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Die
Erfindung betrifft eine Rotationskolbenmaschine mit einem Gehäuse,
das eine Kammer aufweist, in welcher mindestens ein Rotationskolben
exzentrisch drehbar gelagert ist, der die Kammer in eine erste Teilkammer
und eine zweite Teilkammer aufteilt. Die Erfindung betrifft weiterhin
eine Aufladeeinrichtung, insbesondere für eine Brennkraftmaschine oder
eine Brennstoffzellenanordnung.
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Stand der Technik
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Rotationskolbenmaschinen
der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie
können für verschiedene technische Zwecke eingesetzt
werden. Je nachdem, welche Geometrie der Rotationskolben beziehungsweise
die diesen umgebende Kammer aufweist, entstehen unterschiedliche Möglichkeiten
zur Nutzung des Funktionsprinzips. Das bekannteste Beispiel einer
Rotationskolbenmaschine stellt der Wankelmotor dar, bei welchem
ein dreibogiger Rotationskolben innerhalb einer Kammer umläuft,
deren (Innen-)Kontur mathematisch exakt durch eine Epitrochoide
beschrieben werden kann. Der Rotationskolben selbst lässt
sich jedoch nicht mittels einer mathematischen Definition beschreiben, sondern
entsteht durch eine graphische Abbildungsvorschrift als Hüllfigur
des Rotationskolbens. Wird die Kontur der Kammer mathematisch vorgegeben,
so bewegen sich die Spitzen eines auf die beschriebene Weise erzeugten
Rotationskolbens stets exakt auf der Linie der Kontur. Diese Eigenschaft
wird beim Wankelmotor genutzt.
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Rotationskolbenmaschinen
können beispielsweise zur Realisierung einer Aufladeeinrichtung
verwendet werden. Beispielsweise beschreibt die
DE 10 2006 030 796 A1 eine
Aufladeeinrichtung für Verbrennungskraftmaschinen oder
für Brennstoffzellen. Die Aufladeeinrichtung weist einen
Rotationskolben auf, der exzentrisch innerhalb einer Kammer um eine
Welle rotiert. Der Rotationskolben weist Rotationskolbenflächen
auf und bildet mit der ihn umschließenden Kammer eine Expansionskammer
und eine Verdichterkammer der Aufladeeinrichtung. Daher müssen
auf beiden Seiten, also sowohl auf der Seite der Verdichterkammer
als auch auf der Seite der Expansionskammer, jeweils mindestens
zwei Einlässe und zwei Auslässe vorgesehen werden.
Ein Druckunterschied zwischen Einlass und Auslass der Expansionskammer
kann für die Gewinnung von Leistung zum Antrieb des Rotationskolbens
genutzt werden. Diese Leistung kann in der Verdichterkammer zum
Verdichten des verwendeten Gases eingesetzt werden. Zusätzlich
oder alternativ kann die Leistung auch extern zugeführt
beziehungsweise ergänzt werden, beispielsweise mittels
eines Elektromotors. Die beschriebene Aufladeeinrichtung ist insbesondere
für eine Anwendung mit Brennstoffzellen interessant, da
die Abgase solcher Brennstoffzellen systembedingt unter hohem Druck
stehen. Die in dem Abgas gespeicherte Energie kann mittels der Aufladeeinrichtung
zurückgewonnen werden, was beispielsweise mittels eines
herkömmlichen Turboladers prinzipiell nicht möglich
ist.
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Die
DE 2 242 247 sowie
DE 2 060 067 beschreiben
eine Rotationskolbenpumpe beziehungsweise eine Rotationskolbenturbine.
Analog zum Prinzip des Wankelmotors wird hier die Innenkontur der Kammer
als einbogige Trochoide beziehungsweise Epitrochoide festgelegt
und die Außenkontur des Rotationskolbens graphisch hergeleitet.
Aus dieser Vorgehensweise resultiert die Eigenschaft, dass Spitzen des
Kolbens stets exakt auf der Innenkontur der Kammer ablaufen. Allerdings
ist die Außenkontur des Rotationskolbens nicht mathematisch
bestimmbar, woraus sich Probleme, beispielsweise bei der Herstellung,
ergeben können.
