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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Rohr, das zur solaren Fluidaufheizung
und/oder -verdampfung ausgebildet ist und einen lang gestreckten
rohrförmigen
Körper
aufweist, der eine Vielzahl von quer zur Längserstreckung des rohrförmigen Körpers angeordneten
Tauchhülsen
umfasst, die zur Aufnahme von Wärmetauschern
von Solarkollektoren, insbesondere von Vakuumröhrenkollektoren, ausgebildet sind
und in den rohrförmigen
Körper
hineinragen. Weiterhin ist die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Gewinnung
von Trinkwasser aus Rohwasser, wie z. B. Salz- oder Brackwasser
oder Chlorwasser, sowie auf eine Vorrichtung zur Fluidaufheizung,
insbesondere zur Verwendung in solaren Klimaanlagen, gerichtet.
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Heizrohre
und Verdampfungsrohre der eingangs genannten Art werden in Solaranlagen
zum Erwärmen
von Fluid, beispielsweise Wasser oder einer sonstigen Wärmeträgerflüssigkeit,
bzw. in Vorrichtungen zur Gewinnung von Trinkwasser aus nicht trinkbarem
Rohwasser, wie z. B. Salz- und Brackwasser oder Chlorwasser, durch
Verdampfen mittels Solarenergie verwendet. Üblicherweise besitzen die dabei
verwendeten Heiz- bzw. Verdampfungsrohre einen kreisförmigen Querschnitt,
wobei die Tauchhülsen
so in den rohrförmigen
Körper
hineinragen, dass sich die Längsachsen
der Tauchhülsen
und die Längsachsen
des rohrförmigen
Körpers
kreuzen.
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Um
die in die Tauchhülsen
eingesetzten Solarkollektoren so zur Sonne hin auszurichten, dass eine
maximale Energieaufnahme bei der Sonneneinstrahlung erreicht wird,
müssen
die Solarkollektoren üblicherweise
schräg angeordnet
werden. Dies führt dazu,
dass die an den Enden der Solarkollektoren angeordneten Wärmetauscher,
die in die Tauchhülsen
hineinragen, ebenfalls nicht horizontal, sondern schräg zur Horizontalen
verlaufen. Bei Verdampfungsrohren, die lediglich zum Teil mit Wasser
gefüllt sind,
da der oberhalb des Wasserspiegels innerhalb des Verdampfungsrohrs
verbleibende Raum zur Aufnahme des erzeugten Wasserdampfs benötigt wird, hat
dies zur Folge, dass die Wärmetauscher
der Solarkollektoren mit ihren freien Enden oberhalb des Wasserspiegels
liegen und somit zur Erwärmung
und Verdampfung des Wassers nicht bzw. nur sehr geringfügig beitragen.
Bei Heizrohren, die vollständig mit
aufzuheizendem Fluid gefüllt
sind, muss hingegen der Durchmesser des Heizrohres sehr groß gewählt werden,
um den gesamten Wärmetauscher
innerhalb des Heizrohres mit kreisförmigem Querschnitt aufnehmen
zu können,
was in einer entsprechend großen
Fluidmenge innerhalb des Heizrohres resultiert. Aufgrund dieser
großen
Fluidmenge kann oftmals keine ausreichend hohe Aufheizung des Fluids
erreicht werden. Wird der Durchmesser des Heizrohres hingegen entsprechend
kleiner gewählt,
um die innerhalb des Heizrohres fließende Fluidmenge zu reduzieren,
ist keine vollständige
Unterbringung der Wärmetauscher
innerhalb des Heizrohres möglich.
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Aus
den beschriebenen Ursachen ist somit der Wirkungsgrad der eingangs
genannten Verdampfungs- und/oder Heizrohre oftmals nicht zufrieden stellend.
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Dementsprechend
ist auch der Wirkungsgrad von Vorrichtungen zur Gewinnung von Trinkwasser
aus Rohwasser durch Verdampfen oftmals nicht zufrieden stellend,
bzw. es muss zusätzlich
zur Solarenergie noch Energie zum Aufheizen des Wassers zugeführt werden,
um einen ausreichenden Wirkungsgrad zu erreichen. Ähnliches
gilt für
Vorrichtungen zum Aufheizen von Fluid, wie sie beispielsweise bei
solaren Klimaanlagen verwendet werden.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Heizrohr bzw. ein
Verdampfungsrohr anzugeben, das einen verbesserten Wirkungsgrad
besitzt. Weiterhin sind entsprechende Vorrichtungen zum Gewinnen
von Trinkwasser aus Rohwasser sowie eine Vorrichtung zur Aufheizung
von Fluid anzugeben, die einen erhöhten Wirkungsgrad besitzen und
insbesondere ausschließlich
mit Solarenergie betrieben werden können.
