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Die
Erfindung betrifft eine Navigationseinrichtung sowie ein Verfahren
zur Erstellung und Ausgabe einer geographischen Kartenansicht mit
Navigationsroute in 3D-Perspektive oder Schrägansicht. Die Erfindung betrifft
ferner ein zugehöriges
Computerprogrammprodukt sowie ein digitales Speichermedium.
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Gattungsgemäße Navigationsseinsrichtungen
und Verfahren zur Erstellung und Ausgabe einer Kartenansicht mit
einer Navigationsroute in perspektivischer Ansicht oder Schrägdarstellung
sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten, gattungsgemäßen Navigationseinrichtungen
und -Verfahren wird die Navigationsroute üblicherweise als flache, zweidimensionale
Darstellung (zum Beispiel als Linienverlauf mit einer bestimmten
Linienstärke)
auf der Höhe
des Straßenniveaus
in die Kartenansicht eingezeichnet. Dabei kann jedoch die Erkennbarkeit
und optische Nachverfolgbarkeit der Navigationsroute durch den Benutzer
beispielsweise eines Navigationssystems umso mehr beeinträchtigt werden,
umso stärker
die Kartenansicht perspektivisch geneigt und – beispielsweise aus der Vogelperspektive
gesehen – auf
einer Ausgabe- bzw. Anzeigeeinrichtung ausgegeben wird. Dies gilt
insbesondere dann, wenn der auf der Kartenansicht dargestellte Geländebereich
nicht eben ist, sondern im Verlauf der Route Erhebungen und/oder
Vertiefungen aufweist. Bei den Erhebungen und/oder Vertiefungen kann
es sich beispielsweise um topographische Gegebenheiten wie Berge
und Täler
handeln, zwischen bzw. in denen die Navigationsroute verläuft, weshalb die
Route bei entsprechend starker Neigung der perspektivischen Kartenansicht
u. U. nicht mehr in ihrem gesamten Verlauf sichtbar ist, sondern
bereichsweise in oder hinter topographischen Vertiefungen bzw. Erhebungen
verschwindet.
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Ein ähnliches
Problem kann auftreten, wenn auf einer in Schrägansicht oder 3D-Perspektive
ausgegebenen Kartenansicht zusätzliche
Objekte mit Höhenausdehnung
enthalten sind, insbesondere 3D-Städte und -Gebäudemodelle.
Auch in diesem Fall ist häufig
nur ein kleiner Teil der Route überhaupt sichtbar,
während
ein großer
Teil der Route zwischen den auf der Kartenansicht enthaltenen Objekten,
also beispielsweise in den modellhaft dargestellten 3D-Straßenschluchten
verborgen und nicht einsehbar ist. Hierdurch wird – in einer
zur räumlichen
Orientierung an sich optimal geeigneten 3D-Kartenansicht – die Information über den
Routenverlauf somit oft stark beeinträchtigt.
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Es
ist im Stand der Technik versucht worden, dieser Problematik damit
zu begegnen, dass insbesondere 3D-Gebäudemodelle, die in der Kartenansicht
enthalten sind, teiltransparent dargestellt werden, um auf diese
Weise auch bei flachem Blickwinkel den Verlauf der Route durch die
Gebäude
hindurch noch erkennen zu können.
Eine transparente Darstellung beispielsweise von Gebäudemodellen führt jedoch
zu einer weniger realistischen Ansicht des relevanten Kartenausschnitts.
Ferner werden aufgrund der transparenten Gebäudemodelle nicht nur die Route,
sondern auch andere Elemente auf der Karte, wie beispielsweise die
jeweils da hinterliegenden Gebäude
oder topographischen Gegebenheiten sichtbar, wodurch die wünschenswerte schnelle
und intuitive Orientierung in dem angezeigten Kartenausschnitt wieder
verschlechtert wird.
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Mit
diesem Hintergrund ist es somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Navigationseinrichtung bzw. ein Verfahren zur Erstellung einer
geographischen Kartenansicht mit Navigationsroute in 3D-Perspektive oder
Schrägansicht
zu schaffen, mit der bzw. mit dem die im Stand der Technik vorhandenen
Nachteile überwunden
werden können.
