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Stand der Technik
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RFID-Tags
sind aus vielen Anwendungen bekannt, die zur Identifizierung von
Personen, Waren, Zugangsberechtigungen und anderem mehr eingesetzt
werden. Diese RFID-Tags sind passive Systeme, die eine Antenne aufweisen.
Wenn sich diese Antenne in dem Sendebereich eines RFID-Lesegeräts befindet,
entzieht die Antenne des RFID-Tags dem elektromagnetischen Feld ausreichend
Energie, um im RFID-Tag Funktionen auszuführen beziehungsweise Informationen
zu an das RFID-Lesegerät
senden.
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Diese
Informationen werden von dem RFID-Lesegerät empfangen und werden von
dem RFID-Lesegerät
erkannt und weiterverarbeitet werden. Beispielsweise kann auf diese
Weise die Zugangsberechtigung einer Person zu einem Raum oder einem
Werkzeugschrank überprüft und gegebenenfalls
das zugehörige
Schloss geöffnet
werden. Des Weiteren ist es beispielsweise auch möglich, die Anwesenheit
eines Mitarbeiters einer Wach- und Schließgesellschaft
an bestimmten Kontrollpunkten zu erfassen und zu protokollieren,
wenn an jedem Kontrollpunkt ein Lesegerät vorhanden ist. Die Anwesenheit
der Person wird von dem Lesegerät
dann festgestellt, wenn ein dieser Person zugeordnetes RFID-Tag
in die Nähe
des Lesegeräts
gebracht wird. Der Sendebereich eines Lesegeräts beträgt typischerweise weniger als
10 Zentimeter. Die Anwesenheit dieser Person kann beispielsweise
zusammen mit der Uhrzeit in dem Lesegerät abgespeichert wird. Des Weiteren
werden RFID-Tags auch zur Warenverfolgung bei Logistikketten und
zum Schutz sicherheitsrelevanter Bauteile vor Fälschungen eingesetzt.
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Die
Lesegeräte
können
auch Bestandteil von Schließanlagen
sein, mit deren Hilfe Türen,
Schränke
und andere mit Schlössern
versehenen Dinge entriegelt beziehungsweise verschlossen werden
können.
Die Lesegeräte
müssen
eine eigene elektrische Energieversorgung haben. Dies ist immer
dann völlig unproblematisch,
wenn die Lesegeräte
beispielsweise an das elektrische Netz eines Gebäudes angeschlossen werden können. Problematisch
wird es dann, wenn ein elektrisches Netz nicht verfügbar ist und
daher eine Batterie zur Energieversorgung erforderlich ist. Diese
Batterien haben eine begrenzte Speicherkapazität und werden durch den Energieverbrauch
des RFID-Lesegeräts
kontinuierlich entladen. Bei vielen Anwendungen von RFID-Lesegeräten, für die nur
ein kleiner Bauraum zur Verfügung steht,
steht auch nur eine kleine Batterie mit einer entsprechend kleinen
Kapazität
zur Verfügung. Wenn
zum Beispiel ein solches RFID-Lesegeräts Teil eines elektronischen
Schließsystems
ist, welches zum Öffnen
von Türen
oder Werkzeugschränken
und anderem mehr eingesetzt wird, dann muss die Funktionsfähigkeit
der RFID-Lesegeräte
für eine
lange Zeit, in aller Regel mehrere Jahre, gewährleistet sein.
