DE102009038928A1 - Elektromotor - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Elektromotor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Gattungsgemäße Elektromotoren umfassen einen Stator, einen Rotor und einen zwischen Stator und Rotor ausgebildeten Luftspalt, wobei zumindest der Stator eine elektrische Wicklung trägt, und der Rotor bei Einspeisung eines Stromes in die Statorwicklung in eine Drehbewegung versetzt wird. Derartige Elektromotoren existieren in vielen verschiedenen Ausführungsformen. Dem Fachmann sind diese hinlänglich bekannt.
- In den letzten Jahren steht besonders in der Fahrzeugindustrie die Entwicklung neuer Antriebskonzepte im Vordergrund. Dabei spielen insbesondere Radnabenmotoren eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Antriebstechniken für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Radnabenmotoren sind bereits seit längerer Zeit bekannt für leichtere Antriebe, beispielsweise von Rollstühlen und Fahrrädern und dergleichen. Auch aus der Fahrzeugtechnik sind elektrische Radmotoren bzw. Radnabenmotoren bekannt.
- Die
EP 0 751 026 B1 beschreibt beispielsweise einen elektrischen Radmotor, der integral in einem Fahrzeugrad angeordnet ist. In einem Gehäuse sind innerhalb des Rades sowohl der Motor als auch ein Untersetzungsgetriebe angeordnet. Der Motor ist als Innenläufermotor ausgeführt, der Stator trägt eine dreiphasige Statorwicklung. - Aus der
EP 1 600 324 B1 ist ebenfalls ein Radnabenmotor für ein elektrisches Fahrzeug bekannt, bei welchem der Antriebsmotor ein Untersetzungsgetriebe mit einem Planetenradmechanismus umfasst. - Die
DE 43 38 557 C1 beschreibt einen Elektromotor mit einem axial verschiebbaren Rotor. Ein solcher Motor wird auch als Verschiebeläuferbremsmotor bezeichnet. Solche Motoren werden insbesondere bei Aufzugsantrieben verwendet. Bei diesem Motor ist der Rotor konisch ausgebildet und axial verschiebbar, wobei der konische Teil dem mechanischen Bremsen dient. In der genannten Druckschrift wird ein solcher Verschiebeläufermotor verbessert, indem eine bewegbare Bremshaube mit einer Bremsfläche zusätzlich zum verschiebbaren Rotor verschiebbar angeordnet ist. - Die
EP 1 895 640 A2 beschreibt einen Radnabenmotor mit einem mit einer Radnabe drehfest verbundenen Stator und einem mit der Felge drehfest verbundenen Rotor. Der Motor weist eisenlose Feldspulen und Permanentmagnetringe auf, welche in einem ringförmigen Luftspalt angeordnet sind. - Aus der
DE 198 37 270 A1 ist ein elektrischer Radnabenmotor ohne Getriebe und mit außen laufendem Rotor bekannt. Dieser ist zum Antrieb von Rollstühlen und anderen Kleinfahrzeugen vorgesehen. -
5 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Radnaben- bzw. Felgenmotors, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist. Dabei ist an einem Fahrgestell01 eine Felge02 in einem Radlager03 drehbar gelagert. Ein Stator04 , auch Primärteil, trägt eine Statorwicklung05 . Ein Rotor06 (Sekundärteil) ist innerhalb der Felge02 angeordnet und umgibt den Stator04 als Außenläufer. Er trägt um den Umfang verteilt mehrere Permanentmagnete. - Der Eisenrückschluss für den Motor wird in der Darstellung durch den Rotor
06 realisiert. Er besteht aus einem magnetisch leitenden Material. Die Felge02 könnte auch als Rotor ausgeführt sein. In diesem Fall muss sie komplett oder teilweise aus magnetisch leitendem Material bestehen. Innerhalb des Radnabenmotors ist außerdem eine Bremse07 angeordnet. Auch die benötigte An steuerelektronik für die Statorwicklung kann innerhalb des Rades Platz finden. Die axiale Ausdehnung l des Elektromotors ist kleiner als die Hälfte seines Durchmessers D. - Elektromotoren sind generell so dimensioniert, dass sie bei möglichst wenig Stromfluss ein großes Drehmoment liefern. Dazu sind kleine Luftspalte erforderlich. Problematisch bei variablen Drehzahlen ist, dass das Rotorfeld eine Rückwirkung auf das Statorfeld hat. Bei größer werdenden Drehzahlen wird die vom Rotor induzierte Gegenspannung größer und damit die maximal erreichbare Drehzahl begrenzt.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Elektromotor dahingehend zu verbessern, dass er bei Drehzahlen eingesetzt werden kann, die auf Grund der Gegenspannung ohne elektrische Feldschwächung nicht erreicht werden können. Weiter sollen die Ummagnetisierungs- und Wirbelstromverluste über der projektierten Drehzahl vermindert werden, um den Elektromotor über diesen Drehzahlbereich hinaus aktiv und passiv drehen zu können.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Elektromotor gemäß dem beiliegenden Anspruch 1 gelöst.
