel repräsentiert die im Wesentlichen möglichen Strömungsrichtungen der Schmelze am Badspiegel, dass heißt die Hauptrichtungen der Meniskusgeschwindigkeit. Der Betrag und die Richtung der Meniskusgeschwindigkeit, bzw. die Änderung der Meniskusgeschwindigkeit repräsentieren ein Maß für die Turbolenz der Strömung der Schmelze in der Kokille. Zur Erzielung eine optimalen Produktqualität wird eine möglichst geringe Turbolenz, dass heißt eine betraglich möglichst kleine Meniskusgeschwindigkeit mit möglichst wenigen, vorzugsweise keinen Richtungsänderungen angestrebt. Erfindungsgemäß wird dies durch eine geeignete Einstellung der Magnetfeldstärke in Abhängigkeit der Formatbreite FB und/oder der Gießgeschwindigkeit erreicht. Die Winkel β1 und β2 können grundsätzlich unabhängig voneinander eingestellt werden; vorzugsweise werden sie jedoch symmetrisch eingestellt, um eine symmetrische Strömungsverteilung in Bezug auf die Gießrichtung bzw. die Tauchrohrlängsachse in der Kokille zu erzielen.
  • Grundsätzlich ist zur Minimierung der Turbolenz ein Regelkreis denkbar, bei welchem die jeweils aktuelle Meniskusgeschwindigkeit messtechnisch erfasst und mit einem vorgegebenen Sollwertebereich für die Meniskusgeschwindigkeit verglichen wird. Eine eventuell bei dem Vergleich festgestellte Regelabweichung kann dann mit Hilfe eines Reglers in geeignete Stellsignale für Stellantriebe zum geeigneten Einstellen der Feldstärke umgerechnet werden. Dabei wird die Magnetfeldstärke über die Stärke des Stroms durch die Spulen der Bremseinrichtung, vorzugsweise so eingestellt, dass die besagte Regelabweichung minimiert wird. Die Regelung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie die Gießparameter, Formatbreite und Gießgeschwindigkeit entweder als zeitliche Konstante oder als zeitlich veränderliche Größen bei der Berechnung der Stellsignale mit berücksichtigt. Zusätzlich kann die Regelung auch ausgebildet sein, den Neigungswinkel β1, β2 der Pole als Stellgröße im Hinblick auf eine Minimierung der Regelabweichung geeignet einzustellen.
  • Die tendenzielle Änderung des Neigungswinkels β und der Magnetfeldstärke, welche durch die Stromstärke der Bremseinrichtung eingestellt wird, in Abhängigkeit einer Änderung der Formatbreite oder der Gießgeschwindigkeit ist in der folgenden Tabelle anschaulich dargestellt:
    Parameter Richtung Gewünschte Wirkung Neigungswinkel β1, β2 Magnetfeldstärke
    Formatbreite Vergrößerung geringere Strahlablenkung β1, β2 Verkleinerung niedriger
    Verkleinerung höhere Strahlablenkung β1, β2 Vergrößerung größer
    Gießgeschwindigkeit Vergrößerung höhere Strahlablenkung β1, β2 Vergrößerung größer
    Verkleinerung geringere Strahlablenkung β1, β2 Verkleinerung niedriger
  • Beispielhafte mögliche Drehungen der Pole 10 werden in den 3 bis 5 dargestellt. Die mit einer bogenförmigen Kontur ihrer Austrittsquerschnitte 11e ausgebildeten Pole 10 sind an der Kokille 1 symmetrisch zur senkrechten Bezugslinie 4 des Kokillentauchrohrs 2 im Bereich der Austrittsöffnung 6 angeordnet. Die 3 zeigt eine angenommene Ausgangsstellung. Gegenüber dieser Ausgangsstellung der 3 wurden der linke Pol 10 in Drehrichtung 18, also in Uhrzeigerichtung und der rechte Pol 10 entgegengesetzt in Drehrichtung 19 um jeweils einen Winkelbetrag von 5° nach innen gedreht, wodurch die in der 4 dargestellte Stellung der Pole erhalten wurde. Eine gegenüber der Ausgangsstellung der 3 entgegengesetzte Drehung der Pole 10 nach außen um einen Winkelbetrag von 20° ergibt die in der 5 dargestellte Polstellung.
  • Um aufzuzeigen, welche Austrittsquerschnitte 11 der Pole 10 gemäß der Erfindung verwendbar sind, ist in der 6 eine Auswahl möglicher unterschiedlicher Austrittsquerschnitte 11 angegeben. Die Austrittsquerschnitte 11 sind mit eingezeichneter Hauptachse 12 des Austrittsquerschnitts 11 dargestellt, wobei die obere Figurenreihe eine angenommene Ausgangsstellung und die untere Figurenreihe die in Drehrichtung 19 um einen Winkelbetrag gedrehte Endstellung zeigt. Im Einzelnen sind folgende Austrittsquerschnitte von links nach rechts dargestellt:
    Rechteckiger Austrittsquerschnitt 11a
    Dreieckiger Austrittsquerschnitt 11b
    Als Vieleck ausgebildeter Austrittsquerschnitt 11 Ovaler Austrittsquerschnitt 11d
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Kokille
    2
    Kokillentauchrohr
    3
    Kokillenbreitseite
    3a, 3b
    Kokillenschmalseite
    4
    senkrechte Bezugslinie des Kokillentauchrohrs (Gießrichtung)
    5
    Hauptstromrichtung der Tauchrohrströmung
    6
    Austrittsöffnung des Kokillentauchrohrs
    10
    Pol
    11a-e
    Austrittsquerschnitt des Pols
    12
    Hauptachse des Austrittsquerschnitts der Pole
    13
    Magnetspulen
    14
    Kern
    14'
    Joch
    15
    Magnetfeldlinien
    16
    Schnittpunkt oberhalb der Pole
    17
    Schnittpunkt unterhalb der Pole
    18
    Drehrichtung (Uhrzeigerichtung)
    19
    Drehrichtung (gegen Uhrzeigerichtung)
    20
    Drehpunkt
    30
    Pfanne
    40
    Zwischengefäß
    50
    Badspiegel
    FB
    Formatbreite
    β1, β2
    Winkel zwischen der Hauptachse der Austrittsfläche der Pole und der Hauptstromrichtung der aus dem Tauchrohr austretenden Schmelze
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 0832704 A1 [0003]
    • DE 102009029889 [0004, 0004]
    • DE 19533577 C1 [0005]

