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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Senden von Daten von einem Sender zu einem Empfänger, insbesondere in einem DVB-Scenario.
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Im Folgenden werden verschiedene Mechanismen und Verbesserungen präsentiert, die vorzugsweise bei Empfängern mit Multi-Protocol-Encapsulation (MPE)-inter-burst-Forward-Error-Correction (iFEC) zum Dekodieren verwendet werden können.
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Das Senden von Daten wird gemäß ”Digital Video Broadcasting (DVB); DVB specification for data broadcasting, ETSI EN 301 192 V1.4.2, April 2008” in Bursts durchgeführt: eine Datenmenge wird einer vorgegebenen Dauer entsprechend in den Physical Layer eingeführt. Einerseits wurde die Multi-Protocol-Encapsulation-Forward-Error-Correction definiert, um Redundanzinformation innerhalb eines gegebenen Bursts hinzuzufügen. Der Inhalt des Bursts ist geschützt, und falls Verluste auftreten, können die Daten rückgewonnen werden. MPE-iFEC wird z. B. beim Digital Video Broadcasting-Terrestrial (DVB-T) verwendet, wie in ”Framing structure, channel coding and modulation for digital terrestrial television, ETSI EN 300 744 V1.6.1, Jan. 2009” beschrieben ist. Andererseits werden bei Empfang, der unter Verwendung eines Satelliten-Segments erfolgt, Signalschwund-Ereignisse in höherem Maß kritisch. Es kann möglicherweise eine Abschattung auftreten (Element zwischen dem Satellit und dem Terminal), und die Dauer und die Häufigkeit der Abschattungsereignisse hängen von der Terminal-Position ab. Bei einem mobilen Terminal liegen die Abschattungsereignisse in der Größenordnung von mehreren Sekunden. Wie oben angeführt hat MPE-iFEC die Bedeutung MPE-inter-burst-FEC, d. h. die Redundanz wird über mehrere Time-Slice-Bursts hinweg berechnet und verteilt, und dies bewirkt eine direkte Vergrößerung der Interleaver-Dauer. Während MPE-FEC in der Lage ist, eine Rückgewinnung bei Abschattungsereignissen in der Größenordnung von hundert Millisekunden vorzunehmen, kann MPE-iFEC eine Rückgewinnung bei Abschattungsereignissen in der Größenordnung mehrerer Sekunden vornehmen.
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MPE-iFEC wird zum Empfang von Daten an einem mobilen Terminal verwendet, wenn eine Satellitenübertragung benutzt wird. Die entsprechende Norm ist Digital Video Broadcasting-Satellite Handheld (DVB-SH) gemäß der Beschreibung in ”Framing Structure, channel coding and modulation for Satellite Services to Handheld devices (SH) below 3 GHz, ETSI EN 302 583 V1.1.1, July 2007”, und in der vorliegenden Anmeldung wird von nun an diese Norm zugrundegelegt.
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Zunächst werden die Mechanismen und Verbesserungen beschrieben, die in DVB-SH-Empfängern verwendet werden können, welche mit MPE-iFEC kompatibel sind. Die Übertragung der Daten und der Empfang der Daten durch die Terminals erfolgt in Bursts. Der auf der Senderseite verwendete Layer-Ansatz ist derjenige gemäß 1.
