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Die
Erfindung betrifft ein formgebendes Bearbeitungswerkzeug wie z.
B. eine Bohrstange oder Ausdrehwerkzeug, mit dem sehr tiefe und
große Bohrungen bearbeitet werden können und bei
dem während der Bearbeitung der Werkzeugschneidenverschleiß oder
Werkzeugschneidenbruch mittels Kamera überwacht wird, und
unter anderem auch die Schwingungen und Vibrationen während
der Bearbeitung gemessen kontrolliert werden können und verstellbar
sind, mit dem aber ggf. auch das Werkstück kontrolliert
und vermessen werden kann.
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Stand der Technik
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Beim
Innenbearbeiten von sehr langen zylindrischen Werkstücken
wie zum Beispiel geschmiedeten und sehr teuren, abgesetzten Hydraulikzylindern entstehen
stets Schwingungen bzw. Vibrationen.
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Die
Schwingungen entstehen bei der Bearbeitung sowohl in der Maschine
als auch in dem formgebenden Werkzeug und bei dem zu bearbeitenden
Werkstück.
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Verschiedene
Schwingungsdämpfungssysteme für Werkzeugmaschinen
und Werkzeuge sind bekannt. So wird in der Deutschen Patentschrift
DE 100 46 868 C2 eine
Werkzeugmaschine, insbesondere eine Drehmaschine, beschrieben, welche
Baugruppen umfasst, die in Schweißkonstruktion ausgebildet
sind und Hohlräume aufweist und deren Hohlräume
ganz oder teilweise mit einer Mischung breiiger Konsistenz aus Flüssigkeit
und körnigem Feststoff gefüllt sind.
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Auf
diese Weise wird zweifelsohne eine erhebliche Verbesserung des Schwingungs-
und Vibrationsverhaltens erreicht und die Genauigkeit der Bearbeitung
verbessert.
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Schwingungsgedämpfte,
insbesondere vibrationsgedämpfte formgebende Werkzeuge
werden in der
DE 102
39 670 B4 offenbart. Diese Werkzeuge weisen einen Hohlraum
auf, wobei dieser Hohlraum ganz oder teilweise mit einer Mischung
aus einer Flüssigkeit und diskreten Teilchen eines Feststoffs gefüllt
ist.
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In
der noch nicht veröffentlichten
Deutschen Patentanmeldung, Aktenzeichen
10 2009 009 212.9 wird ein schwingungsgedämpftes,
insbesondere vibrationsgedämpftes Werkzeug zum Bearbeiten
von Werkstücken durch formgebendes Bearbeiten wie Drehen,
Fräsen, Schleifen, Bohren vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass auf dem Umfang des Werkzeuggrundkörpers ein oder
mehrere Schwingungstilger befestigt sind.
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Im
Rahmen der Erfindung sind Schwingungstilger Schwingungstilger, die
auf dem Werkzeuggrundkörper installiert sind. In diesem
Zusammenhang wird auf die Offenbarung in der
Deutschen Patentanmeldung 10 2009 009
212.9 verwiesen, auf die sich hier ausdrücklich
bezogen wird und deren Offenbarung hier mit einbezogen wird. Hier
wird insbesondere auf die Seite 3, letzter Absatz, Seite 4 und Seite
5 bis Absatz 3 der vorstehend erwähnten Deutschen Patentanmeldung
verwiesen.
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Durch
die in den zuvor genannten Anmeldungen bzw. Patenten beschriebenen
Maßnahmen wird das Dämpfungsverhalten der Werkzeugmaschinen
und Werkzeuge sehr vorteilhaft beeinflusst, jedoch können
nicht alle Schwingungen maximal verhindert werden.
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So
können bei der Bearbeitung von Werkstücken mit
unterschiedlichem Materialabtrag, unterschiedlichen Werkzeug-Ausgraglängen,
unterschiedlichen Bearbeitungs-Schnittwerten wie Vorschub, Drehzahl
weitere Restschwingungen vorhanden bleiben, die den Verschleiß oder
sogar einen Werkzeugbruch vorzeitig verursachen.
