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Die
Erfindung betrifft eine ESD-Schutzschaltung für eine integrierte Schaltung
mit wenigstens einem Multifinger-MOS-Feldeffekttransistor als Klemmelement
zwischen einer ersten und zweiten Betriebsspannungsquelle gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Es
ist bekannt, für
den Schutz einer integrierten Schaltung vor elektrostatischen Entladungen
eine Klemmschaltung vorzusehen, die das Auftreten einer zu hohen
Betriebsspannung VDD – VSS
verhindert. Elektrostatische Entladungen können verschiedene Kurvenformen
haben, sie können
unipolar sein oder oszillierend.
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Die 1 zeigt
eine allgemeine Darstellung einer integrierten Schaltung, die von
einer Betriebsspannungsquelle VDD und VSS mit Betriebsspannung versorgt wird und
einen I/O-Pin (Input, Output) aufweist. Es gibt die eigentliche
zu schützende
Schaltung IC und eine Klemmschaltung KL. Die Aufgabe der Klemmschaltung
KL besteht darin, zu große
Differenzen VDD – VSS der
beiden Betriebsspannungsquellen VDD und
VSS jeglicher Polarität zu verhindern. Wird dies
hinreichend erreicht, so reichen Dioden D1 und D2 zwischen dem I/O-Pin
und der Betriebsspannungsquelle VDD bzw.
VSS aus, um auch diesen I/O-Pin gegen jeglichen
ESD-Beschuss zu schützen.
Positiver Beschuss gegen die Betriebsspannungsquelle VSS führt z. B. über den
Strompfad I/O-Pin,
Diode D1, Klemmschaltung KL zur Betriebsspannungsquelle VSS. Negativer Beschuss gegen die Betriebsspannungsquelle
VSS führt
zum Strompfad I/O-Pin, Diode D2 zur Betriebsspannungsquelle VSS. Positiver Beschuss gegen VDD führt zum
Strompfad I/O-Pin, Diode D1 zur Betriebsspannungsquelle VDD. Negativer Beschuss gegen die Betriebsspannungsquelle
VDD führt
zum Strompfad I/O-Pin, Diode D2, Klemmschaltung KL zu Betriebsspannungsquelle
VDD. Eine hinreichende Klemmung ergibt also
gleichzeitig einen definierten und für jede Beschussrichtung hinreichenden
Entladungspfad für
den I/O-Pin, in dem die Dioden D1 und D2 in Vorwärtsrichtung, also leistungsarm
arbeiten.
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Eine
bekannte Ausführung
für eine
Klemmung zeigt die Klemmschaltung KL nach 2. Das eigentliche
Klemmelement ist der N-MOS-Feldeffekttransistor T1 (mit
parasitären
Dioden gezeichnet). Er wird im Fall einer Entladung von einer Detektorschaltung
Det aufgesteuert, die aus einem RC-Glied R1 und
C1 und einem Inverter aus MOS-Feldeffekttransistoren
T2 und T3 besteht.
Wird z. B. die Betriebsspannungsquelle VDD gegenüber VSS positiv gestresst, so kann der Eingang
des Inverters T2/T3 auf
Grund der Kapazität
des Kondensators C1 nicht folgen. Dadurch
schaltet der P-MOS-Feldeffekttransistor T3 des
Inverters ein und das Gate des MOS-Feldeffekttransistors T1 wird aktiviert. Das Verhältnis W/L
des MOS-Feldeffekttransistors T1 ist so
groß, dass
der Entladungsstrom durch den MOS-Feldeffekttransistor T1 hindurch geleitet wird, ohne dass die Differenz
VDD – VSS der Betriebsspannungsquellen exzessive
Werte annimmt. Der Widerstand R1 sorgt dafür, dass im
statischen Zustand, oder bei langsamer Veränderung dieser Differenz VDD – VSS, etwa einem normalen Einschaltvorgang
der Betriebsspannungsversorgung, der MOS-Feldeffekttransistor T1 nicht eingeschaltet bleibt oder wird.