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Die Daten werden durch die Anwendung generiert und durch die Transportschicht eingekapselt. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Video handeln, das über das Real-Time Protocol (RTP) und das User Datagram Protocol (UDP) eingekapselt ist. Die von den Anwendungs-/Transport-Schichten ausgegebenen Pakete werden dann an das Internet Protocol (IP) ausgegeben, um eingekapselt zu werden. IP-Datagramme, die von der IP-Schicht erzeugt werden, werden an den Multi-Protocol-Encapsulator (MPE) übermittelt, in dem ein Header (12 Bytes) und ein Trailer (4 Bytes, CRC-Check) hinzugefügt werden. Die nächste Schicht ist für das Signalisieren und den iFEC-Teil zuständig. Derzeit erfolgt das Sammeln von Daten und das Erzeugen der Redundanz gemäß mehreren Mechanismen, die in den ”Guidelines for Implementation for Satellite Services to Handheld devices (SH) below 3 GHz, ETSI TS 102 584 V1.1.1, Dec. 2008” beschrieben sind. Die redundanten Daten werden in MPE- iFEC-Abschnitten eingekapselt und die Signalisierung wird dem Header jedes MPE-iFEC-Abschnitts hinzugefügt, so dass der Empfänger die Daten handhaben kann. Die MPE-iFEC-Abschnitte sind präzise über mehrere Bursts verteilt. Ein Burst besteht aus den MPE-Abschnitten, welche die zu diesem Burst gehörenden IP-Pakete enthalten, und aus den MPE-iFEC-Abschnitten, die unter Berücksichtigung von Daten aus verschiedenen Bursts erstellt worden sind (Mechanismen sind beschrieben in ”MPE-IFEC, Draft TS 102 772 V1.1.1, DVB BlueBook A131, Nov. 2008”). Bevor sie moduliert und gesendet werden, werden die Abschnitte schließlich in MPEG-Transport-Stream-(TS)Pakete eingekapselt, die einen 5- oder 4-Byte-Header bzw. 183 oder 184 Bytes an Nutzdaten aufweisen.
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Der Zweck eines Empfängers besteht darin, sämtliche Abschnitte (MPE und MPE-iFEC) korrekt neu zu organisieren, Daten und Redundanz zu dekodieren und die IP-Datagramme rückzugewinnen. Wie bereits erwähnt, können während des Sendens Schwund-Ereignisse auftreten, was bedeutet, dass einige Teile des Bursts und/oder ein oder mehrere Bursts verlorengehen können.
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Es sind Mechanismen dahingehend erforderlich, dass Abschnitte, die zu dem gleichen Burst gehören, zusammengefasst werden und ferner neue Bursts detektiert werden können. Ferner ist anzumerken, dass aufgrund einiger Beschränkungen in dem MPE-Header-Format die Burst-Identifizierung (d. h. die Burst-Nummer) nur von den MPE-iFEC-Abschnitten mitgeführt wird.
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Das Time-Slicing-Verfahren wurde in die Digital-Video-Broadcasting-Handheld-(DVB-H)Norm so eingeführt, wie in ”Transmission system for handheld terminals, ETSI EN 302 304 V1.1.1, Nov. 2004” beschrieben ist. Wie bei DVB-SH werden die Daten (z. B. IP-Datagramme) gesendet, nachdem sie in MPE-Abschnitte eingekapselt worden sind (12-Byte-Header/4-Byte-CRC). Es können MPE-FEC- und MPE-iFEC-Abschnitte verwendet werden, um im Fall schlechter Kanalbedingungen die Redundanz hinzuzufügen und somit Fehler zu beheben. Die MPE-Abschnitte werden schließlich in dem MPEG-Transportstrom eingekapselt (188 Bytes/4- oder 5-Byte-Header, 2).
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Die MPEG-TS-Pakete werden zusammen gesendet und weisen eine spezifische Paket-Identifizierung (PID) auf. Die PID identifiziert den Elementarstrom, bei dem es sich um einen Audio-/Video-Strom (z. B. um einen gesendeten Fernsehkanal) oder um Daten handeln kann. Der Elementarstrom (ES) ist somit der von dem Terminal angeforderte Service; er kann ein bestimmter Kanal sein. Gewöhnlich werden Daten in geregelter Weise in einem Burst gesendet, und jedes Burst kann mehrere MPE-Abschnitte enthalten (3).
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Die als ”Time-Slicing” bezeichnete Funktionalität ermöglicht, Bursts nicht mit einem regelmäßigen Intervall, sondern in eher modularer Weise zu senden, wie in ”Transmission system for handheld terminals, ETSI EN 302 304 V1.1.1, Nov. 2004” beschrieben ist. Mittels der Funktionalität kann angezeigt werden, wann das nächste Burst eintreffen sollte. Die Information wird in jeden MPE-Abschnitt einbezogen (Delta-t-Information in sämtliche MPE- und MPE-iFEC-Abschnitte), da ein Teil der Information verlorengehen kann (schlechte Kanalbedingungen). Die angegebene Zeit ist nicht absolut, sondern relativ, so dass kein Problem hinsichtlich der Synchronisation des Senders und des Empfängers besteht (4).
