-
TECHNISCHES GEBIET
-
Ausführungsformen
des hier beschriebenen Gegenstands betreffen allgemein Spannungsentladungsschaltungen,
und insbesondere betreffen Ausführungsformen
des Gegenstands Entladeschaltungen, die zur Verwendung beim Entladen
einer Hochspannungs-Buskapazität,
die bei Elektro- und Hybridfahrzeugen anzutreffen ist, geeignet
sind.
-
HINTERGRUND
-
In
den letzten Jahren haben technologische Fortschritte sowie immer
neu entstehende Geschmacksrichtungen hinsichtlich des Stils zu wesentlichen
Veränderungen
bei der Konzeption von Kraftfahrzeugen geführt. Eine der Veränderungen
betrifft die Leistungsverwendung und die Komplexität der verschiedenen
elektrischen Systeme in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Fahrzeugen
mit alternativem Kraftstoff, wie etwa Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen.
-
Bei
den meisten Hybridfahrzeugen werden Energiespeichereinrichtungen,
wie etwa Kondensatoren, oft verwendet, um den Wirkungsgrad dadurch zu
verbessern, dass sie Energie innerhalb des Antriebsstrangsystems
aufnehmen oder zusätzliche Leistung
während
Betriebsperioden liefern, wenn eine primäre Energiequelle die benötige Leistung nicht
schnell genug liefern kann. Beispielsweise kann ein regeneratives
Bremsen oder Nutzbremsen verwendet werden, um Energie aufzufangen,
indem kinetische Energie in elektrische Energie umgesetzt wird und
die elektrische Energie in einer Kondensatorbank zur späteren Verwendung
gespeichert wird. Um einem Hochspannungsbetrieb in Kraftfahrzeugen
Rechnung zu tragen, werden oft Kondensatorbänke oder Superkondensatoren
verwendet, weil sie die Fähigkeit
aufweisen, Energie schnell zu speichern, und mit einer viel höheren Rate
als andere Energiequellen entladen werden können. Kondensatoren können jedoch
eine Ladung behalten, nachdem Leistung von einer Schaltung entfernt
wurde und ein Kraftfahrzeug ausgeschaltet wurde. Daher sollten Hochspannungskondensatoren
nach einem Ausschalten eines Fahrzeugs oder vor einem Zugriff auf das
Gerätegehäuse der
Kondensatoren korrekt entladen werden.
-
Das
Entladen eines Kondensators wird typischerweise bewerkstelligt,
indem ein Entlade- oder Ableitwiderstand parallel zu dem Kondensator
oder den Busanschlüssen
platziert wird. Abgesehen davon, dass sie zusätzliche Komponenten benötigen, benötigen diese
Entwürfe
auch Entladewiderstände mit
der Fähigkeit,
eine große
Durchschnittsleistungsdissipierung zu bewältigen. Diese Widerstände belegen
allgemein eine größere Oberfläche und
erfordern oft zusätzliche
Kabelbäume,
Verbinder und Kühlkörper, was
verhindert, dass die Entladewiderstände an eine Leiterplatte angebaut
werden können.
Zusätzlich
zu den erhöhten
Raumanforderungen werden diese Entladeschaltungen während der
meisten normalen Betriebsmodi nicht verwendet.
-
KURZZUSAMMENFASSUNG
-
Es
wird eine Vorrichtung für
ein Entladesystem für
eine erste Spannungssammelleitung und eine zweite Spannungssammelleitung
bereitgestellt. Zwischen der ersten Spannungssammelleitung und der
zweiten Spannungssammelleitung existiert ein Energiepotential. Das
Entladesystem umfasst eine erste Halbleitereinrichtung, die mit
der ersten Spannungssammelleitung gekoppelt ist, und eine zweite Halbleitereinrichtung,
die zwischen die erste Halbleitereinrichtung und die zweite Spannungssammelleitung
gekoppelt ist. Eine Steuerungsschaltung ist mit der ersten Halbleitereinrichtung
und der zweiten Halbleitereinrichtung gekoppelt. Die Steuerungsschaltung
ist so ausgestaltet, dass sie die erste Halbleitereinrichtung in
Ansprechen auf eine Entladebedingung aktiviert, und dass sie die
zweite Halbleitereinrichtung in Ansprechen auf die Entladebedingung allmählich aktiviert,
so dass das Energiepotential durch die Halbleitereinrichtungen allmählich dissipiert
wird.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
wird eine Vorrichtung für
ein elektrisches System zur Verwendung in einem Fahrzeug bereitgestellt.
Das elektrische System umfasst eine Kapazität zwischen einer ersten Spannungssammelleitung
und einer zweiten Spannungssammelleitung. Das elektrische System
umfasst ferner ein Wechselrichtermodul mit einem Phasenschenkel,
der einen ersten Transistor, der mit der ersten Spannungssammelleitung
gekoppelt ist, und einen zweiten Transistor umfasst, der zwischen
den ersten Transistor und die zweite Spannungssammelleitung gekoppelt
ist. Eine Steuerungsschaltung ist mit dem Wechselrichtermodul gekoppelt.
Die Steuerungsschaltung ist so ausgestaltet, dass sie eine konstante
Spannung an den Gateanschluss des ersten Transistors anlegt, wobei
die konstante Spannung größer als
die Schwellenwertspannung des ersten Transistors ist. Die Steuerungsschaltung
ist ferner so ausgestaltet, dass sie eine Steuerspannung an den
Gateanschluss des zweiten Transistors anlegt. Die Steuerspannung
ist anfänglich
niedriger als die Schwellenwertspannung des zweiten Transistors,
und die Steuerungsschaltung ist so ausgestaltet, dass sie die Steuerspannung
allmählich
auf eine Spannung erhöht,
die größer als
die Schwellenwertspannung ist, so dass der zweite Transistor allmählich aktiviert
wird und eine durch die Kapazität
gespeicherte Energie allmählich
durch die Transistoren dissipiert wird.