Insbesondere soll die Erfindung dabei eine bessere bzw. vollständige Erkennbarkeit
der Navigationsroute auch dann erlauben, wenn ein angezeigter Kartenausschnitt
neben den eigentlichen Karteninformationen auch topographische Erhebungen
und/oder Vertiefungen bzw. andere Objekte mit Höhenausdehnung, insbesondere
3D-Gebäudemodelle
enthält.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Navigationseinrichtung gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung der
Aufgabe umfasst ferner ein Verfahren gemäß Patentanspruch 12, ein Computerprogrammprodukt
gemäß Patentanspruch 18
sowie ein digitales, computerlesbares Speichermedium nach Patentanspruch
19.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Navigationseinrichtung
dient in für
sich genommen zunächst
bekannter Weise der Erstellung einer geographischen Kartenansicht
einschließlich
einer Navigationsroute in 3D-Perspektive oder Schrägansicht,
und umfasst hierzu eine Routenbestimmungseinheit zur Ermittlung
bzw. Festlegung einer zunächst
im wesentlichen zweidimensional verlaufenden Navigationsroute, ferner
eine Kartendatenbank zur Aufnahme digitaler geographischer Karteninformationen
sowie eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe der erstellten Kartenansicht
in 3D-Perspektive oder Schrägansicht.
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Erfindungsgemäß jedoch
zeichnet sich die Navigationseinrichtung dadurch aus, dass der zunächst im
wesentlichen zweidimensionale Navigationsroute eine Höhenausdehnung
in der dritten Raumdimension zugeordnet ist. Die Zuordnung der Höhenausdehnung
in der dritten Raumdimension zu der Navigationsroute besteht dabei
darin, dass die Navigationsroute durch die Navigationseinrichtung auf
der Ausgabeeinheit als dreidimensionales Objekt renderbar ist.
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Dies
bedeutet mit anderen Worten, dass somit nicht nur den auf der 3D-Kartenansicht enthaltenen
Objekten wie beispielsweise topographischen Erhebungen oder Vertiefungen,
ebenso wie den auf der 3D-Kartenansicht etwa enthaltenen Städte- oder Gebäudemodellen
eine Höhenausdehnung
in der dritten Raumdimension zukommt, sondern dass dasselbe auch
auf die Navigationsroute selbst zutrifft.
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Dadurch,
dass die Navigationsroute selbst ebenfalls als dreidimensionales
Objekt mit Höhenausdehnung
gerendert und so in die Kartenansicht integrierbar ist, wird die
Gefahr verringert, dass die Navigationsroute – insbesondere bei flachen
Sichtwinkeln auf eine Kartenansicht in Vogelperspektive – beispielsweise
in engen Tälern,
hinter Erhebungen oder zwischen den Gebäuden einer Straßenschlucht verschwindet
und somit nicht mehr erkennbar ist.
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Mit
diesem Hintergrund betrifft eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung eine Navigationseinrichtung, bei der zumindest entlang der
Navigationsroute befindliche Gebäude
als 3D-Modelle in die Kartenansicht integriert und auf der Ausgabeeinheit
ausgegeben werden. Auf diese Weise lassen sich die Vorteile der
Integration von 3D-Gebäudemodellen
in die Kartenansicht mit den Vorteilen der 3D-Perspektivdarstellung einer Kartenansicht verbinden,
ohne dass damit – wie
im Stand der Technik – der
Nachteil verbunden ist, dass der Routenverlauf in weiten Teilen
nicht mehr erkennbar ist.
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Die
Erfindung wird unabhängig
davon verwirklicht, mit welchen Mitteln bzw. Maßnahmen die Zuordnung der Höhenausdehnung
in der dritten Raumdimension zu der Navigationsroute erfolgt, solange
die damit erreichbare Höhenausdehnung
des so erzeugten Navigationsroutenobjekts der Höhenausdehnung der sonstigen
Erhebungen auf der Kartenansicht größenordnungsmäßig im Wesentlichen entspricht.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung jedoch ist die Höhenausdehnung
des Navigationsroutenobjekts durch Extrusion der – durch
die Routenbestimmungseinheit zunächst
im wesentlichen zweidimensional bestimmten – Navigationsroute entlang
der dritten Raumdimension gebildet. Dies bedeutet mit anderen Worten,
dass die durch die Routenbestimmungseinheit zunächst beispielsweise auf Straßenniveau
als Linie mit einer bestimmten Linienbreite festgelegte Navigationsroute
anschließend
entlang der dritten Raumrichtung, also insbesondere senkrecht nach
oben, extrudiert wird und somit eine räumliche Ausdehnung bzw. räumliche
Gestalt mit insbesondere einer festlegbaren Höhenabmessung erhält.
