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Die Erfindung betrifft ein Rückschlagventil, insbesondere für eine Kolbenpumpe, mit einem Rückstellmittel, zum Drängen eines beweglichen Ventilkörpers auf einen Ventilsitz. Ferner betrifft die Erfindung eine Kolbenpumpe mit einem solchen Rückschlagventil und eine Fahrzeugbremsanlage mit einem solchen Rückschlagventil.
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Stand der Technik
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Rückschlagventile sind als Ein- oder Auslassventile insbesondere von Kolbenpumpen bekannt. Solche Kolbenpumpen werden beispielsweise in Hydroaggregaten von modernen Fahrzeugbremsanlagen bei Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen verwendet, um an deren Bremssystem geregelte Bremsdrücke bereitzustellen. Zum Dosieren des Bremsdrucks weist das Hydroaggregat eine Pumpe mit mehreren Pumpenelementen und mit einem Motor auf. An den einzelnen Pumpenelementen sind Rückschlagventile ausgebildet, insbesondere um ein Rückströmen der geförderten Bremsflüssigkeit von der Druckseite der Pumpe zu verhindern. Solche Rückschlagventile weisen dazu in der Regel einen Ventilschließkörper, einen zugehörigen Ventilsitz und eine Feder auf, welche den Ventilschließkörper mit Federkraft gegen den Ventilsitz presst. Diese Federn sind im Allgemeinen aus einem speziellen Federstahl oder einer Kupfer-Beryllium-Legierung gefertigt.
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Kolbenpumpen weisen prinzipbedingte Förderstrompulsationen auf, die zu intensiven Druckpulsationen und mechanischen Schwingungen führen können. Diese Druckpulsationen bzw. Druckstöße entstehen durch einen bauartbedingten, regelmäßigen Strömungsabriss an der Kolbenpumpe. Durch das plötzliche Abreißen der Strömung kommt es, bedingt durch die kinetische Energie eines Fluids, an der Saugseite und der Pumpe zu einem raschen Druckanstieg. An der Druckseite entstehen hingegen bei Unterschreiten des Dampfdruckes Dampfblasen. Die entstandenen Dampfblasen implodieren bei Rückströmen des Fluids wodurch ebenfalls sehr starke Druckstöße, in der Größenordnung von mehreren 100 MPa, entstehen können (Kavitation). Druckanstieg und Kavitation können im Extremfall zur Zerstörung einzelner Pumpenbauteile bzw. der gesamten Pumpe führen.
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Zusätzlich können die mechanischen Schwingungen als Geräusche hörbar oder als Vibrationen spürbar sein. Dieser Effekt wird als NVH (Noise, Vibration, Harshness) bezeichnet. Dieser NVH-Effekt kann beispielsweise die Akzeptanz von Kunden gegenüber einem Fahrzeug mit einer solchen Pumpe negativ beeinflussen. Dadurch erhöht sich dann das Risiko von Reklamationen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rückschlagventil, insbesondere für eine Kolbenpumpe zu schaffen, welches im Vergleich zu bekannten Rückschlagventilen ein verbessertes Verhalten gegenüber Druckpulsationen hat und damit ein verbessertes NVH-Verhalten aufweist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe ist mit einem Rückschlagventil gemäß Anspruch 1 und einer Kolbenpumpe gemäß Anspruch 11 gelöst. Ferner ist die Aufgabe mit einer Fahrzeugbremsanlage gemäß Anspruch 12 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist ein Rückschlagventil, insbesondere für eine Kolbenpumpe, mit mindestens einem Rückstellmittel, zum Drängen eines beweglichen Ventilkörpers auf einen Ventilsitz geschaffen, bei dem das Rückstellmittel zumindest teilweise aus Elastomer gebildet ist.