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Vorteilhaft
ist an einer solchen Schaltung, dass sie so dimensioniert werden
kann, dass für
eine positive Belastung durch die Differenz VDD – VSS der Betriebsspannungsquellen bekannte
Bauelemente eine Rolle spielen und parasitäre, unbekannte Bauele mente
nicht aktiv werden. Damit kann eine solche Schaltung mit den normalen
SPICE-Modellen simuliert werden. Nachteilig ist, dass der gezeigte
Detektor Det bestimme Annahmen über
die Pulsform der Entladung zur Grundlage hat, die nicht zwingend
gegeben sind.
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Mit
zunehmender Strukturverkleinerungen erhält man eine Klemmschaltung
nach 2, bei der mit kleiner werdenden Strukturen die
Transitfrequenz stark anwächst
und der Ausgangswiderstand Ron absinkt,
so dass sich die Verwendung eines dynamisch aufgesteuerten N-MOS-Feldeffekttransistor
T1 als Klemmelement anbietet. Bis zu einer
Technologie mit einer Strukturbreite von 180 nm ist der MOS-Feldeffekttransistor
T1 zu langsam, um bei schnell ansteigenden
Transienten von Entladungen eine sofortige Schutzwirkung zu erzielen. Als
Ergebnis würden
bspw. kurzzeitig extreme Spannungsspitzen von VDD – VSS entstehen. Durch Variation der Detektorschaltung
Det könnten
diese Probleme gemildert mildern, aber z. B in einer 0.5 μm Technologie
würde trotzdem
eine ausreichende Schutzwirkung nicht immer erzielt werden.
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Nachteilig
bei der Klemmschaltung nach 2 sind insbesondere
die parasitären
Effekte des N-MOS-Feldeffekttransistors T1, die im Folgenden mit
Hilfe der 3a und 3b erläutert werden
sollen, die die wesentlichsten Effekte andeuten.
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In 3a ist
ein idealer N-MOS-Feldeffekttransistor als Schaltsymbol dargestellt,
während
in 3b einige parasitäre Strukturen hinzugefügt sind.
Ganz wesentlich für
die Betriebsweise als Klemmelement mit notwendig hoher Drain-Source-Spannung UDS bzw. Gate-Source-Spannung UGS ist
der parasitäre
NPN-Bipolar-Transistor T4, gebildet aus
Drain (Kollektor) D, Bulk (Basis) B und Source (Emitter) S. Bedingt
durch die not wendige Fläche
des N-MOS-Feldeffekttransistors lässt sich das Substrat (Bulk)
B nur schlecht mit Source S zusammenschalten, was durch einen Widerstand
R2 symbolisiert sein soll. Das Besondere
an diesem NPN-Bipolar-Transistor ist, dass die Kollektor- und Emitter-Dotierungen
gleich sind, was bei einem NPN-Bipolar-Transistor
als Nutzstruktur praktisch nie der Fall ist. Dies ist in 3b dadurch
symbolisiert, dass der NPN-Bipolar-Transistor
zwei Emitter aufweist, aber nicht eigentlich einen schwach dotierten
Kollektor.
