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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung des Abtropfens
von Regenwasser an Fahrzeug-Türportalen in einen Fahrzeuginnenraum. Damit
soll der Türeinstiegsbereich eines Fahrzeugs bei geöffneter
Tür besonders gegen ein übermäßiges Eindringen
von Regenwasser geschützt werden.
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Moderne
Kraftfahrzeuge verzichten aus Gründen des Designs und/oder
der Windschlüpfigkeit auf außen liegende Dach-
oder Regenrinnen. Nachteilig an dieser Ausführung ist,
dass beim Öffnen der Fahrzeugtür bei Niederschlag
Wasser vom Fahrzeugdach in den Fahrzeuginnenraum tropfen kann oder
die Kleidung der Fahrzeuginsassen befeuchtet.
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Die
Patentschrift
DE 33
38 495 C1 zeigt eine Vorrichtung zum Schutz des Türeinstiegbereiches
eines Fahrzeugs bei geöffneter Tür. Das Eindringen von
Regenwasser wird durch ein mit dem oberen Bereich der Tür
betätigbares Auffangelement verhindert, das sich beim Öffnen
der Tür aus einer innerhalb der Fahrzeugkontur gelegenen
Ruhelage in eine außerhalb der Fahrzeugkontur befindliche
Auffanglage verlagert, wobei das Auffangelement ein an der Karosserie
oberhalb der Türöffnung verlagerbarer, nach oben
offener Auffangbehälter ist.
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Ebenso
zeigt die
DE 35 30
556 A1 eine Regenrinne für Kraftwagen, wobei diese
oberhalb einer Türöffnung zwischen innerer Dachverkleidung
und Dachblech so versenkt und verschiebbar geführt ist, dass
sie sich beim Öffnen der Tür selbsttätig
nach außen bewegt.
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Diese
Vorrichtungen beinhalten eine aktive Kinematik.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Fahrzeuge der
genannten Art ohne außen liegende Dach- oder Regenrinnen
eine Vorrichtung zur Verhinderung des Abtropfens von Regenwasser
an Fahrzeug-Türportalen in einen Fahrzeuginnenraum zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
der Ansprüche 1, 7, 9, 10 und 15 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen
2 bis 6, 8 und 11 bis 14 beschrieben.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird eine vorteilhafte
Geometrie dadurch erreicht, dass die Abtropfeinrichtung auf der
Unterseite der oberen Querstrebe des Türportals zumindest
eine nach unten weisende keilförmige Spitze aufweist; diese
sich verjüngende Spitze hat naturgemäß nur eine
kleine Anlagefläche, an der sich keine größeren Wassertropfen
bilden können, da diese schon in der Entstehungsphase abtropfen.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die
Unterseite der oberen Querstrebe des Türportals Rillen
auf. Die Rillen bilden feine Gräben, welche durch ihre
Kapillarwirkung das über die Dachkante zur Türöffnung
hin fließende Regenwasser bindet und vorteilhaft aus dem
Bereich der Türöffnung seitlich ableiten kann.
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In
diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel verlaufen die Rillen
parallel zur Außenhaut und zur oberen Querstrebe des Fahrzeugs,
damit die in den feine Gräben zwischen den Rillen gehaltene
Flüssigkeit möglichst vollständig seitlich
zu den Säulen abgeleitet wird.
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Die
Wirkung dieses Ausführungsbeispiels wird dadurch verstärkt,
dass die Unterseite der oberen Querstrebe ein Gefälle aufweist;
durch dieses Gefälle fließt die in den Gräben
zwischen den Rillen gehaltene Flüssigkeit seitlich zu den
Säulen ab, bevor sie auf dem Weg zu den seitlichen Säulen
doch in unerwünschter Weise abtropfen kann.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das
Material oder zumindest die Oberfläche des Materials der
Einrichtung zum Abtropfen von Flüssigkeiten aus einem hydrophoben
Werkstoff gefertigt. Hydrophob bedeutet wassermeidend oder wasserabweisend.
Erfindungsgemäß bilden sich an einem solchen Werkstoff
keine großen Wassertropfen. Diese physikalische Wirkung
der Hydrophobizität unterstützt noch den geometrisch
bedingten Effekt der keilförmigen Spitze. Alternativ kann
die Oberfläche des Materials der Einrichtung zum Abtropfen
von Flüssigkeiten auch aus einer Mischung von hydrophoben
Werkstoffen hergestellt sein.