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Ausgehend
von einem Rohr der eingangs genannten Art wird die das Rohr betreffende
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Rohr als Mehrkantrohr ausgebildet ist, das einen oberen
und einen unteren Wandabschnitt umfasst, dass im Einbauzustand des
Rohrs der untere Wandabschnitt an der Unterseite der Tauchhülsen anliegt
und dass sich an den unteren Wandabschnitt ein rinnenförmiger Wandabschnitt
anschließt,
durch den ein sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des
Rohrs erstreckender, im Einbauzustand des Rohrs bodenseitig gelegener
Freiraum unterhalb der Tauchhülsen
gebildet wird.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Gewinnung von Trinkwasser aus Rohwasser, wie z. B. Salz- oder
Brackwasser oder Chlorwasser, durch Verdampfen umfasst eine Rohwasserzuführung, ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Verdampfungsrohr zum Verdampfen des zugeführten Rohwassers durch Solarenergie,
eine Vielzahl von in die Tauchhülsen des
Verdampfungsrohrs eingesetzten Solarkollektoren und einen an das
Verdampfungsrohr angeschlossenen Kondensator zum Kondensieren des
in dem Verdampfungsrohr erzeugten Dampfs zu Trinkwasser.
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Eine
erfindungsgemäß ausgebildete
Vorrichtung zur Fluidaufheizung umfasst eine Zuführeinheit für das aufzuheizende Fluid,
ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Heizrohr zum Aufheizen des zugeführten
Fluids durch Solarenergie, eine Vielzahl von in die Tauchhülsen des
Heizrohrs eingesetzten Solarkollektoren und eine Abführeinheit
für das
aufgeheizte Fluid aus dem Heizrohr.
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Erfindungsgemäß wird somit
als Heizrohr bzw. als Verdampfungsrohr kein Rohr mit einem kreisförmigen Querschnitt
sondern ein Mehrkantrohr verwendet, das eine spezielle zur Erhöhung des
Wirkungsgrades optimierte Querschnittsform besitzt. Durch diese
optimierte, mehrkantige Querschnittsform wird erreicht, dass die
Tauchhülsen
und damit die in die Tauchhülsen
eingesetzten Wärmetauscher der
Solarkollektoren vollständig
oder zumindest fast vollständig
von Wasser bzw. Wärmeträgerflüssigkeit umspült werden.
Gleichzeitig kann aufgrund der speziellen Querschnittsform des Rohres
die Menge des Wassers bzw. der Wärmeträgerflüssigkeit
gering gehalten werden, so dass eine sehr effektive Aufheizung des
Wassers bzw. der Wärmeflüssigkeit
erreicht wird. Die Masse des verwendeten Rohrs sowie des Fluids
wird erfindungsgemäß somit
sehr gering gehalten, was für
eine effiziente solare Verdampfung bzw. Erhitzung notwendig ist.
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Durch
den rinnenförmigen
Wandabschnitt wird erreicht, dass trotz der kompakten und komprimierten
Ausbildung des erfindungsgemäßen Rohrs ein
Ablassen des Fluids und, bei Verwendung des Rohrs als Verdampfungsrohr,
die Rückstände, beispielsweise
die zurückbleibende
Salz- oder Chlorlake, aus dem Rohr herausgespült werden können.
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Mit
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung
zur Gewinnung von Trinkwasser können beispielsweise
aus 100% Rohwasser mindestens 95% keim- und giftfreies Trinkwasser
erzeugt werden. Je nach Sonneneinstrahlung und Anlagengröße können dabei
ca. 3 bis 10 l Trinkwasser pro Stunde erzeugt werden, ohne dass
dem System eine über die
Solarenergie hinaus führende
Energie zugeführt werden
muss. Weiterhin kann durch die optimierte Querschnittsform des Heizrohrs
bzw. Verdampfungsrohrs dieses an jede Anlagengröße angepasst werden, ohne dass
die Wassermenge pro laufenden Meter Rohr vergrößert werden muss. Durch die
optimierte Querschnittsform kann die direkte Wärmeübertragungsfläche der
Tauchhülsen
optimal genutzt werden, wobei zusätzlich der gesamte isolierte
Rohrkörper
in die Wärmeübertragung
eingebunden ist.