- Ein Elektromotor umfasst zunächst in bekannter Weise ein Primärteil, nachfolgend Stator genannt, und ein Sekundärteil, nachfolgend Rotor genannt. Der Stator trägt eine Statorwicklung. Der Rotor ist vorzugsweise permanent erregt und trägt mehrere Dauermagnete. Zwischen Stator und Rotor ist in bekannter Weise ein Luftspalt ausgebildet, über dessen Größe die Dimensionierung des Magnetkreises und damit des Motors erfolgt.
- Erfindungsgemäß ist die Größe des Luftspaltes in Abhängigkeit von der Drehzahl des Rotors veränderlich. Dabei wird bei größeren Drehzahlen der Luftspalt vergrößert. Es findet quasi ein ”mechanischer Feldschwächbetrieb” statt.
- Die Erfindung ist vorzugsweise anwendbar in Kfz-Antriebsmotoren, wie bei spielsweise Radnaben- bzw. Felgenmotoren. Denkbar ist aber auch die Verwendung beispielsweise in Differenzialmotoren sowie anderen Industrieanwendungen.
- Die Vorteile der Erfindung sind insbesondere darin zu sehen, dass durch die Verringerung der geschwindigkeitsabhängigen Wirbelstromverluste die Motoren über die projektierte Nenndrehzahl des Motors „geschleppt” werden können. Die Gesamtenergiebilanz des Fahrzeugs wird in diesen Fällen besser, da die drehzahlabhängigen Wirbelstromverluste des Motors reduziert werden. Im Bereich der projektierten Nenndrehzahl können die Motoren sehr effizient ausgelegt werden und erhöhen somit die Reichweite eines Fahrzeuges im vollelektrischen Betrieb. Im Schleppbetrieb mit einem Verbrennungsmotor wird das Gesamtfahrzeug effizienter, da die Verluste in den Radnabenmotoren stark reduziert werden.
- Im Fall der Rekuperation kann die für das Gesamtsystem zulässige Gegenspannung begrenzt werden.
