DE102009028778A1 - Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen Kältegerätes - Google Patents
Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, sowie Verfahren zum Betrieb eines solchen Kältegerätes Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, mit einem Kältemittelkreislauf, in dem ein Verdampfer geschaltet ist, mit dem eine Kühlleistung in einen Kühlraum einbringbar ist und dem ein Abtauheizelement zugeordnet ist, das zur Vermeidung einer Vereisung des Verdampfers in einer ersten Abtau-Betriebsart (I) aktivierbar ist. Erfindungsgemäß weist das Kältegerät eine Überwachungseinrichtung auf, mit der zumindest ein Betriebsparameter des Kältegeräts erfassbar ist, und in Abhängigkeit von der Größe des erfassten Betriebsparameters das Abtauheizelement in einer zweiten Abtau-Betriebsart (II) mit einer im Vergleich zur ersten Abtau-Betriebsart (I) gesteigerten Heizleistung aktivierbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Kältegerätes nach dem Patentanspruch 15.
- Sogenannte Umluft- oder No-Frost-Kühlgeräte bieten dem Kunden den Vorteil, dass das Gefrierfach nicht mehr manuell abgetaut werden muss, sondern das Kühlgerät den Verdampfer selbsttätig abtauen kann. Hierzu wird in den Kühlgeräten ein kompakter Lamellenverdampfer eingesetzt, durch den mit Hilfe eines Lüfters die Luft aus dem Kühlfach umgewälzt und über den Verdampfer geblasen wird. Der Verdampfer ist bei solchen Geräten üblicherweise sichtgeschützt in einer vom Kühlraum separaten Verdampferkammer angeordnet, so dass ein Vereisen des Verdampfers vom Kunden nicht bemerkt wird. Ein solches Zueisen des Verdampfers beeinträchtigt jedoch massiv den vorbeiströmenden Luftstrom sowie insgesamt die Kühlleistung des Gerätes.
- Ein gattungsgemäßes Umluft- oder No-Frost-Kühlgerät, wie es etwa in der
DE 10 2006 015 994 A1 offenbart ist, weist daher eine Abtauheizung auf, mit der ein Vereisen des Verdampfers vermieden wird. Die Abtauheizung erhitzt nach vorgegebenen Zeitabständen den Verdampfer für eine vorgegebene Zeitdauer, damit daran angefrorenes Eis abtauen kann. Da die Heizleistung der Abtauheizung in den Energieverbrauch deutlich eingeht, wird diese möglichst kurzzeitig sowie selten aktiviert. Üblicherweise kann die Abtaufunktion mit einer Türöffnung verknüpft sein, so dass nach erfolgter Türbetätigung die Abtaufunktion aktiviert wird. Ohne Türöffnungen können demgegenüber längere Pausen bis zur nächsten Abtaufunktion gehalten werden. - Die an sich bekannte Abtaufunktion verläuft zeitgesteuert, das heißt, dass die Abtauheizung für eine vorgegebene Abtauzeit angesteuert wird. Die Heizleistung der Abtauheizung ist dabei derart ausgelegt, dass sie bei Standard-Randbedingungen den Verdampfer abtauen kann. Bei Extremfällen, die außerhalb dieser Randbedingungen liegen, etwa bei sehr häufiger Türbetätigung, bei sehr großer Feuchtigkeit (zum Beispiel 80% relative Feuchte) der Umgebungsluft über sehr lange Zeiten (Wochen) hinweg, versagt jedoch die üblicher Abtaufunktion, was zu einer Vereisung des Verdampfers führen kann.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kältegerätes bereitzustellen, bei dem es auch bei extremen Randbedingungen nicht zu einer Vereisung des Verdampfers des Kältegerätes kommen kann.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 oder des Patentanspruches 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 weist das Kältegerät eine Überwachungseinrichtung auf, mit der Betriebsparameter des Kältegerätes erfassbar sind. In Abhängigkeit von der Größe der erfassten Betriebsparameter kann die Abtauheizung in einer von der Normalbetriebsart unterschiedlichen zweiten Abtau-Betriebsart aktiviert werden. Die zweite Abtau-Betriebsart trägt dem Umstand Rechnung, dass aufgrund extremer Randbedingungen nur mit einer wesentlichen größeren Heizleistung ein Vereisen des Verdampfers vermieden werden kann. In der zweiten Abtau-Betriebsart wird daher die Abtauheizung mit einer im Vergleich zur ersten Abtau-Betriebsart gesteigerten Heizleistung betrieben.
