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Die
Erfindung betrifft eine Zerstäuberglocke für einen
Hochrotationszerstäuber,
welche rotationssymmetrisch um eine virtuelle Drehachse ausgebildet
ist, mit einer tellerähnlich
ausgeformten Glockenoberfläche
zur Abgabe von Lack, mit einem ersten zylinder- beziehungsweise
konusähnlichen
zum Einleiten von Lack vorgesehenen Hohlraum, welcher axial hinter
der Glockenoberfläche
angeordnet ist, mit mehreren um die Drehachse angeordneten ersten
Verbindungskanälen
zwischen dem ersten Hohlraum und der Glockenoberfläche und
mit einem zweiten zylinderähnlichen
Hohlraum, welcher sich axial hinter dem ersten zylinderähnlichen
Hohlraum anschließt,
wobei eine axiale Öffnung
durch den zweiten Hohlraum in den ersten Hohlraum vorgesehen ist.
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Es
ist allgemein bekannt, dass in der industriellen Lackiertechnik
zum Beschichten von Werkstücken,
beispielsweise Automobilkarosserien oder Anbauteilen wie Stossfängern, überwiegend
Hochrotationszerstäuber
verwendet werden. Diese werden während
des Lackiervorganges vorzugsweise von Lackierrobotern entsprechend
einem vorprogrammierten Pfad um das zu lackierende Werkstück bewegt.
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Wesentliches
Element eines Hochrotationszerstäubers
ist eine rotationssymmetrische, tellerähnlich ausgeprägte sogenannte
Zerstäuberglocke,
welche beispielsweise einen Durchmesser von 30 mm bis 80 mm aufweist
und welche während
des Betriebes beispielsweise mittels einer Luftturbine in eine Rotation
von einigen 10000 Umdrehungen pro Minute versetzt wird. Axial hinter
der Zerstäuberglocke
mündet
bei einem komplett montierten Hochrotationszerstäuber ein Farbrohr, aus welchem
beim Lackieren eine dosierte Menge an Lack abgegeben wird. Der so
austretende Farbstrang prallt rückwärtig auf
die Zerstäuberglocke
und gelangt durch mehrere Verbindungskanäle an die tellerähnlich ausgeprägte Vorderseite
der rotierenden Zerstäuberglocke.
Von dort erfolgt aufgrund von Fliehkräften eine radiale Bewegung
des Lacks in einer Vielzahl von fadenähnlichen Strängen zur
Aussenkante der Zerstäuberglocke,
an welcher der Zerstäubungsvorgang
im Wesentlichen erfolgt.
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Die
rückwärtige Aufprallfläche der
Zerstäuberglocke
ist vorzugsweise derart ausgeprägt,
dass ein Rückprall
von Lackpartikeln in den Innenbereich des Hochrotationszerstäubers zumeist
vermieden ist. Dennoch ist die Aufprallfläche in der Regel von einem zylindrisch
ausgeprägten
Hohlraum, einer sogenannten Glockenkammer, umgeben, welche insbesondere
bei einem Farbwechsel einer automatischen Reinigung unterzogen wird.
Somit ist gewährleistet,
dass eventuell rückprallende
Lackpartikel zu keiner Verschmutzung oder einer daraus resultierenden
Farbverschleppung führen
sondern innerhalb des ersten Hohlraums verbleiben.
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Axial
hinter der Glockenkammer ist zumeist ein zylindrischer Glockenschaft
mit Innengewinde vorgesehen, mit welchem die Zerstäuberglocke
mittels einer Schraubverbindung mit einer als Hohlrohr ausgeführten Turbinenwelle
verbindbar ist. Das vor dem rückwärtigen Aufprallbereich
der Zerstäuberglocke
mündende
Farbrohr ist hierbei mittig in der hohlen Turbinenwelle geführt.
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Die
Verbindungskanäle,
durch welche ein Lackfluss von der rückwärtigen Aufprallfläche zu einer
vorderseitigen Abgabefläche
der Zerstäuberglocke
ermöglicht
ist, müssen
aus Qualitätsgründen des Lackierergebnisses
einerseits einen so einen geringen Querschnitt aufweisen, dass eine
homogene Aufteilung des Lackflusses in eine Vielzahl von fadenähnlichen
Strängen
ermöglicht
ist. Andererseits entsteht bei einem zu geringen summarischen Querschnitt
der Verbindungskanäle
die Gefahr eines Rückstaus
von Lack, d. h. es wird rückwärtig mehr Lack
in die Glockenkammer geleitet als vorne abfließen kann.
