-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur terrestrischen oder über einen
Kommunikationssatelliten verlaufenden Broadcasting-Übertragung
von in Datenpaketen angeordneten Informationen von einer Broadcasting-Sende-/Empfangsstation
zu einer Vielzahl von Nutzern zugeteilten Endgeräten, die nach Empfangen fehlerhafter
Datenpakete oder nach Erkennen fehlender Datenpakete Wiederholungsanforderungen
zum Wiederaussenden der fehlenden bzw. fehlerhaften Datenpakete
an die Broadcasting-Sende-/Empfangsstation
aussenden, in der dann von den als fehlend bzw. fehlerhaft gemeldeten
Datenpaketen die bitweise Modulo-2-Summe berechnet wird, die dann
ein neues, codiertes Datenpaket bildet, das dann von der Broadcasting-Sende-/Empfangsstation im
Broadcasting-Verfahren mit Signalisierung einer Information, die
angibt, für
welche Datenpakete die Modulo-2-Summe berechnet worden ist, an die
Endgeräte
ausgesendet wird, die dann die Modulo-2-Summe ihrer jeweils vorher
korrekt empfangenen Datenpakete zusammen mit dem empfangenen, in
der Broadcasting-Sende-/Empfangsstation codierten Datenpaket berechnen,
wobei sich dann für
jedes der jeweils beteiligten Endgeräte aus der jeweiligen Modulo-2-Summe
das fehlende bzw. fehlerhafte Datenpaket ergibt.
-
Im
Zusammenhang mit digitalen Broadcasting-Systemen treten bei der Übertragung
von Informationen zu Nutzern Probleme auf. Broadcast-Datenübertragungen
von einer Quelle über
z. B. einen als Relais arbeitenden Kommunikationssatelliten oder
in einem terrestrischen System zu mehreren Nutzern, die alle den
gleichen Inhalt empfangen, werden in Datenpaketen, z. B. MPEG-TS-Paketen,
organisiert. Infolge der Übertragungskanalbedingungen erfahren
die Nutzer an ihren Endgeräten
verschiedene Bitfehlerraten (BER; Bit Error Rates) und somit Paketfehlerraten
(PER; Packet Error Rates).
-
Infolge
der auftretenden Paketfehlerraten ist für jeden Nutzer ein Teil der
empfangenen Datenpakete fehlerhaft oder fehlt ganz. Die von den
verschiedenen Nutzern gar nicht oder fehlerhaft empfangenen Datenpakete
sind nicht unbedingt die gleichen. Gewöhnlich sind für Nutzer,
die unkorrelierte Übertragungskanalbedingungen
erfahren, auch die Datenpaketverluste unkorreliert. Ein Beispiel
dieses Broadcasting-Szenarios unter Beteiligung eines Kommunikationssatelliten
ist in 1 dargestellt.
-
Aus
dem Beispiel von 1 ist ersichtlich, dass ein
Gateway G einer Broadcasting-Sende-/Empfangsstation sechs Datenpakete 1 bis 6 über ein
Kommunikationssatellitensystem S mittels Broadcasting zu vier Endgeräten A bis
D sendet, die jeweils einem Nutzer zugeteilt sind. Infolge der Paketfehler auf
dem Kanal gehen für
jedes der Endgeräte
A bis D einige Datenpakete verloren, die in 1 dunkelgrau markiert
sind. Die Endgeräte
A bis D müssen
nun die Wiederübertragung
jedes dieser Datenpakete, die verloren gegangen sind, anfordern.
In diesem Beispiel bedeutet dies eine Wiederübertragung von Datenpaket 1 (verloren
für das
Endgerät
D), Datenpaket 2 (für
Endgerät
C), Datenpaket 5 (für
Endgerät
B) und Datenpaket 4 (für
Endgerät
A).
