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Die
Erfindung betrifft ein Kühlelement
für eine
Halbleiterlichtquelle einer Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Kühlelements nach dem Oberbegriff
des unabhängigen
Verfahrensanspruchs.
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Ein
solches Kühlelement
weist einen zur Abgabe von Wärme
an die Umgebung eingerichteten Kühlkörper und
eine zur thermischen Ankopplung der Halbleiterlichtquelle und zur
Befestigung des Kühlelements
an der Beleuchtungseinrichtung eingerichtete Flanschplatte auf.
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Halbleiterlichtquellen
werden derzeit in zunehmendem Umfang in Beleuchtungseinrichtungen von
Kraftfahrzeugen eingesetzt. Nachdem sich der Einsatz zunächst auf
Signalleuchten wie Brems- und Blinkleuchten beschränkt hatte,
wird derzeit damit begonnen, Halbleiterlichtquellen auch für Scheinwerferfunktionen,
also für
eine Beleuchtung des Fahrzeugumfeldes zu verwenden. Ein Beispiel
dafür ist ein
von der Anmelderin gelieferter LED-Scheinwerfer für den Rudi
R8 (LED = Light Emitting Diode).
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Im
Gegensatz zu Halogenlampen oder Gasentladungslampen geben LEDs kaltes
Licht ab. Die Strahlung selbst enthält also keine Wärmestrahlungsanteile,
die mit den entsprechenden Anteilen einer Halogenlampe oder Gasentladungslampe
vergleichbar wären.
Trotzdem treten auch beim Betrieb von LEDs Verluste von ca. 80%
auf. Das heißt,
dass 80% der zum Betrieb eingesetzten elektrischen Energie als Verlustwärme frei
werden und die LED aufheizen. Dies ist problematisch, weil wichtige
Eigenschaften von LEDs wie deren Lichtstrom, Farbe, Vorwärtsspannung
und Lebensdauer stark temperaturabhängig sind. Die Temperatur der
Halbleiterlichtquellen muss daher innerhalb enger, fest vorgegebener
Grenzen um einen vorbestimmten thermischen Arbeitspunkt liegen.
Dabei müssen
die LED insbesondere vor einer Überhitzung
geschützt
werden.
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Die
maximale zulässige
Chiptemperatur liegt je nach Hersteller zwischen 125°C und 185°C. Eine Überschreitung
der jeweiligen Maximaltemperatur hat eine Zerstörung der LED zur Folge. Da
nur etwa 20% der eingesetzten elektrischen Energie in Licht umgewandelt
werden, treten in Frontscheinwerfern Verlustwärmeleistungen auf, die Werte
zwischen 20 Watt und 40 Watt erreichen können.
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Um
diese im LED-Chip auftretenden Verlustwärmeleistungen ohne unzulässig hohe
LED-Temperaturen zuverlässig
abführen
zu können,
werden Kühlkonzepte
angewandt, die insbesondere großflächige Aluminium-
oder Kupfer-Kühlelemente
der eingangs genannten Art vorsehen, um die Verlustwärme über die
Flanschplatte aufzunehmen und über
als Kühlkörper dienende
Rippen und oder andere Oberflächen-vergrößernde Strukturen
an die Umgebung abzugeben.
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Oftmals
sind die Anforderungen an die Kühlung
so hoch, dass die normale konvektive Kühlung nicht mehr ausreicht
und mit einem Lüfter
ein konstanter Kühlluftstrom
erzwungen werden muss.
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Als
Kühlkörper kommen überwiegend
Aluminiumkühlkörper zum
Einsatz, die wahlweise nach dem Druckguss-, Strangguss- oder Fließpress-Verfahren
hergestellt werden.
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Strangguss-
und Fließpress-Kühlkörper werden
zum Einen wegen der besseren thermischen Eigenschaften der für diese
Verfahren zur Verfügung stehenden
Aluminiumlegierungen eingesetzt. Zum Anderen erlauben diese Verfahren
bedeutend feinere Strukturen, d. h. es sind besonders hohe und dünne Kühlrippen
oder Kühlstifte
herstellbar, mit denen sich, wegen ihrer großen Oberfläche, besonders wirksame Kühlkörper mit
geringem thermischem Widerstand bei gleichzeitig kompakter Bauform
darstellen lassen.
