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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine mit mindestens einer verfahrbaren Verfahreinheit, wobei die Verfahreinheit zumindest teilweise von einem Gehäuse umgeben ist und das Gehäuse zumindest teilweise von einer Schutzhülle umgeben und zumindest in Fahrtrichtung der Verfahreinheit davon beabstandet ist und die Schutzhülle relativ zur Verfahreinheit und dem Gehäuse der Verfahreinheit bewegbar ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Steuerung einer Werkzeugmaschine.
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Eine Werkzeugmaschine der im Oberbegriff des Anspruch 1 genannten Art ist aus der
DE 36 30 898 A1 bekannt. Generell sind Werkzeugmaschinen mit mindestens einer verfahrbaren Verfahreinheit in einer großen Vielzahl bekannt. Der Betrieb derartiger Werkzeugmaschinen erfordert oftmals den Einsatz von Bedienpersonal. Eine entsprechende Bedienperson steht dabei nahe an einer Bedienkonsole der Werkzeugmaschine mit der sie mittels Eingabe von Kommandos und Daten die Werkzeugmaschine steuert. Bei derartigen fahrbaren Werkzeugmaschinen handelt es sich insbesondere um so genannte Portalwerkzeugmaschinen. Derartige Portalwerkzeugmaschinen bestehen üblicherweise aus zwei parallel zueinander angeordneten und jeweils verfahrbaren Verfahreinheiten, wobei die Verfahreinheiten mittels eines Querträgers miteinander verbunden sind. Die Verfahreinheiten sind dabei üblicherweise auf Schienen verfahrbar, so dass die gesamte Portalwerkzeugmaschine entlang dieser Schienen bewegt werden kann. Der Bereich zwischen den Schienen bildet den so genannten Arbeitsbereich der Werkzeugmaschine. Einer Bedienperson der Portalwerkzeugmaschine ist dabei klar, dass es sich bei diesem Arbeitsbereich um einen Bereich handelt, der im Betrieb der Werkzeugmaschine nicht betreten werden darf, da ein möglicher Zusammenstoß mit der Werkzeugmaschine in diesem Bereich ein hohes Gesundheitsrisiko für die Bedienperson darstellt. Dieser Risikobereich wird zudem durch die Verfahreinheiten erweitert, da diese über die Schienen hinausragen. Es besteht also das Risiko, dass die Bedienperson auch außerhalb des Arbeitsbereichs der Werkzeugmaschine durch die sich bewegenden Verfahreinheiten verletzt werden kann. Des Weiteren besteht ein Risiko durch auf den Schienen liegende Gegenstände, die durch die sich bewegende Verfahreinheit von den Schienen geschleudert werden können. Um dies zu vermeiden, weisen bekannte Werkzeugmaschinen Sensorvorrichtungen auf, die im vorderen und rückwärtigen Bereich der Verfahreinheit angeordnet sind und derart ausgerichtet werden, dass sie einen möglichen Gegenstand, der auf der Schiene liegt, erkennen können. Bei einer entsprechenden Berührung derartiger Sensoren erfolgt ein automatischer Stopp der Werkzeugmaschine. Allerdings sind derartige Sensoren nicht geeignet, eine Bedienperson bezüglich eines Zusammenpralls mit der Verfahreinheit zu schützen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Werkzeugmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche eine verbesserte Betriebssicherheit gewährleistet.
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Es ist zudem Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Steuerung einer Werkzeugmaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches eine verbesserte Betriebssicherheit gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgaben dienen eine gattungsgemäße Werkzeugmaschine gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein gattungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen beschrieben.
