DE102009030589A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs werden mindestens zwei verschiedene Lichtfunktionen durch mindestens eine Antriebsvorrichtung (3) eingestellt und die Antriebsvorrichtung (3) wird über eine Lichtsteuereinheit (2) angesteuert. Die Lichtsteuereinheit (2) kommuniziert mit einer Supervisionsinstanz (8), wobei in der Supervisionsinstanz (8) abgelegte Parameter das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen vorgeben.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs. Sie betrifft weiter eine Vorrichtung zur Steuerung der Lichtfunktionen.
- Insbesondere die Frontscheinwerfer von Straßenfahrzeugen sind heutzutage mit intelligenten Systemen gesteuert, die es ermöglichen, für jede Fahrsituation automatisch die Beleuchtung oder Lichtfunktion auszuwählen, die den größten Komfort und die größte Sicherheit bietet. So kann beispielsweise zwischen Abblend- und Fernlicht hin- und hergeschaltet werden. Darüber hinaus können weitere Lichtfunktionen wie Kurvenlicht, Schlechtwetterlicht, Stadtlicht, Landstraßenlicht oder Autobahnlicht verwirklicht werden, die sich jeweils in der Lichtleistung, der Reichweite und der Breite und Symmetrie des Lichtkegels unterscheiden. Eine Steuereinheit wählt anhand von Daten wie beispielsweise der aktuellen Fahrgeschwindigkeit, des Lenkwinkels und/oder von GPS-Koordinaten die passende Lichtfunktion aus und stellt diese mit Hilfe einer Antriebsvorrichtung (Aktuator) an den Scheinwerfern ein.
- Aus der
DE 10 2006 022 022 A1 sind ein derartiges Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Lichtfunktionen bekannt. - Eine besondere Herausforderung ist es, einerseits stets die passende Lichtfunktion auszuwählen und umzusetzen, anderer seits auch einen hohen Fahrkomfort zu erhalten und nicht zu rasch zwischen den einzelnen Lichtfunktionen hin- und herzuschalten.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs anzugeben, das besonders benutzerfreundlich ist und sowohl in der Benutzung als auch in der Entwicklung und Wartung leicht handhabbar ist. Ferner soll eine geeignete Vorrichtung zur Steuerung der Lichtfunktionen angegeben werden.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
- Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs werden mindestens zwei verschiedene Lichtfunktionen durch eine Antriebsvorrichtung eingestellt und die Antriebsvorrichtung wird über eine Lichtsteuereinheit angesteuert. Dabei kommuniziert die Lichtsteuereinheit mit einer Supervisionsinstanz, wobei in der Supervisionsinstanz abgelegte Parameter das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen vorgeben.
- Unter den das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen vorgebenden Parametern werden hier und im folgenden alle Parameter verstanden, die den Wechsel zwischen verschiedenen Lichtfunktionen oder Beleuchtungsmustern charakterisieren, insbesondere die maximale und/oder die mittlere Schaltfrequenz, mit der zwischen mehreren Funktionen hin- und hergeschaltet wird, die Übergangszeit, d. h. eine Zeitdauer für den Übergang zwischen zwei Lichtfunktionen, sowie die Form der Rampe, falls der Übergang nicht abrupt, sondern allmählich erfolgt.
- Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass in der neu geschaffenen, separaten Ebene der Supervisionsinstanz die das dynamische Verhalten vorgebenden Parameter global für das gesamte System festgelegt werden können, während bislang derartige Parameter für jede Lichtfunktion einzeln definiert wurden.
- Durch die Einführung der Supervisionsinstanz wird ein einheitliches dynamisches Verhalten erreicht, das große Vorteile bei der Entwicklung und Wartung mit sich bringt. Es ist nämlich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, durch eine einfache Modifikation der Supervisionsinstanz, die beispielsweise durch ein Softwaremodul realisiert ist, eine Veränderung oder nachträgliche Anpassung des dynamischen Verhaltens zu erreichen.
- Somit kann das dynamische Verhalten erst ganz am Ende des Entwicklungsprozesses oder sogar noch nach Inbetriebnahme des Fahrzeugs festgelegt und verändert werden. Es ist somit möglich, sowohl neue gesetzliche Anforderungen als auch modell- oder benutzerspezifische Anforderungen einfach und ohne großen technischen Aufwand umzusetzen.