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Nachteilig
ist, dass diese Verfahren schlecht geeignet sind, die in der Regel
erforderlichen Zentrier- und Befestigungselemente mit anzuformen.
Darüber
hinaus erfordern diese Kühlkörper häufig eine aufwändige spanende
Nachbearbeitung einzelner Funktionsflächen, beispielsweise der Anbindungsfläche für die LED.
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Nach
dem Druckgussverfahren hergestellte Kühlkörper ermöglichen hingegen besonders
komplexe Formen. Dadurch können
Funktionselemente und Funktionsflächen einfach integriert werden,
da Befestigungs- und Zentrierelemente einfach mit angeformt werden
können.
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Dahingegen
lassen sich im Druckgussverfahren nur relativ kurze und dicke Kühlrippen
herstellen, worunter die Effizienz der Kühlkörper leidet. Des Weiteren weisen
Druckgusslegierungen im Vergleich zu Strangguss- oder Fließpresslegierungen
schlechtere Wärmeleitwerte
auf. Meist benötigen
diese Kühlkörper sehr
viel größere Volumen
im Vergleich zu Strangguss- oder Fließpress-Kühlkörpern.
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Verschiedentlich
wurde bereits versucht, die Vorteile von Druckguss- und Fließpress-Teilen
bzw. von Druckguss- und Strangguss-Teilen zu kombinieren. Dabei
wurden Strangguss- oder
Fließpresskühlkörper auf
Druckguss-Halteelemente montiert. Bei solchen Montagelösungen ist
es jedoch schwer, eine gute thermische Anbindung zwischen den zu
verbindenden Bauteilen sicherzustellen: Selbst wenn die Verbindungsflächen auf
Ebenheiten im Bereich von 0,01 mm aufwändig spanend nachbearbeitet
werden, unterliegen die verbleibenden Luftspalte und die damit verbundenen
thermischen Widerstände
großen, nicht
tolerierbaren Schwankungen.
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Vor
diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in der Angabe
eines Kühlelements
der eingangs genannten Art, das die Vorteile des Druckgussverfahrens – große Freiheit
in der Formgebung – mit
den Vorteilen fließgepresster
oder stranggegossener Kühlkörper – nämlich niedrige
thermische Widerstände – vereint.
Mit Blick auf die Verfahrensaspekte besteht die Aufgabe der Erfindung
in der Angabe eines Verfahrens zur Herstellung eines solchen Kühlelements.
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Diese
Aufgabe wird jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die
Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das Kühlelement
ein Verbundteil aus einem Gussteil und einem beim Gießen des Gussteils
in die Gussform eingelegten Einlegeteil ist, wobei die Flanschplatte
das Gussteil und der Kühlkörper das
Einlegeteil ist.
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Durch
das beim Gießen
des Gussteils in die Gussform eingelegte Einlegeteil wird der als
Einlegeteil eingelegte Kühlkörper von
der Schmelze der als Gussteil zu gießenden Flanschplatte umflossen,
so dass das Gussteil beim Erkalten auf das Einlegeteil aufschrumpft
und das Einlegeteil damit formschlüssig umschließt. Dadurch
wird insbesondere eine sehr gute thermische Verbindung beider Teile
ohne störende,
den Wärmewiderstand
nachteilig steigernde Luftspalte gewährleistet.
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Durch
das Gießen
der Flanschplatte werden die bei der Flanschplatte wichtigen Vorteile
der großen
Formgebungsfreiheit erzielt. Das Verwenden des Kühlkörpers als Einlegeteil erlaubt
insbesondere die Verwendung fließgepresster oder stranggegossener
Kühlkörper. Dadurch
vereint die Erfindung die Vorteile niedriger thermischer Widerstände eines Kühlkörpers mit
den Vorteilen einer großen
Formgebungsfreiheit bei der Flanschplatte ohne dafür nachteilig
große
thermische Übergangswiderstände zwischen
Flanschplatte und Kühlkörper in
Kauf nehmen zu müssen.