-
Da
dies ein Broadcasting-System ist, müssen alle verlorenen Pakete,
d. h. im dargestellten Beispiel die Datenpakete 1, 2, 4 und 5,
zu allen mit dem System verbundenen Endgeräten A bis D gesendet werden.
Da z. B. das Datenpaket 1 von den Endgeräten A bis
C korrekt empfangen worden war, ist die erneute Broadcasting-Aussendung
dieses Pakets für sie
eine unnötige
Information und reduziert somit die Systemeffizienz.
-
Wie
bereits erwähnt
wurde, besteht der Hauptnachteil der aktuellen Systeme darin, dass
viel Kapazität
für eine
Wiederübertragung
von Daten verschwendet wird, die nicht für alle Nutzer im System nützlich sind.
Diese Wiederübertragungen
kosten viel Kapazität
und Zeit. Dies wird auch anhand von 2 für ein Broadcasting-Beispiel
unter Beteiligung eines Kommunikationssatellitensystems S dargestellt.
-
Wie
in 1 weist das Broadcasting-System ein Gateway G
einer Broadcasting-Sende-/Empfangsstation, das Kommunikationssatellitensystem
S und die mittels Broadcasting verbundenen vier Endgeräte A bis
D auf. Wie ersichtlich ist, werden alle entsprechend dem Beispiel
von 1 fehlerhaften oder fehlen den Datenpakete durch
das Gateway G wiederausgesendet, nämlich die Datenpakete 1, 2, 4 und 5.
-
Wie
auch gezeigt ist, werden alle Datenpakete 1, 2, 4 und 5 von
allen Endgeräten
A bis D empfangen, aber jeder Nutzer kann mit seinem Endgerät A bis
D nur von einem der Datenpakete Gebrauch machen, nämlich von
demjenigen, das ihm vorher gefehlt hatte. Die anderen drei empfangenen
Datenpakete können
nicht verwendet werden und sind somit für das Endgerät unnötige Informationen.
Dies bedeutet, dass, obwohl alle vier Datenpakete 1, 2, 4 und 5 vom
Gateway G ausgesendet werden müssen
und somit alle Endgeräte
A bis D alle notwendigen Daten erhalten, jedes Endgerät A bis
D nur von einem der vier Datenpakete 1, 2, 4 und 5 Gebrauch
machen kann.
-
Die
Wiederübertragung
der anderen drei Pakete ist vom Standpunkt jedes Endgerät-Nutzers
verschwendete Kapazität,
die sich in höheren
Anschlusskosten auswirkt, da Bandbreite benötigt wird. Darüber hinaus
verursacht diese Art von Wiederübertragung
für die
Nutzer eine größere Verzögerung und
einen höheren
Verzögerungsjitter,
da jedes Endgerät
A bis D warten muss, bis es an der Reihe ist, um das fehlende oder
fehlerhafte Datenpaket zu empfangen. Die größere Verzögerung und der höhere Verzögerungsjitter
führen
dann zu einer niedrigeren Anschlussqualität, insbesondere für Echtzeitanwendungen
wie Video- oder Audio-Streaming.
-
Derartige
Broadcasting-Übertragungsverfahren
sind beispielsweise aus
WO
02/23791 A2 und
EP
1 352 492 B1 bekannt.
-
In
WO 02/23791 A2 ist
ein Verfahren zur Übertragung
von Broadcast-Informationen von einer Broadcasting-Einheit zu einer
Vielzahl von Empfangseinheiten beschrieben, wobei ein Da tenpaket gleichzeitig
an die Vielzahl der Empfangseinheiten durch Broadcasting gesendet
wird, in der Broadcasting-Einheit zur Bestätigung Rückmeldungen von den Empfangseinheiten
empfangen werden und dort eine zusammengesetzte Bestätigung aus
den Rückmeldungen
gebildet wird und zumindest ein Datenpaketteil, der durch die zusammengesetzte
Bestätigung nicht
bestätigt
worden ist, gleichzeitig an alle Empfangseinheiten zurückgesendet
wird.
