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Die Erfindung bezieht sich auf ein zusammenlegbares Dach für einen Personenkraftwagen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist ein Cabrioletfahrzeug bekannt,
DE 199 63 149 A1 , das mit einem auffaltbaren Dach versehen ist. Das Dach ist in einer geöffneten Stellung unterhalb einer deckelartigen Abdeckung in einem Aufbewahrungsraum des Aufbaus untergebracht. Um das Dach zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten Stellung zu bewegen, dient ein Verdeckgestänge, das in einem hinteren Bereich des Dachs zu beiden Seiten einer Längsmittelebene des Fahrzeugs mit beweglichen Spannbügeln zusammenwirkt. Die Spannbügel liegen auf einer Abdeckung auf und sind als Finnen ausgebildet, die bei einer Öffnungsbewegung des Dachs kombinierte Hub-Schwenkbewegungen ausüben.
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Gemäß der
AT 009 695 U1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer verwandelbaren Karosserie versehen. Oberhalb einer Gürtellinie ist ein bewegliches Dachteil angeordnet, das sich zwischen einer Heckscheibe und einem Windschutzscheibenrahmen erstreckt. Die Heckscheibe wird von Seitenteilen begrenzt und ist zwischen einer aufgestellten Stellung und einer abgelegten Stellung verstellbar. Sind das Dachteil abgenommen und die Heckscheibe in die abgesenkte Stellung verbracht, so verbleiben die Seitenteile, die eine Art Finnen verkörpern, in der baulich festgelegten Lage. Besagte Seitenteile sind Teil einer Heckklappe, und sie werden beim Anheben der Heckklappe in eine das Dachteil aufnehmende Betriebsstellung mit besagter Heckklappe verstellt.
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Die
WO 2007/147398 A1 behandelt ein öffnungsfähiges Fahrzeugdach mit einem Verdeck, das in einer Schließstellung einen Fahrzeuginnenraum überdeckt und in einer Offenstellung in einer heckseitig angeordneten durch einen verlagerbaren Deckel abgedeckten Verdeckaufnahme verstaut ist. In Schließstellung des Verdecks sind an beiden seitlichen Verdeckrandbereichen Finnen ausgebildet, zwischen denen sich der Deckel und eine aufrecht stehende Heckscheibe erstrecken.
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Aufgabe der Erfindung ist es, an Finnen eines zusammenlegbaren Dachs eines Personenkraftwagens solche Vorkehrungen zu treffen, dass die Variabilität des Dachs gezielt erweitert wird. Dabei sollte aber auch sichergestellt werden, dass diese Vorkehrungen sich durch gute Funktion und leichte Umsetzbarkeit auszeichnen.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass dank der Beweglichkeit der Finnen zwischen Grundstellung und Versenkstellung sich zwei den ästhetischen Gesamteindruck des Personenkraftwagens gezielt veränderbare Dachvarianten verwirklichen lassen, wodurch dieses Dach variabler ist als eine Dachausführung mit Finnen, die nicht versenkbar sind. Hinzu kommt, dass bei definierten Einsätzen des Personenkraftwagens mit den beweglichen Finnen der Luftwiderstandsbeiwert des besagten Personenkraftwagens beeinflussbar ist. Die Ausbildung des Heckdeckels mit einem vorderen Deckelabschnitt und einem hinteren Deckelabschnitt trägt dazu bei, dass sich die Finnen zum einen funktionsgerecht auf dem vorderen Dachabschnitt abstützen und zum anderen auf musterhafte Weise von der Ruhestellung in die Versenkstellung unterhalb des hinteren Deckelabschnitts verbringen lassen. Als vorteilhaft hervorzuheben ist auch, dass die Anlenkung der Finnen im vorderen Bereich des hinteren Deckelelements und die Verstellung der besagten Finnen mittels Schwenkachsen, Lenkern und Stelleinrichtungen erfolgt, wofür einfache und/oder mit relativ geringem Aufwand herstellbare Mittel einsetzbar sind.
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In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, das nachstehend näher erläutert wird.
