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Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine, insbesondere eine Handwerkzeugmaschine wie beispielsweise eine Schneid- oder Sägewerkzeugmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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In der
DE 10 2004 024 280 A1 wird eine als Stich- oder Säbelsäge einsetzbare Universalsäge beschrieben, die in einem Gehäuse einen elektrischen Antriebsmotor zum Antrieb des Sägeblattes aufweist. Die Universalsäge weist eine Fußplatte auf, die im Betrieb der Säge auf dem Werkstück aufliegt und zur Führung der Säge dient. In die Fußplatte ist eine Ausnehmung eingebracht, durch die das Sägeblatt zur Bearbeitung des darunter liegenden Werkstückes hindurchgeführt ist. Die Fußplatte ist in einer definierten ersten Arbeitsstellung, in der die Arbeitsbewegung des Sägeblattes senkrecht zur Ebene der Fußplatte steht, starr am Gehäuse der Universalsäge verrastbar. Die Fußplatte kann zudem in weiteren Arbeitsstellungen in verschiedenen Winkellagen gegenüber der Arbeitsbewegungsrichtung arretiert werden.
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Üblicherweise ist die vordere Kante der Fußplatte mit einer Schnittlinienanzeige versehen, welche als Hilfsmittel eingesetzt wird, um exakte Schnitte nach vorgegebenen Markierungslinien auf dem zu bearbeitenden Werkstück freihändig durchführen zu können. Die Schnittlinienanzeige ist meist in Form von Markierungsstrichen ausgeführt, wobei auch Einprägungen oder Aussparungen an der stirnseitigen Vorderkante der Fußplatte in Betracht kommen.
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Bei der Zuordnung der Schnittlinienanzeige zur Markierungslinie können Probleme auftreten, indem beispielsweise in bestimmten Arbeitssituationen die Schnittlinienanzeige von einem Gehäuseteil verdeckt ist und somit außerhalb des Blickfelds der Bedienperson liegt. Auch durch Verschmutzung oder durch eine Vielzahl nebeneinander liegender Schnittlinienanzeigen können Probleme bei der Zuordnung zwischen der tatsächlichen Schnittlinienanzeige und der Markierungslinie entstehen.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen die Genauigkeit bei der Bearbeitung eines Werkstückes mit einer Werkzeugmaschine zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Bei der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine handelt es sich insbesondere um eine handgeführte Werkzeugmaschine wie beispielsweise eine Schneidmaschine oder eine Sägewerkzeugmaschine, die ein motorisch angetriebenes Werkzeug zur Werkstückbearbeitung aufweist. Bei dem Antriebsmotor handelt es sich bevorzugt um einen Elektromotor. Des Weiteren ist die Werkzeugmaschine mit einer auf die Arbeitsfläche aufzusetzenden Fußplatte versehen, die am Gehäuse der Werkzeugmaschine festgelegt ist und gegebenenfalls zwischen verschiedenen Positionen am Gehäuse verstellt werden kann. Im Falle einer Stichsäge ist das Sägeblatt üblicherweise durch eine Ausnehmung in der Fußplatte hindurchgeführt.
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Um die Bearbeitungsgenauigkeit zu verbessern, ist ein zusätzliches Anzeigeteil vorgesehen, das mindestens eine Schnittlinienmarkierung aufweist und verstellbar an der Fußplatte gehalten ist. In einer Betriebsstellung liegt das Anzeigeteil in Bearbeitungs- bzw. Vorschubrichtung zumindest teilweise vor der Fußplatte.
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Diese Ausführung hat den Vorteil, dass das Anzeigeteil und die darauf befindliche Schnittlinienmarkierung aufgrund der in der Betriebsstellung vorgelagerten Position an der Fußplatte von der Bedienperson in besserer Weise wahrgenommen werden kann. Das Anzeigeteil hebt sich deutlich gegenüber der vorderen Stirnkante der Fußplatte ab und kann auf einen Blick wahrgenommen werden.
