-
Die
Erfindung betriff eine Vorrichtung zum Erzeugen von Glasschmelzen
aus festem Beschickungsgut mit einem Schmelzschacht, in dem das Beschickungsgut
gasdurchlässig
auf einem Rost stapelbar ist, unter dem sich Brenner für die Zufuhr
von Schmelzwärme
zum Beschickungsgut befinden und unter dem ein Auffangbecken für die Schmelze
angeordnet ist, mit einem Konditionierteil, das über einen ersten Durchlass
mit dem Auffangbecken des Schmelzschachtes verbunden ist, und mit
einem zweiten Durchlass, der mit einem Strömungskanal für die Abgabe
der Schmelze an eine Vorrichtung für die Verarbeitung der Schmelze
zu Glasprodukten verbunden ist.
-
Die
Technologie der Glasherstellung ist sehr komplexer Natur. Sie unterliegt
Grundsätzen
der Physik, der Chemie, der Thermodynamik, der Thermokinetik, der
Statik und der Geometrie der Schmelzenbehälter und – nicht zuletzt – gesetzlichen
Veordnungen über
den Schutz der Menschen und der Umwelt gegen Schadstoffe, für die Energieeinsparung und
der Preisgestaltung. Die Herstellverfahren beruhen in der Regel
auf einer Überschreitung
einer Temperatur von 1.500°C,
und das entspricht der Weissglut. Wichtig ist dabei, dass die Komponenten
und Parameter in komplexen Wechselwirkungen zu einander zu bewerten
sind und oft auch kontrovers aufeinander einwirken.
-
Weitere
schwerwiegende Probleme treten auf bei Beschickungsgut aus Gemischen
aus mehrereren Komponenten, sogenannten Vielkomponentensystemen,
die auch in verpresstem bzw. brikettiertem Zustand eingesetzt werden
können.
Hierbei spielen die Schmelztemperaturen und Viskositäten aller
Komponenten und die Verweilzeiten eine Rolle. Bei vielen Gläsern spielt
die Verwendung von Quarzsand eine entscheidende Rolle.
-
Dies
ist auch zu beachten aus der Sicht der Hersteller von Glasprodukten
wie Haushaltsglas und Behälterglas
wie Trinkgläser
und Flaschen, Flachglas und auch aus der Sicht der Hersteller der
Glasschmelzanlagen, die Teile komplizierter Fabriken mit einer grossen
Anzahl von Peripheriegeräten
und Gebäuden
sind und nicht gerade einfache Wannen wie eine Badewanne. Die ist
um so bedeutender, als es sich bei Glasschmelzanlagen um langlebige
Investitionsgüter
handelt, die auch gewartet und ggf. repariert werden müssen.
-
Eine
besonders knifflige Rolle spielen hierbei Behältergläser wie Trinkgläser, Flaschen
und andere Geschirrteile, insbesondere aber das grossflächige Flach-
oder Floatglas, weil es sich hier um Produkte handelt, in denen
Fehler wie Eintrübungen
durch Minipartikel, Gasblasen, Schlieren, Verfärbungen und Farbabweichungen
durch Verbrennungsprodukte sowie Dickenunterschiede auf Dauer in
der Durchsicht sichtbar bleiben. Bei Flachglas für die Herstellung von Solarelementen
ergeben sich noch weitere Probleme: Da das Flachglas hierfür als Substrat
für die Beschichtung
mit entsprechenden Solarschichten dient, muss der elektrische Widerstand
des Glases kleinstmöglich
sein, so dass eine weitgehende Freiheit von leitfähigen Komponenten
wie z. B. Eisenverbindungen erforderlich ist.
