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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lageranordnung einer Getriebewelle in einem Getriebegehäuse für einen Flurförderzeugantrieb gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der Fahrzeugtechnik ist es bekannt, dass bei Flurförderzeugantrieben eine Kegelritzelwelle in dem Getriebegehäuse fliegend mit zwei Kegelrollenlagern in O-Anordnung gelagert werden. Hierbei ergibt sich der Nachteil, dass bei der Montage die Kegelritzelwelle mit dem dem Kegelritzel abgewandten Ende, also von unten in das Getriebegehäuse eingeführt wird und anschließend das Stirnrad mit seiner Lagerstelle montiert wird. Erst danach kann das abtriebsseitige Kegelrad auf die Radwelle des Fahrzeuges montiert werden. Dies ist aus Montagesicht sehr aufwändig.
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Aus der Druckschrift
EP 1 285 803 A1 ist ein Einradtriebwerk für Flurförderfahrzeuge bekannt, bei dem die Kegelritzelwelle gabelgelagert ist. Dazu sind einerseits ein zusätzlicher Zapfen an dem Kegelritzelkopf und andererseits ein weiterer Zapfen an dem stirnradseitigen Ende der Kegelritzelwelle erforderlich, wobei die Zapfen der Kegelritzelwelle an entsprechenden Lagerstellen gehäuseseitig gelagert sind. Dadurch wird nicht nur ein erheblicher Bauraum in dem Getriebegehäuse zusätzlich benötigt, sondern durch den kegelritzelkopfseitigen Zapfen wird auch der Kegelritzelkopfdurchmesser begrenzt, so dass dadurch in nachteiliger Weise auch die Getriebeübersetzung beschränkt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine Lageranordnung für eine Getriebewelle, insbesondere für eine Kegelritzelwelle vorzuschlagen, welche einerseits eine einfache Montage der Kegelritzelwelle ermöglicht und andererseits keinen zusätzlichen Bauraum benötigt und die gewünschte Getriebeübersetzungen realisiert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen.
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Demnach wird eine Lageranordnung einer Getriebewelle in einem Getriebegehäuse für einen Flurförderzeugantrieb vorgeschlagen, wobei die Getriebewelle als Kegelritzelwelle mit zumindest einem Kegelritzel und mit zumindest einem Stirnrad ausgebildet ist und wobei zumindest eine kegelritzelseitige Lagerstelle und zumindest eine stirnradseitige Lagerstelle in dem Getriebegehäuse vorgesehen sind. Erfindungsgemäß kann die kegelritzelseitige Lagerstelle als Loslager derart ausgebildet sein, dass die Kegelritzelwelle zur Montage kegelritzelkopfseitig in das Getriebegehäuse einführbar ist.
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Dies hat den besonderen Vorteil, dass sowohl die Montage als auch die Demontage eines abtriebsseitigen Kegelrads und auch einer Kegelritzelwelle erheblich erleichtert wird, in dem das abtriebsseitige Kegelrad vormontiert werden kann und danach die Kegelritzelwelle zusammen mit dem Kegelritzel antriebsseitig, also von oben in das Getriebegehäuse mit dem Kegelritzelkopf zuerst eingeführt werden kann. Mit dieser bevorzugten fliegenden Lageranordnung kann eine so genante Gabellagerung, ersetzt werden, wodurch nicht nur Bauraum eingespart werden kann, sondern es werden auch keine Einschränkungen bezüglich des Kegelritzelkopfdurchmessers verursacht.
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Vorzugsweise kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung als kegelritzelseitige Lagerstelle ein Zylinderrollenlager oder dergleichen verwendet werden, welches z. B. an der dem Kegelritzelkopf abgewandten Seite an der Kegelritzelwelle im Bereich des Kegelritzel angeordnet ist. Dadurch ergeben sich in vorteilhafter Weise keinerlei Beschränkungen hinsichtlich der Abmessungen des Kegelritzels, so dass eine gewünschte Getriebeübersetzung auf einfachste Weise realisiert werden kann. Zudem ergibt sich bei der vorgeschlagenen Lageranordnung eine besonders bauraumsparende Bauweise.