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Zuerst
werden die Verhältnisse
bei inaktivem N-MOS-Feldeffekttransistor betrachtet, d. h. an dessen Gate
G liegt keine Spannung an. Die Tatsache der hohen Kollektordotierung
führt zu
einer für
einen Bipolar-Transistor ungewöhnlich
niedrigen Kollektorabbruchspannung, die durch eine Lawinendiode
D3 symbolisiert ist. Es ist bekannt, dass
es im Kollektorabbruch durch einen Lawineneffekt zu einem Aufsteuern
der Basis kommt. Der Emitterstrom, der dadurch bis zum Kollektor
fließt,
hat wiederum einen stimulierenden Effekt auf die Lawinendiode D3, weil in deren Raumladungszone dadurch
freie Ladungsträger
injiziert werden. Diese Rückwirkung
ist durch den gestrichelten Halbkreis dargestellt. Darin liegt auch
eine Beschränkung,
die Arbeitsweise des überlasteten
Bipolar-Transistors T4 aus einer Anzahl
von konzentrierten Einzelelementen darzustellen. Es ergibt sich
eine Mitkopplung, die letztlich zum Kippen (Snap Back) auf eine
neue Kennlinie führt,
wie durch eine gestrichelte Linie in 4 dargestellt
ist. Ist das Gate G des N-MOS-Feldeffekttransistors
gesperrt, so kann die Drain-Source-Spannung UDS also
nur bis zu einem bestimmten Grenzwert gesteigert werden. Der „eingeschnappte” Zustand
bleibt so lange bestehen, wie der durch den Emitter stimulierte
Abbruch am Kollektor durch eine genügend große Kollektorspannung aufrechterhalten
werden kann, der durch den unterster Punkt der gestri chelten Linie
des Spannungs-Strom-Diagramms in 4 schematisch
dargestellt ist.
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Die 5 zeigt
schematisch die Verhältnisse,
wenn das Gate G des N-MOS-Feldeffekttransistors mit Vorspannung
beaufschlagt wird, der N-MOS-Feldeffekttransistor also aktiv ist.
Die Kollektor-(oder Drain-)Stromkurven gehen am rechten Rand des
UDS-ID-Diagramms
in den Abbruch über,
der i. a. mit positiv werdender Gate-Source-Spannung UMS früher kommt.
Das bedeutet, dass der aktive Betrieb des N-MOS-Feldeffekttransistors
T1 als Klemmelement dazu führen wird,
dass der N-MOS-Feldeffekttransistors T1 noch
eher in den Snap-Back fallen wird, als von der Sperrkennlinie nach 4 zu
erwarten ist.
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Es
ist bekannt, dass dieser Snap-Back-Einschaltzustand thermisch instabil
ist. Es fließen
dabei mehrere mA pro μm
Kanalweite W bei typisch nicht sehr kleinen Kollektor-Emitter-Spannungen UCE um die 4 Volt, also typisch 4 Watt Verlustleistung
oder mehr. Das heißt,
die Leistung, die im Normalbetrieb von einem ganzen Kristall umgesetzt
wird, konzentriert sich bei einer Entladung auf nur typisch 1/10000
der Fläche.
Es kommt daher zu einer starken lokalen Erwärmung. Die Basis-Emmitter-Spannung
fällt dadurch.
Die thermisch generierten Elektron-Loch Paare geraten in die Raumladungszone
der Lawinendiode. Dies erlaubt ein lokales Absinken der Kollektorspannung
bei gleichem Strom, bzw. einen erhöhten Strom bei gleicher Spannung.
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Die 6 zeigt, wie ein solcher Transistor T1
als Multifinger-MOS-Feldeffekttransistor in einem p-Typ-Substrat
typisch ausgelegt wird, wobei 6a einen
Querschnitt und die 6b eine Layout-Aufsicht zeigt,
jedoch ist die Metallisierung nicht dargestellt. Die Darstellung
des Gateanschlusses G ist um der Klarheit willen vereinfacht, indem
der Übergang
zwischen Poly-Silizium-Gate auf Metall-1 nicht ausgeführt wurde. Selbstverständlich reicht
das Poly-Gate nicht bis über
den Substratring B, dies würde über dem
Substratring ein dünnes
Oxid nebst Prozessproblemen hervorrufen. Die Source- und Drain-Gebiete
sind mit S bzw. D bezeichnet, die jeweils dazwischen liegenden Gates
mit G, wobei ein Substrat-Ring (Bulk) B die gesamte Struktur umgibt.
Wie bei modernen Technologien üblich,
ist zwischen dem Substrat-Ring B und der Struktur zur Trennung von
benachbarten Feldeffekttransistoren eine Grabenisolation STI (Shallow
Trench Isolation) angeordnet.