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Ein
derartiger Rückstau
führt zu
massiven Verschmutzungen im rückwärtigen Zerstäuberbereich,
weil rückwärtig Lack
aus der Glockenkammer austritt. Von einer derartigen Verschmutzung
betroffen sind insbesondere die Turbinenhohlwelle und auch der Turbine
selbst. Da dieser Bereich keiner automatischen Reinigung unterzogen
werden kann, akkumulieren sich eventuelle Verschmutzungen und führen sehr
schnell zu einer Fehlfunktion des Zerstäubers, beispielsweise auch
bezüglich
einer optisch basierten Drehzahlregelung.
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So
gibt es je nach Anwendungsfall Zerstäuberglocken der verschiedenen
Hersteller, welche für eine
bestimmte maximale Ausflussrate an Lack ausgelegt sind und welche
in ihrem Nennarbeitsbereich derartige Verschmutzungen vermeiden.
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Nachteilig
ist jedoch, dass – zumeist
ungewollt – die
maximale Ausflussrate, bei welcher keine Verschmutzungen auftreten,
fallweise temporär überschritten
wird. Dies kann einerseits indirekt dadurch begründet sein, dass die Viskosität eines
speziellen Lackes, welche ja das Abfließverhalten des Lackes durch
die Verbindungskanäle
bestimmt, nicht den angenommenen Daten entspricht oder aber auch,
dass programmgemäß kurzzeitig
eine überhöhte Ausflussrate
billigend in Kauf genommen wird. So kommt es situationsweise zu
Verschmutzungen innerhalb des Zerstäubers, welche einen ungeplanten
Reinigungsvorgang erforderlich machen und welche die Verfügbarkeit
einer betreffenden Produktionsanlage in negativer Weise senken.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Zerstäuberglocke
anzugeben, bei welcher Verschmutzungen auch bei einer temporären Überschreitung
der Nennausflussrate vermieden sind.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Zerstäuberglocke
der eingangs genannten Art. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser der axialen Öffnung
zwischen erstem und zweitem Hohlraum kleiner ist als der Durchmesser
des zweiten Hohlraums und dass im radial äußeren Bereich des zweiten Hohlraums
wenigstens ein zweiter Verbindungskanal vorgesehen ist, welcher
mit radialer Richtungskomponente in die Glockenoberfläche mündet.
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Der
erste Hohlraum bzw. die Glockenkammer ist für eine automatische Reinigung
mit einem Lösungsmittel
vorgesehen, weshalb dort auftretende eventuelle Verschmutzungen
nach jedem Reinigungszyklus, spätestens
jedoch bei einem Farbwechsel, beseitigt sind. Für eine derartige Reinigung ist
es beispielsweise möglich,
ein Lösungsmittel
anstelle eines Lackmaterials aus dem Farbrohr strömen zu lassen,
es ist jedoch aber auch denkbar, den Zerstäuber in eine Reinigungsvorrichtung
zu verfahren, in der die Abgabefläche frontal mit einem Lösemittelstrahl
getroffen wird, welcher dann durch die Verbindungskanäle in den
ersten Hohlraum bzw. die Glockenkammer eindringt und dort bei rotierender
Zerstäuberglocke
eine Reinigung bewirkt. Das Farbrohr endet hierbei im ersten Hohlraum,
so dass im Regelfall jegliche innere Verschmutzungen auf den ersten Hohlraum
der Zerstäuberglocke
beschränkt
sind.