- Die zweite Abtau-Betriebsart ist dabei als ein Zusatzverfahren zu einer normalen Abtaufunktion zu sehen. Im Gegensatz dazu gewährleistet die in der ersten Abtau-Betriebsart erfolgende normale Abtauung, dass bei jeglichem Kundenverhalten unter Bedingungen, die im Rahmen der Entwicklung als Worst-Case-Szenario angenommen wurden, das Gerät nicht vereist.
- Die in der zweiten Abtau-Betriebsart erfolgende Abtauung betrifft demgegenüber Extremfälle, die außerhalb eines solchen Worst-Case-Szenarios liegen. In solchen Fällen kann mit der erfindungsgemäßen zweiten Abtau-Betriebsart ein Vereisungsrisiko vermieden werden.
- Die Überwachungseinrichtung kann als Betriebsparameter zum Beispiel Lauf- und/oder Stehzeiten eines in den Kältemittelkreislauf geschalteten Verdichters oder eine Kühlraumtemperatur erfassen, die beispielsweise von einem Einschaltzeitpunkt des Verdichters zum nächsten Einschaltzeitpunkt gemittelt werden kann. Mit der Kühlraumtemperatur und den Lauf- und/oder Stehzeiten des Verdichters werden Betriebsparameter erfasst, die ohnehin für den Betrieb des Kältegerätes erfasst werden müssten, so dass kein zusätzlicher Geräteaufwand erforderlich ist, um die erfindungsgemäße zweite Abtau-Betriebsart zu realisieren.
- Für die Entscheidung, ob oder ob nicht die zweite Abtau-Betriebsart zu starten ist, kann die Überwachungseinrichtung Ist-Betriebsparameter mit Referenzwerten vergleichen. Auf der Grundlage des Vergleiches kann dann entschieden werden, ob oder ob nicht die zweite Abtau-Betriebsart gestartet wird. Damit in ausreichendem Maß die Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden, kann mittels eines Temperatursensors die Umgebungstemperatur erfasst werden. In der Überwachungseinrichtung kann eine Tabelle hinterlegt sein, mittels der Referenzwerte unterschiedlicher Größe jeweils unterschiedlich großen Umgebungstemperaturen zugeordnet sind. Auf diese Weise kann der Referenzwert in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur variiert werden.
- Für eine betriebssichere Entscheidung ist es von Vorteil, wenn die Betriebsparameter während eines Beharrungszustandes des Kältegerätes erfasst werden. In einem solchen Beharrungszustand ist sichergestellt, dass weder der Kunde noch Umgebungsbedingungen einen Einfluss auf die Ist-Werte der Betriebsparameter haben, wodurch eine direkte Schlussfolgerung auf ein Vereisungsproblem nicht mehr zulässig sein würde. Werden daher während eines Beharrungszustandes des Gerätes verlängerte Verdichterlaufzeiten oder erhöhte Kühlraumtemperaturen erfasst, so deutet dies auf ein Vereisungsproblem hin.
- Der oben genannte Beharrungszustand kann mittels einer Bestimmungseinheit der Überwachungseinrichtung erkannt werden. Die Überwachungseinrichtung ist dabei so ausgelegt, dass die zweite Abtau-Betriebsart nur während des Beharrungszustandes aktivierbar ist, während außerhalb eines solchen Zustands die zweite Abtau-Betriebsart deaktiviert bleibt.
- Als Beharrungszustand des Kältegerätes ist ein Betriebszustand zu verstehen, bei dem die Betriebsparameter, etwa Steh- oder Laufzeiten des Verdichters die Kühlraumtemperatur in einem normalen Regelbereich konstant sind. Alternativ oder zusätzlich können im Beharrungszustand im Wesentlichen keine Störgrößen-Änderungen erfolgen, etwa eine Türbetätigung, eine Wareneinbringung oder -herausnahme beziehungsweise eine Änderung der Umgebungstemperaturen.