-
In
EP 1 352 492 B1 ist
ein Verfahren zur parallelen Übertragung
identischer Datenpakete von einer Sende-/Empfangseinrichtung an
mehrere Endgeräte
beschrieben, wobei die Übertragung
zwischen der Sende-/Empfangseinrichtung und den Endgeräten zumindest
teilweise über
eine Funkverbindung erfolgt. Von den Endgeräten werden nach dem Empfang
der parallel übertragenen,
identischen Datenpakete Qualitätsinformationen über die Übertragungsqualität der Datenpakete
an die Sende-/Empfangseinrichtung zurückgesandt, wobei den Endgeräten im Rahmen
der Funkverbindung gemeinsame Übertragungskapazitäten für eine Übertragung
der Qualitätsinformationen
mehrerer Endgeräte
an die Sende-/Empfangseinrichtung bereitgestellt werden.
-
Dabei
werden Qualitätsinformationen
an die Sende-/Empfangseinrichtung zumindest dann zurückgesandt,
wenn ein Teil der Datenpakete fehlerhaft oder gar nicht übertragen
wurde, wobei die zurückgesandten
Informationen die fehlerhaft oder gar nicht übertragenen Datenpakete angeben.
Die fehlerhaft oder gar nicht übertragenen
Datenpakete werden von der Sende-/Empfangseinrichtung dann in Rundstrahlung
(Broadcasting) oder in sehr aufwändiger
Weise gezielt über
gerichtete Antennenkeulen an die Endgeräte erneut ausgesendet.
-
Bei
diesen bekannten Broadcasting-Systemen werden somit alle wiederausgesendeten
Datenpakete von allen Endgeräten
empfangen, obwohl jedes Nutzer-Endgerät nur von denjenigen Datenpaketen
Gebrauch machen kann, die ihm vorher gefehlt hatten. Die anderen
empfangenen Datenpakete können
nicht verwendet werden und sind somit für das jeweilige Endgerät unnötige Informationen.
Dies bedeutet, dass, obwohl alle Datenpakete übertragen werden müssen und
somit alle Nutzerendgeräte
alle notwendigen Datenpakete erhalten, jedes Endgerät nur von
den ihm jeweils fehlenden Datenpaketen Gebrauch machen kann.
-
Die
Wiederübertragung
der anderen Pakete ist vom Standpunkt jedes Nutzers verschwendete Kapazität, die sich
in höheren
Anschlusskosten auswirkt, da Bandbreite benötigt wird. Darüber hinaus verursacht
diese Art von Wiederübertragung
für die Nutzer
eine größere Verzögerung und
einen höheren Verzögerungsjitter,
da jedes Endgerät
warten muss, bis es an der Reihe ist, um die jeweils fehlenden oder fehlerhaften
Datenpakete zu empfangen. Die größere Verzögerung und
der höhere
Verzögerungsjitter bewirken
dann möglicherweise
eine niedrigere Anschlussqualität,
insbesondere für
Echtzeitanwendungen wie Video- oder Audio-Streaming.
-
In
EP 0 898 820 B1 ist
ein Verfahren einer Broadcasting-Übertragung (auch als Punkt-zu-Mehrpunkt-,
Point-to-Multipoint- oder
Multicast-Übertragung
bekannt) beschrieben, bei dem nach Empfang fehlerhafter Datenpakete
in Endgeräten
von dort eine Wiederholungsanforderung zum Wiederaussenden der fehlerhaften
Datenpakete an die Sendestation ausgesendet wird. In der Broadcasting-Sendestation werden
die als fehlerhaft gemeldeten Datenpakete zu einem neuen codierten
Datenpaket gebildet, indem für
die fehlerhaft gemeldeten Datenpakete eine bitweise Modulo-2-Summe
berechnet wird, was einer einfachen Exklusiv-Oder(XOR)-Verknüpfung entspricht. Dabei werden
dort alle fehlerhaft gemeldeten Datenpakete zu einem XOR-Block bis
zur Signalisierung eines zweiten Fehlers in einem weiteren empfangenen
Datenpaket bei einem Empfänger
verknüpft.