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Bei
der Innenbearbeitung von sehr langen Werkstücken ist es
nicht möglich über die gesamte Bearbeitungslänge
die gesamte bearbeitete Werkstückoberfläche zu
begutachten, weil ab einer bestimmten Bearbeitungstiefe eine zu
geringe Einsicht vorliegt. Der Lichteinfall ist zu gering, oder
der Maschinenbediener wird durch das Werkzeug selbst bei der Einsicht
behindert.
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Lediglich
am Anfang der Werkstückbohrung kann der Maschinenbediener
feststellen, ob die Oberfläche des Werkstücks
in Ordnung ist, wie es sich mit dem Verschleiß der Werkzeugschneide
verhält und ob die Werkzeugschneide nicht gebrochen ist.
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Es
besteht deshalb das Bedürfnis nach Vorrichtungen, mit denen
es möglich ist, die Vorgänge, die sich beim Formen
von Werkstücken abspielen, besser zu verfolgen und damit
besser kontrollieren zu können.
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Es
besteht ferner auch das Bedürfnis nach einer Vorrichtung,
mit der nicht nur das Werkstück bearbeitet werden kann
und der Bearbeitungsvorgang während der Bearbeitung kontrolliert
werden kann, sondern es besteht auch ein Bedürfnis nach
einer solchen Vorrichtung, mit welcher das Werkstück auch
vermessen werden kann, und zwar während, nach und vor der
Bearbeitung.
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Aufgabenstellung
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb u. a. nicht einsehbare Bearbeitungsbereiche
durch geeignete Mittel sichtbar und hörbar zu machen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es ferner, sehr wirksame und sehr kostengünstige
Mittel und Instrumente zur Verfügung zu stellen, die eine
bessere Oberfläche, eine sehr starke Reduzierung der Bearbeitungszeiten
an Werkstücken erzielen, den Werkzeugverschleiß an
Werkstücken reduzieren, einen stärker werdenden
Verschleiß der Werkzeugschneide anzeigen, einen Werkzeugschneidenbruch
erkennen lassen, insgesamt eine kostengünstigere Werkstückherstellung
ermöglichen und insgesamt optimale Bearbeitungsergebnisse
erzielen.
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Insbesondere
ist es auch Aufgabe der Erfindung insbesondere bei sehr teuren Einzelteilen
oder geringen Werkstückstückzahlen zu verhindern,
dass Beschädigungen entstehen, die das Werkstück
unbrauchbar machen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es auch, die Oberfläche des Werkstücks
auf Veränderungen während der Bearbeitung beobachten
zu können.
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Bei
Veränderungen der bearbeiteten Oberfläche wie
zum Beispiel Riefenbildung ist der Verschleiß an der Werkzeugschneide
meist soweit fortgeschritten, dass die Werkzeugschneide ausgetauscht
werden muss, weil sonst ein größerer Schaden am
Werkzeug selbst und ein sehr teurer Schaden am Werkstück
entstehen kann oder sogar die Maschine beschädigt werden
kann.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden
und insbesondere auch bei einem Werkzeugschneidenbruch sofort reagieren
zu können, um größere Schäden
zu vermeiden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es ein formgebendes Bearbeitungswerkzeug
mit integrierten Vorrichtungen zur Verfügung zu stellen,
mit dem auch das Vermessen des Werkstücks möglich
ist und zwar sowohl während der Bearbeitung als auch nach der
Bearbeitung und auch vor der Bearbeitung.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein formgebendes Bearbeitungswerkzeug
entsprechend der Lehre von Patentanspruch 1.
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Die
Aufgabe wird des Weiteren gelöst durch ein formgebendes
Bearbeitungswerkzeug, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine
einwechselbare oder fest integrierte Messeinrichtung zur Vermessung
des Werkstücks, insbesondere der Werkstückinnenkontur
und/oder der -außenkontur umfasst. Die Messeinrichtung
ist vorzugsweise eine mechanische Messeinrichtung mit Messtaster
oder eine Lasermesseinrichtung mit Lasermessköpfen oder eine
optische Messeinrichtung mit optischen Messköpfen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen
3 bis 26 beschrieben.