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Das Rückschlagventil umfasst ein Rückstellmittel, beispielsweise ein Federelement, welches einen beweglichen Ventilkörper auf einen Ventilsitz drängt. Das Rückstellmittel ist zumindest teilweise aus Elastomer gebildet und weist eine vordefinierte Form auf. Unter Belastung kann sich das Rückstellmittel verformen und ermöglicht so ein Abheben des Ventilkörpers von dem Ventilsitz. Bei Entlastung kehrt das Rückstellmittel in die ursprüngliche Gestalt zurück und drängt den Ventilkörper wieder auf den Ventilsitz. Bei einem vorteilhaften Einsatz einer solchen Elastomerfeder muss, im Gegensatz zu einer sonst üblichen Schraubenfeder, keinerlei Spannenergie vorgegeben bzw. vorgespannt werden.
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Der Elastizität des Elastomers liegt ein statisch-dynamisches Gleichgewicht zugrunde. Das Gleichgewicht beruht auf einer strukturellen Eigenschaft der makromolekularen Verbindungen des Elastomers. Diese makromolekularen Verbindungen, sogenannte Polymerketten, weisen eine stark ausgeprägte Drehneigung auf, welche ein Verdrillen der Polymerketten um ihre einzelnen Kettenelemente bewirkt. Es entstehen dadurch Polymerknäuel. Wirkt eine Kraft auf das Elastomer, so entsteht an den einzelnen Polymerknäueln eine Spannkraft. Unter Einwirkung dieser Spannkraft strecken sich die Polymerknäuel und das Elastomer beginnt sich zu verformen. Entfällt die Spannkraft, verdrillen sich die gestreckten Polymerknäuel wieder und das Elastomer kehrt in seine ursprüngliche Form zurück. Mit einem Rückstellmittel, das zumindest zum Teil aus Elastomer gebildet ist, kann eine progressive Federkennlinie erreicht werden. Bei einer solchen progressive Federkennlinie steigt eine Federkraft in Abhängigkeit von einer Belastung einer Feder an. Das bedeutet, dass einer großen Last eine große Federkraft entgegensteht, wodurch ein Durchschlagen, beispielsweise durch einen Druckstoß, vermieden werden kann. Bei Normallast spricht die Feder hingegen weich an. Mit dem erfindungsgemäßen Rückstellmittel lassen sich kostengünstig Druckstöße dämpfen und so das NVH-Verhalten der Kolbenpumpe verbessern.
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Mit dem Elastomer ist vorteilhaft ein Druckdämpfer geschaffen, derart, dass der Druckimpuls beim Öffnen des Ventils gleichzeitig reduziert und gedämpft wird.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils, ist das Rückstellmittel mehrteilig gestaltet und mindestens ein erstes Teil des Rückstellmittels ist aus dem Elastomer gebildet.
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Das Rückstellmittel ist erfindungsgemäß aus mehreren Teilen und ein erstes Teil aus Elastomer gebildet. Das Elastomer weist elastische bzw. federnde Eigenschaften auf und eignet sich daher vorteilhaft zum Rückstellen des beweglichen Ventilkörpers. Durch die mehrteilige Ausbildung des Rückstellmittels können vorteilhaft unterschiedliche Werkstoffe für die einzelnen Teile Verwendung finden. Durch unterschiedliche Eigenschaften der verwendeten Werkstoffe kann so jedes Teil eine andere Aufgabenstellungen lösen. Ein Einsatz von teuren Verbundwerkstoffen, insbesondere an einem einstückigen Rückstellmittel, kann somit vermieden werden.
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Gemäß einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils ist mindestens ein zweites Teil des Rückstellmittels dazu ausgebildet den Ventilkörper bei seiner Bewegung zu führen.
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Ein zweites Teil des Rückstellmittels ist vorteilhaft aus einem starren Werkstoff, wie beispielsweise Metall, gebildet. Durch die festen Eigenschaften des Werkstoffs ist einerseits eine weitgehend verlustfreie Übertragung einer Rückstellkraft, insbesondere einer Elastomerfeder, möglich. Andererseits kann das Teil bei der Bewegung des Ventilkörpers eine stützende bzw. führende Funktion erfüllen. Der Ventilkörper wird durch das zweite Teil passgenau auf den zugehörigen Ventilsitz geführt. Damit werden Kompressionsverluste vermieden und es ergibt sich eine bessere Druckaufbaudynamik, insbesondere an einer zugehörigen Kolbenpumpe.
