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Die
Erfindung betrifft ein Blech, insbesondere Abschluss-, Zwischen-
oder Verteilerblech für Kraftfahrzeuggetriebe
mit einem Gehäuse
aus Leichtmetall, die mit einer Dichtung versehen ist.
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Bleche
der hier betrachteten Art finden insbesondere bei automatischen
Kraftfahrzeuggetrieben Anwendung. In diesen Getrieben werden Schaltvorgänge hydraulisch
bzw. elektrohydraulisch eingeleitet. Die Getriebe sind daher auf
eine zuverlässige Ölversorgung
sowie eine gleichbleibende Ölmenge ohne
Leckagen angewiesen, um die Schaltvorgänge einwandfrei durchführen zu
können.
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Um
Leckagen an den Getrieben zu verhindern sind zwischen den Blechen
und den Gehäusen aus
Leichtmetall Dichtungen vorgesehen, die einen Austritt von Öl vermeiden
sollen. Die Bereitstellung einer funktionierenden Dichtung ist dabei
aufgrund der sehr verwinkelten Kanalverläufe in dem Getriebe sowie der
teilweise sehr dünnen
Wände recht schwierig.
Als Dichtungen finden beispielsweise Papierdichtungen Anwendung,
die in den Bereichen, in denen die Bleche mit dem Gehäuse in Kontakt
steht, zwischen Gehäuse
und Blech vorgesehen sind. Diese Dichtungen sind zwar grundsätzlich geeignet,
eine Leckage zu vermeiden; sie weisen jedoch das Problem auf, dass
aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Gehäuses
und des Blechs in Folge der Temperaturschwankungen im Getriebe und
der daraus folgenden Relativbewegungen zwischen Blech und Gehäuse die
Gefahr besteht, dass die Papierdichtung zerrieben wird, sodass Partikel
in das Öl
gelangen, was die Funktion behindern kann.
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Weiterhin
sind elastische Dichtungen aus Kunststoffen bekannt, die durch ein
Siebdruckverfahren auf die Bleche aufgebracht werden. Zwar sind diese
Dichtungen in der Lage, eine Leckage zu vermeiden; sie weisen jedoch
den Nachteil auf, dass sie bei der Herstellung aufwendig sind, da
vor ihrem Aufbringen zunächst
eine Grundierung auf die Bleche aufzubringen ist, um ein optimales
Anhaften der Dichtung auf dem Blech zu ermöglichen. Außerdem besteht ein Problem
darin, den Verlauf der Dichtung entlang der Wände des Gehäuses exakt nachzuarbeiten,
damit nach der Montage die Dichtung zuverlässig im Bereich der jeweiligen
Wand des Getriebegehäuses
angeordnet ist. Ist nämlich
die Dichtung nicht zuverlässig
im Bereich der Wand vorgesehen, befindet sich nach der Montage Dichtungsmasse
im Bereich der von dem Öl
durchflossenen Kanäle,
was ebenfalls zu Verschmutzungen führen kann. Zudem weisen auch
die elastischen Dichtungen das Problem auf, dass sie aufgrund der
unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Gehäuse und
Blech bei der Relativbewegung der Bauteile zerrieben werden. Dies
hat zum Einen die Gefahr von Leckagen zur Folge, zum Anderen gelangen
auch auf diese Weise Dichtungspartikel in das Öl.
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Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Blech für Kraftfahrzeuggetriebe
zu schaffen, das eine zuverlässige
Dichtung zwischen Blech und Gehäuse
bereitstellt und gleichzeitig in der Herstellung einfach handhabbar
ist. Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Dichtung von einer Beschichtung aus Leichtmetall gebildet
ist.
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Mit
der Erfindung ist ein Blech für
Kraftfahrzeuggetriebe geschaffen, das eine zuverlässige Dichtung
bereitstellt. Dies ist dadurch gewährleistet, dass die Beschichtung
bei der Herstellung des Blechmaterials aufgetragen werden kann.