Somit können
dort die Endgeräte
durch Bilden der Modulo-2-Summe der jeweils vorher korrekt empfangenen
Datenpakete zusammen mit dem codierten Datenpaket (XOR-Block) das
fehlerhaft empfangene Datenpaket erhalten.
-
In
dem Artikel Shen Yong, Lee Bu Sung: ”XOR Retransmission in Multicast
Error Recovery”, IEEE
International Conference an Networks (ICON 2000), Proceedings, 5.–8. Sept.
2000, Seiten 336–340
ist ein Multicast-Übertragungsverfahren
mit Wiederholungsanforderung für
fehlerhaft empfangene Datenpakete unter Verwendung von durch Modulo-2-Summenberechnung
erstellten codierten Datenpaketen beschrieben, wobei dort auch der
Fall angesprochen ist, dass mehr als ein Datenpaket pro Endgerät verloren
gegangen oder fehlerhaft ist. In diesem Artikel wird festgestellt,
dass der der Modulo-2-Summenberechnung entsprechende XOR-Mechanismus
nur so lange gut funktioniert, wie die Wiederholungsanforderungen
zum Wiederaussenden der fehlenden bzw. fehlerhaften Datenpakete
von verschiedenen Empfängern
kommen. Es besteht jedoch dann keine Zuverlässigkeit mehr mit diesem XOR-Mechanismus,
wenn bei einem der Empfänger zwei
oder mehr Datenpakete fehlerhaft sind oder dort überhaupt nicht eintreffen.
Damit in einem solchen Fall der XOR-Mechanismus trotzdem noch angewandt
werden kann, wird ein suboptimaler Algorithmus vorgeschlagen. Mit
diesem suboptimalen Algorithmus kann jedoch ein totaler endgültiger Paketverlust
nicht vermieden werden, insbesondere dann nicht, wenn die Paketverlustrate
pro Empfänger
ansteigt. Im schlimmsten Fall, wenn alle beiden aufeinanderfolgenden
Paketvektoren bei einem Empfänger gleich
sind, führt
die dort angegebene XOR-Strategie dazu, dass eine reine SR(selective
repeat)-Strategie angewandt
wird. Beim Selective-Repeat-Verfahren wird bekanntlich vom Empfänger ein
Paket als fehlerhaft gemeldet und nur dieses Paket wird vom Sender erneut übertra gen.
Nach diesem Paket macht der Sender weiter in der ursprünglichen
Sendereihenfolge. Dieses Selective-Repeat-Verfahren soll durch die vorliegende
Erfindung wegen seiner bekannten Nachteile aber gerade vermieden
werden. Im erwähnten
Artikel kommt ebenfalls klar zum Ausdruck, dass sich bei Anwendung
der angegebenen XOR-Strategie bei ansteigender Paketverlustrate
die Performance, also der tatsächliche
erfolgreiche Paketdurchsatz vom Sender zu den Empfängern, nach Wiederaussendung
immer mehr verschlechtert.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei Broadcasting-Systemen die Wiederübertragung von
Datenpaketen für
die Nutzer auch für
den Fall, dass mehr als ein Datenpaket pro Endgerät verloren gegangen
oder fehlerhaft ist und damit eine höhere Paketverlustrate vorliegt,
effektiver zu machen, indem insbesondere keine zu höheren Anschlusskosten
führende
Bandbreitenkapazität
wie beim Selective-Repeat-Verfahren verschwendet wird und keine größeren Verzögerungen
und kein höherer
Verzögerungsjitter
in Kauf genommen werden müssen,
die insbesondere bei Echtzeitanwendungen zu einer schlechteren Anschlussqualität führen würden.