- Für eine einfache Festlegung eines Eintrittszeitpunktes des Beharrungszustandes bzw. eines Beharrungszeitintervalls kann die Bestimmungseinheit eine Verzögerungszeitdauer bestimmen. Der Startzeitpunkt des Beharrungszeitintervalls kann dabei beispielhaft nach einer Türbetätigung um die Verzögerungszeitdauer nach der Türbetätigung verlegt werden. Nach einer Türbetätigung läuft daher erst die Verzögerungszeitdauer ab. Anschließend tritt per Festlegung der Beharrungszustand ein.
- Zur Bestimmung der Verzögerungszeitdauer kann in einer einfachen technischen Ausführung unmittelbar bei einer Türöffnung die Kühlraumtemperatur sowie zum Beispiel 10 Minuten nach einer Türschließung erneut gemessen werden. Durch die Differenz der Temperaturen bei der Türöffnung und nach dem Türschließen erfolgt eine Abschätzung, bis wann sich das Kältegerät wieder im normalen Regelbetrieb, das heißt im Beharrungszustand befindet.
- Eine Verknüpfung der zweiten Abtau-Betriebsart mit dem Beharrungszustand des Kältegerätes ist aus folgendem Grunde von Vorteil: Der zur Durchführung der zweiten Abtau-Betriebsart erforderliche Beharrungszustand stellt sich nämlich insbesondere in den Nachtstunden ein, wenn das Gerät nicht vom Benutzer bedient wird. Somit können nahezu acht Stunden genutzt werden, damit das Kältegerät in den Beharrungszustand kommen kann und um entscheiden zu können, ob die Durchführung der zweiten Abtau-Betriebsart erforderlich ist.
- In der zweiten Abtau-Betriebsart kann die Abtauheizung während einer voreingestellten Abtauzeit aktiviert sein, die größer ist als bei einer Standardabtauung. Zusätzlich kann die Überwachungseinrichtung die Kühlraumtemperatur während der Durchführung der zweiten Abtau-Betriebsart erfassen. Sollte die erfasste Ist-Kühlraumtemperatur über eine vorgegebene Grenztemperatur steigen, so wird die zweite Abtau-Betriebsart beendet. Die vorgegebene Grenztemperatur dient zur Sicherstellung, dass bei der Abtauung das Kühl- oder Gefriergut nicht über eine durch Normen und Gesetze festgelegte Maximaltemperatur erwärmt wird.
- In der zweiten Abtau-Betriebsart kann die Abtauheizung diskontinuierlich in voneinander zeitlich beabstandeten Zeitintervallen angesteuert werden, wodurch sich zwischen den Aus-Zeiten die Temperaturen im Kühlraum homogenisieren können. Nach einer solchen Aus-Zeit können lokale Temperaturerhöhungen wieder ausgeglichen sein, wodurch auch der Kühlraumsensor wieder niedrigere Temperaturen erfassen kann. Sollte nach der Aus-Zeit die Kühlraumtemperatur nicht unter die Grenztemperatur abgekühlt sein, so wird die zweite Abtau-Betriebsart frühzeitig beendet.
- Wahlweise wäre es denkbar, die nach Beendigung noch verbleibenden Betriebszyklen der zweiten Abtau-Betriebsart nach der Kühlphase, die sich aufgrund der steigenden Kühlraumtemperatur bald nach dem Abtauvorgang ergibt, anzuschließen.
- Zusätzlich kann in der Überwachungseinrichtung eine weitere Kontrollphase durchgeführt werden, in der ein Zeitintervall zwischen aufeinander folgenden Aktivierungen der zweiten Abtau-Betriebsart erfasst werden und dieses Zeitintervall mit einer Referenzzeitintervall verglichen wird. Sofern das erfasste Zeitintervall als das Referenzzeitintervall, kann die Überwachungseinrichtung die Heizleistung für die zweite Abtau-Betriebsart erhöhen.