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Das Anzeigeteil ist zur besseren Unterscheidung vorteilhafterweise in mindestens einem Parameter gegenüber der Fußplatte unterschiedlich ausgebildet, beispielsweise hinsichtlich der Werkstoffwahl, der Farbe und/oder der Dimensionierung bzw. Geometrie. Beispielsweise ist das Anzeigeteil aus einem Kunststoff gefertigt, insbesondere einem durchsichtigen Kunststoff, wohingegen die Fußplatte als Metallteil, beispielsweise aus Blech gefertigt ist. Des Weiteren weist das Anzeigeteil zweckmäßigerweise in Querrichtung – also quer zur Bearbeitungs- bzw. Vorschubrichtung – eine kleinere Erstreckung als die Fußplatte auf, so dass das Anzeigeteil auch aufgrund seiner kleineren Dimensionierung ins Auge fällt.
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Aufgrund der Verstellbarkeit kann die Position des Anzeigeteils an der Fußplatte angepasst werden. In Betracht kommt zum einen eine Justierung des Anzeigeteils in der Weise, dass die mindestens eine Schnittlinienmarkierung am Anzeigeteil mit dem tatsächlich durchgeführten Schnitt übereinstimmt. Zu diesem Zweck wird das Anzeigeteil insbesondere in Querrichtung einer Feinjustierung unterzogen.
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Zum andern ist es zusätzlich oder alternativ auch möglich, das Anzeigeteil zwischen mindestens einer Betriebsposition und einer Außerbetriebsposition zu verstellen, was den Vorteil bietet, dass das Anzeigeteil nach Wunsch des Anwenders in die Betriebsposition überführt wird und sich im Übrigen in einer zurückgezogenen Position befindet. In der Außerbetriebsstellung ist das Anzeigeteil zweckmäßigerweise bezogen auf die Betriebsstellung weiter in Richtung der Fußplatte verstellt und befindet sich insbesondere oberhalb, vorzugsweise vollständig oberhalb der Fußplatte, so dass die Markierungen an der Vorderkante der Fußplatte für die Werkzeugmaschinenjustierung verwendet werden können.
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Das Anzeigeteil ist zweckmäßigerweise verschwenkbar gehalten und somit über eine Schwenkbewegung zwischen der Betriebsposition und zumindest einer weiteren Position zu verstellen. In bevorzugter Ausführung ist das Anzeigeteil an einem Trägerteil verstellbar gehalten, welches mit der Fußplatte verbunden ist, wobei grundsätzlich auch eine direkte Anbindung des Anzeigeteils einschließlich einer Verstellmöglichkeit an der Fußplatte in Betracht kommt.
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Das Trägerteil weist vorzugsweise mindestens eine Markierung auf, die mit einer Schnittlinienmarkierung am Anzeigeteil fluchtet. Hierdurch steht eine zusätzliche Markierung für die Positionierung der Werkzeugmaschine gegenüber dem zu bearbeitenden Werkstück zur Verfügung. Die Markierung an dem Trägerteil fluchtet zweckmäßigerweise mit einer Schnittlinienmarkierung am Anzeigeteil, so dass die Positionierung der Werkzeugmaschine über ein verhältnismäßig langes Geradenstück durchgeführt werden kann.
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In das Trägerteil ist vorzugsweise eine Ausnehmung eingebracht, die mit einer Ausnehmung in der Fußplatte korrespondieren kann, wobei die Ausnehmung in der Fußplatte die Funktion eines Sichtfensters hat, durch das auf die Werkstückoberfläche hindurchgeblickt und die Schnittlinienmarkierung auf der Werkstückoberfläche wahrgenommen werden kann. Die Markierung am Trägerteil ist vorzugsweise an der Innenseite der Ausnehmung angeordnet. Als Markierung kommen zum einen Markierungslinien in Betracht, zum anderen aber auch Vorsprünge oder Ausnehmungen, die in ein Wandstück des Trägerteils eingebracht sind. Auch die Schnittlinienmarkierungen am Anzeigeteil können als Linien, Vorsprünge oder Ausnehmungen ausgeführt sein.