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Offenbarung der Erfindung
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Demgegenüber
weist die Rotationskolbenmaschine mit den in Anspruch 1 genannten
Merkmalen den Vorteil auf, dass eine vorteilhafte Außenkontur
des Rotationskolbens verwendet wird, die insbesondere mathematisch
beschreibbar ist. Dabei soll die Außenkontur des Rotationskolbens – im
Querschnitt gesehen – eine zweibogige Hypotrochoide beziehungsweise
eine zweibogige verkürzte Hypozykloide sein. Die Kammer,
die auch als Kolbenkammer bezeichnet werden kann, weist zusätzlich
mindestens einen in die Kammer mündenden Einlass und mindestens
einen ebenfalls in die Kammer mündenden Auslass auf. Durch
den Einlass kann Fluid in die Kammer einströmen, während
es aus dem Auslass aus dieser herausgelangen kann. Da die Außenkontur
des Rotationkolbens in ihrem Verlauf einer zweibogigen Hypotrochoide
beziehungsweise einer zweibogigen verkürzten Hypozykloide
entspricht, ergibt sich ein geringeres Volumen des Rotationskolbens. Der
Rotationskolben weist also stirnseitig eine geringere Fläche
auf, sodass in der Kammer im Vergleich mit anderen Kolbengeometrien
mehr Volumen zur Verfügung steht, welches als Arbeitsvolumen
der Rotationskolbenmaschine genutzt wird. Bei gleichem Bauraum der
Rotationskolbenmaschine wird folglich pro Arbeitszyklus ein größeres
Fluidvolumen bewegt. Zusätzlich entfällt unnötige,
bewegte Masse (Kolbenmasse). Auf diese Weise ist eine kompaktere
und wirtschaftliche Bauweise möglich.
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Die
beschriebene Rotationskolbenmaschine stellt eine 1:2-Rotationskolbenmaschine
beziehungsweise -Kreiskolbenmaschine dar. In der eingangs erwähnten
DE 10 2006 030 796
A1 wird eine 2:3-Rotationskolbenmaschine beschrieben. Bei
einer solchen sind analog zum Wankelmotor drei Umdrehungen der Antriebswelle
erforderlich, damit der Rotationskolben einmal vollständig
rotiert. Bei der erfindungsgemäßen 1:2-Rotationskolben-maschine
sind für eine Kolbenumdrehung jedoch nur zwei Umdrehungen
notwendig. Somit ist die Betriebsdrehzahl erheblich reduziert. Beispielsweise
ist für eine Kolbendrehzahl von 3000 Umdrehungen pro Minute
bei der 2:3-Rotationskolbenmaschine eine Wellendrehzahl von 9000
Umdrehungen pro Minute erforderlich, bei der erfindungsgemäßen
1:2-Rotationskolbenmaschine jedoch nur 6000 Umdrehungen pro Minute.
Dies hat positive Auswirkungen auf die konstruktive Gestaltung der
Rotationskolbenmaschine, da in der Rotationskolben-maschine vorgesehene
Lager für geringere Drehzahlen ausgelegt werden können.
Darüber hinaus ist eine geringere Antriebsleistung erforderlich.
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Bei
Rotationskolbenmaschinen rotiert der Schwerpunkt des Rotationskolbens
exzentrisch, wobei dies mit der Drehzahl der Welle erfolgt und nicht mit
der Drehzahl des Rotationskolbens. Gemäß den vorstehenden
Ausführungen ist aufgrund dieser Tatsache der Rotationskolben
Zentripetalkräften ausgesetzt, deren Betrag proportional
zum Quadrat der Wellendrehzahl ist. Im Vergleich der 2:3-Rotationskolbenmaschine
mit der 1:2-Rotationskolbenmaschine ergibt sich ein Verhältnis
der wirkenden Kräfte von 60002/90002 = 44,4%. Die auftretenden Zentripetalkräfte
können also deutlich reduziert werden, wodurch die Welle
und der Rotationskolben schwächer ausgelegt werden können.
Dies hat zur Folge, dass eine material- und platzsparende Bauweise
der Rotationskolbenmaschine möglich ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die zweibogige Hypotrochoide
durch die Gleichungen x = A (cos(t) + k cos(t))
y = A (sin(t) – k sin(t)) beschrieben
ist, wobei x und y Koordinaten auf der Hypotrochoide, t eine Laufvariabel,
A die Größe und k die Bauchigkeit der Hypotrochoide
bezeichnen, und wobei 0 ≤ t < 2π gilt. Die Außenkontur
des Rotationskolbens ist damit mathematisch definieren. Für
unterschiedliche Werte von t ergeben sich Wertepaare von x und y,
welche jeweils die Position eines Punktes auf der Außenkontur
des Rotationskolbens beschreiben. Über den Wert von A kann
die Größe des Rotationskolbens festgelegt werden.
