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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Displayanordnung bzw.
mit einem Verfahren zum Ansteuern eines Displayelements, dass es
ermöglicht,
Elemente eines Displays derart zu betreiben, dass diese gleichzeitig
zu der Detektion einer Berührung
des Displays verwendet werden können.
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In
letzter Zeit haben Displays, die auf Berührung eines Benutzers als Eingabe
reagieren können bzw.
die Berührung
des Displays an einer vorbestimmten Stelle nachweisen können, zunehmend
Bedeutung erlangt. Diese berührungssensitiven
Displays werden dabei beispielsweise in Geräten der Unterhaltungselektronik,
der Telekommunikation oder auch als Serviceterminals für verschiedenste Dienstleistungen
eingesetzt. Die Kombination von Ein- und Ausgabegeräten der
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) spielt also eine immer größere Rolle.
Die so mögliche
direkte Bedienung von Displays (sog. Touchscreens) ohne ein zusätzliches
externes Eingabegerät,
wie z. B. eine Computermaus ermöglicht
eine einfache und komfortablere Steuerung eines IKT-Systems.
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Bislang
werden nach verschiedenen Verfahren hergestellte Displays mit zusätzlichen
Vorrichtungen versehen, die unabhängig von dem Display eine Berührung auf
der Oberfläche
des Displays nachweisen können.
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Als
Displays werden dabei häufig
transmissive LCD-Displays und seit Neuerem auch sog. OLED-Displays
verwendet. Ein solches OLED-Display ist ein auf einem organischen
Material basierendes selbstleuchtendes Display, bei dem aus einer Grenzschicht
zwischen zwei organischen Halbleitermaterialien Licht emittiert
wird, das durch Rekombination angeregter Elektronen erzeugt wird.
Ein typischer Aufbau einer solchen OLED (organic light emitting
diode) beinhaltet beispielsweise eine TCO-Schicht (z. B. Indium-Zinn-Oxid:
ITO), die als Anode wirkt und beispielsweise auf einem Glassubstrat
aufgebracht sein kann, eine organische Schicht (welche bis beliebig
viele Sublagen aufweisen kann) und eine metallische Kathode, die
häufig
als Aluminium besteht. Die zur Erzeugung einer Lichtemission verwendete
Halbleiter-Grenzschicht wird dabei innerhalb der organischen Sublagen
gebildet. Die gesamte Struktur wird üblicherweise verkapselt, was
mit einer Dünnschicht
Verkapselung oder mittels eines aufgeklebten Deckglases erfolgen
kann. Angesteuert können
einzelne Pixel eines solchen Displays beispielsweise in der Aktiv-Matrix-Technolgie werden, bei
der jedes Pixel über
einen eigenen Leistungstransistor zur Steuerung des in den Pixel
eingeprägten Stromes
verfügt.
Weithin verbreitete Displays basieren auch auf der LCD-Technik,
bei der eine Hintergrundbeleuchtung durch eine Filtermatrix strahlt,
wobei die Transmission durch die einzelnen Pixel (Subpixel) durch
eine Flüssigkristallschicht
gesteuert werden kann, um so die Helligkeit der einzelnen Pixel
zu variieren.
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Bei
den zum Stand der Technik gehörenden Verfahren
wird nun auf der als Display wirkenden Schicht beziehungsweise auf
dem Display selbst (also beispielsweise auf einer OLED-Struktur)
eine weitere Struktur, welche die Position eines Gegenstands auf
deren Oberfläche
feststellen kann und die somit also eine berührungssensitive Struktur wirkt,
aufgebracht. Diese Struktur umfasst meist wiederum eine Trägerschicht(~substrat),
eine TCO-Schicht sowie eine Schutzschicht.
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Ergänzend zu
den eigentlichen Displays kommen eine Reihe unterschiedlichster
Berührungssensorarten
zum Einsatz.
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Bei
resistiven Touchscreens kommen zwei TCO beschichtete Substrate zum
Einsatz, die übereinander
angeordnet sind, wobei die beschichteten Seiten einander zugewandt
sind. Diese TCO Schichten werden mit einer konstanten Gleichspannung
angesteuert. Zwischen den Schichten befinden sich Abstandshalter,
die für
eine Trennung der beiden Schichten sorgen. Wird der Touchscreen
an einer bestimmten Stelle berührt,
so werden an dieser Stelle die beiden TCO-Schichten aufeinander
gedrückt,
wodurch ein elektrischer Kontakt hervorgerufen wird. Der Kontakt
besitzt an jeder Stelle einen spezifischen Widerstand und bewirkt
somit an jeder Stelle eine unterschiedliche Spannung. Diese Spannungsänderung
wird zur Bestimmung der X-/Y-Koordinaten von einer Auswerteelektronik
benutzt.
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Bei
kapazitiven Touchscreens kommt lediglich ein – beispielsweise mit TCO – beschichtetes Substrat
zum Einsatz. Hierbei ist die Beschichtung in Form eines Gitters
aufgebracht, wobei dieses Gitter in der ersten Richtung (X-Richtung)
einen Sender, in der zweiten Richtung (Y-Richtung) einen Empfänger darstellt,
und ein Kapazitätsfeld
erzeugt. Wird dieses Kapazitätsfeld
durch ein anderes Kapazitätsfeld
(z. B. der Finger eines Menschen) beeinflusst, so tritt eine Änderung
in der Sinus-Kurven-Charakteristik des Gitterfeldes auf. Von einer
Auswerteelektronik wird diese Änderung
an den Gitterenden ausgelesen und deren Position bestimmt.
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Bei
der Surface Acoustic Wave-Technologie werden Ultraschallwellen über die
Touchscreen-Oberfläche
geschickt. Wird es berührt,
wird ein Teil dieser Wellen absorbiert. Die Änderung der Ultraschallwellen
lasst Rückschlüsse auf
den Berührungspunkt
zu, der von einer Auswerteelektronik berechnet wird. Diese Touchscreen-Technologie
ist jedoch anfällig
auf Beschädigungen
und Verunreinigungen der Oberfläche.
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Bei
Infrarot-Touchscreen-Panels, einer optischen Detektionsmethode,
werden zwei Detektionsmethoden unterschieden. Bei der ersten Methode wird
die thermisch induzierte Änderung
des Oberflächenwiderstandes
gemessen und ausgewertet. Diese Methode ist jedoch langsam und erfordert
warme Hände.
Die zweite Methode ist die Bestimmung des Berührungspunktes über eine
vertikale und horizontale Anordnung von IR-Emittern und gegenüberliegenden
Detektoren, welche eine Unterbrechung eines modulierten Lichtstrahles
an der Bildschirmoberfläche
detektieren. IR-Touchscreens haben eine sehr robuste Oberfläche, sind
aber ungeeignet für
Anwendungen mit heller Umgebung oder in direktem Sonnenlicht. Darüber hinaus
besitzen sie einen hohen Energieverbrauch.
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Bei
der Optical Imaging Technologie sind zwei oder mehr Kameras an den
Kanten bzw. Ecken des Bildschirms angebracht. Eine Infrarot-Hintergrundbeleuchtung
befindet sich im Kamera-Blickfeld auf der gegenüberliegenden Seite des Bildschirms. Eine
Berührung
erzeugt einen Schatten. Jedes Kamerapaar wird dann trianguliert,
um die Position der Berührung
zu bestimmen.
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Die
Dispersive Signal Technologie nutzt Sensoren, die die mechanische
Energie registriert, die bei einer Berührung auf das Glas wirkt. Ein
spezieller Algorithmus berechnet die Position der Berührung. Bei
dieser Technologie sind keine zusätzlichen Elemente auf dem Bildschirm
erforderlich, wodurch Einschränkung
im Transmissionsgrad der Anzeige vermieden werden. Der Nachteil
dieser Technologie ist, dass nach der ersten Berührung des Fingers ein still stehender
Finger nicht registriert wird. Auch ist die erzielbare Ortsauflösung gering
ist. Das heißt,
ein Ort einer Berührung
kann nur mit deutlich geringerer Auflösung nachgewiesen werden, als
ein grafischer Inhalt angezeigt werden kann (Pixelgröße), was
die Anwendungsmöglichkeiten – beispielsweise
als Grafiktablett – erheblich
einschränkt.
