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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft die Rundesendetechnik. Insbesondere betrifft die Erfindung ein digitales Rundsendeverfahren, eine Rundsendeanlage, ein Flugzeug, ein Programmelement und ein computerlesbares Medium.
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TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
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Herkömmliche Rundsendesysteme senden Inhalte mehrfach an ihre Umwelt aus, um die fehlenden Teile bei einer möglicherweise entstehenden Unterbrechung des Sendens zwischen der Rundsendeanlage und dem Empfänger schon vorher zumindest einmal gesendet zu haben. Weiterhin ist im Stand der Technik bekannt, dass auf Nachfrage der einzelnen Teilnehmer Puffer gefüllt werden, was nachteiligerweise den Datenverkehr kurzzeitig stark erhöht. Gerade bei sich schnell bewegenden Fahrzeugen, wie beispielsweise Flugzeugen, stellt ein lückenloser Empfang von externen Medienströmen eine große technische Herausforderung dar.
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Bei dem Übergang von einem Versorgungsgebiet in das benachbarte Versorgungsgebiet, bei einem so genannten Hand-over, geschieht unweigerlich eine Unterbrechung der Datenverbindung, wenn die Kommunikationsanlage keine Mehrfachverbindungen unterstützt. Dieser Abbruch ist für die Unterbrechung des zu übertragenden Medienstroms verantwortlich. Bei Rundsendeanlagen ist ein An- und Abmelden beim Stationswechsel zwar nicht nötig, doch wird auch hier der Datenstrom durch die nötige Synchronisation kurzzeitig unterbrochen, was zu einer lückenhaften Übertragung mit Komforteinbußen für den Nutzer innerhalb des Fahrzeuges führt.
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Die
WO 2007/130012 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für ein nahtloses Handover in Multicast-Sitzungen in drahtlosen Netzwerken, die auf dem Internet Protokoll basieren. Dabei sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Wiederherstellen eines Verlustes in einem originalen Datenpaket beschrieben, wobei ein zeitverzögertes Datenpaket, das mit einer niedrigeren Bitrate kodiert ist, verwendet wird, um das originale Datenpaket wiederherzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es kann als eine Aufgabe der Erfindung angesehen werden, eine verbesserte und kontinuierlichere Bereitstellung von externen Datenströmen in einem sich bewegenden Fahrzeug zu gewährleisten.
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Es sind ein digitales Rundsendeverfahren einer Rundsendeanlage zum Bereitstellen eines lückenlosen Empfangs eines digitalen Datenstroms in einem sich bewegenden Fahrzeug, eine Rundsendeanlage zum Rundsenden eines digitalen Datenstroms, ein Flugzeug, ein Programmelement und ein computerlesbares Medium gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele betreffen gleichermaßen das digitale Rundsendeverfahren, die Rundsendeanlage, das Flugzeug, das Programmelement, sowie das computerlesbare Medium. Beispielsweise lassen sich Merkmale, die im Folgenden im Hinblick auf das Verfahren beschrieben werden, in entsprechender Weise auch als Merkmale in dem Flugzeug, der Rundsendeanlage, dem Programmelement und dem computerlesbaren Medium implementieren, und umgekehrt.
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Weiterhin sei angemerkt, dass in jedem der nachgenannten Ausführungsbeispiele der Erfindung Verfahrensschritte neben der explizit genannten Reihenfolge auch in jeder beliebigen anderen Reihenfolge erfolgen können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Es sei darauf hingewiesen, dass neben unidirektionalen Verbindungen auch bidirektionale Verbindungen zum Einsatz kommen können, wenn die Erfindung umgesetzt wird. Beispielsweise kann von einem Flugzeug eine bestätigende Rückantwort gesendet werden. Aber auch andere Kommunikation von dem Flugzeug an die Rundsendeanlage ist möglich.