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Ein
weiterer Gegenstand ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur programmgesteuerten formgebenden Bearbeitung von
Werkstücken.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit einmal ein formgebendes Bearbeitungswerkzeug,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Bearbeitungswerkzeug integrierte
Vorrichtungen zur optischen Überwachung und Kontrolle,
zur akustischen Überwachung und Kontrolle und zur Überwachung
und Kontrolle der Schwingungen und Vibrationen aufweist.
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Weil
die Bearbeitungsgeräusche in tiefen Bohrungen nur sehr
schwer hörbar sind, ist eine weitere Aufgabe der Erfindung,
auch in tiefen Bohrungen von Werkstücken zu hören,
wenn der Verschleiß der Werkzeugschneide gestiegen ist
und der stärker werdende Verschleiß sich durch
ein lauter werdendes Quietschgeräusch oder sonstigem Ändern
in der Akustik hörbar macht oder auch wenn die Werkzeugschneide
bricht und dadurch ein stärker werdendes Rattern oder Ähnliches
zu hören ist. Auch können diese Veränderungen
optisch mit dem Auge nicht mehr erfasst werden.
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Somit
ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass die integrierte Vorrichtung zu optischen Überwachung
und Kontrolle eine Kamera ist, die mit einem Monitor verbunden ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kamera
eine Infrarotkamera mit oder ohne Mikrofon.
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Die
Kamera kann auch vorteilhaft eine Tag- und/oder Nachtkamera mit
oder ohne Mikrofon sein.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Kamera
eine Funkkamera mit oder ohne Mikrofon.
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Die
Kamera kann zur Werkstückvermessung im Sichtbereich der
Messeinrichtung installiert sein und mit einem Monitor verbunden
sein.
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Vorteilhaft
ist es ferner, wenn die integrierte Vorrichtung zur akustischen Überwachung
und Kontrolle ein Mikrofon ist, das mit einem Lautsprecher oder
mit einem Motor verbunden ist.
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So
können die Veränderungen entweder auf einem Monitor
oder auch auf mehreren Monitoren, die jeweils mit einer integrierten
Vorrichtung verbunden sind, festgestellt werden, und es können
entsprechende Maßnahmen bei der Bearbeitung eingeleitet werden.
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Mittels
Schwingungsbeschleuniger, auch Schwingungssensor genannt, der auf
dem Werkzeuggrundhalter oder Bohrstangenkopf beziehungsweise in
der Nähe der Werkzeugschneide befestigt wird, werden die
Schwingungen des formgebenden Werkzeugs aufgenommen und mittels
Energieleitung auf einen Monitor übertragen.
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Auf
dem Monitor werden die Schwingungen dargestellt.
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Tritt
ein stärker werdender Verschleiß oder Bruch der
Werkzeugschneide auf, kann dies auf dem Monitor erkannt werden.
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Steigt
der Verschleiß an der Werkzeugschneide, sind zum Beispiel
größer werdenden Schwingungen auf dem Monitor
sichtbar.
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Weiterhin
kann durch Beobachten der Schwingungen auf dem Monitor der Schwingungstilger
auf die Position des formgebenden Werkzeugs verschoben werden, wo
zum Beispiel die geringsten Schwingungen vorliegen.
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Die
Schwingungen können auch über Funkübertragung
auf den Monitor übertragen werden.
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Zur Überwachung
und Kontrolle der Schwingungen und Vibrationen ist somit ein Schwingungssensor,
oder auch Schwingungsbeschleuniger genannt, der mit einem Monitor
verbunden sein kann, besonders vorteilhaft.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist das
erfindungsgemäße Bearbeitungswerkzeug einen Schwingungstilger
auf, der durch die integrierten Vorrichtungen verschiebbar ist.