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Eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine umfasst mindestens eine verfahrbare Verfahreinheit, wobei die Verfahreinheit zumindest teilweise von einem Gehäuse umgeben ist. Dabei ist das Gehäuse zumindest teilweise von einer Schutzhülle umgeben und zumindest in Fahrtrichtung der Verfahreinheit davon beabstandet. Die Schutzhülle ist zudem relativ zur Verfahreinheit und dem Gehäuse der Verfahreinheit bewegbar ausgebildet. Dabei ist innerhalb der Schutzhülle zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit mindestens ein Aktuator zur Bewegung der Schutzhülle angeordnet. Der Aktuator kann dabei pneumatisch, elektromagnetisch, elektromotorisch oder federbetrieben ausgebildet sein. Dadurch ist es vorteilhafterweise möglich, den Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit aktiv in beide Bewegungsrichtungen der Werkzeugmaschine zu beeinflussen bzw. einzustellen. Durch die Ausbildung einer Schutzhülle wird vorteilhafterweise vermieden, dass es zu einem direkten Kontakt einer Bedienperson oder eines Gegenstands mit der verfahrbaren Verfahreinheit kommt. Da die Schutzhülle zudem bewegbar ausgebildet ist, vermindert sich die Kraft, die durch den Zusammenprall der Bedienperson mit der Schutzhülle auftritt, deutlich. Zudem bewirkt die Beabstandung der Schutzhülle von dem Gehäuse der Verfahreinheit, dass der Bedienperson genügend Zeit bleibt, der Verfahreinheit nach einem möglichen Zusammenprall mit der Schutzhülle auszuweichen. Das Gesundheits- bzw. Sicherheitsrisiko für die Bedienperson wird zudem durch eine geeignete Materialauswahl der Schutzhülle signifikant gesenkt. Insbesondere können hier Kunststoffe mit geringem Gewicht zur Anwendung kommen.
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In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist die Schutzhülle relativ zur Verfahreinheit und dem Gehäuse der Verfahreinheit in und/oder gegen die Bewegungsrichtung der Verfahreinheit bewegbar ausgebildet. Zudem kann die Werkzeugmaschine mindestens ein Steuerelement zur Steuerung des Aktuators und des Abstands zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit aufweisen. Das Steuerelement kann dabei den Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit in Abhängigkeit einer eingestellten und/oder gemessenen Geschwindigkeit der Verfahreinheit variieren, wobei bei einer höheren Geschwindigkeit zumindest in Fahrtrichtung der Verfahreinheit ein größerer Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit ausgebildet ist als bei einer niedrigeren Geschwindigkeit der Verfahreinheit. Damit kann unabhängig von der Geschwindigkeit der Werkzeugmaschine ein genügend großer Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit gewährleistet werden. Dieser Abstand bewirkt, dass es zu keinem direkten Kontakt der Verfahreinheit mit der Bedienperson kommt.
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In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Werkzeugmaschine weist die Werkzeugmaschine mindestens einen Sensor zur Detektion der relativen Lage der Schutzhülle zum Gehäuse der Verfahreinheit auf. Bei dem Sensor kann es sich beispielsweise um einen Abstandssensor zur Messung eines Abstands zwischen der Innenseite der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit handeln. Es ist aber auch möglich, dass die Werkzeugmaschine mindestens einen Berührungssensor zur Detektion einer Berührung der Schutzhülle mit einer Person oder einem Gegenstand aufweist. Durch die genannten Sensoren ist es möglich, einen möglichen Kontakt zwischen einer Bedienperson oder einem Gegenstand und der Schutzhülle zu detektieren und geeignete Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten. Hierfür kann die Werkzeugmaschine beispielsweise mindestens eine Vorrichtung zum Stillsetzen der Werkzeugmaschine und/oder der Verfahreinheit durch Abschalten oder Abbremsen der Werkzeugmaschine und/oder der Verfahreinheit bei einer durch den Sensor gemessenen relativen Lageänderung der Schutzhülle zur Verfahreinheit und/oder einem Unterschreiten eines durch den Abstandsensor gemessenen Mindestabstands zwischen einer Innenseite der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit und/oder eine mechanische Beaufschlagung des Berührungssensors aufweisen. Dadurch ist gewährleistet, dass nach einer entsprechenden Berührung der Schutzhülle durch eine Bedienperson oder durch einen Gegenstand die Werkzeugmaschine abgebremst und angehalten wird. Das Risiko eines weiteren, heftigen Zusammenpralls einer Bedienperson mit der Werkzeugmaschine und insbesondere mit der Verfahreinheit der Werkzeugmaschine wird minimiert. Beispielsweise entspricht der Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit mindestens der Länge des Bremswegs der Werkzeugmaschine bei einem Abbremsen aus einer eingestellten und/oder gemessenen Geschwindigkeit der Verfahreinheit und/oder der Werkzeugmaschine.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Verfahreinheit entlang einer Schiene geführt und die Schutzhülle derart ausgebildet, dass sie die Schiene zumindest teilweise überdeckt. Dadurch ist gewährleistet, dass Gegenstände, die sich auf den Schienen befinden, nicht zwischen entsprechende Rollen der Verfahreinheit und die Schiene gelangen können.