-
Es
wird ein Verfahren bereitgestellt, um ein Energiepotential zwischen
einer ersten Spannungssammelleitung und einer zweiten Spannungssammelleitung
unter Verwendung eines Wechselrichterphasenschenkels, der zwischen
die erste Spannungssammelleitung und die zweite Spannungssammelleitung
gekoppelt ist, zu entladen. Der Wechselrichterphasenschenkel wird
von einer Gatetreiberschaltung gesteuert. Das Verfahren umfasst,
dass eine Entladebedingung detektiert wird und dass die Gatetreiberschaltung,
die den Wechselrichterphasenschenkel steuert, in Ansprechen auf
die Entladebedingung in einen Entlademodus versetzt wird, bei dem
das Energiepotential durch den Wechselrichterphasenschenkel allmählich dissipiert
wird.
-
Diese
Zusammenfassung wird bereitgestellt, um eine Auswahl von Konzepten
in vereinfachter Form vorzustellen, die nachstehend in der genauen Beschreibung
weiter beschrieben werden. Diese Zusammenfassung ist weder dazu
gedacht, Schlüsselmerkmale
oder wesentliche Merkmale des beanspruchten Gegenstands zu identifizieren,
noch soll sie als ein Hilfsmittel bei der Bestimmung des Umfangs
des beanspruchten Gegenstands verwendet werden.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Ein
besseres Verständnis
des Gegenstands kann durch Bezugnahme auf die genaue Beschreibung
und die Ansprüche
erhalten werden, wenn sie in Verbindung mit den folgenden Figuren
betrachtet werden, wo bei gleiche Bezugszeichen in allen Figuren ähnliche
Elemente bezeichnen.
-
1 ist
ein Blockdiagramm eines beispielhaften elektrischen Systems, das
zur Verwendung in einem Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform
geeignet ist;
-
2 ist
ein Blockdiagramm eines Entladesystems gemäß einer Ausführungsform;
-
3 ist
ein Graph einer beispielhaften Steuerspannung über die Zeit, die zur Steuerung
einer Halbleitereinrichtung in dem Entladesystem von 2 gemäß einer
Ausführungsform
geeignet ist;
-
4 ist
ein Graph einer beispielhaften Steuerspannung über die Zeit, die zur Steuerung
einer Halbleitereinrichtung in dem Entladesystem von 2 gemäß einer
Ausführungsform
geeignet ist; und
-
5 ist
ein Graph einer Busspannung über die
Zeit, die der Entladung eines Hochspannungsbusses bei einer beispielhaften
Ausführungsform
zugeordnet ist.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
-
Die
folgende genaue Beschreibung ist rein veranschaulichender Natur
und ist nicht dazu gedacht, die Ausführungsformen des Gegenstands oder
die Anwendung und Verwendungsmöglichkeiten
derartiger Ausführungsformen
einzuschränken. Obwohl
die Ausführungsformen
des Gegenstands hier im Kontext von Fahrzeugantriebssystemen erörtert werden,
kann der Gegenstand bei anderen Anwendungen in alternativen Implementierungen
Verwendung finden. Das Wort ”beispielhaft” bedeutet
bei der Verwendung hierin ”als
ein Beispiel, eine Instanz oder eine Veranschaulichung dienend”. Jede
hier als beispielhaft beschriebene Implementierung muss nicht unbedingt
als bevorzugt oder vorteilhaft gegenüber andere Implementierungen
angesehen werden. Darüber
hinaus besteht nicht die Absicht, durch irgendeine explizite oder
implizite Theorie gebunden zu sein, die in dem vorstehenden technischen
Gebiet, dem Hintergrund, der Kurzzusammenfassung oder der folgenden
genauen Beschreibung dargestellt ist.
-
Bei
der Verwendung hierin Bezeichnet ein ”Knoten” einen beliebigen internen
oder externen Referenzpunkt, einen Verbindungspunkt, eine Verbindung,
eine Signalleitung, ein leitfähiges
Element oder dergleichen, bei dem bzw. der ein gegebenes Signal, ein
Logikpegel, eine Spannung, ein Datenmuster, ein Strom oder eine
Größe vorhanden
ist. Darüber
hinaus können
zwei oder mehr Knoten durch ein physikalisches Element realisiert
sein (und zwei oder mehr Signale können gebündelt, moduliert oder anderweitig
unterschieden werden, obwohl sie an einem gemeinsamen Knoten empfangen
oder ausgegeben werden).
-
Die
folgende Beschreibung betrifft Elemente oder Knoten oder Merkmale,
die miteinander ”gekoppelt” sind.
Bei der Verwendung hierin bedeutet ”gekoppelt”, sofern es nicht ausdrücklich anderweitig
angegeben ist, dass ein Element/Knoten/Merkmal mit einem weiteren
Element/Knoten/Merkmal direkt oder indirekt verbunden ist (oder
direkt oder indirekt damit kommuniziert), und zwar nicht unbedingt
mechanisch. Obwohl die gezeigten Schaltpläne eine beispielhafte Anordnung
von Elementen darstellen, können
daher zusätzliche
dazwischen kommende Elemente, Einrichtungen, Merkmale oder Komponenten bei
einer Ausführungsform
des dargestellten Gegenstands vorhanden sein. Zudem kann eine gewisse Terminologie
in der folgenden Beschreibung auch nur zum Zweck einer Bezug nahme
verwendet werden, und soll daher nicht einschränkend sein. Beispielsweise
implizieren Ausdrücke,
wie etwa ”erster”, ”zweiter” und andere
derartige numerische Ausdrücke,
die Strukturen bezeichnen, keine Sequenz oder Reihenfolge, sofern
dies nicht durch den Kontext klar angegeben ist.