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Gemäß einer dritten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils ist eine Kunststoff-Folie zwischen dem Rückstellmittel und dem Ventilkörper vorgesehen.
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Diese Kunststoff-Folie ist vorteilhaft aus PEEK (Polyetheretherketon) gebildet. Insbesondere dieser Kunststoff weist eine hohe mechanische Festigkeit und gute Gleiteigenschaften auf. Ein Einsatz einer solchen Folie erhöht die Abriebfestigkeit von Rückstellmittel und Ventilkörper und schützt dadurch gezielt Bereiche die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind. Eine kostenintensive Ausbildung eines gesamten Bauteils aus einem solchen Material kann durch diese Folie vermieden werden und das Rückschlagventil wird insgesamt langlebiger und kostengünstiger herstellbar. Auch andere Kunststoff-Folien mit diesen oder ähnlichen Eigenschaften können für das erfindungsgemäße Rückschlagventil Verwendung finden.
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Gemäß einer vierten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils ist die Kunststoff-Folie mit einem Einrastmittel an einem der benachbarten Bauteile eingerastet.
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Die Kunststoff-Folie wird erfindungsgemäß an einem der benachbarten Bauteile, beispielsweise dem Rückstellmittel, angebracht. Dabei wird die Kunststoff-Folie mit einem Einrastmittel, zum Beispiel Rastnasen, an das Rückstellmittel geklippst. Dazu kann das Rückstellmittel vorteilhaft Aussparungen aufweisen in die die Rastnasen greifen. Die Rastnasen sind dann, beispielsweise mit Widerhaken, in den Aussparungen fixiert. Das Einrasten der Kunststoff-Folie, insbesondere einer PEEK Kunststoff-Folie, an dem benachbarten Bauteil ermöglicht eine einfache Fertigung, die ohne großen technischen Aufwand durchführbar ist.
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Gemäß einer fünften vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils ist die Kunststoff-Folie auf einem der benachbarten Bauteile aufgeschrumpft.
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Zum Aufschrumpfen der Kunststoff-Folie auf ein benachbartes Bauteil, beispielsweise den Ventilkörper, wird die Folie auf das Bauteil aufgebracht und erhitzt. Aufgrund der dabei bereitgestellten Wärmeenergie entspannen sich Polymerketten, die bereits während der Herstellung der thermoplastischen Kunststoff-Folie in einen gestreckten Zustand versetzt wurden. Die Kunststoff-Folie zieht sich zusammen. Es entsteht so eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Kunststoff-Folie und dem Bauteil. Für das Aufschrumpfen eignen sich eine Vielzahl von thermoplastischen Kunststoffen. Vorteilhaft werden jedoch thermoplastische Kunststoffe mit einer hohen mechanischen Festigkeit und guten Gleiteigenschaften aufgeschrumpft, wie beispielsweise PEEK. Durch die aufgeschrumpfte Kunststoff-Folie wird die Abriebfestigkeit der benachbarten Bauteile erhöht.
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Gemäß einer sechsten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils ist ein becherförmiger Ventildeckel vorhanden, bei dem innen umfänglich mindestens eine wellenförmige Aussparung angeordnet ist.
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Der becherförmige Ventildeckel weist in seinem Inneren einen Hohlraum mit einem Innenumfang auf. Entlang dieses Innenumfangs befindet sich mindestens eine wellenförmige Aussparung. In dem Hohlraum befindet sich das Rückstellmittel, das somit durch den Ventildeckel gehalten wird. Wird nun über einen Ventilkörper eine Druckkraft auf das Rückstellmittel ausgeübt, so verformt sich dieses.