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Bei
der Acoustic Pulse Recognition befinden sich Piezowandler beispielsweise
an den Ecken des Bildschirms, welche die mechanische Energie (Vibration)
einer Berührung
in ein elektrisches Signal umwandeln. In der Auswerteelektronik
ist für
jede Berührungsposition
des Bildschirms ein Profil abgespeichert. Das Signalprofil einer
Berührung
wird nun mit den abgespeicherten Profilen verglichen und verrät somit
die Position der Berührung.
Bei dieser Technologie sind ebenfalls keine zusätzlichen Elemente auf dem Bildschirm
erforderlich, wodurch Einschränkung im
Transmissionsgrad der Anzeige vermieden werden. Der Nachteil dieser
Technologie ist jedoch ebenso, dass nach der ersten Berührung des
Fingers ein still stehender Finger nicht erkannt wird und dass die erzielbare
Ortsauflösung
gering ist.
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Am
verbreitetsten für
die Integration von Berührungssensoren
in Anzeigen sind bisher LCD-basierte Touchscreens. Ebenso wurden
bereits OLED Displays verwendet.
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Eine
weitere Möglichkeit,
die Darstellung von graphischen Inhalten mit einer Steuerungsfunktion zu
verbinden, besteht darin, mechanische Tasten mit Displayeinrichtungen,
wie beispielsweise mit OLEDs, zu hinterlegen, so dass die durch
die Taste ausgelöste
Funktion mittels des Displays dargestellt werden kann. Solche Tasten
können
auch als Einzeltasten einer (variablen) Computertastatur verwendet
werden.
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Eine
weitere Alternative, Bewegungen auf der Oberfläche eines Displays festzustellen,
besteht darin, die Oberfläche
mittels zumindest zweier Kameras zu filmen, um durch Angulation
Gegenstände auf
der Anzeigenoberfläche
zu erkennen. Diese Lösung
eignet sich nur für
statistische Displays und ist mechanisch extrem aufwendig.
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Eine
weitere im Stand der Technik bekannte Maßnahme, Bewegungen bzw. Berührungen
auf Displays nachzuweisen, sind die sog. bidirektionalen Anzeigen.
Bei bidirektionalen Anzeigen werden neben den emittierenden Pixeln
(beispielsweise OLED oder LCD) zusätzliche lichtsensitive Zellen
(LSZ), die beispielsweise auch aus einem organischen Material bestehen
können,
angeordnet. Eine Positionsbestimmung eines Gegenstands auf der Oberfläche der
bidirektionalen Anzeige erfolgt hierbei, indem das von den Pixeln
emittierte und von einem Gegenstand reflektierte Licht durch die – beispielsweise
matrixartig angeordneten – lichtsensitiven
Zellen detektiert wird. Bei Verwendung von RGB-Matrix-Displays werden LSZ's beispielsweise
als viertes Subpixel eines RGB-Pixels implementiert. Diese Technologie
hat jedoch den Nachteil, dass zur Detektion des Lichtes mit den
LSZ auf der Displayoberfläche
speziell, nur für die
Detektion von Licht geeigneten Pixelelemente vorgesehen werden müssen, die
unweigerlich die aktive leuchtende Fläche des Displays verkleinern
und somit zu einer Schwächung
der Leuchtendichte des Displays führen. Darüber hinaus ist die Herstellung eines
solchen Displays komplizierter und somit teurer, da je herzustellendem
Pixel eine zusätzliche Strukturierung
eines weiteren Subpixels auf der Oberfläche eines Substrats erforderlich
ist.
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Sofern
Berührungssensoren
losgelöst
von der variablen Darstellung von Inhalten verwendet werden, wenn
also lediglich berührungssensitive Taster
verwendet werden sollen, ist die kapazitive Technologie weit verbreitet.
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Der
gemeinsame Nachteil, den sämtliche oben
beschriebenen Berührungsempfindlichen
Systeme aufweisen, besteht jedoch darin, das zur Positionsbestimmung
auf der eigentlichen Displayoberfläche eine zusätzliche
Vorrichtung entwickelt und produziert werden muss. Bei Systemen,
die eine höhere Ortsauflösung (in
der Größenordnung
einiger Pixel des Displays) besitzen, besteht diese üblicherweise aus
mehreren transparenten Schichten, die vor dem Display angebracht
werden müssen.
Dies führt
zum einen dazu, dass die Leuchtkraft des Bildschirms selbst unweigerlich
geschwächt
wird. Ferner werden die Display/Sensoreinheiten durch die zusätzliche Vorrichtung
dicker und verbrauchen nicht zuletzt auch mehr Energie, was besonders
bei mobilen Endgeräten
erhebliche Nachteile sind.
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Es
besteht somit ein großer
Bedarf danach, eine Berührungsdetektion
für Displays
auf effizientere Art und Weise zu ermöglichen bzw. Touchscreendisplays
zur Verfügung
zu stellen, die effizienter implementiert sind.
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Dies
wird gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung dadurch ermöglicht, dass eine Displayanordnung,
bestehend aus einem Displayelement und einer das Displayelement
betreibenden Ansteuereinrichtung verwendet wird, wobei das Displayelement
zum einen in der Lage ist, in einem ersten Betriebsmodus elektromagnetische Strahlung
zu emittieren, als auch in einem zweiten Betriebsmodus elektromagnetische
Strahlung zu detektieren. Das heißt, das Displayelement verändert im
zweiten Betriebsmodus eine physikalische Eigenschaft in Abhängigkeit
der einfallenden elektromagnetischen Strahlung bzw. in Abhängigkeit
der Intensität
der einfallenden elektromagnetischen Strahlung. Wird das Displayelement
von der ihm zugeordneten Ansteuereinrichtung so angesteuert, dass
es innerhalb einer ersten Zeitperiode in dem ersten lichtemittierenden
Betriebsmodus arbeitet und darüber
hinaus innerhalb einer zweiten weiteren Zeitperiode in dem zweiten
Betriebsmodus betrieben, kann durch das ein- und dasselbe Displayelement
sowohl Strahlung emittiert werden als auch Strahlung nachgewiesen
werden.
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Wird
die Strahlungsintensität,
die während der
zweiten Zeitperiode von dem Displayelement erfasst bzw. nachgewiesen
wird, einer Auswerteeinrichtung zugänglich gemacht, kann mittels
eines geeigneten Algorithmus bzw. einer geeigneten Auswerteregel
eine Berührung
bzw. eine näherungsweise Berührung des
Displayelements erfasst bzw. nachgewiesen werden. Mit anderen Worten
kann ein berührungsempfindliches
Display gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung implementiert werden, wenn ein Displayelement
abwechselnd oder in beliebig vorgegebenen relativen Zeitverhältnissen
(Zeitperioden) in den vorgehend beschriebenen ersten und zweiten
Betriebsmodi angesteuert bzw. betrieben wird.
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Somit
kann das zur Lichterzeugung verwendete Anzeigeelement (Pixel) ebenfalls
zum Nachweis von Strahlung verwendet werden. Somit sind bei der Produktion
keine zusätzlichen
Komponenten erforderlich, was eine solche Displayanordnung, die
die Erfassung einer Berührung
ermöglicht,
deutlich günstiger
macht als bislang im Stand der Technik. Ferner werden keine zusätzlichen
Bauelemente bzw. Schichten auf dem Display erforderlich und die
Höhe bzw.
Dicke eines Touchscreens kann Vergleich zum Stand der Technik erheblich
verringert werden, wodurch sehr dünne Touchscreens realisierbar
werden. Ferner hat eine erfindungsgemäße Displayanordnung einen intrinsisch
höheren
Transmissions-Wirkungsgrad,
da vor dem eigentlichen Display keine zusätzlichen Schichten bzw. Strukturen
zur Bewegungserkennung angebracht werden müssen. Dadurch kann entweder
die Helligkeit erhöht
werden bzw. die Lebensdauer der Anzeige kann verlängert werden,
da bei gleicher zu erzielender Gesamthelligkeit die Helligkeit,
mit der die Pixel bzw. Displayelemente leuchten müssen, verringert
werden kann, wenn keine Transmissionsverluste durch vorgelagerte
Schichten auftreten. Bei gleicher vom Benutzer wahrgenommenen Displayhelligkeit
kann dadurch die Lebensdauer des Displays erheblich verlängert werden.