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Gemäß der Erfindung ist ein digitales Rundsendeverfahren einer Rundsendeanlage zum Bereitstellen eines lückenlosen Empfangs eines digitalen Datenstroms in einem sich bewegenden Fahrzeug angegeben. Dabei weist das Verfahren unter anderem die Schritte Bereitstellen eines zu übertragenden Datenstroms durch einen Sender, Aufteilen eines Datenstroms in einen ersten digitalen Teilstrom und in einen zweiten digitalen Teilstrom auf, wobei die beiden Teilströme komplementär zueinander sind. Weitere Schritte sind das Generieren eines Zeitversatzes dt zwischen dem ersten und dem zweiten Teilstrom, Übermitteln des ersten und zweiten Teilstroms mit dem Zeitversatz dt durch die Rundsendeanlage an einen Empfänger in dem sich bewegenden Fahrzeug mittels einer Rundsendung, so dass der erste Teilstrom früher übermittelt wird als der zweite Teilstrom. Weitere Schritte des Verfahrens sind Verzögern des ersten Teilstroms in dem sich bewegenden Fahrzeug und Rekombinieren beider empfangener Teilströme zu einem Ausgangsstrom in dem sich bewegenden Fahrzeug.
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Dabei kann in diesem und in jedem anderen Ausführungsbeispiel der Datenstrom ein Medienstrom sein.
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Zusätzlich kann aus jedem Teilstrom eine, gegenüber dem Original, qualitätsreduzierte Version reproduziert werden.
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Gemäß diesem Verfahren können die Medienströme von allen Rundsendeanlagen der zu versorgenden Region wie beschrieben ausgesendet werden.
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In anderen Worten ist ein Verfahren zum lückenlosen Medienempfang über eine externe Datenverbindung während einer Hand-over-Situation in einem sich bewegenden Fahrzeug angegeben. Dabei ist in diesem und jedem anderen Ausführungsbeispiel von entscheidender Bedeutung, dass der Datenstrom, der von der Rundsendeanlage ausgestrahlt werden muss, um einen lückenlosen Empfang beim Fahrzeug trotz Unterbrechung zu gewährleisten, konstant oder nahezu konstant ist.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird bei digitalen Rundsendungen ein ständiger Medienempfang in dem sich bewegenden Fahrzeug ermöglicht, auch wenn die Kommunikationsverbindung kurz unterbrochen wird, um zum Beispiel eine neue Verbindung herzustellen. Die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit kann hierbei, falls gewünscht, beibehalten werden.
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Dabei ist es in diesem und in jedem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung möglich, beide digitalen Teilströme mittels Nutzung eines einzigen Übertragungspfades zum Empfänger zu übertragen. Jedoch können der erste und der zweite digitale Teilstrom auch auf unterschiedlichen Übertragungswegen zum Empfänger gesendet werden. Dabei ist mit dem Empfänger stets ein Teil des oder auch das gesamte sich bewegende Fahrzeug gemeint.
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Ebenso ist es in diesem und jedem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung möglich, dass der ursprüngliche Datenstrom auch in mehr als zwei digitale Teilströme aufgeteilt wird. Beispielsweise ist es möglich, die Anzahl der Teilströme gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung an die zur Verfügung stehenden Übertragungsstrecken anzupassen.
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Ein großer Vorteil der Erfindung liegt weiterhin darin, dass die erstellten digitalen Teilströme von allen Empfängern, ähnlich des Rundfunkprinzips, empfangen und genutzt werden können. Es muss keine Übertragung speziell für jeden Empfänger verwaltet und angepasst werden, da Empfangslücken generell mit dem Verfahren zu jeder Zeit überbrückt werden können.
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Zusätzlich kann die Fehlertoleranz der gesamten Übertragung erhöht werden, da bei Fehlern in einem, oder mehreren Datenströmen oder Medienströmen, die Daten in dem Strom/den übrigen Strömen eine, wenn auch qualitativ schlechtere, Reproduktion möglich ist. Eine Störung auf einzelnen Strömen wirkt daher wie eine Unterbrechung von Strömen, wie sie bei Hand-over Situationen auftreten.
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Weiterhin ist es möglich, dass das Rekombinieren noch während der Übermittlung zumindest des zweiten Teilstroms an das sich bewegende Fahrzeug erfolgt.
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Dabei ist in diesem und jedem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung der Begriff „komplementär” derart zu verstehen, dass, wenn zwei komplementäre Teilströme addiert also wieder rekombiniert werden, wieder der ursprüngliche, ungeteilte digitale Datenstrom mit seiner anfänglichen Qualität entsteht.
