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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugdach. Das Kraftfahrzeugdach
ist insbesondere für Großraumpersonenkraftfahrzeuge,
wie beispielsweise Van, Kombi oder Kleinbus geeignet.
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Aus
DE 10 2006 036 453
A1 ist eine verfahrbares Dachelement für einen
Personenkraftwagen bekannt, das mit einer Hubbewegung zwischen der rechten
und linken Dachreling vertikal nach oben ausgefahren wird, so das
sich durch die horizontale Öffnungsposition der Fahrgastraum-
und somit auch der Gepäckstauraumvergrößert.
Zwischen dem geöffneten Dachelement und der Dachreling
ist außerdem eine Schutzvorrichtung vorgesehen, die die durch
das Anheben des Dachelements entstehenden Lücken schließt.
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An
dieser Form des Kraftfahrzeugdaches ist insbesondere die Ausführung
als ein zahlreiche Bauteile umfassendes System aus mehreren Dachelementen
ungünstig, da es sowohl in der Herstellung als auch in
der mechanischen Beanspruchung des Gesamtsystems zu erheblichen
Nachteilen führt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher über einen einfachen
konstruktiven Aufbau ein Kraftfahrzeugdach mit einem einfach zu
handhabenden zusätzlichen Gepäckraum zu schaffen.
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Die
Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Kraftfahrzeugdach, das insbesondere
für Großraumpersonenkraftfahrzeuge, beispielsweise
Van, Kombi, Transporter bis ca. 7,5 t oder Kleinbusse geeignet ist,
weist eine Dachöffnung auf, die durch eine Dachrahmenstruktur begrenzt
ist. Im Bereich der Dachöffnung ist eine relativ zum Dach
ausfahrbare Dachbox zur Aufnahme von Gepäckstücken
angeordnet.
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Unter
Dachrahmenstruktur ist die Begrenzung des Dachs zur Heckklappe oder
Hecktür (hintere Dachrahmenstruktur), zur Frontscheibe
(vordere Dachrahmenstruktur) und zu den Seiten hin zu verstehen.
Durch die Öffnung in der Mitte des Daches kann bei Bedarf
die Dachbox zur Aufnahme von Gepäckstücken ausgefahren
werden. Die Dachbox lässt sich jedoch auch im eingefahrenen
Zustand von der Hinterseite aus über die Heckklappe oder
Hecktür beladen. Es handelt sich also um ein System, bei dem
der zusätzliche Gepäckraum der Dachbox jederzeit,
d. h. in der eingefahrenen und in der ausgefahrenen Position, verfügbar
ist. Es ist nicht erforderlich die separat auf das Kraftfahrzeug
zu montieren. Dadurch werden auch die aerodynamischen Verhältnisse
entscheidend verbessert, da keine Lücke zwischen Dach und
einer extra darauf montierten Dachbox entstehen. Insgesamt führt
dies bei einem einfachen konstruktiven Aufbau zu einem einfach zu handhabenden
zusätzlichen Gepäckraum. Ein weiterer Vorteil
gegenüber herkömmlichen Dachboxen liegt in der
Sicherheit eines dachintegrierten Systems, da dieses keine gesonderte
Befestigung benötigt, sondern stabil und dauerhaft mit
der Karosserie des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Dies bringt auch erhebliche
Sicherheitsvorteile mit sich.
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Die
Dachbox kann verschiedene Abmessungen haben. Bevorzugt werden jedoch
Maße, die genau mit der Öffnung des Daches korrespondieren,
so dass die Dachbox problemlos ein- und ausgefahren werden kann.
Zur Front hin kann die Dachbox aerodynamisch geformt sein, so dass
auf ein zusätzliches Spoilerelement zur Abweisung des Fahrtwindes
verzichtet werden kann.
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Vorzugsweise
ist die Oberseite der Dachbox in der eingefahrenen Position absatzlos
in die Dachrahmenstruktur integriert, d. h. sie fluchtet mit der Dachrahmenstruktur
und bildet so ein einheitliches Dach aus. Dies hat zum einen aerodynamische
Vorteile aber auch ästhetische Vorteile, da der zusätzliche
Stauraum im Dach von Außen nicht erkennbar ist.