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In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine ist diese als Portalwerkzeugmaschine ausgebildet. Dabei kann die Portalwerkzeugmaschine zwei Seitenwangen als Verfahreinheiten aufweisen, wobei zwischen den Seitenwangen mindestens ein Querträger angeordnet ist. An dem Querträger kann wiederum mindestens ein Werkzeug verfahrbar oder nicht-verfahrbar angeordnet sein. Das Werkzeug kann dabei insbesondere ein Schneide- oder Schleifwerkzeug sein. Eine entsprechende erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Portalwerkzeugmaschine führt zu einer deutlichen Verbesserung der Betriebssicherheit dieser Maschine.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Steuerung einer Werkzeugmaschine mit mindestens einer verfahrenbaren Verfahreinheit, wobei die Verfahreinheit zumindest teilweise von einem Gehäuse umgeben ist, umfasst folgende Schritte: (a) Einstellen und/oder Bestimmen einer Geschwindigkeit der Verfahreinheit der Werkzeugmaschine und (b) Einstellen eines vorgegebenen Abstands zwischen einer das Gehäuse zumindest teilweise umgebenden Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit zumindest in Fahrtrichtung der Verfahreinheit, wobei der Abstand in Abhängigkeit der eingestellten und/oder gemessenen Geschwindigkeit der Verfahreinheit variiert und die Schutzhülle relativ zur Verfahreinheit und dem Gehäuse der Verfahreinheit bewegbar ausgebildet ist. Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet eine verbesserte Betriebssicherheit, da auch hier die Verfahreinheit bzw. das Gehäuse der Verfahreinheit von einer Schutzhülle umgeben und zumindest in Fahrtrichtung der Verfahreinheit davon beabstandet ist. Durch das Einstellen eines vorgegebenen geschwindigkeitsabhängigen Abstands zwischen dem Gehäuse und der Schutzhülle ist bei jeder Geschwindigkeit gewährleistet, dass ein genügend großer Abstand zwischen Schutzhülle und Gehäuse der Verfahreinheit vorliegt. Dadurch wird vorteilhafterweise vermieden, dass zu einem direkten Kontakt einer Bedienperson oder eines Gegenstands mit der verfahrbaren Verfahreinheit kommt. Da die Schutzhülle zudem bewegbar ausgebildet ist, vermindert sich die Kraft, die durch den Zusammenprall der Bedienperson mit der Schutzhülle auftritt deutlich. Zudem bewirkt die geschwindigkeitsabhängige und -optimierte Beabstandung der Schutzhülle von dem Gehäuse, dass der Bedienperson genügend Zeit bleibt, der Verfahreinheit nach einem möglichen Zusammenprall mit der Schutzhülle auszuweichen. Das Gesundheits- bzw. Sicherheitsrisiko für die Bedienperson wird durch das erfindungsgemäße Verfahren signifikant gesenkt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Einstellen des Abstands zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit mittels mindestens einem Steuerelement manuell oder automatisch. Dabei kann mittels des Steuerelements bei einer höheren Geschwindigkeit der Verfahreinheit zumindest in Fahrtrichtung der Verfahreinheit ein größerer Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit als bei einer niedrigeren Geschwindigkeit ausgebildet werden. Damit kann vorteilhafterweise unabhängig von der Geschwindigkeit der Werkzeugmaschine ein genügend großer Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit gewährleistet werden. Dieser Abstand bewirkt, dass es zu keinem direkten Kontakt der Verfahreinheit mit der Bedienperson kommt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt ein Stillsetzen der Werkzeugmaschine und/oder der Verfahreinheit durch Abschalten oder Abbremsen der Werkzeugmaschine und/oder der Verfahreinheit bei einer durch mindestens einen Sensor gemessenen relativen Lageänderung der Schutzhülle zur Verfahreinheit und/oder einem Unterschreiten eines durch mindestens einen