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Gemäß bevorzugter Ausführung ist das Anzeigeteil schwenkbeweglich am Trägerteil gehalten und kann zwischen der der Stirnkante der Fußplatte vorgelagerten Betriebsstellung und einer hochgeklappten, zurückversetzten Außerbetriebsstellung verstellt werden. Das Trägerteil ist seinerseits verschiebbar an der Fußplatte gehalten, insbesondere in Querrichtung, um eine Justierung des Anzeigeteils in Bezug auf die Schnittrichtung der Werkzeugmaschine zu ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich besteht zudem eine Verschwenkungsmöglichkeit des Anzeigeteils, insbesondere des Trägerteils um eine Achse senkrecht zur Ebene der Fußplatte, um Winkelabweichungen zwischen der Ausrichtung der Fußplatte und der Schnittrichtung ausgleichen zu können.
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Es kann zweckmäßig sein, die in Vorschub- bzw. Bearbeitungsrichtung vorliegende Vorderkante des Anzeigeteils abgerundet auszuführen, um bei einem versehentlichen Anschlagen an ein Hindernis ein selbsttätiges Hochklappen des Anzeigeteils von der Betriebsstellung in die Außerbetriebsstellung auszulösen.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Handkreissäge mit einer auf die Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks aufzusetzenden Fußplatte, an deren vorderer Stirnkante ein Anzeigeteil angeordnet ist, das verschwenkbar an einem Trägerteil gehalten ist,
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2 Trägerteil und Anzeigeteil in einer Einzeldarstellung,
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3 das Anzeigeteil in einer perspektivischen Ansicht,
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4 das Trägerteil in einer perspektivischen Ansicht.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei der in 1 dargestellten Handwerkzeugmaschine 1 handelt es sich um eine Handkreissäge, die in einem Gehäuse 2 einen elektrischen Antriebsmotor 3 zum Antrieb eines das Werkzeug darstellenden Sägeblatts 4 aufweist. Fest mit dem Gehäuse verbunden ist eine Fußplatte 5, die bei der Bearbeitung auf der Oberseite des zu bearbeitenden Werkstückes aufliegt. Die Fußplatte 5 ist mit einer Ausnehmung versehen, durch die das Sägeblatt 4 hindurchragt.
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An der Vorderkante 6 der Fußplatte 5, die in Bearbeitungs- bzw. Vorschubrichtung 7 der Handkreissäge vorne liegt, befindet sich ein vorgelagertes Anzeigeteil 8, das mit Schnittlinienmarkierungen versehen ist und an einem Trägerteil 9 verschwenkbar gehalten ist. Das Trägerteil 9 ist auf der Oberseite der Fußplatte 5 über eine Schraube 10 mit der Fußplatte verschraubt. Das Anzeigeteil 8 ist zwischen der in 1 dargestellten Betriebsposition, in der das Anzeigeteil 8 der Vorderkante 6 der Fußplatte 5 vorgelagert ist, und einer hochgeklappten Außerbetriebsposition zu verstellen, in der sich das Anzeigeteil 8 unmittelbar oberhalb des Trägerteils 9 befindet und somit bezogen auf die Vorderkante 6 der Fußplatte 5 in einer zurückversetzten Position liegt. Anzeigeteil 8 und Trägerteil 9 sind über ein Dreh- bzw. Schwenkgelenk aneinander gekoppelt, wobei die Schwenkachse in Querrichtung, also quer zur Bearbeitungs- bzw. Vorschubrichtung 7 verläuft. In der gezeigten Betriebsstellung liegt die Unterseite des Anzeigeteils 8 in einer gemeinsamen Ebene mit der Unterseite der Fußplatte 5.