-
Der
Kürze halber
kann es sein, dass herkömmliche
Techniken mit Bezug auf Signalisierung, transistorbasierte Schaltersteuerung
und andere funktionale Aspekte der Systeme (und der einzelnen Betriebskomponenten
der Systeme) hier nicht im Detail beschrieben sind. Darüber hinaus
sind die Verbindungslinien, die in den verschiedenen hier enthaltenen
Figuren gezeigt sind, zur Darstellung beispielhafter funktionaler
Beziehungen und/oder physikalischer Kopplungen zwischen den verschiedenen
Elementen gedacht. Es wird angemerkt, dass viele alternative oder
zusätzliche
funktionale Beziehungen oder physikalische Verbindungen bei einer
Ausführungsform des
Gegenstands vorhanden sein können.
-
Hier
beschriebene Technologien und/oder Konzepte betreffen allgemein
Systeme und Verfahren zum Entladen von Hochspannungen, die in elektrischen
Schaltungen, Architekturen und Systemen existieren, wie z. B. bei
Antriebssystemen von Elektro- und Hybridfahrzeugen. Eine vielfältige Funktionalität und vielfältige Merkmale
von Kraftfahrzeugantriebssystemen sind wohlbekannt und daher werden der
Kürze halber
viele herkömmliche
Aspekte hier nur kurz erwähnt
oder vollständig
weggelassen, ohne die wohlbekannten Details bereitzustellen.
-
1 veranschaulicht
ein elektrisches System 100, das gemäß einer Ausführungsform
zur Verwendung in einem Fahrzeug geeignet ist. Das elektrische System 100 umfasst
ohne Einschränkung
eine Energiequelle 102, ein Wechselrichtermodul 104,
einen Motor 106 und einen Controller 108. Das
Wechselrichtermodul 104 liefert AC-Leistung an den Motor 106 von
der Energiequelle 102 unter der Steuerung des Controllers 108.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform
ist mindestens ein Kondensator 110 zwischen der Energiequelle 102 und
dem Wechselrichtermodul 104 bereitgestellt, um Energie
in dem elektrischen System 100 aufzunehmen, wie zu verstehen ist.
Es versteht sich, dass 1 eine vereinfachte Darstellung
des elektrischen Systems 100 ist und dass 1 nicht
dazu gedacht ist, den hier beschriebenen Gegenstand einzuschränken.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform
ist die Energiequelle 102 mit dem Wechselrichtermodul 104 und
dem Kondensator 110 über
einen Hochspannungsbus 112 gekoppelt. Der Hochspannungsbus 112 kann
als ein Paar leitfähiger
Elemente, wie etwa Drähte,
Kabel oder Stromschienen realisiert sein. Ein erstes leitfähiges Element
des Busses 112 entspricht einer positiven Referenzspannung
und ein zweites leitfähiges
Element entspricht einer negativen Referenzspannung, wobei die Differenz
zwischen der positiven Referenzspannung und der negativen Referenzspannung
als die Spannung des Busses 112 aufgefasst wird. Bei verschiedenen
Ausführungsformen
weist der Hochspannungsbus 112 eine Spannung auf, die während eines
Normalbetriebs des elektrischen Systems 100 von 300 Volt
bis 500 Volt oder höher
reichen kann. Obwohl es in 1 nicht
veranschaulicht ist, kann in der Praxis ein Schalter zwischen die
Energiequelle 102 und den Hochspannungsbus 112 gekoppelt
sein, welcher wiederum geöffnet
werden kann, um die Energiequelle 102 abzukoppeln und zu
ermöglichen,
dass eine in dem Kondensator 110 und/oder in dem elektrischen System 100 gespeicherte
Hochspannung entladen wird, wie in der Technik verstanden wird.
-
In
Abhängigkeit
von der Ausführungsform kann
die Energiequelle 102 als eine Batterie oder ein Batteriestapel,
eine Brennstoffzelle oder ein Brenn stoffzellenstapel, ein oder mehrere
Kondensatoren (z. B. ein Ultrakondensator oder eine Kondensatorbank)
oder eine andere geeignete Spannungsquelle realisiert sein. Obwohl 1 eine
einzige Energiequelle 102 darstellt, können in der Praxis zahlreiche Energiequellen
vorhanden sein. Der Motor 106 kann als ein Elektromotor,
ein Generator, ein Traktionsmotor oder ein anderer in der Technik
bekannter geeigneter Motor realisiert sein. Der Motor 106 kann
ein Induktionsmotor, ein Permanentmagnetmotor oder ein anderer Motortyp
sein, der für
die gewünschte
Anwendung geeignet ist.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform umfasst
das Wechselrichtermodul 104 mindestens einen Phasenschenkel.
Wie nachstehend im Kontext von 2 genauer
beschrieben wird, umfasst ein Wechselrichterphasenschenkel ein Schalterpaar, wobei
jeder Schalter eine diesem zugeordnete Freilaufdiode aufweist, und
einen Ausgangsknoten zwischen Sätzen
aus Schaltern und Dioden. Es sollte verstanden sein, dass, obwohl
das Wechselrichtermodul 104 hier im Kontext eines einzelnen
Phasenschenkels beschrieben sein kann, das Wechselrichtermodul 104 in
der Praxis eine beliebige Anzahl von Phasenschenkeln umfassen kann.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform
ist der Ausgangsknoten eines Wechselrichterphasenschenkels mit einer
Phase des Motors 106 gekoppelt, wobei der Wechselrichter 104 ausgestaltet
ist, um eine DC-Spannung von dem Hochspannungsbus 112 (z.