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Dabei dehnt sich das Rückstellmittel, beispielsweise eine Elastomerfeder, in die wellenförmige Aussparung aus. Da ein Volumen des Rückstellmittels bei der Verformung unverändert bleibt, ist hierfür ein ausreichendes Ausweichvolumen vorzusehen. Dieses Ausweichvolumen ist mit der wellenförmigen Aussparung bzw. mit mehreren wellenförmigen Aussparungen auf einfache Weise bereitgestellt.
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Gemäß einer siebten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils ist das Rückstellmittel zugleich dazu ausgebildet, als Dämpfer einer durch den Ventilsitz hindurchtretendes Fluidströmung zu wirken.
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Kolbenpumpen erzeugen, wie eingangs erwähnt, keinen kontinuierlichen Förderstrom. Zwischen zwei Hüben einer solchen Pumpe kommt es in der Regel zu einem Strömungsabriss des geförderten Fluids. Dadurch entstehen Druckstöße, die eine zusätzliche mechanische Belastung der Bauteile verursachen. Darüber hinaus erzeugen diese Druckstöße ein oben beschriebenes NVH-Verhalten. Zur Verbesserung des NVH-Verhaltens und zum Dämpfen der Druckstöße ist erfindungsgemäß ein Rückstellmittel vorgesehen, das zumindest teilweise aus einem Elastomer besteht. Das Elastomer ist zur Lösung dieser Aufgabe besonders geeignet, da es zusätzlich zu einer federnden auch eine dämpfende Eigenschaft aufweist. Diese dämpfende Eigenschaft zeigt sich bei der Verformung des Elastomers. Das Elastomer speichert bei der Verformung keine Energie. Die zugeführter Energie wird zu Wärmeenergie umgewandelt und dann durch das Elastomer abgestrahlt. Um nach der Verformung in die ursprüngliche Gestalt zurückzukehren, nimmt das Elastomer wieder Energie in Form von Wärme aus der Umgebung auf. Durch den vorteilhaften Einsatz eines solchen erfindungsgemäßen Rückstellmittels sind federnde und dämpfende Eigenschaften in einem Bauteil kombiniert. Ein zusätzliches Dämpfungselement wie bei einer sonst üblichen Schraubenfeder aus Metall entfällt. Dies ermöglicht platzsparende und kostengünstigere Rückschlagventile, mit verbessertem NVH-Verhalten und erhöhter Lebensdauer.
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Gemäß einer achten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils sind an dem Rückstellmittel Finger ausgebildet, welche den Ventilkörper zumindest teilweise fassen.
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Das Rückstellmittel weist mehrere Finger auf, die den Ventilkörper zumindest zum Teil umschließen. Wird der Ventilkörper durch eine Druckkraft gegen die vorteilhaft aus Elastomer gebildeten Finger gedrückt, können sich diese verformen und eine Bewegung des Ventilkörpers ermöglichen. Lässt die Druckkraft nach, kehren die Finger in eine ursprüngliche Form zurück und führen dabei den Ventilkörper auf den Ventilsitz. Eine Ausbildung des Rückstellmittels mit Fingern ermöglich eine gezielt geführte Bewegung des Ventilkörpers. Dadurch lassen sich, wie bereits erläutert, Kompressionsverluste vermeiden, wodurch sich eine verbesserte Druckaufbaudynamik ergibt.
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Gemäß einer neunten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rückschlagventil sind an dem Rückstellmittel Stufen ausgebildet, an denen der Ventilkörper zum Anliegen kommt.