Erst im Anschluss daran werden die in dem Blech vorzusehenden Löcher, Öffnungen
und dergleichen eingearbeitet. Dadurch bedingt ist das Blech in
allen nicht bearbeiteten Bereichen mit der Beschichtung versehen, so
dass an allen Stellen, an denen das Blech mit dem Gehäuse in Berührung tritt,
eine Dichtung vorgesehen ist. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass
Partikel der Dichtung in das Getriebeöl gelangen, da aufgrund der
Haftung der Dichtung auf dem Blech ein Abscheren/Abhobeln der Dichtung
verhindert ist.
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In
Weiterbildung der Erfindung besteht die Beschichtung aus Aluminium.
Die Verwendung von Aluminium als Material für die Beschichtung weist den
Vorteil auf, dass die Gehäuse
für die
Kraftfahrzeuggetriebe überwiegend
ebenfalls aus Aluminium hergestellt sind. In Folge dessen weisen
Dichtung und Gehäuse
des Kraftfahrzeuggetriebes in diesem Fall den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf,
so dass ein sehr gutes Zusammenwirken von Gehäuse und Dichtung erreicht ist.
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In
anderer Weiterbildung der Erfindung ist die Dichtung auf das Blech
plattiert. Diese Art der Aufbringung hat den Vorteil, dass eine
außerordentlich
hohe Haftung der Dichtung auf dem Blech hervorgerufen ist. Somit
ist ein Abscheren oder Abhobeln der Dichtung auch unter extremen
Betriebsbedingungen wirksam verhindert.
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Andere
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die
Draufsicht auf ein abschnittsweise, schematisch dargestelltes Schaltschiebergehäuse für Kraftfahrzeuggetriebe;
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2 den
Schnitt entlang der Linie A-A in 1 und
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3 die
Draufsicht auf das abschnittsweise, schematisch dargestellte Ölverteilerblech
für Kraftfahrzeuggetriebe
in 1.
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Das
in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ein Schaltschiebergehäuse 1, welches
aus einem Gehäuse-Oberteil 11 und
einem Gehäuse-Unterteil 12 besteht.
Das Schaltschiebergehäuse 1 ist
aus Leichtmetall, vorzugsweise aus Aluminium hergestellt. Es weist
Kanäle 13, 14 und 15 auf.
Zur Verbindung von Oberteil 11 und Unterteil 12 ist
im Oberteil 11 eine Bohrung 16 und im Unterteil 12 eine
Gewindebohrung 17 vorgesehen. In die Bohrungen 16 und 17 ist
eine Schraube 18 eingeschraubt. Zwischen benachbarten Kanälen sind
Wände 19 ausgebildet.
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Zwischen
dem Oberteil 11 und dem Unterteil 12 des Schaltschiebergehäuses 1 ist
ein Ölverteilerblech 2 angeordnet,
das die Funktion einer hydraulischen Blende hat. Das Ölverteilerblech 2 besteht
aus Stahl. Es weist eine Dicke von ca. 2 mm auf. In dem Blech 2 sind
Durchtrittsöffnungen 22 vorgesehen,
die den Durchtritt von Öl
aus dem Gehäuse-Oberteil 11 in
das Gehäuse-Unterteil 12 und
umgekehrt ermöglichen.
Zudem sind in dem Ölverteilerblech 2 Löcher 23 zum
Durchtritt von Schrauben 18 vorgesehen.
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Das Ölverteilerblech 2 ist
mit einer Dichtung 3 versehen. Die Dichtung 3 ist
im Ausführungsbeispiel
auf beiden Seiten des Blechs 2 vorgesehen. Die Dichtung 3 ist
von einer Beschichtung aus Leichtmetall gebildet. Sie weist eine
Dicke von ca. 0,03 mm auf. Im Ausführungsbeispiel besteht die
Beschichtung und damit die Dichtung 3 aus Aluminium. Die Dichtung 3 ist
flächendeckend
auf dem Ölverteilerblech 2 vorgesehen.
Sie ist damit in allen Bereichen des Ölverteilerblechs 2 angeordnet,
in denen sich keine Durchtrittsöffnungen 22 oder
Löcher 23 befinden.