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Auf
diese Weise bleibt der Verlauf der Navigationsroute – als nun
ebenfalls dreidimensionales Objekt mit Höhenausdehnung – zwischen
den anderen auf der Kartenansicht enthaltenen Objekten mit Höhenausdehnung,
insbesondere zwischen Gebäudemodellen
oder in Straßenschluchten,
weithin erkennbar auch dann, wenn zum Beispiel ein flacher Sichtwinkel
für die
Kartenansicht gewählt
wird.
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Vorzugsweise
wird dabei der durch Extrusion entlang der dritten Raumrichtung
bzw. Höhenausdehnung
gebildete Bereich des Navigationsroutenobjekts teiltransparent ausgebildet.
Insbesondere kann die somit erzeugte Teiltransparenz des Navigationsroutenobjekts
dabei mit zunehmender Höhe über dem
Straßenniveau
ebenfalls zunehmen.
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Das
dergestalt teiltransparent ausgebildete Navigationsroutenobjekt
ermöglicht
somit unverändert
die Verfolgung des Routenverlaufs über wei te Strecken in der Kartenansicht,
erlaubt jedoch gleichzeitig eine noch bessere Erkennbarkeit der
vom jeweiligen Blickpunkt aus durch das Navigationsroutenobjekt
teilweise verdeckten Karteninformationen, insbesondere von teilweise
durch das Navigationsroutenobjekt verdeckten 3D-Gebäudemodellen oder
anderer Kartenelemente.
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Eine
mit zunehmender Höhe über Straßenniveau
zunehmende Teiltransparenz des Navigationsroutenobjekts erlaubt
zudem eine besonders gute visuelle Koexistenz der 3D-Navigationsroute
mit den weiteren auf der Kartenansicht enthaltenen Erhebungen, insbesondere
3D-Gebäudemodellen.
In engen Straßenschluchten
führt diese
Ausführungsform
der Erfindung zu einem für
die Orientierung besonders vorteilhaften visuellen Eindruck eines
Widerscheins der auf der Straße
verlaufenden Route an den zur Route gewandten Gebäudeoberflächen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die erfindungsgemäße Höhenausdehnung des Navigationsroutenobjekts
dadurch gebildet ist, dass an die Route angrenzende 3D-Gebäudemodelle
in die Routendarstellung dergestalt einbezogen sind, das diesen
an die Route angrenzende Gebäudemodellen,
bzw. Teilen dieser Gebäudemodelle, eine
visuelle Veränderung
zugeordnet ist.
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Bei
der visuellen Veränderung
der an die Route angrenzenden 3D-Gebäudemodelle
kann es sich dabei vorzugsweise um eine von der sonstigen Kartenansicht
abweichende Gestaltung der 3D-Gebäudemodelle handeln, insbesondere
um eine abweichende Farbgestaltung, Textur und/oder Helligkeit der
an die Route angrenzenden 3D-Gebäudemodelle,
bzw. von Teilen dieser Gebäudemodelle.
Die abweichende Gestaltung der veränderten Gebäudemodelle, die an die Navigationsroute
angrenzen, kann gemäß weiterer
Ausführungsformen
lediglich die der Route direkt oder innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs
zugewandten Gebäudeoberflächen betreffen.
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Diejenigen
Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen die Höhenausdehnung
des Navigationsroutenobjekts durch Einbezug der an die Navigationsroute
angrenzenden Gebäude
bzw. Gebäudeoberflächen in
die Darstellung der Route erfolgt, unterscheidet sich von dem durch
3D-Extrusion gebildeten,
weiter oben beschriebenen Navigationsroutenobjekt somit dadurch,
dass die Navigationsroute bei diesen Ausführungsformen keine eigene Höhenausdehnung
in der dritten Raumrichtung aufweist. Vielmehr wird diese Aufgabe
von den an die Navigationsroute angrenzenden Gebäuden bzw. Gebäudeoberflächen übernommen,
die somit visuell zum Bestandteil des Navigationsroutenobjekts werden.
