-
Die
Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung mit einer Bohrlafette, die
eine Bohrgestängeachse definiert, einem Gestängemagazin
für eine Mehrzahl an Gestängeschüssen
und einer Übergabevorrichtung zur Übernahme eines
Gestängeschusses aus dem Gestängemagazin und zur Übergabe
des Gestängeschusses in die Bohrgestängeachse.
-
Beim
Einbringen von Bohrungen in das Erdreich und insbesondere beim sogenannten
Horizontalbohren, bei dem ausgehend von der Oberfläche oder
einem in das Erdreich eingebrachten Startschacht eine Bohrung horizontal
oder schräg in das Erdreich eingebracht wird, kommen regelmäßig Bohrgestänge
zum Einsatz, die aus einzelnen Gestängeschüssen
bestehen, die dem Bohrfortschritt entsprechend sukzessive miteinander
verbunden werden. Auf diese Weise können mit relativ kurzen Gestängeschüssen
Bohrungen eingebracht werden, die teils mehrere hundert Meter weit
reichen.
-
Bei
vielen Bohrvorrichtungen wird das Ansetzen eines neuen Gestängeschusses
an das Bohrgestänge automatisiert durchgeführt.
Die Bohrvorrichtungen weisen hierfür in der Regel ein Gestängemagazin
auf, in dem eine Vielzahl an Gestängeschüssen
gelagert ist sowie eine Gestängeübergabevorrichtung,
die einen von dem Gestängemagazin freigegebenen Gestängeschuss
greift und so in der Bohrlafette der Bohrvorrichtung positioniert,
dass die Längsachse des entsprechenden Gestängeschusses
koaxial zu der Längsachse des Bohrgestänges angeordnet
ist. Der so positionierte Gestängeschuss kann mittels eines
Drehantriebs gegriffen und an das freie Ende des Bohrgestänges
herangeführt und dann durch eine Rotation des Gestängeschusses
mit dem hinteren Ende des Bohrgestänges verschraubt werden.
-
Die
DE 199 53 458 C1 offenbart
eine solche Bohrvorrichtung, bei der das Gestängemagazin
oberhalb und seitlich von der Bohrgestängeachse positioniert
ist und die einzelnen Gestängeschüsse aus der Übergabeposition
unterhalb des Gestängemagazins mittels eines Schwenkarms
in die Bohrgestängeachse transportiert werden.
-
Ein
Problem bei den aus dem Stand der Technik bekannten Gestängeübergaben
ist, dass für ein Heranführen des neu anzusetzenden
Gestängeschusses an das hintere Ende des Bohrgestänges, der
Gestängeschuss in der Halterung der Gestängeübergabevorrichtung
verschoben werden muss, was insbesondere bei einer Klemmfixierung
des Gestängeschusses in der Gestängeübergabevorrichtung
mit einem hohen Verschleiß sowohl an dem Gestängeschuss
als auch an der Übergabevorrichtung einhergeht.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Bohrvorrichtung der eingangs beschrieben Art vorzuschlagen,
die sich durch eine verbesserte Übergabe des Gestängeschusses
in die Bohrgestängeachse auszeichnet und bei der insbesondere
der Verschleiß an dem Gestängeschuss und an der
Halterung der Übergabevorrichtung verringert ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand
der abhängigen Patentansprüche und ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
-
Der
Kern der Erfindung liegt darin, den Verschleiß des Gestängeschusses
beziehungsweise der Übergabevorrichtung dadurch zu verringern,
dass mit der Bewegung des Gestängeschusses in dessen längsaxialer
Richtung, die dazu durchgeführt wird, um den Gestängeschuss
an das freie Ende des Rohrstrangs heranzuführen, keine
Relativbewegung zwischen dem Gestängeschuss und der Übergabevorrichtung
verbunden ist, sondern vielmehr die Übergabevorrichtung
selbst mitsamt dem darin fixierten Gestängeschuss relativ
zu dem Gestängemagazin verfahren wird.