-
Glasschmelzprozesse
selbst sind durch weitere wesentliche Probleme belastet: in vielen
Fälle muss
der Schmelzanlage ein Gemisch aus einer Vielzahl von Komponenten – in der
Regel mehr als drei – zugeführt werden,
Diese Komponenten reagieren auf den Aufheizvorgang sehr unterschiedlich:
Es gibt Komponenten mit sehr unterschiedlichen Schmelztemperaturen,
Festkörperreaktionen
zwischen den Komponenten und eutektische Schmelzen, und es gibt
am Ende, vorzugsweise bei Gebrauchsglas, einen hohen Anteil einer
schwer schmelzenden Komponente, dem Quarzsand. Solcher Sand, der
vorher im Aufheizprozess nicht über
Festkörperreaktionen und
Eutektika frühzeitig
in die Schmelze übergeführt werden
konnte, muss durch Diffusionsvorgänge langsam in der Schmelzumgebung
gelöst
werden. Die Glasschmelze hat zudem eine um Grössenordnungen höhere Viskosität als z.
B. eine Metallschmelze. Dies bedeutet, dass Auflösungsvorgänge, die auf Diffusion beruhen,
noch langsamer ablaufen. Daher muss in der konventionellen Schmelztechnik
ein grosses Schmelzvolumen vorgehalten werden, in dem die Auflösungs- und
Homogenisierungsvorgänge
stattfinden können.
Das Aufschmelzverhalten und die hohe Viskosität der Schmelze – auch bei
hohen Temperaturen – kennzeichnen
den Prozess und zwingen dazu, die Schmelzanlagen mit niedriger spezifischer
Belastung zu betreiben. Mit der zumindest weitgehenden Ausschaltung
solcher Probleme befasst sich die vorliegende Erfindung.
-
Es
wurde auch bereits vorgeschlagen, zur Verbesserung der Wärmeübertragung
und der Wärmebilanz
beim Schmelzen von Glas, sogenannte Kupolöfen zu verwenden, die ursprünglich zum
Schmelzen von Metallen entwickelt wurden. Solche Kupolöfen mit
einem Schacht sind beispielhaft in der
US 4 877 449 A offenbart.
Hierbei wird das zunächst
feste Beschickungsgut in Form einer Materialsäule auf einem gekühlten Rost
gelagert und im Gegenstrom durch Brenngase aufgeheizt und aufgeschmolzen, die
durch Brenner unterhalb des Rostes erzeugt werden. Die Schmelze
wird unterhalb des Rostes in einer Wanne mit konstruktiv festgelegtem
Füllstand
aufgefangen.
-
Bei
einem der Ausführungsbeispiele
der
US 4 877 449 A (
2)
ist der Schmelzschacht über
einem Auffangbecken angeordnet, das seitlich über den Schachtquerschnitt übersteht,
durch Trennwände
mit Kanälen
in Schmelzenkammern untrerteilt ist, und in dem auch Nachbehandlungen
wie Konditionierungen, Läuterungen
etc. durchgeführt
werden können.
Regeleinrichtungen zur Regelung der Füllstände in den einzelnen Kammern
sind jedoch nicht offenbart. Die Praxis verlangt aber maximale Höhenschwankungen
von weniger als 1 mm.
-
Ferner
führt die
Abfuhr grosser Gasmengen durch die gesamte Materialsäule im Schmelzschacht unterhalb
des Rostes zu einem Druckstau, der bedeutend über dem Umgebungsdruck liegt.
Dieser Druck ist aber wiederum verantwortlich für die Löslichkeit der Gase in der Schmelze
und für
deren Entgasungsverhalten. Die Freiheit der Schmelze von Gasen ist
aber eine zwingende Forderung für
die meisten Anwendungen. Dies wird auch in der
US 4 877 449 A ausdrücklich eingeräumt.
