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Die Erfindung betrifft eine Hebeleinrichtung zum Verstellen unterschiedlicher Segmente eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem verstellbaren Sitzsegment und einem verstellbaren Lehnensegment, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Verstelleinrichtung zum Verstellen unterschiedlicher Segmente eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem verstellbaren Sitzsegment und einem verstellbaren Lehnensegment, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
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Auch betrifft die Erfindung einen Kraftfahrzeugsitz mit mehreren verstellbaren Segmenten, insbesondere mit einem verstellbaren Sitzsegment und einem verstellbaren Lehnensegment, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
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Nicht zuletzt betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Sitz, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Bekannt sind aus dem Stand der Technik verschiedene verstellbare Kraftfahrzeugsitze, die sich durch Betätigung entsprechender Betätigungshebel über eine Verstelleinrichtung verstellen lassen.
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Aus der
US 3,958,828 ist ein Kraftfahrzeugsitz mit einer in der Neigung verstellbaren Lehne und der Möglichkeit zum Kippen oder Umklappen der Lehne für ein zweitüriges Kraftfahrzeug bekannt. Der Bedienungshebel und ein zweiter Bedienungshebel zum Auslösen des Umklappens besitzen eine gemeinsame Drehachse, die sich am hinteren seitlichen Bereich des Sitzes befindet, und als Rotationsachse für die Lehne fungiert.
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Die
DE 101 42 833 A1 offenbart beispielsweise einen als Armlehne ausgebildeten Antriebshebel für Verstelleinrichtungen eines Fahrzeugsitzes, der als Armlehne ausgebildet ist. In einer Ausführungsform ist die Armlehne längsgeteilt und jedes Armstützenteil ist mit einer Antriebseinheit verbunden. Die Armstützenteile haben exzentrisch zu einer Drehachse des Sitzes je eine Drehachse, die konzentrisch zueinander angeordnet sind.
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Die
US 2009/0058158 A1 und die
EP 1 942 029 A1 offenbaren einen Bedienungshebel, der sich am vorderen seitlichen Bereich des Sitzes befindet, mit dem die Sitzflächenneigung und die Lehne verstellt werden kann. Dazu gibt es am Bedienungshebel eine Einstellungsvorrichtung, die zwischen den beiden Modi umschalten kann.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Hebeleinrichtung, eine Verstelleinrichtung, einen Kraftfahrzeugsitz und ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei denen die Hebeleinrichtung platzsparend und ergonomisch ausgebildet ist. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine multifunktionale, platzsparende und ergonomische Lösung zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes in einem Kraftfahrzeug zu schaffen.
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Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von einer Hebeleinrichtung gemäß dem Anspruch 1, einer Verstelleinrichtung nach Anspruch 5, einem Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 8 und einem Kraftfahrzeug nach Anspruch 10 in Verbindung mit deren Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einer Hebeleinrichtung zum Verstellen unterschiedlicher Segmente eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere zum Verstellen eines verstellbaren Sitzsegments und eines verstellbaren Lehnensegments des Kraftfahrzeugsitzes vorgesehen ist, dass ein erster Antriebshebel zum Verstellen eines ersten Segments und ein zweiter Antriebshebel zum Verstellen eines zweiten Segments um eine gemeinsame und/oder auf einer