B. eine DC-Spannung, die von der Energiequelle 102 bereitgestellt
wird) in eine AC-Spannung umzusetzen, um den Motor 106 mit
Leistung zu versorgen, wie in der Technik allgemein verstanden wird.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform steht
der Controller 108 in funktionaler Kommunikation mit dem
Wechselrichter 104 und/oder ist mit diesem elektrisch gekoppelt.
Der Controller 108 spricht auf Befehle an, die von dem
Fahrer oder Bediener des Fahrzeugs (z. B. über ein Gaspedal) empfangen werden,
oder alternativ auf Befehle, die von dem (nicht gezeigten) elektronischen
Steuerungssystem in dem Fahrzeug empfangen werden. Der Controller 108 stellt
Befehle an den Wechselrichter 104 bereit, um den Ausgang
an dem Ausgangsknoten des Wechselrichterphasenschenkels zu steuern,
indem eine Hochfrequenzimpulsbreitenmodulation (PWM) der Schalter
verwendet wird, wie in der Technik verstanden wird. In Abhängigkeit
von der Ausführungsform
kann der Controller 108 als Hardware, Software, Firmware
oder verschiedene Kombinationen daraus realisiert sein.
-
Mit
Bezug nun auf 2 umfasst ein Entladesystem 200,
das zur Verwendung in dem elektrischen System 100 geeignet
ist, bei einer beispielhaften Ausführungsform ohne eine Einschränkung einen Hochspannungsbus
(z. B. den Bus 112), der ein Paar Spannungssammelleitungen 202, 204 aufweist,
einen Wechselrichterphasenschenkel 206 und eine Steuerungsschaltung 208.
Eine Kapazität,
wie etwa mindestens ein kapazitives Element 210, kann zwischen
die Spannungssammelleitungen 202, 204 zu dem Wechselrichterphasenschenkel 206 elektrisch parallel
derart gekoppelt sein, dass zwischen den Spannungssammelleitungen 202, 204 ein
gespeichertes Energiepotential VC existiert.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform
ist die Steuerungsschaltung 208 ausgestaltet, um das gespeicherte Energiepotential
in Ansprechen auf eine Entladebedingung unter Verwendung des Wechselrichterphasenschenkels 206 zu
entladen, wie nachstehend genauer beschrieben wird.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform umfasst
der Wechselrichterphasenschenkel 206 ein Paar Halbleitereinrichtungen 212, 216 und
ein Paar Dioden 214, 218, die zwischen die Spannungssammelleitungen 202, 204 gekoppelt
sind, wobei ein Ausgangsknoten 220 zwischen den Halblei tereinrichtungen 212, 216 angeordnet
ist. Eine erste Halbleitereinrichtung 212 ist mit der ersten
Spannungssammelleitung 202 und dem Ausgangsknoten 220 gekoppelt. Eine
erste Freilaufdiode 214 ist zwischen die erste Spannungssammelleitung 202 und
den Ausgangsknoten 220 gekoppelt. Bei einer beispielhaften
Ausführungsform
sind die erste Halbleitereinrichtung 212 und die Diode 214 antiparallel,
was bedeutet, dass sie mit umgekehrter oder invertierter Polarität elektrisch
parallel geschaltet sind. Die antiparallele Konfiguration ermöglicht einen
bidirektionalen Stromfluss, während
eine Spannung in eine Richtung gesperrt wird, wie in der Technik
verstanden wird. Bei dieser Konfiguration verläuft die Richtung eines Stroms durch
die erste Halbleitereinrichtung 212 entgegengesetzt zu
der Richtung eines zulässigen
Stroms durch die Freilaufdiode 214. Eine zweite Halbleitereinrichtung 216 ist
zwischen den Ausgangsknoten 220 und die zweite Spannungssammelleitung 204 gekoppelt
(z. B. kann die zweite Halbleitereinrichtung 216 mit der
ersten Halbleitereinrichtung 212 gekoppelt sein). Eine
zweite Freilaufdiode 218 ist zwischen den Ausgangsknoten 220 und
die zweite Spannungssammelleitung 204 derart gekoppelt,
dass die zweite Halbleitereinrichtung 216 und die Freilaufdiode 218 antiparallel
sind. In der Praxis kann der Ausgangsknoten 220 mit einer
Wicklung eines Motors (z. B. des Motors 106) gekoppelt
sein, um eine Phase des Motors mit dem Wechselrichterphasenschenkel 206 anzutreiben,
wie in der Technik verstanden wird. Ferner ist festzustellen, dass,
obwohl 2 einen einzigen Wechselrichterphasenschenkel 206 darstellt,
in der Praxis mehrere Wechselrichterphasenschenkel vorhanden sein
können.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform sind
die Halbleitereinrichtungen 212, 216 als Transistoren
realisiert. Vorzugsweise sind die Halbleitereinrichtungen 212, 216 als
Bipolartransistoren mit isolierter Gateelektrode (IGBTs) realisiert,
obwohl die Halbleitereinrichtungen 212, 216 bei
einigen Ausführungsformen
als Feldeffekttransistoren (FETs) realisiert sein kön nen. 2 veranschaulicht
eine beispielhafte Ausgestaltung der Halbleitereinrichtungen 212, 216 und
der Dioden 214, 218 für N-Kanal-Transistor-Halbleitereinrichtungen 212, 216.