-
Durch
die
GB 987 106 A ist
es bekannt, Schmelzenspiegel von Glas in einem Schmelzofen und einer
Nachbehandlungswanne wahlweise durch Bauprinzipien auf gleiche oder
unterschiedliche Pegelstände
einzustellen. Soweit es sich um unterschiedliche Pegelstände handelt,
geschieht dies durch ein höhenverstellbares
Wehr
22, dessen Abstand von der Wannendecke durch schwimmfähige, in
Nuten geführte
Einstellblöcke
27 einstellbar
ist. Diese Einstellmöglichkeit
ist jedoch weder von aussen, noch während des Schmelzbetriebes
und damit kurzzeitig möglich.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vorrichtung und ein Verfahren
anzugeben, durch die beim Erschmelzen von Gläsern aus Beschickungsgut mit
unterschiedlichen Zusammensetzungen in einer Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Gattung bei guter Energiebilanz und hoher Betriebssicherheit
sowie bei möglichst
kleinen Veränderungen
der Schmelzenspiegel auf dem Gesamtlaufweg der Schmelze durch die
Vorrichtung trotz bedarfsabhängiger
Regelung des Durchsatzes pro Zeiteinheit zumindest weitgehend saubere,
blasen- und schlierenfreie und homogene Glasschmelzen für unterschiedliche
Endprodukte erhalten werden können.
-
Die
Lösung
der gestellten Aufgabe erfolgt bei der eingangs angegebenen Vorrichtung
erfindungsgemäss
dadurch, dass
- a) mindestens einem der Durchlässe ein
Regelkörper
zugeordnet ist, mit dem der Durchsatz des Glases veränderbar
ist,
- b) dass im Strömungskanal
ein Sensor zur Erfassung des Schmelzenspiegels angeordnet ist, und dass
- c) der Sensor dem jeweiligen Regelkörper aufgeschaltetet ist.
-
Hierdurch
werden folgende Vorteile erzielt:
Beim Erschmelzen von Gläsern aus
Beschickungsgut mit unterschiedlichen Zusammensetzungen, beispielsweise
in Form von Vielkomponentensystemen, werden in einer Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Gattung bei guter Energiebilanz und hoher
Betriebssicherheit sowie bei bedarfsabhängiger Regelung des Durchsatzes
pro Zeiteinheit möglichst
kleine Veränderungen
der Lagen der Schmelzenspiegel auf dem Gesamtlaufweg der Schmelze
und zumindest weitgehend saubere blasen- und schlierenfreie und homogene
Glasschmelzen für
die Weiterverarbeitung zu unterschiedlichen Endprodukten erhalten. Dazu
gehören
Behälterglas,
Floatglas, Faserglas und Borosilikatglas, einschliesslich solcher
Gläser, bei
denen schwer schmelzender Quarzsand die Hauptkomponente des Beschickungsguts
darstellt.
-
Es
ist im Zuge der weiteren Augestaltung der Vorrichtung besonders
vorteilhaft, wenn – entweder einzeln
oder in Kombination –:
- • die
Schmelzenspiegel im Auffangbecken des Schmelzschachtes, im Konditionierteil
und im Strömungskanal
durch den Regelkörper
auf die gleiche Höhenlage
einstellbar sind,
- • der
Regelkörper
in dem Durchlass zwischen dem Auffangbecken des Schmelzschachtes
und dem Konditionierteil angeordnet ist,
- • der
Regelkörper
in dem Durchlass zwischen dem Konditionierteil und dem Strömungskanal
angeordnet ist,
- • das
Ende des jeweiligen Durchlasses nach oben geführt und mit einer Kegelfläche versehen
ist, mit der der Regelkörper
zusammenwirkt, der eine zur Kegelfläche des Durchlasses komplementäre Regelfläche aufweist,
- • der
Regelkörper
einen Kern besitzt, der von einer Schicht aus einem Edelmetall umgeben
ist,
- • der
obere Rand der Kegelfläche
des jeweiligen Durchlasses in einer waagrechten Bodenfläche des
zugehörigen
Schmelzenbehälters
angeordnet ist,
- • der
Regelkörper
koaxial an einer Kolbenstange befestigt ist, die mit einer Stelleinrichtung
verbunden ist, der der Sensor aufgeschaltet ist,
- • die
Achsen von Kolbenstange und Regelkörper senkrecht zum Schmelzenspiegel
ausgerichtet sind,
- • der
Konditionierteil in einer Seitenwand mit einem Auslass versehen
ist, dessen Unterkante im Bereich des Schmelzenspiegels angeordnet
ist,
- • der
Strömungskanal
in einer Seitenwand mit einem Auslass versehen ist, dessen Unterkante
im Bereich des Schmelzenspiegels angeordnet ist, und/oder, wenn
- • die
Heizleistung der Brenner im Schmelzschacht durch den Sensor regelbar
ist.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Erzeugen von Glasschmelzen
aus festem Beschickungsgut mittels eines Schmelzschachtes, in dem das
Beschickungsgut gasdurchlässig
auf einem Rost gestapelt und von unten durch Brenner beheizt wird, wobei
die Schmelze unter dem Rost in einem Auffangbecken aufgefangen und
anschliessend mittels eines ersten Durchlasses einem Konditionierteil
und danach über
einen zweiten Durchlass einem Strömungskanal zugeführt wird,
von dem aus die Schmelze an eine Vorrichtung für die Verarbeitung zu Glasprodukten
abgegeben wird.