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An dem Rückstellmittel sind erfindungsgemäß aufeinander folgende Stufen ausgebildet. Der Ventilkörper kann dabei an nur einer oder an mehreren Stufen zugleich anliegen. Wird der Ventilkörper durch eine auf ihn wirkende Druckkraft gegen die vorteilhaft aus Elastomer gebildeten Stufen gedrückt, verformen sich diese. Der Ventilkörper verschiebt sich dadurch bis er an einer nächsten Stufe zum Anliegen kommt. Bei entsprechender Druckkraft verformt sich auch diese nächste Stufe und der Ventilkörper wird weiter in das Rückstellmittel gedrückt. Während das Rückstellmittel bei Normallast weich anspricht, nimmt die Steifigkeit durch die gestufte Ausbildung bei steigender Druckkraft zu. Dadurch kann besonders vorteilhaft eine progressive Federkennlinie des Rückstellmittels erreicht werden und ein Durchschlagen, beispielsweise bei Drückstößen, wird dadurch verhindert.
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Erfindungsgemäß ist ein Rückschlagventil, insbesondere für eine Kolbenpumpe, mit mindestens einem Rückstellmittel, zum Drängen eines beweglichen Ventilkörpers auf einen Ventilsitz geschaffen, bei dem das Rückstellmittel von einem Pulsationsdämpfer umgeben ist.
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Der Pulsationsdämpfer, der insbesondere als ein Einlegeteil gestaltet ist, umschließt das Rückstellmittel, das beispielsweise eine herkömmliche Schraubenfeder aus Federstahl ist. Der Pulsationsdämpfer selbst ist vorteilhaft hohlzylindrisch gestaltet und aus Elastomer gebildet und weist eine mit der Druckkraft ansteigende Federkraft auf. Kommt es in dem Rückschlagventil zu einem Druckstoß, verformt sich der Pulsationsdämpfer in radialer Richtung, wodurch der Stall gedämpft wird. Durch die progressive Federkennlinie des Pulsationsdämpfers wird eine gleichmäßige Dämpfung von Druckstößen erreicht was zu einem verbessertes NVH-Verhalten der Kolbenpumpe führt.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Kolbenpumpe mit einem solchen Rückschlagventil und eine Fahrzeugbremsanlage mit einem solchen Rückschlagventil.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Losung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
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1 einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Rückschlagventils mit einem mit Fingern ausgebildeten Rückstellmittel,
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2 einen Längsschnitt des Rückschlagventils gemäß 1 mit einem mit Stufen ausgebildeten Rückstellmittel,
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3 einen Längsschnitt des Rückschlagventils gemäß 1 mit einem mehrteilig ausgebildeten Rückstellmittel,
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4 eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rückstellmittels mit daran ausgebildeten Fingern,
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5 einen perspektivischen Querschnitt durch einen Ventildeckel mit wellenförmigen Aussparungen,
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6 einen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Rückschlagventils, mit Kunststoff-Folie mit Einrastmittel,
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7 einen Längsschnitt des Rückschlagventils gemäß 2, mit aufgeschrumpfter Kunststoff-Folie und
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8 einen Längsschnitt des erfindungsgemäßen Rückschlagventils mit einem Pulsationsdämpfer.
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In den 1 bis 3 ist ein Rückschlagventil 10 zu sehen, wie es auf einem Pumpengehäuse 12 einer (nicht weiter dargestellten) Kolbenpumpe angebracht ist. Das Rückschlagventil umfasst als Bauteile einen becherförmigen Ventildeckel 14, ein Rückstellmittel 16 und einen Ventilkörper 18 mit einem zugehörigen Ventilsitz 20. Der Ventilsitz 20 ist an einer Öffnung 22 des Pumpengehäuses 12 ausgebildet. Liegt der Ventilkörper 18 dichtend auf dem Ventilsitz 20 auf, so ist die Öffnung 22 fluiddicht verschlossen.
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Der becherförmige Ventildeckel 14 weist innen, zentral einen im Wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Hohlraum auf. In diesem Hohlraum befindet sich das als Elastomerfeder ausgebildete Rückstellmittel 16. Das Rückstellmittel 16 füllt den Hohlraum des Ventildeckels nicht vollständig aus, sondern lässt Ausweichräume 24 frei. Das Rückstellmittel 16 drängt dabei den Ventilkörper 18 gegen den Ventilsitz 20. Der Ventilkörper 18 verschließt damit die Öffnung 22 fluiddicht.