- In einer Ausführungsform erhält die Supervisionsinstanz als Eingangssignal eine Anforderung für eine Lichtfunktion von einem fahrzeuginternen System oder von einer manuellen Eingabe eines Benutzers. Dabei kann der Supervisionsinstanz auch die Aufgabe zukommen, die aktuell anzuwendende Lichtfunktion auszuwählen und als Eingangssignal an die Lichtsteuereinheit zu geben.
- In diesem Fall definiert die Supervisionsinstanz also nicht durch die globale Lichtstrategie, beispielsweise ein „weicheres” oder „aggressiveres” Verhalten, sondern sie priorisiert auch die Anforderungen für Lichtfunktionen, falls mehrere gegensätzliche zeitlich zusammentreffen.
- Als in der Supervisionseinheit abgelegte Parameter können insbesondere eine maximale Schaltfrequenz, eine mittlere Schaltfrequenz, eine Übergangszeit zwischen zwei Lichtfunktionen und/oder eine Form einer Rampe für einen Übergang zwischen zwei Lichtfunktionen verwendet werden.
- In einer Ausführungsform kann die Supervisionsinstanz durch eine manuelle Eingabe eines Benutzers umgangen werden.
- Bei den Lichtfunktionen handelt es sich beispielsweise um ein Stadtlicht, Schlechtwetterlicht, Autobahnlicht, Landstraßenlicht, Kurvenlicht und/oder Fernlicht.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst eine Vorrichtung zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs eine Antriebsvorrichtung zur Einstellung der Lichtfunktionen der Scheinwerfer, eine Lichtsteuereinheit zur Ansteuerung der Antriebsvorrichtung sowie eine mit der Lichtsteuereinheit kommunizierende Supervisionsinstanz, wobei über in der Supervisionsinstanz abgelegte Parameter das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen vorgebbar ist.
- In der Supervisionsinstanz ist das dynamische Verhalten für alle Lichtfunktionen gemeinsam definiert, das heißt, die Supervisionsinstanz enthält alle für die Definition des dynamischen Verhaltens notwendigen Parameter.
- Darüber hinaus kann in der Supervisionsinstanz das dynamische Verhalten für alle Lichtfunktionen sogar einheitlich definiert sein, das heißt, die einzelnen Parameter, wie beispielsweise eine Übergangszeit, sind für alle Lichtfunktionen gleich.
- In diesem Fall kann das dynamische Verhalten besonders einfach vorgegeben und verändert werden.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zum Einsatz an den Frontscheinwerfern eines Fahrzeugs geeignet. Sie kann jedoch auch beispielsweise für die Heckscheinwerfer eingesetzt werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Figur näher erläutert.
- Die Figur zeigt schematisch den funktionalen Aufbau einer Vorrichtung zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- Die Vorrichtung
1 umfasst eine Lichtsteuereinheit2 , die Aktuatoren oder Antriebsvorrichtungen3 des rechten und des linken Frontscheinwerfers ansteuert. Als Eingangssignale erhält die Lichtsteuereinheit2 Anforderungen von fahrzeuginternen Systemen, beispielsweise von einem Fernlichtassistenten4 , der den Wechsel zwischen Abblendlicht und Fernlicht beispielsweise in Abhängigkeit davon steuert, ob vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge vorhanden sind, von einen ILR (intelligent light ranging)-System5 und/oder dem adaptiven Fahrlicht6 , die jeweils geeignete Beleuchtungsszenarien für die aktuelle Fahrsituation auswählen. - Darüber hinaus sind auch manuelle Eingaben
7 eines Fahrers als Eingangssignal für die Lichtsteuerung2 möglich. Die manuelle Eingabe7 kann auch von der Supervisionsinstanz8 verarbeitet werden. - Zumindest die Anforderungen der fahrzeuginternen Systeme
4 ,5 und6 gelangen jedoch zunächst an eine Supervisionsinstanz8 , die die Anforderungen priorisiert und die anhand vorgegebener Parameter das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen bestimmt. Falls beispielsweise ein ruhiges, wenig nervöses Verhalten gewünscht ist, kann die Supervisionsinstanz die maximale Schaltfrequenz auf einen niedrigen Wert begrenzen und außerdem für weiche Übergänge zwischen einzelnen Lichtfunktionen sorgen. - Manuelle Eingaben
7 des Fahrers haben jedoch in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Vorrang und können die Supervisionsinstanz8 umgehen. - Die Supervisionsinstanz