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Der
Vorteil niedriger thermischer Widerstände wird insbesondere mit einer
Ausgestaltung erzielt, die sich durch wenigstens einen durch ein
Strangguss- bzw. Fließpressverfahren
hergestellten Kühlkörper aus
einer Aluminium-, Kupfer- oder Magnesiumlegierung auszeichnet.
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Alternative
Ausgestaltungen des Kühlelements
mit wenigstens einem Magnesium-Druckguss-Kühlkörper haben den Vorteil, dass
sich geringere Wandstärken
und damit auch filigranere Kühlrippen
als in Al-Druckguss realisieren lassen. Außerdem erlaubt die geringe
Dichte eine erhebliche Gewichtsersparnis.
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In
Stanz-Biegetechnik ausgeführte
Kühlkörper haben
besonders bei großen
Stückzahlen
Kostenvorteile. Außerdem
lassen sich Kühlelemente
mit besonders geringen Wandstärken
(und Gewicht) darstellen.
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Da
die Komplexität
der Teile durch den Herstellungsprozess deutlich beschränkt ist,
bietet sich insbesondere hier die Möglichkeit, mehrere Kühlkörperelemente
durch Umgießen
mit dem Material der Flanschplatte zu einem komplexen Verbund-Kühlkörper zu verbinden. Eine weitere
bevorzugte Ausgestaltung sieht daher mehrere separate Kühlkörper vor,
die durch das Gussteil zu einem Verbund-Kühlkörper verbunden werden.
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Bevorzugt
ist auch, dass das Gussteil beim Gießen angeformte Funktionsflächen aufweist.
Dies verringert den Herstellungsaufwand und verbessert gleichzeitig
den Wärmetransport
durch die Flanschplatte, da thermische Übergangswiderstände, die durch
Luftspalte auftreten könnten,
vermieden werden.
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Für eine gute
Wärmeableitung
aus der die Verlustleistung produzierenden LED ist es besonders vorteilhaft,
dass das Gussteil eine zur thermischen Ankopplung der Halbleiterlichtquelle
eingerichtete Auflagefläche
als angeformte Funktionsfläche
aufweist.
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Bevorzugt
ist auch, dass das Verbundteil beim Umgießen des Einlegeteils mit eingebettete metallische
Funktionsteile aufweist. Durch das Einbetten dieser Funktionsteile
wird insbesondere eine maßgenaue
und feste mechanische Verbindung dieser Teile mit der Flanschplatte
erzielt. Dies gilt insbesondere für Zentrierelemente und/oder
Befestigungselemente für
die Halbleiterlichtquelle und/oder für ein Optikelement und/oder
für die
Befestigung des Kühlelements
in der Beleuchtungseinrichtung. Beispiele solcher Elemente sind
Schraub- und/oder Lagerbuchsen und/oder wenigstens Zentrierstifte
und/oder Gewindestehbolzen und/oder Lagerbolzen als Zentrierelemente
und/oder als Befestigungselemente.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass
der Kühlkörper eine Kühlkörper-Trägerplatte
und eine zur Abgabe von Wärme
an die Umgebung eingerichtete Wärmeabgabeseite
mit einer durch erste Strukturen (z. B. durch Stifte und/oder Rippen)
vergrößerten Oberfläche und eine
zum Einlegen in eine Gussform des Gussteils eingerichtete Wärmeaufnahmeseite
aufweist, wobei die Wärmeaufnahmeseite
des Kühlkörpers zweite Oberflächen-vergrößernde Strukturen
aufweist, die in das Gussteil eingebettet sind.
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Als
zweite Oberflächen-vergrößernde Strukturen
werden Rippen, insbesondere Schwalbenschwanz-förmig profilierte Rippen, und/oder
Stifte und/oder Durchbrüche
und/oder Ausbrüche
in der Kühlkörper-Trägerplatte
bevorzugt, wobei die Kühlkörper-Trägerplatte
auf der zum Einlegen in die Gussform des Gussteils eingerichteten
Wärmeaufnahmeseite
angeordnet ist.