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Die erste an den Empfänger gestellte Anforderung besteht darin, vor dem Hintergrund einer nicht erfolgenden Angabe der Burst-Nummer zu identifizieren, zu welchem Burst (z. B. gemäß der Burst-Nummer) ein MPE-Abschnitt gehört. Es kann der in MPE-IFEC, Draft TS 102 772 V1.1.1, DVB BlueBook A131, Nov. 2008 beschriebene Mechanismus verwendet werden, und im Idealfall wird dieser Mechanismus in der Lage sein, die Burst-Nummer rückzugewinnen.
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Im realen Fall berechnet der Empfänger den nächsten Burst-Start auf der Basis seines Takts und der Delta-t-Information, die in jedem MPE-Abschnitt (sowohl MPE als auch iFEC) vorhanden ist: tnext_burst = tclock + Δt
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Zuerst muss eine Taktreferenz in dem Empfänger implementiert werden, so dass das Time-Slicing-Verfahren verwendet werden kann. Der Takt muss so präzise wie möglich sein, und die Schicht, an welcher der Takt berücksichtigt wird, hat einen signifikanten Einfluss auf die Burst-Detektion. Die Taktinformation kann an dem interessierenden Element markiert werden, bei dem es sich um einen Frame (Physical Layer) oder um einen MPE-Abschnitt (Layer 2) handeln kann.
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Unabhängig von der berücksichtigten Schicht wird die Zeit, zu der das nächste Burst starten sollte, durch Jitter beeinträchtigt. Falls der Takt im Physical Layer markiert ist (Frame Detection), dann beeinflusst die Verarbeitungszeit z. B. für das Turbo-Decoding den Berechnungsvorgang. Auf diese Weise hat, falls der Takt auf der MPE-Ebene berücksichtigt wird (einfachster Fall, da die Delta-t-Information in dem MPE-Header angeordnet ist), die Zeitverarbeitung für die verschiedenen Operationen (Entkapselung, CRC-Check, Verteilung in ADTs und iFTs, etc.) ebenfalls einen Einfluss auf die Berechnung. Dies bedeutet, dass bei der Verarbeitung jedes Abschnitts Jitter verursacht wird, der zu einer sich direkt die Zeitverarbeitung auswirkenden Verzögerung führt, die durch die berücksichtigte Schicht verursacht wird. Der Einfluss dieser Verzögerung ist nicht vernachlässigbar, da die Möglichkeit besteht, dass MPE-Abschnitte in fehlerhafter Weise einem Burst zugewiesen werden (5).
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Bei diesem Beispiel (5) wird der nächste Burst-Start jedes Mal berechnet, wenn ein MPE-Abschnitt von dem Empfänger detektiert wird. Wenn ein neuer MPE-Abschnitt empfangen wird, ist die ihm zugehörige Burst-Nummer unbekannt. Der Empfänger vergleicht die Zeit, zu der das nächste Burst starten sollte, und die aktuelle Zeit, um festzustellen, ob der MPE-Abschnitt zu dem gleichen Burst oder einem anderen Burst gehört. Da der Empfänger zwischen den beiden Bursts nicht aktiv ist (die Daten zwischen den beiden Bursts entsprechen einem anderen Elementarstrom), detektiert er ohne Verzögerung den ersten MPE-Abschnitt des nächsten Bursts. Aufgrund der in die Berechnung des nächsten Burst-Starts eingeführten Verzögerung wird der MPE-Abschnitt als dem Burst k zugehörig detektiert, obwohl er zu dem Burst k + 1 gehört. Aus dem gleichen Grund wird auch der nächste MPE-Abschnitt als dem Burst k zugehörig detektiert. In diesem Fall werden zwei MPE-Abschnitte fehlerhafterweise als zu dem Burst k gehörig betrachtet, und dies hat einen direkten Einfluss auf den Dekodiervorgang und verursacht die Einführung von Fehlern.