Abstandssensor gemessenen Mindestabstands zwischen einer Innenseite der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit und/oder einer mechanischen Beaufschlagung von mindestens einem an der Schutzhülle angeordneten Berührungssensor mit einer Person oder einem Gegenstand. Dadurch ist gewährleistet, dass nach einer entsprechenden Berührung der Schutzhülle durch eine Bedienperson oder durch einen Gegenstand die Werkzeugmaschine abgebremst und angehalten wird. Das Risiko eines weiteren, heftigen Zusammenpralls einer Bedienperson mit der Werkzeugmaschine und insbesondere mit der Verfahreinheit der Werkzeugmaschine wird minimiert.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht der vorbestimmte Abstand zwischen der Schutzhülle und dem Gehäuse der Verfahreinheit mindestens der Länge des Bremsweges der Werkzeugmaschine bei einem Abbremsen aus einer eingestellten und/oder gemessenen Geschwindigkeit der Verfahreinheit und/oder der Werkzeugmaschine. Dadurch wird gewährleistet, dass es zu keinem Kontakt zwischen der Verfahreinheit und der Bedienperson bzw. einem Gegenstand kommen kann, da ein rechtzeitiges Anhalten der Werkzeugmaschine bzw. der Verfahreinheit gewährleistet ist.
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In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Werkzeugmaschine gemäß den im Vorhergehenden beschriebenen Merkmalen ausgebildet.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer Werkzeugmaschine gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine schematische Darstellung einer weiteren Werkzeugmaschine gemäß dem Stand der Technik;
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3 eine schematisch dargestellte seitliche Teilansicht einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine mit einer Schutzhülle in einer Arbeitposition;
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4 eine schematisch dargestellte seitliche Teilansicht der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine gemäß 3 mit der Schutzhülle in einer Verfahrposition; und
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5 eine schematisch dargestellte Vorderansicht der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine gemäß den 3 und 4.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Werkzeugmaschine 100 gemäß dem Stand der Technik. Die Werkzeugmaschine 100 ist als Portalwerkzeugmaschine ausgebildet und umfasst einen Maschinenkörper 112 bestehend aus zwei parallel zueinander angeordneten und jeweils verfahrbaren Verfahreinheiten 116, 118, wobei die Verfahreinheiten 116, 118 mittels eines Querträgers 114 miteinander verbunden sind. Die Werkzeugmaschine 100 ist mittels der Verfahreinheiten 116, 118 entlang von Schienen 120, 122 verfahrbar. Die Bewegungsrichtung der Werkzeugmaschine 100 ist in 1 durch den Doppelpfeil dargestellt. Des Weiteren erkennt man, dass am Querträger 114 ein senkrecht zur Bewegungsrichtung der Werkzeugmaschine 100 bewegbarer Werkzeugwagen 134 mit einem daran angeordneten Werkzeug 136 ausgebildet ist. Dabei wird deutlich, dass der Gefahrenbereich der sich bewegenden Werkzeugmaschine 100 unter anderem durch die Außenkonturen der Gehäuse 130 der Verfahreinheiten 116, 118 gebildet wird.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Werkzeugmaschine 100 gemäß dem Stand der Technik. Man erkennt, dass die Werkzeugmaschine 100 Sensorvorrichtungen 132 aufweist, die im vorderen und rückwärtigen Bereich der Verfahreinheit 116 bzw. des Gehäuses 128 der Verfahreinheit 116 angeordnet sind. Die Sensorvorrichtungen 132 sind dabei derart ausgebildet, dass sie mögliche Gegenstände auf der Schiene 120 detektieren und gegebenenfalls entfernen können. Des Weiteren erkennt man, dass die Verfahreinheit 116 Rollen 130 zum Eingriff in die Schiene 120 aufweist.