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In
Kombination mit Röhrenkollektoren
kann bei Verwendung des erfindungsgemäßen Heizrohres eine Wärmeträgerflüssigkeit
sehr effizient auf Temperaturen über
100°C erhitzt
werden, so dass der Betrieb von solaren Klimaanlagen mit sehr hohem
Wirkungsgrad möglich
ist.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung verlaufen der obere und der untere Wandabschnitt im Wesentlichen
parallel zueinander. Da die Solarkollektoren und auch die an den
Enden der Solarkollektoren vorgesehenen Wärmetauscher üblicherweise
einen kreisförmigen
Querschnitt und damit parallel verlaufende Außenwände besitzen, wird durch die
parallele Anordnung des oberen und des unteren Wandabschnitts des
erfindungsgemäßen Rohres
erreicht, dass diese an der oberen bzw. unteren Außenseite
der Tauchhülsen über linienförmige Verbindungen
anliegen. Somit ist im Bereich des oberen und des unteren Wandabschnitts
oberhalb bzw. unterhalb der Tauchhülsen kein Raum für Fluid
vorgesehen, so dass das Fluid konzentriert zwischen den einzelnen
Tauchhülsen
angeordnet ist und gleichzeitig dabei im Wesentlichen mit der vollständigen Oberfläche der
Tauchhülsen
in Kontakt steht.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst der rinnenförmige Wandabschnitt einen oder
mehrere Bereiche, die quer oder schräg zu dem unteren Wandabschnitt
verlaufen. Grundsätzlich
kann der rinnenförmige Wandabschnitt
auch eine gekrümmte
Form, beispielsweise einen U-förmigen
Querschnitt besitzen.
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Vorteilhaft
schließt
sich der rinnenförmige Wandabschnitt
an das zu den Solarkollektoren hin gelegene Ende des unteren Wandabschnitts
an. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass sich die entsprechenden
Rückstände beim
Verdampfen aufgrund der Schwerkraft automatisch in dem durch den rinnenförmigen Wandabschnitt
gebildeten Freiraum ansammeln. Auch bei Heizrohren ist aufgrund
dieser Anordnung gewährleistet,
dass das Ablassen des Fluids vollständig erfolgen kann, da sich
der durch den rinnenförmigen
Wandabschnitt gebildete Freiraum an der tiefsten Stelle des Rohrs
befindet.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
im Einbauzustand des Rohrs oberhalb der Tauchhülsen ein sich im Wesentlichen über die
gesamte Länge
des Rohrs erstreckender Verdampfungsraum angeordnet, der durch einen
sich an den oberen Wandabschnitt anschließenden kollektorseitigen weiteren
Wandabschnitt sowie durch einen sich an den unteren Wandabschnitt anschließenden kollektorfernen
weiteren Wandabschnitt begrenzt ist. Die weiteren Wandabschnitte
können
dabei schräg
oder quer zu den oberen und unteren Wandabschnitten angeordnet sein.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass oberhalb der Tauchhülsen ein
in seiner Größe an die jeweilige
Anwendung anpassbarer Verdampfungsraum vorgesehen sein kann, ohne
dass durch eine Vergrößerung oder
Verkleinerung des Verdampfungsraums die Menge des durch das Rohr
fließenden
Wassers vergrößert oder
verringert werden müsste.
Unabhängig
vom Verdampfungsraum bleiben dabei die Tauchhülsen vollständig oder im Wesentlichen vollständig innerhalb
des Fluids angeordnet, so dass der Wirkungsgrad des Rohrs beim Verdampfen
stets gleich bleibend hoch ist. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
des Rohrs als Mehrkantrohr erfolgt somit eine Entkopplung von Verdampfungsraum
und Fluid führendem
Bereich des Rohrs, so dass beide Bereiche unabhängig voneinander für ihre jeweilige
Aufgabe optimiert werden können.
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Vorteilhaft
besitzen der obere und/oder der untere und/oder die weiteren Wandabschnitte
eine ebene Oberfläche.