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In
einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das
Abtropfen von Regenwasser in den Fahrzeuginnenraum dadurch vermieden,
dass an der Unterseite der oberen Querstrebe des Türportals
zumindest ein Gebläse zum Wegblasen daran befindlicher Wassertropfen
angeordnet ist. Das Gebläse sitzt unsichtbar auf der Innenseite
der oberen Querstrebe des Türportals und bläst
Luft von innen so auf die Einrichtung zum Abtropfen von Flüssigkeit,
dass auf ihr entstehende Tropfen sich lösen und aus dem Bereich
des Türportals weggetragen werden, bevor sie in den Fahrzeuginnenraum
fallen können.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das Gebläse
zum Wegblasen der Wassertropfen durch eine Betätigung des
Türgriffs bei gleichzeitiger Detektion von Nässebeispielsweise
durch einen Feuchtigkeitssensor aktiviert. Nur bei der Verknüpfung
dieser beiden Voraussetzungen – Nässe auf der Außenseite
des Fahrzeugs und beabsichtigtes Öffnen der Tür – ist
eine temporäre Aktivierung des Gebläses sinnvoll
und notwendig, da bei geschlossener Tür die Gefahr nicht
besteht, dass Regentropfen an der Unterseite der oberen Querstrebe
des Türportals ungewollt in den Fahrzeuginnenraum fallen
können.
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Vorteilhaft
können die Einrichtungen zum Abtropfen von Flüssigkeiten
von der Unterseite der oberen Querstrebe des Türportals
und das Gebläse zum Wegblasen der daran befindlicher Wassertropfen
erfindungsgemäß kombiniert werden. Die beispielsweise
an der pyramidenförmigen Spitze sich bildenden Wassertropfen
werden durch das Einschalten des dahinter sich befindlichen Gebläses beim Öffnen
der Tür von der Spitze von ihrer kleinen wirksamen Anlagefläche
noch besser abgerissen und vom Fahrzeug weg befördert,
bevor sie nach dem Öffnen der Tür in den Fahrzeuginnenraum
fallen könnten.
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Sehr
vorteilhaft wirkt sich die Kombination der Einrichtung zum Abtropfen
der Flüssigkeit mit dem Gebläse zum Wegblasen
an der Unterseite der oberen Querstrebe sich befindlichen Wassertropfen aus,
da sich dadurch die Gefahr des Eintropfens von Regenwasser in den
Fahrzeuginnenraum, welches über die Dachkante laufen kann,
zusätzlich vermindert, da nur noch die verbleibenden Wassertropfen wegbeblasen
werden müssen, welche nicht schon durch das Gefälle
der Querstrebe zur Seite abgeleitet wurden.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird eine Vorrichtung
zur Verhinderung des Abtropfens von Regenwasser an dem Fahrzeug-Türportal in
den Fahrzeuginnenraum dadurch erreicht, dass das Regenwasser von
einer Unterseite einer oberen Querstrebe des Türportals
zumindest teilweise schon in der Entstehungsphase abgesaugt wird.
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Vorteilhaft
ist dabei an der Unterseite der oberen Querstrebe des Türportals
eine Saugvorrichtung zum Ansaugen eines sich hier bildenden Wassertropfens
angeordnet. Sobald das von einer Außenhaut ablaufende Regenwasser
an der Unterseite der oberen Querstrebe Wassertropfen bildet, werden diese
durch den Unterdruck der Saugvorrichtung eingesogen, bevor sie bei
geöffneter Tür in den Innenraum des Fahrzeugs
fallen können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die Saugvorrichtung
als eine Vakuumpumpe ausgestaltet. Hierbei ist die Vakuumpumpe mit
geringer bis mittlerer Leistung völlig ausreichend, da
nur geringen Mengen Wasser entlang der oberen Querstrebe und diese
nur temporär während des Zeitraums der geöffneten
Tür abgesaugt werden müssen.