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Auch
bei diesen Ausführungsformen
entsteht – bei
entsprechender Auswahl der visuellen Veränderung der an die Route angrenzenden
Gebäude
oder Gebäudeoberflächen – auf der
schlussendlich durch die Ausgabeeinheit ausgegebenen Kartenansicht
der visuelle Eindruck, dass die an sich auf Straßenniveau verlaufende und in
der Kartenansicht so eingezeichnete Navigationsroute einen Widerschein
auf den der Navigationsroute zugewandten vertikalen Gebäudeoberflächen erzeugt.
Auch hierdurch wird der Verlauf der Navigationsroute auf weite Strecken
durch die Kartenansicht erkennbar selbst dann, wenn die Navigationsroute
durch enge Straßenschluchten
und/oder abschnittsweise quer zum Beobachterstandpunkt verlaufen
sollte.
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Dies
gilt insbesondere dann, wie auch gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, wenn die abweichende Gestaltung der veränderten
Gebäudemodelle
in einer von den sonstigen, unveränderten Gebäudemodelle abweichenden Farbe
besteht, wobei die abweichende Farbe im Wesentlichen mit der Farbe übereinstimmt,
welche die Navigationsroute in der Kartenansicht aufweist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Navigationseinrichtung
schließlich sieht
vor, dass die Kartenansicht primär
nur noch denjenigen Teil des Navigationsroutenobjekts enthält, dem
die Höhenausdehnung
in der dritten Dimension zugeordnet ist. Gleichzeitig ist der im
wesentlichen zweidimensionale Verlauf der Navigationsroute in der
Kartenansicht zumindest teilweise ausgeblendet oder nur noch reduziert
dargestellt. Diese Ausführungsform
lässt sich
beispielsweise dadurch verwirklichen, dass der eigentliche Routenverlauf
auf Straßenniveau
nur noch als schmale Linie dargestellt oder ganz ausgeblendet ist,
während
eine entsprechende Einfärbung
der zum Routenverlauf hinweisenden Oberflächen der 3D-Gebäudemodelle die
Hauptaufgabe der visuellen Hervorhebung der Route übernimmt.
Die bei dieser Ausführungsform freiwerdende
Fläche
der Kartenansicht auf Straßenniveau
kann dann beispielsweise zur Darstellung und Ausgabe von anderen
Informationen, beispielsweise für
Straßenbeschriftungen
oder Verkehrszeichen und dergleichen genutzt werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Erstellung einer geographischen
Kartenansicht mit Navigationsroute in 3D-Perspektive oder Schrägansicht.
In für
sich genommen bekannter Weise bedient sich das Verfahren dabei einer
Navigationseinrichtung mit einer Routenbestimmungseinheit, einer
Kartendatenbank sowie mit einer Ausgabeeinheit.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst dabei in einem ersten Verfahrensschritt die Ermittlung bzw.
Festlegung der im wesentlichen zweidimensionalen Navigationsroute.
In einem weiteren Verfahrensschritt erfolgt sodann ein Rendern der
zuvor festgelegten Navigationsroute als dreidimensionaler Körper insbesondere
mit einer Höhenausdehnung.
Sodann erfolgt in einem weiteren Verfahrensschritt eine Zusammenführung der
dreidimensionalen gerenderten Navigationsroute mit der Kartenansicht,
sowie in einem anschließenden
Verfahrensschritt die Ausgabe der Kartenansicht mit der dreidimensional
gerenderten Navigationsroute in 3D-Perspektive oder Schrägansicht
auf der Ausgabeeinheit.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt dabei das dreidimensionale Rendern der Navigationsroute
mittels Extrusion der im Wesentlichen zweidimensionalen, zuvor bestimmte
Navigationsroute entlang der dritten Raumdimension, und ent sprechender
Ausgabe des so erzeugten dreidimensionalen Navigationsroutenobjekts
auf der Ausgabeeinheit.
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Gemäß einer
weiteren, alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt das dreidimensionale Rendern der Navigationsroute mittels
Einbezugs von an die Route angrenzenden 3D-Gebäudemodellen
in die Routendarstellung, indem Farbausführung, Textur und/oder Helligkeit
zumindest von Teilen dieser an die Route angrenzenden Gebäudemodelle
verändert
und anschließend
so auf der Ausgabeeinheit ausgegeben werden.