gemeinsamen Drehachse verschwenkbar angeordnet sind, um durch Verschwenken des jeweiligen Antriebshebels um die gemeinsame Drehachse das dem Antriebshebel zugeordnete Segment zu verstellen. Die Hebeleinrichtung umfasst zwei drehbare Antriebshebel. Diese sind in vorteilhaften Ausgestaltungen mittels einer Vorspanneinheit wie einer Feder in einer Ausgangs- oder Ruheposition vorgespannt. Jeder Antriebshebel lässt sich vorzugsweise in zwei entgegengesetzte Richtungen um die gemeinsame Drehachse verschwenken, wobei jeder Drehrichtung der Antriebshebel eine Verstellbewegung eines zugehörigen Sitzsegmentes zugeordnet ist. Die Bewegung in beide Richtungen erfolgt vorzugsweise entgegen einer Vorspannkraft. Mit der Bewegung des Antriebshebels ist eine Verstellbewegung verknüpft. Die Verstellbewegung erfolgt in einem Ausführungsbeispiel in Abhängigkeit von der Auslenkung des Antriebshebels mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Eine geringere Auslenkung des Antriebshebels bewirkt eine geringe Verstellgeschwindigkeit. Eine größere Auslenkung bewirkt entsprechend eine höhere Verstellgeschwindigkeit. Die Verschwenkbewegung des Antriebshebels ist in einer Ausführungsform durch ein Begrenzungselement wie einen Anschlag begrenzt. Die Anordnung der beiden Antriebshebel erfolgt auf einer gemeinsamen Drehachse. Die Drehachse ist bevorzugt in einem vorderen, unteren Bereich eines Kraftfahrzeugsitzes angeordnet.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebshebel jeweils einen Rotationskörper und einen davon abragenden, insbesondere tangential abragenden, Griffbereich zum Aufbringen einer Verstellkraft auf den jeweiligen Antriebshebel aufweisen, wobei mit dem Griffbereich die Bewegung des Antriebshebels manuell eingeleitet wird. Als tangentiales Abragen wird im Zusammenhang mit der Erfindung eine Richtung bezeichnet, welche in einer Tantentialebene anliegend an den Rotationskörper oder in einer dazu parallelen Ebene verläuft.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Griffbereiche zumindest in einer Ruheposition in unterschiedliche Richtungen weisen, wobei vorzugsweise die Griffbereiche der Antriebshebel in axialer Richtung in einer Ebene angeordnet sind. Das heißt, die Griffbereiche weisen in entgegengesetzte Richtungen, beispielsweise in Richtung Kraftfahrzeugheck und in Richtung Kraftfahrzeugfront. In der Ruheposition sind die Griffbereiche bevorzugt fluchtend ausgebildet. Die Bewegung der Antriebshebel wird über entsprechende Kopplungsmechanismen an eine Verstelleinrichtung übertragen. Die Griffbereiche liegen vorzugsweise in axialer Richtung im Wesentlichen in einer Ebene. Die Rotationskörper sind dabei in einer vorteilhaften Ausgestaltung derart ausgebildet, dass sie zumindest teilweise ineinandergreifen.
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Im Bereich der Anbindung an den Rotationsbereich weisen die Griffbereiche eine Verdünnung auf, um aneinander vorbeigeführt mit dem Rotationsbereich angebunden zu werden. Auf diese Weise ist eine ergonomische Gestaltung für ein sicheres Ergreifen der Antriebshebel realisiert.
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In noch einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens eine Rückstelleinheit vorgesehen ist, um mindestens einen Antriebshebel in eine Ruheposition bei Auslenkung in eine Betriebsposition zurückzustellen. Wie zuvor beschrieben, ist die Rückstelleinheit vorzugsweise als vorgespannte Rückstelleinheit, beispielsweise als Feder-Speicher-Einheit ausgebildet. Die Rückstelleinheit kann mit einer linearen, progressiven und/oder degressiven Feder-Speicher-Einheit ausgebildet sein, sodass unterschiedlichen Auslenkungen gleiche bzw. unterschiedliche Rückstellkräfte entgegen wirken. Die Drehbewegung ist bevorzugt begrenzt.