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Die
am Markt verfügbaren
Systeme von RFID-Lesegeräten
werden oft mit Lithium-Batterien mit einer Ausgangsspannung von
3,6 V und einer Kapazität
von circa einer Amperestunde (1 Ah) mit Energie versorgt. Dabei
reicht die Kapazität
der Batterien für
eine Betriebsdauer von etwa 6 bis 12 Monaten. Danach ist die Batterie
entleert und in Folge dessen das Lesegerät nicht mehr funktionsfähig. Um
dies zu vermeiden muss man rechtzeitig, das heißt etwa alle sechs Monate,
die Batterie wechseln. Allerdings ist dies aus Kostengründen nicht
akzeptabel.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen,
mit dessen Hilfe es möglich
ist, den Energieverbrauch des Lesegeräts, ohne Einschränkungen
in der Funktionalität,
deutlich zu verringern, so dass die Speicherkapazität der Batterie
für mehrere
Jahre, idealer Weise für
mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre ausreicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zum Detektieren der Anwesenheit eines RFID-Tags oder eines
Handgeräts
mit einer Antenne in der Nähe
eines RFID-Lesegeräts
gelöst,
bei dem zu diskreten Zeitpunkten T1, Ti+1,
Ti+2 ... Ti+n ein elektrischer
Schwingkreis aktiviert und anschließend deaktiviert wird, und
bei dem nach dem Deaktivieren des Schwingkreises der zeitliche Verlauf
einer in dem Schwingkreis herrschenden elektrischen Spannung ausgewertet
wird und aus dem Verlauf, der in dem Schwingkreis herrschenden elektrischen
Spannung auf die Anwesenheit eines RFID-Tags oder eines Handgeräts mit einer
Antenne in der Nähe
des RFID-Lesegeräts
geschlossen wird.
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Wenn
sich kein RFID-Tag und kein Handgerät im Sendebereich des Lesegeräts befinden,
dann bleibt das Lesegerät
weitestgehend deaktiviert und verbraucht dadurch fast keine elektrische
Energie. Zu einem späteren
Zeitpunkt, beispielsweise 2 s später,
wird der Vorgang wiederholt und erst, wenn sich ein RFID-Tag oder
ein Handgerät
im Sendebereich des Lesegeräts
befindet, wird das Lesegerät
vollständig
aktiviert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist gewissermaßen
der üblichen
Funktion eines RFID-Lesegeräts
vorgelagert und erlaubt es, das RFID-Lesegerät in seiner vollen Funktionalität nur dann
zu betreiben, wenn sich überhaupt
ein RFID-Tag oder ein Handgerät
mit einer Antenne, welches zum Ein- oder Auslesen bestimmter Parameter
in oder aus dem RFID-Lesegerät
vorgesehen ist, in dem Sendebereich des RFID-Lesegeräts befindet.
Wenn sich nämlich
kein RFID-Tag oder kein Handgerät
mit einer Antenne in der Nähe
des RFID-Lesegeräts
befindet, ist es nicht erforderlich, dass das RFID-Lesegerät in Funktion
ist und Energie verbraucht. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird nur zu diskreten Zeitpunkten Ti, Ti+1, ... für eine sehr kurze Zeit, nämlich beispielsweise
für eine
Dauer von weniger als 20 Millisekunden (ms), ein elektrischer Schwingkreis
bestehend aus einer Spule und einer Kapazität aktiviert und nach Ablauf
dieser sehr kurzen Zeit wieder deaktiviert. Danach baut sich die
elektrische Spannung in dem elektrischen Schwingkreis ab. Dieser
zeitliche Verlauf der elektrischen Spannung nach dem Deaktivieren
des elektrischen Schwingkreises wird erfindungsgemäß ausgewertet
und aus dem Verlauf auf die Anwesenheit eines RFID-Tags oder eines
Handgeräts
mit einer Antenne, welches zum Ein- und/oder Auslesen von Daten
oder Parametern aus dem RFID-Lesegerät geeignet ist, geschlossen.
Nur wenn diese Prüfung
positiv ist, dann braucht das RFID-Lesegerät überhaupt in Betrieb sein und
es kann dann für
die Dauer der Datenübertragung
zwischen dem RFID-Lesegerät
und dem RFID-Tag beziehungsweise dem Handgerät aktiv sein. Danach kann das RFID-Lesegerät wieder
ausgeschaltet beziehungsweise wesentliche Teile des RFID-Lesegeräts abgeschaltet
werden, so dass nur noch die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderliche Funktionalität
bereitgestellt wird und infolgedessen der Energieverbrauch drastisch
reduziert wird.
