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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eine Heckscheibenwischvorrichtung, mit einem Getriebegehäuse und einer Befestigungsanordnung zum Festlegen des Getriebegehäuses an einer Fahrzeugkarosserie oder an einer Fahrzeugfensterscheibe des Kraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik ist bekannt, den Antrieb für einen Heckscheibenwischer eines Kraftfahrzeuges über einen Getriebedeckel eines Getriebegehäuses des Antriebs an der Innenseite der Fahrzeugkarosserie oder der Heckscheibe anzubringen. Dazu wird das Getriebegehäuse häufig mittels einer Schrauben- oder Nietverbindung über drei Befestigungspunkte mit der Karosserie des Fahrzeuges verbunden. Zur Minimierung der Geräuschemission durch Schwingungsdämpfung wird meist ein relativ komplexer Getriebedeckel mit einem Entkopplungssystem eingesetzt. Die Schwingungsdämpfung wird durch Vorsehen separater Dämpfungselemente aus Gummi zwischen den Befestigungspunkten und der Schrauben- bzw. Nietverbindung erreicht. Um eine ausreichende Stabilität der Verbindung zwischen der Scheibenwischvorrichtung und der Fahrzeugkarosserie bzw. dem Fahrzeugfenster zu gewährleisten, wird häufig in die buchsenartigen Dämpfungselemente ferner eine Metallhülse eingepresst, durch die die Schrauben oder ein Niet zur Fixierung der Scheibenwischvorrichtung geführt werden.
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Nachteilig bei den bekannten Befestigungsanordnungen ist deren komplexer Aufbau sowie die große Anzahl an benötigten Bauteilen zur Fixierung der Scheibenwischvorrichtung an dem Kraftfahrzeug. Zudem ist die Montage der Scheibenwischvorrichtung an dem Kraftfahrzeug sehr aufwendig und zeitintensiv und damit relativ teuer. Ferner wird bei Fahrzeugen mit separat zu öffnenden Heckscheiben ein noch komplexeres System mit zusätzlichem Wischerlager und Kupplungsscheibe notwendig, um eine Trennung von Fahrzeugscheibe zur Karosserie realisieren zu können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenwischvorrichtung bereitzustellen, die bei einem einfachen Aufbau eine vereinfachte Montage an einer Fahrzeugkarosserie oder einer Fahrzeugfensterscheibe ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Befestigungsanordnung eine Befestigungsplatte umfasst, an welcher mehrere Befestigungszapfen ausgebildet sind, die in mindestens eine an der Fahrzeugkarosserie oder der Fahrzeugfensterscheibe vorgesehene Aussparung einsetzbar und zur Fixierung des Getriebegehäuses an der Fahrzeugkarosserie oder an der Fahrzeugfensterscheibe mit an dem Getriebegehäuse zu den Befestigungszapfen korrespondierend ausgebildeten Verankerungsstücken in Eingriff bringbar sind.
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Mit anderen Worten wird durch Vorsehen einer Befestigungsplatte beispielsweise in der Fahrzeugfensterscheibe ein Anbringen des Wischermotors direkt an die Heckscheibe ermöglicht. Bei der öffenbaren Heckscheibe entfällt ein Wischerlager und eine Kupplungsscheibe vollends. Da die Befestigungszapfen in einem einzigen Montageschritt durch Einsetzen der Befestigungsplatte in die Fahrzeugkarosserie oder in die Fahrzeugfensterscheibe gleichzeitig und bereits exakt positioniert in einem Montageschritt in die Fahrzeugkarosserie oder die Fahrzeugfensterscheibe zur weiteren Montage eingesetzt werden kann, ist die Handhabung bei der Montage der Scheibenwischvorrichtung an dem Fahrzeug wesentlich vereinfacht. Dies ermöglicht, dass die Montage durch einen einzigen Monteur durchgeführt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die an der Befestigungsplatte angeordneten Befestigungszapfen im montierten Zustand einen an den Verankerungsstücken ausgebildeten Abschnitt, insbesondere eine innere oder äußere Ringschulter zumindest abschnittsweise hintergreifen. Sind die Befestigungszapfen dabei zumindest teilweise elastisch ausgebildet, so kann das Getriebegehäuse ebenfalls in einem Montageschritt einfach in die Befestigungszapfen eingesteckt oder auf die Befestigungszapfen aufgeschoben werden, wobei durch ein Hintergreifen der Befestigungszapfen der Ringschultern der Verankerungsstücke des Getriebegehäuses eine sichere lösbare Fixierung der Scheibenwischvorrichtung an der Fahrzeugkarosserie bzw. der Fahrzeugfensterscheibe gewährleistet wird.