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Die Erfindung schließt weiter die technische Lehre ein, dass bei einer Verstelleinrichtung zum Verstellen unterschiedlicher Segmente eines Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere zum Verstellen eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem verstellbaren Sitzsegment und einem verstellbaren Lehnensegment, umfassend mindestens eine erste Verstelleinheit zum Verstellen eines ersten Segments und eine zweite Verstelleinheit zum Verstellen eines zweiten Segments, vorgesehen ist, dass die Verstelleinheiten über eine gemeinsame erfindungsgemäße Hebeleinrichtung gekoppelt sind, um die Verstelleinheiten mit der Hebeleinrichtung einzeln und/oder gemeinsam zu betätigen. Die Verstelleinrichtung kann eine beliebige Verstelleinrichtung sein. Eine Kopplung der Hebeleinrichtung mit der Verstelleinrichtung, genauer mit einem Antrieb der Verstelleineinrichtung ist über eine entsprechende Kopplungseinrichtung realisiert. Die Übertragung der Bewegung der Hebeleinrichtung kann direkt oder indirekt ausgebildet sein. Eine drahtgebundene oder eine drahtlose Übertragung, beispielsweise bei Funk, Infrarot etc. ist realisierbar. Bevorzugt ist eine direkte, drahtgebundene Übertragung vorgesehen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenen Erfindung ist vorgesehen, dass eine der Verstelleinheit ein Rastgetriebe für eine Neigungsverstellung umfasst. Das Rastgetriebe ist in einer Ausführungsform konzentrisch zu der Drehachse der Hebeleinrichtung angeordnet. Bevorzugt sitzen Rastgetriebe und Hebeleinrichtung auf einer gemeinsamen Drehachse. Auf diese Weise ist eine direkte Kopplung bewirkt. Dabei sitzt bevorzugt ein dem Rastgetriebe zugeordneter Antriebshebel ebenfalls fest auf der Drehachse. Der andere Antriebshebel sitzt beispielsweise lose auf der Drehachse.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die andere der Verstelleinheiten einen Bowdenzug für eine Lehnenverstellung umfasst. Der Bowdenzug wird durch eine Drehung des zweiten Antriebshebels betätigt. Die Drehbewegung wird entsprechend in eine Translationsbewegung übersetzt.
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Die Erfindung schließt zudem die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeugsitz mit mehreren verstellbaren Segmenten, insbesondere mit einem verstellbaren Sitzsegment und einem verstellbaren Lehnensegment, vorgesehen ist, dass eine erfindungsgemäße Verstelleinrichtung vorgesehen ist, um mindestens eines der Segmente zu verstellen. Ein Sitzsegment ist beispielsweise ein Segment für eine Sitzpolstereinheit. Ein anderes Sitzsegment ist beispielsweise ein Segment für eine Rücklehneneinheit. Ein Umstellen oder Umschalten zwischen den einzelnen Antriebshebeln ist nicht erfoderlich. Entsprechend ist die Verstelleinrichtung umschaltfrei ausgebildet.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Hebeleinrichtung in einem vorderen, seitlichen Bereich des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet ist. Auf diese Weise ist die Hebeleinrichtung platzsparend und ergonomisch angeordnet. Die Anordnung ist dabei so eingerichtet, dass bei Benutzung ein Nutzer die Hebeleinrichtung leicht erreicht. Die Hebeleinrichtung ragt seitlich zu dem Kraftfahrzeugsitz etwas hervor, sodass die Hebeleinrichtung leicht ertastbar und ergreifbar ist.
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Die Erfindung schließt auch die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug mit mindestens einem Sitz, vorgesehen ist, dass der Sitz als erfindungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz ausgebildet ist. Auf diese Weise ist ein Kraftfahrzeugsitz realsiert, der leicht und ergonomisch bedienbar ist. Die Hebeleinrichtung ist auf einfache Weise nachrüstbar.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den Ansprüchen der Beschreibungen oder Zeichnungen hervorgehende Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
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1 schematisch in einer Perspektivansicht eine Struktur eines Kraffahrzeugsitzes,
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2 schematisch in einer Seitenansicht die Struktur nach 1,
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3 schematisch in einer Perspektivansich einen Ausschnitt der Struktur nach 1 mit einer Hebeleinrichtung,
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4 schematisch in einer Draufsicht den Ausschnitt nach 3,
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5 schematisch in einer Seitenansicht den Ausschnitt nach 3,
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6 schematisch in einer Perspektivansicht die Hebeleinrichtung mit Kopplungseinrichtung,
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7 schematisch in einer Seitenansicht die Hebeleinrichtung,
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8 schematisch in einer Schnittsansicht entlang einer Ebene B-B die Hebeleinrichtung nach 7 und
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9 schematisch in einer Schnittansicht entlang einer Ebene A-A die Hebeleinrichtung nach 8.