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Beginnt die Kolbenpumpe ein Fluid zu fördern, entsteht in dem Pumpengehäuse 12 Druck. Dieser bewirkt auf den Ventilkörper 18 eine Druckkraft, welche den Ventilkörper 18 in Richtung des Rückstellmittels 16 drückt. Durch diese Druckkraft beginnt sich das Rückstellmittel 16 zu verformen. Bei der Verformung wirkt, wie oben erklärt, eine Spannkraft auf die einzelnen Polymerknäuel der Elastomerfeder, die sich dadurch zu strecken beginnen. Da das Volumen des Rückstellmittels 16 unverändert bleibt, erfolgt diese Streckung in die dafür vorgesehenen Ausweichräume 24. Durch die Verformung des Rückstellmittels 16 kann sich der Ventilkörper 18 nun vom Ventilsitz 20 abheben. Die vorher durch den Ventilkörper 18 verschlossene Öffnung 22 ist nun frei und kann von Fluid durchströmt werden.
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Ist der von der Kolbenpumpe ausgeführte Förderhub beendet, fällt der Druck in dem Pumpengehäuse 12 ab. Aufgrund der dadurch nachlassenden Druckkraft an dem Ventilkörper 18 beginnt sich das Rückstellmittel 16 zu entspannen. Der Ventilkörper 18 wird zurück auf den Ventilsitz 20 gedrängt und verschließt die Öffnung 22. Ein Rückströmen des zuvor geförderten Fluids in das Pumpengehäuse 12 wird verhindert.
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Ferner ist in den 1 und 4 das Rückstellmittel 16 mit Fingern ausgebildet. Die Finger sind aus Elastomer und umfassen den Ventilkörper teilweise. Die Finger führen den Ventilkörper 18 beim Schließen des Rückschlagventils 10 zurück auf den Ventilsitz 20. Dieses gezielte Rückführen des Ventilkörpers 18 verhindert Kompressionsverluste und verbessert das Geräuschverhalten des Rückschlagventils 10.
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In 2. sind an dem Rückstellmittel 16 mehrere Stufen ausgebildet an denen der Ventilkörper 18 anliegt. Das Rückstellmittel 16 ist aus Elastomer, so dass sich die Stufen unter Einwirkung einer Kraft verformen können und dann eine Bewegung des Ventilkörpers 18 zulassen. Nach der Verformung der Stufen gelangt der Ventilkörper 18 an eine nächstliegende Stufe, welche sich bei entsprechend hoher Krafteinwirkung ebenfalls verformt. Je nach wirkender Kraft reagiert das Rückstellmittel 16 also mit einer unterschiedlichen Steifigkeit und weist dadurch eine für die Anwendung günstige progressiv gestufte Federkennlinie auf.
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3 zeigt obige Anordnung mit einem mehrteiligen, vorliegend zweiteiligen, Rückstellmittel 16. Dabei ist ein erster Teil 26 kegelstumpfförmig und aus Elastomer gebildet. Dieser erste Teil 26 liegt an einer inneren Stirnseite des becherförmigen Ventildeckels 14 an und ist teilweise in diesen eingelassen. Ein zweiter Teil 28 befindet sich zwischen dem ersten Teil 26 und dem Ventilkörper 18. Der zweite Teil 28 ist als ein im Wesentlichen kreisrunder Zylinder mit je einer Vertiefung an seinen beiden Stirnseiten ausgebildet. Eine dem ersten Teil 26 zugewandte Stirnseite des zweiten Teils 28 weist eine im Querschnitt kreisrunde Vertiefung auf in die das Elastomer ragt. Eine dem Ventilkörper 18 zugewandte Stirnseite des zweiten Teils 28 weist eine im Wesentlichen halbkugelförmige Vertiefung auf, die auf dem Ventilkörper 18 passgenau aufsitzt. Dadurch wird der Ventilkörper 18 in einer Bewegung gezielt geführt. Der zweite Teil 28 des Rückstellmittels 16 ist dabei aus einem steifen Werkstoff ausgebildet, vorliegend aus Metall.