-
Die
Lösung
der gleichen Aufgabe und die Erzielung der gleichen Vorteile erfolgt
bei dem vorstehend angegeben Verfahren erfindungsgemäss dadurch,
dass der Füllstand
der Schmelze im Strömungskanal
durch einen Sensor für
die Erfassung des Schmelzenspiegels bestimmt wird, und dass dieser
Sensor einen Regelkörper
betätigt,
mit dem der Durchsatz der Schmelze vom Auffangbecken zum Konditionierteil
und von dort zum Strömungskanal
in Abhängigkeit
vom Füllstand
verändert
wird.
-
Es
ist im Zuge der weiteren Augestaltung des Verfahrens besonders vorteilhaft,
wenn – entweder einzeln
oder in Kombination –:
- • die
Schmelzenspiegel im Auffangbecken des Schmelzschachtes, im Konditionierteil
und im Strömungskanal
durch den Regelkörper
auf die gleiche Höhenlage
eingeregelt werden,
- • die
Mengenströmung
der Schmelze durch den Abstand einer Kegelfläche, die am Ende des Durchlasses
angeordnet ist, von einer hierzu komplementären Regelfläche geregelt wird,
- • der
Regelkörper
koaxial durch eine Kolbenstange geführt und durch eine Stelleinrichtung
verstellt wird, der die Signale des Sensors zugeführt werden,
- • bei
einer Unterbrechung der Glasentnahme aus dem Strömungskanal überschüssiges Glas im Konditionierteil
durch einen Auslass in einer Seitenwand abgezogen wird, dessen Unterkante
im Bereich des Schmelzenspiegels angeordnet ist,
- • bei
einer Unterbrechung der Glasentnahme aus dem Strömungskanal überschüssiges Glas im Strömungskanal
durch einen Auslass in einer Seitenwand abgezogen wird, dessen Unterkante
im Bereich des Schmelzenspiegels angeordnet ist, und/oder, wenn
- • die
Heizleistung der Brenner im Schmelzschacht durch den Sensor geregelt
wird.
-
Zwei
Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes und deren Wirkungsweisen und weitere
Vorteile werden nachfolgend anhand der schematischen Darstellungen
in den 1 bis 5 näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 einen
senkrechten Längsschnitt
durch ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Anlage mit einem Schmelzschacht mit einem nachgeschalteten Konditionierteil
und einem daran angeschlossenen Auslassbehälter, wobei die Regeleinrichtung
zwischen dem Auffangbecken und dem Konditionierteil angeordnet ist,
-
2 einen
Ausschnitt aus 1 in vergrössertem Massstab,
-
3 ein
Regeldiagramm mit einer möglichen
Bewegung des Regelkörpers
im Übergangsbereich
nach 2 und
-
4 einen
senkrechten Längsschnitt
durch ein zweites Ausführungsbeispiel
analog 1, wobei die Regeleinrichtung zwischen dem Konditionierteil und
dem Strömungskanal
angeordnet ist,
-
5 einen
senkrechten Querschnitt durch den Konditionierteil entlang der Ebene
E-E in 4.