Dadurch ist zum einen eine einfache und kostengünstige Herstellung des erfindungsgemäß ausgebildeten
Rohrs möglich
und zum anderen können
die die fluidführenden
Bereiche sowie den Verdampfungsraum bildenden Wandabschnitte optimal
an ihre Aufgaben angepasst ausgeformt werden.
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Bevorzugt
erstrecken sich die Tauchhülsen jeweils
im Wesentlichen bis zu dem kollektorfernen weiteren Wandabschnitt
und liegen insbesondere mit ihren freien Enden an diesem an. Dadurch
wird sichergestellt, dass insbesondere bei einem Verdampfungsrohr
die Menge des zu verdampfenden Wassers von den in die Tauchhülsen eingesetzten
Solarkollektoren mit maximalem Wirkungsgrad erhitzt wird.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
der Verdampfungsraum durch einen die weiteren Wandabschnitte verbindenden
oberen Wandabschnitt im Einbauzustand des Rohrs nach oben begrenzt.
Das Zuführen
des Wassers sowie das Abführen
des erzeugten Dampfs kann beispielsweise durch Öffnungen im oberen Wandabschnitt
oder durch entsprechende stirnseitige Öffnungen an einem oder an beiden
Enden des Rohrs erreicht werden. Die Größe des Verdampfungsraums kann
somit durch eine einfache Verlängerung
der beiden weiteren Wandabschnitte erreicht werden, die als obere
Begrenzung des Verdampfungsraums über den oberen Wandabschnitt
miteinander verbunden sind, ohne dass der die Tauchhülsen enthaltende
Bereich sowie der Fluid führende Bereich
des Rohres davon betroffen wären.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
im Bereich des stirnseitigen Endes der Tauchhülsen zwischen einer Verlängerung
des oberen Wandabschnitts, dem kollektorfernen weiteren Wandabschnitt
und einer Verlängerung
des unteren Wandabschnitts ein sich im Wesentlichen über die
gesamte Länge
des Rohrs erstreckender Transportraum für das aufzuheizende Fluid ausgebildet.
Dieser Transportraum ist insbesondere bei der Ausbildung des Rohrs
als Heizrohr relevant, um den Transport des aufzuheizenden Fluids
durch das Heizrohr zu ermöglichen
und gleichzeitig zu gewährleisten,
dass sich die Tauchhülsen
mit den Wärmetauschern
der Solarkollektoren weiterhin vollständig innerhalb des zu erhitzenden
Fluids befinden.
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Bei
einer Vorrichtung zur Gewinnung von Trinkwasser aus Rohwasser durch
Verdampfen kann vorteilhaft zwischen der Rohwasserzuführung und dem
Verdampfungsrohr eine Vorwärmeinheit
zum Vorerwärmen
des Rohwassers angeordnet sein. Dadurch kann der Wirkungsgrad der
Vorrichtung weiter gesteigert werden. Grundsätzlich kann zwar die Vorwärmeinheit
mittels zusätzlich
zugeführter
Energie betrieben werden. Vorteilhaft ist jedoch, dass die Vorwärmeinheit
mittels rückgeführter, innerhalb
der Vorrichtung gewonnener Hitze betrieben wird. Dazu kann beispielsweise
das Verdampfungsrohr über
ein Vorwärmrohr
an den Kondensator angeschlossen sein und das Vorwärmrohr zum
Vorerwärmen
des Rohwassers durch die Vorwärmeinheit
hindurchgeführt
werden. Der innerhalb des Verdampfungsrohrs erzeugte heiße Dampf
wird somit innerhalb des Vorwärmrohrs
durch das aufzuheizende Rohwasser hindurchgeführt, wodurch eine Vorerwärmung des
Rohwassers erfolgt. Auf diese Weise braucht zur Vorerwärmung des
Rohwassers keine zusätzliche
Energie in die Anlage eingebracht zu werden. Bei Bedarf kann die
Energie des Vorwärmrohrs
auch zur Erwärmung
von Flüssigkeiten
wie z. B. Wasser oder zum Heizen oder Kühlen genutzt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
beschrieben; in diesen zeigen:
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1 eine
Vorderansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung
zur Gewinnung von Trinkwasser aus Rohwasser,
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2 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung nach 1,
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3 eine
Seitenansicht der Vorrichtung nach 1,
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4 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Verdampfungsrohrs, wie
sie in der Vorrichtung nach den 1 bis 3 verwendet
wird,
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5 eine
Detailansicht des Verdampfungsrohrs nach 4,
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6 einen
Querschnitt durch das Verdampfungsrohr nach 4,
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7 einen
Querschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verdampfungsrohrs,
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8 einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Heizrohr,
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9 eine
Seitenansicht des Heizrohrs nach 8 und
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10 eine
Draufsicht auf das Heizrohr nach 8.