-
Gemäß der Erfindung,
die sich auf ein Verfahren zur Broadcasting-Übertragung der eingangs genannten
Art bezieht, wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass im Falle, dass mehr
als ein Datenpaket pro Endgerät
verloren gegangen oder fehlerhaft ist, von der Broadcasting-Sende-/Empfangsstation
mehr als ein codiertes Datenpaket gesendet wird, wobei jedes codierte
Datenpaket auf der Grundlage eines verschiedenen Satzes von Datenpaketen
berechnet wird.
-
Das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung arbeitet mit intelligenten
Codiermechanismen, die Wiederübertragungskapazität sparen,
indem jede Wiederübertragung
auch für
andere Nutzer im Broadcasting-System nützlich gemacht wird.
-
In
vorteilhafter Weise wird die Information, die angibt, für welche
Datenpakete die Modulo-2-Summe in der Broadcasting-Sende-/Empfangsstation
berechnet worden ist, den Endgeräten
in einem Header, einer Präambel
oder dergleichen signalisiert. In diesem Zusammenhang soll darauf
hingewiesen werden, dass es aus
EP 1 746 773 A1 bereits bekannt ist, bei
einem Multicast-Verfahren eine Präambel (identifier, sequence
number) für
ein wiederholt übertragenes
Datenpaket diesem voranzustellen.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen, Ausgestaltungen und Verwendungsmöglichkeiten
der Erfindung sind in den sich auf den Patentanspruch 1 rückbeziehenden
Unteransprüchen
angegeben.
-
Das
hier vorgeschlagene Verfahren kann bei allen Arten von kommerziellen
drahtlosen Broadcasting-Übertragungssystemen
angewandt werden. Wie gezeigt wurde, reduziert das Verfahren den
Wiederübertragungsaufwand,
was sich durch niedrigere Kosten auswirkt und den Anschluss durch
Verringern der Verzögerung
und des Verzögerungsjitters
verbessert, was für
kommerzielle Kunden, die Echtzeitanwendungen, wie z. B. Video-Streaming oder Audio-Streaming,
nutzen, besonders interessant ist. Die Anwendungsgebiete umfassen
sowohl terrestrische Broadcasting-Systeme, z. B. zu Mobiltelefonen, PDAs
und dergleichen, als auch alle Arten von Kommunikationssatellitensystemen.
-
Das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung und Beispiele davon werden
im Folgenden anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 in
einer schematischen Ansicht ein bereits mit der Beschreibung des
Standes der Technik erläutertes
Bei spiel eines typischen Broadcasting-Szenarios unter Mitwirkung
eines Kommunikationssatelliten,
-
2 in
einer schematischen Ansicht die bereits erläuterte Darstellung des Mechanismus
zur Wiederholungsanforderung,
-
3 in
einer schematischen Ansicht eine Darstellung, aus der die Reduzierung
des Wiederübertragungsaufwandes
und die Abnahme der Verzögerung
und des Verzögerungsjitters
durch die erfindungsgemäße Übertragung
eines codierten Datenpakets anstelle aller vier Pakete hervorgeht,
-
4 ebenfalls
in einer schematischen Ansicht die Darstellung eines beispielhaften
Broadcasting-Szenarios unter Mitwirkung eines Satelliten zur Durchführung des
Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung,
-
5 in
einer schematischen Ansicht die Darstellung eines Beispiels zur
Berechnung des codierten Datenpakets (”CODED”), das gemäß der vorliegenden Erfindung
von der Broadcasting-Sende-/Empfangsstation anstelle aller fehlerhaften
oder fehlenden Datenpakete an die Endgeräte ausgesendet wird,
-
6 in
einer schematischen Ansicht für
ein Endgerät
die Darstellung der erfindungsgemäß ablaufenden Decodierprozedur
unter Auswertung des empfangenen codierten Datenpakets, und
-
7 ebenfalls
in einer schematischen Ansicht für
ein anderes Endgerät
die Darstellung der erfindungsgemäß ablaufenden Decodierprozedur
unter Auswertung des empfangenen codierten Datenpakets.