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Das Anzeigeteil 8 besitzt einen Drehfreiheitsgrad gegenüber dem Trägerteil 9, das fest mit der Fußplatte 5 verschraubt ist. Das Trägerteil 9 ist zweckmäßigerweise in seiner Position auf der Fußplatte 5 anzupassen, um eine Feinjustierung von Trägerteil 9 und Anzeigeteil 8 zu ermöglichen. Die Feinjustierung erfolgt durch Lösen der Schraube 10, über die das Trägerteil 9 mit der Fußplatte 5 verschraubt ist, wobei bei gelöster Schraube 10 das Trägerteil 9 um die Achse senkrecht zur Ebene der Fußplatte 5 verschwenkt und zweckmäßigerweise auch in Querrichtung zumindest geringfügig verschoben werden kann.
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In 2 sind Anzeigeteil 8 und Trägerteil 9 in Einzeldarstellung auf der Fußplatte 5 gezeigt. Die Schraube 10 ist in eine Ausnehmung 11 eingesetzt, die in das Trägerteil 9 eingebracht ist. Auf der dem Drehgelenk zwischen Trägerteil 9 und Anzeigeteil 8 abgewandten Seite vor der Schraube 10 ist in das Trägerteil 9 eine weitere, größere, im Querschnitt etwa quadratische Ausnehmung 13 eingebracht, welche die Funktion eines Sichtfensters hat. Die Ausnehmung 13 im Trägerteil 9 korrespondiert mit einer entsprechenden Ausnehmung in der darunter liegenden Fußplatte 5, so dass durch die Ausnehmungen 13 im Trägerteil 9 und in der Fußplatte auf die Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks geschaut werden kann.
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An der Innenseite der Ausnehmung 13 befinden sich Vorsprünge 14, die insbesondere an den quer zur Vorschubrichtung verlaufenden, die Ausnehmung 13 begrenzenden Wandungen angeordnet sind. Zwischen jeweils zwei Vorsprüngen 14 befindet sich eine Ausnehmung, wobei die Vorsprünge und die Ausnehmungen jeweils Markierungen bilden.
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Am Anzeigeteil 8 befinden sich eine Reihe von Schnittlinienmarkierungen. Diese Schnittlinienmarkierungen sind zum einen als Linien 15 ausgeführt, die sich in Bearbeitungs- bzw. Vorschubrichtung 7 erstrecken. Zum andern sind an der Vorderkante des Anzeigeteils 8 Ausnehmungen 16 eingebracht, entsprechende Ausnehmungen finden sich auch benachbart zum Drehgelenk 12. Auch diese Ausnehmungen bzw. die zwischenliegenden Vorsprünge bilden Markierungen, die bei der Orientierung der Handwerkzeugmaschine hilfreich sind.
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In 3 ist das Anzeigeteil 8 im Bereich des Drehgelenks 12 dargestellt. Das Drehgelenk 12 wird durch eine Aussparung 17 im Anzeigeteil 8 gebildet, wobei sich die Aussparung 17 in Querrichtung erstreckt. Die Aussparung 17 ist mit zwei diametral gegenüberliegenden, radial nach außen erweiterten Rastausnehmungen 18 kleineren Durchmessers versehen.
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In die Aussparung 17 im Anzeigeteil 8 greift in montierter Position ein in 4 dargestellter Gelenkzapfen 19 am Trägerteil 9 an, der am Trägerteil angespritzt ist und sich ebenfalls in Querrichtung erstreckt. An der Mantelfläche des Gelenkzapfens 19 befindet sich ein stabförmiges, sich in Achsrichtung des Gelenkzapfens erstreckendes Rastglied 20, das einteilig mit dem Gelenkzapfen 19 ausgebildet ist und in Rastpositionen in die zugeordneten Rastausnehmungen 18 einrastet, die an diametral gegenüberliegenden Seiten der Aussparung 17 im Anzeigeteil 8 eingebracht sind. Die Rastausnehmungen 18 sind so angeordnet, dass das stabförmige Rastglied 20 in der Betriebsposition und in der Außerbetriebsposition in einer Raststellung steht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004024280 A1 [0002]