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Aufgrund der komplementären Eigenschaft der beiden digitalen Ströme zueinander hat der erste digitale Teilstrom jeweils sozusagen ein Informationsbit, welches einen komplementären Gegenpart im zweiten digitalen Teilstrom hat. Dabei beschreibt ein anderer Ort in diesem digitalen Teilstrom ein anderes Informationsbit in diesem digitalen Teilstrom bzw. ein anderes komplementäres Informationsbit des komplementären digitalen Teilstroms.
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Weiterhin beschreibt der Begriff „sich bewegendes Fahrzeug” im Kontext der Erfindung die Tatsache, dass Daten mittels Rundsendetechnik von einer ortsfesten Rundsendeanlage zu dem sich bewegenden Fahrzeug gesendet werden. Ebenso ist es möglich, dass sich die Rundsendeanlage bewegt oder die Intensität ihrer Ausstrahlung schwankt, was hin bis zu einer möglichen Unterbrechung gehen kann.
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Mit anderen Worten ist es auch möglich, in diesem und in jedem anderen Ausführungsbeispiel, dass sich die digitale Rundsendeanlage bewegt und das Fahrzeug ortsfest ist. Ebenso ist es möglich, dass beide Teile ortsfest sind, jedoch die Intensität der Datenverbindung auf dieser Übertragungsstrecke abbricht und ein zweites Mal aufgebaut werden muss.
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erfindung bei einer Relativbewegung zwischen der Rundsendeanlage und dem Fahrzeug einen lückenlosen Medienempfang auf Seiten des Fahrzeuges ermöglicht.
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Dabei kann das Generieren eines Zeitversatzes beispielsweise durch ein zeitversetztes Senden erfolgen.
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Weiterhin ist das Verzögern des ersten Teilstroms auf Seiten des Fahrzeuges derart ausgeführt, dass der Zeitversatz dt exakt ausgeglichen wird. Aber auch ein nicht exaktes Ausgleichen des generierten Zeitversatzes durch das Verzögern des ersten Teilstroms auf Seiten des Fahrzeuges ist, falls gewünscht, möglich. Weiterhin kann ein Schritt des Zwischenspeichers des bereits übertragenen Teils des ersten Teilstroms ausgeführt.
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Ebenso ist es möglich, einen Zeitversatz dt derart zu generieren, dass sich die beiden Teilströme zeitlich bei der Übertragung noch überlappen. Dabei kann das Verzögern noch während der Übermittlung stattfinden, beispielsweise während der Übermittlung zumindest des zweiten Teilstroms. Aber auch eine Generierung des Zeitversatzes vor dem Anfang des Versendens einer der beiden Teilströme durch die Rundsendeanlage ist möglich.
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Mit anderen Worten findet gemäß der Erfindung eine Inhalt-Umformatierung des Inhaltes des anfänglichen digitalen Datenstroms oder Medienstroms statt, die eine Art der Datenverarbeitung darstellt, welche wiederum zur lückenlosen Wiedergabe eines Medienstroms in einem sich bewegenden Fahrzeug führt.
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Sollte bei einem Auftreten eines Verbindungsabbruchs eine Lücke in den beiden digitalen Teilströmen entstehen, so kann aufgrund des Zeitversatzes zwischen den beiden Teilströmen mittels partieller aber komplementärer Teilinformation aus dem jeweils anderen komplementären Teilstrom oder Teilströmen diese Lücke, wie später detaillierter beschrieben, wieder durch das Verfahren auf Seiten des Fahrzeuges gefüllt werden.
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Im Normalfall, wenn beide digitalen Teilströme im Empfänger des sich bewegenden Fahrzeuges angekommen und damit gespeichert sind, kann der rekombinierte Ausgangsstrom in hoher Qualität, der Originalqualität angezeigt werden. Sollte eine Lücke zum Beispiel durch ein Hand-over auftreten, entstehen Lücken in den digitalen Teilströmen. Aufgrund des Zeitversatzes zwischen den beiden Teilströmen beim Versenden entsteht eine erste Lücke im ersten digitalen Teilstrom an einer anderen Stelle, hinsichtlich der Information im Teilstrom, als eine zweite Lücke, welche im zweiten digitalen Teilstrom entsteht.