-
Das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung sorgt für eine Lösung für die vorher
erwähnten Probleme,
indem intelligente Codiermechanismen verwendet werden. 3 stellt
dieses Broadcasting-Verfahren für
ein Beispiel unter Beteiligung ei nes Kommunikationssatelliten S,
der als rundstrahlendes Relais zwischen einem Gateway G und vier
Endgeräten
A bis D arbeitet, in einer schematischen Ansicht dar.
-
Das
Beispiel setzt voraus, dass alle Endgeräte A bis D die Datenpakete 1 bis 6 empfangen,
wie dies in 1 dargestellt ist. Jedes Endgerät A bis
D sendet dann an das Gateway G eine Wiederholungsanforderung für die Datenpakete,
die ihm gefehlt haben oder fehlerhaft waren, wie vorher bereits
beschrieben wurde. Das Gateway G sendet nun nicht alle vier fehlerhaften
bzw. fehlenden Datenpakete 1, 2, 4 und 5,
wie vorher in 2 gezeigt wurde, sondern berechnet
aus den vier Datenpaketen 1, 2, 4 und 5 die
bitweise Modulo-2-Summe, die dann ein neues Datenpaket bildet, das
in 3 mit ”CODED” bezeichnet
ist.
-
Dieses
berechnete, neue Datenpaket ”CODED” wird vom
Gateway G an alle Endgeräte
A bis D im Broadcast gesendet. Die Endgeräte A bis D berechnen dann die
Modulo-2-Summe ihrer vorher korrekt empfangenen Datenpakete zusammen
mit dem neu empfangenen ”CODED”-Datenpaket,
was das vorher fehlende bzw. fehlerhafte Datenpaket ergibt. Dieser
Codier-Decodier-Mechanismus arbeitet für alle Endgeräte A bis
D. Auf diese Weise kann die Wiederübertragung von Datenpaketen
in diesem Beispiel von vier auf eins reduziert werden. Jedes Endgerät A bis
D empfängt
die fehlenden Informationen zur gleichen Zeit, ohne dass auf seinen
Wiederübertragungsschlitz
gewartet werden muss.
-
Zur
Anwendung dieses verallgemeinerten Prinzips nach der vorliegenden
Erfindung ist es für das
Gateway G erforderlich, z. B. im Paket-Header oder in einer Präambel zu
signalisieren, für
welche Datenpakete die Modulo-2-Summe berechnet worden ist, so dass
die Endgeräte
A bis D ihre Modulo-2-Summe mit den korrekten Datenpaketen ausführen können.
-
Im
Falle, dass mehr als ein Datenpaket pro Endgerät A bis D verloren gegangen
ist, bedeutet dies, dass mehr als ein codiertes Datenpaket ”CODED” vom Gateway
G gesendet werden muss, wobei jedes codierte Datenpaket ”CODED” auf der
Grundlage eines verschiedenen Satzes von Datenpaketen berechnet
werden muss.
-
Das
dargestellte Broadcasting-Verfahren nach der vorliegenden Erfindung
zeichnet sich also durch folgende Vorteile und besondere Merkmale aus:
- • Verfahren
zur Reduzierung des Wiederübertragungsaufwands.
- • Verfahren
zur Reduzierung der Wiederübertragungsverzögerung.
- • Verfahren
zur Reduzierung des Wiederübertragungs-Verzögerungsjitters.
- • Berechnung
eines codierten Datenpakets (”CODED”) und Wiederübertragung
nur dieses codierten Datenpakets (”CODED”).
- • Berechnung
des codierten Datenpakets (”CODED”) mittels
einer Modulo-2-Summe.