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An
der Kamera sind integrierte Leuchten angebracht, die das Sichtfeld
der Kamera ausleuchten, auf diese Weise ist es möglich
mit der Kamera das zu bearbeitende Werkstück stets aufzunehmen
und in entsprechender Weise an den Monitor weiterzugeben, zum Beispiels
als ein Bild.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Bearbeitungswerkzeug einen Schwingungstilger
aufweist, der durch die integrierten Vorrichtungen steuerbar ist und
auf eine optimale Position gebracht wird, wo die Schwingungen dann
am geringsten sind.
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Ein
entsprechender Schwingungstilger wird in der noch nicht veröffentlichten
Deutschen Patentanmeldung 10
2009 009 212.9 näher beschrieben. Auf die dort
gegebene Offenbarung wird sich hier ausdrücklich bezogen
und voll als Offenbarung mit einbezogen.
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Das
formgebende Bearbeitungswerkzeug ist bevorzugt eine Bohrstange oder
ein Ausdrehwerkzeug.
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Die
Energieleitungen, welche der Weiterleitung der optischen, akustischen
und schwingungs- oder vibrationsmäßigen Daten
dienen, sind Energieleitungen besonders geeignet, welche durch die Werkzeugkopfplatte
und den Werkzeuggrundkörper zu dem oder den Monitoren bzw.
zu dem Lautsprecher geführt sind.
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Es
ist aber auch möglich, die Energieleitungen von den integrierten
Vorrichtungen außen am formgebenden Bearbeitungswerkzeug
anzuordnen und auf diese Weise zu den Monitoren bzw. zum Lautsprecher
zu führen.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Bearbeitungswerkzeug
mit einer Vorrichtung oder einem Gerät zur Übertragung
der aufgenommenen optischen, akustischen und schwingungs- oder vibrationsmäßigen
Daten per Funk ausgerüstet.
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Die
integrierten Vorrichtungen sind einzeln, in Kombination mit jeweils
einer weiteren integrierten Vorrichtung oder simultan gemeinsam
einsetzbar.
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Das
bedeutet, dass in Einzelfällen nur eine akustische Überwachung
eingesetzt wird oder eine optische Überwachung oder nur
eine Überwachung hinsichtlich der Schwingungen und Vibrationen.
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Es
können aber auch akustische und optische Überwachung
gleichzeitig angewendet werden oder z. B. optische und schwingungs-
und vibrationsmäßige Überwachung. Vorzugsweise
werden jedoch alle Überwachungsarten gemeinsam simultan
eingesetzt, d. h. der Bearbeitungsvorgang wird sowohl optisch, als
auch akustisch als auch schwingungs- und vibrationsmäßig überwacht
und kontrolliert.
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Es
ist vorteilhaft, wenn auf dem Werkzeughalter ein Spritzschutz bzw.
Kameraspritzschutz angebracht ist und dieser vorzugsweise durchsichtig
ist.
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Es
ist vorteilhaft, wenn das Bearbeitungswerkzeug eine integrierte
Beleuchtung aufweist.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung gemäß den
Patentansprüchen 2 oder 3.
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Durch
das erfindungsgemäße formgebende Bearbeitungswerkzeug,
wobei es sich insbesondere um eine Bohrstange bzw. Ausdrehwerkzeug
handeln kann, ist es möglich, sehr tiefe und große
Bohrungen vorzunehmen und vor, während oder nach der Bearbeitung
auch das Werkstück innen oder auch außen zu vermessen.
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Bei
Innenbearbeiten von sehr langen Werkstücken mit unterschiedlichen
Geometrien, wie z. B. geschmiedete oder sehr teure abgesetzte Hydraulikzylinder
ist es erforderlich, dass auch die Innenkonturen vermessen werden,
um die Maßhaltigkeit zu überprüfen.
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Dazu
kann entsprechend der Erfindung eine Vermessung der einzelnen Geometrieabmessungen durchgeführt
werden. So ist es möglich, bei großen Bohrungsabmessungen
und bei sehr tief durchzuführenden Bohrungen die Messung
durchzuführen und insbesondere das Handeln bei steigender
Bohrungstiefe und auch bei steigendem Bohrungsdurchmesser einfacher
zu gestalten.