Offensichtlich ergeben sich, wie bereits oben angesprochen, durch
die geringe Anzahl der zu formenden Strukturen im Display und durch
den geringeren Materialaufwand auch Vorteile in den Produktionskosten
eines solchen Displayelements.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung, in denen eine Mehrzahl erfindungsgemäßer Displayanordnungen
innerhalb eines Displays verwendet werden, das dynamische Bildinhalte
wiedergeben kann, kann somit der Nachweis einer Berührung des
Displays bzw. der Annäherung
an das Display mit einer außerordentlich
hohen Ortsauflösung,
die im wesentlichen der geometrischen Auflösung der Displayelemente entspricht, vorgenommen
werden.
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Bei
einigen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung werden als Displayelemente, die in den
beiden Betriebsmodi betreibbar sind, Schichtstrukturen verwendet,
wie sie bei verschiedensten OLED-Displays verwendet werden. Dafür eignen
sich sämtliche
Material- bzw. Schichtzusammensetzungen, die für OLEDs verwendet werden können. Allgemein
gesprochen sind sämtliche
Displayelemente geeignet, die in einem ersten Betriebsmodus elektromagnetische
Strahlung emittieren können
und die in einem zweiten Betriebsmodus eine sich in Abhängigkeit
der einfallenden elektromagnetische Strahlung verändernde
physikalischen Eigenschaften aufweisen. Dies können beispielsweise neben den
OLEDs auch Displayelemente aus anorganischen Halbleitermaterialien
sein, die eine Sperrschicht bzw. eine Raumladungszone bilden.
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Bei
Verwendung einer Mehrzahl von Displayanordnungen in einem Display,
in dem die einzelnen Displayelemente beispielsweise in Form einer
Matrix angeordnet sein können,
ist es ferner möglich
bzw. es ist sogar eine intrinsische Eigenschaft eines solchen Displays,
die Anwesenheit bzw. die Berührung mehrerer
Gegenstände
gleichzeitig nachweisen zu können.
Displays, die von den erfindungsgemäßen Displayanordnungen Gebrauch
machen, sind somit intrinsisch multitouch-fähig. Ferner müssen solche Displays
nicht geeicht werden, um die relative Position der berührungsempfindlichen
Elemente zu den eigentlichen Displayelementen festlegen zu können, da
die Berührung
per se mit der Genauigkeit der physikalischen Größe der Anzeigeelemente an deren Position
erfolgt.
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Mit
anderen Worten ist eine besondere Eigenschaft der Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung, dass die Fähigkeit, Gegenstände auf der
Oberfläche
des Displays bzw. der Anzeige (der OLED-Anzeige) nachzuweisen, durch
die Displayanordnungen, welche das Display bilden, selbst erreicht wird,
sofern sie von einer geeigneten Ansteuereinrichtung angesteuert
bzw. betrieben werden. Auf zusätzliche
Sensoren, Kameras, Gitterstrukturen oder dedizierte sensitive Pixelelemente
zur Feststellung von Positionen von Gegenständen (beispielsweise der Fingerposition
eines Bedieners) auf der Oberfläche
einer Anzeige kann somit verzichtet werden. Durch die Verwendung
erfindungsgemäßer Displayanordnungen
wird also ein intrinsisch berührungssensitives
Display bzw. eine intrinsisch berührungssensitive Anzeige realisiert,
die beispielsweise auf OLEDs ohne zusätzlichen Komponenten basieren
kann.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird die vom Displayelement im zweiten
Betriebsmodus empfangene Strahlungsintensität abgeschätzt, indem ein Strom der durch
die in Sperrrichtung betriebene Halbleiter-Schichtstruktur eines
OLED-Schichtaufbaus nachgewiesen wird. Dabei ist der nachgewiesene
Strom der empfangenen bzw. der detektierten Strahlung proportional,
so dass basierend auf der bestimmten Stromstärke eine Strahlungsintensität abgeleitet
werden kann, die von dem im zweiten Betriebsmodus betriebenen Pixel empfangen
wird. Mit anderen Worten wird dort als veränderliche physikalische Eigenschaft
von der Ansteuereinrichtung die Stromleitung durch das Pixel erfasst.
Eine Auswerteeinrichtung kann dann anhand einer Auswerteregel bestimmen,
welche Stromstärken
bzw. welche Änderung
der physikalischen veränderlichen
Eigenschaft im zweiten Betriebsmodus als eine Berührung des
Displayelements bzw. als eine als Berührung zu wertenden Annäherung eines
Gegenstands an das Displayelement gewertet wird. Bei einigen Ausführungsbeispielen
der Erfindung wird dabei dasjenige Licht detektiert, das von den
Displayanordnungen, die in dem ersten Betriebsmodus betrieben werden,
emittiert wird und welches von einem sich auf der Oberfläche befindlichen
bzw. sich der Oberfläche
nähernden
Gegenstand reflektiert wird, so dass das reflektierte Licht von
den im zweiten Betriebsmodus befindlichen Anzeigeelementen detektiert
werden kann. Dabei wird bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden
Erfindung eine Berührung
dann angenommen, wenn die Intensität der einfallenden elektromagnetischen
Strahlung auf das Displayelement einen vorbeschriebenen Schwellwert überschreitet,
das heißt,
wenn genügend
Licht reflektiert wird. Bei einigen weiteren Ausführungsbeispielen
der Erfindung ist der Schwellwert nicht fest, sondern passt sich
variabel an die Umgebungsbedingungen, dabei insbesondere an die
Intensität
des Umgebungslichts an. Das heißt
mit anderen Worten, bei hellerer Umgebung wird der Schwellwert insgesamt höher liegen
als bei dunklerer Umgebung.
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Bei
einigen weiteren Ausführungsbeispielen der
vorliegenden Erfindung kann auch dann auf eine Berührung geschlossen
werden, wenn das im zweiten Betriebsmodus betriebene Displayelement
teilweise oder vollständig
abgeschattet ist, das heißt, wenn
von diesem eine geringere Intensität detektiert wird. Auch hierbei
kann die Umgebungslichtintensität bei
der Bestimmung des Schwellwerts berücksichtigt werden. Bei einigen
Ausführungsbeispielen
wird beispielsweise bei besonders hoher Lichtintensität als Kriterium
für den
Nachweis einer Berührung
das Unterschreiten eines Schwellwerts verwendet. Dies kann dann,
wenn die Umgebungshelligkeit so hoch ist, dass die intrinsische
Leuchtstärke
der Displayelemente zu gering ist, um über den zusätzlichen reflektierten Anteil
eine Gesamtintensität
zu erzeugen, die so deutlich über
der Intensität
des Hintergrundlichtes liegt, dass eine Schwellwertentscheidung
noch fehlerfrei möglich
ist, von Vorteil sein. Mit anderen Worten wird gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung bei besonders hoher Umgebungshelligkeit
bei Unterschreiten eines bestimmten Intensitätsschwellwerts, der von den
Displayelementen im zweiten Betriebsmodus nachgewiesen wird, auf
eine Berührung
des Displayelementes geschlossen.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird dabei die Umgebungsintensität durch
Auswerten der Intensitäten
aller Displayelemente des Displays bzw. einiger vorbestimmter Displayelemente,
die eine Auswerteumgebung definieren, bestimmt. Dies geschieht gemäß einigen Ausführungsbeispielen
der Erfindung beispielsweise dadurch, dass der Mittelwert der von
den Displayelementen empfangenen Intensitäten elektromagnetischer Strahlung
gebildet wird, welcher ein Maß für die Intensität der elektromagnetischen
Strahlung bzw. des Lichts in der Umgebung der auszuwertenden Displayelemente
darstellt.