- Die zweite Abtau-Betriebsart kann in einem regelungstechnisch aufwendigen Überwachungsregelkreis eingebunden sein. Demgegenüber kann die herkömmliche erste Abtau-Betriebsart mittels einer einfachen Zeitsteuerung durchgeführt werden, in der das die Abtauheizung zu vorgegebenen Zeitabständen für eine vorgegebene Zeitdauer aktiviert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die erste Abtau-Betriebsart automatisch nach einer Türbetätigung aktiviert werden.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 in einer schematischen Schnittdarstellung ein Kältegerät; -
2 Zeitdiagramme, die einen Temperaturverlauf im Kältegerät sowie die zugehörigen Einschalt- und Ausschaltzeiten des Verdichters veranschaulichen; und -
3 Zeitdiagramme zur Veranschaulichung der ersten und zweiten Abtau-Betriebsart. - In der
1 ist ein Kältegerät mit einem Korpus1 und einer Gerätetür2 gezeigt, die jeweils in herkömmlicher Weise als mit einer wärmeisolierenden Schaumstoffschicht ausgefüllte Hohlkörper realisiert sind. Im vom Korpus1 und der Gerätetür2 begrenzten Kühlraum3 ist eine Verdampferkammer mit einem Lamellenverdampfer7 angeordnet. Der Verdampfer7 weist mäanderförmig geführte Rohrleitungen50 sowie quer dazu verlaufende Lamellen9 auf. Unterhalb des Verdampfers7 ist nach Art einer Flächenheizung ein Abtau-Heizelement11 vorgesehen. Zusätzlich ist in der Verdampferkammer5 ein Gebläse13 angeordnet, mit dem ausgehend vom Kühlraum3 eine Luftströmung durch den Lufteinlass15 entlang dem Verdampfer7 sowie aus dem Luftauslass17 wieder in den Kühlraum3 umgewälzt wird. - Der Verdampfer
7 ist in bekannter Weise zusammen mit einem Verdichter19 in einem Kältemittelkreislauf geschaltet. Der Verdichter19 wird über eine Regeleinrichtung21 ein- und ausgeschaltet, und zwar in Abhängigkeit von einer, von einem Kühlraumsensor23 erfassten Kühlraum-Ist-Temperatur TIst. In Abstimmung mit dem Verdichter-Betrieb regelt die Regeleinrichtung21 auch das Gebläse13 . - Um eine Vereisung des Verdampfers
7 zu vermeiden, kann das Heizelement11 in einer ersten Abtau-BetriebsartI oder in einer zweiten Abtau-BetriebsartII aktiviert werden. In der ersten Abtau-BetriebsartI wird das Heizelement11 im Rahmen einer einfachen Zeitsteuerung von der Regeleinrichtung21 aktiviert. Die erste Abtau-BetriebsartI ist dabei beispielhaft mit einer Türbetätigung verknüpft, das heißt, dass bei Erfassung einer Türbetätigung mittels des Türsensors25 die Regeleinrichtung21 das Heizelement11 ansteuert. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Regeleinrichtung21 das Heizelement11 in vorgegebenen Zeitabständen ansteuern. - Mittels der zweiten Abtau-Betriebsart
II kann auch bei extremen Randbedingungen eine Vereisung des Heizelementes11 vermieden werden. Zur Erfassung solcher Extrembedingungen ist eine Überwachungseinrichtung27 vorgesehen, die die Länge der Verdichterlaufzeit Δtlauf überwacht. Alternativ oder zusätzlich dazu kann auch die Kühlraumtemperatur TIst von der Überwachungseinrichtung27 überwacht werden. - Für den Fall, dass in einem Beharrungszustand des Kältegerätes die erfassten Verdichterlaufzeiten Δtlauf größer als eine Referenzlaufzeit ΔtRef sind, aktiviert die Überwachungseinrichtung
27 die zweite Abtau-BetriebsartII , bei der im Vergleich zur ersten Abtau-BetriebsartI die Heizleistung massiv gesteigert ist, wie es später anhand der3 beschrieben wird. Zur Aktivierung der zweiten Abtau-BetriebsartII leitet die Überwachungseinrichtung27 ein Aktivierungssignal SII zur Regeleinrichtung21 , die daraufhin das Heizelement11 ansteuert. Bei der Entscheidung, ob die zweite BetriebsartII erfolgt oder nicht, wird außerdem die von einem Temperatursensor26 erfasste Umgebungstemperatut TU zugrunde gelegt. - Die Erkennung, ob das Kältegerät in den Beharrungszustand eingetreten ist, erfolgt mittels einer in der Überwachungseinrichtung