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Der
sich axial hinten anschließende
zweite Hohlraum ist entsprechend dem Stand der Technik nicht für eine Verschmutzung
vorgesehen, insbesondere auch, weil keine automatische Reinigungsmöglichkeit
vorhanden ist. Vielmehr ist der Zerstäuber in einem derartigen Verschmutzungsfall
zu demontieren und von manuell zu reinigen. Der zweite Hohlraum
ist vorzugsweise als Schaft auszuführen, welcher an eine Turbinenhohlwelle
eines Zerstäubers anzuschrauben
ist.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, eine durch die Öffnung
aus dem ersten in den zweiten Hohlraum eindringende Lackmenge unmittelbar
zur Abgabefläche
der Zerstäuberglocke
abzuleiten. Dies erfolgt mittels eines oder auch mehrerer zweiter
Verbindungskanäle
bzw. Bohrungen, welche jeweils einen radial außen liegenden Bereich des zweiten Hohlraums
mit der Abgabefläche
verbinden. Zur Ausnutzung der auftretenden Fliehkräfte ist
es sowohl zweckmäßig, die
hohlraumseitige Mündung
des Verbindungskanals radial außen
am zweiten Hohlraum vorzusehen, als auch eine radial nach außen gerichtete
Verlaufskomponente des Verbindungskanals vorzusehen. Vorzugsweise
ist die hohlraumseitige Mündung
zudem im axial vorderen Bereich der zweiten Hohlraum vorzusehen,
um ein sofortiges Ableiten der eindringenden Lackmenge ohne Umwege
längs des
zweiten Hohlraums sicher zu stellen.
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Auf
diese Weise ist – mit
Ausnahme des axial vorderen Stirnbereiches des zweiten Hohlraums – deren
Verschmutzung in vorteilhafter Weise vermieden, auch wenn die Ausflussrate
an Lack temporär überschritten
ist. Zudem wird stets die gesamte für einen Lackiervorgang ursächlich vorgesehene
Lackausflussmenge letztendlich einer Beschichtung zugeführt, so
dass eine Unterbeschichtung des zu lackierenden Werkstückes vermieden
ist.
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Ebenso
vorteilhaft ist durch die erfindungsgemäßen zweiten Verbindungskanäle auch
eine zumindest partielle automatische Reinigung des zweiten Hohlraums
ermöglicht.
Wenn nämlich
beispielsweise beim Reinigen gezielt eine so hohe Ausflussrate an
Lösungsmittel
durch das Farbrohr dosiert wird, dass ein kompletter Abfluss durch
die ersten Verbindungskanäle
nicht möglich
ist, so tritt ein Teil des Lösungsmittels
ebenfalls in den Stirnbereich der zweiten Hohlraum ein, bewirkt
dort eine Reinigung und wird durch die zweiten Verbindungskanäle der Abgabefläche zugeführt.
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Somit
ist in vorteilhafter Weise ein Verschmutzen des zweiten Hohlraums
und der rückwärtig an
diesen angrenzenden Komponenten, wie insbesondere der Turbine, vermieden
oder zumindest deutlich reduziert und zudem ist eine Reinigungsmöglichkeit
der gegebenenfalls dennoch verschmutzten Teilbereiche gegeben.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform der Zerstäuberglocke
ist die axiale Öffnung
zwischen erstem und zweitem Hohlraum blendenartig ausgeprägt, wobei
deren Durchmesser kleiner ist als der maximale Durchmesser des ersten Hohlraums.
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Durch
eine derartig blendenförmige
Abgrenzung der beiden aneinander grenzenden Hohlräume ist
ein Übertritt
von Lackpartikeln von dem ersten Hohlraum in den zweiten Hohlraum
zumindest erschwert, was sich vorteilhaft auf eine verringerte Verschmutzung
der sich anschließenden
Innenbereiche eines Zerstäubers
auswirkt. Ein Mindestdurchmesser der Blendenöffnung ist in jedem Fall größer als
der Außendurchmesser
des diese durchquerenden Farbrohrs. Zudem ist ein genügend großer Spalt
zwischen Farbrohr und Öffnung
vorzusehen, so dass bedarfsweise ein Farbabfluss aus dem ersten
in den zweiten Hohlraum ermöglicht
ist.
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Eine
weitere Ausführung
einer erfindungsgemäßen Zerstäuberglocke
ist dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hohlraum an seiner axial
hinten liegenden Stirnseite offen ist. Hier ist nämlich eine Blendenähnliche Öffnung bzw.
Verschmutzungsbarriere zu axial weiter hinten im Zerstäuber angeordneten
Komponenten wie einer Turbine nicht zweckmäßig, wie es insbesondere zwischen
erstem und zweitem Hohlraum der Fall ist.