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Es
ist zu erkennen, dass der Abstand zwischen dem Bulk bzw. dem Substratkontaktring
B und sowohl den Source- als auch den Drain-Gebieten S und D für jeden
Finger und wiederum auf für
jeden Kontakt K auf einem Finger ein anderer ist.
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Ferner
ist zu erkennen, dass die Drain-Bulk-Diode zwischen Drain und Substrat
einen sehr großen Weg
im P-Substrat bis zum Substratring B hat, was auch durch das tiefe
und anisotrope Ätzen
der Isolationsgräben
STI hervorgerufen wird. Deshalb hat diese Diode einen hohen resistiven
Anteil.
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Die
lokale Erwärmung
beim Triggern des parasitären
NPN-Bipolar-Transistors
ist, bedingt durch Kristalldefekte und Unterschiede im Potential
durch solchermaßen
konstruktionsbedingt lokal unterschiedliche Verhältnisse, nicht gleichmäßig über die
Weite W des N-MOS-Feldeffekttransistors verteilt. Es besteht immer eine
Tendenz zur Stromkonzentration auf wenige Kontakte, was zum Aufschmelzen
und damit zum Ausfall führen
muss (Abbruch zweiter Art).
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Zusammenfassend
führen
daher die beiden folgenden parasitären Effekte zum vorzeitigen
Ausfall des N-MOS-Feldeffekttransistors T1 nach 2,
der als Klemmelement verwendet wird.
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Dabei
handelt es sich einmal um die durch ein Triggern des parasitären NPN-Bipolar-Transistors
hervorgerufene Überlastung
durch Stromkonzentration bei positiver Drain-Source-Belastung und
zum anderen um die hohe Verlustleistung der Drain-Bulk-Diode durch lange
Wege im Substrat bei negativer Drain-Bulk bzw. Drain-Source-Belastung
(Source wird i. a. mit Bulk zusammengeschaltet).
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Die üblichen
SPICE-Modelle sind nicht in der Lage, diese parastären Effekte
widerzuspiegeln, ganz gleich ob vor oder nach einer Layout-Extraktion.
Dies führt
dazu, dass laut SPICE-Simulation
korrekt dimensionierte Klemmschaltungen trotzdem ausfallen.
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Besonders
dann, wenn die Schaltung IC nach 1 nicht
sehr umfangreich ist, kann es im Zusammenhang mit dem zweiten Effekt
bei negativen Belastungen durch die Spannungsdifferenz VDD – VSS mit einem solchen Klemmelement T1 zu Schäden
kommen, besonders bei den Strompulsen des Machine-Models (MM) oder
Charged Device Modells (CDM).
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Ferner
entsteht noch ein weiteres drittes Problem. Falls es während des
Betriebes auch nur kurzeitig zum Triggern des parasitären NPN-Bipolar-Transistors
durch einen Transienten auf der Betriebsspannungsquelle VDD kommt, wodurch – wie oben beschrieben – der N-MOS-Feldeffekttransistor
T1 aufgesteuert wird und dadurch das Triggern
des NPN-Bipolar-Transistors wahrscheinlicher wird, so besteht auf
Grund der niedrigen Hal tespannung im Snap-Back-Zustand die Gefahr,
dass ein im Prinzip nur durch die Speisung über die Betriebsspannungsquelle
VDD begrenzter Strom beliebig lange in den
N-MOS-Feldeffekttransistor T1 fließt. Dies wird mit der Funktionsstörung der
zu schützenden
Schaltung IC durch Einbrechen der Betriebsspannung einhergehen und
mit der Zerstörung
des N-MOS-Feldeffekttransistors T1 oder seiner Zuleitungen enden.