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Aufgrund der komplementären Eigenschaft der beiden digitalen Ströme zueinander ist im ersten digitalen Teilstrom jeweils sozusagen ein Informationsbit enthalten, welches einen komplementären Gegenpart im zweiten digitalen Teilstrom hat. Dabei beschreibt ein anderer Ort in diesem digitalen Teilstrom ein anderes Informationsbit in diesem digitalen Teilstrom bzw. ein anderes komplementäres Informationsbit des komplementären digitalen Teilstroms. Dies kann beispielsweise eindeutig der folgenden 8 entnommen werden.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die erste Lücke, die in dem ersten digitalen Teilstrom entstanden ist, mit dazu komplementären Informationsbits des zweiten digitalen Teilstroms zu füllen, und umgekehrt. Hierbei verschlechtert sich zwar kurzzeitig die Qualität, da nur ein Teil der ursprünglichen Information des ursprünglichen Datenstroms zur Verfügung steht, jedoch ist die Medienwiedergabe zu jedem Zeitpunkt ununterbrochen, was eine Komfort- und Sicherheitserhöhung in dem Fahrzeug je nach Anwendung der übertragenen Daten bedeutet.
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Es kann in diesem und jedem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung das sich bewegende Fahrzeug ein beliebiger Daten- oder Medienstromempfänger sein. In anderen Worten kann das Fahrzeug ein Land-, See- oder Luftfahrzeug sein. Ebenso kann die Erfindung zwischen Teilnehmern im Bereich der Satellitenkommunikation eingesetzt werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung können im Falle einer Unterbrechung der Übertragung, die kürzer ist als es der Puffer zulässt, ohne dass dabei letztlich eine Lücke in dem Ausgangsstrom im Fahrzeug entsteht, Informationsbits aus beiden digitalen Teilströmen zur Verfügung gestellt werden. Mit anderen Worten werden zwei Lücken, die durch eine Unterbrechung der Übertragung in dem rekombinierten Ausgangstrom entstehen, durch das Verfahren mit Informationsbits beider digitaler Teilströme ausgefüllt. Damit kann eine lückenlose Darstellung des ursprünglichen digitalen Stroms mittels des Ausgangsstroms in dem Fahrzeug erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden während des Rekombinierens jeweils komplementäre zusammengehörige Teile des ersten und zweiten Teilstroms rekombiniert.
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Mit anderen Worten werden durch die Rekombination im Falle keiner Unterbrechung der Übertragung die Informationsbits beider digitalen Teilströme derart wieder zusammengeführt, dass die ursprüngliche Information des Datenstroms in gleicher Qualität, wie sie vor dem Aufteilen vorlag, wiederhergestellt wird.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das digitale Rundsendeverfahren weiterhin die Schritte Abspielen des rekombinierten Ausgangsstroms in dem sich bewegenden Transportmittel auf, wobei das Verzögern ein Speichern eines übermittelten Teiles des ersten Teilstroms umfasst, wodurch ein Auftreten einer Sendelücke im Empfang der Rundsendung mit einer Dauer bis zur Länge des Zeitversatzes derart ausgeglichen werden kann, dass das Abspielen des Ausgangsstroms kontinuierlich erfolgt.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das digitale Rundsendeverfahren weiterhin die Schritte auf Zusammenpacken der beiden komplementären, zeitversetzten Teilströme durch die Rundsendeanlage, Entpacken der beiden komplementären zeitversetzten Teilströme auf Seiten des sich bewegenden Fahrzeugs, wobei das Übermitteln beider Teilströme über eine einzige Übertragungsstrecke erfolgt.
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Dieses Ausführungsbeispiel kann zum Beispiel der 8 entnommen werden. Es sei erneut darauf hingewiesen, dass auch eine Vielzahl von digitalen Teilströmen möglich ist und auch zusätzlich unterschiedliche Übertragungswege der digitalen Teilströme genutzt werden können.
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Die vorliegenden Teilströme können gemäß bekannter Verfahren gepackt, gekapselt oder umorganisiert werden. Die Verarbeitung in den niedrigeren ISO Schichten wird in diesem Verfahren nicht verändert, da sich das Verfahren nur auf die Anpassung von Medienströmen in den obersten ISO Schichten bezieht.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der zu übertragende Datenstrom ein digitaler Audiostrom, wobei das Aufteilen die Reduzierung des Audiostroms auf zwei Monokanäle umfasst, wobei der Teilstrom durch Daten aus dem ersten Monokanal des Audiostroms gebildet wird und wobei der zweite Teilstrom durch Daten aus dem zweiten Monokanal des Audiostroms gebildet wird.