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Um
eine Schraubverbindung einer erfindungsgemäßen Zerstäuberglocke mit einer Turbinenhohlwelle
des Zerstäubers
zu ermöglichen,
ist der radial äußere Bereich
des zweiten Hohlraums zumindest teilweise mit einem Innengewinde
versehen, welches an ein entsprechendes Außengewinde am axialen Ende
der Turbinenhohlwelle angepasst ist.
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In
einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Zerstäuberglocke ist derjenige Teil
der Glockenoberfläche
bzw. Abgabefläche,
welcher axial vor dem ersten Hohlraum angeordnet ist, durch ein
separates Bauteil gebildet.
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Dies
ermöglicht,
den ersten Hohlraum zunächst
als zylinderähnliche
Vertiefung in der Abgabefläche
der Zerstäuberglocke
auszuführen
und diesen dann axial vorne mit einer scheibenähnlichen Abdeckung zu versehen,
welche beispielsweise durch nasenähnliche Rastelemente mit der
Zerstäuberglocke verbunden
ist. Die ersten Verbindungskanäle
zwischen dem ersten Hohlraum und der Abgabefläche sind in diesem Fall beispielsweise
mittels einer gezahnten Aussenkante der Abdeckung realisiert, welche
auf der Abgabefläche
aufliegt. Somit ist es besonders einfach möglich, eine Anpassung der ersten Verbindungskanäle an betriebliche
Gegebenheiten durchzuführen
oder aber in entsprechenden Wartungszyklen auch bei entfernter Abdeckung
eine manuelle Reinigung des ersten Hohlraums durchzuführen, welcher
zumeist sehr schwer zugänglich
für Reinigungswerkzeuge
wie beispielsweise Bürsten
ist.
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Entsprechend
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zerstäuberglocke
sind die ersten Verbindungskanäle
schlitzartig ausgeführt. Dies
bewirkt eine eher filmartige Verteilung des Lackmaterials auf der
Abgabefläche
der Zerstäuberglocke,
was sich für
einige Lackmaterialien als vorteilhaft bezüglich der Lackierqualität auswirkt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
sind den weiteren abhängigen
Ansprüchen
zu entnehmen.
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Anhand
der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sollen die
Erfindung, weitere Ausführungsformen
und weitere Vorteile näher
beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
erste Zerstäuberglocke
ohne Lackfluss,
-
2 eine
erste Zerstäuberglocke
mit erstem Lackfluss,
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3 eine
erste Zerstäuberglocke
mit zweitem Lackfluss,
-
4 eine
zweite Zerstäuberglocke
mit drittem Lackfluss,
-
5 eine
dritte Zerstäuberglocke
mit viertem Lackfluss sowie
-
6 einen
Zerstäuber
mit Turbine und Zerstäuberglocke.
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1 zeigt
eine erste Zerstäuberglocke ohne
Lackfluss in einer schematischen Schnittdarstellung 10.
Eine zu einer virtuellen Drehachse 16 rotationssymmetrisch
angeordnete, tellerähnlich
ausgeformte Zerstäuberglocke
ist an ihrem rückwärtigen Schaft
mit einem hohlen Turbinenwellenschaft 36 verschraubt. Längs der
Drehachse 16 ist mittig im Inneren des Turbinenwellenschaftes 36 ein
Farbrohr 22 angeordnet, welches rückwärtig über einen nicht gezeigten Ventilblock
an eine Farbversorgung für verschiedene
Farben angeschlossen ist. Wahlweise ist das Farbrohr 22 mittels
des Ventilblocks zu Reinigungszwecken auch mit einer Lösemittelversorgung zu
verbinden.
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In
seinem axial vorderen Bereich quert das Farbrohr 22 einen
zweiten Hohlraum 20 und mündet in einen ersten Hohlraum 18,
welcher eine sogenannte Glockenkammer darstellt. Der zweite Hohlraum 20 entspricht
im Wesentlichen dem Innenraum des als Hohlzylinder ausgeprägten Schaftes
der Zerstäuberglocke.