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In
der ausgefahrenen Position bleibt der Stauraum erhalten und der
Fahrgastinnenraum vergrößert sich. In dieser Position
bildet die Unterseite der Dachbox eine vorzugsweise konstruktive
Einheit mit der Dachrahmenstruktur. Das bedeutet, dass der Dachhimmel
zum Fahrgastraum aus der Unterseite der Dachbox und der Dachrahmenstruktur
geformt wird. Von Innen kann der Fahrgastinnenraum natürlich
noch mit weiteren Verkleidungselementen versehen sein. Die Oberseite
der Dachbox bildet im ausgefahrenen Zustand das eigentliche Fahrzeugdach.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann die Dachbox über
verschiedene Bewegungsmechanismen durch die Dachöffnung
ausgefahren werden. Bevorzugt wird jedoch ein vertikaler Hubmechanismus
oder ein Mechanismus, bei dem eine vertikale Schwenkbewegung durchgeführt
wird, bei der die Dachbox um eine zum Kraftfahrzeugdach quer zur Fahrtrichtung
verlaufende Achse nach oben ausgeschwenkt wird. Weiterhin ist ein
Kippmechanismus denkbar, bei dem die Dachbox zunächst im
vorderen Bereich und dann im hinteren Bereich nach oben ausgefahren
wird, oder auch umgekehrt. Insbesondere erfolgt die Bewegung der
Dachbox in Relation zur Dachrahmenstruktur durch eine elektrische, pneumatische
und/oder hydraulische Antriebseinheit. Bevorzugt kann die Dachbox
ferngesteuert entriegelt oder verriegelt werden. Dadurch ist es
beispielsweise möglich die Dachbox über einen
Fernbedienungsimpuls eines Kraftfahrzeugschlüssels ein oder
auszufahren. Zusätzlich bzw. alternativ kann die Dachbox
beispielsweise elektrisch aus dem Fahrzeuginnenraum betätigt
werden. Hierzu kann in der Fahrerkonsole ein entsprechender Schaltmechanismus vorgesehen
werden.
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Um
das Aus- und Einfahren der Dachbox zu ermöglichen, ist
diese vorzugsweise über Führungsschienen und/oder
Gelenkverbindungen mit der Dachrahmenstruktur verbunden. Die Verbindung
erfolgt insbesondere seitlich, d. h. zwischen der Längseite
der Dachrahmenstruktur und der Dachbox. Ein Sicherungsmechanismus
ermöglicht außerdem eine Fixierung der Dachbox
in der eingefahrenen bzw. ausgefahrenen Position.
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Prinzipiell
ist bei einer entsprechenden Formgebung der Dachbox kein zusätzliches
Spoilerelement zwingend notwendig. Um den Stauraum der Dachbox zu
vergrößern, kann die Dachbox jedoch auch so geformt
sein, dass auf eine nach vorne hin abgeschrägte aerodynamische
Form verzichtet wird. Diese Ausführungsform macht gegebenenfalls
ein bewegliches Spoilerelement zum Abweisen des Fahrtwindes notwendig,
das zwischen der vorderen Dachrahmenstruktur und der Dachbox angeordnet ist.
Insbesondere bildet das Spoilerelement in der ausgefahrenen Position
der Dachbox zusammen mit der Dachbox eine zur vorderen Dachrahmenstruktur hingezogenen
Dachlinie, d. h. das Spoilerelement setzt an der Oberkante der Frontseite
der Dachbox an und führt zur vorderen Dachrahmenstruktur,
so dass zusammen mit dem Spoilerelement ein Dachhimmel geformt wird.
Vorzugsweise ist das Spoilerelement mit der vorderen Dachrahmenstruktur und/oder
der Dachbox über Gelenke verbunden. In einer besonderen
Ausführungsform fährt das Spoilerelement beim
Ausfahren der Dachbox mit, d. h. wenn die Dachbox aus der Ebene
des Kraftfahrzeugdaches heraus bewegt wird, wird automatisch der
Spoiler mitbewegt. Der Luftwiderstand des Kraftfahrzeuges wird so
durch die Dachbox nicht wesentlich erhöht. Gleiches gilt
beim Einfahren der Dachbox zusammen mit dem Spoiler. Alternativ
ist jedoch auch das separate Ein- und Ausfahren des Spoilerelements, ähnlich
einem herkömmlichen Autosonnendach, möglich. Der
Spoiler fluchtet dazu ebenfalls- genau wie die Dachbox- im eingefahrenen
Zustand mit der Dachrahmenstruktur und formt in ausgefahrener Position
einen aerodynamischen Übergang zwischen der Dachbox und
der vorderen Dachrahmenstruktur.
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In
einer weiteren Ausführungsform sind die Übergänge
zwischen der Dachbox und der Dachrahmenstruktur und gegebenenfalls
dem Spoiler über ein flexibles, insbesondere gummielastisches
Material gegenüber Umwelteinflüssen wie Regen
und Wind abgedichtet. So kann weder in der eingefahrenen Position
noch in der ausgefahrenen Position der Dachbox Regen oder Wind in
den Fahrzeuginnenraum gelangen und die aerodynamische Form wird
zusätzlich unterstützt.