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Bei
einer realisierten Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Schwingkreis für etwa
4 Perioden angeregt, was bei einer Frequenz von 125 kHz, etwa 32 μs dauert.
Inklusive der nachfolgenden Auswertung beträgt die Gesamtdauer der Erkennung
etwa 100 μs.
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Es
hat sich bei praktischen Versuchen herausgestellt, dass beispielsweise
bei einem elektronischen Schließsystem
durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens die Lebensdauer
einer Batterie von durchschnittlich 8 bis 9 Monaten auf etwa 10
Jahre erhöht
hat, vorausgesetzt, man belastet die Batterie in dieser Zeit nicht
mit anderen Verbrauchern, wie zum Beispiel der elektrisch betätigten Verriegelung
und Entriegelung eines Schlosses.
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Dies
bedeutet, dass sich der durchschnittliche Energieverbrauch des RFID-Lesegeräts auf weniger
als 10% reduziert hat, ohne dass dem Anwender oder Nutzer des RFID-Lesegeräts ein Nachteil hinsichtlich
Komfort und Funktionalität
entstanden wäre.
Bei einer Lebensdauer von 10 Jahren für die Batterie ist ein Auswechseln
der Batterie in vielen Fällen
nicht erforderlich.
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Es
hat sich bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung als
zielführend
herausgestellt, wenn der zeitliche Abstand ΔT zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Zeitpunkten, zu denen der Schwingkreis aktiviert wird, größer als
0,5 s und kleiner als 5 s ist.
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Grundsätzlich gilt:
Je größer der
zeitliche Abstand ΔT
zwischen zwei Aktivierungen des elektrischen Schwingkreises ist,
desto größer ist
die erzielbare Energieeinsparung. Andererseits ist es natürlich auch
so, dass der Nutzer beispielsweise eines Schließsystems, der einen Schrank
mit Hilfe eines RFID-Tags öffnen
will, nicht lange warten will, bis das Lesegerät aktiv wird und das Schloss öffnet. Daher ist
dieser zeitliche Abstand ΔT
ein Kompromiss zwischen dem Aspekt der Energieeinsparung und dem Anspruch
des Nutzers an eine prompte Reaktion des RFID-Lesegeräts. Selbstverständlich hängt ein
optimaler zeitlicher Abstand auch vom Einsatzort beziehungsweise
von der Art der Anwendung ab.
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Es
hat sich ein weiterer wichtiger Parameter zur Reduktion des Energieverbrauchs
im ”Standby-Betriebs” ist die
sogenannte Aktivierungsdauer, das heißt der Zeitspanne zwischen
dem Aktivieren und dem Deaktivieren des Schwingkreises. Es hat sich
als zielführend
erwiesen, wenn die Aktivierungsdauer weniger als 20 ms beträgt. Bevorzugt
ist jedoch eine Aktivierungsdauer von weniger als 100 μs und besonders
bevorzugt von 32 μs
oder weniger. Bei einer Eigenfrequenz des Schwingkreises von 125 KHz
ist es möglich,
beispielsweise nach vier Perioden den Schwingkreis wieder zu deaktivieren,
was einer Aktivierungsdauer von etwa 32 μs entspricht. Nach diesen vier
Perioden ist die Schwingung in dem Schwingkreis ausreichend stabil
und es kann dann nach dem Deaktivieren mit ausreichender Genauigkeit
und Reproduzierbarkeit der zeitliche Verlauf der elektrischen Spannung
in dem Schwingkreis analysiert werden.