27 integrierten Bestimmungseinheit29 . Wie aus den Diagrammen der2 hervorgeht, bewegt sich in einem Beharrungszeitintervall ΔtB eine vom Kühlraumsensor23 erfasste Ist-Temperatur Tist zunächst in einem normalen Regelbereich zwischen einer Einschalttemperatur TE und einer Ausschalttemperatur TA. Erreicht die Ist-Temperatur Tist die Einschalttemperatur TE so wird der Verdichter19 für eine Verdichterlaufzeit Δtlauf aktiviert, bis die Ist-Temperatur die Ausschalttemperatur TA erreicht. Daraufhin wird der Verdichter19 während einer Verdichter-Stehzeit Δtsteh ausgeschaltet. Störgrößen-Änderungen, insbesondere eine Türbetätigung, erfolgen während des Beharrungszeitintervalls ΔtB nicht. - Der Beharrungszustand des Kältegerätes wird gemäß der
2 nach einer im Zeitintervall Δtauf erfolgten Türbetätigung mit Türöffnung sowie Türschließung verlassen. Aufgrund der Türbetätigung übersteigt die Kühlraumtemperatur Tist die Einschalttemperatur TE, wie es in der2 gezeigt ist. - Nach der erfolgten Türbetätigung schätzt die Überwachungseinrichtung
21 eine Verzögerungszeitdauer ΔtV ab. Nach Ablauf der Verzögerungszeitdauer ΔtV tritt zum Zeitpunkt t1 per Festlegung das Beharrungszeitintervall ΔtB ein. Die Verzögerungszeitdauer ΔtV kann empirisch ermittelt werden oder alternativ durch Messung eines Temperaturgradienten nach der Türbetätigung grob extrapoliert oder abgeschätzt werden. In der3 sind die beiden Abtau-Betriebsarten in Zeitdiagrammen einander gegenübergestellt. So ist in der ersten Abtau-BetriebsartI das Heizelement11 lediglich während einer Zeitdauer ΔtI aktiviert. Die Zeitdauer ΔtI kann, wie bereits oben erwähnt, mit einer Türbetätigung verknüpft sein. Im Gegensatz dazu erfolgt die zweite Abtau-BetriebsartII mit wesentlich größerer Heizleistung. Die Heizleistung wird dabei diskontinuierlich von dem Heizelement11 zum Verdampfer7 abgeführt, wobei insgesamt ein wesentlich größerer Heizleistungseintrag in den Verdampfer7 erfolgt. Die zweite Abtau-BetriebsartII erfolgt in zeitlich voneinander beabstandeten Zeitintervallen ΔtH innerhalb des Beharrungszustandes. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Korpus
- 2
- Gerätetür
- 3
- Kühlraum
- 5
- Verdampferkammer
- 7
- Verdampfer
- 9
- Lamellen
- 11
- Heizelement
- 13
- Gebläse
- 15
- Lufteinlass
- 17
- Luftauslass
- 19
- Verdichter
- 21
- elektronische Regeleinrichtung
- 23
- Kühlraumsensor
- 25
- Türsensor
- 27
- Überwachungseinrichtung
- 29
- Bestimmungseinheit
- I
- erste Abtau-Betriebsart
- II
- zweite Abtau-Betriebsart
- Δtauf
- Türbetätigung
- ΔtB
- Beharrungszeitintervall
- ΔtV
- Verzögerungszeitdauer
- Δtlauf
- Verdichter-Laufzeit
- Δtsteh
- Verdichter-Stehzeit
- ΔtRef
- Referenzwert
- ΔtI
- Zeitdauer der ersten Abtau-Betriebsart
- ΔtH
- Zeitintervalle während der zweiten Abtau-Betriebsart II
- t1
- Eintrittszeitpunkt des Beharrungszeitintervalls ΔtB
- SII
- Aktivierungssignal
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006015994 A1 [0003]
Claims (15)
- Kältegerät, insbesondere Haushaltskältegerät, mit einem Kältemittelkreislauf, in dem ein Verdampfer (
7 ) geschaltet ist, mit dem eine Kühlleistung in einen Kühlraum (3 ) einbringbar ist und dem ein Abtauheizelement (11 ) zugeordnet ist, das zur Vermeidung einer Vereisung des Verdampfers (7 ) in einer ersten Abtau-Betriebsart (I ) aktivierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Kältegerät eine Überwachungseinrichtung (27 ) aufweist, mit der zumindest ein Betriebsparameter des Kältegeräts erfassbar ist, und in Abhängigkeit von der Größe des erfassten Betriebsparameters das Abtauheizelement (11 ) in einer zweiten Abtau-Betriebsart (II ) mit einer im Vergleich zur ersten Abtau-Betriebsart (I ) gesteigerten Heizleistung aktivierbar ist. - Kältegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (