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Im Falle einer entsprechenden Lücke der Übertragung, also des Medienempfangs wird durch die Verwendung des vorliegenden Ausführungsbeispiels der Erfindung dem Benutzer ein Audiosignal zur Verfügung gestellt, was an einigen wenigen Stellen lediglich Audioinformation für den linken Lautsprecherkanal oder den rechten Lautsprecherkanal enthält. Eine Unterbrechung der Übertragung kann jedoch durch das Verfahren vermieden werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der zu übertragende Datenstrom ein digitaler Videostrom, wobei der erste Teilstrom durch Pixel mit gerader Ordinalzahl gebildet wird und wobei der zweite Teilstrom durch Pixel mit ungerader Ordinalzahl gebildet wird.
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Dabei sind Pixel als die elementaren Bestandteile eines Bildes des Videostroms zu verstehen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der zu übertragende Datenstrom ein digitaler Videostrom, wobei der erste Teilstrom durch Daten aus Zeilen mit gerader Ordinalzahl gebildet wird, und wobei der zweite Teilstrom durch Daten aus Zeilen mit ungerader Ordinalzahl gebildet wird.
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Dabei beziehen sich die Zeilen auf ein Bild, welches Teil des Videostroms ist.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der zu übertragende Datenstrom ein digitaler Videostrom, wobei der erste Teilstrom aus Bildern mit gerader Ordinalzahl aus dem Videostrom gebildet wird und wobei der zweite Teilstrom aus Bildern mit ungerader Ordinalzahl aus dem Videostrom gebildet wird.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das digitale Rundsendeverfahren weiterhin die Schritte Berechnen von Zwischenbildern und Einfügen von Zwischenbildern zwischen Bildern in einem Teilstrom auf, wodurch ein Bildstottern auf Seiten des Empfängers im Falle eines Eintretens einer Sendelücke der externen Datenverbindung vermieden wird.
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Mit anderen Worten teilt dieses Ausführungsbeispiel den Videostrom in Bilder auf. Die Bilder werden alternierend auf die beiden Teilströme verteilt. Für eine gute Wiedergabe unter Nutzung nur eines Stromes sollten Zwischenbilder berechnet werden, da Bewegungen im Bild nun stottern könnten, da Bildfolgen von unter 24 Bildern pro Sekunde von Menschen als Einzelbilder betrachtet werden, die nicht als flüssige durchgängige Bewegungen erfolgen. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, dass jeder der digitalen Teilströme für sich einen vollständigen, aber qualitätsreduzierten Inhalt aufweist. Dies gilt nicht nur für dieses Ausführungsbeispiel der Erfindung, sondern generell für die Erfindung.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt das Rekombinieren derart, dass aus beiden Teilströmen der ursprüngliche Datenstrom wiederhergestellt wird, ohne dass ein Verlust einer Qualität des Datenstroms auf Seiten des Empfängers erzeugt wird.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Fahrzeug ein Flugzeug und die Rundsendeanlage ist eine bodenfeste Kommunikationsstation.