Für den
Fall eines Austrittes eines Lackstrahls aus dem Farbrohr 22 prallt
dieser rückwärtig auf
ein separates rotationssymmetrisches Bauteil 14, welches
den ersten Hohlraum 18 stirnseitig zur tellerförmig ausgeformten
Glockenoberfläche 12 abschließt und welches
auf seiner dem Farbrohr 22 zugewandten Seite kegelförmig ausgeformt
ist. Dies bietet den Vorteil, dass sich ein mittig auftreffender Lackstrahl
ohne einen nennenswerten Rückpralleffekt
teilt, was einer Verschmutzung entgegenwirkt. Das rotationssymmetrische
Bauteil 14 ist längs
seines Umfangs zackenähnlich
ausgestaltet, so dass an der Grenzfläche zur tellerähnlich ausgeformten
Glockenoberfläche 12,
welche eine Abgabefläche
für Lackmaterial
darstellt, mehrere erste Verbindungskanäle 34 gebildet sind,
nämlich
je Zacken ein erster Verbindungskanal 34. Durch entsprechende
Ausgestaltung des Bauteils 14 sind auch schlitzähnliche erste
Verbindungskanäle 34 realisierbar.
Somit ist ein Lackfluss aus dem Farbrohr 22 durch die ersten
Verbindungskanäle 34 an
die Glockenoberfläche 12 ermöglicht.
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Der
erste Hohlraum 18 ist in seinem axial hinteren Bereich
konusähnlich
verengt, um so ein eventuelles Austreten von Lackpartikeln durch
eine blendenähnliche
axiale Öffnung 26 in
den zweiten axial hinter dem ersten Hohlraum 18 angeordneten Hohlraum 20 zu
verhindern oder zumindest zu reduzieren. Der zweite Hohlraum 20 seinerseits
ist in seinem axial hinteren Stirnbereich 30 offen, auch
um so ein Aufschrauben der Zerstäuberglocke
auf den Turbinenschaft zu ermöglichen.
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2 zeigt
die erste Zerstäuberglocke
mit erstem Lackfluss 42 in einer Schnittdarstellung 40. Es
werden dieselben Bezugszeichen wie in 1 verwendet.
Die Ausflussrate des Lackflusses 42 ist unterhalb der Ausflussrate,
für welchen
die Zerstäuberglocke
ausgelegt ist. Es entsteht daher kein Rückstau des Lackes beim Durchqueren
der ersten Verbindungskanäle 34 an
die Glockenoberfläche 12 bzw.
Abgabefläche 12.
Es erfolgt eine Teilung des Strahls 42 in einen ersten 44 und
zweiten 46 Teilstrang, wobei eigentlich eine Aufteilung
in beliebig viele Teilsträge
erfolgt, welche das separate konusähnliche Bauteil 14 rückwärtig film-
bzw. fadenähnlich
umschließen.
Dies stellt einen Sollbetriebszustand der Zerstäuberglocke dar, welcher von
der Verschmutzung her unkritisch ist.
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3 zeigt
die erste Zerstäuberglocke
mit zweiten Lackfluss 52 in einer Schnittdarstellung 50. Es
werden dieselben Bezugszeichen wie in 1 verwendet.
Die Ausflussrate des Lackflusses 52 ist temporär oberhalb
der Ausflussrate, für
welchen die Zerstäuberglocke
ausgelegt ist. Es entsteht daher ein zeitweiliger Rückstau des
Lackes im ersten Hohlraum 18, beispielsweise in Form von
einem Nebel oder Tropfen, was ein erhöhtes Verschmutzungsrisiko in
sich birgt. Ein Teil des Lackflusses 50 verläuft zunächst entsprechend
der vorherigen Fig. durch die Verbindungskanäle 34 an die Glockenoberfläche 12, wie
mit den Teilsträngen 54 und 56 angedeutet.
Ein anderer Teil des Lackflusses 50 gelangt rückwärtig durch
die axiale Öffnung 26 als
Teilstränge 58, 60 in den
zweiten Hohlraum 20, der zunächst einem hohen Verschmutzungsrisiko
ausgesetzt ist. Bedingt durch die an der rotierenden Zerstäuberglocke
wirkenden Zentrifugalkräfte
bewegen sich die Lackpartikel bzw. die Lackstränge 58, 60 radial
nach außen
an die Begrenzungsfläche 24 des
zweiten Hohlraums 20. Dort werden die Lackstränge über die
zweiten Verbindungskanäle 32 ebenfalls
durch Einwirkung einer Zentrifugalkraft an die Glockenoberfläche bzw.
