DE102009052992B3 - Verfahren zum Abmischen von Mikrofonsignalen einer Tonaufnahme mit mehreren Mikrofonen - Google Patents
Verfahren zum Abmischen von Mikrofonsignalen einer Tonaufnahme mit mehreren Mikrofonen Download PDFInfo
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Abstract
Um die beim Abmischen von Multimikrofon-Tonaufnahmen infolge einer Mehrwegeausbreitung von Schallanteilen entstehenden Klangveränderungen weitgehend zu kompensieren, wird vorgeschlagen, von einem ersten Mikrofonsignal (100) und einem zweiten Mikrofonsignal (101) jeweils die Spektralwerte überlappender Zeitfenster von Abtastwerten zu bilden. Die Spektralwerte (300) des ersten Mikrofonsignals (100) werden auf die Spektralwerte (301) des zweiten Mikrofonsignals (101) in einer ersten Summierungsstufe (310) unter Bildung von Spektralwerten (311) eines ersten Summensignals verteilt, wobei eine dynamische Korrektur der Spektralwerte (300, 301) eines der beiden Mikrofonsignale (100, 101) erfolgt. Aus den Spektralwerten (311) des ersten Summensignals werden Spektralwerte (399) eines Ergebnissignals gebildet, die einer inversen Fourier-Transformation und Blockzusammenführung unterworfen werden.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Verfahren ist aus der
WO 2004/084 185 A1 - Um bei der Herstellung von Tonaufnahmen für Musikkonserven, Filme, Rundfunksendungen, Schallarchive, Computerspiele, Multimedia-Präsentationen oder Internet-Präsenzen eine ausgedehnte akustische Szenerie zu erfassen, ist es bekannt (”Handbuch der Tonstudiotechnik” von Michael Dickreiter et al., ISBN 978-3598117657, Seiten 211–212, 230–235, 265–266, 439, 479), mehrere Mikrofone anstelle nur eines einzelnen Mikrofons zu verwenden. Hierfür wird allgemein der Ausdruck ”Multimikrofon-Tonaufnahme” gebraucht. Eine ausgedehnte akustische Szenerie kann zum Beispiel ein Konzertsaal mit einem Orchester aus einer Vielzahl von Musikinstrumenten sein. Für die Erfassung der klanglichen Details nimmt man hier jedes einzelne Musikinstrument mit jeweils einem einzelnen, nahe positionierten Mikrofon auf und positioniert zusätzlich für die Erfassung des akustischen Gesamtbildes einschließlich des Nachhalls im Konzertsaal und der Publikumsgeräusche (insbesondere Beifall) weitere Mikrofone in größerer Entfernung.
- Ein anderes Beispiel für eine ausgedehnte akustische Szenerie ist ein aus mehreren Schlaginstrumenten bestehendes Schlagzeug, das im Tonstudio aufgenommen wird. Bei der „Multimikrofon-Tonaufnahme” wird in diesem Falle vor den einzelnen Schlaginstrumenten jeweils ein Mikrofon nahe positioniert und es wird ein zusätzliches Mikrofon oberhalb des Schlagzeugers angebracht.
- Derartige Multimikrofon-Tonaufnahmen ermöglichen es, dass möglichst viele akustische und klangliche Eigenschaften sowohl der Details als auch des Gesamtbildes der Szenerie in hoher Qualität erfasst und ästhetisch befriedigend gestaltbar gemacht werden. Jedes Mikrofonsignal der Vielzahl von Mikrofonen wird in der Regel als Vielspuraufnahme aufgezeichnet. Bei der nachfolgenden Abmischung der Mikrofonsignale erfolgt die weitere gestalterische Arbeit. In Sonderfällen kann auch unmittelbar ”live” abgemischt und nur das Ergebnis der Abmischung aufgezeichnet werden.
- Die gestalterischen Ziele der Abmischung sind in der Regel ein ausgewogenes Verhältnis der Lautstärken aller Schallquellen, ein natürlicher Klang und ein wirklichkeitsnaher räumlicher Eindruck des akustischen Gesamtbildes.