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Wenn
man beispielsweise unterstellt, dass der zeitliche Abstand ΔT zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Aktivierungen des Schwingkreises zwei Sekunden
beträgt
und die Aktivierungsdauer 32 μs entspricht,
dann wird durch den Vergleich dieser beiden Zeiträume deutlich,
dass der Schwingkreis nur einen Bruchteil der Zeit aktiviert sein
muss. In dem übrigen
Zeitraum verbraucht das RFID-Lesegerät nahezu keine Energie. Es
ist lediglich eine gewisse Energie erforderlich, um einen Mikroprozessor
so zu betreiben, dass er nach zwei Sekunden wieder den Schwingkreis
aktiviert und nach Ablauf der Aktivierungsdauer wieder deaktiviert.
Danach muss der Mikroprozessor noch die Auswertung des spannungszeitlichen
Verlaufs der elektrischen Spannung im Schwingkreis ausführen. Alles
in allem führt
das erfindungsgemäße Verfahren
in vielen Anwendungen zu einer Reduktion des durchschnittlichen
Energiebedarfs um den Faktor 40, was sich in einer ersten Nehrung
in einer entsprechenden Verlängerung
der Lebensdauer der Batterie niederschlägt.
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Um
eine Aussage machen zu können,
ob sich im Sendebereich des RFID-Lesegeräts ein RFID-Tag oder ein Handgerät befindet,
wird die Entladung des Schwingkreises, der gleichzeitig die Sendeantenne
des Lesegeräts
darstellt, nach dem Deaktivieren mit einer Referenzentladung verglichen.
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Dabei
ist es in aller Regel so, dass die Referenzentladung erfasst wird,
wenn sich kein RFID-Tag und auch kein Handgerät mit einer Antenne im Sendebereich
des RFID-Lesegeräts
befinden. Dann baut sich die Spannung im Schwingkreis vergleichsweise langsam
ab, da nur die Ohmschen Widerstände
zum Spannungsabbau beitragen. Wenn sich jedoch nach dem Deaktivieren
des Schwingkreises im Einflussbereich des RFID-Lesegeräts die Antenne eines Handgeräts oder
ein RFID-Tag, das auch eine Antenne aufweist, befindet, nehmen diese
Antennen einen Teil der von dem Schwingkreis ausgesandten in Form elektromagnetischer
Wellen emittierten Energie auf und beschleunigen dadurch den Spannungsabfall
in dem elektrischen Schwingkreis.
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Durch
den Vergleich des Spannungsabfalls nach dem Deaktivieren des RFID-Lesegeräts mit einer
Referenzentladung ist es daher möglich,
die Anwesenheit eines RFID-Tags oder der Antenne eines Handgeräts zu detektieren.
Es ist selbstverständlich auch
möglich,
die Referenzentladung dann vorzunehmen, wenn sich ein RFID-Tag oder
die Antenne eines Handgeräts
im Einflussbereich eines RFID-Lesegeräts befindet.
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Des
weiteren ist auch möglich,
da in der Regel die Antenne eines RFID-Tags und die Antenne eines
Handgeräts
unterschiedlich groß sind
und infolgedessen unterschiedlich viel Energie aufnehmen, zu erkennen,
ob sich ein RFID-Tag oder ein Handgerät im Sendeberich des Lesegeräts befindet.
In Abhängigkeit
dieser Unterscheidung kann dann in einen entsprechenden Zweig eines
nachgelagerten Computer-Programms verzweigt werden, so dass die
gewünschten
Funktionalitäten
in Abhängigkeit
bereitgestellt werden können.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der zeitliche
Verlauf der Entladung des Schwingkreises nach dem Deaktivieren des Schwingkreises
in einem Analog/Digital-Wandler
eines Mikroprozessors vorgenommen wird. Viele am Markt befindliche
Mikroprozessoren verfügen über einen
solchen A/D-Wandlereingang,
so dass es lediglich erforderlich ist, zwischen dem Schwingkreis und
dem AD-Wandlereingang des Mikroprozessors einen Ohmschen Widerstand
R2 anzuordnen und in dem Mikroprozessor nach dem Deaktivieren des Schwingkreises
die am AD-Wandlereingang anliegenden Spannungssignale auszuwerten
und aus dem zeitlichen Verlauf dieser Signale auf das Vorhandensein
eines RFID-Tags oder eines Handgeräts mit Antenne zu schließen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine vom A/D-Wandler erfasste und ausgewertete Entladung des
Schwingkreises als Referenz-Entladung abgespeichert, wenn einer
oder mehrere Bedingungen erfüllt
sind:
Unmittelbar nach dem Einsetzen der Batterie oder dem
Einschalten des RFID-Lesegeräts,
wird der erste vom A/D-Wandler
ausgewertete zeitliche Verlauf der Spannung U(t) als Referenz-Entladung
abgespeichert.