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Wenn ein Kegelritzel mit einem Kegelritzelkopfdurchmesser verwendet wird, der größer als der Laufbahndurchmesser des Lagerinnenringes der Lagerstelle ist, kann ein Zylinderrollenlager des Lagertyps N als Lagerstelle vorgesehen werden. Dies bedeutet, dass bei dem Zylinderrollenlager der Lagerinnenring zwei Borde aufweist und der Lageraußenring bordlos ist. Auf diese Weise kann die Kegelritzelwelle mit dem bereits montierten Innenlagerring in den gehäuseseitig befestigten bordlosen Außenlagerring eingeschoben werden.
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Bei einem Kegelritzel mit einem Kegelritzelkopfdurchmesser, der kleiner als der Laufbahndurchmesser des Lagerinnenringes der Lagerstelle ist, kann vorzugsweise ein Zylinderrollenlager des Lagertyps NJ als Lagerstelle vorgesehen sein. Dies bedeutet, dass bei dem Lagerinnenring ein Bord und bei dem Lageraußenring zwei Borde vorgesehen sind. Bei dem vorgenannten kleineren Kegelritzel kann aber auch ein Zylinderrollenlager des Lagertyps NU verwendet werden, bei dem der Lagerinnenring bordlos und der Lageraußenring zwei Borde aufweist. Unabhängig davon, ob der Lagertyp NJ oder NU verwendet wird, kann die Kegelritzelwelle mit vormontiertem Lagerinnenring in den die Zylinderrollen haltenden Lageraußenring an der Lagerstelle eingeführt werden.
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Gemäß einer nächsten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als stirnradseitige Lagerstelle ein Vierpunktkugellager oder dergleichen vorgesehen ist. Das Vierpunktkugellager kann vorzugsweise zwischen dem Stirnrad und dem Kegelritzel abgewandten Ende an der Kegelritzelwelle angeordnet sein. Es sind auch andere Anordnungspositionen möglich.
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Eine weitere mögliche Ausführung der Erfindung kann vorsehen, dass als stirnradseitige Lagerstelle zwei Lagerstellen mit beispielsweise zwei Schrägkugellagern oder mit zwei Kegelrollenlagern vorzugsweise in O- oder in X-Anordnung vorgesehen werden. Bei dieser möglichen Ausgestaltung können die Schrägkugellager oder die Kegelrollenlager jeweils an einer Seite des Stirnrades an der Kegelritzelwelle angeordnet sein. Auch hier können alternative Anordnungsmöglichkeiten vorgesehen werden.
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Vorzugsweise kann die vorgeschlagene Lageranordnung bei einem Getriebe eingesetzt werden, bei dem das Stirnrad der Kegelritzelwelle mit einem antriebsseitigen weiteren Stirnrad und das Kegelritzel mit einem abtriebsseitigen Kegelrad in Eingriff stehen, wobei zur Drehmomentübertragung das Stirnrad drehfest mit der Kegelritzelwelle verbunden ist. Beispielsweise kann das Kegelritzel einstückig mit der Kegelritzelwelle ausgebildet sein. Jedoch ist es auch denkbar, dass das Kegelritzel als separates Bauteil ausgebildet ist und dann z. B. drehfest mit der Kegelritzelwelle auf beliebige Art und Weise verbunden ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten verschiedenen Ausführungsvarianten weiter erläutert. Es zeigen:
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1 eine geschnittene, schematische Ansicht einer ersten und einer zweiten Ausführungsvariante einer kegelritzelseitigen Lagerstelle bei einer erfindungsgemäßen Lageranordnung;
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2 eine geschnittene, schematische Ansicht gemäß 1 mit zwei alternativen Ausgestaltungen hinsichtlich der stirnradseitigen Lagerstellen bei der Lageranordnung; und
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3 eine geschnittene, schematische Ansicht gemäß 1 mit zwei weiteren alternativen Ausgestaltungen der stirnradseitigen Lagerstellen bei der Lageranordnung.