Der Klarheit und der Einfachheit der Erläuterung halber wird der Gegenstand
hier im Hinblick auf eine N-Kanal-Konfiguration
beschrieben, in der Technik ist jedoch festzustellen, dass der Gegenstand
unter Verwendung von P-Kanal-Einrichtungen auf ähnliche Weise implementiert
werden kann.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform
ist die erste Halbleitereinrichtung 212 ein Transistor
mit einem ersten Gateanschluss 222 und einer zugehörigen Schwellenwertspannung
vTH1. Die erste Halbleitereinrichtung 212 ermöglicht einen
Stromfluss (d. h. die Halbleitereinrichtung 212 ist eingeschaltet),
wenn eine an den ersten Gateanschluss 222 angelegte Spannung
die Schwellenwertspannung vTH1 überschreitet.
Auf ähnliche
Weise weist die zweite Halbleitereinrichtung 216 einen
zweiten Gateanschluss 224 und eine zugehörige Schwellenwertspannung vTH2 auf, wobei die zweite Halbleitereinrichtung 216 einen
Stromfluss ermöglicht,
wenn eine an den zweiten Gateanschluss 224 angelegte Spannung
die Schwellenwertspannung vTH2 überschreitet.
Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Halbleitereinrichtungen 212, 216 identische
Transistoreinrichtungen (z. B. gleicher Hersteller und gleiches
Modell), so dass VTH1 und vTH2 im
Wesentlichen gleich sind.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform umfasst
die Steuerungsschaltung 208 eine Gatetreiberschaltung 226,
die mit den Gateanschlüssen 222, 224 der
jeweiligen Halbleitereinrichtungen 212, 216 gekoppelt
ist. Die Steuerungsschaltung 208 ist ausgestaltet, um eine
Hochfrequenz-Impulsbreitenmodulation
(PWM) zu verwenden, um die Halbleitereinrichtungen 212, 216 abwechselnd
zu aktivieren (d. h. einzuschalten), um an dem Ausgangsknoten 220 eine
AC-Spannung zu erzeugen, wie zu verste hen ist. In diesem Zusammenhang
kann die Gatetreiberschaltung 226 eine normale Gatetreiberschaltung 228, 230 umfassen,
die auf selektive und steuerbare Weise mit den Gateanschlüssen 222, 224 einer
jeweiligen Halbleitereinrichtung 212, 216 gekoppelt werden
kann. Obwohl es nicht veranschaulicht ist, kann die normale Gatetreiberschaltung 228, 230 ausgestaltet
sein, um die Hochfrequenz-PWM unter der Steuerung einer anderen
Einrichtung (z. B. des Controllers 108) zu verwenden, wie
in der Technik verstanden wird. Bei einer beispielhaften Ausführungsform
ist die normale Gatetreiberschaltung 228, 230 über Schalter 232, 234 mit
den Gateanschlüssen 222, 224 gekoppelt.
Wenn sich bei dieser Ausgestaltung die Schalter 232, 234 in
einem Zustand derart befinden, dass die normale Gatetreiberschaltung 228, 230 mit
den Halbleitereinrichtungen 212, 216 gekoppelt
ist, kann die Gatetreiberschaltung 226 so aufgefasst werden,
dass sie sich in einem normalen Betriebsmodus befindet.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform umfasst
die Steuerungsschaltung 208 einen Controller 236,
der mit den Schaltern 232, 234 gekoppelt ist. Der
Controller 236 ist ausgestaltet, um eine Entladebedingung
zu detektieren und die Gatetreiberschaltung 226 in Ansprechen
auf die Entladebedingung in einen Entlademodus zu versetzen. Bei
der Verwendung hierin soll eine Entladebedingung als eine Situation
verstanden werden, bei der es wünschenswert ist,
eine Spannung (z. B. VC) zu entladen, die
in einem elektrischen System gespeichert sein kann, um sich gegen
eine elektrostatische Entladung oder andere negative Effekte zu
schützen.
Zum Beispiel kann eine Entladebedingung ein Zugriffsversuch auf eine
Einheit oder ein Abteil, das eine Hochspannungskomponente enthält, ein
Fahrzeugzusammenstoß oder
Unfall, oder das Abschalten eines Fahrzeugs, das das elektrische
System beherbergt, sein. Obwohl es nicht veranschaulicht ist, kann
der Controller 236 ausgestaltet sein, um die Entladebedingung
unter Verwendung eines oder mehrerer Sensoren zu detektieren oder
um von einem anderen Fahrzeugmodul ein Eingangssignal zu empfangen,
das eine Entladebedingung anzeigt, wie etwa von einer elektronischen
Steuerungseinheit. Wie nachstehend beschrieben wird, ist die Gatetreiberschaltung 226 in dem
Entlademodus so ausgestaltet, dass sie das Energiepotential zwischen
den Spannungssammelleitungen 202, 204 (d. h. VC) innerhalb einer angegebenen Zeitspanne
unter Verwendung des Wechselrichterphasenschenkels 206 auf
ein sicheres Niveau dissidiert, ohne die Halbleitereinrichtungen 212, 216 zu
beschädigen.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform umfasst
die Gatetreiberschaltung 226 eine Gatetreiberentladeschaltung 238, 240,
die mit den Schaltern 232, 234 gekoppelt ist.