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Mit
Blick auf die Verfahrensaspekte der Erfindung liegt ein Vorteil
darin, dass der Fertigungsaufwand geringer ist als der für die an
einem Strangguss- oder Fließpress-Kühlkörper erforderliche
Aufwand für
die spanende Nachbearbeitung von Funktionsflächen.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der
Beschreibung und den beigefügten
Figuren.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen, jeweils in schematischer Form:
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1 ein
bekanntes Druckguss-Kühlelement;
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2 eine
Draufsicht auf eine Funktionsfläche
eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung;
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3 ein
Querschnitt durch den Gegenstand der 2;
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4 eine
Ausgestaltung eines Kühlkörper-Einlegeteils;
und
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5 eine
weitere Ausgestaltung eines Kühlkörper-Einlegeteils.
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Im
Einzelnen zeigt die 1 eine perspektivische Darstellung
eines herkömmlichen
Druckguss-Kühlelements 10 mit
Kühlrippen 12 und
einer Flanschplatte 14. Die Flanschplatte 14 weist
angeformte Befestigungselemente wie Anschraubaugen 16 und
Schraubdome 18 sowie Zentrierelemente wie Zentrierstifte 20, 22 und
eine montierte Halbleiterlichtquelle 24 auf. Die Elemente 16, 18, 20, 22, 24 sind
auf einer Funktionsfläche 26 angeordnet.
Bei der Halbleiterlichtquelle handelt es sich um eine Anordnung 28 einer
LED oder mehrerer LEDs, die auf einem Sockelelement 30 angebracht
und über
das Sockelelement 30 mechanisch und thermisch mit der Flanschplatte 14 des
Kühlelements 10 verbunden
ist.
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Aufgrund
seiner Herstellung als einstückig
in einem einzigen Gussvorgang hergestelltes Druckguss-Kühlelement 10 sind
die angeformten Kühlrippen 12,
die den Kühlkörper des
bekannten Kühlelements 10 repräsentieren,
zwangsläufig
relativ grob ausgeführt.
In der Darstellung der 1 kommt dies durch die vergleichsweise
grobe Ausführung
jeder einzelnen Kühlrippe 12 und
die bei gegebenen Abmessungen des Kühlelements 10 vergleichsweise geringe
Zahl von acht Kühlrippen 12 zum
Ausdruck.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kühlelements 32 in
einer Draufsicht auf eine Funktionsfläche 26. In der Draufsicht unterscheidet
sich das Kühlelement 32 nicht
von dem bekannten Kühlelement 10 und
weist daher insbesondere die bereits im Zusammenhang mit der 1 erläuterte Funktionsfläche 26 mit
angeformten Befestigungselementen in Form von Anschraubaugen 16 und
Schraubdomen 18 sowie Zentrierelemente in Form von Zentrierstiften 20, 22 und
eine mit einem Sockelelement 30 an die Funktionsfläche 26 montierte
Halbleiterlichtquelle 24 mit einem LED-Array 28auf.
Das Sockelelement 30 wird durch die Zentrierstifte 22 in
einer vorbestimmten Lage auf der Funktionsfläche 26 zentriert und
durch Befestigungselemente 34, beispielsweise durch Schrauben
oder durch an die Funktionsfläche 26 angeformte
Nietstifte, an der Flanschplatte 14 fixiert.
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Die
Zentrierstifte 20 und die Befestigungselemente 16, 18 dienen
zum Zentrieren und Montieren des Kühlelements 32 in einer
nicht dargestellten Beleuchtungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug und/oder zum
Montieren eines nicht dargestellten Optikelements und/oder einer
Blendenanordnung. In einer Ausgestaltung handelt es sich bei der
Beleuchtungseinrichtung um einen Frontscheinwerfer oder ein Lichtmodul
eines Frontscheinwerfers. Bei dem Optikelement handelt es sich um
einen zur Bündelung
des Lichtes der LED-Anordnung 28 eingerichteten Reflektor
oder eine zu diesem Zweck eingerichtete Linse.
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3 zeigt
einen längs
der Linie III, III vorgenommenen Schnitt durch das Kühlelement 32 aus der 2.
Im Gegensatz zu dem herkömmlichen, einstückigen Druckguss-Kühlelement 10 der 1 ist
das Kühlelement 32 als
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kühlelements
ein Verbundteil aus einem Gussteil 36 und einem beim Gießen des Gussteils 36 in
die Gussform eingelegten Einlegeteil 38. Dabei ist die
Flanschplatte das Gussteil 36 und der Kühlkörper das Einlegeteil 38.