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Gemäß der
Erfindung ist es möglich, Werkstücke mit sehr
großem Durchmesser beispielsweise bis zu 1200 mm oder darüber
zu bearbeiten und auch Werkstücke mit sehr großer
Länge beispielsweise 14 000 mm oder sogar 16 000 mm formgebend
zu bearbeiten. So kann man sehr tiefe Bohrungen durchführen,
auch mit sehr großen Bohrungsdurchmessern der unterschiedlichsten
Geometrieformen. Es ist möglich Schrägen, Einstiche,
Hinterdrehungen, Radien und diverse Rundungen zu messen. Dabei kann man
sehr gut die Maßhaltigkeit der Werkstücke überprüfen
und somit auch insgesamt optimale Bearbeitungsergebnisse erzielen.
Dies ist insbesondere bei sehr teuren Einzelteilen oder auch bei
geringen Werkstückzahlen von Bedeutung, da durch das Vermessen
der Werkstücke verhindert werden kann, dass die Werkstücke
unbrauchbar werden bzw. falsch bearbeitet werden.
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Es
ist ferner möglich gemäß der Erfindung auch
vorgefertigte Werkstücke, z. B. gegossene Werkstücke
wie Rohteile mit den vorhandenen Rohmaßen zu vermessen
oder auch bereits vorbearbeitete Werkstücke zu vermessen.
Sehr vorteilhaft ist es, dass während der Bearbeitung die
Geometrie vermessen werden kann. Somit kann sichergestellt werden,
dass z. B. bei starkem Verschleiß der Werkzeugschneide
das Sollmaß des Werkstücks nicht mehr gefertigt
wird.
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Mit
Hilfe mechanischer Messtaster, Lasermesstaster oder optischer Messtaster
im Bereich der Werkzeugschneide kann die bearbeitete Werkstückinnenkontur
abgetastet werden. Das gleiche gilt für die Außenkontur.
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Es
ist möglich beim Abtasten der Geometrie z. B. mittels einer
Kamera die Messung über einen Monitor zu verfolgen. Somit
kann der Maschinenbediener den Messtaster auf dem Monitor beobachten und
einen ganz bestimmten Punkt oder eine bestimmte Geometriet im Werkstück
abtasten und vermessen und den Messtaster oder das Messsystem mittels
verfahrbarer X-Achse oder Y-Achse auf Position bringen. Die Messköpfe
können vor der Werkzeugschneide oder hinter der Werkzeugschneide
angebracht sein.
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Die
Kalibrierung der unterschiedlichen Messeinrichtungen kann über
eine Kalibrierkugel bzw. ein Kalibrierzapfen, die außerhalb
des Werkstücks angebracht sind, justiert werden oder sonstige
vergleichbare Systeme.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zu Bearbeiten
von Werkstücken durch Fräsen, Bohren, Schleifen
und dgl., das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein formgebendes
Bearbeitungswerkzeug nach einer Ausführungsform, wie sie
vorstehend beschrieben sind, verwendet, d. h. ein Bearbeitungswerkzeug
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 19 oder 25, und
während der Bearbeitung die Akustik, das optische Verhalten
und das schwingungsmäßige und vibrationsmäßige
Verhalten und ggf. den Druck überwacht und durch Veränderung
der Drehzahlen und/oder Reduzierung oder Erhöhung der Vorschübe
steuert. Auf diese Weise ist es möglich, Unregelmäßigkeiten
beim Bearbeiten festzustellen und durch entsprechende Maßnahmen
gegenzusteuern. Durch Variieren der Bearbeitungsdrehzahlen und Bearbeitungsvorschübe
können die Schwingungen reduziert bzw. justiert werden.
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Es
ist im Übrigen sehr vorteilhaft für das Bearbeitungsverfahren,
wenn man bei Riefenbildung am Werkstück, Bildung von Verschleiß oder
Bruch am Werkzeug den Bearbeitungsvorgang abbricht. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann kontinuierlich durchgeführt werden, kann
jedoch auch diskontinuierlich durchgeführt werden, d. h.
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Überwachung
und Kontrolle werden entweder rein zufällig oder auch in
einem bestimmten vorher festgelegten Rhythmus durchgeführt.