Der Controller 236 kann ausgestaltet sein, um die Gatetreiberschaltung 226 in
einen Entlademodus zu versetzen, indem er die Schalter 232, 234 aktiviert
(oder deren Zustand ändert),
um die Gatetreiberentladeschaltung 238, 240 mit
den Gateanschlüssen 222, 224 der
jeweiligen Halbleitereinrichtung 212, 216 zu koppeln.
Wenn sich bei dieser Konfiguration die Schalter 232, 234 in
einem Zustand befinden, so dass die Gatetreiberentladeschaltung 238, 240 mit
den Halbleitereinrichtungen 212, 216 gekoppelt
ist, kann die Gatetreiberschaltung 226 so aufgefasst werden,
dass sie sich in dem Entlademodus befindet. Bei einer beispielhaften
Ausführungsform
ist die erste Gatetreiberentladeschaltung 238 ausgestaltet,
um die erste Halbleitereinrichtung 212 zu aktivieren, und
die zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 ist ausgestaltet,
um die zweite Halbleitereinrichtung 216 allmählich zu
aktivieren, so dass das Energiepotential zwischen den Spannungssammelleitungen 202, 204 durch
die Halbleitereinrichtungen 212, 216 allmählich dissidiert
wird. Bei einer alternativen und äquivalenten Ausführungsform
kann die zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 ausgestaltet
sein, um die zweite Halbleitereinrichtung 216 zu aktivieren,
und die erste Gatetreiberentladeschaltung 238 kann ausgestaltet
sein, um die erste Halbleitereinrichtung 212 allmählich zu
aktivieren, so dass das Energiepotential zwischen den Spannungssammelleitungen 202, 204 durch
die Halbleitereinrichtungen 212, 216 allmählich dissipiert
wird.
-
Mit
Bezug nun auf 3, 4 und 5 und
mit fortgesetzter Bezugnahme auf 2 ist der Controller 236 bei
einer beispielhaften Ausführungsform
ausgestaltet, um die Schalter 232, 234 in Ansprechen
auf ein Detektieren einer Entladebedingung zum Zeitpunkt t0 zu aktivieren. Die erste Gatetreiberentladeschaltung 238 ist
ausgestaltet, um eine konstante Spannung an den Gateanschluss 222 der ersten
Halbleitereinrichtung 212 anzulegen, wie in 3 gezeigt
ist. Die konstante Spannung ist größer als die Schwellenwertspannung
vTH1 für
die Halbleitereinrichtung 212, so dass die Halbleitereinrichtung zum
Leiten von Strom in der Lage ist (d. h. eingeschaltet ist). Vorzugsweise
ist die konstante Spannung nur ein wenig größer als die Schwellenwertspannung
vTH1, so dass die erste Halbleitereinrichtung 212 in
einem Modus unterhalb der Sättigung
arbeitet, der alternativ als der lineare oder ohmsche Modus bezeichnet
werden kann. In diesem Modus unterhalb der Sättigung weist die erste Halbleitereinrichtung 212 einen
höheren
Widerstandswert auf, als sie ihn andernfalls in dem Sättigungsmodus
bei höheren
Gatespannungen aufweisen würde.
Gemäß einer
Ausführungsform überschreitet
die konstante Spannung die Schwellenwertspannung um einen Betrag,
der von etwa 2,5% bis 5% der Schwellenwertspannung reicht. Bei einer
Schwellenwertspannung von 4 Volt kann die konstante Spannung beispielsweise
0,1 bis 0,2 Volt über
dem Schwellenwert liegen. Wenn die Gatespannung erhöht wird,
entlädt
die Halbleitereinrichtung 212 mehr Energie und ihre Temperatur
wird ansteigen, wie in der Technik verstanden wird. Daher soll die
konstante Spannung so eingestellt werden, dass sie die gewünschte Entladezeit
erfüllt,
während
die Temperatur der Halbleitereinrichtung 212 niedrig genug
gehalten wird, um einen Ausfall zu verhindern.
-
Wie
in 4 gezeigt ist, ist bei einer beispielhaften Ausführungsform
die zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 ausgestaltet,
um eine Steuerspannung an den Gateanschluss 224 der zweiten
Halbleitereinrichtung 216 anzulegen. Zum Zeitpunkt t0 ist die Steuerspannung anfänglich niedriger
als die Schwellenwertspannung vTH2 der zweiten
Halbleitereinrichtung 216, so dass die zweite Halbleitereinrichtung 216 nicht
aktiviert ist (d. h. sie ist ausgeschaltet). Die zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 ist
ausgeschaltet, um die Steuerspannung allmählich zu erhöhen, so
dass die zweite Halbleitereinrichtung 216 allmählich aktiviert
wird und die gespeicherte Energie durch die Halbleitereinrichtungen 212, 216 allmählich dissipiert
wird. Diesbezüglich
erhöht
die zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 die Steuerspannung
bis zu einem Zeitpunkt t2 allmählich auf
eine Spannung, die größer als
die Schwellenwertspannung vTH2 ist. Gemäß einer
Ausführungsform
hält die
zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 nach dem Zeitpunkt
t2 eine konstante Steuerspannung aufrecht.
Bei der Verwendung hierin bedeutet ”allmählich aktiviert”, dass
die Steuerspannung auf eine inkrementelle Weise derart erhöht wird,
dass eine allmählich
aktivierte Halbleitereinrichtung reagiert, indem sie zulässt, dass
ein allmählich
erhöhter
Strombetrag von der Source zum Drain fließt, wenn die Gatespannung ansteigt
und sich die Halbleitereinrichtung der Sättigung nähert.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform kann
das kapazitive Element 210 als ein Kondensator (oder eine
Kondensatorbank) oder als eine andere elektrische Last in einem
Fahrzeug realisiert sein, die mit den Spannungssammelleitungen 202, 204 (z. B.
dem Hochspannungsbus 112) gekoppelt ist. Das kapazitive
Element 210 speichert ein elektrisches Energiepotential
oder eine Spannung VC und/oder behält dieses
bzw. diese, selbst wenn es nicht mit einer Energiequelle verbunden
ist.