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Vorzugsweise
erfolgt dabei die Ermittlung der visuell zu verändernden 3D-Gebäudemodelle bzw.
Gebäudemodellteile
anhand einer Bestimmung des Abstands und/oder des Winkels zwischen
Gebäudemodellflächen und
Navigationsroutenverlauf.
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Zur
Verringerung des Aufwands für
das dergestalt dreidimensionale Rendern der Navigationsroute ist
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass eine Abstandsuntersuchung und ggf.
visuelle Veränderung
von 3D-Gebäudemodellen
oder Gebäudemodellteilen
lediglich bei denjenigen Gebäudemodellen
bzw. Gebäudemodellteilen
erfolgt, welche jeweils im sichtbaren Bereich der Kartendarstellung
enthalten sind.
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Ebenso
im Sinne der Optimierung und Aufwandsminimierung beim dreidimensionalen
Rendern der Navigationsroute ist gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass Ergebnisse der Abstandsuntersuchung
und/oder die visuelle Veränderung
von 3D-Gebäudemodellen
oder Gebäudemodellteilen
zur späteren
Wiederverwendung zumindest temporär gespeichert wird. Auf diese Weise
sind die visuell zu verändernden
Gebäude oder
Gebäudeteile
im Idealfall nur ein einziges Mal zu ermitteln, und die gespeicherten
Informationen können
anschließend
bei der Berechnung verschiedener Frames der Kartenan sicht aus verschiedenen
Blickwinkeln und an verschiedenen Positionen der Route wiederverwendet
werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Computerprogrammprodukt und ein digitales
Speichermedium. Dabei umfasst das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt
auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherte
Programmschritte zur Durchführung des
weiter oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn die Programmschritte
von einer programmierbaren Prozessoreinrichtung ausgeführt werden.
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Das
digitale Speichermedium gemäß der Erfindung
enthält
elektronisch auslesbare Steuersignale, die mit einer programmierbaren
Prozessoreinrichtung insbesondere in einer Navigationseinrichtung dergestalt
interagieren können,
dass durch die Prozessoreinrichtung das weiter oben beschriebene,
erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele
darstellender Zeichnungen näher
erläutert.
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Dabei
zeigt
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1 eine
Kartenansicht in 3D-Perspektive mit Navigationsroute, ausgegeben
von einer Navigationseinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
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2 in
einer 1 entsprechenden Darstellung und Ansicht eine
Kartenansicht mit Navigationsroute, ausgegeben von einer Navigationseinrichtung
gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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3 in
einer 1 und 2 entsprechenden Darstellung
eine Kartenansicht mit Navigationsroute gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung; und
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4 ein
Ablaufdiagramm für
die Bestimmung der einzufärbenden
Gebäudeflächen zur
Erstellung der Kartenansicht gemäß 2 bzw. 3.
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1 zeigt
in einer 3D-perspektivischen Darstellung eine Kartenansicht 1 mit
Straßen
sowie mit symbolisch ausgeführten
und 3D-gerenderten Gebäudemodellen 3.
Die Kartenansicht 1 ist dabei aus einer schrägen Vogelperspektive
dargestellt, wobei die Blickrichtung mit der aktuellen Fahrtrichtung eines
Kraftfahrzeugs übereinstimmt,
welches sich entlang der in die Kartenansicht 1 eingezeichneten Navigationsroute 2 bewegt.
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Man
erkennt, dass die Navigationsroute 2 nach einem geradlinig
verlaufenden Abschnitt fahrtrichtungsbezogen nach rechts abknickt
und im Anschluss zwischen den – der
besseren Orientierung halber – in
die Kartenansicht 1 integrierten 3D-Gebäuden 3 verläuft. Dabei
bilden die 3D-Gebäude 3 teilweise
enge Straßenschluchten,
was bei dem gewählten
flachen Betrachtungswinkel dazu führen kann, dass die Straßenoberflächen zwischen
den 3D-Gebäuden 3 nicht
mehr sichtbar sind, sondern von den 3D-Gebäuden 3 großenteils
verdeckt werden.
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Dies
würde bei
Navigationseinrichtungen gemäß dem Stand
der Technik dazu führen,
dass – ebenso
wie die Straßenoberflächen – auch der
Verlauf der Navigationsroute 2 in der von der Navigationseinrichtung
ausgegebenen Kartenansicht 1 weithin überhaupt nicht erkennbar wäre, da die
Navigationsroute 2 üblicherweise
als grafisch bzw. farblich hervorgehobener Verlauf auf dem Niveau
der Straßenoberflächen eingezeichnet
ausgegeben wird.