-
Eine
erfindungsgemäße Bohrvorrichtung weist demnach
eine Bohrlafette, die eine Bohrgestängeachse definiert,
ein Gestängemagazin für eine Mehrzahl an Gestängeschüssen
und eine Übergabevorrichtung zur Übernahme eines
Gestängeschusses aus dem Gestängemagazin und zur Übergabe des
Gestängeschusses in die Bohrgestängeachse auf
und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabevorrichtung
in Richtung der Längsachse des Gestängeschusses
relativ zu dem Gestängemagazin verfahrbar ist.
-
Unter „Bohrlafette” wird
eine Vorrichtung verstanden, mittels der ein aus mehreren Gestängeschüssen
bestehendes Bohrgestänge in das Erdreich eingetrieben werden
kann. Diese umfasst in der Regel zumindest einen Linearantrieb zum
Vortreiben des Bohrgestänges, einen Rotationsantrieb zum
rotierenden Antreiben des Bohrgestänges und eine oder mehrere
Klemmeinrichtungen, über die das Bohrgestänge
bzw. der anzusetzende Gestängeschuss fixiert werden kann.
Insbesondere ist regelmäßig eine Klemmvorrichtung
vorgesehen, mittels der das freie Ende des Bohrgestänges
fixiert werden kann, um ein Einschrauben eines neu anzusetzenden
Gestängeschusses zu ermöglichen.
-
Die „Bohrgestängeachse” ist
die Achse, die durch die Längsachsen der einzelnen Gestängeschüsse
des Bohrgestänges gebildet wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Verfahrbarkeit
der Übergabevorrichtung relativ zu dem Gestängemagazin
mittels eines Fluidzylinders erreicht. Fluidzylinder lassen sich
besonders vorteilhaft dann verwenden, wenn keine großen
Verfahrwege benötigt werden. In diesem Fall lässt
sich ein Fluidzylinder einfach und insbesondere auch platzsparend
in die Übergabevorrichtung integrieren, da für das
Heranführen des anzusetzenden Gestängeschusses
an das hintere Ende des Bohrgestänges in der Regel keine
großen Verfahrwege erforderlich sind. Weiterhin kann für
den Betrieb des Fluidzylinders vorteilhafterweise eine regelmäßig
bei Bohrvorrichtungen vorhandene Fluidversorgung (z. B: Druckluftversorgung;
Hydraulikkreislauf) verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Fluidzylinder
innerhalb eines Rohrs der Übergabevorrichtung angeordnet,
wobei das Rohr in längsaxialer Richtung beweglich in einer
Führung gelagert ist und wobei entweder der Kolben oder
der Zylinder des Fluidzylinders mit der Führung und der
Zylinder oder der Kolben mit dem Rohr verbunden ist. Diese Ausgestaltung
ermöglicht eine vollständige und besonders platzsparende
Integration des Fluidzylinders in die Übergabevorrichtung
der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung.
-
Weiterhin
bevorzugt kann die Übergabevorrichtung mit zwei Greifvorrichtungen
zum Greifen des Gestängeschusses versehen sein. Durch mindestens
zwei Greifvorrichtungen kann ein Gestängeschuss, dessen
Länge in der Regel ein Vielfaches des Durchmessers beträgt,
sicher gegriffen werden, wobei vorzugsweise vorgesehen sein sollte,
dass jeweils eine der Greifvorrichtungen im Bereich eines Endes
des Gestängeschusses an diesem angreift. Selbstverständlich
ist auch ein Greifen mittels lediglich einer Greifvorrichtung möglich,
wobei diese vorteilhafterweise mittig an dem Gestängeschuss
angreifen sollte. Bei sehr langen Gestängeschüssen, wie
es häufig bei Bohrvorrichtungen anzufinden ist, kann es
bei lediglich einer Greifvorrichtung jedoch zu einem Durchhängen
der Enden des Gestängeschusses kommen, wodurch ein exaktes
Positionieren der Enden des Gestängeschusses in der Bohrgestängeachse
erschwert wird. Ein Vorsehen von mehr als zwei Greifvorrichtungen
(z. B. drei oder vier) ist in der Regel nicht erforderlich, kann
jedoch bei sehr langen Gestängeschüssen sinnvoll
sein, um beispielsweise ein Durchhängen des Gestängeschusses
in der Mitte zu vermeiden.