-
Gemäss 1 besitzt
der senkrechte Schmelzschacht 1 ein Mantelteil 2,
auf dem ein Übergangsstück 3 mit
einer Beschickungsvorrichtung 4 angeordnet ist, zu der
ein Trichter 5 und eine Schleuse 6 zur dosierbaren
Einspeisung von Beschickungsgut 7 gehören. Das Übergangsstück 3 ist mit einer Abgasleitung 8 versehen,
die die gesamten Abgase zur Atmosphäre leitet, ggf. über einen
Saugzug und eine Reinigungseinrichtung, die der Einfachheit halber
nicht dargestellt sind. Das Mantelteil 2 kann sowohl zylindrisch
als auch polygonal ausgebildet sein.
-
In
dem Mantelteil 2 befindet sich ein kühlbarer Rost 9, der
das Beschickungsgut 7 gasdurchlässig abstützt. Unterhalb des Rostes 9 befinden
sich Brenner 10, die über
hier nicht gezeigte Leitungen an Quellen für fossile Brennstoffe und Oxidantien
wie Luft, mit Sauerstoff angereicherte Luft oder technisch reinen
Sauerstoff angeschlossen sind. Auf dem Umfang des Mantelteils 2 können auch
mehr als zwei Brenner 10 angeordnet sein.
-
Durch
die nach oben strömenden
Brenngase der Brenner 10 wird die Säule von Beschickungsgut 7 derart
aufgeheizt, dass die Temperatur nach unten hin bis zur Schmelztemperatur
zunimmt und die Glasschmelze in ein Auffangbecken 11 abtropft,
auf das der Schmelzschacht 1 aufgesetzt ist. Zwischen dem
Mantelteil 2 und dem Auffangbecken 11 befindet sich
eine Trennfuge 12, so dass das Mantelteil 2 mit allen
An- und Einbauten zu Wartungs- und Reparaturzwecken abgenommen werden
kann.
-
Von
Bedeutung ist dabei die Charakteristik und Regelbarkeit der Brenner 10,
die als Strahlungsbrenner ausgebildet sein sollen. Nach Möglichkeit soll
dabei die gesamte Heizleistung oberhalb der Glasschmelze zu mindestens
75% aufgebracht werden, nach Möglichkeit
vollständig,
d. h. zu 100%. Hierbei ist zu beachten, dass sich die Strahlungsleitfähigkeiten
von Glasschmelzen erheblich unterscheiden können. Einige Glaszusammensetzungen
verhalten sich gegenüber
der Strahlung der Verbrennungsgase hochtransparent, andere absorbieren
bereits an der Oberfläche
einen Grossteil der Strahlungsenergie. Für den ersten Fall kann eine
vorsorglich eingebaute elektrische Heizquelle vorteilhaft sein,
im zweiten Fall ist sie entbehrlich.
-
Das
Auffangbecken 11 besitzt einen Boden 11a, durch
den eine Gruppe von Heizelektroden 13 geführt ist,
von denen mindestens die Oberflächen aus
glasresistenten Werkstoffen wie Mo, Pt, Zn bestehen. Diese erzeugen
im absinkenden Glas eine Gegenströmung, durch das ein etwaiges
Absinken von Komponenten verzögert
oder verhindert wird. Z. B. wird durch den Rost 9 fallendes
festes Beschickungsgut durch Aufschmelzen in die Glasschmelze integriert.
Die besagten Elektroden 13 können auch durch die Seitenwände des
Auffangbeckens 11 geführt
sein.