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Die 1, 2 und 3 zeigen
eine Vorrichtung zur Gewinnung von Trinkwasser aus Rohwasser durch
Verdampfen mit einem schematisch dargestellten Rohwassertank 1,
in dem das Rohwasser enthalten ist, der über eine Rohwasserzuführung 2 mit
einem Wassereinlass 3 einer Vorwärmeinheit 4 verbunden
ist. Die Vorwärmeinheit 4 erstreckt
sich im Wesentlichen über
die gesamte Länge
der Vorrichtung und besitzt an ihrem dem Wassereinlass 3 gegenüberliegenden
Ende einen Wasserauslass 5, der über eine Verbindungsleitung 6 mit
einem Schwimmerventil 7 verbunden ist.
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Der
Ausgang des Schwimmerventils 7 ist mit einem Einlass 8 eines
erfindungsgemäß ausgebildeten
Verdampfungsrohrs 9 verbunden, das sich parallel zu der
Vorwärmeinheit 4 über die
gesamte Länge der
Vorrichtung erstreckt. An dem dem Einlass gegenüberliegenden Ende des Verdampfungsrohrs 9 ist
ein Auslass 10 vorgesehen, der über ein U-förmiges Verbindungsrohr 11 mit
einem Dampfeinlass 12 der Vorwärmeinheit 4 verbunden
ist. Der Dampfeinlass 12 ist über ein innerhalb der Vorwärmeinheit 4 angeordnetes
Vorwärmrohr 13 mit
einem auf der gegenüberliegenden
Seite der Vorwärmeinheit 4 angeordneten
Dampfauslass 14 verbunden, wobei das Vorwärmrohr 13 von
dem Dampfeinlass 12 zum Dampfauslass 14 hin abfallend
geneigt ist.
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Der
Dampfauslass 14 der Vorwärmeinheit 4 ist über ein
Verbindungsrohr 15 mit einem üblichen Kondensator 16 verbunden,
in dem der dem Kondensator 16 zugeführte Wasserdampf zur Erzeugung von
Trinkwasser kondensiert wird.
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Das
zu verdampfende Rohwasser wird innerhalb der Vorwärmeinheit 4 durch
den das Vorwärmrohr 13 durchströmenden heißen Dampf
erwärmt,
da das Vorwärmrohr 13 innerhalb
der Vorwärmeinheit 4 durch
das Rohwasser hindurchgeführt
ist. Somit ist das über
den Wassereinlass 3 der Vorwärmeinheit 4 zugeführte Rohwasser
beim Austreten aus dem Wasserauslass 5 bereits in seiner
Temperatur erhöht.
Anschließend
wird das vorerwärmte
Rohwasser dem erfindungsgemäß ausgebildeten
Verdampfungsrohr 9 zugeführt, wobei durch das Schwimmerventil 7 gewährleistet
ist, dass der Wasserstand im Verdampfungsrohr 9 konstant
gehalten wird.
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Die
Verdampfung innerhalb des Verdampfungsrohrs 9 erfolgt durch über Solarkollektoren 17 aufgenommene
Solarenergie, die über
im Inneren der Solarkollektoren 17 angeordnete Heatpipes 18 an
endseitig angeordnete Wärmetauscher 19 übertragen
wird, welche in innerhalb des Verdampfungsrohrs 9 angeordneten
Tauchhülsen 20 (siehe 2 und 4 bis 6)
eingesetzt sind. Die Tauchhülsen 20 erstrecken
sich dabei in regelmäßigen Abständen über die
gesamte Länge
des Verdampfungsrohrs 9 jeweils im Wesentlichen senkrecht
zu dessen Längserstreckung.
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Nach
dieser Beschreibung des grundsätzlichen
Aufbaus der Vorrichtung zur Gewinnung von Trinkwasser wird im Folgenden
anhand der 4 bis 6 der erfindungsgemäße optimierte
Aufbau des Verdampfungsrohrs 9 im Einzelnen erläutert.