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Bei
der in 1 dargestellten Kartenansicht 1 wird
diese Problematik erfindungsgemäß dadurch behoben,
dass der zunächst
zweidimensional flach auf Straßenniveau
verlaufenden Navigationsroute 2 zudem auch eine Höhe entlang
der dritten Raumrichtung – also
entlang der Vertikalen – zugeordnet
wird. Dies erfolgt bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 dadurch,
dass die zunächst
flache Navigationsroute 2 entlang der Vertikalen nach oben
extrudiert wird. Auf diese Weise erhält die Navigationsroute 2 eine
Höhenausdehnung 4 entlang
der dritten Raumrichtung und wird ebenfalls zu einem dreidimensional
renderbaren bzw. darstellbaren Objekt.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 erfolgt
die Ausgabe der dreidimensional gerenderten Navigationsroute dabei
zudem als teiltransparentes Objekt 4, indem der zweidimensionale
Verlauf der Navigationsroute 2 auf Straßenniveau unverändert mit
einer massiven Farbfüllung
ausgegeben wird, während
der entlang der Vertikalen nach oben als 3D-Körper
extrudierte Teil des so gebildeten Navigationsroutenobjekts 2, 4 mit
einer Teiltransparenz versehen wird. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Teiltransparenz so eingestellt, dass sie einen mit zunehmender
Höhe über Straßenniveau
zunehmenden Transparenzgrad aufweist.
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Wie
in 1 erkennbar, führt
dies dazu, dass das so gebildete 3D-Navigationsroutenobjekt 2, 4 auf
Straßenniveau
sowie unmittelbar darüber
die umgebenden 3D-Gebäudemodelle 3 noch
visuell überstrahlt,
während
mit zunehmender Höhe über dem
Straßenniveau
allmählich
wieder die Fassaden der 3D-Gebäudemodelle 3 die
visuelle bzw. farbliche Dominanz übernehmen. Dies führt schlussendlich
zu einem visuellen Effekt, welcher sich in der Kartenansicht 1 so
auswirkt, als ob die auf Straßenniveau
verlaufende Navigationsroute 2 ein ihrer Farbgebung entsprechendes
Licht vertikal nach oben sowie an die angrenzenden Gebäudefassaden
abstrahlen würde.
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Auf
diese Weise bleibt der Verlauf der Navigationsroute 2 auf
der Kartenansicht 1 weithin ersichtlich selbst dann, wenn
die eigentliche Navigationsroute 2 zwischen den auf der
Kartenansicht 1 enthaltenden 3D-Gebäudemodellen 3,
in engen Straßenschluchten – oder sogar
quer zur momentanen Blickrichtung verlaufend – hinter Gebäudefassaden verschwindet.
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Gleichzeitig
sorgt die erfindungsgemäß erstellte
Kartenansicht 1 unverändert
für eine
sehr realistische und damit intuitive dreidimensionale Orientierung
für den
Nutzer insbesondere dadurch, dass es nicht erforderlich ist, die
entlang der Route 2 positionierten 3D-Gebäudemodelle 3 – im Sinne
der Erkennbarkeit des Routenverlaufs – etwa wegzulassen oder transparent
darzustellen, wie dies im Stand der Technik häufig der Fall ist.
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2 zeigt
eine mit 1 zunächst großenteils übereinstimmende 3D-Kartenansicht 1,
welche ebenfalls eine Navigationsroute 2 enthält. Auch
der in 2 dargestellten Navigationsroute 2 ist
erfindungsgemäß wieder
eine Höhenausdehnung
in der vertikalen Raumrichtung zugeordnet. Im Unterschied zu der
Ausführungsform
gemäß 1 besteht
die der Navigationsroute 2 gemäß 2 zugeordnete Höhenausdehnung
jedoch darin, dass die der Navigationsroute 2 zugewandten
Oberflächen 5 der 3D-Gebäudemodelle 3 gegenüber den
sonstigen Gebäudeoberflächen abweichend
dargestellt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 erfolgt dies
dergestalt, dass den der Navigationsroute 2 zugewandten
Gebäudeoberflächen 5 eine ähnliche Helligkeit,
Textur bzw. Farbe zugeordnet wird, wie sie die zweidimensional auf
Straßenniveau
eingezeichnete Navigationsroute 2 selbst ebenfalls aufweist.