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Dabei
kann ein Schwellwert in diesem Betriebsmodus beispielsweise als
vorbestimmter Bruchteil der Intensität der elektromagnetischen Strahlung
bzw. des Lichts in der Umgebung des Displayelements sein.
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Mit
anderen Worten hängt
der Nachweis einer Berührung
bzw. einer signifikanten Annäherung an
die Oberfläche
des Displayelements bei den erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen der vorliegenden
Erfindung davon ab, dass eine Schwellenbedingung erfüllt ist.
Diese kann wiederum, abhängig von
der Umgebungshelligkeit, entweder in dem Überschreiten einer vorbestimmten
Schwelle oder einem Unterschreiten einer vorbestimmten Schwelle
bestehen, wobei, abhängig
von der Umgebungshelligkeit, auch zwischen den Kriterien des Überschreitens
und des Unterschreitens einer Schwelle gewechselt werden kann.
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Durch
die Art der Auswertung bzw. durch die erfindungsgemäße Implementierung
der Displayelemente sowie der geeigneten Auswertealgorithmen ist auch
die Detektion von Objekten bzw. Gegenständen möglich, die bei einem kapazitiven
Display keine ausreichende Kapazitätsänderung hervorrufen bzw. die bei
einem resistiven Display keinen ausreichenden mechanischen Druck
auf die Oberfläche
de Anzeige ausüben
können.
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Anhand
der folgenden Figuren werden einige spezielle Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer Displayanordnung, die in zwei Betriebsmodi betrieben wird;
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2 ein
Beispiel eines Displays, bestehend aus mehreren Displayanordnungen;
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3 eine
Möglichkeit
der Ansteuerung von Displayelementen der 2;
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Ansteuerung von Displayelementen des Ausführungsbeispiels von 2;
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5 ein
Ausführungsbeispiel
eines Displays unter Verwendung mehrerer Displayanordnungen, die
jeweils unterschiedlichen Spektralbereichen zugeordnet sind;
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5a eine
schematische Darstellung eines ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
implementierendes OLED-Pixel;
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5b ein
Beispiel eines Timings für
eine Ansteuerungseinrichtung zur Ansteuerung des Displayelements
von 6a;
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6 ein
Beispiel für
die Charakteristiken der Displayelemente im ersten und zweiten Betriebsmodus;
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7 eine
Visualisierung eines Beispiels für eine
Auswerteeinrichtung zum Erzeugen eines Berührungssignals; und
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8 ein
Ausführungsbeispiel
einer Methode zum Betreiben eines Displayelements.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
für eine Displayanordnung 2,
welche ein Displayelement 4 sowie eine dem Displayelement
zugeordnete Ansteuereinrichtung 6 aufweist. Das Displayelement
ist ausgebildet, um in einem ersten Betriebsmodus, der auf der linken
Bildhälfte
visualisiert ist, elektromagnetische Strahlung zu emittieren, während es
in einem zweiten Betriebsmodus, der in der rechten Bildhälfte illustriert
ist, eine sich in Abhängigkeit
der einfallenden elektromagnetischen Strahlung verändernde physikalische
Eigenschaft aufweist. Als solches Displayelement können beispielsweise OLED-Schichtstrukturen
sowie anorganische Halbleitergrenzschichtstrukturen verwendet werden,
sowie jede weitere Substanz, die in den beiden soeben beschriebenen
Betriebsmodi betrieben werden kann.
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1 illustriert,
dass die dem Display zugeordneten Ansteuereinrichtung 6 das
Displayelement 4 innerhalb einer ersten Zeitperiode 8 in
dem ersten Betriebsmodus und innerhalb einer zweiten Zeitperiode 10 in
dem zweiten Betriebsmodus betreibt. Dabei müssen die erste und die zweite
Zeitperiode, nicht, wie es anhand von 1 lediglich
exemplarisch dargestellt ist, unmittelbar aneinander angrenzen.
Vielmehr kann zwischen den beiden Zeitperioden auch eine Zeitperiode
liegen, an der das Displayelement 4 in keiner der beiden
Modi betrieben wird.
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Während der
zweiten Zeitperiode 10 erfasst die Ansteuereinrichtung 6 zudem
die sich unter Einfluss einer einfallenden elektromagnetischen Strahlung
verändernde
physikalische Eigenschaft des Displayelements 4. Bei Verwendung
von OLED-Schichtstrukturen bzw. Halbleiterübergängen kann diese physikalische
Eigenschaft bzw. ein durch das Displayelement fließender Sperrstrom
sein, das heißt,
der Strom der durch ein in Sperrichtung gepoltes Displayelement
fließt
und der von der freien Ladungsträgern
herrührt,
die in der Raumladungszone durch die einfallende elektromagnetische
Strahlung erzeugt werden.
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Dabei
kann je nach verwendeten Materialien die elektromagnetische Strahlung
prinzipiell beliebige Wellenlänge
haben. Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung emittieren die Sensorelemente Licht im
sichtbaren Spektralbereich, so dass sie auch primär auf diesen
Spektralbereich empfindlich sind. Gemäß einigen weiteren Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung ist das Displayelement 4 einem
besonderen Spektralbereich zugeordnet, das heißt, das Licht, das Displayelement 4 emittiert,
befindet sich innerhalb eines bestimmten Spektralbereichs, so dass
dieses im Wesentlichen einer Farbe entspricht. Einzelne Farben können bei Verwendung
von OLED-Displays vergleichsweise flexibel gewählt werden, indem organische
Substanzen verwendet werden, die in Kontakt zu einer Bandlücke führen, deren
Energiedifferenz in etwa der Farbe des gewünschten Lichts entspricht.
Durch das Betreiben des Displayelements in den beiden unterschiedlichen
Betriebsmodi, das durch die Ansteuereinrichtung 6 vorgenommen
wird, wird es somit möglich,
durch Auswertung der von der Ansteuereinrichtung 6 erfassten
veränderlichen
physikalischen Eigenschaft des Displayelements 4 zu bestimmen,
ob eine Berührung
des Displayelements stattgefunden hat bzw. ob eine als Berührung zu
wertende Annäherung
eines Gegenstands an das Displayelement 4 stattgefunden
hat.
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2 zeigt
ein Beispiel für
ein Displayelement, das eine Mehrzahl von Displayanordnungen gemäß 1 aufweist.
Aus Gründen
der Darstellbarkeit sind hier lediglich zwei Displayelemente 4 bzw. 14 und
die jeweils zugeordneten Ansteuereinrichtungen 6 bzw. 16 dargestellt.
Dabei gilt es zunächst
zu bewerken, dass nicht jedes Displayelement exklusiv eine eigene
Ansteuereinrichtung aufweisen muss, vielmehr können mehrere Displayelemente
einer einzigen Ansteuereinrichtung zugeordnet sein, wie es in 2 durch
die optionale Verbindung 18 angedeutet ist. Mit anderen
Worten könnte
die erste Displayanordnung des in 2 gezeigten
Displays aus dem Displayelement 4 sowie der dem Displayelement 4 zugeordneten
Ansteuereinrichtung 6 gebildet sein. Alternativ zum in 2 dargestellten
Fall könnte
die zweite Displayanordnung das Displayelement 14 umfassen,
wobei dem Displayelement 14 ebenfalls Ansteuereinrichtung 6 zugeordnet
ist. Beide Alternativen werden also von den erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
umfasst. Das Display 12 kann selbstverständlich aus
einer wesentlich größeren Anzahl
von Displayelementen bzw. Displayanordnungen als in der in 2 gezeigten
bestehen. Darüber hinaus
kann das Display ein Monochromdisplay sein, also aus Displayanordnungen
bestehen, die sämtlich elektromagnetische
Strahlung bzw. Licht im selben Wellenlängenbereich bzw. derselben
spektralen Zusammensetzung emittieren. Alternativ kann das Display
ein Farbdisplay sein, wie es später
anhand von 5 erläutert werden wird, so dass
unterschiedliche Displayanordnungen mit ihnen jeweils unterschiedlichen
zugeordneten Spektralbereichen innerhalb des Displays Verwendung
finden. 2 zeigt ferner eine weiterhin
optionale Auswerteeinrichtung 20, die die von den Ansteuereinrichtungen 6 und 16 erfasste
veränderliche
physikalische Eigenschaft der Sensorelemente 4 und 14 auswertet
bzw. analysiert, um aus der veränderlichen
physikalischen Eigenschaft abzuleiten, ob eine Berührung des
Sensorelements im zweiten Betriebsmodus stattgefunden hat oder nicht.