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Dabei ist es möglich, dass das erfindungsgemäße Verfahren in Bezug auf satellitengestützte Übertragungsmethoden Anwendung findet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der Lage, auch Rundsendungen, die von einem Satelliten ausgehen oder über einen Satelliten weiterversendet werden und unterbrochen werden, gemäß den hier beschrieben Ausführungsbeispielen, derart in ihrem Inhalt umzuformatieren, dass ein lückenloser Empfang in dem sich bewegenden Fahrzeug erreicht wird.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Zeitversatz zwischen 10 und 40 Sekunden lang.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das digitale Rundsendeverfahren bereitgestellt, wobei das Bereitstellen des zu übertragenden Datenstroms zu einem Zeitpunkt T1 erfolgt, wobei das Aufteilen des Datenstroms zu einem Zeitpunkt T2 erfolgt, wobei das Generieren des Zeitversatzes zu einem Zeitpunkt T3 erfolgt und wobei ein Anfang eines Übermitteln des ersten Teilstroms zum Zeitpunkt T4 erfolgt. Ein Anfang eines Übermittelns des zweiten Teilstroms erfolgt zum Zeitpunkt T5, wobei gilt, dass T4 + dt = T5. Eine Übertragung eines ersten Teils des ersten Teilstroms auf die Empfängerseite erfolgt zum Zeitpunkt T6, wobei eine Übertragung eines ersten Teils des zweiten Teilstroms auf die Empfängerseite zum Zeitpunkt T7 erfolgt, wobei das Rekombinieren beider Teilströme frühestens ab dem Zeitpunkt T7 erfolgt und wobei gilt, dass T1 < T2 < T3 < T4 < T5 < T6 < T7.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist eine Rundsendeanlage zum Rundsenden eines digitalen Datenstroms angegeben, wobei die Rundsendeanlage derart ausgeführt ist, dass sie in Kombination mit einem Fahrzeug die zuvor genannten oder nachfolgend genannten Schritte durchführt.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Flugzeug mit einem Empfänger zum Empfangen eines digitalen Rundsendesignals angegeben, wobei das Flugzeug aufweist, einen Empfänger und wobei der Empfänger derart ausgeführt ist, dass er in Kombination mit einer Rundsendeanlage die zuvor genannten oder nachfolgend genannten Schritte durchführt.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt das Rekombinieren zu einem Zeitpunkt, der zeitlich nach der Übermittlung eines ersten Teils des ersten Teilstroms an den Empfänger liegt.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Zeitversatz größer als eine durchschnittliche Dauer eines Verbindungsabbruchs bei einem „Hand-Over” zwischen dem Flugzeug und zwei überflogenen Rundsendeanlagen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Programmelement angegeben, das, wenn es auf einem Prozessor einer Rundsendeanlage ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die oben und im Folgenden beschriebenen Schritte durchzuführen.
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Weiterhin kann der Prozessor auch in einem Flugzeug integriert sein.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein computerlesbares Medium angegeben, auf dem ein Programmelement gespeichert ist, das, wenn es auf einem Prozessor ausgeführt wird, den Prozessor anleitet, die oben und im Folgenden beschriebenen Schritte durchzuführen.
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Bei dem Programmelement kann es sich beispielsweise um einen Teil einer Software handeln, die auf dem Prozessor gespeichert ist. Auch kann das Programmelement die Erfindung schon von Anfang an verwenden oder durch eine Aktualisierung (Update) zur Verwendung der Erfindung veranlasst werden.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt eine schematische, zweidimensionale Darstellung eines ersten und zweiten digitalen Teilstroms gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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2–4 zeigen schematische, zweidimensionale Darstellungen verschiedener erster und zweiter Teilströme gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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5a–5c zeigen eine schematische, zweidimensionale Darstellung eines Flugzeugs und zwei Rundsendeanlagen während drei verschiedenen Situationen eines Hand-overs, bei welchem ein Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet wird.
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6 zeigt eine schematische, zweidimensionale Darstellung zweier zeitversetzter Teilströme gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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7 zeigt eine schematische, zweidimensionale Darstellung zweier Teilströme gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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8 zeigt eine schematische, zweidimensionale Darstellung eines Rekombinierens zweier Teilströme zu einem Ausgangsstrom gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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9 zeigt das Verzögern und Packen zweier digitaler Teilströme seitens der Rundsendeanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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10 zeigt eine schematische, zweidimensionale Darstellung eines Entpackens und Rückgängigmachen eines Verzögerns sowie Kombinieren zweier digitaler Teilströme seitens des Fahrzeuges gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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11 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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In der folgenden Figurenbeschreibung werden für die gleichen oder ähnlichen Elemente die gleichen Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt einen digitalen Datenstrom 100, der auch als Medienstrom ausgeführt sein kann, der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren in einen ersten digitalen Teilstrom 101, einen zweiten digitalen Teilstrom 102 derart aufgeteilt wurde, dass die beiden Teilströme komplementär zueinander sind. Dies beinhaltet unter anderem, dass jeder Teilstrom für sich einen vollständigen, aber qualitätsreduzierten Inhalt im Vergleich zum Datenstrom 100 aufweist.