-
Über einen
Durchlass 14 ist das Auffangbecken 11 mit einem
Konditionierteil 15 verbunden, der eine Wanne 16 mit
einem Boden 17, ein Oberteil 18 und einen weiteren
Durchlass 19 besitzt. Der Boden 17 kann – wie dargestellt – eben ausgebildet
sein oder eine Schwelle besitzen. In dem Auffangbecken 11 und
in der Wanne 16 sind durch konstruktive Massnahmen zwei
Schmelzenspiegel 20 und 21 festgelegt, die sich
auf annähernd
gleicher Höhe
befinden und auch gehalten werden.
-
In
dem Oberteil 18 befinden sich auf beiden Seiten oberhalb
des Schmelzenspiegels 21 und in Querstromanordnung zwei
Gruppen von Brennern 22, Diese dienen zur weiteren Beheizung
und Konditionierung der Glasschmelze. Durch eine Trenneinrichtung 23,
die aus Wandungsteilen von Schmelzschacht 1 und Konditionierteil 15 besteht,
werden oberhalb der Schmelzenspiegel 20 und 21 zwei
Gasräume 24 und 25 gebildet,
die nur durch die Abgasleitung 8 verbunden sind.
-
Die 1 und 2 zeigen
unter Verwendung und Fortschreibung der bisherigen Bezugszeichen,
dass der Durchlass 14 in einen senkrecht nach oben gerichteten
Kanal 26 übergeht,
der in einer sich nach oben erweiternden Kegelfläche 27 endet. In diese
ist ein Regelkörper 28 hinein
bewegbar, der an seiner Unterseite, eine zur Kegelfläche 27 komplementäre Regelfläche 29 besitzt.
Der Regelkörper 28 ist über eine
Kolbenstange 30 mit einer Stelleinrichtung 31 verbunden,
an die ein Sensor 32 für
die Höhenlage
eines weiteren Schmelzenspiegels 33 angeschlossen ist.
Die Kegelfläche 27,
der Regelkörper 28 und
die Schmelze mit dem Schmelzenspiegel 21 befinden sich
innerhalb des Konditionierteils 15. Der Sensor 32 hingeben
befindet sich innerhalb eines Strömungskanals 34, dessen
rechtes Ende zu einem hier nur angedeuteten Bodenauslass 34a führt, dem die
Schmelze zur Weiterverarbeitung entnommen wird.
-
Hervorzuheben
ist hierbei, dass zwischen der Kegelfläche 27 und der Regelfläche 29 eine
Art Kegelspalt gebildet wird, durch die die Regelgenauigkeit wesentlich
gesteigert wird. Ferner liegt der obere kreisförmige Rand der Kegelfläche 27 innerhalb
der ebenen Bodenfläche
des zugehörigen
Schmelzenbehälters,
wodurch die Strömung
allmählich
in die Waagrechte umgelenkt und vergleichmässigt wird, wodurch ausserdem
eine Ausbildung von Wirbel, und Schlieren unterdrückt wird.
Dies gilt natürlich
auch für die
Anordnung nach 4.
-
Die
Regelcharakteristik wird anhand des Diagramms in der 3 näher erläutert. Auf
deren Abszisse X ist ein Regelbereich 35 dargestellt, auf
der Ordinate Y durch zwei gestrichelte Linien ein Regelbereich für die Vertikal bewegung
des Regelkörpers 28 und
durch die ausgezogene Linie die tatsächliche Bewegung bzw. der Hub
des Regelkörper 28.
Diese Bewegung zeigt zwei kritische Grenzwerte 36 und 37.
Die Regelung des Schmelzenspiegels kann nun in zwei Stufen erfolgen:
Geringe Schwankungen des Schmelzenspiegels 33 werden in
kurzen Zeitintervallen mit dem Regelkörper 28 ausgeglichen.
Dessen Stellung wird vorzugsweise innerhalb des schraffierten Regelbereichs 35 gehalten.