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Wird
mittels des in 2 gezeigten Displays ein Bildinhalt
dargestellt, wird von den jeweils im zweiten Betriebsmodus, also
im „Strahlungsdetektionsmodus” betriebenen
Displayelementen keine Strahlung emittiert. Die 3 und 4 zeigen
zwei Ausführungsbeispiele einer
Vielzahl von Möglichkeiten,
mehrere Displayelemente anzusteuern, um mögliche Helligkeitsfluktuationen
der Anzeige bei der Wiedergabe zu vermeiden.
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Dabei
wird zunächst
der Einfachheit halber von einem einfarbigen Display ausgegangen,
wobei, wie später
erläutert,
die Ansteuerungen auch auf mehrfarbige Displays anwendbar sind.
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Bei
einem in 3 illustrierten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird, um die Gesamthelligkeit während der
ersten und der zweiten Zeitperiode konstant zu halten, während der
ersten Zeitperiode 8 das erste Displayelement 4 in
dem ersten Betriebsmodus und das zweite Displayelement 14 in
dem zweiten Betriebsmodus betrieben, wobei während der zweiten Zeitperiode 10 das
erste Displayelement in dem zweiten Betriebsmodus und das zweite
Displayelement in dem ersten Betriebsmodus betrieben wird. Mit anderen
Worten werden die beiden in 2 exemplarisch
dargestellten Displayelemente 4 und 14 alternierend
im ersten und zweiten Betriebsmodus betrieben, so dass von dem in 2 dargestellten
Display 12 zur selben Zeit lediglich die Hälfte aller
Pixel Licht emittieren. Dadurch wird bei Reduzierung der physikalischen
Auflösung
erreicht dass die Gesamthelligkeit des von dem Display 12 wiedergegebenen
Bildinhalts über
die Zeit konstant bleibt. Gleichzeitig werden die Displayelemente
in dem in 3 gezeigten Timing lediglich
die Hälfte der
Zeit im Emissionsmodus betrieben, so dass insgesamt die Lebensdauer
des Displays steigt und gleichzeitig eine permanent aktive Berührungserfassung
möglich
ist. Da permanent Displayelemente im zweiten Betriebsmodus betrieben
werden, eignet sich in solchen Konfigurationen beispielsweise auch für Anwendungen,
in denen eine Berührung
sofort, das heißt
mit minimaler Latenz erfasst werden soll.
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Obwohl
in 3 gezeigt, ist es selbstverständlich nicht zwingend erforderlich,
dass die erste Zeitperiode 8 und die zweite Zeitperiode 10 gleich lang
sind. Vielmehr ist jedes mögliche
andere Verhältnis
ebenso möglich,
ohne dass es bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
zu einer Fluktuation der Helligkeit kommt. Bei Darstellung von Beweg-
oder Standbildern mittels OLEDs oder Matrixdisplays aus anorganischen
Dioden, kann dabei beispielsweise sowohl die erste Zeitperiode 8 als
auch die zweite Zeitperiode 10 zeitlich einem Refresh-Zyklus
des Displays entsprechen, also derjenigen Zeitspanne, in der das
Display den Bildinhalt unverändert darstellt.
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4 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel,
bei der lediglich eines der Displayelemente während der ersten Zeitperiode
(8) oder der zweiten Zeitperiode (10) im zweiten
Betriebsmodus betrieben wird. Dabei kann beispielsweise, wie in 4 gezeigt,
die erste und die zweite Zeitperiode ein Subintervall eines Refresh-Zyklus
des Displays sein. Dies ist jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten,
die erste und die zweite Zeitperiode zu implementieren. Prinzipiell
können
die Sequenzen aus erster und zweiter Zeitperiode auch nicht deckungsgleich
mit den Grenzen der Refresh-Zyklen der Displays bzw. der Bildwiederholfrequenz
des darzustellenden Bildinhalts sein. Gemäß dem in 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die jeweils den Displayelementen 4 und 14 zugeordneten
Ansteuereinrichtungen ausgebildet, um während der ersten Zeitperiode 8 das erste
Displayelement 4 und das zweite Displayelement 14 in
dem ersten Betriebsmodus zu betreiben, und um während der zweiten Zeitperiode 10 das
erste Displayelement 4 im ersten Betriebsmodus und das
zweite Displayelement 14 im zweiten Betriebsmodus zu betreiben.
Das heißt
in anderen Worten, lediglich eines der benachbarten Pixel wird im
zweiten Betriebsmodus zur Detektion von elektromagnetischer Strahlung
bzw. zur Berührungserkennung
benutzt, während
das andere Displayelement (Displayelement 4) sowohl während der
ersten Zeitperiode 8 als auch in der zweiten Zeitperiode 10 zur
Darstellung von Bildinhalten verwendet wird. Da eines der Bildelemente
permanent leuchtet, ist eine Schwankung der Strahlungsintensität durch
den zweiten Betriebsmodus des Bildelements 14 in der zweiten
Zeitperiode 10 zunächst
weniger auffällig
als bei einem vollständigen
Abschalten eines Bildelements. Ist die zweite Zeitperiode kurz,
ist Sie eventuell sogar nicht bemerkbar.
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Gemäß einem
weiteren optionalen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird jedoch, um die Helligkeitsschwankung
weiter zu reduzieren, das zweite Displayelement 14 während der ersten
Zeitperiode 8 derart betrieben, dass das vom zweiten Displayelement
in dieser Zeitperiode emittierte Licht eine höhere Intensität aufweist
als das vom ersten Displayelement 4 emittierte Licht. Sind die
Zeitperioden 8 und 10 hinreichend kurz gewählt, so
dass das Auge aufgrund seiner Trägheit
die beiden Zeitperioden nicht unterscheiden kann, wird vom menschlichen
Auge nur die integrale Intensität
in den Zeitperioden 8 und 10 wahrgenommen, so
dass keine Helligkeitsschwankung erkennbar sind.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, welches in 4 anhand
der dritte Zeitperiode 22 und der vierten Zeitperiode 24 dargestellt
ist, wird die Ansteuerung der ersten und der zweiten Displayelemente
im nächsten Zyklus
umgedreht, so dass nunmehr in der vierten Zeitperiode 24 das
erste Displayelement 4 im zweiten Betriebsmodus arbeitet.
Dadurch wird erreicht, dass integral über die Laufzeit des Displays
sämtliche
Displayelemente die gleiche Zeit mit erhöhter Intensität betrieben
werden, so dass eine ungleichmäßige Alterung
der unterschiedlichen Displayelemente vermieden werden kann.
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Wenngleich
in 2 zunächst
von Displayelementen ausgegangen wurde, die sämtlich mit derselben Farbe
emittieren, sind die anhand der 3 und 4 dargestellten
Timings auch auf mehrfahrige Displays übertragbar, die eine Mehrzahl
von Displayanordnungen aufweisen, die jeweils unterschiedlichen
Spektralbereichen zugeordnet sind, wie dies beispielsweise anhand
von 5 illustriert ist. Dieselben Vorteile bei der
Auslese ergeben sich auch für ein
solches Displays, wenn die in den 3 und 4 gezeigten
Timings entsprechend für
sämtliche Ansteuereinrichtungen
der Displayanordnungen jeweils einer Farbe angewendet werden.
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Anhand
von 5 ist eine weitere Möglichkeit illustriert, ein
erfindungsgemäßes Farbdisplay mit
Berührungserkennung
zu betreiben und einer möglichen
vorzeitigen Alterung einzelner Displayelemente vorzubeugen.