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Wie
in 2 gut erkennbar, führt auch diese Ausführungsform
der Ausgabe der Navigationsroute 2 als dreidimensionales
Navigationsroutenobjekt 2, 5 – mittels Einbezug der der
Navigationsroute 2 zugewandten 3D-Gebäudeoberflächen 5 – dazu,
dass die Navigationsroute 2 auch in solchen Bereichen der Kartenansicht 1,
in denen die Straße
von den umstehenden 3D-Gebäudemodellen 3 verdeckt
ist, in Form eines visuellen 3D-Effekts
nach wie vor erkennbar bleibt. Bei dieser Ausführungsform besteht der visuelle
Effekt darin, dass die der Navigationsroute 2 zugewandten
Gebäudeoberflächen 5 scheinbar
einen Widerschein der leuchtenden Navigationsroute 2 zurückwerfen,
und so den Verlauf der Navigationsroute 2 für den Nutzer
auch in engen Straßenschluchten oder
in Be reichen, in denen die Navigationsroute 2 quer zur
Blickrichtung verläuft,
deutlich ersichtlich werden lassen.
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3 zeigt
in einer den 1 und 2 entsprechenden
Darstellung eine weitere 3D-Kartenansicht 1 mit Straßen sowie
mit symbolisch ausgeführten
3D-Gebäudemodellen 3.
Dabei entspricht die Art und Weise der Zuordnung einer Höhenausdehnung
zu der Navigationsroute 2 in der Vertikalen im Wesentlichen
der in 2 dargestellten Variante der Erfindung. Dies bedeutet
mit anderen Worten, dass auch bei der Ausführungsform gemäß 3 die
Fassaden bzw. Gebäudeoberflächen 5,
die der Navigationsroute 2 zugewandt sind, mit einer entsprechend veränderten
Helligkeit, Textur oder Farbe versehen sind. Dies entspricht auch
in 3 wieder dem visuellen Effekt eines Widerscheins
der auf Straßenniveau
verlaufenden Navigationsroute 2 auf den der Navigationsroute 2 zugewandten
Gebäudeoberflächen 5.
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Im
Unterschied zu den Ausführungsformen gemäß 1 und 2 ist
bei der Ausführungsform gemäß 3 die
eigentliche, auf Straßenniveau
verlaufende Navigationsroute 2 nur noch reduziert ausgebildet.
Die reduzierte Ausbildung der zweidimensionalen Navigationsroute 2 kann
dabei insbesondere in einer reduzierten Strichstärke oder in einem teilweisen
oder gänzlichen
Weglassen der zweidimensionale Navigationsroute 2 bestehen.
In diesen Fällen übernehmen
die verändert
dargestellten bzw. eingefärbten
Gebäudeoberflächen 5,
welche den Verlauf der Navigationsroute 2 zugewandt sind,
die Aufgabe der Visualisierung des Routenverlaufs zumindest teilweise
bzw. zumindest in gewissen Bereichen des Routenverlaufs. Der auf
diese Weise auf dem Straßenniveau
freiwerdende Platz kann sodann vorteilhaft für die Visualisierung von beispielsweise
Straßennamen,
Verkehrszeichen und anderen grafischen Objekten verwendet werden.
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Das
in 4 dargestellte Ablaufdiagramm ist Ausführungsformen
der Erfindung wie den in 2 und 3 dargestellten
Ausführungsformen zugeordnet,
und zeigt den schrittweisen Ablauf bei der Ermittlung derjeni gen
Gebäudeoberflächen 5, welche
der Navigationsroute 2 so zugewandt sind, dass eine veränderte Darstellung
bzw. Einfärbung dieser
Gebäudeoberflächen 5 erforderlich
wird, um dadurch auf der Kartenansicht 1 die Höhenausdehnung
des dreidimensionalen Navigationsroutenobjekts 2, 5 zu
bilden.
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Hierzu
erfolgt in einem Verfahrensschritt 101 zunächst eine
Sammlung aller in einer bestimmten Entfernung zur Navigationsroute 2 positionierten 3D-Gebäudemodelle 3.