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Es
ist zwar bekannt, wie der N-MOS-Feldeffekttransistor T1 gegen die
Stromkonzentration im Snap-Back zu schützen ist. Dies erfordert das
erhebliche Ausdehnen der Drain-Implantation zu einem n+-implantierten
Widerstand, so dass zwischen Gate G und Kontakt etwa 2 μm Abstand
zu halten ist. Damit der Widerstand hochohmig genug wird, muss meist
noch eine Zusatzmaske Anwendung finden, die die Silizidierung des
Widerstandes mit gut leitfähigem
Ti-Si oder W-Si verhindert (Nonsil-Maske). Es ist auch üblich, dass
mit einer weiteren Implantmaske die Charakteristik der Lawinendiode
verbessert wird, dazu wird ein p-Implant (Bor)
unter den n-implantierten Widerstand geschossen. Trotz des teureren
Prozesses mit zwei Zusatzmasken und des Mehrverbrauchs an Fläche bleibt
aber das letztgenannte dritte Problem bestehen.
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Zur
Behebung dieser Probleme ist es bekannt, einem solchen N-MOS-Feldeffekttransistor
T1 eine Multifinger-Diode parallelschalten, wie dies in den 7a und 7b für einen
p-Typ-Wafer dargestellt
ist. Die Darstellung des Poly-Gates ist wie in 6 stark
vereinfacht dargestellt, beispielsweise ist der Übergang von Poly-Silizium auf
Metall-1 nicht gezeichnet. 7a zeigt
einen Querschnitt der Struktur, 7b eine
Layout-Aufsicht. Der linke Teil der Struktur in 7a bzw. 7b entspricht
dem N-MOS-Feldeffekt-transistor T1 nach 6a und 6b.
An diese Struktur schließen
sich fingerförmige
p- dotierte Zonen
Z1 mit dazwischenliegenden n-dotierten Zonen
Z2 an, wobei Grabenisolationen STI zwischen
den einzelnen Zonen Z1 und Z2 angeordnet
sind.
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Eine
solche zusätzliche
Multifinger-Diode kostet etwa noch einmal die Fläche, die für N-MOS-Feldeffekttransistor
T1 vorzusehen ist und behebt nur das oben beschriebenen zweitgenannte
Problem der hohen Verlustleistung der Drain-Bulk-Diode, da sich
die Bulkanbindung (bzw. Basisanbindung) des N-MOS-Feldeffekttransistor
T1 nur unwesentlich ändert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine ESD-Schutzschaltung für eine integrierte Schaltung
mit wenigstens einem Multifinger-MOS-Feldeffekttransistor anzugeben, der
als Klemmelement für
diese ESD-Schutzschaltung geeignet ist und mit dem insbesondere
die oben genannten Probleme lösbar
sind.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine ESD-Schutzschaltung für
eine integrierte Schaltung mit wenigstens einem Multifinger-MOS-Feldeffekttransistor
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Hiernach
werden die Source-Gebiete des MOS-Feldeffekttransistors jeweils
als wenigstens zwei Source-Zonen ausgebildet, die durch eine hochdotierte
Substratanschluss-Zone vom ersten Leitfähigkeitstyp beabstandet sind,
wobei die Source-Zonen
mit der dazwischen liegenden Substratanschluss-Zone verbunden sind.
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Dadurch,
dass die Basis des parasitären
Bipolar-Transistors T4 (siehe 3) mit
den hochdotieren Substratanschluss-Zonen so hart wie möglich mit
Source zusammengeschaltet wird, führt dies zu einer Reduktion
des in 3b gezeigten Basisan schlusswiderstandes
R2. Dadurch benötigt der parasitäre NPN-Bipolar-Transistor
T4 erheblich mehr Strom aus der Lawinendiode
D3, um aufgesteuert zu werden. Damit wird
sowohl das erstgenannte Problem als auch das drittgenannte Problem
eines getriggerten parasitären
Bipolar-Transistors gelöst.
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Gleichzeitig
wird durch den niederohmigen Substratanschluss unter dem Transistor über die
erfindungsgemäßen Substratanschluss-Zonen
die Drain-Bulk-Diode wesentlich niederohmiger, wodurch auch das zweitgenannte
Problem der hohen Verlustleistung dieser Drain-Bulk-Diode entfällt.