- • Signalisierung
des Satzes von Datenpaketen, der für die Berechnung der Modulo-2-Summe
verwendet worden ist, in einem Header, einer Präambel oder dergleichen.
- • Empfängerseitige
Berechnung der Modulo-2-Summe aller korrekt empfangenen Pakete und
der empfangenen, codierten Datenpakete (”CODED”).
- • Der
Rest der Modulo-2-Summe ist das fehlende bzw. fehlerhafte Datenpaket.
-
Zur
Erläuterung
ist in 4 als Beispiel ein vereinfachtes Szenario gezeigt.
-
Es
wird hier vorausgesetzt, dass vier mit W, X, Y und Z bezeichnete
Datenpakete vom Gateway G über
den Kommunikationssatelliten als rundstrahlendes Relais zu den mit
A, B, C und D bezeichneten Endgeräten im Broadcasting-Verfahren
gesendet werden. Wie in 4 angezeigt ist, verliert das
Endgerät
D das Datenpaket W, das Endgerät
C das Datenpaket X, das Endgerät
B das Datenpaket Y und das Endgerät A das Datenpaket Z infolge
auf dem Übertragungskanal
auftretender Paketfehler PER.
-
Die
Endgeräte
A bis D rücksignalisieren
nun zum Gateway G, welche Datenpakete sie nicht korrekt empfangen
konnten. Das Gateway G überträgt nun nicht
jedes der nichtempfangenen Datenpakete eins-zu-eins, sondern berechnet
ein codiertes Paket ”CODED” entsprechend
dem Beispiel in 5.
-
In
diesem Beispiel von 5 ist der Inhalt der vier Datenpakete
W, X, Y und Z zufällig
erzeugt worden, wobei jede binäre
1 und 0 ein Bit darstellt. Wie hier gezeigt ist, wird die codierte
Bitfolgennachricht ”CODED” durch
Anwendung einer Modulo-2-Summe über
alle Datenpakete W, X, Y und Z berechnet. Dieses codierte Datenpaket ”CODED” wird nun
im Broadcast vom Gateway G ausgesendet, anstatt dass alle vier Datenpakete
W, X, Y und Z ausgesendet werden.
-
Das
codierte Datenpaket ”CODED” wird dann
von allen vier Endgeräten
A bis D empfangen. Die Decodierprozedur ist in 6 und 7 beispielhaft
für die
Endgeräte
D bzw. B gezeigt.
-
6 stellt
die Decodierprozedur für
das Terminal D dar. Wie sich hieraus ersehen lässt, wurde das Datenpaket W
nicht empfangen. Das Endgerät
D berechnet nun die Modulo-2-Summe aller von ihm vorher korrekt
empfangenen Datenpakete, nämlich
X bis Z, und des zusätzlich
empfangenen, codierten Datenpakets ”CODED”. Das Ergebnis dieser Decodieroperation
ist das fehlende Datenpaket W.
-
Das
Decodierungsbeispiel für
das Endgerät B
ist in 7 gezeigt. Wie sich daraus ersehen lässt, kann
auch hier das fehlende Paket Y durch Anwendung der Modulo-2-Summe
aus den empfangenen Paketen, nämlich
W, X und Z, plus dem zusätzlichen, codierten
Paket ”CODED” reproduziert
werden.
-
Der
Wiederübertragungsaufwand
kann in diesem Beispiel folglich von vier Paketen auf ein Paket
reduziert werden, wobei die Zeitdauer für den korrekten Empfang des
vollen Inhalts von vier Paketübertragungszeiten
(für das
letzte Endgerät)
auf eine Paketübertragungszeit
abgenommen hat.
-
- 1
bis 6
- Datenpakete
- A,
B, C, D
- Endgeräte
- CODED
- Codiertes
Datenpaket
- G
- Gateway,
Broadcasting-Sende-/Empfangsstation
- S
- Kommunikationssatellit
- W,
X, Y, Z
- Datenpakete