Erreicht nun die Stellung des Regelkörpers 28 den unteren
Grenzwert 36 oder den oberen Grenzwert 37, so
wird die Heizleistung im Schmelzschacht 1 entweder erhöht oder
gesenkt. Dies geschieht durch den gleichen Sensor 32, der über eine
weitere Steuerleitung 38 hier nicht gezeigten Stellgliedern
für die
Beheizung des Schmelzschachtes durch die Brenner 10 und/oder
die Elektroden 13 aufgeschaltet ist (1).
-
Die 4 zeigt
unter Beibehaltung der bisherigen Bezugszeichen einen senkrechten
Längsschnitt
durch das zweite Ausführungsbeispiel
in Analogie zu 1, wobei das Strömungsprinzip
auch hier der 2 entspricht. In diesem Fall
ist die Regeleinrichtung zwischen dem Konditionierteil 15 und dem
Strömungskanal 34 angeordnet.
Die Kegelfläche 27,
der Regelkörper 28,
der Sensor 32 und die Schmelze mit dem Schmelzenspiegel 33 befinden sich
innerhalb des Strömungskanals 34,
dessen rechtes Ende zu einem hier nicht gezeigten Bodenauslass führt, dem
die Schmelze zur Weiterverarbeitung entnommen wird.
-
Das
Füllvolumen
des Strömungskanals 34 für die Glasschmelze
ist dabei so bemessen, dass portionsweises Glasentnehmen nicht zu
störenden Lageänderungen
des Schmelzenspiegel 33 führen. Der Regelkörper 28 kann
einen Kern aus Molybdän besitzen,
der teilweise oder vollständig
mit einem Blech aus einem Edelmetall umgeben ist, er kann aber auch
aus Keramik mit einer Beschichtung aus einem Edelmetall oder nur
aus Keramik bestehen.
-
Die 5 zeigt
einen Vertikalschnitt quer zur Hauptströmungsrichtung des Glases entlang
der Ebene E-E in 1. Eine Seitenwand des Konditionierteils 15 ist
mit einem Auslass 39 versehen, dessen Unterkante 40 im
Bereich der Flüssigkeitsspiegel 21 und 33 liegt.
Für den
Fall dass es zu einer kurzfristigen Unterbrechung der Glasentnahme
kommt, dient dieser zum Aus- oder Überlauf von Schmelze. Der Auslass 39 ist
mit einer Heizquelle 41 versehen, die aus einem Brenner
oder einer Elektrode bestehen kann. Ein solcher Auslass 39 kann
wahlweise oder zusätzlich
auch in einer Seitenwand des Strömungskanals 34 angeordnet
sein.
-
- 1
- Schmelzschacht
- 2
- Mantelteil
- 3
- Übergangsstück
- 4
- Beschickungsvorrichtung
- 5
- Trichter
- 6
- Schleuse
- 7
- Beschickungsgut
- 8
- Abgasleitung
- 9
- Rost
- 10
- Brenner
- 11
- Auffangbecken
- 11a
- Boden
- 12
- Trennfuge
- 13
- Heizelektroden
- 14
- Durchlass
- 15
- Konditionierteil
- 16
- Wanne
- 17
- Boden
- 18
- Oberteil
- 19
- Durchlass
- 20
- Schmelzenspiegel
- 21
- Schmelzenspiegel
- 22
- Brenner
- 23
- Trenneinrichtung
- 24
- Gasraum
- 25
- Gasraum
- 26
- Kanal
- 27
- Kegelfläche
- 28
- Regelkörper
- 29
- Regelfläche
- 30
- Kolbenstange
- 31
- Stelleinrichtung
- 32
- Sensor
- 33
- Schmelzenspiegel
- 34
- Strömungskanal
- 34a
- Bodenauslass
- 35
- Regelbereich
- 36
- unterer
Grenzwert
- 37
- oberer
Grenzwert
- 38
- Steuerleitung
- 39
- Auslass
- 40
- Unterkante
- 41
- Heizquelle
- E-E
- Schnittebene
- X
- Abszisse
- Y
- Ordinate