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Idealerweise
werden die Source-Zonen eines Source-Gebietes mit der dazwischen
liegenden Substratanschluss-Zone über eine Metallbahn verbunden.
Dadurch liegen die Source-Zonen und die Substratanschluss-Zone auf
demselben Potential, wodurch eventuelle Störungen des lateralen PN-Übergangs
zwischen einer Source-Zone und der Substratanschluss-Zone ohne Konsequenzen
sind.
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Deswegen
kann die Implantation der Source-Zonen und der dazwischen liegenden
Substratanschluss-Zone aneinander liegend mit einer Lackmaske durchgeführt werden,
wodurch die Gesamtfläche
minimiert wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Drain- und Source-Gebiete
des Multifinger-MOS-Feldeffekttransistors von einem Substrat-Ring
umgeben.
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Vorzugsweise
ist zur Ansteuerung des Multifinger-MOS-Feldeffekttransistor mit
den erfindungsgemäßen Source-Zonen
und Substratanschluss-Zone ein Detektor vorgesehen, der bevorzugt
mit einem Inverter und einem RC-Glied ausgebildet ist.
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Schließlich ist
der Multifinger-MOS-Feldeffekttransistor mit den erfindungsgemäßen Source-Zonen und
Substratanschluss-Zone als N-MOS-Feldeffekttransistor ausgebildet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Figuren ausführlich
beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Schaltbild einer integrierten Schaltung mit einer zu schützenden
Schaltung IC und einer Klemmschaltung KL,
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2 ein
Schaltbild der Klemmschaltung KL nach 1,
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3 Schaltsymbole des N-MOS-Feldeffekttransistors
T1 der Klemmschaltung KL nach 2 sowie ein
Schaltbild von dessen parasitären
Strukturen,
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4 ein
Spannungs-Strom-Diagramm zur Darstellung des Drain-Stroms in Abhängigkeit
der Source-Drain-Spannung bei ausgeschaltetem Gate,
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5 ein
Spannungs-Strom-Diagramm zur Darstellung des Drain-Stroms in Abhängigkeit
der Source-Drain-Spannung mit einer Gate-Vorspannung,
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6 eine Layout-Aufsicht und eine Querschnittsdarstellung
eines bekannten Multifinger-N-MOS-Feldeffekttransistors in vereinfachter
Darstellung,
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7 eine Layout-Aufsicht und eine Querschnittsdarstellung
einer bekannten Struktur aus einem Multifinger-n-MOS- Feldeffekttransistor
gemäß 6 und einer Diodenstruktur in vereinfachter
Darstellung und
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8 eine Layout-Aufsicht und eine Querschnittsdarstellung
eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Multifinger-N-MOS-Feldeffekttransistors
in vereinfachter Darstellung.
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Die 1 bis 7 sind bereits in der Beschreibungseinleitung
beschrieben und erläutert.
Auf diese Figuren wird daher nur insoweit Bezug genommen, als dies
zur Erläuterung
des Ausführungsbeispiels
der Erfindung erforderlich ist.
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Die
Multifinger-Struktur eines erfindungsgemäßen N-MOS-Feldeffekttransistors
mit einer Weite W, der als Klemmelement T1 in
einer Klemmschaltung KL nach 2 einsetzbar
ist, ist im Querschnitt nach 8a und
in einer Layout-Aufsicht nach 8b gezeigt.
Die Darstellung des Gateanschlusses G ist um der Klarheit willen
vereinfacht, indem der Übergang
zwischen Poly-Silizium-Gate auf Metall-1 nicht ausgeführt wurde. Selbstverständlich reicht
das Poly-Gate nicht bis über
den Substratring B, dies würde über dem
Substratring ein dünnes
Oxid nebst Prozessproblemen hervorrufen.
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Zwischen
den fingerförmigen
Drain-Gebieten D und den fingerförmigen
Gates G liegen Source-Gebiete S, die aus zwei durch eine hochdotierte
streifenförmige
Substratanschluss-Zone BS beabstandete streifenförmige Source-Zonen
S1 und S2 gebildet
sind. Diese Drain-Gebiete D und diese Source-Zonen S1 und
S2 sind als n-dotierte Zonen in einem p-dotierten
Substrat 1 eingebracht, die Substratanschluss-Zonen BS sind p-dotiert.