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Zusätzlich können auch
in vorgegebenen zeitlichen Abständen
oder wenn bestimmte Ereignisse eintreten, der dann aktuell erfasste
und ausgewertete zeitliche Verlauf der elektrischen Spannung U(t) als
Referenz-Entladung abgespeichert werden. Ein Beispiel für eine solche
ereignisgesteuerte Abspeicherung einer Referenz-Entladung ist folgende
Situation:
Wenn nach dem erfindungsgemäßen Verfahren – das heißt durch
den Vergleich der aktuellen Entladung mit der Referenz-Entladung – die Anwesenheit eines
RFID-Tags detektiert wurde und in der daran anschließenden Einlese-Routine
keine Daten eingelesen werden konnten, dann wird die aktuelle Entladung
als neue Referenz-Entladung abgespeichert, weil man davon ausgeht,
dass sich kein RFID-Tag im Sendebereich des RFID-Lesegeräts befindet (sonst hätten ja
Daten eingelesen werden können)
und die Änderung
des zeitlichen Verlaufs der Entladung eine andere Ursache hat. Beispielsweise
könnte
ein metallischer Gegenstand im Sendebereich des RFID-Lesegeräts abgestellt
worden sein, der den zeitlichen Verlauf der elektrischen Spannung
des Schwingkreises beeinflusst.
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Ein
anderes Ereignis, welches das erneute Abspeichern der Referenz-Entladung
auslöst,
könnte sein,
dass die aktuelle Entladung langsamer als die Referenz-Entladung
erfolgt. Eine solche Situation tritt dann ein, wenn der oben erwähnte metallische
Gegenstand wieder aus dem Sendebereich des RFID-Lesegeräts entfernt wird.
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Die
eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Softwareprogramm
und ein RFID-Lesegerät,
welche nach einem der erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet, gelöst.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarten Merkmale
können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Zeichnung
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Es
zeigen
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1 ein
Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen RFID Lesegeräts;
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2 bis 4 die
elektrische Spannung im Schwingkreis während der Aktivierung desselben und
nach der Deaktivierung
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5 ein
Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen RFID-Lesegeräts 1,
das beispielsweise in einem elektronischen Türschloss eines Werkzeugschranks
oder eines Gebäudes
untergebracht ist und eine Tür
verschlossen hält
oder öffnet, sobald
ein RFID-Tag (nicht dargestellt) mit einer Zugangsberechtigung in
den Sendebereich des RFID-Lesegeräts 1 gelangt.
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Die
beiden größten Baugruppen
des RFID-Lesegeräts
sind ein Mikroprozessor 3 und ein Lesechip 5.
Der Mikroprozessor 3 ist ebenso wie der Lesechip 5 ein
auf dem Markt verfügbares
Produkt. Dabei können
sehr viele am Markt erhältliche
Mikroprozessoren eingesetzt werden; man wird jedoch bevorzugt einen
Mikroprozessor auswählen,
der einen möglichst
geringen Energieverbrauch im Sleep-Modus hat.
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Das
entsprechende gilt für
den Lesechip 5. Hierbei kann es sich beispielsweise um
einen Lesechip vom Typ HTRC110 des Herstellers NXP handeln.