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5 zeigt
eine mögliche
Implementierung eines mehrfahrigen Displays, bei dem die Farbe eines
(Super-)Pixels 30 mittels dreier Displayanordnungen 32a, 32b,
und 32c zusammengemischt wird, wobei jede der Displayanordnungen 32a, 32b und 32c jeweils
einem Spektralbereich zugeordnet ist. Exemplarisch sind in 5 der
rote (32a) der grüne (32b)
und der blaue (32c) Spektralbereich gewählt, wie sie häufig zur
Mischung von Echtfarben verwendet werden. Die Anordnung der Displayanordnungen bzw.
der den Displayanordnungen zugeordneten Displayelemente in 5 ist
lediglich exemplarisch zu verstehen, die Displayelemente, die jeweils
in Farbmischungen ein farbiges Bildelement bilden können, können auch
beliebig anders angeordnet sein, beispielsweise untereinander oder
diagonal.
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Bei
dem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist lediglich
die Ansteuereinrichtung der dem grünen Spektralbereich (G) zugeordneten
Displayanordnung ausgebildet, das ihr zugeordnete Displayelement 32b innerhalb
der ersten Zeitperiode 8 in dem ersten Betriebsmodus und
innerhalb der zweiten Zeitperiode 10 im zweiten Betriebsmodus
zu betreiben, während
die Ansteuereinrichtungen der übrigen Spektralbereiche
(R und B) ausgebildet sind, um die ihnen jeweils zugeordneten Displayelemente 32a und 32c sowohl
in der ersten Zeitperiode 8 als auch in der zweiten Zeitperiode 10 im
ersten Betriebsmodus zu betreiben, wie es in 5 anhand
der Timings schematisch dargestellt ist. Wenn gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das in 5 ebenfalls illustriert ist,
das Displayelement, das dem grünen
Spektralbereich zugeordnet ist (Displayelement 32b) während der
ersten Zeitperiode 8 mit höherer Intensität I1 betrieben wird als die Intensitäten I2 der übrigen
Displayelemente 32a und 32c, um eine Farbverschiebung
der Displaydarstellung zu vermeiden, kann beispielsweise bei der
Verwendung von OLED-Displays eine vorzeitige Alterung des Displays
verhindert werden, selbst wenn die im grünen Spektralbereich leuchtenden
OLED-Displayelemente höher
belastet werden als die übrigen,
da grüne OLEDs
besonders langlebig sind. Diese Art der Ansteuerung ist jedoch lediglich
beispielhaft für
momentan erhältliche
Displays zu verstehen.
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Allgemein
gesprochen wird bei einigen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung, bei denen Displays eingesetzt werden,
die eine Mehrzahl von jeweils einem Spektralbereich zugeordneten
Displayanordnungen umfassen, lediglich für einen vorbestimmten Spektralbereich
das entsprechende Displayelement innerhalb der zweiten Zeitperiode 10 im
zweiten Betriebsmodus betrieben. Dabei wird gemäß einigen Ausführungsbeispielen
der vorbestimmte Spektralbereich so gewählt, dass die ihm zugeordneten
Displayelemente die alterungsbeständigsten Displayelemente sind,
so dass der Leuchtzyklus mit erhöhter
Intensität
in der ersten Zeitperiode 8, der dem Auslesezyklus bzw.
der zweiten Zeitperiode 10 vorausgeht, keine vorzeitige
Alterung und somit eine Farbverfälschung
des gesamten Displays bewirken kann.
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Die 5a zeigt
ein Ausführungsbeispiel, bei
dem das erfindungsgemäße Konzept
in eine OLED-Pixelstruktur implementiert ist. 5b zeigt ein
Beispiel eines Timings, das von einer Ansteuereinrichtung, die der
OLED-Struktur in 5a zugeordnet ist, verwendet
werden kann, um die OLED-Struktur von 5a zu
betreiben.
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5a zeigt
dabei schematisch in einer Schnittansicht eine OLED-Struktur, bestehend
aus einer undurchsichtigen Elektrode 40 (beispielsweise einer
Kathode aus Aluminium) sowie einer transparenten Elektrode 42 (beispielsweise
einer transparenten TCO-Schicht), die auf einem Glassubstrat 44 aufgebracht
ist.
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Die
hier schematisch dargestellte organische Schicht 46 ist,
beispielsweise wie in 5 gezeigt, in R-, G- und B-Anteile
unterteilt, die mit den ihnen jeweils zugeordneten Wellenlängen Licht
emittieren können.
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Die
Ansteuereinrichtung, die jedem der Anzeigeelemente unterschiedlicher
Emissionsfarbe zugeordnet ist, enthält jeweils eine (Impuls-)Stromquelle 47,
die hier aus Gründen
der Übersichtlichkeit
jedoch nur einmal dargestellt ist und welche über jeweils unterschiedliche
Leitungen 47a bzw. 47b mit den R-, G- und B-emittierenden
Pixeln verbunden ist. Die Ansteuereinrichtung für das grün-leuchtende OLED-Anzeigeelement
umfasst ferner eine Steuerungslogik 48a sowie eine Auswerteeinrichtung
bzw. Berührungserkennung 48b,
die das von der Auswerteeinrichtung im zweiten Betriebsmodus erfasste
Signal auswertet, um daraus eine Berührung zu erkennen.
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In 5 ist
ein Beispiel für
ein Timing dargestellt, wobei in willkürlichen Einheiten auf der x-Achse die
Zeit und auf der y-Achse für
die R- und die B-emittierenden Anzeigeelemente die Dauer des ersten
Betriebsmodus (der Leuchtphase) sowie für das grün-emittierende Anzeigeelement G die Dauer
des ersten Betriebsmodus 49a (der Leuchtphase) und des
zweiten Betriebsmodus 49b (der Berührungserkennung) aufgetragen
sind. Wie anhand der 5a und 5b ersichtlich,
wird in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel das grün-emittierende
Anzeigeelement der OLED-Struktur von 5 die Hälfte der Zeit
im ersten Betriebsmodus, also im leuchtenden Betriebsmodus in die
zweite Hälfte
der Zeit im zweiten Betriebsmodus, also im Berührungserkennungsmodus betrieben.
Während
des Berührungserkennungsmodus
wird durch die Auswerteeinrichtung 48b bzw. durch die Berührungserkennung
die empfangene Lichtintensität
des dem grünen
Spektralbereich zugeordneten Pixels ausgewertet, um zu detektieren, ob
eine Berührung
des Displays stattgefunden hat oder nicht.
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Es
wird erneut darauf hingewiesen, das das grüne Displayelement hier lediglich
als Beispiel für dieses
soeben allgemein definierte Displayelement dient, da andere Displaytechnologien
unterschiedliche besonders robuste Displayelemente aufweisen können (beispielsweise
rote oder blaue).
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Wie
bereits anhand von 2 dargestellt, umfassen einige
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung eine Auswerteeinrichtung 20,
die mit der Ansteuereinrichtung 6 kommunizieren kann und die
ausgebildet ist, die erfasste veränderliche physikalische Eigenschaft
des Displayelements 4 auszuwerten, um ein Berührungssignal 21 zu
erzeugen, das eine Berührung
des Displayelements 4 bzw. eine zumindest teilweise Überdeckung
des Displayelements 4 mit einem Gegenstand anzeigt. Dazu
wird bei einigen Ausführungsbeispielen
der Erfindung zunächst
von der Auswerteeinrichtung 20 die Intensität der auf
das Displayelement 4 einfallenden elektromagnetischen Strahlung
abgeschätzt
oder bestimmt.