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Aus
den 4 bis 6 ist die erfindungsgemäße spezielle
Form des Verdampfungsrohrs 9 als Mehrkantrohr mit optimiertem
Querschnitt zu erkennen. Das Verdampfungsrohr 9 besitzt
einen rohrförmigen
Körper 47 mit
einem Wandaufbau aus mehreren aufeinander folgenden Wandabschnitten,
wobei ein oberer Wandabschnitt 21 sowie ein unterer Wandabschnitt 22 vorgesehen
sind, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, wobei der
obere Wandabschnitt 21 an der jeweiligen Oberseite 23 der Tauchhülsen 20 und
der untere Wandabschnitt 22 an der jeweiligen Unterseite 24 der
Tauchhülsen 20 anliegen.
An den oberen Wandabschnitt 21 schließt sich ein kollektorseitiger
weiterer Wandabschnitt 25 an, der schräg zu dem oberen Wandabschnitt 21 verläuft und
sich im Einbauzustand des Verdampfungsrohrs 9 im Wesentlichen
senkrecht nach oben erstreckt. Parallel dazu schließt sich
an den unteren Wandabschnitt 22 ein kollektorferner weiterer Wandabschnitt 26 an,
der zusammen mit dem kollektorseitigen weiteren Wandabschnitt 25 sowie
einen die beiden weiteren Wandabschnitte 25, 26 verbindenden
oberen Wandabschnitt 27 einen Verdampfungsraum 28 des
Verdampfungsrohrs 9 begrenzen.
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Wie
in den 4 bis 6 dargestellt ist, können der
Einlass 8 und der Auslass 10 in dem oberen Wandabschnitt 27 ausgebildet
sein. Es ist jedoch auch möglich,
dass der Einlass 8 und der Auslass 10 in den das
Verdampfungsrohr 9 stirnseitig begrenzenden Wänden 29 ausgebildet
sind, wie es in 4 angedeutet ist und in den 1 bis 3 dargestellt ist.
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An
dem kollektorseitig gelegenen Ende des unteren Wandabschnitts 22 schließt sich
ein rinnenförmiger
Wandabschnitt 30 an, der aus abgewinkelten Bereichen 30, 30'' und 30''' besteht und
durch den ein unterhalb der Tauchhülsen 20 angeordneter bodenseitig
gelegener Freiraum 31 gebildet wird, der sich über die
gesamte Länge
des Verdampfungsrohrs 9 erstreckt.
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Wie
in 6 angedeutet ist, können sich die Tauchhülsen 20 mit
ihren freien Enden jeweils bis an den kollektorfernen weiteren Wandabschnitt 26 erstrecken
und an diesem anliegen, wie es durch eine gestrichelte Linie 32 angedeutet
ist. Dabei können die
Tauchhülsen 20 bis
zu ihren freien Enden hin einen kreisförmigen Querschnitt besitzen,
so dass der an dem kollektorfernen weiteren Wandabschnitt 26 anliegende
schräg
verlaufende Querschnitt der Tauchhülsen 20 eine ovale
Querschnittsform besitzt. Es ist jedoch auch möglich, dass die Oberseite der Tauchhülsen 20 im
Bereich ihres freien Endes jeweils abgeschrägt ist, wie es durch eine gestrichelte
Linie 33 angedeutet ist und aus den 5 und 6 näher zu erkennen
ist. Des Weiteren ist es auch möglich,
dass die freien Enden der Tauchhülsen 20 rechtwinklig
abgeschnitten sind, so dass die freien Enden der Tauchhülsen 20 gemäß einer
gestrichelten Linie 34 beabstandet zu dem kollektorfernen
weiteren Wandabschnitt 26 angeordnet sind, wie es in 6 angedeutet
ist.
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Bei
allen beschriebenen Ausführungsformen der
Tauchhülsen 20 ist
aufgrund der speziellen Querschnittsform des Verdampfungsrohrs 9 jedoch
gewährleistet,
dass bereits bei Einbringen einer geringen Menge von Wasser in das
Verdampfungsrohr 9 im Wesentlichen die gesamte Oberfläche der
Tauchhülsen 20 für eine Wärmeübertragung
mit dem Wasser in Kontakt steht.