- Es werden zwei bevorzugte Ausführungsformen zur drehzahlabhängigen Einstellung der Luftspaltengröße vorgeschlagen. Diese Ausführungsformen werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Elektromotors mit einem axial verschiebbaren Stator bei minimalem Luftspalt; -
2 eine schematische Darstellung des in1 gezeigten Elektromotors bei maximalem Luftspalt; -
3 eine schematische Darstellung einer zweiten bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Elektromotors mit radial verstell baren Permanentmagneten bei minimalem Luftspalt; -
4 eine schematische Darstellung des in3 gezeigten Elektromotors bei maximalem Luftspalt; -
5 den prinzipiellen Aufbau eines Radnaben- bzw. Felgenmotors, gemäß dem Stand der Technik; - Der in den
1 bis4 dargestellte Radnabenmotor hat prinzipiell den gleichen Aufbau wie der oben unter Bezugnahme auf5 bereits beschriebene. Gleiche Teile tragen daher gleiche Bezugsziffern. Die Radmotoren sind besonders geschätzt wegen ihres günstigen Verhältnisses von Motordurchmesser D zu axialer Ausdehnung l von größer als 2. Diese Bauform wird in der Industrie auch als Ringmotor bezeichnet. Durch die Integration in eine Radnabe wird er im Sprachgebrauch zum Radnabenmotor. Das Verhältnis von Durchmesser zur axialen Länge von mindestens 2 zu 1 ermöglicht die einfache Integration solcher Motoren in Räder von Autos, Schienenbussen, Industriefahrzeugen oder dergleichen. - Bei der in den
1 und2 dargestellten Ausführungsform ist am Fahrgestell01 über das Radlager03 drehbar die Felge02 angeordnet. Mit der Felge02 ist der Rotor06 drehfest verbunden. Der Stator04 ist drehfest mit dem Fahrgestell01 jedoch axial verschiebbar auf dem Radlager03 angeordnet. Der Stator04 trägt Statorwicklungen05 , die auf nicht dargestellten Polzähnen des Stators04 angeordnet sind. Der Rotor06 trägt Permanentmagnete08 . Zwischen Stator04 und Rotor06 ist ein Luftspalt09 ausgebildet. Wie eingangs beschrieben, kann die Baugruppe08 (Rotor) auch in die Baugruppe02 Felge integriert sein, das erfordert eine Felge, die komplett oder im notwendigen Bereich des magnetischen Flusses magnetisch leitend sein muss. Eine Integration erhöht die aktive Fläche und damit die Effizienz. -
1 zeigt den Luftspalt09 mit einer Luftspaltgröße smin für eine niedrige Geschwindigkeit vmin. - Stator
04 und Rotor06 sind in dieser Ausführungsform konisch ausgeführt, wodurch sich bei einer relativen Verschiebung zwischen Stator04 und Rotor06 in axialer Richtung die Größe des Luftspaltes08 ändert. Dies ist in2 zu erkennen, in welcher der Stator04 in der Bildebene nach rechts verschoben wurde, um den Luftspalt zu vergrößern und den Motor dadurch für höhere Geschwindigkeiten einzustellen. Für eine hohe Geschwindigkeit vmax beträgt die Größe des Luftspaltes09 smax. - Ein Aktuator
11 dient der Verstellung des Luftspaltes09 , in diesem Fall durch eine axiale Verschiebung des Stators04 . Der Aktuator11 kann elektrisch, elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch ausgelegt werden. Die Drehzahl wird ermittelt und in deren Abhängigkeit der Aktuator11 angesteuert, um die Größe des Luftspaltes09 aktiv zu regeln. - In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Aktuator
11 ein elektrisch geregelter Aktuator, der seine Sollwerte direkt oder indirekt von der Motorsteuerung erhält. -
3 und4 zeigen eine zweite bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radnabenmotors in schematischer Darstellung. Dabei zeigt3 den Motor bei minimalem Luftspalt09 und4 bei maximalem Luftspalt09 für eine erhöhte Drehzahl des Rotors06 . - Wie in der zuvor beschriebenen Ausführungsform sind Stator
04 und Rotor06 am Fahrgestell01 bzw. an der Felge02 angeordnet. Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform sind die Permanentmagneten08 am Rotor06 radial verlagerbar angeordnet. Bei der zweiten Ausführungsform kann der Aktuator11 beispielsweise als mechanischer Fliehkraftversteller oder aber wiederum als aktiver Steller ausgeführt sein. - Anstelle des Aktuators
11 bzw. zusätzlich zu diesem können die Permanentmagnete09 mittels eines oder mehrerer Federelemente12 am Rotor06 befes tigt sein. Dabei können Federsteifigkeit und Gewichte der Permanentmagneten08 so ausgelegt sein, dass die Magneten durch die Fliehkräfte bei einer Drehzahlerhöhung gegen die Federsteifigkeit des Federelementes12 radial bewegt werden und somit der Luftspalt09 bis hin zu smax, dem maximalen Luftspalt (4 ), vergrößert wird. - In anderen Ausführungsformen kann die Form des Luftspaltes auch sphärisch sein, wenn beispielsweise Rotor- und Statoroberfläche als in axialer Richtunggekrümmte Flächen (z. B. Kugelsegmente) ausgeführt sind. Die Verstellrichtung ist dann so zu wählen, dass die Form des Luftspaltes bei der Verstellung möglichst wenig verändert wird. Bei dieser Ausführungsform ist von Vorteil, dass sich der Stator in gewissen Grenzen relativ zum Rotor bewegen (kippen) kann, z. B. wenn große Momente in der Radlagerung auftreten, ohne dass dies zu einer Veränderung des Luftspaltes führt.