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Die nächste Figur zeigt ein Beispiel des Verlaufs des nächsten Burst-Starts in dem Empfänger (6). Der Wert des nächsten Burst-Starts wurde direkt in dem Empfänger verzeichnet, und die Durchführung der Berechnungen erfolgte unter Berücksichtigung des mit dem ersten Abschnitt empfangenen nächsten Burst-Start-Werts. Das Schaubild zeigt somit den Verlauf des nächsten Burst-Starts gemäß dem ersten Wert, der für einen gegebenen Burst empfangen wird. In diesem Beispiel ist der Verlauf für zwei verschiedene Burst-IDs gezeigt. Es wurde die folgende Konfiguration zugrundegelegt: Anzahl von Reihen (T) = 768, Anzahl paralleler Matrizes für ADTs (B) = 5, und Anzahl der verschachtelten iFDTs (S) = 5/Reed-Solomon-Decoder. Das nächste Schaubild (7) zeigt den Verlauf der Abschnitts-Ankunftszeit gemäß der Burst-Start-Angabe. Tatsächlich entspricht der Ankunftszeit-Verlauf des Bursts ID k dem Unterschied zwischen der aktuellen Ankunftszeit und dem nächsten Burst-Start-Wert des vorherigen Bursts, d. h. Burst k – 1. Negative Werte zeigen an (Kreis), dass die Abschnitte als dem Burst k – 1 zugehörig detektiert werden (Prinzip in 5 gezeigt).
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EP 1 693 981 A2 beschreibt ein Verfahren zur digitalen Breitbandübertragung von Daten, wobei ein geringerer Energieverbrauch in einem Receiver erreicht werden soll. Ein MPE-Abschnitt wird dadurch detektiert, dass die verbleibende Zeit zu der aktuellen Zeit addiert wird und hiervon ein Offset-Wert subtrahiert wird. Dieser Offset-Wert ist ein Delta-t Jitter, der während der Übertragung vom Sender zum Empfänger entstanden ist.
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In dem Artikel Minimizing Power Consumption of the DVB-H Receiver, in: 48th International Symposium ELMAR-2006 focused an Multimedia Signal Processing and Communications, 2006, S. 309–313, ISBN 953-7044-03-3 wird ebenfalls ein Verfahren zum Übertragen von Daten in einem DVB Scenario beschrieben, bei dem ein während der Übertragung vom Sender zum Empfänger aufgetretener Delta-t Jitter als Offset-Wert berücksichtigt wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Senden von Daten von einem Sender zu einem Empfänger bereitzustellen, bei dem die Zuverlässigkeit des Sendens verbessert ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Bei einem Verfahren zum Senden von Daten von einem Sender zu einem Empfänger, insbesondere in einem DVB-Scenario, werden die Daten in aufeinanderfolgenden Bursts gesendet, und jedes Burst weist mehrere Multi-Protocol-Encapsulation-(MPE) und Multi-Protocol-Encapsulation-inter-burst-Forward-Error-Correction-(MPE-iFEC)Abschnitte auf. Der Datenteil eines Bursts ist nicht notwendigerweise vollständig ausgefüllt und enthält somit ein Padding, was bedeutet, dass die Möglichkeit besteht, dass sich am Ende der Application-Data-Sub-Tabelle (ADST) keine Daten befinden.
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Die gesendeten Abschnitte weisen einen Time-Slicing-Indikator auf, der die bis zum Start des nächsten Burst verbleibende Zeit angibt. Jedes Mal, wenn ein Abschnitt detektiert wird (bei dem es sich um einen MPE-Abschnitt eines iFEC-Abschnitts handeln kann), wird der nächste Burst-Start berechnet. Der Empfänger vergleicht für jeden MPE-Abschnitt die Zeit, zu der das nächste Burst starten sollte, und die aktuelle Zeit, um festzustellen, ob dieser MPE-Abschnitt zu dem gleichen Burst oder einem neuen Burst gehört.