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Die 1 bis 9 zeigen eine Hebeleinrichtung 10 für eine Verstelleinrichtung 20 zu einem Kraftfahrzeugsitz 30 in einem Kraftfahrzeug. In 1 ist eine Struktur des Kraftfahrzeugsitzes 30 perspektivisch dargestellt. Die dargestellte Struktur ist im Gebrauch mit einer entsprechenden Polsterung, die hier nicht dargestellt ist, überzogen. Der Kraftfahrzeugsitz 30 ist als Fahrer- oder Beifahrersitz ausgebildet. Die Struktur weist dabei zwei Segmente auf: ein Lehnensegment 31 und ein Sitzsegment 32. Die beiden Segmente 31, 32 der Struktur, auch als Hauptsegmente bezeichnet, sind verstellbar miteinander verbunden. So ist das Lehnensegment 31 über eine Lehnenverstellung 21 verschwenkbar um eine Achse 210 mit dem Sitzsegment 32 verbunden. Das Sitzsegment 32 ist über eine Neigungsverstellung 22 um eine ortsfest im Kraftfahrzeug angeordnete Achse 220 verstellbar. Der gesamte Kraftfahrzeugsitz 30 ist zudem in dem dargestellten Ausführungsbeispiel entlang zweier Schienen 33 in Richtung Kraftfahrzeugfront und Kraftfahrzeugheck verfahrbar. Zum Verfahren entlang der Schienen 33 ist ein Bedienhebel 34 vorgesehen.
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Die Neigungsverstellung 22 und die Lehnenverstellung 21 sind Bestandteile der Verstelleinrichtung 20 des Kraftfahrzeugsitzes 30. Um eine Verstellung des Kraftfahrzeugsitzes 30 vorzunehmen, ist die Verstelleinrichtung 20 über die Hebeleinrichtung 10 bedienbar. Wie detailliert in 1 und 2 zu erkennen ist, ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Hebeleinrichtung 10 in einem vorderen, unteren Bereich des Kraftfahrzeugsitzes 30 angeordnet, dort wo sie von einem Nutzer leicht erreichbar ist.
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Die Hebeleinrichtung 10 ist in 3 im detaillierter dargestellt. Die am vorderen Sitzende angeordnete Hebeleinrichtung 10 ist als Doppelhebel ausgebildet mit einem Antriebshebel 11 für eine Lehnenverstellung und einem Antriebshebel 12 für eine Neigungsverstellung. Die Antriebshebel 11 und 12 sind drehbar um und/oder auf einer gemeinsamen Drehachse 13 angeordnet und werden auch als Schwenkhebel 11 bzw. Schwenkhebel 12 bezeichnet. Die Antriebshebel 11 und 12 weisen jeweils einen auf der Drehachse 13 gelagerten Rotationskörper 14, 16 und einen davon abragenden Griffbereich 15 zum Betätigen des jeweiligen Antriebshebels 11, 12 auf. An dem Kraftfahrzeugsitz 30 sind weitere Antriebshebel 40 vorgesehen, die für weitere Segmente oder Funktionen vorgesehen sind. Der Antriebshebel 40 ist in einem hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls als erfindungsgemäße Hebeleinrichtung 10 ausgebildet und dient beispielsweise einer Höhenverstellung des Kraftfahrzeugsitzes 30. Die Hebeleinrichtung 10 ist platzsparend ausgebildet. In axialer Richtung A sind die beiden Griffbereiche 15 im Wesentlichen versatzfrei angeordnet, sodass in axialer Richtung A die beiden Griffbereiche 15 etwa in einer Ebene liegen. Die Antriebshebel 11, 12 ragen im Wesentlichen tangential von den Rotationskörpern 14, 16 ab, wobei auch in tangentialer Richtung T die Griffbereiche 15 etwa fluchtend in der dargestellten Ruheposition angeordnet sind. Diese Anordnung ermöglicht ein ergonomisches Greifen für einen Benutzer. Die entgegengesetzte Ausrichtung der Griffbereiche 15, einmal zum Fahrzeugheck hin und einmal zur Fahrzeugfront hin, erleichtert die Auswahl des richtigen Antriebshebels 11, 12. Die Anordnung der Griffbereiche 15 entspricht dabei der Anordnung der Sitzsegmente 31, 32. Das heißt, das vordere Segment (Sitzsegment) 32 ist durch den vorderen Griffbereich 15a und das hintere Sitzsegment (Lehnensegment) 31 ist durch den hinteren Griffbereich 15b (jeweils in Kraftfahrzeugfahrtrichtung betrachtet) bedienbar.