Im Folgenden wird daher sowohl die Flanschplatte als auch das Gussteil eines
erfindungsgemäßen Kühlelements 32 mit
dem Bezugszeichen 36 bezeichnet. Analog wird im Folgenden
sowohl das Einlegeteil als auch der mit dem Einlegeteil identische
Kühlkörper mit
dem Bezugszeichen 38 bezeichnet. Bei dem Einlegeteil handelt
es sich um einen Fließpress-
oder Strangguss-Kühlkörper, einen
Magnesium-Druckguss-Kühlkörper, einen als Stanz-Biegeteil
ausgeführten
Kühlkörper oder
um eine Anordnung mehrerer solcher Kühlkörper.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, erlauben Strangguss- und Fließpressverfahren eine Verwendung
von Legierungen mit besseren thermischen Eigenschaften als für Druckguss-Verfahren geeignete
Legierungen. Außerdem
ermöglichen
Strangguss- und Fließpress-Verfahren
eine Herstellung bedeutend feinerer Strukturen. Das heißt, dass
diese Verfahren eine Herstellung von Kühlkörpern 38 mit zum Beispiel
besonders hohen und/oder dünnen
Kühlrippen
oder Kühlstiften
erlauben. Aufgrund der daraus resultierenden großen Oberfläche lassen sich besonders wirksame
Kühlkörper 38 mit
geringem thermischen Widerstand, d. h. mit hoher Wärmeleitfähigkeit,
bei gleichzeitig kompakten Abmessungen herstellen. Dies wird beim
Gegenstand der 3 durch die Zahl von Kühlstrukturen 46 deutlich,
die um einen Faktor von ca. 1,5 höher liegt als die Zahl acht
der Kühlrippen 12 des
herkömmlichen
Druckguss-Kühlelements 10 aus
der 1.
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In
Magnesium-Druckguss lassen sich geringere Wandstärken und damit auch filigranere
Kühlrippen
als in Aluminium-Druckguss
realisieren. Außerdem
erlaubt die geringe Dichte von Magnesium-Druckguss eine erhebliche
Gewichtsersparnis. Nachteilig ist, dass sich an Magnesium-Druckgussteile
keine Nietzapfen anformen lassen, da Magnesium-Druckguss sich nicht
ausreichend plastisch verformen lässt. Auch Schraubverbindungen
lassen sich wegen des hohen Reduktionspotentials von Magnesium (elektrochemische
Spannungsreihe: –2,38
Volt, zum Vergleich: Aluminium: –1,66 Volt) nicht ohne Weiteres
realisieren. Es müssen
gegebenenfalls spezielle Aluminium-Schrauben oder Schrauben mit Spezialbeschichtungen
verwendet werden.
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In
Stanz-Biegetechnik ausgeführte
Kühlkörper haben
besonders bei großen
Stückzahlen
Kostenvorteile. Außerdem
lassen sich Kühlelemente
mit besonders geringen Wandstärken
und damit besonders geringem Gewicht darstellen. Da die Komplexität von in
Stanz-Biegetechnik ausgeführten
Kühlkörpern durch
den Herstellungsprozess deutlich beschränkt ist, bietet sich insbesondere
hier die Möglichkeit
an, mehrere Kühlkörper-Teilelemente
durch Umgießen
mit dem Material des Gussteils zu einem komplexen Verbund-Kühlkörper zu
verbinden.
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Bei
der Herstellung des Kühlelements 32 wird
ein Teil des Kühlkörpers 38 in
ein Kokillen- oder Druckguss-Werkzeug eingelegt und mit dem Material der
Flanschplatte 36 umgossen. Bei dem Material handelt es
sich bevorzugt um Aluminium, eine Aluminiumlegierung, eine Magnesiumlegierung,
eine Kupferlegierung oder eine mehrere dieser Materialien aufweisende
Legierung.