- Bei der herkömmliche Abmischungstechnik in einem Tonmischpult oder in der Mischfunktion von digitalen Tonschnittsystemen erfolgt eine Summierung der zugeführten Mikrofonsignale, ausgeführt von einem Summierer (”Bus”), der eine technische Realisierung einer gewöhnlichen mathematischen Addition ist. In
1 ist beispielhaft eine einzelne Summation im Signalweg eines herkömmlichen Tonmischpults oder digitalen Tonschnittsystems dargestellt. Eine Hintereinanderschaltung von Summationen im Summierer (”Bus”) im Signalweg eines herkömmlichen Tonmischpults oder digitalen Tonschnittsystems ist in2 beispielhaft veranschaulicht. In den1 und2 bedeuten die Bezugszeichen - Bezugszeichenliste
-
- 100
- ein erstes Mikrofonsignal
- 101
- ein zweites Mikrofonsignal
- 110
- eine auf Addition basierende Summierungsstufe
- 111
- ein Summensignal
- 199
- ein Ergebnissignal
- 200
- ein n-tes Summensignal
- 201
- ein n + 2-tes Mikrofonsignal
- 210
- eine n + 1-te, auf Addition basierende Summierungsstufe
- 211
- ein n + 1-tes Summensignal
- Bei Multimikrofon-Tonaufnahmen enthalten infolge der unvermeidlichen Mehrwegeausbreitung des Schalls mindestens zwei Mikrofonsignale Schallanteile, die vom Schall ein und derselben Schallquelle herrühren.
- Da diese Schallanteile infolge der unterschiedlichen Schallwege mit unterschiedlicher Laufzeit an den Mikrofonen eintreffen, entstehen bei herkömmlicher Abmischungstechnik im Summierer Kammfiltereffekte, die als Klangveränderungen hörbar sind und der angestrebten Natürlichkeit des Klanges zuwiderlaufen. Bei herkömmlicher Abmischungstechnik können derartige Klangveränderungen infolge von Kammfiltereffekten durch eine einstellbare Verstärkung und gegebenenfalls eine einstellbare Verzögerung der aufgezeichneten Mikrofonsignale verringert werden. Eine solche Verringerung ist indessen nur in eingeschränktem Maße möglich, wenn eine Mehrwege-Schallausbreitung von mehr als nur einer einzigen Schallquelle vorliegt. In jedem Falle ist aber ein erheblicher Einstellaufwand am Mischpult bzw. digitalen Tonschnittsystem für das Auffinden des besten Kompromisses erforderlich.
- In der älteren
DE 10 2008 056 704 ist eine Abwärtsmischung (sogenanntes „Downmixing”) für die Erzeugung eines zweikanaligen Tonformates aus einem mehrkanaligen (z. B. fünfkanaligen) Tonformat beschrieben, mit dem Phantomschallquellen abgebildet werden. Hierbei werden jeweils zwei Eingangssignale summiert, wobei eine Gewichtung der spektralen Koeffizienten eines der beiden zu summierenden Eingangssignale mit einem Korrekturfaktor erfolgt; dasjenige Eingangssignal, welches mit dem Korrekturfaktor gewichtet wird, ist gegenüber dem anderen Eingangssignal priorisiert. Die in derDE 10 2008 056 704 beschriebene Bestimmung des Korrekturfaktors führt jedoch dazu, dass in Fällen, wo die Amplitude des priorisierten Signals gegenüber der des nicht-priorisierten Signals gering ist, störende Nebengeräusche hörbar werden können. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von solchen Störungen ist zwar gering, aber nicht beeinflussbar. - Aus der
WO 2004/084 185 A1 - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die beim Abmischen von Multimikrofon-Tonaufnahmen infolge einer Mehrwegeausbreitung von Schallanteilen entstehenden Klangveränderungen weitgehend zu kompensieren.