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Wie in 4 zu erkennen ist, beträgt die axiale Abmessung der als Doppelhebel ausgebildeten Hebeleinrichtung 10 nicht oder nur unwesentlich mehr, als bei einem Einfachhebel 40. Auf diese Weise ist eine platzsparende Hebeleinrichtung 10 realisiert. Dies wird erreicht, indem der Rotationskörper 14 eine Aussparung aufweist, durch welche der zweite Antriebshebel 11 aufnehmbar ist. In anderen Ausgestaltungen weisen die Rotationskörper 14, 16 zueinander komplementäre Aussparungen auf, um teilweise ineinandergreifend angeordnet zu werden.
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Auch die radialen Abmaße sind minimiert und erlauben eine platzsparende Anordnung, wie in 5 zu erkennen ist. Die Antriebshebel 11, 12 sind in ihrer Schwenkbewegung durch hier nicht dargestellte Begrenzungselemente begrenzt. Dabei sind die Antriebshebel 11, 12 so angeordnet, dass die Griffbereiche 15 auch bei einem Verschwenken in Richtung Sitzssegment 32 nicht den Nutzer in einem Komfort beeinträchtigend über den Kraftfahrzeugsitz 30 hervorstehen, sodass ein Benutzer nicht beeinträchtigt wird. Die Hebeleinrichtung 10 ist beabstandet zu den Schienen 33 angeordnet, sodass ein Verschwenken in Richtung der Schienem 33 nicht durch die Schienen 33 beeinträchtigt ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Hebeleinrichtung 10 in einem Bereich über einer vorderen Lagerung des Sitzsegments 32 angeordnet. Auf diese Weise wird kein freier (Fuß-)Raum belegt.
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Die Schwenkbewegung der Antriebshebel 11, 12 wird jeweils über eine zugehörige Kopplungseinrichtung 50 an die Verstelleinrichtung oder den entsprechenden Verstellaktuator übermittelt. Die Übermittlung kann direkt oder indirekt erfolgen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt die Übermittlung auf die Neigungsverstellung 22 direkt und auf die Lehnenverstellung 21 indirekt über einen Bowdenzug 51.
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Für die direkte Übertragung des Stellsignals an dem Antriebshebel 12 auf die Neigungsverstellung 22 fällt eine Schwenkachse 220 der Neigungsverstellung 22 mit der Drehachse 13 des korrespondierenden Antriebshebel 12 zusammen. Der Rotationskörper 14 des Antriebshebels 12 ist ortsfest mit der Drehachse 13 gekoppelt, sodass durch Aufbringen einer Stellkraft an dem Griffbereich 15 die Schwenkachse 220 rotiert wird.