Der Wert von k bezeichnet die Bauchigkeit der Hypotrochoide, also
insbesondere deren maximale Breite. Für k = 1 ergibt sich für
die Außenkontur des Rotationskolbens lediglich ein Strich,
für k = 0 ein Kreis. Für dazwischen liegende Werte
ergeben sich Außenkonturen, die in ihrer Form einer Ellipse ähneln,
nämlich zweibogige Hypotrochoiden beziehungsweise zweibogige
verkürzte Hypozykloiden. Alternativ zu den beschriebenen Gleichungen
kann die zweibogige Hypotrochoide auch auf weitere Arten beschrieben
werden, insbesondere unter Angabe von Parametergleichungen, welche
den oben stehenden ähneln.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass für die Bauchigkeit
0 < k < 1, vorzugsweise
0,2 ≤ k ≤ 0,4, besonders bevorzugt k = 0,3, gilt.
Je nach Anwendungsfall der Rotationskolbenmaschine kann die Bauchigkeit
des Rotationskolbens entsprechend gewählt werden. Üblicherweise
werden für die Bauchigkeit Werte von 0 bis 1 gewählt,
wobei diese jeweils nicht eingeschlossen sind. Bevorzugt werden Werte,
die größer oder gleich 0,2 und kleiner oder gleich
0,4 sind, verwendet. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Wert
von 0,3 herausgestellt. Generell sind jedoch beliebige Werte für
k zulässig, beispielsweise im Intervall von 0,2 bis 0,8.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Innenkontur der
Kammer – im Querschnitt gesehen – einer Hüllfigur
des Rotationskolbens entspricht. Nach dem Festlegen der Außenkontur
des Rotationskolbens als zweibogige Hypotrochoide wird die Innenkontur
der Kammer auf graphische Weise durch exzentrische Rotation der
Rotationskolbenkontur erzeugt, wobei analog zum Prinzip des Wankelmotors
eine Abrollbewegung zweier Kreise, allerdings im Verhältnis
von 1:2, zugrunde gelegt wird. Die Innenkontur der Kammer entspricht
damit der Hüllfigur des Rotationskolbens. Im Gegensatz
zu dem Prinzip des Wankelmotors verschieben sich bei einer Rotation
des Rotationskolbens die Berührungspunkte zu der Kammer
auf den eher runden Spitzen des Rotationskolbens. Analog zur Erzeugung
der Innenkontur der Kammer als Hüllfigur des Rotationskolbens
sind selbstverständlich auch andere geeignete Vorgehensweisen
möglich.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Hüllfigur
eine nach innen weisende Spitze aufweist. Wird die Innenkontur der
Kammer als Hüllfigur des Rotationskolbens erzeugt, so weist
sie eine einzelne, nach innen weisende Spitze auf. Bei der erfindungsgemäßen
Rotationskolbenmaschine liegt der Rotationskolben stets an dieser
Spitze an, wodurch sich, zumindest theoretisch eine permanente Trennung
der ersten Teilkammer von der zweiten Teilkammer ergibt. Dies ist
beim Prinzip des Wankelmotors nicht der Fall. Die Rotationskolbenmaschine zeichnet
sich also dadurch aus, dass der Rotationskolben bei einer Drehung
stets die nach innen weisende Spitze der Hüllfigur berührt
und damit eine Trennung der beiden Teilkammern voneinander gewährleistet.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass ein Einlass der ersten
Teilkammer und ein Auslass der zweiten Teilkammer oder der Einlass
der zweiten Teilkammer und der Auslass der ersten Teilkammer zugeordnet
sind. Das Gehäuse der Rotatationskolbenmaschine weist also
sowohl den Einlass als auch den Auslass auf. Dabei ist es vorgesehen, dass
der Einlass mit der ersten Teilkammer und der Auslass mit der zweiten
Teilkammer in Fluidverbindung stehen oder alternativ der Einlass
mit der zweiten Teilkammer und der Auslass mit der ersten Teilkammer.