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Gemäß der Erfindung berechnet der Empfänger jedes Mal, wenn ein Abschnitt detektiert wird, die Zeit, zu der das nächste Burst starten sollte, indem er zu der aktuellen Zeit die verbleibende Zeit hinzuaddiert, die von dem in dem detektierten MPE-Abschnitt vorhandenen Time-Slicing-Indikator angegeben wird, und davon einen Offset-Wert subtrahiert, der in Abhängigkeit von einer Verarbeitungszeit-Verzögerung an dem Empfänger gewählt wird.
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Anders ausgedrückt besteht die hier vorgeschlagene Verbesserung darin, dass die Berechnung des nächsten Burst-Starts unter Applizierung eines einfachen Offsets erfolgt, so dass die Verarbeitungszeit-Verzögerung des Empfängers berücksichtigt wird. Da der Abstand zwischen den beiden Bursts, insbesondere der Abstand zwischen dem letzten Abschnitt eines gegebenen Bursts und dem ersten Abschnitt des nächsten Bursts in der Größenordnung mehrerer Hundert Millisekunden liegt, kann das Offset entsprechend appliziert werden. Somit wird die Berechnung des nächsten Burst-Starts dahingehend modifiziert, dass: tnext_burst = tdc + Δt – offset
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Folglich werden, wenn das Offset korrekt dimensioniert ist, die in 5 gezeigten beiden MPE-Abschnitte nun korrekt dahingehend detektiert, dass sie zu dem Burst k + 1 gehören. Weitere Details des Verfahrens gemäß der Erfindung werden an späterer Stelle in dieser Anmeldung im Kontext von 8 beschrieben.
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Der Wert des Offsets wird entsprechend der Leistung des Empfängers gewählt, z. B. kann er auf 150 ms gesetzt werden, wenn der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bursts (mit dem interessierenden ES) ungefähr 1 s beträgt.
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Vorzugsweise wird in dem Empfänger eine Taktreferenz implementiert, die dazu verwendet wird, die aktuelle Zeit in dem Time-Slicing-Verfahren anzugeben. Die Taktreferenz kann an einem Frame im Physical Layer oder im MPE-Abschnitt im Data-Link-Layer markiert sein.
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Da das Verfahren gemäß der Erfindung dahingehend hilfreich ist, dass mehr Abschnitte in korrekter Weise den Bursts zugewiesen werden können, zu denen sie gehören, trägt dieses Verfahren dazu bei, die Zuverlässigkeit des Sendens zu verbessern.
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Eine zweite unabhängige Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Senden von Daten, das die gleichen Merkmale wie die erste Erfindung aufweist. Anstelle der Verwendung eines Offset-Werts bei der Berechnung des nächsten Burst-Starts besteht das erfinderische Merkmal der zweiten Erfindung in der Verwendung eines oder mehrerer Verfahrensschritte zum Detektieren des Vorhandenseins eines neuen Bursts.
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Zu diesem Zweck weisen die gesendeten Abschnitte einen Time-Slicing-Indikator auf, der die verbleibende Zeit (Δt) bis zum Start des nächsten Bursts und eine Adresse, die der MPE-Abschnitts-Nutzlast in der Application-Data-Sub-Tabelle (ADST) entspricht, und eine Abschnitts-Nummer angibt, die dem Empfänger ermöglicht, den Index und die Position der MPE-iFEC-Abschnitts-Nutzlast in den Interburst-Forward-Error-Correction-Daten-Tabellen (iFDTs) zu bestimmen. Das Vorhandensein eines neuen Burst wird durch eine Kombination der folgenden Verfahrensschritte detektiert: Erstens wird der aktuelle Wert der verbleibenden Zeit mit dem vorherigen Wert der verbleibenden Zeit verglichen, wodurch, falls der aktuelle Wert größer als der vorherige Wert ist, ein neues Burst detektiert werden kann. Zweitens wird die aktuelle Adresse in einem MPE-Abschnitt mit der vorherigen Adresse verglichen, wodurch, falls die aktuelle Adresse kleiner als die vorherige Adresse ist, ein neues Burst detektiert wird. Als dritter Verfahrensschritt wird die aktuelle Abschnitts-Nummer in einem MPE-iFEC-Abschnitt mit der vorherigen Abschnitts-Nummer verglichen, wodurch, falls die aktuelle Abschnitts-Nummer kleiner als die vorherige Abschnitts-Nummer ist, ein neues Burst detektiert wird.