Anschließend
wird in einem weiteren Verfahrensschritt 102 jedes zuvor
gefundene Gebäude 3 darauf
untersucht, ob zumindest ein Eckpunkt des fraglichen Gebäudes 3 nahe
genug an einem Routensegmente der Navigationsroute 2 liegt, um
für eine
veränderte
Darstellung zumindest eines Teils seiner Fassadenoberflächen 5 infrage
zu kommen.
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Falls
dies der Fall ist, so werden in einem nachfolgenden Verfahrensschritt 105 alle
Oberflächen
des fraglichen Gebäudemodells
daraufhin untersucht, ob sie in einem Winkel kleiner als einem festlegbaren
Maximalwinkel zum nächstgelegenen Routensegment
der Navigationsroute 2 ausgerichtet sind. Falls dies der
Fall ist – falls
somit sowohl das Gebäude
nahe genug an der Navigationsroute 2 steht, als auch Fassadenflächen des
fraglichen Gebäudes
vorhanden sind, welche einen Maximalwinkel relativ zum nächstgelegenen
Routensegment nicht überschreiten – so werden
die dergestalt ermittelten Fassadenflächen 5 in einem weiteren
Verfahrensschritt 106 dementsprechend verändert, beispielsweise
mit einer geänderten
Helligkeit, Farbe oder Textur versehen.
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In
nachfolgenden Verfahrensschritten 107 bzw. 108 wird
sodann geprüft,
ob weitere Gebäudeflächen des
soeben untersuchten Gebäudes
zu untersuchen sind (Schritt 107), bzw. ob weitere Gebäude aus
der in Schritt 101 angelegten Gebäudemenge zu untersuchen sind
(Schritt 108). Falls beides nicht der Fall ist, so sind
alle relevanten Gebäude
sowie Gebäudeflächen untersucht.
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Die
dergestalt erfolgte Analyse der Gebäudegeometrien und Festlegung
von zu verändernden oder
einzufärbenden
Gebäudeteilen
bzw. Fassadenflächen
kann dabei direkt im Anschluss an eine Routenberechnung und vor
Beginn einer Routenführung für den gesamten
Routenverlauf vorgenommen werden. Wahlweise kann Analyse und Farbveränderung auch
jeweils nur für
den aktuell ausgegebenen Kartenausschnitt zur Laufzeit der Routenführung erfolgen,
während
die Gebäudeanalyse
für den
Rest der noch nicht zurückgelegten
Route 2 im Voraus erfolgt und zumindest temporär gespeichert
wird. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, zunächst
im Voraus die für
eine visuelle Veränderung
infrage kommenden Gebäude
entlang der Route 2 zu identifizieren, und erst zur Laufzeit
der Routenführung
bzw. Routenausgabe sodann die visuell zu verändernden Gebäudeoberflächen 5 zu
ermitteln. Noch eine weitere Variante besteht darin, sowohl die
visuell zu verändernden
Gebäude
als auch die für
eine visuelle Veränderung
infrage kommenden Gebäudeoberflächen vorab
für die
gesamte Route 2 zu identifizieren, während die Untersuchung der
Winkelstellung der Gebäudeoberflächen zur
Navigationsroute 2 und die entsprechende Entscheidung für die visuelle
Veränderung
zur Laufzeit der Routenführung
erfolgt:
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Im
Ergebnis wird somit deutlich, dass dank der Erfindung eine Vorrichtung
bzw. ein Verfahren zur Ausgabe einer geographischen Kartenansicht
in 3D-Perspektive oder Schrägansicht
geschaffen wird, mit der bzw. mit dem eine erheblich verbesserte
bzw. vollständige
Erkennbarkeit der Navigationsroute auch dann möglich wird, wenn der eigentliche
Verlauf der Navigationsroute auf Straßenniveau nicht mehr sichtbar
ist, insbesondere von 3D-Gebäudemodellen verdeckt
wird.
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Die
Erfindung liefert demzufolge einen grundlegenden Beitrag zur Verbesserung
der visuellen Ergonomie und zur Erhöhung des visuellen Informationsgehalts – ohne Beeinträchtigung
der intuitiven Orientierung – bei
der 3D-Ausgabe von Navigationsrouten, insbesondere bei der Anwendung
im Bereich der Kraftfahrzeug- oder Fußgängernavigation.