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Der
Mikroprozessor weist neben verschiedenen digitalen Ein- und Ausgängen einen
Analog/Digital-Wandlereingang AD auf. Der Lesechip 5 ist
ebenfalls, wie bereits erwähnt,
ein handelsübliches
Bauteil und kann in die Unterbaugruppen Control Unit 9,
Modulator 11, Antennentreiber 13 und Demodulator 15 unterteilt
werden. Die Stromversorgung des Mikroprozessors 3 und des
Lesechips 5 erfolgt über
eine Batterie 7.
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Die
Kontrolleinheit 9 des Lesechips 5 verfügt ebenfalls über digitale
Eingänge
und Ausgänge
und ist über
diese digitalen Ein- und Ausgänge
mit dem Mikroprozessor 3 gekoppelt. In dem Lesechip 5 ist ein
Modulator vorhanden 11, der bei Bedarf den Antennentreiber 13 aktiviert,
so dass über
die Ausgänge Tx1
und Tx2 des an den Antennentreibers 13 der Schwingkreis
umfassend eine Kapazität
C und eine Induktivität
L mit einem Rechteckigsignal angesteuert wird. Diese Funktionalität wird im
Normalbetreib des Lesegeräts
dazu verwendet, um Signale an ein RFID-Chip zu senden. Im Normalbetrieb
des RFID-Lesegeräts 1 wird
die Spannung in dem Schwingkreis C, L abgegriffen, über einen
ersten Widerstand R1 an einen Eingang Rx des Demodulators 15 weitergeleitet,
um Signale zu empfangen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren,
das dem Normalbetrieb vorgeschaltet ist, wird der Schwingkreises
C, L über
den Modulator 11 und den Antennentreiber 13 für eine sehr
kurze Zeitspanne, nämlich
die Aktivierungsdauer, angeregt, was ebenfalls zum Aussenden elektromagnetischer
Wellen führt,
welche die Kommunikation mit einem möglicherweise im Sendebereich
vorhandenen RFID-Tag oder einem Handgerät mit Antenne ermöglichen.
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Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, einen zweiten Widerstand R2 zwischen dem Schwingkreis C,
L und dem Eingang AD des A/D-Converters
des Mikroprozessors 3 anzuordnen. Der zweite Widerstand
R2 dient dazu, die hohe elektrische Spannung des Schwingkreises
C, L auf ein für
den A/D-Wandler geeignete Spannung zu verringern. Dadurch ist es möglich, den
Verlauf der elektrischen Spannung nach dem Deaktivieren des Schwingkreises
C, L auszuwerten und aus dem zeitlichen Verlauf der elektrischen
Spannung nach dem Deaktivieren des Schwingkreises C, L auf das Vorhandensein
eines RFID-Tags oder eines Handgeräts mit Antenne in unmittelbarer
Nähe des
RFID-Lesegeräts 1 zu
schließen.
Dabei muss lediglich der Mikroprozessor 3 aktiv sein. Der
Lesechip 5 kann mit Ausnahme des kurzen Aktivierungszeitraums
von weniger als 25 Mikrosekunden (25 μs) deaktiviert sein und benötigt daher nahezu
keine elektrische Energie.
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In 1 ist
der Spannungsverlauf am Eingang AD des AD-Converters während der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bildlich dargestellt.
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In 2 ist
dieser Spannungsverlauf am Eingang AD des Mikroprozessors 3 beziehungsweise des
zugehörigen
AD-Converters stark
vergrößert dargestellt.
Wenn man den Zeitpunkt einer Aktivierung des elektrischen Schwingkreises
C, L als Ti bezeichnet, dann wird in dem Diagramm gemäß 2 der
Schwingkreis C, L so lange aktiviert, bis die Spannung vier (4)
Maxima aufweist. Dies ist zum Zeitpunkt TI zuzüglich der Aktivierungsdauer
AD der Fall. Danach wird der Schwingkreis C, L deaktiviert, indem
der Antennentreiber 13 ausgeschaltet wird. Danach klingt
die elektrische Spannung in dem Schwingkreis C, L ab. Die Abnahme
der elektrischen Spannung U zu Zeiten > Ti + AD wird wesentlich von dem zweiten
Widerstand R2 beeinflusst.