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In 5 ist ein Querschnitt durch einen Ventildeckel 14 perspektivisch dargestellt. Dabei weist der Ventildeckel 14 entlang eines inneren Umfangs wellenförmige Aussparungen 30 auf. Innerhalb dieses inneren Umfangs befindet sich das als Elastomerfeder ausgebildete Rückstellmittel 16. Da bei einer Verformung des Rückstellmittels 16 dessen Volumen konstant bleibt, ist ein Ausweichvolumen für die Verformung notwendig. Dieses Ausweichvolumen ist mit den wellenförmigen Aussparungen 30 in genau der Menge bereitgestellt, die für ein Öffnen der Öffnung 22 und die Dämpfung von Druckpulsationen benötigt wird.
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In 6 ist an dem Rückstellmittel 16 eine PEEK Kunststoff-Folie 32 eingerastet. Dabei werden an der Kunststoff-Folie 32 ausgebildete Rastnasen 34 in Aussparungen des Rückstellmittels 16 gedrückt. Durch an den Rastnasen 34 ausgebildete Widerhaken entsteht zwischen dem Rückstellmittel 16 und der Kunststoff-Folie 32 eine formschlüßige Verbindung.
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Durch die hohe mechanische Beständigkeit der PEEK Kunststoff-Folie 32 wird die Abriebfestigkeit und Haltbarkeit des Rückstellmittels 16 erhöht.
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In 7 ist eine PEEK Kunststoff-Folie 32 auf den Ventilkörper 18 aufgeschrumpft. Die PEEK Kunststoff-Folie 32 ist aufgrund ihrer thermoplastischen Eigenschaften für ein Aufschrumpfen auf ein benachbartes Bauteil besonders gut geeignet. Zusätzlich zur erhöhten Abriebfestigkeit, verbessert die PEEK Kunststoff-Folie 32 mit ihren guten Gleiteigenschaften die Bewegung des Ventilkörpers 18 entlang der Stufen des Rückstellmittels.
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In 8 ist ein Rückschlagventil 10 zu sehen, das an einem Pumpengehäuse 12 angebracht ist. Das Rückschlagventil 10 umfasst den mit wellenförmigen Aussparungen 30 ausgebildeten Ventildeckel 14, ein vorliegend als Schraubenfeder ausgebildetes Rückstellmittel 16, den Ventilkörper 18 und einen als Einlegeteil ausgebildeten Pulsationsdämpfer 36. Der Ventildeckel 14 hält dabei das Rückstellmittel 16 und den Pulsationsdämpfer 36. Der Pulsationsdämpfer 36 ist hohlzylindrisch ausgebildet, liegt mit seinen Stirnseiten einerseits am Ventildeckel 14 und andererseits am Pumpengehäuse 12 an und umgibt das Rückstellmittel 16, das den Ventilkörper 18 mit seiner Federkraft gegen den Ventilsitz 20 presst.
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Das Rückschlagventil 10 wird, wie oben erklärt, bei einem Förderhub der Kolbenpumpe von einem Fluid durchströmt. Am Ende des Hubes kommt es zu einem Strömungsabriss und dadurch zu einem Druckstoß, insbesondere im Ventildeckel 14. Bei einem solchen Druckstoß entstehen Druckkräfte im Inneren des Ventildeckels 14. Durch diese Druckkräfte verformt sich der aus Elastomer gebildete Pulsationsdämpfer 36 und dehnt sich dabei radial in die Aussparungen 30 aus. Durch die Verformung des Pulsationsdämpfers 36 wird der Druckstoß abgemildert. Da der Pulsationsdämpfer 36 eine mit der Druckkraft ansteigende Federkraft aufweist, wird ein niedriger wie ein hoher Druck gleichermaßen zuverlässig gedämpft.