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In den Figuren sind verschiedene Ausführungsvarianten einer erfindungsgemäßen Lageranordnung für eine als Kegelritzelwelle 1 ausgebildete Getriebewelle eines Getriebes für einen Flurförderzeugantrieb dargestellt. Die Kegelritzelwelle 1 ist einstückig mit einem einen größeren Kegelritzelkopfdurchmesser aufweisenden Kegelritzel 2 und einem einen kleineren Kegelritzelkopfdurchmesser aufweisenden Kegelritzel 2a ausgebildet. Dadurch können beispielhaft verschiedene mögliche Lagerausführungsvarianten für unterschiedliche Kegelritzelkopfdurchmesser angedeutet werden.
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Die Kegelritzelwelle 1 weist im Bereich des dem Kegelritzel 2, 2a abgewandten Ende der Kegelritzelwelle 1 ein Stirnrad 8 auf, welches drehfest mit der Kegelritzelwelle 1 verbunden ist. Das Stirnrad 8 steht mit einem nicht weiter dargestellten antriebsseitigen Stirnrad in Eingriff, welches zum Beispiel von einem Elektromotor oder dergleichen angetrieben wird. Das Kegelritzel 2 steht mit einem abtriebsseitigen Kegelrad 3 in Eingriff, das mit einem nicht weiter dargestellten Fahrzeugrad verbunden ist. Die Kegelritzelwelle 1 ist über eine kegelritzelseitige Lagerstelle und zumindest eine stirnradseitige Lagerstelle an dem Getriebegehäuse 4 gelagert.
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Erfindungsgemäß ist die kegelritzelseitige Lagerstelle im wesentlichen zur Aufnahme der kegelradseitigen Radialkräfte als Loslager derart ausgebildet, das die Kegelritzelwelle 1 zur Montage kegelritzelkopfseitig in das Getriebegehäuse 4, also in der Zeichnungsebene von oben, nach der Montage des abtriebsseitigen Kegelrades 3 eingeführt werden kann.
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In 1 ist an jeder Längsseite der Kegelritzelwelle 1 eine mögliche Ausführungsvariante der kegelritzelseitigen Lagerstelle bei unterschiedlichen Kegelritzelkopfdurchmessern des Kegelritzels 2 beziehungsweise 2a gezeigt. An der in der Zeichnungsebene linken Längsseite der Kegelritzelwelle 1 ist an dem einen größeren Kegelritzelkopfdurchmesser aufweisenden Kegelritzel 2 als kegelritzelseitige Lagerstelle ein Zylinderrollenlager 5 als Lagertyp N vorgesehen. Bei dem Lagertyp N des Zylinderrollenlagers 5 weist der Lagerinnenring 6 zwei Borde auf und der Außenlagerring 7 ist bordlos ausgeführt.
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Diese Ausführungsvariante ist für Kegelritzel 2 vorgesehen, bei denen der Kegelritzelkopfdurchmesser größer als der Laufbahndurchmesser des Lagerinnenringes 6 und zumindest geringfügig kleiner als der Laufbahndurchmesser des Lageraußenringes 7 ausgeführt ist. Auf diese Weise kann die Kegelritzelwelle 1 nach der Montage des Kegelrades 3 In der Zeichnungsebene von oben mit vormontiertem Lagerinnenring 6 samt der daran gehaltenen Zylinderrollen in den Lageraußenring 7 eingeschoben werden. Danach kann das Stirnrad 8 an der montierten Kegelritzelwelle 1 und an dem geteilten Getriebegehäuse 4 montiert werden.
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An der rechten Längsseite in der Zeichnungsebene der 1 der Kegelritzelwelle 1 ist eine zweite mögliche Ausführungsvariante der kegelritzelseitigen Lagerstelle mit einem einen kleineren Kegelritzelkopfdurchmesser aufweisenden Kegelritzel 2a gezeigt. Bei dieser Ausführungsvariante ist ein Zylinderrollenlager 5a des Lagertyps NJ vorgesehen, wobei auch ein Zylinderrollenlager 5a des Lagertyp NU eingesetzt werden kann. Diese Ausführungsvarianten eignen sich bevorzugt für Kegelritzel 2a, bei denen der Kegelritzelkopfdurchmesser zumindest geringfügig kleiner als der Laufbahndurchmesser des Lagerinneringes 6a ausgeführt ist.