-
- 01
- Fahrgestell
- 02
- Felge
- 03
- Radlager
- 04
- Stator
- 05
- Statorwicklung
- 06
- Rotor
- 07
- Bremse,
- 08
- Permanentmagnet
- 09
- Luftspalt
- 10
- 11
- Aktuator
- 12
- Federelement
- l
- axiale Länge
- D
- Durchmesser
- smin
- minimaler Luftspalte
- smax
- maximaler Luftspalt
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1600324 B1 [0004]
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- - EP 1895640 A2 [0006]
- - DE 19837270 A1 [0007]
Claims (11)
- Elektromotor mit einem Stator (
04 ), einem Rotor (06 ) und einem zwischen Stator (04 ) und Rotor (06 ) ausgebildeten Luftspalt (09 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Größe des Luftspaltes (09 ) in Abhängigkeit der Drehzahl des Elektromotors veränderlich ist, wobei bei größeren Drehzahlen des Rotors (06 ) der Luftspalt (09 ) vergrößert wird. - Elektromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Ringmotor ist.
- Elektromotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine axiale Länge (l) des Motors kleiner oder gleich der Hälfte eines Außendurchmessers (D) des Motors ist.
- Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er ein permanenterregter Synchronmotor mit einem Außenläufer ist.
- Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Stator (
04 ) und Rotor (06 ) in axialer Richtung jeweils konisch ausgebildet sind und die Änderung der Größe des Luftspaltes (09 ) durch eine axiale Verschiebung von Stator (04 ) oder Rotor (06 ) erfolgt. - Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (
06 ) Permanentmagneten (08 ) umfasst, welche radial verlagerbar sind. - Elektromotor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Permanentmagnete (
08 ) an Federelementen (12 ) gelagert sind und die radiale Verlagerung durch eine auf die Permanentmagnete (08 ) wirkende Fliehkraft erfolgt, wobei die Fliehkraft einer Vorspannung der Federelemente (12 ) entgegen wirkt. - Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er weiterhin einen Aktuator (
12 ) zur Einstellung der Größe des Luftspaltes umfasst. - Elektromotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, der Aktuator (
12 ) ein geregelter elektrischer Aktuator (12 ) ist, wobei die Veränderung der Größe des Luftspaltes (09 ) durch den in Abhängigkeit von der Drehzahl des Rotors (06 ) erfolgt, wobei die Sollwerte des Aktuators (12 ) direkt oder indirekt durch eine Motorsteuerung vorgegeben werden. - Elektromotor nach Anspruch 8, soweit dieser auf Anspruch 6 rückbezogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator ein Fliehkraftsteller ist, der auf die radiale Position der Permanentmagnete (
08 ) einwirkt. - Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftspalt (
09 ) zwischen sphärisch geformten Flächen an Stator (04 ) und Rotor (06 ) ausgebildet ist.
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