-
Von
den Greifvorrichtungen kann vorzugsweise jeweils eine an einem Ende
des Rohrs, in das der Fluidzylinder integriert ist, angeordnet sein.
Dadurch dient das Rohr, das als Gehäuse für den
Fluidzylinder dient, gleichzeitig als Haltevorrichtung für
die zwei Greifvorrichtungen.
-
Die
Greifvorrichtungen können vorteilhafterweise so ausgebildet
sein, dass jede von diesen mindestens zwei um eine Schwenkachse
verschwenkbare Greifelemente umfasst, die mittels eines Keils in Richtung
ihrer geschlossenen Stellung beaufschlagbar sind. Ein Verschieben
des Keils, um die Greifelemente zu beaufschlagen, kann dabei vorzugsweise mittels
eines Fluidzylinders erfolgen. Über die Beaufschlagung
der Greifelemente mittels eines Keils können auf konstruktiv
einfache Art und Weise ausreichend hohe Greifkräfte auf
den Gestängeschuss ausgeübt werden.
-
Um
bei einem Zurückziehen der Keile der Greifvorrichtungen
ein vollständiges Lösen der Greifelemente von
dem Gestängeschuss zu erreichen, kann weiterhin vorgesehen
sein, diese mittels einer (vorgespannten) Feder in Richtung ihrer
geöffneten Stellung zu beaufschlagen.
-
In
einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann vorgesehen sein, die Übergabevorrichtung – zusätzlich
zu der Längsrichtung des Gestängeschusses – in
Richtung von zwei weiteren Achsen relativ zu dem Gestängemagazin
zu verfahren. Diese können besonders bevorzugt senkrecht
zueinander ausgerichtet sein. Hierdurch ist es möglich,
das Gestängemagazin bezüglich der Bohrlafette
feststehend und beispielsweise seitlich und oberhalb von dieser
anzuordnen und die dadurch erforderliche Höhen- und Seitenbewegung
des Gestängeschusses, um von einer Übergabeposition
des Gestängemagazins in die koaxiale Lage mit der Bohrgestängeachse
gebracht zu werden, ausschließlich durch einen Verfahren
der Übergabevorrichtung zu erreichen. Insbesondere kann dadurch
verhindert werden, dass das mit einer Vielzahl von Gestängeschüssen
beladene und daher gegebenenfalls schwere Gestängemagazin
verfahren werden muss.
-
Ein
Verfahren der Übergabevorrichtung entlang der zwei weiteren
Achsen kann vorzugsweise mittels Zahnstangenantrieben erfolgen,
da auf diese Weise auch größere Verfahrwege auf
konstruktiv einfache Weise realisiert werde können. Weiterhin zeichnen
sich Zahnstangenantriebe durch eine hohe Stabilität und
eine gute Betriebssicherheit aus. Selbstverständlich können
auch beliebige andere Antriebe, insbesondere Linearantriebe, für
das Verfahren der Übergabevorrichtung zum Einsatz kommen.
Beispielsweise können hydraulisch oder pneumatisch angetriebene
Zylinder oder auch über einen Motor (z. B. Elektromotor,
Hydraulikmotor, etc.) angetriebene Spindeln verwendet werden.
-
Die
Zahnstangenantriebe können vorteilhafterweise jeweils einen
Fluidmotor umfassen, so dass wiederum auf die bei Bohrvorrichtungen
regelmäßig vorhandene Fluidversorgung zurückgegriffen
werden kann.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
In
den Zeichnungen zeigt:
-
1 eine
erfindungsgemäße Bohrvorrichtung in einer ersten
Betriebsstellung;
-
2 die
Bohrvorrichtung der 1 in einer zweiten Betriebsstellung;
-
3 einen
Teil der Übergabevorrichtung der Bohrvorrichtung gemäß 1 und 2;
und
-
4 der
Teil der Übergabevorrichtung gemäß 3 in
einem Längsschnitt.