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Werden die Befestigungszapfen aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt, können diese auf besonders einfache Weise mit den insbesondere starren Verankerungsstücken des Getriebegehäuses derart zusammenwirken, dass die Verankerungsstücke von den elastischen Befestigungszapfen in montiertem Zustand umschlossen sind. Die Befestigungszapfen wiederum sind derart ausgebildet, dass sie an der Fahrzeugkarosserie oder der Fahrzeugfensterscheibe, insbesondere der Heckscheibe des Fahrzeugs so fixierbar sind, dass sie mit einem Fahrzeugkarosserieabschnitt bzw. einem Fahrzeugfensterscheibenabschnitt eine formschlüssige Verbindung bilden. Aufgrund der Ausbildung der Kunststoffzapfen aus einem elastischen Material wirken diese schwingungsdämpfend und können so den Wischermotor von der Fahrzeugkarosserie bzw. der Fahrzeugfensterscheibe entkoppeln und so die Geräuschemission aufgrund von durch die Schwingung hervorgerufenen Klappergeräuschen minimieren.
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Alternativ können die Befestigungszapfen mittels mindestens einer Schraubenverbindung mit den Verankerungsstücken in Eingriff gebracht und zueinander fixiert werden. Dazu können Schrauben durch die Befestigungszapfen geführt sein und in in den Verankerungsstücken vorgesehene Gewinde im Anschluss eingeschraubt werden. Natürlich ist es auch möglich, das Gewinde in dem Befestigungszapfen auszubilden, um die Befestigungsschrauben zunächst durch die Verankerungsstücke durchzustecken und im Anschluss in ein in den Befestigungszapfen jeweils ausgebildetes Gewinde einzuschrauben, um die Scheibenwischvorrichtung sicher an dem Kraftfahrzeug zu befestigen.
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Zur Reduktion der Anzahl an notwendigen Bauteilen ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, die Befestigungszapfen einteilig mit der Befestigungsplatte auszubilden.
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Um den Wischermotor vor einer Beaufschlagung von Wischwasser oder Schmutz zu schützen, ist in einem Ausführungsbeispiel die Befestigungsplatte mit einer Öffnung zur Aufnahme einer an dem Wischermotor vorgesehenen Abtriebswelle versehen, wobei die Öffnung ein Dichtelement aufweist. Auch hier ist es zweckmäßig, das Dichtelement einteilig mit der Befestigungsplatte auszubilden. Dies kann beispielsweise realisiert werden, indem das Dichtelement an die Befestigungsplatte angespritzt ist. Durch die einteilige Ausbildung von Befestigungsplatte und/oder Befestigungszapfen und/oder Dichtelement wird eine präzise Positionierung der Scheibenwischvorrichtung an der Fahrzeugkarosserie möglich, da hierdurch eine Verkleinerung der Toleranzkette erreicht wird.
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Insgesamt kann so eine Kostenersparnis durch Entfall von Dämpfungsgummis, durch die Möglichkeit eines vereinfachten Aufbaus des Getriebedeckels sowie der Integration der Abdichtung in die Befestigungsplatte erreicht werden. Eine zusätzliche Wasserschutzkappe an dem Wischermotor insbesondere im Bereich der Abtriebswelle kann ebenfalls entfallen. Auch eine wesentlich schnellere Endmontage der Scheibenwischvorrichtung an der Fahrzeugkarosserie wird so gewährleistet.