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung wird anhand der in den
3 bis6 gezeigten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt -
3 ein generelles Blockschaltbild einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; -
4 ein ähnliches Blockschaltbild wie in3 , jedoch mit dem Unterschied, dass die erste Summierungsstufe um eine Anzahl von weiteren Summierungsstufen erweitert ist; -
5 ein Blockschaltbild einer in den3 und4 vorgesehenen ersten Summierungsstufe, und -
6 ein Blockschaltbild einer in4 vorgesehenen weiteren Summierungsstufe. - In den
3 bis6 haben die Bezugszeichen folgende Bedeutungen: - Bezugszeichenliste
-
- 100
- ein erstes Mikrofonsignal
- 101
- ein zweites Mikrofonsignal
- 199
- ein Ergebnissignal
- 201
- ein n + 2-tes Mikrofonsignal
- 300
- Spektralwerte des ersten Mikrofonsignals
- 301
- Spektralwerte des zweiten Mikrofonsignals
- 310
- eine erste Summierungsstufe
- 311
- Spektralwerte eines ersten Summensignals
- 320
- eine Blockbildungs- und Spektraltransformationseinheit
- 330
- eine inverse Spektraltransformations- und Blockzusammen-führungseinheit
- 399
- Spektralwerte eines Ergebnissignals
- 400
- Spektralwerte eines n-ten Summensignals
- 401
- Spektralwerte eines n + 2-ten Mikrofonsignals
- 410
- eine n + 1-te Summierungsstufe
- 411
- Spektralwerte eines n + 1-ten Summensignals
- 500
- Zuordnungseinheit
- 501
- Spektralwerte A(k) des zu priorisierenden Signals
- 502
- Spektralwerte B(k) des nicht zu priorisierenden Signals
- 510
- Berechnungseinheit für Korrekturfaktorwerte
- 511
- Korrekturfaktorwerte m(k)
- 520
- Multiplizierer-Addierer-Einheit
- 700
- eine n-te Baugruppe bestehend aus der Einheit
320 und der n + 1-ten Summierungsstufe410 -
3 zeigt ein generelles Blockschaltbild einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ein erstes Mikrofonsignal100 und ein zweites Mikrofonsignal101 werden je einer zugeordneten Blockbildungs- und Spektraltransformationseinheit320 zugeführt. In den Einheiten320 werden die zugeführten Mikrofonsignale100 und101 zunächst in Blöcke von zeitlich überlappenden Signalabschnitten unterteilt, worauf die gebildeten Blöcke einer Fourier-Transformation unterzogen werden. Hieraus ergeben sich die Spektralwerte300 des ersten Mikrofonsignals100 beziehungsweise die Spektralwerte301 des zweiten Mikrofonsignals101 an den Ausgängen der Blöcke320 . Die Spektralwerte300 und301 werden anschließend einer ersten Summierungsstufe310 zugeführt, welche aus den Spektralwerten300 und301 die Spektralwerte311 eines ersten Summensignals erzeugt. Die Spektralwerte311 bilden zugleich die Spektralwerte399 eines Ergebnissignals, welche in einer Einheit330 zuerst einer inversen Fourier-Transformation unterzogen werden. Die so gebildeten inversen Spektralwerte werden anschließend zu Blöcken zusammengeführt werden. Die daraus entstandenen Blöcke von zeitlich überlappenden Signalabschnitten werden zu dem Ergebnissignal199 akkumuliert. - Das in
4 veranschaulichte Blockschaltbild ist ähnlich aufgebaut wie das Blockschaltbild in3 , jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Spektralwerte399 nicht zugleich die Spektralwerte311 darstellen. Vielmehr ist in4 zwischen den Spektralwerten311 und den Spektralwerten399 eine Hintereinanderschaltung von einer oder mehreren gleichen Baugruppen700 aus je einer Blockbildungs- und Spektraltransformationseinheit320 und einer n + 1-ten Summierungsstufe410 eingefügt. Von der Baugruppe700 ist in4 zur Vereinfachung nur eine einzige Baugruppe700 im Blockschaltbild dargestellt, die nachfolgend beschrieben wird, wobei der Zählindex n der fortlaufenden Nummerierung dient. Die erwähnte Hintereinanderschaltung von Baugruppen700 ist so zu verstehen, dass am Anfang der Hintereinanderschaltung die Spektralwerte400 zugleich die Spektralwerte des ersten Summensignals311 bilden und am Ende der Hintereinanderschaltung die Spektralwerte411 zugleich