In Folge dessen ist über
das gesamte Ölverteilerbiech 2 die
Abdichtung gegen das Schaltschiebergehäuse 1 möglich. Somit
ist unabhängig
von der Breite und dem Verlauf der zwischen den Kanälen 13, 14 und 15 verlaufenden
Wände 19 eine
zuverlässige
Abdichtung möglich.
Aufgrund des auf das Material des Schaltschiebergehäuses 1 abgestimmten Materials
der Dichtung 3 ist zudem eine Anpassung der Materialeigenschaften
der Dichtung 3 an die Materialeigenschaften des Schaltschiebergehäuses 1 möglich, was
zur Vermeidung einer Zerstörung
der Dichtung 3 aufgrund von Temperaturschwankungen führt.
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Bei
der Herstellung des erfindungsgemäßen Blechs wird dieses in bekannter
Weise aus Aluminium plattiertem Stahl unter Einhaltung aller erforderlichen
Tolleranzen hergestellt. Im Ausführungsbeispiel ist
das Blech beidseitig plattiert. Soweit es sich entgegen dem Ausführungsbeispiel,
bei dem es sich um ein Ölverteilerblech
handelt, beispielsweise um ein Abschlussblech handelt, ist die Dichtung
lediglich auf eine Seite aufgebracht. Die Dichtung kann auch in anderer
Weise auf das Blech aufgebracht werden. So ist beispielsweise eine
galvanische Aufbringung der Dichtung auf das Blech möglich.
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Nach
dem Anordnen der Dichtung 3 werden in bekannter Weise die
Durchtrittsöffnungen 22 sowie Löcher 23 in
das Blech eingearbeitet. Aufgrund der vorher erfolgten Aufbringung
der Dichtung ist die gesamte verbliebene Oberfläche des Blechs 2 mit
der Dichtung 3 versehen. Somit ist das Blech 2 an
jeder Stelle in der Lage, ohne weitere Bearbeitung oder Verwendung
zusätzlicher
Bauteile eine ausreichende Dichtung im Bereich der Wände 19 bereit
zu stellen. Die Wände 19 können sich
folglich überall
auf dem Blech 2 abstützen,
ohne Gefahr zu laufen, keine ausreichende Dichtung zu erfahren.
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Neben
einer außerordentlich
zuverlässigen Abdichtung
reduziert das erfindungsgemäße Blech die
Herstellkosten erheblich, da nach der Herstellung des Blechs einschließlich der Öffnungen
und Bohrungen auf eine Grundierung mit anschließender Aufbringung der elastischen
Dichtung verzichtet werden kann. Die Kosten sind insbesondere dadurch
reduziert, dass das aufwendige Abfahren der späteren Wandverläufe auf
dem Blech zum Auftragen von Dichtungsmasse vermieden ist. Ebenso
ist es nicht erforderlich, Papierdichtungen, die exakt den Verlauf der
Wände des
Gehäuses
nachbilden, herzustellen und auf das Blech aufzubringen. Zudem besteht
nicht die Gefahr, dass die Dichtung aufgrund der Relativbewegung
zwischen Blech und Gehäuse
zerrieben wird und somit Restpartikel der Dichtung in das Öl gelangen,
was zu einer Verschmutzung des Öls
bis hin zu defekten Ölförderpumpen
und dergleichen führen
kann.
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Außerdem sind
durch die erfindungsgemäße Abdichtung
Leckagen zuverlässig
vermieden. Da dies wegen der Bearbeitungsrauhigkeiten ohne Dichtungen
nicht gewährleistet
ist, müssen
bei der Konstruktion automatischer Kraftfahrzeuggetriebe Leckölmengen
einkalkuliert werden, was beispielsweise die Verwendung größerer Ölpumpen
zur Folge hat. Durch das erfindungsgemäße Blech und die Weichheit
der verwendeten Dichtung können
auch kleinste Rauhigkeiten, optimal ausgeglichen werden. Daraus
resultiert eine hervorragende Dichtung, weshalb auf eine solche Überdimensionierung
von Ölpumpen
verzichtet werden kann. Da kleinere Ölpumpen weniger Energie verbrauchen,
führt dies
zusätzlich
zu einer Reduktion des Kraftstoffverbrauchs.