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Die in der Fahrzeugkarosserie oder der Fahrzeugfensterscheibe vorgesehenen Aussparungen können auf verschiedene Weisen ausgebildet sein. Zum einen kann eine Aussparung beispielsweise in der Form einer Art Langloch in der Fahrzeugkarosserie oder Fahrzeugfensterscheibe vorgesehen sein, in die welche Befestigungsplatte zumindest im Bereich ihrer Befestigungszapfen sowie die Abtriebswelle einsetzbar ist. In diesem Fall ist in der Befestigungsplatte entsprechend der Aussparung in der Fahrzeugkarosserie bzw. der Fahrzeugfensterscheibe ein Dicht- und/oder Schwingungsdämpfelement ausgebildet, um einem Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit in einen Fahrzeuginnenraum vor zu beugen.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel weist die Fahrzeugkarosserie bzw. die Fahrzeugfensterscheibe mehrere Aussparungen auf, wobei die Aussparungen zumindest teilweise korrespondierend zu den Befestigungszapfen und/oder der Abtriebswelle ausgebildet sein können. Durch diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird erreicht, dass mit dem Einsetzen der Befestigungsplatte automatisch eine Positionierung stattfindet und gleichzeitig eine individuelle Abdichtung und/oder Schwingungsdämpfung der Befestigungszapfen beziehungsweise der Abtriebswelle möglich ist.
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Dabei können die Befestigungszapfen so ausgebildet sein, dass sie automatisch die Dichtfunktion zwischen Fahrzeugkarosserie und Abtriebswelle bzw. Heckscheibe/Karosserie und Fahrzeuginnenraum durch die angespritzten Dichtelemente übernehmen.
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Um die Dichtfunktion sowie die Schwingungsdämpfung möglichst einfach bereitzustellen, weisen die Befestigungszapfen in einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung jeweils eine Vertiefung, insbesondere eine umlaufende Nut auf, in welcher die Befestigungsplatte an der Fahrzeugkarosserie oder an der Fahrzeugfensterscheibe positionierbar ist, wobei die Fahrzeugkarosserie oder die Fahrzeugfensterscheibe im montierten Zustand in die Vertiefungen eingreift.
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Eine besonders einfache und flexible Gestaltung der Befestigungsplatte unter Beibehaltung ihrer Dicht- und Schwingungsdämpfungsfunktion wird erreicht, indem die Befestigungsplatte als Spritzgussbauteil, insbesondere als Mehrkomponentenspritzgussbauteil ausgeführt ist.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die folgende Figurenbeschreibung verwiesen, in der ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigt:
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1 eine Querschnittsteildarstellung einer an einem Kraftfahrzeug montierten Scheibenwischvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung.
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Ausführungsform der Erfindung
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In 1 ist eine Teildarstellung einer Scheibenwischvorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug dargestellt. Die Scheibenwischvorrichtung 1 umfasst einen nicht dargestellten Wischermotor, der über eine Abtriebswelle 2 einen ebenfalls nicht dargestellten Wischhebel antreibt. Die Scheibenwischvorrichtung 1 ist hier in Form einer Heckscheibenwischvorrichtung ausgebildet und weist ein Getriebegehäuse 3 sowie eine Befestigungsanordnung zum Festlegen des Getriebegehäuses 3 an der Fahrzeugfensterscheibe 4 auf.
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Die Befestigungsanordnung umfasst eine Befestigungsplatte 5, an welcher vier Befestigungszapfen 6 einteilig ausgebildet sind, von denen in dieser Darstellung zwei zu sehen sind. Die Befestigungszapfen 6 sind in an der Fahrzeugfensterscheibe 4 vorgesehene Aussparungen 7 eingesetzt und greifen zur Fixierung des Getriebegehäuses 3 an der Fahrzeugfensterscheibe 4 in an dem Getriebegehäuse 3 zu dem Befestigungszapfen 6 korrespondierend ausgebildete Verankerungsstücke 8 ein.