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3 zeigt eine schematisch dargestellte Teilansicht einer Werkzeugmaschine 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Werkzeugmaschine 10 ist wiederum als Portalwerkzeugmaschine ausgebildet, wobei in der 3 lediglich eine Hälfe des Portals dargestellt ist. In 3 ist lediglich eine linke Verfahreinheit 12 der Werkzeugmaschine 10 dargestellt, wobei die Verfahreinheit 12 als so genannte Seitenwange 20 der portalartig aufgebauten Werkzeugmaschine 10 ausgebildet ist. An einem Querträger kann wiederum mindestens ein Werkzeugwagen mit jeweils mindestens einem Werkzeug verfahrbar und insbesondere senkrecht zur Bewegungsrichtung der Werkzeugmaschine 10 verfahrbar angeordnet sein (nicht dargestellt). Die Bewegungsrichtung der Werkzeugmaschine 10 ist in 3 mittels des Doppelpfeils dargestellt. Dabei verfährt die Verfahreinheit 12 mittels Rollen 24 entlang der Schiene 18. Man erkennt, dass die Verfahreinheit 12 ein Gehäuse 14 aufweist. Das Gehäuse 14 ist dabei zumindest teilweise von einer Schutzhülle 16 umgeben. Die Schutzhülle 16 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel kastenförmig ausgebildet, andere Ausgestaltungen der Schutzhülle 16 sind jedoch auch denkbar. Zudem besteht die Schutzhülle 16 im hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoff mit einem sehr geringen Gewicht. Auch andere Materialien sind denkbar, wobei bei der Materialauswahl darauf geachtet werden muss, dass es bei einem Kontakt zwischen einem Gegenstand oder einer Bedienperson mit der Schutzhülle 16 zumindest teilweise nachgiebig ausgebildet ist. Des Weiteren erkennt man, dass die Schutzhülle 16 relativ zur Verfahreinheit 12 und dem Gehäuse 14 bewegbar ausgebildet ist. Die Beweglichkeit ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in und gegen die Fahrtrichtung der Verfahreinheit 12 ausgebildet (siehe Doppelpfeil). Die Beweglichkeit wird dabei durch mindestens einen Aktuator (nicht dargestellt) bewirkt, der zwischen der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 angeordnet ist. Der Aktuator kann dabei pneumatisch, elektromagnetisch, elektromotorisch oder federbetrieben ausgebildet sein. Des Weiteren weist die Werkzeugmaschine 10 mindestens ein Steuerelement (nicht dargestellt) zur Steuerung des Aktuators und des Abstands zwischen der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 der Verfahreinheit 12 auf. In dem in 3 dargestellte Ausführungsbeispiele sind die Schutzhülle 16 in einer Arbeitsposition dargestellt. Dies bedeutet, dass die Werkzeugmaschine 10 betrieben und verfahren wird. Man erkennt, dass der Abstand A1 zwischen dem Inneren der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 im vorderen wie im rückwärtigen Bereich der Verfahreinheit 12 ungefähr gleich ausgebildet ist. Damit ist die Schutzwirkung der Schutzhülle 16 sowohl bei Vorwärts- wie auch Rückwärtsfahrt der Verfahreinheit 12 bzw. der Werkzeugmaschine 10 gegeben.
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In 4 ist die Werkzeugmaschine gemäß 3 mit der Schutzhülle 16 in einer so genannten Verfahrposition schematisch dargestellt. Man erkennt, dass der Abstand A2 zwischen dem Inneren der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 der Verfahreinheit 12 in Fahrtrichtung F deutlich größer ist als der in 3 gezeigte Abstand A1. Dies ist dadurch bedingt, dass die Werkzeugmaschine 10 in der Verfahrposition nicht betrieben wird und lediglich zu einer gewünschten, z. B. Anfangs- oder Endposition entlang der Schiene 18 verfahren wird. Dies erfolgt mit einer höheren Geschwindigkeit als bei der in 3 dargestellten Arbeitssituation der Werkzeugmaschine 10. Dadurch wird der Abstand A2 auch größer gehalten als der Abstand A1. Im rückwärtigen Bereich, d. h. entgegen der Fahrtrichtung der Werkzeugmaschine 10 ist in diesem Fall kein entsprechender Abstand zwischen der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 notwendig, da sich die Verfahreinheit 12 von einer Bedienperson wegbewegt. Generell wird der Abstand zwischen der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 der Verfahreinheit 12 derart gewählt, dass dieser mindestens der Länge des Bremswegs der Werkzeugmaschine 10 bei einem Abbremsen aus einer maximalen Geschwindigkeit der Verfahreinheit 12 und/oder der Werkzeugmaschine 10 während der Arbeit- oder Verfahrsituation entspricht. Zudem ist es möglich, dass das Einstellen des Abstands zwischen der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 mittels des Steuerelements manuell oder automatisch erfolgt.