-
In
den 1 bis 4 ist eine erfindungsgemäße
Bohrvorrichtung in isometrischen Ansichten dargestellt. Die Bohrvorrichtung
umfasst als wesentliche Baugruppen ein Gestängemagazin 1 mit
einer Vielzahl darin gelagerter Gestängeschüsse 2,
eine Bohrlafette 3, von der lediglich ein Teil dargestellt
ist, sowie eine Übergabevorrichtung 4, mit der
die Gestängeschüsse 2 aus dem Gestängemagazin 1 entnommen
und in der Bohrlafette 3 positioniert werden können.
-
Der
dargestellte Teil der Bohrlafette 3 umfasst einen Grundträger 5,
oberhalb dessen die einzelnen Gestängeschüsse 2,
die für ein Verbinden mit dem freien Ende des bereits verbohrten
Bohrgestänges (nicht dargestellt) vorgesehen sind, positioniert werden.
Auf dem Grundträger 5 der Bohrlafette 3 sind
zwei Schienen 6 vorgesehen, auf denen ein Antriebsschlitten
(nicht dargestellt) verfahrbar gelagert ist. Der Antriebsschlitten
ist rückseitig mit einer Antriebskette (nicht dargestellt)
verbunden, die über einen endseitig an dem Grundträger 5 angeordneten Hydraulikmotor 7 angetrieben
wird. Der in Abhängigkeit von der Position des Antriebsschlittens
auf dem Grundträger 5 überstehende Teil
der Antriebskette wird endseitig an dem Grundträger 5 mittels
einer ersten Führung 8 um 180° umgelenkt
und an der Unterseite des Grundträgers in einer hierfür
vorgesehenen zweiten Führung 9 geführt.
-
Auf
dem Antriebsschlitten ist ein Rotationsantrieb (nicht dargestellt)
vorgesehen, der zum einen dazu dient, das Bohrgestänge
während des Vorschubs rotierend anzutreiben, und zum anderen
für ein Verschrauben des neu anzusetzenden Gestängeschusses 2 mit
dem freien Ende des bereits verbohrten Bohrgestänges vorgesehen
ist. Hierzu wird der Rotationsantrieb, dessen Antriebswelle vorderseitig
mit einem Außengewinde versehen ist, in die rückseitig
an dem Gestängeschuss 2 angeordnete Gewindebuchse 10 eingeschraubt
und dann das vordere Ende des Gestängeschusses 2,
das einen entsprechenden Gewindebolzen aufweist, an das freie Ende
des Bohrgestänges herangeführt und in die Gewindebuchse 10 des
letzten Gestängeschusses 2 des Bohrgestänges
eingeschraubt. Um zu vermeiden, dass sich das Bohrgestänge
dabei ungewollt dreht, ist an der Bohrlafette 3 an dem
vorderen (d. h. in der Zeichnung linken) Ende des Grundträgers 5 eine
Klemmeinheit (nicht dargestellt) vorgesehen, die den letzten Gestängeschuss 2 des
Bohrgestänges endseitig fixiert, um ein Mitrotieren des
Bohrgestänges während des Anschraubens des neuen
Gestängeschusses 2 zu vermeiden.
-
Der
Aufbau und die Funktionsweise derartiger Bohrlafetten
3 sind
aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Beispielsweise offenbart
die
DE 199 53 458
C1 eine entsprechende Bohrlafette, deren diesbezüglicher
Inhalt durch Bezugzahme zum Inhalt der vorliegenden Patentanmeldung
gemacht wird.
-
Neben
dem Grundträger 5 der Bohrlafette 3 ist
das Gestängemagazin 1 positioniert. Sowohl der Grundträger 5 der
Bohrlafette 3 als auch das Gestängemagazin 1 sind
auf den gleichen Querträgern 11 fixiert und folglich
unbeweglich zueinander. Das Gestängemagazin 1 weist
die Form eines Quaders auf und ist aus einer Mehrzahl miteinander
verbundener Rahmenprofile aufgebaut. An der Oberseite des Gestängemagazins 1 ist
dieses offen ausgebildet, so dass die Übergabevorrichtung 4 in
das Gestängemagazin 1 hineingreifen und einen
Gestängeschuss 2 entnehmen kann. Innerhalb des
Gestängemagazins 1 sind an der vorderen und hinteren
Schmalseite jeweils insgesamt sieben Trennwände 12 vorgesehen, durch
die der Innenraum des Gestängemagazins 1 in acht
Trennfächer unterteilt ist. In jedem dieser Trennfächer
können eine Mehrzahl an Gestängeschüssen 2 übereinanderliegend
gelagert werden.