-
Wie
in 5 gezeigt ist, beginnt das Energiepotential zwischen
den zwei Spannungssammelleitungen 202, 204 (d.
h. die in dem kapazitiven Element 210 gespeicherte Energie)
zu einem Zeitpunkt t1, wenn die Steuerspannung
an dem zweiten Gateanschluss 224 die Schwellenwertspannung
vTH2 überquert,
durch die zwei Halbleitereinrichtungen 212, 216,
welche eingeschaltet sind, dissipiert zu werden. In der Situation,
in der das kapazitive Element 210 einen Kondensator oder
eine andere kapazitive Last umfasst, fällt die Spannung VC zwischen den
zwei Spannungssammelleitungen 202, 204 exponentiell
ab. Gemäß einer
Ausführungsform
nimmt der Widerstandswert der zweiten Halbleitereinrichtung 216 ab,
wenn die Steuerspannung vom Zeitpunkt t1 bis
zum Zeitpunkt t2 zunimmt, so dass die in 5 gezeigte
Spannungsentladekurve einer RC-Schaltung
mit variierendem Widerstandswert ähnelt, wie in der Technik verstanden
wird. Bei einer beispielhaften Ausführungsform ist der Controller 236 ausgestaltet,
um zu detektieren, wenn die Entladebedingung nicht länger existiert,
und um die Gatetreiberschaltung 226 durch Schalten der
Schalter 232, 234 zurück in den normalen Betriebsmodus
zu schalten.
-
Wieder
auf 4 Bezug nehmend, erhöht die zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 bei
einer beispielhaften Ausführungsform
die Steuerspannung linear (z. B. mit einer Rampenfunktion), wie
in 4 gezeigt ist. Alternativ kann die zweite Gatetreiberentladeschaltung 240 die
Steuerspannung logarithmisch, quadratisch, exponentiell oder auf
eine andere Weise, die für
das spezielle Entladesystem geeignet ist, erhöhen. Vorzugsweise ist die zweite
Gatetreiberentladeschaltung 240 so ausgestaltet, dass die
Steuerspannung die Schwellenwertspannung sanft überquert, um sich gegen eine
möglicherweise schädigende
unmittelbare Entladung durch die Halbleitereinrichtungen 212, 216 zu
schützen.
Gemäß einer
Ausführungs form
wird die anfängliche
Steuerspannung zum Zeitpunkt t0 bestimmt,
indem ein Toleranzwert von dem Schwellenwert vTH2 subtrahiert wird,
um einen zuverlässigen
Betrieb des Entladesystems 200 sicherzustellen. Der Toleranzwert
kann auf den verschiedenen Toleranzen, die der Halbleitereinrichtung 216 zugeordnet
sind, beruhen. Zum Beispiel kann der Toleranzwert auf Daten des Schwellenwertspannungsbereichs,
die in einem Datenblatt des Herstellers für die Einrichtung bereitgestellt
sind, auf Betriebstemperaturschwankungen und auf anderen Umweltfaktoren,
die das Verhalten der Einrichtung beeinflussen können, beruhen. Auf ähnliche
Weise kann die endgültige
Steuerspannung zum Zeitpunkt t2 bestimmt
werden, indem ein Toleranzwert zu dem Schwellenwert vTH2 addiert
wird.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform werden
die Spannungsniveaus für
die konstante Spannung und die Steuerspannung zusammen mit der Zeitspanne
von t0 bis t2 derart
eingestellt, dass das gespeicherte Energiepotential auf ausreichende Weise
innerhalb einer angegebenen Zeitspanne auf ein gewünschtes
Niveau dissipiert wird. Beispielsweise kann bei einer Kraftfahrzeuganwendung
die Spannung zwischen den Spannungssammelleitungen 202, 204 zwischen
300 bis 400 Volt und möglicherweise
höher liegen.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform
ist das Entladesystem 200 ausgestaltet, um eine Spannung
von 300 bis 400 Volt innerhalb von drei Sekunden auf ein niedrigeres
Niveau von etwa 40 Volt oder weniger zu entladen. Es ist außerdem festzustellen,
dass die an den Gateanschluss 222 der ersten Halbleitereinrichtung 212 angelegte Spannung
nicht konstant sein muss, und in der Tat kann bei einer oder mehreren
alternativen Ausführungsformen
die gleiche Gateentladefunktion für beide Halbleitereinrichtungen 212, 216 verwendet
werden.
-
Obwohl
es nicht veranschaulicht ist, kann die Steuerungsschaltung 208 zusätzliche
Schaltungen oder Funktionalitäten
zum Schutz des Entladesystems 200 bei Fehlerbedingungen
umfassen. Wenn beispielsweise eine Energiequelle über die
Spannungssammelleitungen 202, 204 angeschlossen
ist, kann die Steuerungsschaltung 208 in der Lage sein, einen
Fehler beim Entladen zu detektieren und eine Nullspannung (oder
eine negative Spannung) an die Gateanschlüsse 222, 224 anzulegen,
um ein Überhitzen
der Halbleitereinrichtungen 212, 216 zu verhindern.