Abgabefläche 12 geleitet,
wo sie dann zusammen mit den Lacksträngen 54, 56 als
Lackstränge 62, 64 vereint
in Richtung der Glockenkante fließen, an der eine Zerstäubung erfolgt.
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Es
sei noch einmal herausgestellt, dass die zeichnerische Darstellung
in wenigen Lacksträngen 54, 56, 58, 60, 62, 64 lediglich
exemplarisch ist und eine Vielzahl von radial von der Drehachse 16 ausgehenden
Lacksträngen
andeutet.
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Die
Anzahl der zweiten Verbindungskanäle 32, welche quasi
als Überlaufkanäle dienen,
beträgt zweckmäßigerweise
weniger als die Vielzahl an ersten Verbindungskanälen 34,
beispielsweise zwei oder vier. Die Mündungen der zweiten Verbindungskanäle beeinflussen
nämlich
den normalen Lackfluss entlang der Glockenoberfläche 12, sind aber
nur in Ausnahmefällen
kurzzeitig aktiv, nämlich
wenn eine temporäre
sogenannte Überfütterung
der Glocke aufgrund einer zu hohen Lackflussrate vorliegt.
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Aufgrund
der Abführung
der rückwärtig aus dem
ersten Hohlraum 18 austretenden Lackstränge 58, 60,
welche auch nur aus einzelnen Lackpartikeln bestehen können, durch
die zweiten Verbindungskanäle 32 ist
in vorteilhafter Weise ein Verschmutzen des zweiten Hohlraums 20 und
axial dahinter angeordneter Komponenten, beispielsweise einer Turbine,
vermieden. Die an der Glockenoberfläche 12 austretenden
Lackstränge 58, 60 beeinflussen
in geringfügiger
Weise das Sprühverhalten
des Hochrotationszerstäubers,
was aber aufgrund der Kurzzeitigkeit des Auftretens vertretbar ist.
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Im
Falle eines Farbwechsels wird ein Lösungsmittel durch das Farbrohr 22 gedrückt, welches sich
in einer sehr ähnlichen
Art und Weise wie der Lack verteilt, also auch in dem axial vorne
liegenden Bereich des zweiten Hohlraums 20. Durch einen
entsprechend gepulsten Ausfluss wird eine verbesserte Reinigungswirkung
erreicht, wobei das Lösungsmittel
komplett über
die Glockenoberfläche 12 beispielsweise
in einen Sammelbehälter
abgeführt
wird.
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4 zeigt
eine zweite Zerstäuberglocke
mit drittem Lackfluss in einer Schnittdarstellung 70. Es werden
dieselben Bezugszeichen wie in 1 verwendet.
Der Lackfluss entspricht dem überhöhten Lackfluss
aus der 3 zuvor, jedoch weist die Zerstäuberglocke
keine zweiten Verbindungskanäle 32 auf,
welche eine Verschmutzung des zweiten Hohlraums 20 und
der axial dahinter liegenden Zerstäuberkomponenten verhindern.
Die rückwärtig aus
dem ersten Hohlraum 18 durch die axiale Öffnung 26 austretenden
Lackstränge 72, 74,
welche durchaus auch in Form eines Nebels oder einzelner Lackpartikel
vorliegen können,
führen
im Inneren des Turbinenwellenschaftes 36 zu erheblichen
Verschmutzungen 76, 78, welche die Funktionsfähigkeit
des Zerstäubers negativ
beeinflussen. Es ist beispielsweise auch denkbar, dass eine Regelung
der Turbinendrehzahl, welche auf der optischen Auswertung einer
sich mit der Turbine drehenden schwarz- weiß Fläche beruht, bei entsprechender
Verschmutzung derselben nicht mehr korrekt arbeitet.
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5 zeigt
eine dritte Zerstäuberglocke
mit viertem Lackfluss in einer Draufsicht 80. Die ersten Verbindungskanäle 84 münden in
einer Vielzahl kreisförmig
um eine Drehachse 86 in der Glockenoberfläche 88.