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Es
ist vorteilhaft, wenn bei der Bearbeitung die Linse der Kamera und
der durchsichtige Spritzschutz gegen Verschmutzung mit Sperrluft
beaufschlagt wird, und somit auch weitgehend verhindert wird, dass
sich z. B. Spritzwasser anhaftet.
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Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung eines Schwingungstilgers bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren, wodurch es möglich
ist, die Schwingungen und Vibrationen am Werkzeug, am Werkstück und
sogar an der gesamten Werkzeugmaschine zu kontrollieren und zu steuern.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn bei dem Bearbeitungsvorgang bei
größer werdenden Schwingungen der Bearbeitungsvorgang
abgebrochen wird oder dass die Schwingungen mittels Schwingungstilgers
verkleinert werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, dass unterhalb der Werkzeugschneide ein Drucksensor angeordnet
ist, der den stärker werdenden Druck, der zum Beispiel bei
einem stärker werdenden Werkzeugverschleiß entsteht,
aufnimmt und auf einen Monitor überträgt und dort
anzeigt.
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Somit
kann der stärker werdende Verschleiß auch mittels
Drucküberwachung beobachtet und überwacht werden.
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Weitere
Gegenstände der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
der Figuren, wobei auch einzelne Angaben oder Merkmale zur Charakterisierung
der Erfindung dienen können.
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Bei
mechanischer Vermessung kann diese mit Berührung der Werkstückoberfläche
geschehen, eine Laservermessung oder optische Vermessung berührungslos.
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Ein
weiterer Gegenstand ist die Verwendung der vorstehend beschriebenen
Vorrichtungen zum Bearbeiten von Werkstücken, wobei die
Verarbeitung programmgesteuert durchgeführt wird. Dies
ist beispielsweise möglich, indem man zunächst
die Rohmaße des zu bearbeitenden Werkstücks erfasst,
sodann die Sollmaße eingibt und den Vorgang unter Verwendung
einer Software steuert.
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Sehr
vorteilhaft ist es, dass die Erfindung es ermöglicht, auch
während der Bearbeitung des Werkstücks die Geometrie
zu vermessen.
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Die
Erfindung wird im Übrigen anhand der folgenden Figuren
näher erläutert, wobei die folgenden Angaben auch
zur allgemeinen Beschreibung der Erfindung dienen sollen und nicht
auf beispielhafte Angaben oder Ausführungsbeispiele beschränkt sein
sollen. Dies gilt auch für einzelne Angaben zu den Figuren,
d. h. sie können auch separat einzeln zur allgemeinen Charakterisierung
der Erfindung dienen.
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1 stellt
schematisch ein formgebendes Werkzeug dar mit einem formgebenden
Werkzeuggrundkörper (1) der in einem Werkzeughalter
(14) eingespannt ist.
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Auf
dem Werkzeug-Grundkörper (1) ist der Schwingungs-Tilger
(10) in Schwingungs-Tilger-Verschieberichtung (11)
verschiebbar angeordnet.
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Am
Ende des formgebenden Werkzeug-Grundkörpers (1)
ist die Werkzeug-Kopfplatte (9) befestigt. Auf der Werkzeug-Kopfplatte
(9) ist der Werkzeughalter (3) (s. 2).
befestigt.
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Auf
dem Werkzeughalter (3) sind befestigt die Werkzeugschneide
(2) (s. 2), durchsichtige Spritzschutz
(4), die Bild-Kamera (5) und der Schwingungs-Beschleuniger
(6).
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Am
Schwingungsbeschleuniger (6) ist Energieleitung Schwingungs-Beschleuniger
(7) (s. 2) und an der Bild-Kamera mit
Beleuchtung (5) die Energieleitung der Bild-Kamera mit
Beleuchtung (8) befestigt, die durch das formgebende Werkzeug
verlegt bzw. durch die Werkzeug-Kopfplatte (9) und durch den
Werkzeug-Grundkörper (1) verlegt sind. Auf dem Halter
für das formgebende Werkzeug (14) ist der Monitor
für Kamera (13) installiert und daneben ist der
Monitor für die Schwingungen (12) installiert,
die mittels Energieleitungen (7, 8) mit der Bild-Kamera (5)
und Schwingungs-Beschleuniger (6) verbunden sind.