Durch den Einlass kann Fluid in die Kammer gelangen und durch den
Auslass wieder aus dieser heraus. Dabei hängt es von der
Betriebsart der Rotationskolbenmaschine ab, ob der Fluiddruck am Einlass
oder am Auslass höher ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Einlass mindestens
ein Einlassventil und/oder der Auslass mindestens ein Auslassventil aufweist.
Sowohl das Einlassventil als auch das Auslassventil können
steuerbar sein, insbesondere von einer Steuer-/Regelungseinrichtung
der Rotationskolbenmaschine. Über das Einlassventil beziehungsweise
das Auslassventil kann gezielt Fluid in die Kammer der Rotationskolbenmachine
ein- beziehungsweise aus dieser ausgebracht werden. Bevorzugt wird
das Auslassventil geöffnet, sobald ein bestimmter Druck
in der dem Auslass zugeordneten Teilkammer erreicht ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Kammer im Wesentlichen
zylindrisch ist. Das bedeutet, dass die Kammer zwei im Wesentlichen
parallele Flächen aufweist, die eine Grund- beziehungsweise
Deckfläche bilden, sowie eine Mantelfläche, die
von parallelen Geraden gebildet wird. Diese parallelen Geraden,
die die Mantelfläche bilden, entsprechen dabei der Innenkontur
der Kammer. Demzufolge kann auch der Rotationskolben im Wesentlichen
zylindrisch sein.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Einlass und/oder
der Auslass an einer Umfangsfläche der Kammer angeordnet
sind. Ist die Kammer zylindrisch ausgebildet, so entspricht die Umfangsfläche
der Mantelfläche der Kammer. Eine solche Anordnung von
Einlass und/oder Auslass hat den Vorteil, dass keine Öffnungen
in der Grund- beziehungsweise Deckfläche notwendig sind,
was Dichtungsprobleme verursachen könnte.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht eine Verwendung der Rotationskolbenmaschine
als Kompressor, Vakuumerzeuger oder Pumpe, insbesondere für
Gase oder Flüssigkeiten, oder zur Erzeugung von mechanischer
Energie aus Überdruck aufweisenden Gasen oder Flüssigkeiten
vor. Die Rotationskolbenmaschine kann demzufolge zur Herstellung
eines höheren Drucks oder eines niedrigeren Drucks – im
Vergleich zu einem Referenzdruck – verwendet werden. Ebenso
kann sie zur Förderung von Fluiden, beispielsweise Gasen
oder Flüssigkeiten, eingesetzt werden. Auch eine Erzeugung
von mechanischer Energie aus Überdruck aufweisenden Gasen
oder Flüssigkeiten ist möglich. Dies schließt
insbesondere die Verwendung als Brennkraftmaschine ein, wobei durch
die Verbrennung von Kraftstoff ein Überdruck in der Kammer
der Rotationskolbenmaschine erzeugt und diese dadurch angetrieben
wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch mindestens
eine Dichtung, welche zwischen einer Wand der Kammer und dem Rotationskolben
vorgesehen ist, um die Teilkammern gegeneinander abzudichten. Obwohl
durch die geometrische Ausgestaltung des Rotationskolbens sowie der
Kammer eine theoretisch dichte Trennung zwischen den Teilkammern
vorliegt, kann es bei einer Realisierung der Rotationskolbenmaschine
notwendig sein, eine zusätzliche Dichtung vorzusehen. Diese
ist zwischen der Wand der Kammer und dem Rotationskolben anzuordnen.