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Zur
Verdeutlichung sind in 6 beispielhaft mögliche Wasserspiegel 35 bei
entsprechender Befüllung
des Verdampfungsrohrs 9 mit Wasser dargestellt. Während der
gesamte unterhalb des Wasserspiegels 35 gelegene Bereich
des Verdampfungsrohrs 9 einschließlich des Freiraums 31 mit
Wasser gefüllt
ist, ist der oberhalb des Wasserspiegels 35 angeordnete
Verdampfungsraum 28 frei von Wasser. Wie 6 zu
entnehmen ist, sind bereits bei dieser geringen Menge von Wasser
die Tauchhülsen 20 und damit
auch die in den Tauchhülsen 20 steckenden Wärmetauscher 19 der
Solarkollektoren 17 im Wesentlichen vollständig innerhalb
des Wassers angeordnet, so dass praktisch die vollständig aufgenommene
Solarenergie an das Wasser abgegeben werden kann. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass auch der Bereich 45 zwischen zwei nebeneinander liegenden
Tauchhülsen 18 vollständig mit
Wasser gefüllt
ist.
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Gleichzeitig
ist durch die spezielle Querschnittsform des Verdampfungsrohrs 9 gewährleistet,
dass der sich oberhalb des Wasserspiegels 35 befindende
Verdampfungsraum 28 frei von Wasser ist, so dass insbesondere
der Auslass 10 des Verdampfungsrohrs 9 frei von
Wasser ist, auch wenn beispielsweise das Verdampfungsrohr 9 mit
einer geringen ”Schräglage” montiert
ist.
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Soll
die Größe der Anlage
durch Verlängerung
des Verdampfungsrohrs 9 und eine entsprechende höhere Anzahl
von Solarkollektoren 17 erweitert werden, so muss lediglich
der Verdampfungsraum 28 vergrößert werden, indem beispielsweise die
beiden weiteren Wandabschnitte 25, 26 nach oben
verlängert
werden. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf den unteren Bereich
des Verdampfungsrohrs 9, so dass die optimale Menge an
Wasser pro laufenden Meter unverändert
aufrechterhalten werden kann.
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Der
rinnenförmige
Freiraum 31 kann als Spülrinne
zum Ablassen der durch das Verdampfen entstehenden Lake (Salzlake,
Chlorlake oder sonstige Reststofflake) dienen. Dazu können an
einen oder an beiden Enden des Verdampfungsrohrs 9 im Bereich
des rinnenförmigen
Wandabschnitts 30 Ablassventile vorgesehen sein, über die
die Lake abgelassen werden kann. Dazu kann beispielsweise der obere
Teil 36 der Vorrichtung (siehe 3) gegenüber dem
unteren Teil 37 über
ein Scharnier 38 verschwenkbar ausgebildet sein, wodurch
das Ablassen der in dem Freiraum 31 vorhandenen Lake erleichtert wird.
Das Verkippen des oberen Teils 36 kann dabei beispielsweise über einen
Kippmechanismus 39 insbesondere manuell z. B. mit einer
Handkurbel 40 erfolgen.
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Wie
aus 3 weiterhin zu erkennen ist, kann der untere Teil 37 der
Vorrichtung mit Rädern 41 fahrbar
ausgebildet sein, so dass die Gesamtvorrichtung transportabel ist.
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Falls
für bestimmte
Anwendungen beispielsweise eine größere Verdampfungsfläche des
Wasserspiegels 35 erforderlich ist, kann eine Abwandlung
des Verdampfungsrohrs 9 verwendet werden, die in 7.
dargestellt ist. Das abgewandelte Verdampfungsrohr 9' unterscheidet
sich von dem Verdampfungsrohr 9 dadurch, dass der obere
Wandaschnitt 21 nicht an der Oberseite 23 der
Tauchhülsen 20 anliegt,
sondern sich senkrecht nach oben erstreckt. An den oberen Wandabschnitt 21 schließt sich
der schräg
verlaufende weitere Wandabschnitt 25 an. Durch diese Abwandlung
wird der Verdampfungsraum 28 in horizontaler Richtung vergrößert, wodurch
eine größere Verdampfungsfläche des
Wasserspiegels 35 erreicht wird. Grundsätzlich können der obere Wandabschnitt 21 auch
schräg
und der weitere Wandabschnitt 25 horizontal oder vertikal verlaufend
ausgebildet sein.
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Wird
ein erfindungsgemäß ausgebildetes Rohr
nicht als Verdampfungsrohr sondern als Heizrohr beispielsweise für eine solare
Klimaanlage benötigt,
so kann der Verdampfungsraum 28 entfallen.