27 ) als Betriebsparameter einen Kältemittelkreislauf-Parameter überwacht, etwa Lauf- und/oder Stehzeiten (Δtlauf, Δtsteh) des Verdichters (19 ) oder eine Kühlraumtemperatur (Tist). - Kältegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Überwachungseinrichtung (
27 ) der erfasste Betriebsparameter (ΔtLauf) mit einem Referenzwert (ΔtRef) vergleichbar ist, und eine Aktivierung der zweiten Betriebsart (II ) erfolgt, sofern der erfasste Betriebsparameter (ΔtLauf) größer als der Referenzwert (ΔtRef) ist. - Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (
27 ) mit einem Temperatursensor (26 ) zur Erfassung der Umgebungstemperatur (TU) verbunden ist, die einer Entscheidung zur Aktivierung der zweiten Abtau-Betriebsart (II ) zugrundelegbar ist. - Kältegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe des Referenzwertes (ΔtRef) in Abhängigkeit von der erfassten Umgebungstemperatur (TU) variierbar ist.
- Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (
27 ) eine Bestimmungseinheit (29 ) aufweist, mit der ein Beharrungszustand (ΔtB) des Kältegeräts bestimmbar ist, und dass die zweite Abtau-Betriebsart (II ) nur im Beharrungszustand (ΔtB) aktivierbar ist und außerhalb des Beharrungszustands (ΔtB) deaktiviert bleibt. - Kältegerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Beharrungszustand (ΔtB) die Betriebsparameter im Wesentlichen konstant sind und/oder im Wesentlichen keine Störgrößen-Änderung erfolgt, etwa aufgrund einer Türbetätigung oder größerer Änderungen der Umgebungstemperatur (TU).
- Kältegerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass um eine vorgebbare Verzögerungszeitdauer (ΔtV) mittels der Bestimmungseinheit (
29 ) ein Eintrittszeitpunkt (t1) nach einer erfolgten Betriebsparameter- und/oder Störgrößen-Änderung festlegbar ist, welcher Eintrittszeitpunkt (t1) um eine Verzögerungszeitdauer (ΔtV) nach der Betriebsparameter-/Störgrößen-Änderung liegt. - Kältegerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Verzögerungszeitdauer (ΔtV) ein zeitlicher Verlauf der Kühlraumtemperatur (TIst) nach erfolgter Betriebsparameter- und/oder Störgrößen-Änderung zumindest abschnittsweise erfassbar ist, und auf dieser Grundlage die Verzögerungszeitdauer (ΔtV) bis zum Eintrittszeitpunkt (t1) des Beharrungszustands (ΔtB) abschätzbar ist.
- Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Überwachungseinrichtung (
21 ) die Kühlraumtemperatur (TIst) mit einer Grenztemperatur vergleichbar ist, und bei Überschreiten der Grenztemperatur die zweite Abtau-Betriebsart (II ) deaktivierbar ist. - Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Abtau-Betriebsart (
II ) das Heizelement (11 ) diskontinuierlich in voneinander zeitlich beabstandeten Zeitintervallen (ΔtH) aktivierbar ist. - Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (
27 ) ein Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Aktivierungen der zweiten Abtau-Betriebsart (II ) erfasst und das Zeitintervall mit einem Referenzzeitintervall vergleicht, wobei die Überwachungseinrichtung (27 ) die Heizleistung in der zweiten Abtau-Betriebsart (II ) erhöht, falls das erfasste Zeitintervall kleiner ist als das Referenzzeitintervall. - Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (
27 ) zur Durchführung der zweiten Abtau-Betriebsart (II ) in einem Regelkreis eingebunden ist. - Kältegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abtau-Betriebsart (
I ) im Rahmen eines Steuervorgangs, insbesondere zeitgesteuert, erfolgt. - Verfahren zum Betrieb eines Kältegeräts nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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