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Durch
die in das Kraftfahrzeugdach integrierte Dachbox wird ein zusätzlicher
Stauraum geschaffen, der sowohl in der eingefahrenen Position als auch
in der ausgefahrenen Position beladen werden kann. In der eingefahrenen
Position wird die Dachbox vorzugsweise vom Heck aus über
die Heckklappe oder Hecktür beladen. Hierzu ist eine Öffnung
an der Rückseite der Dachbox vorgesehen. In der ausgefahrenen
Position kann die Dachbox ebenfalls insbesondere von Hinten oberhalb
der Heckklappe oder Hecktür und zusätzlich von
Oben beladen werden. Das Beladen von Oben erfolgt beispielsweise über einen
zu öffnenden Deckel, wie er in ähnlicher Form auch
bei herkömmlichen Dachboxen üblich ist, jedoch
mit dem Unterschied, dass der hier beschriebene Deckel gleichzeitig
als Kraftfahrzeugdach fungiert und daher den damit verbundenen Anforderungen
an Material, Form und Design angepasst ist. In der ausgefahrenen
Position der Dachbox bleibt der zusätzliche Stauraum der
Dachbox also erhalten und es wird gleichzeitig der Fahrgastinnenraum
vergrößert und somit weiterer Stauraum nach unten
hin geschaffen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahem auf die anliegenden Zeichnungen
anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs mit dem
erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugdach von oben
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2 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs mit dem
erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugdach in einer ersten
Ausführungsform
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3 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugs mit dem
erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugdach in einer zweiten
Ausführungsform
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Ein
in 1 dargestelltes Kraftfahrzeug 10 weist
ein Kraftfahrzeugdach 12 auf, das eine Öffnung umfasst,
die durch eine Dachrahmenstruktur 14 begrenzt wird. Durch
die Öffnung kann eine Dachbox 16 ausgefahren werden,
die im eingefahrenen Zustand absatzlos in das Kraftfahrzeugdach 12 integriert
ist. Außerdem kann ein Spoilerelement 18 vorgesehen sein,
das im ausgefahrenen Zustand einen aerodynamischen Übergang
zwischen der Frontseite der Dachbox und der vorderen Dachrahmenstruktur 14a bildet.
Der Spoiler kann mit der Dachbox verbunden sein, so dass sich bei
Bewegung der Dachbox der Spoiler automatisch mitbewegt. In einer
anderen Ausführungsform kann der Spoiler auch separat bewegt
werden.
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Bei
der in 2 dargestellten Ausführungsform handelt
es sich um eine Seitenansicht des Kraftfahrzeuges 10 mit
dem Kraftfahrzeugdach 12 und der darin integrierten Dachbox 16 im
eingefahrenen Zustand. Die Oberseite der Dachbox 16a fluchtet
dabei absatzlos mit dem Kraftfahrzeugdach. Die Unterseite der Dachbox 16b bildet
gleichzeitig die zum Kraftfahrzeuginneraum gerichtete Kraftfahrzeugdachunterseite.
In eingefahrener Position sind die Gelenkverbindungen 20 eingefahren
und sichern die Dachbox innerhalb der Dachrahmenstruktur 14.
Die heckwärts gerichtete Seite der Dachbox 16c kann
geöffnet werden, so dass die Dachbox über die
Heckklappe oder Hecktür beladen werden kann.
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Bei
der in 3 dargestellten Ausführungsform ist die
Dachbox 16 ausgefahren. Zusätzlich ist ein Spoilerelement 18 zu
sehen, das entweder zusammen mit der Dachbox 16 ausgefahren
werden kann oder auch separat bewegt wird. Wichtig ist dabei der
bündige Abschluß zwischen der vorderen Dachrahmenstruktur 14,
Spoiler 18 und Dachbox 16 um Windturbulenzen zu
vermeiden und den Fahrzeuginnenraum gegenüber Umwelteinflüssen
wie Regen und Wind zu schützen. Dazu wird ein flexibles,
meist gummielastisches Material zur Abdichtung verwendet. Gleiches
gilt für das Abdichten der ausgefahrenen Dachbox zur Dachrahmenstruktur
und somit zum Fahrgastinnenraum.
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Kraftfahrzeugdach
- 14
- Dachrahmenstruktur
- 14a
- vordere
Dachrahmenstruktur
- 16
- Dachbox
- 16a
- Oberseite
Dachbox
- 16b
- Unterseite
Dachbox
- 16c
- Rückseite
Dachbox
- 18
- Spoilerelement
- 20
- Laufschienen/Gelenkverbindungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006036453
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