Die Steuerungsschaltung 208 kann so ausgestaltet sein,
dass sie eine Zeitspanne lang wartet, bevor sie versucht, ein Entladen
des Hochspannungsbusses wieder aufzunehmen.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
ist der Controller 236 ausgestaltet, um einen Normalbetrieb
des Wechselrichterphasenschenkels 206 und/oder der Gatetreiber 226 zu
steuern, indem er beispielsweise Signale bereitstellt, um das PWM-Tastverhältnis der normalen
Gatetreiberschaltung 228, 230 zu modifizieren,
wie in der Technik verstanden wird. Diesbezüglich kann der Controller 236 gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ausgestaltet sein, um die Spannungssammelleitungen 202, 204 ohne
die Verwendung oder den Einschluss der Gateentladeschaltungen 238, 240 oder
der Schalter 232, 234 zu entladen. Zum Beispiel
kann der Controller 236 in Ansprechen auf das Detektieren
einer Entladebedingung das Tastverhältnis der ersten normalen Gatetreiberschaltung 228 für die erste
Halbleitereinrichtung 212 derart modifizieren, dass die
erste Halbleitereinrichtung 212 eingeschaltet wird (z.
B. durch Anlegen einer konstanten Spannung, die groß genug
ist, um zu bewirken, dass die Einrichtung in einem Sättigungsmodus arbeitet).
Der Controller 236 kann dann das Tastverhältnis der
zweiten normalen Gatetreiberschaltung 230 derart modifizieren,
dass die zweite Halbleitereinrichtung 216 für sehr kurze
Zeitspannen wiederholt eingeschaltet wird (z. B. gepulst wird).
Die normale Gatetreiberschaltung 230 kann auf wiederholte Weise
einen Spannungsimpuls an den Gateanschluss 224 der zweiten
Halbleitereinrichtung 216, der eine begrenzte Dauer aufweist,
derart anlegen, dass die zweite Halbleitereinrichtung 216 nicht
in einem Sättigungsmodus
arbeitet. Zum Beispiel kann die normale Gatetreiberschaltung 230 ausgestaltet sein,
um die zweite Halbleitereinrichtung 216 für etwa 500
Nanosekunden bis zu einer Millisekunde einzuschalten oder zu pulsen.
Da der Gatetreiber 226 eine endliche Zeitspanne benötigt, um
die Gatespannung zu erreichen, welche die Einrichtung benötigt, um
in dem Sättigungsmodus
zu arbeiten, arbeitet die zweite Halbleitereinrichtung 216 in
dem Modus unterhalb der Sättigung
(z. B. in der linearen oder der ohmschen Region), wenn die Dauer
des Entladeimpulses für
eine Zeitspanne gewählt
wird, die kurz genug ist, so dass sie Energie von dem Hochspannungsbus 202, 204 allmählich dissipiert.
-
In
der Technik ist festzustellen, dass die Dauer des Spannungsimpulses
eingestellt werden soll, um die gewünschten Entladekennlinie ohne
Beschädigung
der Halbleitereinrichtung 216 zu erhalten. Bei einigen
Ausführungsformen
kann der Gatetreiber 226 jedoch bereits eine Querleitungs-
oder Entsättigungsdetektionsschaltung
umfassen, welche die Halbleitereinrichtungen 212, 216 schützen kann, wenn
die Breite des Entladeimpulses zu groß gewählt wird. Der Controller 236 und/oder
die normale Gatetreiberschaltung 230 können ausgestaltet sein, um
die zweite Halbleitereinrichtung 216 einzuschalten (z.
B. im Sättigungsmodus
zu betreiben), um die Entladung abzuschließen, sobald die Spannung an dem
Bus 202, 204 in ausreichender Weise auf ein Niveau
entladen ist, das für
beide Einrichtungen 212, 216 sicher ist.
-
Ein
Vorteil des Systems und/oder Verfahrens, die vorstehend beschrieben
sind, besteht darin, dass es das Entladesystem ermöglicht,
dass ein Hoch spannungsbus entladen wird, ohne dass zusätzliche
Entladekomponenten erforderlich sind, wie etwa Entladewiderstände oder
Relais. Darüber
hinaus kann das Entladesystem auf eine Weise implementiert sein,
die eine schnelle Entladung des Busses erlaubt, während auch
die Leistungsabsorption oder die Belastung der Halbleitereinrichtungen
minimiert wird. Zudem können
die vorstehend beschriebenen Systeme und Verfahren bei unterschiedlichen Typen
von Kraftfahrzeugen, unterschiedlichen Fahrzeugen (z. B. Schiffen
und Flugzeugen) oder insgesamt bei anderen elektrischen Systemen
verwendet werden, da sie in jeder Situation implementiert werden
können,
in der ein Hochspannungsbus auf zuverlässige Weise entladen werden
muss.
-
Obwohl
mindestens eine beispielhafte Ausführungsform in der vorstehenden
genauen Beschreibung dargestellt wurde, ist festzustellen, dass eine
große
Anzahl an Variationen existiert. Es ist auch festzustellen, dass
die hier beschriebene(n) beispielhafte(n) Ausführungsform(en) nicht dazu gedacht
sind, den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Ausgestaltung des beanspruchten
Gegenstands in irgendeiner Weise einzuschränken. Stattdessen wird die
vorstehende genaue Beschreibung Fachleuten eine brauchbare Anleitung
zur Implementierung der beschriebenen Ausführungsform oder Ausführungsformen
bereitstellen. Es versteht sich, dass in der Funktion und Anordnung
von Elementen verschiedene Änderungen
durchgeführt
werden können,
ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche definiert
ist, welcher bekannte und vorhersehbare Aquivalente zum Zeitpunkt
des Einreichens dieser Patentanmeldung umfasst.