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Wenn
sich in den Zeiten > Ti
+ AD kein RFID-Tag oder kein Handgerät mit Antenne in dem Einflussbereich
des Schwingkreises C, L befindet, klingt die Spannung am Eingang
AD gemäß der erste Linie 21 ab.
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Wenn
sich nun ein RFID-Tag, das ja eine eigene Antenne aufweist, im Sendebereich
des Schwingkreises C, L befindet, der nur wenige Zentimeter oder
sogar nur einige Millimeter beträgt,
befindet, dann nimmt die Spannung im Schwingkreis schneller ab,
da die Antenne des RFID-Tags Energie aus den vom Lesegerät 1 gesendeten
elektromagnetischen Wellen aufnimmt. Es ergibt sich dann ein Spannungsverlauf
gemäß der zweiten
Linie 23.
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Wenn
sich zu Zeiten größer Ti +
AD ein Handgerät
mit einer Antenne, welches beispielsweise zum Ein- oder Auslesen
von Daten gedacht ist, und über
eine größere Antenne
als ein RFID-Tag
verfügt,
im Sendebereich des Lesegeräts 1 befindet, dann
sinkt die Spannung U noch schneller ab (siehe die dritte Linie 25 in 2).
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Durch
die erfindungsgemäße Auswertung des
Spannungsverlaufs am Eingang des Mikroprozessors 3 ist
es also möglich,
zu erkennen, ob sich im Sendebereich des RFID-Lesegeräts 1 keine
Antenne befindet (Linie 21), die Antenne eines RFID-Tags
befindet (siehe Linie 23) oder die Antenne eines Handgeräts (siehe
Linie 25) befindet.
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Wenn
sich keine Antenne in der unmittelbaren Nähe des RFID-Lesegeräts 1 befindet, dann
ist es nicht erforderlich, den Lesechip 5 zu aktivieren und
es kann weiterhin nur der Mikroprozessor 3 aktiv sein.
Nach dem Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer ΔT von beispielsweise 2 Sekunden,
stößt der Mikroprozessor 3 über die
Schnittstellen mit dem Lesechip 5 wieder eine Deaktivierung
des Schwingkreises C, L über
den Modulator 11 beziehungsweise den Antennentreiber 13 an,
wobei diese Aktivierung wiederum nur für beispielsweise 32 Mikrosekunden erfolgt
und ausreicht, um etwa 4 Schwingungen des Schwingkreises stabil
auszuführen.
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Wenn
jedoch das erfindungsgemäße Verfahren
zu dem Ergebnis kommt, dass entweder ein RFID-Tag (siehe Linie 23)
oder ein Handgerät
mit Antenne (siehe 25) sich in der
Nähe des
RFID-Lesegeräts
befindet, wird der Lesechip 5 vollständig aktiviert und es beginnt
die Kommunikation zwischen dem RFID-Lesegerät 1 und dem RFID-Tag
beziehungsweise dem Handgerät
mit Antenne in an sich bekannter Weise.
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In
den 3 und 4 sind Auswertungen eines Oszillographen
der Spannung am Eingang AD dargestellt. In der 3 ist
ein Spannungsverlauf dargestellt, bei dem kein RFID-Tag in der Nähe ist. Während in
der 4 der Spannungsverlauf dargestellt ist, wenn sich
ein RFID-Tag in der unmittelbaren Nähe des Lesegeräts befindet.
Der wesentliche Unterschied beider Linien ist in den Zeiten > TI + AD.