die Spektralwerte des Ergebnissignals399 bilden. Bei allen anderen Abschnitten der Hintereinanderschaltung bilden die Spektralwerte411 einer Summierungsstufe410 zugleich die Spektralwerte400 der nachfolgenden Summierungsstufe410 . Jeder Blockbildungs- und Spektraltransformationseinheit320 einer Baugruppe700 der Hintereinanderschaltung wird ein n + 2-tes Mikrofonsignal201 zugeführt, in der es in Blöcke von zeitlich überlappenden Signalabschnitten unterteilt wird. Die gebildeten Blöcke von zeitlich überlappenden Signalabschnitten werden Fourier-transformiert, woraus sich die Spektralwerte401 des n + 2-ten Mikrofonsignals ergeben. Die Spektralwerte400 des n-ten Summensignals und die Spektralwerte401 des n + 2-ten Mikrofonsignals werden dann der n + 1-ten Summierungsstufe410 zugeführt, welche aus ihnen die Spektralwerte411 des n + 1-ten Summensignals erzeugt. -
5 stellt die Details der ersten Summierungsstufe310 dar. In der Summierungsstufe310 werden die Spektralwerte300 des ersten Mikrofonsignals100 und die Spektralwerte301 des zweiten Mikrofonsignals101 einer Zuordnungseinheit500 zugeführt, in der je nach getroffener Wahl des Herstellers oder eines Benutzers eine Priorisierung der Ausgangssignale501 ,502 der Einheit500 erfolgt. Zwei alternative Zuordnungen sind möglich: Bei Priorisierung des Ausgangssignals501 werden die Spektralwerte A(k) des zu priorisierenden Signals501 den Spektralwerten301 und die Spektralwerte B(k) des nicht zu priorisierenden Signals502 den Spektralwerten300 zugeordnet. Alternativ werden die Spektralwerte A(k) des zu priorisierenden Signals501 den Spektralwerten300 und die Spektralwerte B(k) des nicht zu priorisierenden Signals502 den Spektralwerten301 zugeordnet. Die Wahl der Priorisierungszuordnung bestimmt den räumlichen Eindruck des akustischen Gesamtbildes und wird entsprechend den gestalterischen Anforderungen getroffen. Eine typische Möglichkeit ist, die Signale derjenigen Mikrofone, die zur Erfassung des akustischen Gesamtbildes bestimmt sind (so genannte Hauptmikrofone) beziehungsweise die erfindungsgemäß gebildeten Summensignale dem priorisierten Signalweg zuzuordnen und die Signale derjenigen Mikrofone, die nahe an den Schallquellen positioniert sind (so genannte Stützmikrofone) dem nicht priorisierten Signalweg zuzuordnen. Die zugeordneten Spektralwerte A(k) des zu priorisierenden Signals501 und Spektralwerte B(k) des nicht zu priorisierenden Signals502 werden dann einer Berechnungseinheit510 für Korrekturfaktorwerte m(k) zugeführt, welche aus den Spektralwerten A(k) und B(k) die Korrekturfaktorwerte m(k) als Ausgangssignal511 wie folgt berechnet:
Entweder wird der Korrekturfaktor m(k) wie folgt berechnet:eA(k) = Real(A(k))·Real(A(k)) + Imag(A(k))·Imag(A(k)) x(k) = Real(A(k))·Real(B(k)) + Imag(A(k))·Imag(B(k)) w(k) = D·x(k)/eA(k) m(k) = (w(k)2 + 1)( 1/2 ) – w(k) eA(k) = Real(A(k))·Real(A(k)) + Imag(A(k))·Imag(A(k)) eB(k) = Real(B(k))·Real(B(k)) + Imag(B(k))·Imag(B(k)) x(k) = Real(A(k))·Real(B(k)) + Imag(A(k))·Imag(B(k)) w(k) = D·x(k)/(eA(k) + L·eB(k)) m(k) = (w(k)2 + 1)(1/2) – w(k)
m(k) der k-te Korrekturfaktor
A(k) der k-te Spektralwert des zu priorisierenden Signals
B(k) der k-te Spektralwert des nicht zu priorisierenden Signals
D der Grad der Kompensation
L der Grad der Begrenzung der Kompensation
bedeuten. - Der Grad D der Kompensation ist ein Zahlenwert, der bestimmt, in welchem Maße die durch Kammfiltereffekte verursachten Klangveränderungen ausgeglichen werden. Er wird je nach den gestalterischen Anforderungen und der gewünschten klanglichen Wirkung gewählt und liegt vorteilhafterweise im Bereich von 0 bis 1. Ist D = 0, so entspricht der Klang genau dem der konventionellen Abmischung. Ist D = 1, so ergibt sich eine vollständige Entfernung der Kammfilterwirkung. Werte für D zwischen 0 und 1 ergeben entsprechend eine klangliche Wirkung zwischen derjenigen bei D = 0 und derjenigen bei D = 1.