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2 Stellt
das Ende des formgebenden Werkzeuges aus der 1 in einer
Vergrößerung dar.
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3 stellt
ein Werkstück (15) im Schnitt dar, das auf der
einen Seite mittels einem Spannfutter (16) gespannt wird
und auf der gegenüber liegenden Seite von einem Rollenbock
(17) zentriert wird.
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In
dem Werkstück (15) ist ein formgebendes Werkzeug
oder auch Bohrstange dargestellt. Das formgebende Werkzeug besteht
aus formgebenden Werkzeug-Grundkörper (1) an dessen
Ende die Kopfplatte (9) befestigt ist. Auf der Kopfplatte
(9) ist der Werkzeughalter (3) befestigt und auf
dem Werkzeughalter (3) sind der durchsichtige Spritzschutz (4),
die Bild-Kamera (5) und der Schwingungs-Beschleuniger (6)
befestigt.
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Die
Bild-Kamera (5) ist mit einer integrierten Beleuchtung
und einem integrierten Mikrophon ausgestattet.
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Auf
dem formgebenden Werkzeug-Grundkörper (1) ist
der Schwingungs-Tilger (10) in Schwingungstilger-Verschieberichtung
(11) angeordnet.
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4 stellt
schematisch ein formgebendes Werkzeug dar mit einem formgebenden
Werkzeug-Grundkörper (1).
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Am
Ende des formgebenden Werkzeug-Grundkörpers (1)
ist die Werkzeug-Kopfplatte (9) befestigt.
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Auf
der Werkzeug-Kopfplatte (9) ist der Werkzeughalter (3)
befestigt.
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Auf
dem Werkzeughalter (3) sind befestigt, die Werkzeugschneide
(2) die Bild-Kamera (5).
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Vor
dem Werkzeuggrundhalter (3) ist der Laserkopf-Halter (21)
auf der Kopfplatte (9) befestigt.
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In
dem Lasermesskopf-Halter (21) ist der Laser-Messkopf (19)
befestigt.
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Der
Laser-Messkopf (19) ist hinter der Werkzeugschneide (2)
angeordnet.
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Auf
der Kopfplatte (9) ist die Laser-Messkopf (18)
befestigt.
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Der
Laser-Messkopf (18) ist vor der Werkzeugschneide (2)
angeordnet.
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- 1
- Formgebendes
Werkzeug (Bohrstangen-Grundkörper, Werkzeuggrundköper)
- 2
- Werkzeugschneide
- 3
- Werkzeughalter
- 4
- Spritzschutz
durchsichtig
- 5
- Bild-Kamera
(mit integrierter Beleuchtung, mit integriertem Mikrophon)
- 6
- Schwingungs-Beschleuniger
(Schwingungssensor)
- 7
- Energieleitung
Schwingungsbeschleuniger
- 8
- Energieleitung
Bild-Kamera (Energieleitung für optische Einrichtung)
- 9
- Kopfplatte
formgebendes Werkzeug (Bohrstange)
- 10
- Schwingungs-Tilger
- 11
- Verschieberichtung
Schwingungs-Tilger
- 12
- Monitor
für Schwingungen
- 13
- Monitor
für Kamera (mit Lautsprecher)
- 14
- Halter
für formgebendes Werkzeug (Bohrstange)
- 15
- Werkstück
- 16
- Spannfutter
- 17
- Rollenbock
(Lünette)
- 18
- Laser-Messkopf
für Laser-Messeinrichtung (vor der Werkzeugschneide)
- 19
- Laser-Messkopf
für Laser-Messeinrichtung (hinter der Werkzeugschneide)
- 20
- Laser-Messkopf-Brücke
- 21
- Laser-Messkopf-Halter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10046868
C2 [0004]
- - DE 10239670 B4 [0006]
- - DE 102009009212 [0007, 0008, 0045]