8 ist als Softwaremodul realisiert, in dem die das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen bestimmenden Parameter global abgelegt sind. Diese Parameter sind demnach nicht mehr den einzelnen fahrzeuginternen Systemen4 ,5 und6 direkt zugeordnet. Sie können daher durch einen einzigen, leicht zu realisierenden Eingriff in die Supervisionsinstanz8 festgelegt oder nachträglich verändert werden. - Die Sport Mode Schalter
9 ist in der Figur als Teil der Vorrichtung1 gezeigt. Mit Hilfe des Sport- Mode Schalters9 wird z. B. die Dämpfung des Fahrzeug des Dämpfung eingestellt. Bei eingeschaltetem Sport Mode ist die Dämpfung härter als bei ausgeschaltetem Sport Mode. Der Sport Mode9 hat aber auch die Funktion, die Supervisionsinstanz einzustellen. Bei einge schalteter Supervisionsinstanz erfolgen die Wechsel der Beleuchtungen schneller. Im Sport Mode wird erwartet, dass das Fahrzeug sportlicher gefahren wird, so dass auch die Beleuchtung möglichst schnell auf neue Bedingungen einstellen sollte. -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Lichtsteuereinheit
- 3
- Antriebsvorrichtung
- 4
- fahrzeuginternes System
- 5
- fahrzeuginternes System
- 6
- fahrzeuginternes System
- 7
- manuelle Eingabe
- 8
- Supervisionsinstanz
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006022022 A1 [0003]
Claims (14)
- Verfahren zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs, wobei mindestens zwei verschiedene Lichtfunktionen durch mindestens eine Antriebsvorrichtung (
3 ) eingestellt werden und die Antriebsvorrichtung (3 ) über eine Lichtsteuereinheit (2 ) angesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtsteuereinheit (2 ) mit einer Supervisionsinstanz (8 ) kommuniziert, wobei in der Supervisionsinstanz (8 ) abgelegte Parameter das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen vorgeben. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Supervisionsinstanz (
8 ) als Eingangssignal eine Anforderung für eine Lichtfunktion von einem fahrzeuginternen System (4 ,5 ,6 ) oder von einer manuellen Eingabe (7 ) eines Benutzers erhält. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei als in der Supervisionseinheit (
8 ) abgelegter Parameter eine maximale Schaltfrequenz verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei als in der Supervisionseinheit (
8 ) abgelegter Parameter eine mittlere Schaltfrequenz verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei als in der Supervisionseinheit (
8 ) abgelegter Parameter eine Übergangszeit zwischen zwei Lichtfunktionen verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei als in der Supervisionseinheit (
8 ) abgelegter Parameter eine Form einer Rampe für einen Übergang zwischen zwei Lichtfunktionen verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Supervisionsinstanz (
8 ) die aktuell anzuwendende Lichtfunktion auswählt und als Eingangssignal an die Lichtsteuereinheit (2 ) gibt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Supervisionsinstanz (
8 ) durch eine manuelle Eingabe (7 ) eines Benutzers umgangen werden kann. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei es sich bei den Lichtfunktionen um ein Stadtlicht, Schlechtwetterlicht, Autobahnlicht, Landstraßenlicht, Kurvenlicht und/oder Fernlicht handelt.
- Vorrichtung zur Steuerung der Lichtfunktionen von Scheinwerfern eines Fahrzeugs, die folgendes umfasst: – mindestens eine Antriebsvorrichtung (
3 ) zur Einstellung der Lichtfunktionen der Scheinwerfer; – eine Lichtsteuereinheit (2 ) zur Ansteuerung der Antriebsvorrichtung (3 ); – eine mit der Lichtsteuereinheit (2 ) kommunizierende Supervisionsinstanz (8 ), wobei über in der Supervisionsinstanz (8 ) abgelegte Parameter das dynamische Verhalten der Lichtfunktionen vorgebbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Supervisionsinstanz (
8 ) durch ein Softwaremodul verwirklicht ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, wobei in der Supervisionsinstanz (
8 ) das dynamische Verhalten für alle Lichtfunktionen gemeinsam definiert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei in der Supervisionsinstanz (
8 ) das dynamische Verhalten für alle Lichtfunktionen einheitlich definiert ist. - Fahrzeug mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13.
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