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Ein
entsprechendes Heizrohr ist in den 7 bis 9 dargestellt. Ähnliche
oder gleiche Elemente, wie sie in den 1 bis 6 bereits
beschrieben wurden, sind in den 7 bis 9 mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wie
aus den 7 bis 9 zu erkennen ist,
unterscheidet sich das Heizrohr 42 von dem Verdampfungsrohr 9 im
Wesentlichen durch das Fehlen des Verdampfungsraums 28 sowie
dadurch, dass im Bereich der stirnseitigen Enden der Tauchhülsen 20 zwischen
einer Verlängerung 21' des oberen Wandabschnitts 21,
dem kollektorfernen weiteren Wandabschnitt 26 und einer
Verlängerung 22 des
unteren Wandabschnitts 22 ein sich im Wesentlichen über die
gesamte Länge
des Heizrohrs 42 erstreckender Transportraum 43 für das von
einem stirnseitigen Ende des Heizrohrs 42 zu seinem gegenüberliegenden
Ende geführte
aufzuheizende Fluid ausgebildet ist. Zur Zufuhr des Fluids kann
an einem stirnseitigen Ende des Heizrohrs 42 wiederum ein Einlass 8 vorgesehen
sein, während
an dem gegenüberliegenden
Ende wiederum ein nicht dargestellter Auslass vorhanden ist.
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Auch
bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten
Heizrohr 42 befinden sich die Tauchhülsen 20 praktisch
vollständig
innerhalb des aufzuheizenden Fluids 46, so dass ein optimaler
Wirkungsgrad für
die Wärmeübertragung
von den Solarkollektoren 17 über die Wärmetauscher 19 und
die Tauchhülsen 20 auf das
zu wärmende
Fluid 46 gewährleistet
ist. Gleichzeitig ist die Menge des zu erwärmenden Fluids 46 durch
die spezielle Querschnittsform des Heizrohrs 42 gegenüber üblichen
Heizrohren deutlich verringert, wodurch ein erhöhter Wirkungsgrad erreicht wird.
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Auch
das Heizrohr 42 umfasst einen durch einen rinnenförmigen Wandabschnitt 30 gebildeten Freiraum 31 unterhalb
der Tauchhülsen 20,
der beispielsweise im Wartungsfall als Ablassrinne für das Wärmeträgerfluid
dient. Dieses kann beispielsweise über ein an der Ablassrinne
vorgesehenes Ablassventil 44 abgelassen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohwassertank
- 2
- Rohwasserzuführung
- 3
- Wassereinlass
- 4
- Vorwärmeinheit
- 5
- Wasserauslass
- 6
- Verbindungsleitung
- 7
- Schwimmerventil
- 8
- Einlass
- 9
- Verdampfungsrohr
- 10
- Auslass
- 11
- U-förmiges Verbindungsrohr
- 12
- Dampfeinlass
- 13
- Vorwärmrohr
- 14
- Dampfauslass
- 15
- Verbindungsrohr
- 16
- Kondensator
- 17
- Solarkollektoren
- 18
- Heatpipes
- 19
- Wärmetauscher
- 20
- Tauchhülsen
- 21
- oberer
Wandabschnitt
- 21
- Verlängerung
des oberen Wandabschnitts
- 22
- unterer
Wandabschnitt
- 22'
- Verlängerung
des unteren Wandabschnitts
- 23
- Oberseite
der Tauchhülsen
- 24
- Unterseite
der Tauchhülsen
- 25
- kollektorseitiger
weiterer Wandabschnitt
- 26
- kollektorferner
weiterer Wandabschnitt
- 27
- oberer
Wandabschnitt
- 28
- Verdampfungsraum
- 29
- stirnseitige
Wände
- 30
- rinnenförmiger Wandabschnitt
- 30', 30'', 30'''
- Bereiche
des rinnenförmigen Wandabschnitts
- 31
- Freiraum
- 32
- gestrichelte
Linie
- 33
- gestrichelte
Linie
- 34
- gestrichelte
Linie
- 35
- Wasserspiegel
- 36
- oberer
Teil der Vorrichtung
- 37
- unterer
Teil der Vorrichtung
- 38
- Scharnier
- 39
- Kippmechanismus
- 40
- Handkurbel
- 41
- Räder
- 42
- Heizrohr
- 43
- Transportraum
- 44
- Ablassventil
- 45
- Bereich
des Rohrs
- 46
- Fluid
- 47
- rohrförmiger Körper