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Die Verankerungsstücke 8 sind in diesem Ausführungsbeispiel mit einer inneren Ringschulter 9 versehen, in die die an dem Befestigungszapfen ausgebildete Endabschnitte 6a hintergreifen, um so eine lösbare Fixierung zwischen Scheibenwischvorrichtung 1 und Fahrzeugfensterscheibe 4 bereitzustellen. Die Endabschnitte 6a der Befestigungszapfen 6 sind zur einfacheren Montage geschlitzt und angefast ausgebildet, um leichter in die Verankerungsstücke 8 eingeführt werden zu können.
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Im Bereich der Aufnahme der Abtriebswelle 2 in der Befestigungsplatte 5 bzw. der Fahrzeugfensterscheibe 4 ist an der Befestigungsplatte 5 ein Dichtelement 10 ausgebildet, um den nicht dargestellten im Getriebegehäuse 3 angeordneten Wischermotor vor einer Beaufschlagung von Wisch- oder Regenwasser und Schmutz zu schützen. Ferner ist zwischen der Befestigungsplatte 5 und der Fahrzeugfensterscheibe 4 ein Dichtelement 11 ausgebildet. Dieses Dichtelement 11 ist in diesem Ausführungsbeispiel einteilig ausgebildet und weist zu der Anordnung der Befestigungszapfen 6 korrespondierende Aussparungen 12 auf. Natürlich ist es auch möglich, für jeden Befestigungszapfen 6 ein separates Dichtelement vorzusehen.
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Ferner sind an der einem Fahrzeuginnenraum des Fahrzeugs zugewandten Seite der Fahrzeugfensterscheibe vier Dicht- und Schwingungsdämpfelemente 13 zwischen den Verankerungsstücken 8 des Getriebegehäuses 3 und der Fahrzeugfensterscheibe 4 vorgesehen. Sind die Endabschnitte 6a der Befestigungszapfen 6 elastisch ausgebildet, so kann die Montage durch einfaches Aufschieben des Dichtelements 13 und anschließendes Aufschieben des Getriebegehäuses 3 erfolgen, wobei sich eine formschlüssige Verbindung zwischen Befestigungszapfen 6 und Verankerungselementen 8 des Getriebegehäuses 3 mittels einer Schnapp- oder Clipverbindung einstellt.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel wird in die Befestigungszapfen 6 nach Aufschieben des Getriebegehäuses 3 jeweils eine Befestigungsschraube eingesetzt und die Befestigungszapfen 6 mit den Verankerungselementen 8 jeweils verschraubt.
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Zur Montage der Scheibenwischvorrichtung 1 an der Fahrzeugfensterscheibe 4 gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit besteht darin, zunächst die Befestigungsplatte 5 in die Fahrzeugfensterscheibe 4 einzusetzen und anschließend das Getriebegehäuse 3 mit seinen Verankerungselementen 8 auf die von der Fahrzeugfensterscheibe 4 vorstehenden Endbereiche 6a an dem Befestigungszapfen 6 aufzuschieben.
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Natürlich ist es auch möglich, zunächst die Verankerungselemente 8 des Getriebegehäuses 3 an der Fahrzeugfensterscheibe 4 zu positionieren und dabei die Abtriebswelle 2 durch die Öffnung 7 in der Fahrzeugfensterscheibe 4 einzusetzen und im Anschluss die Befestigungsplatte 5 über die Abtriebswelle 2 aufzuschieben und die Befestigungszapfen 6 durch die Fahrzeugfensterscheibe 4 zu führen und anschließend mit den in Position gebrachten Verankerungselementen 8 in Eingriff zu bringen.