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Es zeigen
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1 eine Schrägansicht von hinten links oben auf einen Personenkraftwagen mit einem zusammenlegbaren Dach in Schließstellung,
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2 eine Ansicht entsprechend 1, jedoch mit einem hinteren Deckelabschnitt eines Heckdeckels in einer Aufnahmestellung,
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3 eine Ansicht entsprechend 2, jedoch mit dem hinteren Deckelabschnitt verbundene Finnen in einer Grundstellung und einer Versenkstellung,
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4 eine Ansicht etwa entsprechend 3, jedoch das zusammenlegbare Dach in einer abgelegten Offenstellung und der Heckdeckel in einer Aufnahmestellung sowie die Finnen in der Versenkstellung,
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5 eine Teilseitenansicht der 1 in einem rückwärtigen Bereich eines Aufbaus des Personenkraftwagens mit Dach und Heckdeckel, sowie die Finnen in einer Grundstellung,
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6 eine Ansicht entsprechend 5, jedoch der hintere Deckelabschnitt des Heckdeckels in einer Aufnahmestellung und die Finnen in der Versenkstellung,
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7 eine Ansicht entsprechend 5, jedoch der Heckdeckel in der Abdeckstellung und die Finnen in der Versenkstellung.
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Ein Personenkraftwagen 1 weist einen Aufbau 2 auf, der von Rädern 3 und 4 getragen wird. Der Aufbau 2 setzt sich aus einem Grundkörper 5 und einem zusammenlegbaren Dach 6 zusammen. Der Grundkörper 5 ist mit einem Windschutzscheibenrahmen 7, Türen 8 und einem Heckdeckel 9 versehen, der einen etwa horizontalen Wandbereich 10 und einen aufrechten Wandbereich 11 besitzt. Das Dach 6 stößt etwa an einer Gürtellinie 12 auf den Grundkörper 5 und ist zwischen einer einen Fahrgastraum 13 überspannenden Schließstellung Schst und einer in einem Aufbewahrungsraum 14 abgelegten Offenstellung Ost bewegbar. In einem rückwärtigen Bereich 15 des Dachs 6 sind beiderseits einer Mittellängsebene A-A des Personenkraftwagens 1 als Finnen 16 und 17 ausgebildete Verlängerungen 18 und 19 des Dachs 6 angeordnet, die in der Seitenansicht gesehen eine nahezu dreieckige Grundform aufweisen. Die Finnen 16 und 17 sind relativbeweglich zum Dach 6 ausgeführt und an den Heckdeckel 9 herangeführt, dessen horizontaler Wandbereich 10 einen – in Fahrtrichtung B gesehen – vorderen Deckelabschnitt 20 und einen hinteren Deckelabschnitt 21 umfasst. Der hintere Deckelabschnitt 21 ist aus einem Stück mit dem aufrechten Wandbereich 11 hergestellt und grenzt mit einem – in Fahrtrichtung B betrachtet – vorderen Endbereich 22 an einen hinteren Endbereich 23 des vorderen Deckelabschnitts 21 an. Zwischen dem vorderen Endbereich 22 und dem hinteren Endbereich verläuft eine Trennfuge 24, die sich quer zur Fahrzeuglängsrichtung C-C erstreckt.
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Die Finnen 16 und 17 schließen direkt oder indirekt mit ihren – in Fahrzeughöhenrichtung D-D gesehen – unteren Endabschnitten 25 und 26 an den vorderen Deckelabschnitt 20 an, und sie sind unter Vermittlung einer Stelleinrichtung 27 von einer konstruktiv festegelegten Grundstellung Gst in eine Versenkstellung Vst verstellbar und vice versa. Hierzu ist der vordere Deckelabschnitt 20 und der hintere Deckelabschnitt 21 über nach Art von Koppelsystemen ausgebildete erste Verschlusseinrichtungen 28 und 29 entriegelbar. Und der hintere Deckelabschnitt 21 ist zusammen mit dem Heckdeckel 9 von einer Abdeckstellung Abst in eine Aufnahmestellung Aust verbringbar. In der Aufnahmestellung Aust des Heckdeckels 9 ist das ein vorderes Dachelement 30 und ein hinteres Dachelement 31 aufweisende Dach 6 in dem Aufbewahrungsraum 14 verstaubar. Besagtes Dach 6 mit den Dachelementen 30 und 31 kann als Stoffdach – Softtop – oder als Schalendach – Hardtop – ausgeführt sein.