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Vorteilhaft
kann der Unterdruck der Saugvorrichtung durch eine für
eine Türverriegelung einer oder mehrerer Türen
schon vorhandenen Pneumatikanlage erzeugt werden. Diese Pneumatikanlagen sind
in modernen Fahrzeugen mit Zentralverriegelungen standardmäßig
installiert. Sie erzeugen bspw. den Unterdruck der benötigt
wird, um die Verriegelungen für die Türen und
Klappen eines Fahrzeugs zu erzeugen. Somit würde kostengünstig
der Einbau und Betrieb einer separaten Vakuumpumpe, welche nur zum
Betrieb der Saugvorrichtung vorgehalten werden müsste,
entfallen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Saugvorrichtung
zum Ansaugen der sich bildenden Wassertropfen durch eine Betätigung
des Türgriffs bei gleichzeitiger Detektion von Nässe
beispielsweise durch einen Feuchtigkeitssensor auf der Außenhaut
aktiviert. Nur bei der Verknüpfung dieser beiden Voraussetzungen – Nässe
auf der Außenhaut des Fahrzeugs und beabsichtigtes Öffnen
der Tür – ist eine temporäre Aktivierung
der Saugvorrichtung sinnvoll und notwendig, da bei geschlossener
Tür die Gefahr nicht besteht, dass Regentropfen von der
Unterseite der oberen Querstrebe des Türportals ungewollt
in den wunschgemäß trocken zu haltenden Fahrzeuginnenraum
fallen können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführung wird der Unterdruck
der Saugvorrichtung durch eine durch die Öffnungsbewegung
der Tür betätige Vorrichtung erzeugt. Zum Öffnen
der Tür muss vom Fahrer sowieso eine höhere Kraft
aufgewendet werden, da bspw. die Haltegurte oder die Türrasten
dem Bediener einen mechanischen Widerstand entgegensetzen. Teilweise
werden auch Dämpfungselemente zur Retardierung der Türschwenkbewegung
eingesetzt. Dadurch, dass die Öffnungsbewegung eine Vakuumpumpe,
welche das Wasser von der Unterseite der oberen Querstrebe des Türportals
absaugt, direkt betätigt, besteht der Vorteil, dass eine
extra Ansteuerung der Vakuumpumpe entfällt, da diese somit
nur während der für das Eintropfen in den Innenraum
kritischen Zeit betätigt wird. Diese Vorrichtung könnte darin
bestehen, dass der Kolben der Pumpe kinematisch mit der Tür
so gekoppelt ist, dass sich der Kolben bei einer Öffnungsbewegung
der Tür in Bewegung setzt.
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Sehr
vorteilhaft wirkt sich die Kombination der Einrichtung zum Abtropfen
der Flüssigkeit mit der Saugvorrichtung zum Ansaugen an
der Unterseite der oberen Querstrebe sich befindlichen Wassertropfen
aus, da sich dadurch die Gefahr des Eintropfens von Regenwasser
in den Fahrzeuginnenraum, welches über die Dachkante laufen
kann, zusätzlich vermindert, da nur noch die verbleibenden
Wassertropfen abgesaugt werden müssen, welche nicht schon durch
das Gefälle der Querstrebe zur Seite abgeleitet wurden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform ist schematisch in der einzigen
Figur beschrieben; sie zeigt einen senkrechten Schnitt durch ein
Türportal 2 auf Höhe einer Tür 8 senkrecht
zur Fahrtrichtung dargestellt. Dabei ist an einer oberen Strebe 3 eine
Einrichtung zum Abtropfen von Flüssigkeit 4 so
angeordnet, dass die geometrischen Elemente zum Abtropfen von Flüssigkeit
nach unten weisen. Solche Einrichtungen zum Abtropfen von Flüssigkeit 4 sind
beispielhaft als keilförmige Spitzen 9 oder Rillen 10 dargestellt.
An den Spitzen 9 bilden sich Wassertropfen 7, welche
nur schwach an der Oberfläche der Spitze 9 anhaften.
Alternativ fließt das kapillar gehaltene Wasser in den
Rillen 10 seitlich zu den Säulen ab.
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Im
Blasbetrieb ist an der Unterseite der oberen Querstrebe 3 des
Türportals 2 eine Gebläse- oder Saugvorrichtung 6 zum
Wegblasen der an der Einrichtung zum Abtropfen von Flüssigkeiten 4 befindlichen
Wassertropfen 7 angeordnet. Das Gebläse wird durch
die Verknüpfung eines hier nicht dargestellten Feuchtigkeitssensors
mit einem elektrischen Kontakt am Türöffner vor
dem Öffnen der Tür 8 temporär
aktiviert und nach dem Schließen der Tür 8 wieder
desaktiviert.
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Im
Saugbetrieb ist an der Unterseite der oberen Querstrebe 3 des
Türportals 2 ist die Gebläse- oder Saugvorrichtung 6 zum
Ansaugen der sich hier bildenden Wassertropfen 7 angeordnet.
Diese Saugvorrichtung 6 besteht aus zumindest einer Ansaugdüse 6a,
welche die Wassertropfen 7 aufnehmen kann und diese dann
abführt sowie aus einer Vorrichtung zur Erzeugung eines
Unterdrucks 6b. Die sich an den Spitzen 9 bildenden
Wassertropfen werden durch die Ansaugdüse 6a abgesaugt,
bevor diese bei der geöffneten Tür 8 in
einen trockenen Fahrzeuginnenraum 1 fallen können,
um dort bspw. unerwünschterweise die Sitze zu benetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3338495
C1 [0003]
- - DE 3530556 A1 [0004]