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Die vorgeschlagenen Verfahrensschritte basieren auf der Annahme, dass per Satellitenübertragung empfangene Daten die gleiche Reihenfolge aufweisen wie die gesendeten Daten.
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Somit ermöglicht das vorgeschlagene Verfahren das Zusammenfassen von Abschnitten, die zu dem gleichen Burst gehören, und ferner das Detektieren neuer Bursts. Es ist zu beachten, dass aufgrund einiger Beschränkungen, denen das MPE-Header-Format unterliegt, die Burst-Identifikation (d. h. die Burst-Nummer) nur von den MPE-iFEC-Abschnitten geführt wird.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Figuren erläutert:
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1 zeigt den Layer-Ansatz der MPE-iFEC-Übertragung.
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2 zeigt die Einkapselung der IP-Datagramme über MPE und MPEG-TS.
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3 zeigt eine Burst-Übertragung in regelmäßigen Intervallen.
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4 zeigt eine Burst-Übertragung mittels des Time-Slicing-Verfahrens.
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5 zeigt den Einfluss der Zeitverarbeitungs-Verzögerung auf die Burst-Detektion gemäß dem Stand der Technik.
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6 zeigt ein Beispiel des Next-Burst-Start-Verlaufs gemäß dem Stand der Technik.
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7 zeigt ein Beispiel des Eintreffzeit-Verlaufs gemäß dem Stand der Technik.
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8 zeigt die Weise, in der die gemäß der Erfindung vorgesehene Verbesserung der Berechnung des Starts des nächsten Bursts realisiert werden kann.
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Die 1–7 sind in der Einführung der vorliegenden Anmeldung im Zusammenhang mit dem Stand der Technik erläutert worden.
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Wie aus 8 ersichtlich ist, wird die Berechnung des nächsten Burst-Starts (Burst k + 1 in diesem Fall) optimiert, indem der aktuellen Zeit die verbleibende Zeit hinzuaddiert wird, die durch den in dem detektierten MPE-Abschnitt vorhandenen Time-Slicing-Indikator angegeben ist, und davon ein Offset-Wert subtrahiert wird, der in Abhängigkeit von einer Verarbeitungszeit-Verzögerung an dem Empfänger gewählt wird. Als Konsequenz werden die ersten beiden Segmente des Bursts k + 1 korrekt dahingehend angegeben, dass sie zu dem Burst k + 1 und nicht zu dem Burst k gehören, wie in 5 gezeigt ist.
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Im Folgenden werden einige Details beschrieben, welche die zweite unabhängige Erfindung betreffen.
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Es existieren verschiedene Arten des Detektierens eines neuen Bursts, wobei die erste Art darin besteht, den Time-Slicing-Indikator zu verwenden, wenn ein MPE-Abschnitt empfangen wird, und die Burst-Nummer zu verwenden, wenn ein MPE-iFEC-Abschnitt verwendet wird, wie in ”MPE-IFEC, Draft TS 102 772 V1.1.1, DVB BlueBook A131, Nov. 2008” aufgeführt. Es können auch andere Mechanismen in Betracht gezogen werden.
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Wie bereits aufgeführt zielt das Time-Slicing-Verfahren darauf ab, den Empfänger über den Start des nächsten Bursts zu informieren. Zu diesem Zweck wird in jeden Abschnitt (MPE oder iFEC) ein Wert (delta-t) eingeführt, der die Zeit angibt, welche verbleibt, bis das erste Byte des nächsten Bursts eintreffen sollte. Delta-t nimmt somit über der Zeit ab, und die durch nachfolgende Abschnitte innerhalb eines Bursts angegebenen Werte können entweder gleich oder kleiner sein.