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Die in den 3 und 4 dargestellte Werkzeugmaschine 10 weist zudem mindestens einen Sensor zur Detektion der relativen Lage der Schutzhülle 16 zum Gehäuse 14 der Verfahreinheit 12 auf (nicht dargestellt). Dabei kann der Sensor ein Abstandssensor zur Messung des Abstands zwischen der Innenseite der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 sein. Zudem weist die Werkzeugmaschine 10 mindestens eine Vorrichtung zum Stillsetzen der Werkzeugmaschine 10 und/oder der Verfahreinheit 12 durch Abschalten oder Abbremsen der Werkzeugmaschine 10 und/oder der Verfahreinheit 12 bei einer durch den Sensor gemessenen relativen Lageveränderung der Schutzhülle 16 zur Verfahreinheit 12 und/oder einem Unterschreiten eines durch den Abstandssensor gemessenen Mindestabstands zwischen der Innenseite der Schutzhülle 16 und dem Gehäuse 14 der Verfahreinheit 12 (nicht dargestellt).
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5 zeigt eine schematisch dargestellte Vorderansicht der Werkzeugmaschine 10 gemäß den 3 und 4. Man erkennt, dass die Verfahreinheit 12 über Rollen 24 entlang der Schiene 18 geführt wird und die Schutzhülle 16 derart ausgebildet ist, dass sie die Schiene 18 zumindest teilweise überdeckt.
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Die Länge der Schutzhülle 16 berechnet sich nach unterschiedlichen Einsatzsituationen der Werkzeugmaschine 10. Wird ein Schutz in Fahrtrichtung und gegen die Fahrtrichtung der Werkzeugmaschine 10 benötigt, so sollte die Länge der Schutzhülle 16 der Länge der Verfahreinheit 12 mit dem Gehäuse 14 und der Länge des zweifachen Bremswegs der Werkzeugmaschine 10 bei einer entsprechenden Geschwindigkeit der Verfahreinheit 12 entsprechen. Wird eine Schutzwirkung z. B. bei einer Verfahrsituation der Werkzeugmaschine 10 nur in Fahrtrichtung der Werkzeugmaschine 10 benötigt, so kann die Länge der Schutzhülle 16 um die Länge des einfachen Bremswegs der Werkzeugmaschine 10 bei der entsprechenden Geschwindigkeit verkürzt werden. Die Schutzhülle 16 wird dabei aktiv in Fahrtrichtung bewegt. Bei den in 3 und 4 dargestellten Bedingungen ist die Länge der Schutzhülle 16 jeweils gleich. Entsprechend einer Arbeits- und Verfahrsituation der Werkzeugmaschine 10 wird die Schutzhülle 16 entweder in einer mittigen Position mit jeweils gleichen Abständen A1 im vorderen und rückwärtigen Bereich der Verfahreinheit 12 positioniert oder in einer Verfahrsituation aktiv in Fahrtrichtung F bewegt, so dass sich der Abstand A2 gegenüber dem ursprünglichen Abstand A1 vergrößert und entsprechend der höheren Geschwindigkeit der Werkzeugmaschine 10 in der Verfahrsituation ausgebildet wird.
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Bei der portalartig ausgebildeten Werkzeugmaschine 10 kann es sich insbesondere um eine so genannte Schneidanlage handeln. In den 3 bis 5 ist jeweils nur eine Verfahreinheit 12 beziehungsweise eine Seitenwange 20 der Werkzeugmaschine 10 dargestellt. Die beschriebenen Merkmale können jedoch auch ohne weiteres teilweise oder auch identisch an der nicht dargestellten zweiten Verfahreinheit beziehungsweise Seitenwange der portalartige ausgebildeten Werkzeugmaschine 10 angeordnet und ausgebildet sein.