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Wird
ein auf einem Halbleiterübergang
basierendes Displayelement verwendet, kann, wie oben erwähnt, die
zu erfassende physikalische Eigenschaft im zweiten Betriebsmodus
der Strom durch den Halbleiterübergang
in Sperrpolung sein. 6b zeigt einen
idealisierten einfachen Zusammenhang zwischen der Intensität des Umgebungslichts,
die auf der X-Achse 50 aufgetragen
ist und dem detektierten Strom 52 auf der Y-Achse, wobei der
Einfachheit halber beide Achsen dimensionslos dargestellt sind. 6b zeigt vereinfachend einen linearen
Zusammenhang zwischen detektiertem Strom 52 und Intensität der Strahlung 50,
die auf das Displayelement einwirkt. Wenngleich diese Darstellung
idealisiert ist, ist in der Realität der detektierte Strom 52 zumindest
proportional zur Strahlungsintensität 50, so dass bei
erhöhtem
Strom 52 auf eine erhöhte
Strahlungsintensität 50 geschlossen
werden kann.
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Demgegenüber zeigt 6a exemplarisch einen idealisierten Zusammenhang
zwischen der erzeugten Intensität 54 der
elektromagnetischen Strahlung im ersten Betriebsmodus, die dimensionslos
auf der Y-Achse 54 aufgetragen ist, abhängig vom Steuerstroms 56,
mit der das Displayelement 4 (beispielsweise die OLED)
beaufschlagt wird, um elektromagnetische Strahlung zu emittieren.
Auch hier ist vereinfacht ein linearer Zusammenhang angenommen, wenngleich
allgemein lediglich eine Proportionalität zugrunde zu legen sein wird.
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Entscheidend
ist, das die Auswerteeinrichtung 20, beispielsweise basierend
auf dem in 6b schematisch dargestellten
Zusammenhang zwischen Veränderungen
der physikalischen Eigenschaften des Displayelements 4 und
der Intensität
der elektromagnetischen Strahlung der Umgebung auf die Strahlungsintensität schließen kann,
die auf das Displayelement 4 einwirkt. Die Auswerteeinrichtung 20 erzeugt
das Berührungssignal 21,
das anzeigt, dass das Displayelement 4 berührt oder – allgemeiner
formuliert – aktiviert
oder beinahe berührt
wurde, wenn die auf das Displayelement 4 einwirkende Intensität eine Schwellenbedingung
erfüllt.
Dabei kann die Schwellenbedingung von der Umgebungshelligkeit, das
heißt,
von der Intensität
der elektromagnetischen Strahlung in der Umgebung des betrachteten
Displayelements abhängig
sein. 7 zeigt ein Beispiel für einen möglichen Intensitätsverlauf,
wie er auf das Displayelement einwirken und von der Auswerteeinrichtung
rekonstruiert werden kann. Dabei ist die Zeit auf der X-Achse in
willkürlichen
Einheiten und die vom Displayelements erfasste Intensität auf der Y-Achse
ebenfalls in willkürlichen
Einheiten aufgetragen. Eine variable Schwellenbedingung 60 ist
exemplarisch anhand der horizontal verlaufenden Linie gezeigt. Der
Intensitätsverlauf 62 überschreitet
die Schwelle 60 zu einem ersten Zeitpunkt 64 und
unterschreitet die Schwelle 60 zu einem zweiten Zeitpunkt 66 wieder.
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Gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird der Auswertung das physikalische
Modells zugrundegelegt, dass die Displayelemente im zweiten Betriebsmodus
das Licht registrieren, das von anderen Displayelementen zur gleichen
Zeit ausgesendet wird und welches von einem Gegenstand, der sich
auf der Oberfläche
des Displays oder kurz oberhalb des Displays befindet, reflektiert
wird. Bei diesem Modell erhöht
sich die detektierte Lichtintensität, wenn sich der Gegenstand der
Displayoberfläche
nähert,
da dann ein höherer Bruchteil
des Lichts zurück
auf das Display bzw. auf das Displayelement reflektiert wird.
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Bei
dem in 7 exemplarisch gezeigten Intensitätsverlauf 62 wird
die Auswerteeinrichtung somit zwischen dem Zeitpunkt 64 und
dem Zeitpunkt 66 das Berührungssignal 21 erzeugen
und dadurch anzeigen, dass das Displayelement 4 von einem
Gegenstand berührt
wird. Aufgrund der Art der Auswertung kann somit auf vorteilhafte
Art und Weise auch während
der gesamten Dauer der Berührung
das Berührungssignal
erzeugt werden, was bei anderen Verfahren oftmals technisch nicht
möglich
ist.
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Bei
einigen alternativen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird die Schwellenbedingung von der Intensität der einfallenden
elektromagnetischen Strahlung in der Umgebung des gerade auszuwertenden
Detektorelements abhängig
gesetzt. Ist die Umgebungsintensität wesentlich höher als
die mittels des Displays erzeugbare Maximalhelligkeit bzw. Intensität kann das
zusätzlich
von einem Gegenstand auf der Oberfläche des Displays reflektierte
Licht des Displays selbst die Gesamtintensität möglicherweise nicht mehr derart
stark erhöhen, dass
ein Schwellenkriterium, wie es in 7 gezeigt ist,
zu reproduzierbaren Ergebnissen führt. Daher ist bei weiteren
Ausführungsbeispielen
der Erfindung (beispielsweise wenn eine äußerst hohe Umgebungslichtintensität vorherrscht)
die Schwellenbedingung, dass die von dem Displayelement im zweiten Betriebsmodus
erfasste Strahlungsintensität
geringer sein soll, als eine vorbestimmte Schwellenintensität. Diese
Schwellenbedingung basiert auf der Annahme, dass unter Anderem bei
hohen Umgebungshelligkeiten nur noch die Abschattung des Umgebungslichts
zuverlässig
detektierbar ist. Dabei kann die zu unterscheidende Schwelle ebenfalls
in Abhängigkeit
von der Umgebungshelligkeit variabel nachgeführt werden.
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Bei
Verwendung eines Displays mit einer Vielzahl von erfindungsgemäßen Displayanordnungen
kann dabei ein Maß für die Umgebungshelligkeit bzw.
die Intensität
der elektromagnetischen Strahlung in der Umgebung durch die Auswerteeinrichtung 21 unmittelbar
selbst bestimmt werden, indem die von sämtlichen Displayanordnungen
erfassten Intensitäten
berücksichtigt
werden. Ein Beispiel, ein Maß für die Intensität der elektromagnetischen
Strahlungen der Umgebung zu gewinnen, ist dabei, den Mittelwert über alle
nachgewiesenen Intensitäten
zu bilden. Dies ist jedoch lediglich eines von vielen möglichen
Implementierungen. Beispielsweise können auch eine geringere Anzahl
von Pixeln bzw. Displayelementen in einer näheren Umgebung um das momentan
zu untersuchende Pixel betrachtet werden, um eine zuverlässige Information über die
Umgebungshelligkeit zu erhalten, und um basierend auf dieser Information
eine geeignete Schwellenbedingung festzulegen.
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Bei
alternativen Ausführungsbeispielen
ist die Auswerteeinrichtung ferner ausgebildet, basierend auf der
bestimmten Intensität
der elektromagnetischen Strahlung der Umgebung bzw. der Umgebungshelligkeit
ein Verhältnis
der Zeitdauern der ersten Zeitperiode 8 und der zweiten
Zeitperiode 10 zu variieren, um die Anzeigeeigenschaften
des Displays automatisch zu optimieren. Beispielsweise wird bei einigen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung bei einer nachgewiesenen hohen Umgebungshelligkeit
zum Einen die Intensität
der Emission aller Displayanordnungen erhöht, wozu die Auswerteeinrichtung
die Ansteuereinrichtungen, die den jeweiligen Displayelementen zugeordnet
sind, diesbezüglich
steuert.
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Ferner
kann zusätzlich
oder alternativ bei erhöhter
Helligkeit die Dauer der ersten Zeitperiode relativ zur Dauer der
zweiten Zeitperiode erhöht
werden, um so die integrale Strahlungsintensität, die die das Display erzeugt
wird, weiter zu erhöhen.
Dies ist insbesondere unproblematisch, da dann bevorzugt eine Abschattung
detektiert wird und zur Detektion einer Abschattung eine kurze Auslesedauer,
also eine kurze zweite Zeitperiode, in der die Displayanordnung
im zweiten Betriebsmodus betrieben werden, ausreichend ist.