- Der Grad L der Begrenzung der Kompensation ist ein Zahlenwert, der bestimmt, in welchem Maße die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von störend wahrnehmbaren Nebengeräuschen verringert wird. Diese Wahrscheinlichkeit ist gegeben, wenn die Amplitude des zu priorisierenden Mikrofonsignals gegenüber der des nicht zu priorisierenden Mikrofonsignals gering ist. Es gilt L > = 0. Ist L = 0, so ergibt sich keine Verringerung der Wahrscheinlichkeit der störenden Nebengeräusche. Der Grad L wird so gewählt, dass erfahrungsgemäß gerade keine Nebengeräusche mehr wahrgenommen werden. Typischerweise liegt der Grad L in der Größenordnung von 0,5. Je größer der Grad L ist, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit der Störungen, jedoch verringert sich damit auch teilweise der durch die Einstellung von D bestimmte Ausgleich von Klangveränderungen.
- Die Spektralwerte A(k) des zu priorisierenden Signals
501 werden zusätzlich einem Multiplizierer520 zugeführt, während die Spektralwerte B(k) des nicht zu priorisierenden Signals502 zusätzlich einem Addierer530 zugeführt werden. Außerdem werden dem Multiplizierer520 die Korrekturfaktorwerte m(k) des Ausgangssignals511 der Berechnungseinheit510 zugeführt, wo sie mit den Spektralwerten A(k)501 komplex (nach Realteil und Imaginärteil) multipliziert werden. Die Ergebniswerte des Multiplizierers520 werden dem Addierer530 zugeführt, wo sie mit den Spektralwerten B(k) des nicht zu priorisierenden Signals502 komplex (nach Realteil und Imaginärteil) addiert werden. Hieraus ergeben sich die Spektralwerte311 des ersten Summensignals der ersten Summierungsstufe310 . - Das Entscheidende für die Priorisierung ist somit die Multiplikation des Korrekturfaktors m(k) mit genau einem der beiden Summanden der im Addierer
530 durchgeführten Addition. Damit wird der gesamte Signalpfad dieses Summanden vom Mikrofonsignaleingang bis zum Addierer530 „priorisiert”. -
6 stellt die Details der n + 1-ten Summierungsstufe410 dar. Die n + 1-te Summierungsstufe410 gleicht in ihrem Aufbau der ersten Summierungsstufe310 , jedoch mit dem Unterschied, dass hier der Zuordnungseinheit500 die Spektralwerte400 des n-ten Summensignals und die Spektralwerte401 des n + 2-ten Mikrofonsignals zugeführt werden, ferner, dass die Ergebniswerte des Addierers530 die Spektralwerte411 des n + 1-ten Summensignals bilden.
Claims (8)
- Verfahren zum Abmischen von Mikrofonsignalen einer Tonaufnahme mit mehreren Mikrofonen (Multimikrofon-Tonaufnahmen), wobei eine Mehrwegeausbreitung von Schallanteilen gegeben ist, bei dem – ein erstes Mikrofonsignal (
100 ) und ein zweites Mikrofonsignal (101 ) jeweils einer Bildung von Blöcken von Abtastwerten und einer Fourier-Transformation unterzogen werden, wobei die Spektralwerte (300 ,301 ) des jeweiligen Mikrofonsignals (100 ,101 ) gebildet werden, – die Spektralwerte (300 ) des ersten Mikrofonsignals (100 ) auf die Spektralwerte (301 ) des zweiten Mikrofonsignals (101 ) in einer ersten Summierungsstufe (310 ) unter Bildung von Spektralwerten (311 ) eines ersten Summensignals verteilt werden, wobei eine dynamische Korrektur der Spektralwerte (300 ,301 ) eines der beiden Mikrofonsignale (100 ,101 ) erfolgt, – aus den Spektralwerten (311 ) des ersten Summensignals Spektralwerte (399 ) eines Ergebnissignals gebildet werden, und – die Spektralwerte (399 ) des Ergebnissignals einer inversen Fourier-Transformation und einer Zusammenführung von Blöcken von Abtastwerten unterzogen werden, wobei das Ergebnissignal (199 ) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Spektralwerte (311 ) des ersten Summensignals von den Spektralwerten (300 ) des ersten Mikrofonsignals (100 ) und den Spektralwerten (301 ) des zweiten Mikrofonsignals (101 ) die Spektralwerte (300 ,301 ) eines der beiden Signale ausgewählt werden, werden, welches gegenüber dem anderen Signal zu priorisieren ist, dass die Spektralwerte (A(k)) des zu priorisierenden Signals mit jeweils zugehörigen Korrekturfaktoren m(k) multipliziert werden, und dass die Spektralwerte (B(k)) des nicht zu priorisierenden Signals und die korrigierten Spektralwerte m(k)·A(k) des zu priorisierenden Signals unter Bildung von Spektralwerten eines Ergebnissignals (399 ) addiert werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Korrekturfaktoren m(k) folgendermaßen berechnet werden:
eA(k) = Real(A(k))·Real(A(k)) + Imag(A(k))·Imag(A(k)) x(k) = Real(A(k))·Real(B(k)) + Imag(A(k))·Imag(B(k)) w(k) = D·x(k)/eA(k) m(k) = (w(k)2 + 1)(1/2) – w(k) eA(k) = Real(A(k))·Real(A(k)) + Imag(A(k))·Imag(A(k)) eB(k) = Real(B(k))·Real(B(k)) + Imag(B(k))·Imag(B(k)) x(k) = Real(A(k))·Real(B(k)) + Imag(A(k))·Imag(B(k)) w(k) = D·x(k)/(eA(k) + L·eB(k)) m(k) = (w(k)2 + 1)(1/2) – w(k) - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Summierungsstufe (
310 ) um eine Anzahl N von weiteren Summierungsstufen (410 ) erweitert wird, dass jeweils in der n + 1-ten Summierungsstufe (410 ) ein n + 2-tes Mikrofonsignal (201 ) einer Bildung von Blöcken von Abtastwerten und einer Fourier-Transformation unterzogen wird, wobei die Spektralwerte (401 ) des n + 2-ten Mikrofonsignals (201 ) gebildet werden, dass jeweils in der n + 1-ten Summierungsstufe (410 ) die Spektralwerte (400 ) des n-ten Summensignals auf die Spektralwerte (401 ) des n + 2-ten Mikrofonsignals (201 ) unter Bildung der Spektralwerte (411 ) eines n + 1-ten Summensignals verteilt werden, wobei eine dynamische Korrektur entweder der Spektralwerte (400 ) des n-ten Summensignals oder der Spektralwerte (401 ) des n + 2-ten Mikrofonsignals (201 ) erfolgt, dass jeweils in der n + 1-ten Summierungsstufe (410 ) von den Spektralwerten (400 ) des n-ten Summensignals und den Spektralwerten (401 ) des n + 2-ten Mikrofonsignals (201 ) die Spektralwerte (400 ,401 ) eines der beiden Signale ausgewählt werden, welches gegenüber dem anderen der beiden Signale zu priorisieren ist, wobei n = [1...N] die laufende Nummer der Summierungsstufe und N die Anzahl der erweiternden Summierungsstufen bedeuten. - Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grad D der Kompensation ein Zahlenwert ist, der bestimmt, in welchem Maße die durch Kammfiltereffekte verursachten Klangveränderungen ausgeglichen werden, wobei der Wert von D je nach den gestalterischen Anforderungen und der gewünschten klanglichen Wirkung gewählt wird.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert für den Grad D im Bereich von 0 bis 1 liegt, wobei für D = 0 der Klang genau dem der konventionellen Abmischung entspricht und für D = 1 sich eine vollständige Entfernung der Kammfilterwirkung ergibt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grad L der Begrenzung der Kompensation ein Zahlenwert ist, der bestimmt, in welchem Maße die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von störend wahrnehmbaren Nebengeräuschen verringert wird, wobei diese Wahrscheinlichkeit gegeben ist, wenn die Amplitude des zu priorisierenden Mikrofonsignals gegenüber der des nicht zu priorisierenden Mikrofonsignals gering ist.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grad L der Begrenzung der Kompensation größer oder gleich Null ist, wobei für L = 0 sich keine Verringerung der Wahrscheinlichkeit der störenden Nebengeräusche ergibt und der Grad L so gewählt wird, dass erfahrungsgemäß gerade keine Nebengeräusche mehr wahrgenommen werden.
- Verfahren nach Anspruch 2, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grad L der Begrenzung der Kompensation in der Größenordnung von 0,5 liegt.
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