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Beim
Umgießen
werden in einer bevorzugten Ausgestaltung einige oder alle benötigten Funktionsflächen gleich
mit angeformt und einige oder alle metallischen Funktionsteile wie
Zentrier- und Befestigungs-Elemente für die LED-Anordnung 28 und/oder das Sockelelement
und/oder die Optik und/oder die Blendenanordnung und/oder die Befestigung
in der Beleuchtungseinrichtung mit dem flüssigen Flanschmaterial umgossen
und so in die Flanschplatte eingebettet. Die zur thermischen Ankopplung
der LED-Anordnung 28 vorgesehene
Funktionsfläche wird
dabei gleich als möglichst
ebene und nur eine möglichst
geringe Rauhtiefe aufweisende Auflagefläche gegossen.
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Der
einzugießende
Kühlkörper 38 weist
in der Ausgestaltung, die in der 3 dargestellt
ist, eine Kühlkörper-Trägerplatte 40 und
eine zur Abgabe von Wärme
an die Umgebung eingerichtete Wärmeabgabeseite 42 und
eine zum Einlegen in eine Gussform des Gussteils eingerichtete Wärmeaufnahmeseite 44 auf.
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Die
Kühlkörper-Trägerplatte 40 wird
bevorzugt ganz oder teilweise in das Gussteil 36 eingegossen.
Die Wärmeabgabeseite 42 weist
eine durch erste Strukturen 46 wie Stifte und/oder Rippen
vergrößerte Oberfläche auf,
um die Wärmeabgabe
an die Umgebung zu verbessern. Die Wärmeaufnahmeseite 44 des
Kühlkörpers 38 weist
zweite Oberflächen-vergrößernde Strukturen 48 auf,
die in das Gussteil 36 eingebettet werden. Als zweite Oberflächenvergrößernde Strukturen
werden bevorzugt Rippen, insbesondere Schwalbenschwanz-förmig profilierte
Rippen und/oder Stifte und/oder Durchbrüche (das Material durchdringende
Ausnehmungen) und/oder Ausbrüche
(in das Material hineinreichende, aber das Material nicht vollständig durchdringende
Ausnehmungen) verwendet.
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Die
zweiten Oberflächen-vergrößernden Strukturen 48 vergrößern die
Formschlussoberfläche zwischen
Einlegeteil 36 und Gussteil 38. Dadurch wird eine
feste Verbindung ohne Luftspalte zwischen beiden Bauteilen 36, 38 erreicht.
Das so entstandene Verbundteil bietet dank des Gießverfahrens
große Gestaltungsfreiheit.
Der Gießprozess
bietet die Möglichkeit,
weitere metallische Funktionsteile, beispielsweise Schraub- und
Lagerbuchsen, Zentrierstifte und Lagerbolzen mit einzubetten.
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Gleichzeitig
entsprechen die guten thermischen Eigenschaften denen des Fließpress-
oder Strangguss-Kühlkörpers. Im
Gegensatz zu verschraubten, vernieteten oder verklebten Kühlkörper-Baugruppen
können
isolierende Luftschichten zwischen den Teilen prozesssicher ausgeschlossen werden.
Der Fertigungsaufwand ist beim Umgießen, insbesondere bei größeren Stückzahlen,
geringer als für
die spanende Nachbearbeitung der Funktionsflächen am Fließpress-
oder Strangguss-Kühlkörper erforderlich
wäre. Das
Kühlelement 32 mit
den Merkmalen der Erfindung ermöglicht
die Einsparung zusätzlicher
Halte- und Befestigungselemente.
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Die 4 und 5 zeigen
Ausgestaltungen von Kühlkörpern mit
Trägerplatten
jeweils in perspektivischer Darstellung. Dabei zeigt 4 eine Ausgestaltung,
bei der sowohl die ersten Oberflächen-vergrößernden
Strukturen 46 auf der Wärmeabgabeseite 42 als
auch die zweiten Oberflächenvergrößernden
Strukturen 48 auf der Wärmeaufnahmeseite 44 Stifte
sind. 5 zeigt eine Ausgestaltung, bei der beide Oberflächen-vergrößernde Strukturen 46/48 als
Rippen geformt sind. Es versteht sich jedoch, dass auf beiden Seiten
der Trägerplatte 40 auch
unterschiedlich geformte Strukturen verwendet werden können.