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In der Versenkstellung Vst liegen die Endabschnitte 25 und 26 der Finnen 16 und 17 relativ nahe an einer Innenseite 32 des hinteren Dachabschnitts 21. Dabei sind die Finnen 16 und 17 benachbart ihrer – in Fahrtrichtung B gesehen – Rückseiten 33 an dem vorderen Endbereich 22 des hinteren Deckelabschnitts 21 schwenkbar gelagert. Die Finnen 16 und 17 sind unter Vermittlung von winkelförmigen, nach Art von Winkelhebeln ausgebildeten Lenkern 34 an Schwenkachsen 35 des hinteren Dachabschnitts 21 gelagert. Jeder Lenker 34 ist mit einem ersten freien Ende 36 an der zugehörigen Finne, z. B. 16, und mit einem zweiten freien Ende 37 an der Schwenkachse 35 angeordnet. Die quer zur Fahrzeuglängsrichtung C-C ausgerichteten Schwenkachsen 35 am hinteren Deckelabschnitt 21 sind von der Stelleinrichtung 27 beeinflussbar, die je Finne 16 und 17 einen Elektromotor 38 aufweist. Der Elektromotor 36 ist mit einer Abtriebswelle – nicht gezeigt – versehen, die wie die Schwenkachse 35 quer zur Fahrzeuglängsrichtung B-B verläuft.
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Der erste Deckelabschnitt 20 grenzt mit einem vorderen Endbereich 39 an den Grundkörper 5 des Aufbaus 2 an, und zwar dort wo eine Querwand 40 des besagten Grundkörpers 5 verläuft. Zwischen Querwand und dem – in Fahrtrichtung B gesehen – vorderen Endbereich 40 des ersten Deckelabschnitts 20 sind zweite Verschlusseinrichtungen 41 und 42 wirksam, die wie die ersten Verschlusseinrichtungen 28 und 29 manuell oder automatisch betätigbar sind und beiderseits bzw. mit gleichem Abstand zur Mittellängsebene A-A verlaufen. Die Verschlusseinrichtungen 28 und 29 sowie 41 und 42 ermöglichen zum einen, dass der hintere Deckelabschnitt 21 zum Verstellen der Finnen 16 und 17 von der Grundstellung Gst in die Versenkstellung Vst verstellt wird und umgekehrt; allerdings ohne dabei den vorderen Deckelabschnitt 20 in die Aufnahmestellung Aust zu bewegen. Zum anderen können bei verriegelten Verschlusseinrichtungen 28 und 29 die anderen, d. h. vorderen Verschlusseinrichtungen 41 und 42 gelöst werden, so dass der erste und der zweite Deckelabschnitt 20 und 21 gemeinsam in die Aufnahmestellung Aust des Heckdeckels 9 verbringbar sind.
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Die Querwand 38 umfasst einen – in Fahrtrichtung B betrachtet – vorderen Kasten 43 und einen hinteren Kasten 44. In den vorderen Kasten 42 ist ein bei Havariegefahr ausfahrbarer Überrollbügel 46 eingebaut, der quer zur Fahrzeuglängsrichtung C-C ausgerichtete ist. Der hintere Kasten 45 ist zur Aufnahme einer absenkbaren Heckscheibe 47 ausgestaltet, die zum zusammenlegbaren Dach 6 gehört.
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Für das Verfahren zur Verstellung der Finnen 16 und 17 von der Grundstellung Gst in die Versenkstellung Vst eignen sich folgende Schritte:
- • (Schritt 1) Die zweiten Verschlusseinrichtungen 41 und 42 bleiben geschlossen und die ersten Verschlusseinrichtungen 28 und 29 werden gelöst;
- • (Schritt 2) der hintere Deckelabschnitt 21 wird händisch oder motorisch in die Aufnahmestellung Aust bewegt,
- • (Schritt 3) die Elektromotoren 38 werden aktiviert und bewegen die Finnen 16 und 17 von der Grundstellung Gst in die Versenkstellung Vst,
- • (Schritt 4) der hintere Deckelabschnitt 21 wird in die Abdeckstellung Abst verstellt und die ersten Verschlusseinrichtungen 28 und 29 werden verriegelt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19963149 A1 [0002]
- AT 009695 U1 [0003]
- WO 2007/147398 A1 [0004]