-
Oberhalb
des Gestängemagazins 1 befindet sich die erfindungsgemäße Übergabevorrichtung 4. Diese
ist über einen Trägerrahmen 13 sowohl
mit einer Außenwand des Gestängemagazins 1 als
auch mit dem Grundträger 5 der Bohrlafette 3 verbunden. Die Übergabevorrichtung 4 umfasst
eine Greifeinheit 14, deren Details insbesondere in den 3 und 4 zu
erkennen sind. Die Greifeinheit 14 kann über Zahnstangenantriebe
der Übergabevorrichtung in vertikaler sowie in horizontaler
Richtung quer zur Längsachse des Grundträgers 5 verfahren
werden. Hierzu sind zwei vertikal ausgerichtete Zahnstangen 15 sowie
zwei horizontal ausgerichtete Zahnstangen 16 vorgesehen,
in die Antriebsritzel von Hydraulikmotoren eingreifen, wie dies
insbesondere aus 3 ersichtlich ist. Dort ist
ein vorderer, erster Hydraulikmotor 17 dargestellt, der über
ein Getriebe auf eine erste Antriebswelle 18 wirkt, an
deren Ende zwei Antriebszahnräder vorgesehen sind, die
mit den horizontal ausgerichteten Zahnstangen 16 kämmen.
Ein zweiter Hydraulikmotor 19 treibt eine zweite Antriebswelle 20 an,
deren Antriebszahnräder mit den vertikalen Zahnstangen 15 kämmen. Über
einen gesteuerten Antrieb der beiden Hydraulikmotoren 17, 19 kann die
Greifeinheit 14 sowohl in vertikaler Richtung als auch
entlang der horizontalen Zahnstangen 16 in horizontaler
Richtung verfahren werden.
-
Erfindungsgemäß ist
in die Greifeinheit 14 weiterhin ein Linearantrieb integriert, über
den ein Greifer 21 der Greifeinheit 14 relativ
zu dem Gestängemagazin 1 sowie zu dem Grundträger 5 der
Bohrlafette 3 in Richtung der Längsachse eines
in dem Greifer 21 fixierten Gestängeschusses 2 verfahren werden
kann. Der Linearantrieb, der auf einem Hydraulikzylinder beruht,
ist in den Greifer 21 der Greifeinheit 14 integriert,
wie dies insbesondere in der 4 zu erkennen
ist. Der Greifer 21 umfasst ein Trägerrohr 22, an
dessen Enden jeweils eine Greifvorrichtung vorgesehen ist. Das Trägerrohr 22 ist
in längsaxialer Richtung beweglich in einem Führungsrohr 23 gelagert,
das mit einem Träger 24 der Greifeinheit 14 verbunden
ist. Auf dem Träger 24 befinden sich unter anderem
die Antriebswellen 18, 20 und die Hydraulikmotoren 17, 19 der
Zahnstangenantriebe sowie zwei Führungsbuchsen 25 für
die vertikalen Zahnstangen 15 und Führungsrollen 26 für
die horizontalen Zahnstangen 16.
-
Innerhalb
des Trägerrohrs 22 befindet sich der Hydraulikzylinder,
dessen Zylinder 27 über einen Querbolzen 28 mit
dem Führungsrohr 23 und dessen Kolben 29 an
einem Ende mit dem Trägerrohr 22 verbunden ist.
Ein Einfahren des Hydraulikzylinders bewirkt demnach, dass sich
dasjenige Ende des Trägerrohrs 22, an dem der
Kolben 29 des Hydraulikzylinders festgelegt ist, in Richtung
des Zylinders 27 und folglich auf das Führungsrohr 23 zubewegt.