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Bei dem Zylinderrollenlager 5a des Lagertyps NJ sind an dem Lageraußenring 7a zwei Borde und an dem Lagerinnenring 6a ein Bord vorgesehen. Bei dieser Ausführung kann die mit dem Lagerinnenring 6a vormontierte Kegelritzelwelle 1 in den mit den Zylinderrollen des Zylinderrollenlager 5a gehäuseseitig befestigten Außenlagerring 7a von oben in der Zeichnungsebene eingeführt werden.
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Zur Aufnahme von Axialkräften und von stirnradseitigen Radialkräften ist die stirnradseitige Lagerstelle bei beiden vorgenannten Ausführungsvarianten der kegelritzelseitigen Lagerstelle in 1 exemplarisch als Vierpunktkugellager 9 des Lagertyps QJ ausgeführt. Das Vierpunktkugellager 9 ist quasi ein Schrägkugellager mit geteiltem Lagerinnenring 14 und kann insbesondere beidseitig Axialkräfte aufnehmen.
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Bei den 2 und 3 sind jeweils die beiden bereits beschriebenen Ausführungsvarianten gemäß 1 als kegelritzelseitige Lagerstelle vorgesehen, so dass diese im Folgenden nicht weiter beschrieben werden.
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Demzufolge unterscheiden sich die in den 2 und 3 dargestellten Ausführungen dadurch, dass alternative Ausgestaltungen für die stirnradseitige Lagerstelle an der Kegelritzelwelle 1 vorgesehen sind. Bei den nachfolgend beschriebenen Ausgestaltungen sind zur Lagerung der Kegelritzelwelle 1 im Bereich des Stirnrades 8 zwei Lagerstellen beidseitig des Stirnrades 8 realisiert, um die Axialkräfte und die stirnradseitigen Radialkräfte aufzunehmen.
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In 2 ist in der Zeichnungsebene auf der linken Längsseite der Kegelritzelwelle 1 für beide Lagerstellen jeweils ein Schrägkugellager 10, 10a in X-Anordnung vorgesehen. In der Zeichnungsebene auf der rechten Längsseite der Kegelritzelwelle 1 werden für beide Lagerstellen jeweils ein Kegelrollenlager 11, 11a in X-Anordnung verwendet.
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In 3 sind in der Zeichnungsebene auf der linken Längsseite der Kegelritzelwelle 1 für beide Lagerstellen im Bereich des Stirnrades 8 jeweils ein Schrägkugellager 12, 12a in O-Anordnung vorgesehen. In der Zeichnungsebene auf der rechten Längsseite der Kegelritzelwelle 1 werden für beide Lagerstellen im Bereich des Stirnrades 8 jeweils ein Kegelrollenlager 13, 13a in O-Anordnung verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kegelritzelwelle
- 2
- Kegelritzel mit größerem Kegelritzelkopfdurchmesser
- 2a
- Kegelritzel mit kleinerem Kegelritzelkopfdurchmesser
- 3
- Kegelrad
- 4
- Getriebegehäuse
- 5
- Zylinderrollenlager Lagertyp N
- 5a
- Zylinderrollenlager Lagertyp NJ
- 6
- Lagerinnenring zwei Borde
- 6a
- Lagerinnenring mit einem Bord
- 7
- Lageraußenring bordlos
- 7a
- Lageraußenring zwei Borde
- 8
- Stirnrad
- 9
- Vierpunktkugellager
- 10
- Schrägkugellager in X-Anordnung
- 10a
- Schrägkugellager in X Anordnung
- 11
- Kegelrollenlager in X-Anordnung
- 11a
- Kegelrollenlager in X-Anordnung
- 12
- Schrägkugellager in O-Anordnung
- 12a
- Schrägkugellager in O-Anordnung
- 13
- Kegelrollenlager in O Anordnung
- 13a
- Kegelrollenlager in O Anordnung
- 14
- geteilter Lagerinnenring des Vierpunktkugellagers
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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