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8 zeigt
ein Beispiel eines Verfahrens zum Ansteuern eines Displayelements,
das ausgebildet ist, um in einem ersten Betriebsmodus elektromagnetische
Strahlung zu emittieren und um in einem zweiten Betriebsmodus eine
sich in Abhängigkeit
einer einfallenden elektromagnetischen Strahlung verändernde
physikalische Eigenschaft aufzuweisen. Während eines Anzeigeschritts 100 wird
das Displayelement innerhalb einer ersten Zeitperiode in dem ersten
Betriebsmodus angesteuert bzw. betrieben. Während eines Detektionsschritts 102 wird
das Displayelement innerhalb einer zweiten Zeitperiode in dem zweiten
Betriebsmodus betrieben und es wird parallel dazu die sich verändernde
physikalische Eigenschaft des Displayelements erfasst.
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Zusammengefasst
können
also beispielsweise auf Basis organischer Leuchtdioden (organic light
emitting diodes, OLED) Vorrichtungen in Form von selbstleuchtenden
Anzeigen oder beliebigen anderen leuchtenden Strukturen verwirklicht
werden, die sich durch Berührung
der Vorrichtungsoberfläche steuern
(z. B. ein- bzw. ausschalten) lassen. Aufgrund des Aufbaus von OLEDs
kann diese Funktion über
die vorhandene Struktur realisiert werden, sofern geeignete Ansteuereinrichtungen,
das heißt
eine geeignete Ansteuer- und Auswerteelektronik verwendet wird.
Werden Displays durch Kombinationen erfindungsgemäßer Anzeigeelemente
gebildet, kann eine Steuerung über
ein Sensorfeld, welches die OLED-Struktur
selbst bereitstellt, erfolgen. Da hierbei entweder jedes emittierende
Pixel ein lichtsensitives Sub-Pixel enthält bzw. selbst als lichtsensitives
Pixel angesteuert wird, ist eine solche OLED-Struktur bzw. eine
solche Displaystruktur auch multitouchfähig, das heißt, dass
mehrere Gegenstände
(beispielsweise Finger) auf der Oberfläche gleichzeitig erkannt werden
können.
Somit kann durch Implementierung des erfindungsgemäßen Konzepts
eine – beispielsweise auf
OLEDs basierende – intrinsische
berührungssensitive
Anzeige hergestellt werden, die die Position eines auf der Anzeige
bzw. dem Substrat befindlichen Gegenstands ermittelt und an eine
Auswerteelektronik übertragen
kann. Dabei kann die Positionsbestimmung des Gegenstands über die
Detektion des von einem Gegenstand reflektierten Lichts, welches von
der OLED selbst emittiert wird, erfolgen. Dabei führen die
OLED-Pixel die Detektion selbst aus, indem die lichtsensitive Eigenschaft
einer OLED-Struktur
ausgenutzt wird. Für
diese Art der Positionsbestimmung kann die OLED gepulst angesteuert
werden, so dass diese in hohen Frequenzen abwechselnd lichtemittiert
und detektiert. Die notwendige Ansteuerung wird dabei von der Ansteuerelektronik übernommen.
Alternativ kann auch die Abschattung des Umgebungslichts zur Detektion
der auf der Oberfläche
des OLEDs befindlichen Gegenstände
verwendet werden.
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Für die Ansteuerung
der Pixel selbst gibt es, allgemein gesprochen, mehrere Möglichkeiten:
Ausgehend
von einer definierten Leuchtdauer des Pixels bis zum Bildwechsel
(ein Takt) kann in einer ersten Variante nach der halben Leuchtdauer
(erste Takthälfte)
jedes zweite Pixel vom Emissionsmodus in einen Detektionsmodus versetzt
werden. Hierbei wird das Licht, welches von den noch leuchtenden OLEDs
emittiert wird von auf der Substratoberfläche befindlichen Gegenständen reflektiert
und erzeugt in den im Detektionsmodus befindlichen Pixeln einen von
der Auswerteelektronik detektierbaren Strom. Die Taktzeit bzw. das
Verhältnis
von Emissions- und Detektionsmodus kann so gewählt werden, das der Betrachter
ein durchgehendes Leuchten der Vorrichtung wahrnimmt. Um einen möglichst
hohen Kontrast und Helligkeit des Bildes zu erreichen, kann die
Helligkeit der verbliebenen leuchtenden Pixel in der zweiten Takthälfte erhöht werden.
Um eine ungleichmäßige Degradierung
de Pixel zu vermeiden, können diese
in der zweiten Takthälfte
abwechselnd in Emissions- und Detektionsmodus versetzt werden.
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Bei
einer weiteren Variante dieser Pixelstruktur können nur die grünen Subpixel
in der zweiten Takthälfte
abgeschaltet werden. Diese besitzen also eine geringere (evtl. die
halbe) Leuchtdauer wie die roten und blauen Subpixel, leuchten in
dieser Zeit jedoch heller (doppelt so hell). Dies ist unproblematisch,
da grüne
OLEDs eine höhere
Effizienz und eine längere
Lebensdauer besitzen. Für
den Betrachter wird dadurch aber eine gleichmäßigere Helligkeit der drei
Farben erzielt. Während
der zweiten Takthälfte, in
der die grünen
Subpixel ausgeschalten sind, werden diese in den Detektionsmodus
versetzt und detektieren – auch
aufgrund der sog. Stoke's
Shift – das Licht,
welches von den blauen Subpixeln emittiert und von einem Gegenstand
auf der Oberfläche
des Substrates reflektiert wird.
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Die
in den vorhergehenden Abschnitten beschriebenen Displayanordnungen
bzw. Displays können
auf vielfältigste
Weise und äußerst flexibel
eingesetzt werden. Beispielsweise ist es von großem Vorteil, bei mobilen Endgeräten, wie
beispielsweise Mobiltelefonen oder mobilen Mediaplayern solche Displays
zu verwenden, die sowohl lichtemittierend als auch berührungserkennend
wirken können.
Dadurch sinkt zum einen der Stromverbrauch, die Komplexität und Baugröße des mobilen
Gerätes
und das mobile Geräte
kann aufgrund seines Displays selbst beispielsweise die Helligkeit
der Anzeige an die Variationen der Umgebungslichtbedingungen anpassen. Gerade
bei der Verwendung von OLED-Displayzellen
ist dies ein großer
Vorteil, da diese selbstleuchtend sind und somit in der Lage sind,
hohe Beleuchtungsintensitäten
zu erzeugen, deren Anpassung an das Umgebungslicht vom Display selbst
auf effiziente Art und Weise vorgenommen werden kann. Dabei kann
vom Display die Umgebungshelligkeit sogar lokal auf dem Display
angepasst werden, wenn, beispielsweise in einer Anwendung im KFZ,
nur Teile des Displays abgeschattet sind. Da die Helligkeit im Prinzip
mit einer den Anzeigeelementen entsprechenden Ortsauflösung bestimmt
werden kann, kann dann eine lokale Korrektur der Leuchtdichte vorgenommen
werden, um den Kontrast über
das gesamte Display konstant zu halten und so die Ablesbarkeit signifikant
zu verbessern.
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Abhängig von
den Gegebenheiten können Ausführungsbeispiele
des Verfahrens zum Betreiben eines Displayelements in Hardware oder
in Software implementiert werden. Die Implementation kann auf einem
digitalen Speichermedium, insbesondere einer Diskette oder CD mit
elektronisch auslesbaren Steuersignalen erfolgen, die so mit einem
programmierbaren Computersystem zusammenwirken können, dass das Ausführungsbeispiel
des Verfahrens zum Betreiben eines Displayelements ausgeführt wird.
Allgemein besteht die Erfindung somit auch in einem Computer-Programm-Produkt
mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode
zur Durchführung
des Verfahrens, wenn das Computer-Programm-Produkt auf einem Rechner
abläuft.
In anderen Worten ausgedrückt kann
die Erfindung somit als ein Computer-Programm mit einem Programmcode
zur Durchführung des
Verfahrens realisiert werden, wenn das Computer-Programm auf einem
Computer abläuft.