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Der hier vorgeschlagene Mechanismus zum Detektieren eines neuen Burst basiert auf diesem Verhalten und ferner darauf, dass über Satellit empfangene Daten die gleiche Reihenfolge aufweisen wie gesendete Daten (was bei terrestrischen Netzwerken nicht notwendigerweise der Fall ist). Das Prinzip beinhaltet das Vergleichen des vorherigen Werts von delta-t mit dem aktuellen Wert und das Prüfen, ob ein neues Burst eingetroffen ist oder nicht. Dieser Mechanismus kann zusätzlich zu den vorherigen in Betracht gezogen werden, um Sicherheitsmargen in die Burst-Detektion einzubringen.
- • Falls: Δtcurrent > Δtprevious dann ist ein neues Burst detektiert worden.
- • Ansonsten müssen andere Mechanismen in Betracht gezogen werden.
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MPE-Abschnitte führen in ihren Headern Information über ihre Adresse. Die Adresse entspricht der Position der MPE-Abschnitts-Datennutzlast (insbesondere des ersten Byte) in der ADST, wie in ”MPE-IFEC, Draft TS 102 772 V1.1.1, DVB BlueBook A131, Nov. 2008” beschrieben ist. Die Information erlaubt das Bestimmen der Spalte und der Reihe, an der die Datennutzlast platziert werden sollte. Gemäß den für die Ausgestaltung des Burst verwendeten Mechanismen werden die MPE-Abschnitte eines Bursts nacheinander übertragen, was bedeutet, dass die Adresse zwischen aufeinanderfolgenden MPE-Abschnitten innerhalb eines Bursts zunimmt (das Satelliten-Segment hält die Sende-Reihenfolge aufrecht).
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Der hier vorgeschlagene Mechanismus beinhaltet das Analysieren der aktuellen Adresse und das Vergleichen dieser Adresse mit der zuvor empfangenen Adresse. Falls die aktuelle Adresse kleiner ist als die vorherige, dann ist ein neues Burst empfangen worden. Wie zuvor ist dies ein zusätzlicher Mechanismus, der verwendet wird, um Sicherheitsmargen in die Burst-Detektion einzubringen.
- • Falls: addresscurrent < addressprevious dann ist ein neues Burst detektiert worden.
- • Ansonsten müssen andere Mechanismen in Betracht gezogen werden.
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MPE-iFEC führen in ihren Headern Information über die Abschnitts-Nummer. Die Abschnitts-Nummer erlaubt dem Empfänger, die Position der MPE-iFEC-Abschnitts-Nutzlast in den iFDTs zu bestimmen. Die Information wird verwendet, um zusammen mit der Burst-Nummer den Index und die Spalte der iFDT zu bestimmen, in der die Datennutzlast platziert werden soll, wie in ”MPE-IFEC, Draft TS 102 772 V1.1.1, DVB BlueBook A131, Nov. 2008” beschrieben ist. Gemäß den für die Ausbildung des Burst verwendeten Mechanismen erhöht sich innerhalb des gleichen Bursts die Abschnitts-Nummer von einem iFEC-Abschnitt zum nächsten. Ferner wird die Sende-Reihenfolge durch das Satelliten-Segment nicht verändert.
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Der hier vorgeschlagene Mechanismus beinhaltet das Aufrufen der aktuellen Abschnitts-Nummer und das Vergleichen dieser Nummer mit der zuvor empfangenen Abschnitts-Nummer. Falls die aktuelle Abschnitts-Nummer kleiner ist als die vorherige, dann ist ein neues Burst empfangen worden. Wie zuvor ist dies ein zusätzlicher Mechanismus, der verwendet wird, um Sicherheitsmargen in die Burst-Detektion einzubringen.
- • If: section_numbercurrent < section_numberprevious dann ist ein neues Burst detektiert worden.
- • Ansonsten müssen andere Mechanismen in Betracht gezogen werden.
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Die Merkmale sämtlicher im Rahmen der vorliegenden Erfindung beschriebener Verfahren können nach Belieben zu einem einzigen erfindungsgemäßen Verfahren kombiniert werden, um die Sende-Zuverlässigkeit zu verbessern. Beispielsweise kann das Verfahren die Merkmale eines der Ansprüche 1–4 und zusätzlich die Merkmale von Anspruch 5 aufweisen.