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2 zeigt einen zu übertragenden digitalen Datenstrom 100, der auch als Medienstrom ausgeführt sein kann, einen ersten digitalen Teilstrom 101, einen zweiten Digitalstrom 102 sowie den rekombinierten Ausgangsstrom 103. Dabei ist der erste Teilstrom durch Daten aus Zeilen mit gerader Ordinalzahl 106 gebildet und der zweite Teilstrom ist durch Daten aus Zeilen mit ungerader Ordinalzahl 107 gebildet.
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3 zeigt ebenso wie 4 einen digitalen Datenstrom 100, der auch als Medienstrom ausgeführt sein kann, der einen ersten Teilstrom 101 und einen zweiten digitalen Teilstrom 102 aufgeteilt wird. Danach wird in beiden Figuren der Ausgangsstrom aus den beiden empfangenen Teilströmen rekombiniert. In 3 ist der erste Teilstrom aus Bildern mit gerader Ordinalzahl 108 aus einem Videostrom gebildet und der zweite Teilstrom aus Bildern mit ungerader Ordinalzahl 109 aus dem Videostrom gebildet.
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In 4 hingegen ist der erste Teilstrom durch Pixel mit gerader Ordinalzahl 104 des Videostroms gebildet und der zweite Teilstrom ist durch Pixel mit ungerader Ordinalzahl 105 gebildet.
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Die 5a–5b zeigen eine schematische Darstellung eines Fahrzeuges, welches hier als Flugzeug 400 ausgeführt ist. Aufgrund der Bewegung des Flugzeuges gelangt dies von einem Sendebereich der ersten Rundsendeanlage 401 an dessen Grenze und muss durch die zweite Rundsendeanlage 402 versorgt werden.
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Das Flugzeug, welches durch eine Rundsendung zweier Rundsendeanlagen 401 und 402 zuerst von der Rundsendeanlage 401 (siehe 5a) und dann von Rundsendeanlage 402 (siehe 5c) Daten bezieht, benutzt das Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Ebenso benutzen beide Rundsendeanlagen ein Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Im mittleren Bild 5b ist zu sehen, dass zu einem gewissen Zeitpunkt, dem sogenannten Hand-over, kein Datenstrom weder von der ersten noch von der zweiten Rundsendeanlage empfangen werden kann. Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem der bisher oder nachfolgend genannten Ausführungsbeispiele ist es möglich, einen lückenlosen Empfang eines z. B. Medienstroms trotz Unterbrechung (siehe 5b) für das Flugzeug zu gewährleisten. Dies kann sowohl die Sicherheit als auch den Komfort im Flugzeug erhöhen.
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6 zeigt eine schematische Darstellung eines Zeitversatzes dt 500 zwischen dem ersten Teilstrom 101 und dem zweiten Teilstrom 102. In diesem Beispiel ist dt mit 30 Sekunden gewählt, so dass der erste komplementäre Teilstrom 101 mit 30 Sekunden Vorlauf von der Rundsendeanlage an das sich bewegende Fahrzeug gesendet wird.
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7 zeigt einen ersten digitalen Teilstrom 101, in dem die vollständige, aber qualitätsreduzierte Information, welche durch die Ziffern 1 bis 20 beispielhaft dargestellt ist, vorhanden ist. Ebenso zeigt 7 den zweiten Teilstrom 102, in dem ebenfalls die gesamte Information, Ziffern 1 bis 20, jedoch in qualitätsreduzierter Form, vorhanden ist. Dabei bezieht sich die Qualitätsreduktion auf den Vergleich mit dem anfänglichen Datenstrom.
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Weiterhin ist in 7 zu sehen, dass die Unterbrechung der Übertragung 600 einerseits eine erste Lücke 601 in dem ersten Teilstrom und andererseits eine zweite Lücke 602 in dem zweiten Teilstrom verursacht. In diesem Beispiel würden die Informationsblöcke 11–13 im ersten Teilstrom und die Informationsblöcke 6–8 im zweiten Teilstrom fehlen. Aufgrund der durch die Erfindung erzeugten Zeitverzögerung zwischen den beiden Teilströmen werden durch eine solche Unterbrechung jeweils Lücken in den Teilströmen erzeugt, die hinsichtlich der Komplementarität der beiden Teilströme an unterschiedlichen Stellen erzeugt werden. In anderen Worten kann dadurch die Lücke in dem einen Teilstrom jeweils durch den komplementären Teil des nicht zerstörten anderen Teilstroms ersetzt werden. Dies kann im Detail der folgenden 8 entnommen werden.