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Die
streifenförmigen
Drain-Gebiete D bzw. die streifenförmigen Source-Zonen S1 und S2 werden über Kontakte
K kontaktiert, während
die aus Poly-Silizium hergestellten Gates G parallelgeschaltet sind.
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Die
Source-Zonen S1 und S2 sowie
die dazwischen liegenden Substratanschluss-Zonen BS werden über Kontakte
K metallisch verbunden, wobei die Metallebene in den 8a und 8b nicht
dargestellt ist.
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Die
Struktur aus den Drain- und Source-Gebieten D und S werden unter
Beabstandung einer Grabenisolation STI von einem ebenfalls p-hochdotierten
Substrat-Ring (Bulk) B umgeben.
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Mit
dieser erfindungsgemäßen direkt
mit den Source-Zonen S1 und S2 verbundenen
Substratanschluss-Zone BS wird der Basisanschlusswiderstand
R2, der in 3b dargestellt
ist, für
jeden Finger eines durch jeweils eine Source-Zone S1 oder
S2, ein Gate G und eine Drain-Gebiet D gebildeten
Transistorstruktur minimiert und gleichzeitig wird durch diesen
niederohmigen Substratanschluss BS die Drain-Bulk-Diode
(parasitäre
Draindiode, siehe 2) niederohmiger.
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Die
nachfolgende Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Versuchsreihe mit
N-MOS-Feldeffekttransistoren in 90 nm-Technologie für 3.3 V
Betriebsspannung in einer Struktur gemäß 8 im
Vergleich mit entsprechenden N-MOS-Feldeffekttransistoren nach
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6, wobei für einen ESD-Beschuss nach dem
HBM-Modell folgende Werte erzielt wurden:
Typ | Device
1 | Device
2 | Device
3 |
Abb.
6 | 1.6
kV | 1.7
kV | 1.7
kV |
Abb.
8 | 2.2
kV | 2.2
kV | 2.3
kV |
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Damit
wird bei den erfindungsgemäßen N-MOS-Feldeffekttransistoren
eine um ca. 30–37%
höhere Spannungsfestigkeit
erzielt. Bei extremeren Stromspitzen als beim HBM-Modell (z. B.
Machine Modell MM) fällt
der Unterschied wesentlich deutlicher aus, nämlich um etwa den Faktor 2.
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Mit
diesem erfindungsgemäßen MOS-Feldeffekttransistor
als Klemmelement in einer Klemmschaltung KL (1) wird
ermöglicht,
dass SPICE-Simulationen für
die Dimensionierung von Schaltungen auch bei ESD hinreichend verlässlich simulierbar
sind. Die Erfindung kann für
jede MOS-Schaltung in einer der 1 entsprechenden
Struktur eingesetzt werden.
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- 1
- Substratkörper
- B
- Substrat-Ring
(Bulk)
- BS
- Substratanschluss-Zone
- C1
- Kondensator
- D
- Drain-Gebiet
- Det
- Detektor
- D1
- Diode
- D2
- Diode
- D3
- Lawinendiode
- G
- Gate
- I
- Strom
- IC
- integrierte
Schaltung
- I/O
- Input/Output
- KL
- Klemmschaltung
- R1
- Widerstand
- S
- Source-Gebiet
- S1
- Source-Zone
- S2
- Source-Zone
- STI
- Grabenisolation
(Shallow Trech Isolation)
- T1–T3
- MOS-Feldeffekttransistoren
- T4
- parasitärer NPN-Transistor
- U
- Spannung
- UGS
- Gate-Source-Spannung
- VDD
- Betriebsspannungsquelle
- VSS
- Betriebsspannungsquelle
(GND)
- Z1
- p-dotierte
Zonen
- Z2
- n-dotierte
Zonen