Claims (8)

  1. Verfahren zum Gießen von flüssigem Metall, insbesondere von flüssigen Stahlwerkstoffen, in Form eines Strangs in der Kokille (1) einer Stranggießmaschine, umfassend folgende Schritte: Einbringen des flüssigen Metalls mit Hilfe eines Tauchrohres (2), welches mit einer vorgegebenen Tiefe in die Kokille eintaucht, in die auf eine vorgegebene Formatbreite für den Strang eingestellte Kokille, wobei das flüssige Metall unter mindestens einer Hauptstromrichtung (5) aus dem Tauchrohr austritt; und Beeinflussen des aus dem Tauchrohr austretenden flüssigen Metalls in der Hauptstromrichtung mit dem Magnetfeld einer elektromagnetischen Bremseinrichtung, wobei die Feldlinien des Magnetfeldes zwischen den auf den beiden Breitseiten der Kokille einander gegenüberliegenden Stirnflächen der Pole der Bremseinrichtung und damit senkrecht zu der von der Kokille aufgespannten Gießebene verlaufen; wobei die Feldstärke des Magnetfeldes in Abhängigkeit der Formatbreite (FB) und/oder der Gießgeschwindigkeit, mit welcher der gegossene Strang aus der Kokille austritt, so eingestellt wird, dass die Turbulenz des flüssigen Metalls in der Kokille ein vorbestimmtes Maß nicht übersteigt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Vergrößerung der Formatbreite (FB) die magnetische Feldstärke verkleinert wird und bei einer Verkleinerung der Formatbreite die magnetische Feldstärke vergrößert wird.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Vergrößerung der Gießgeschwindigkeit die magnetische Feldstärke vergrößert wird und bei einer Verkleinerung der Gießgeschwindigkeit die magnetische Feldstärke verkleinert wird.
  4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass neben der magnetischen Feldstärke auch der Neigungswinkel (β1, β2) zwischen der Hauptachse der Stirnflächen der Pole und der Hauptstromrichtung des aus dem Tauchrohr austretenden flüssigen Metalls durch Drehen der Pole der Bremseinrichtung in Abhängigkeit der Formatbreite, der Eintauchtiefe des Tauchrohres in die Schmelze und/oder der Gießgeschwindigkeit, mit welcher der gegossene Strang aus der Kokille austritt, so eingestellt wird, dass die Turbulenz des flüssigen Metalls in der Kokille ein vorbestimmtes Maß nicht übersteigt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Vergrößerung der Formatbreite der Neigungswinkel verkleinert wird und bei einer Verkleinerung der Formatbreite der Neigungswinkel vergrößert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Vergrößerung der Gießgeschwindigkeit der Neigungswinkel vergrößert wird und bei einer Verkleinerung der Gießgeschwindigkeit der Neigungswinkel verkleinert wird.
  7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Maß für die Turbulenz des flüssigen Metalls in der Kokille die horizontale Strömungsgeschwindigkeit der Schmelze am Badspiegel (horizontale Meniskusgeschwindigkeit) dient, welche zwischen 0,1 und 0,5 m/s liegen sollte.
  8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren im Rahmen einer computergestützten Simulation zur Ermittlung der optimalen magnetischen Feldstärke für eine konkrete Kokille und vorgegebene Gießparameter, wie Formatbreite, Gießgeschwindigkeit und Eintauchtiefe des Tauchrohres angewandt wird, bevor die dafür so ermittelte optimale Feldstärke bei der konkreten Kokille eingestellt wird.
DE102009056000A 2009-08-28 2009-11-26 Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen Withdrawn DE102009056000A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102009056000A DE102009056000A1 (de) 2009-08-28 2009-11-26 Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102009039212.2 2009-08-28
DE102009039212 2009-08-28
DE102009056000A DE102009056000A1 (de) 2009-08-28 2009-11-26 Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102009056000A1 true DE102009056000A1 (de) 2011-03-03