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In
der 5 ist ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. In einem ersten Funktionsblock 31 wird gewartet,
bis ein zeitlicher Abstand ΔT
von 2 Sekunden verstrichen ist. Danach wird in einem zweiten Funktionsblock 33 das
erfindungsgemäße Verfahren
umfassend die Aktivierung des Schwingkreises C, L mit anschließender Deaktivierung
des Schwingkreises und Auswertung der elektrischen Spannung am Eingang
AD des Mikroprozessors 3 durchgeführt.
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Wenn
in dem anschließenden
Abfrage-Block 35 keine Schwächung des elektrischen Feldes
durch die Anwesenheit einer Antenne eines RFID-Tags oder eines Handgeräts stattgefunden
hat, dann verzweigt das Programm wieder in den ersten Funktionsblock 31 und
wartet erneut 2 Sekunden.
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Wenn
das Abklingverhalten der elektrischen Spannung des Schwingkreises
auf das Vorhandensein eines RFID-Tags (siehe Linie 23 in 2) oder
einer Antenne eines Handgeräts
(siehe Linie 25 in 2) hindeutet,
wird in einem dritten Funktionsblock 37 der Inhalt des
RFID-Tags eingelesen. Danach wird in einem Abfrage-Block 39 abgefragt,
ob eine von dem RFID-Tag eingelesene Prüfziffer in Ordnung ist. Wenn
dies nicht der Fall ist, verzweigt das Programm wieder in den ersten
Funktionsblock 31 und wartet erneut 2 Sekunden. Wenn die
Prüfziffer in
Ordnung ist, dann wird in einem weiteren Abfrage-Block 41 abgefragt,
ob ein Benutzer erkannt wird. Ein Benutzer wird dann erkannt, wenn
es sich um ein RFID-Tag handelt. Falls diese Abfrage positiv ist, schreibt
das RFID-Lesegerät in einem
vierten Funktionsblock 43 einen entsprechenden Eintrag
in ein Logbuch, zeigt an einem Display in einem fünften Funktionsblock 45 den
Benutzernamen an und öffnet ein
Türschloss
in einem sechsten Funktionsblock 47. Danach verzweigt das
Programm wieder an den ersten Funktionsblock.
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Wenn
in dem Abfrage-Block 41 kein Benutzer erkannt wird, dann
wird in einer weiteren Abfrage 49 abgefragt, ob es sich
um ein Programmiert-Tag handelt, welches zum Programmieren eingerichtet ist.
Falls diese Abfrage positiv ist, wird in einem siebten Funktionsblock 51 der
Inhalt des RFID-Tags eingelesen. Anschließend wird in einem Abfrage-Block 53 erneut
abgefragt, ob es sich um ein Programmiertag handelt. Falls die Abfrage
positiv ist, wird an den siebten Funktionsblock 51 zurückverzweigt
und das Tag eingelesen. Andernfalls wird in einem weiteren achten
Funktionsblock 55 ein Logbuch-Eintrag geschrieben. In einer
weiteren Abfrage 57 wird abgefragt, ob ein Benutzer erkannt
wurde. Falls dies der Fall ist, wird in einem neunten Funktionsblock 59 der Benutzer
gelöscht.
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Andernfalls
wird in einem zehnten Funktionsblock 61 ein neuer Benutzer
angelegt. In beiden Fällen
verzweigt das Programm anschließend
wieder in den ersten Funktionsblock 31.
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Wenn
sich bei der Überprüfung im
Abfrage-Block 49 herausstellt, dass es sich nicht um ein Programmier-Tag
handelt, wird in einem weiteren Abfrage-Block 63 abgefragt,
ob es sich ein Handgerät mit
Antenne handelt. Falls die Abfrage positiv ist, wird in einem elften
Funktionsblock 65 die Synchronisierung der Daten zwischen
dem Handgerät
und dem RFID-Lesegerät 1 durchgeführt und
anschließend verzweigt
das Programm wieder zum ersten Funktionsblock 31.