Der Querbolzen 28 sowie zwei Hydraulikanschlüsse 30 des
Hydraulikzylinders werden dabei in zwei Führungsnuten des
Trägerrohrs 22 geführt. Ein Ausfahren
des Zylinders 27 bewirkt eine entgegengesetzte Bewegungsrichtung.
-
Jede
der Greifvorrichtungen umfasst zwei Greifelemente 31, die
wippenartig um eine Schwenkachse 32 gedreht werden können.
Die Greifelemente 31 jeder Greifvorrichtung werden mittels
einer vorgespannten Feder (nicht dargestellt) in die in den 3 und 4 dargestellte
geöffnete Position beaufschlagt. Ein Schließen
der Greifelemente 31 wird bewirkt, indem mittels eines
kleinen Hydraulikzylinders 33 ein Keil 34 von
oben in den von den beiden Greifelementen 31 gebildeten
Zwischenraum geschoben wird, wodurch die oberen Enden der beiden
Greifelemente 31 nach außen ausgelenkt und die
gegenüberliegenden, d. h. unteren Enden der Greifelemente 31 aufeinander
zu gefahren werden, wobei ein Gestängeschuss 2 umgriffen
werden kann.
-
In
der 2 ist dargestellt, wie mittels der Übergabevorrichtung 4 der
oberste von mehreren in einem Trennfach des Gestängemagazins 1 gelagerten
Gestängeschüssen 2 gegriffen wird. Die
Greifeinheit 14 der Übergabevorrichtung 4 ist
dazu in das Innere des Gestängemagazins 1 hineingefahren
worden. Nach dem Greifen des Gestängeschusses 2 mit den
Greifelementen 31 wird die Greifeinheit 14 über den
vertikalen Zahnstangenantrieb wieder nach oben verfahren, bis die
Greifeinheit 14 einschließlich des daran fixierten
Gestängeschusses 2 oberhalb des Gestängemagazins 1 positioniert
ist. Daraufhin wird die Greifeinheit 14 mit dem Gestängeschuss 2 mittels des
horizontal ausgerichteten Zahnstangenantriebs quer verfahren, bis
diese oberhalb des Grundträgers 5 der Bohrlafette 3 positioniert
sind. Daraufhin wird die Greifeinheit 14 mit dem Gestängeschuss 2 soweit abgesenkt,
bis der Gestängeschuss 2 mit seiner Längsachse
koaxial zu der Bohrgestängeachse der Bohrlafette 3 positioniert
ist. Durch ein Aktivieren des in die Greifeinheit 14 integrierten
Linearantriebs kann der vorderseitig an dem Gestängeschuss 2 vorgesehene
Gewindebolzen in die entsprechende Gewindebuchse des letzten Gestängeschusses 2 des
Bohrgestänges eingeschoben werden. Daraufhin wird der Rotationsantrieb
des Antriebsschlittens rückseitig mit dem anzusetzenden
Gestängeschuss 2 verbunden und die Greifelemente 31 von
dem dann lagefixierten Gestängeschuss 2 gelöst.
Durch ein Rotieren des Rotationsantriebs einschließlich
des angesetzten Gestängeschusses 2 und unter gleichzeitiger
Fixierung des bereits verbohrten Bohrstrangs mittels der Klemmeinheit
der Bohrlafette wird der angesetzte Gestängeschuss 2 mit
dem Bohrgestänge verschraubt. Daraufhin kann der Bohrbetrieb
fortgesetzt und das um den neuen Gestängeschuss verlängerte Bohrgestänge
soweit in das Erdreich vorgetrieben werden, bis der Antriebsschlitten
am unteren Ende des Grundträgers 5 der Bohrlafette 3 angelangt
ist. Dann wird das hintere Ende des Bohrgestänges erneut
geklemmt und der Rotationsantrieb durch ein Rotieren in entgegengesetzter
Richtung von dem Bohrgestänge gelöst. Daraufhin
kann er wieder an das hintere Ende des Grundträgers 5 der
Bohrlafette 3 verfahren werden und unter Wiederholung der
bereits beschriebenen Betriebsschritte ein weiterer Gestängeschuss 2 aus
dem Gestängemagazin 1 entnommen und mit dem Bohrgestänge
verbunden werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19953458
C1 [0004, 0030]