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In 8 ist deutlich zu sehen, dass für den rekombinierten Ausgangsstrom 103, der im Fahrzeug dann abgespielt werden kann, trotz der Unterbrechung 600 die Informationsbits 6–8 aus dem zweiten Teilstrom 102 bereitgestellt werden können. Zusätzlich können die Informationsbits 11 bis 13 aus dem ersten digitalen Teilstrom 101 des Verfahrens in den Ausgangsstrom 103 implementiert werden. Es ist deutlich aus 8 zu sehen, dass ein lückenloser Empfang 804 in dem Fahrzeug trotz der Unterbrechung 804 ermöglicht wird. Dabei ist in diesem und jedem anderen Ausführungsbeispiel von entscheidender Bedeutung, dass der Datenstrom, der von der Rundsendeanlage ausgestrahlt werden muss, um einen lückenlosen Empfang beim Fahrzeug trotz Unterbrechung zu gewährleisten, konstant oder nahezu konstant ist.
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9 zeigt den Medienstrom 100, der durch einen Stromteiler 800 in einen ersten Teilstrom 101 und in einen zweiten Teilstrom 102 aufgeteilt wird. Weiterhin ist deutlich zu sehen, dass der zweite Teilstrom in den Verzögerer bzw. Puffer 802 versendet wird, wohingegen der erste Teilstrom unverzögert in den Packer 803 gelangt. Anschließend wird mittels eines Senders in der Rundsendeanlage 401 der so verzögerte und gepackte Datenstrom gemäß dem Rundfunkprinzip ausgesendet. Hier wird die Nutzung eines einzigen Übertragungspfades zum Empfänger gezeigt, jedoch können die digitalen Teilströme auch auf unterschiedlichen Übertragungswegen zum Fahrzeug ausgesendet werden.
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10 beschreibt die Seite des Fahrzeuges 400, in dem ein Empfänger 900 angebracht ist, der die Daten beispielsweise des Senders 804 aus 9 empfängt. Ein nachgeschalteter Entpacker 901 teilt die beiden Teilströme 101, 102 wieder auf. Dabei wird der zuvor nicht verzögerte erste Teilstrom 101 diesmal durch den Verzögerer 902 bzw. Puffer innerhalb des sich bewegenden Fahrzeuges verzögert. Der zweite digitale Teilstrom 102 hingegen wird nicht verzögert. Beide Ströme werden nach der Verzögerung des ersten digitalen Teilstroms in dem Kombinierer 904 zusammengefügt und es entsteht der Ausgangsstrom 103.
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11 beschreibt ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. In dem Schritt S1 erfolgt das Bereitstellen eines zu übertragenden Datenstroms durch einen Sender und in dem Schritt S2 erfolgt das Aufteilen des Datenstroms in einen ersten digitalen Teilstrom und zweiten digitalen Teilstrom wobei die beiden Teilströme komplementär zu einander sind. In dem Schritt S3 erfolgt das Generieren eines Zeitversatzes dt zwischen dem ersten und zweiten Teilstrom und in dem Schritt S4 erfolgt das Übermitteln des ersten und zweiten Teilstroms mit dem Zeitversatz dt durch die Rundsendeanlage an einen Empfänger in dem sich bewegenden Fahrzeug mittels einer Rundsendung, so dass der erste Teilstrom früher übermittelt wird als der zweite Teilstrom. In dem Schritt S5 erfolgt das Verzögern des ersten Teilstroms in dem sich bewegenden Fahrzeug und in dem Schritt S6 erfolgt das Rekombinieren beider empfangener Teilströme zu einem Ausgangsstrom in dem sich bewegenden Fahrzeug. Das Abspielen des rekombinierten Ausgangsstroms in dem sich bewegenden Transportmittel ist der Schritt S7. Das Zusammenpacken der beiden komplementären, zeitversetzten Teilströme durch die Rundsendeanlage erfolgt in Schritt S8 und in Schritt S9 erfolgt das Entpacken der beiden komplementären, zeitversetzten Teilströme auf Seiten des sich bewegenden Fahrzeuges.