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Der Bowdenzug 51 für eine Übertragung des Stellsignals des Antriebshebels 11 auf die Lehnenverstellung 21 ist in 6 schematisch dargestellt. Der Rotationskörper 16 ist drehbar an der Drehachse 13 angebracht. Bei Betätigung des zugehörigen Griffbereichs 15 wird der Rotationskörper 16 um die Drehachse 13 verschwenkt. Der Rotationskörper 16 ist mit einem Draht 52 des Bowdenzugs 51 gekoppelt. Die Drehbewegung des Antriebshebels 11 um die Drehachse 13 wird in eine Translationsbewegung des Drahts 52 umgeformt und entsprechend an die korrespondierende Verstelleinrichtung 20 weitergeleitet. Ein entsprechener Anschluss 53 ist an einem anderen Ende des Bowdenzugs 51 vorgesehen.
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Die Hebeleinrichtung 10 ist in den 7 bis 9 detailliert dargestellt. Die Hebel 11, 12 umfassen jeweils einen Rotationskörper 14, 16 und einen tangential davon abragenden Griffbereich 15a, 15b. Die beiden in Tangentialrichtung entgegengesetzt sich erstreckenden Griffbereiche 15a und 15b sind bevorzugt als dünnwandiges Kunststoffteil ausgebildet, um eine Leichtbauweise zu realisieren. Die Rotationskörper 14, 16 und die zugehörigen Griffbereiche 15a, 15b sind einteilig ausgebildet. Der Draht 52 ist über eine lösare oder nachstellbare Verbindung 60 mit dem Rotationskörper 16 verbunden, sodass eine Nacheinstellung realisierbar ist. 8 zeigt eine Schnittansicht entlangt der Schnittlinie B-B und 9 eine Schnittansocht entlang der Schnittlinie A-A gemäß 7. Die Hebeleinrichtung 10 weist zwei Rückstelleinheiten 17 auf. Eine Rückstelleinheit 17a ist für eine Rückstellung des Antriebshebels 12 für die Neigungsverstellung ausgebildet. Die andere Rückstelleinheit 17b ist für eine Rückstellung des Antriebshebels 11 für die Lehnenverstellung (oder eine Höhenverstellung) ausgebildet. Beide Rückstelleinheiten 17a und 17b sind als Feder-Speicher-Einheit ausgebildet. Als Gegenlager 54 für den Bowdenzug 51 ist ein Ansatz an der Hebeleinrichtung 10 vorgesehen. Die Verstelleinrichtung 20 für die Neigungsverstellung umfasst ein Rastgetriebe 26. Über dieses lässt sich die Neigung des Sitzsegments 32 bequem einstellen. 9 zeigt den Längsschnitt der Hebeleinrichtung 10 entlang der Schnittlinie A-A. Hier wird der Aufbau der Hebeleinrichtung 10 noch einmal verdeutlicht. Der Ansatz 16 ist integriert mit dem Antriebshebel 15a ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hebeleinrichtung
- 11
- (Schwenk-)Hebel (Lehnensegment)
- 12
- (Schwenk-)Hebel (Sitzsegment)
- 13
- Drehachse
- 14
- Rotationskörper
- 15
- Griffbereich
- 15a
- (hinterer) Griffbereich (Lehnensegment)
- 15b
- (vorderer) Griffbereich (Sitzsegment)
- 16
- Rotationskörper
- 17
- Rückstelleinheit
- 17a
- Rückstelleinheit Neigungsverstellung
- 17b
- Rückstelleinheit Lehnenverstellung
- 20
- Verstelleinrichtung
- 21
- Lehnenverstellung
- 22
- Neigungsverstellung
- 26
- Rastgetriebe
- 30
- Kraftfahrzeugsitz
- 31
- Lehnensegment
- 32
- Sitzsegment
- 33
- Schiene
- 34
- Bedienhebel
- 40
- (weitere) Antriebshebel
- 50
- Kopplungseinrichtung
- 51
- Bowdenzug
- 52
- Draht
- 53
- Anschluss
- 54
- Gegenlager (Bowdenzug)
- 60
- (lösbar) Verbindung
- A
- axiale Richtung
- T
- tangentiale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3958828 [0006]
- DE 10142833 A1 [0007]
- US 2009/0058158 A1 [0008]
- EP 1942029 A1 [0008]