Von dort breiten sich radial Lackstränge 92 zur Glockenaussenkante
aus, wo dann eine Zerstäubung
erfolgt. Aus vier angedeuteten zweiten Verbindungskanälen 82 treten
ebenfalls radial Lackstränge 90 aus,
welche temporär
aus einer erhöhten Lackflussrate
resultieren und welche sich ohne die zweiten Verbindungskanäle 82 in
Form von Verschmutzungen im Zerstäuberinneren absetzen würden.
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6 zeigt
einen Zerstäuber
mit Turbine und Zerstäuberglocke
in einer Darstellung 100. In einem zylinderähnlichen
Zerstäubergehäuse 114 ist
rotationssymmetrisch um eine Drehachse 106 eine Turbine 102 angeordnet,
welche eine Hohlwelle 104 antreibt, an deren axialem Ende
eine Zerstäuberglocke 108 befestigt
ist. Ein längs
der Drehachse 106 verlaufendes und unmittelbar hinter der
Zerstäuberglocke 108 endendes
Farbrohr ist nicht dargestellt, aber als vorhanden anzunehmen. Angedeutet
sind auch als kreisförmig
um die Drehachse anzunehmende Lenkluftbohrungen 112, aus
welchen eine steuerbare Lenkluft strömt, mit der die eigentlich
tangential von der Glockenkante abgespritzten Lackpartikel in Richtung
der Lenkluft 110 abgelenkt werden können. Hiermit ist das Sprühverhalten
des Lackzerstäubers beeinflussbar.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erste
Zerstäuberglocke
ohne Lackfluss
- 12
- tellerähnlich ausgeformte
Glockenoberfläche/Abgabefläche
- 14
- separates
Bauteil mit Anteil an Glockenoberfläche
- 16
- virtuelle
Drehachse
- 18
- erster
Hohlraum
- 20
- zweiter
Hohlraum
- 22
- Farbrohr
- 24
- radial äußere Begrenzungsfläche des
zweiten Hohlraums
- 26
- axiale Öffnung zwischen
erstem und zweiten Hohlraum
- 30
- axiale Öffnung im
hinteren Bereich des zweiten Hohlraums
- 32
- zweite
Verbindungskanäle.
- 34
- erste
Verbindungskanäle
- 36
- Turbinenwellenschaft
- 40
- erste
Zerstäuberglocke
mit erstem Lackfluss
- 42
- erster
Lackfluss im Farbrohr
- 44
- erster
Teilstrang des ersten Lackflusses
- 46
- zweiter
Teilstrang des ersten Lackflusses
- 50
- erste
Zerstäuberglocke
mit zweitem Lackfluss
- 52
- zweiter
Lackfluss im Farbrohr
- 54
- erster
Teilstrang des zweiten Lackflusses
- 56
- zweiter
Teilstrang des zweiten Lackflusses
- 58
- dritter
Teilstrang des zweiten Lackflusses
- 60
- vierter
Teilstrang des zweiten Lackflusses
- 62
- fünfter Teilstrang
des zweiten Lackflusses
- 64
- sechster
Teilstrang des zweiten Lackflusses
- 70
- zweite
Zerstäuberglocke
mit drittem Lackfluss
- 72
- erste
Verschmutzungswolke
- 74
- zweite
Verschmutzungswolke
- 76
- Verschmutzung
- 80
- dritte
Zerstäuberglocke
mit viertem Lackfluss
- 82
- zweite
Verbindungskanäle
- 84
- erste
Verbindungskanäle
- 86
- virtuelle
Drehachse
- 88
- tellerähnlich ausgeformte
Glockenoberfläche
- 90
- zweiter
Teilstrang des vierten Lackflusses
- 92
- erste
Teilstränge
des vierten Lackflusses
- 100
- Zerstäuber mit
Turbine und Zerstäuberglocke
- 102
- Turbine
- 104
- Turbinenschaft
- 106
- virtuelle
Drehachse
- 108
- vierte
Zerstäuberglocke
- 110
- Lenkluft
- 112
- Lenkluftbohrung
in Lenkluftring
- 114
- Zerstäubergehäuse