Family

ID=43525291

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102009056001A Withdrawn DE102009056001A1 (de) 2009-08-28 2009-11-26 Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen
DE102009056000A Withdrawn DE102009056000A1 (de) 2009-08-28 2009-11-26 Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen

Family Applications Before (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102009056001A Withdrawn DE102009056001A1 (de) 2009-08-28 2009-11-26 Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE102009056001A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014105870A1 (de) 2014-04-25 2015-10-29 Thyssenkrupp Ag Verfahren und Vorrichtung zum Dünnbrammen-Stranggießen

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19533577C1 (de) 1995-08-29 1996-10-24 Mannesmann Ag Elektromagnetische Einrichtung für eine Stranggießkokille
EP0832704A1 (de) 1996-09-19 1998-04-01 Hoogovens Staal B.V. Stranggiessanlage
DE102009029889A1 (de) 2008-07-15 2010-02-18 Sms Siemag Ag Elektromagnetische Bremseinrichtung an Stranggießkokillen

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19533577C1 (de) 1995-08-29 1996-10-24 Mannesmann Ag Elektromagnetische Einrichtung für eine Stranggießkokille
EP0832704A1 (de) 1996-09-19 1998-04-01 Hoogovens Staal B.V. Stranggiessanlage
DE102009029889A1 (de) 2008-07-15 2010-02-18 Sms Siemag Ag Elektromagnetische Bremseinrichtung an Stranggießkokillen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014105870A1 (de) 2014-04-25 2015-10-29 Thyssenkrupp Ag Verfahren und Vorrichtung zum Dünnbrammen-Stranggießen
EP3134220B1 (de) 2014-04-25 2019-09-04 ThyssenKrupp Steel Europe AG Verfahren und vorrichtung zum dunnbrammenstranggiessen
US10486228B2 (en) 2014-04-25 2019-11-26 Thyssenkrupp Steel Europe Ag Method and device for thin-slab strand casting

Also Published As

Publication number Publication date
DE102009056001A1 (de) 2011-03-03

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2756112C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum horizontalen Stranggießen
WO2007073863A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum stranggiessen von stahl-vorprofilen, insbesondere doppel-t-vorprofilen
EP2326441B1 (de) Elektromagnetische bremseinrichtung an stranggiesskokillen
DE19533577C1 (de) Elektromagnetische Einrichtung für eine Stranggießkokille
DE4403049C1 (de) Stranggießanlage und Verfahren zur Erzeugung von Dünnbrammen
DE2819160C2 (de)
DE2424610A1 (de) Verfahren zur steuerung der sich beim kontinuierlichen giessen metallischer gusserzeugnisse bildenden erstarrungsstruktur mittels elektromagnetischer durchwirbelung
DE602004006010T2 (de) Elektromagnetisches rührverfahren zum stranggiessen von metallprodukten mit einem länglichen querschnitt
DE102009056000A1 (de) Verfahren zum Gießen von flüssigen Metallen
DE4403048C1 (de) Stranggießanlage und Verfahren zur Erzeugung von Rechteck-Dünnbrammen
EP0009803B1 (de) Verfahren zum Stranggiessen von Stahl
DE1803473A1 (de) Verfahren und Einrichtung zum Metall-,insbesondere Stahl-Stranggiessen
DE2731239C2 (de)
DE2911541C2 (de)
DE2944159C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Brammen-Stranggießen mit elektromagnetischer Rührung
EP0900609B1 (de) Tauchgiessrohr zum Einleiten von Schmelze aus einem Giess- oder Zwischenbehälter in eine Kokille
EP0045938A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Rühren eines Stranges mit rechteckigem Querschnitt in einer Stahlstranggiessanlage
EP0008376A1 (de) Verfahren zum Stranggiessen von Metall in eine Kokille und Einwirkung eines elektromagnetischen Feldes
WO2011036060A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum vergiessen von metallischer schmelze in einer stranggiessmaschine
EP0013441A1 (de) Einrichtung und Verfahren zum elektromagnetischen Rühren in einer Stahlstranggiessanlage
WO2005042186A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum elektromagnetischen rühren oder bremsen von metallguss, insbesondere stahlstrangguss
DE3331575A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum bogenstranggiessen von metall, insbesondere von stahl
AT525111A1 (de) Rühren bei gegossenen Vorblöcken mit oszillierendem Strangrührer
DE2947869A1 (de) Einrichtung und verfahren zum elektromagnetischen ruehren des sumpfes in einer stahlstranggiessanlage
CH633733A5 (en) Device for stirring a strand of rectangular cross-section in a continuous casting installation

Legal Events

Date Code Title Description
8130 Withdrawal
8165 Publication of following application cancelled
R120 Application withdrawn or ip right abandoned

Effective date: 20110216