Auf diese Weise kann eine verbesserte Abdichtung zwischen den Teilkammern
erreicht werden. Die Dichtung kann an der Wand der Kammer und/oder
an dem Rotationskolben befestigt sein. Beispielsweise kann die Dichtung grundflächenseitig
beziehungsweise deckflächenseitig an der Kammer vorgesehen
sein. Alternativ oder zusätzlich ist die Dichtung jedoch
auch an der Umfangsfläche der Kammer beziehungsweis an
Spitzen des Rotationskolbens anordenbar.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Aufladeeinrichtung, insbesondere
für eine Brennkraftmaschine oder eine Brennstoffzellenanordnung,
mit mindestens einer Rotationskolbenmaschine, insbesondere gemäß den
vorstehenden Ausführungen, wobei die Rotationskolbenmaschine über
ein Gehäuse verfügt, das eine Kammer aufweist,
in welcher mindestens ein Rotationskolben exzentrisch drehbar gelagert
ist, der die Kammer in eine erste Teilkammer und eine zweite Teilkammer
aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass die Außenkontur des
Rotationskolbens – im Querschnitt gesehen – eine
zweibogige Hypotrochoide ist. Mittels der vorstehend bereits beschriebenen Rotationskolbenmaschine
soll also die Aufladeeinrichtung realisiert werden. Die Rotationskolbenmaschine
weist das Gehäuse auf, in welcher die Kammer vorgesehen
ist. In der Kammer ist der Rotationskolben gelagert, wodurch die
Kammer in die erste und die zweite Teilkammer aufgeteilt ist. Der
Rotationskolben trennt also die erste von der zweiten Teilkammer
ab. Die Aufladeeinrichtung kann beispielsweise im Kraftfahrzeugbereich
eingesetzt werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass lediglich eine Rotationskolbenmaschine
vorgesehen ist, wobei die erste Teilkammer als Expander und die zweite
Teilkammer als Verdichter dient. Das bedeutet, dass jeder Teilkammer
sowohl ein Einlass als auch ein Auslass zugeordnet sein muss. In
die erste Teilkammer werden durch den ihr zugeordneten Einlass unter
Druck stehende Abgase, beispielsweise der Brennkraftmaschine oder
der Brennstoffzellenanordnung, zugeführt, wodurch der Rotationskolben
in Bewegung gesetzt wird. Durch diese Bewegung wird in der zweiten
Teilkammer befindliches Fluid, insbesondere Frischluft, verdichtet
und durch den Auslass, der der zweiten Teilkammer zugeordnet ist, unter
höherem Druck ausgestoßen. In der ersten Teilkammer
wird also Abgas entspannt, während in der zweiten Teilkammer
Frischluft auf ein höheres Druckniveau gebracht wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mindestens zwei Rotationskolben über
eine gemeinsame Welle miteinander wirkverbunden sind, wobei einer
der Rotationskolben einem Verdichter und ein weiterer einem Expander
zugeordnet ist. Eine solche Anordnung mit mehreren Rotationskolben – die
beispielsweise mehreren Rotationskolbenmaschinen zugeordnet sind – ist
generell der vorstehend beschriebenen Aufladeeinrichtung mit lediglich einer
Rotationskolbenmaschine (und nur einem Rotationskolben) vorzuziehen,
da aufgrund des exzentrisch drehbar gelagerten Rotationskolbens
Ausgleichsmassen auf der Welle notwendig werden, um die durch den
Rotationskolben verursachte Unwucht auszugleichen. Dies ist bei
der Verwendung mehrerer Rotationskolben beziehungsweise Rotationskolbenmaschinen
nicht notwendig, da die Rotationskolben in diesem Fall derart zueinander
angeordnet werden können, dass sich die Unwuchten der Rotationskolben
gegenseitig aufheben. Auf diese Weise kann die Belastung der gemeinsamen
Welle vermindert werden. Beispielsweise kann die Ausfürhungs derart
erfolgen, dass die Rotationskolben mindestens zweier Rotationskolbenmaschinen über
eine gemeinsame Welle miteinander wirkverbunden sind, wobei eine
der Rotationskolbenmaschinen als Verdichter und eine weitere als
Expander dient. Jede der Rotationskolbenmaschinen weist jeweils
den Einlass und den Auslass auf. Durch die Verwendung des Rotationskolbens
mit der Außenkontur, die eine zweibogige Hypotrochoide
ist, sind pro Rotationskolbenmaschine beziehungsweise pro Rotationskolben
lediglich ein Einlass und ein Auslass notwendig. Bei alternativen
Ansätzen, beispielsweise mit einem dreibogigen Rotationskolben,
sind doppelt so viele Ein- und Auslässe notwendig, was
deren Konstruktion aufwändig macht. Ebenso folgt automatisch,
dass bei einer verringerten Anzahl von Ein- und Auslässen
auch weniger Schließorgane, beispielsweise Ein-/Auslassventile
erforderlich sind.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Rotationskolbenmaschine
als Expander oder Verdichter vorgesehen ist und über die
Welle mit einem Verdichter beziehungsweise Expander anderer Bauart
wirkverbunden ist. In dieser Ausführungsform ist demnach
lediglich eine Rotationskolbenmaschine vorgesehen, die über
die Welle einen Verdichter antreibt oder von einem Expander angetrieben wird,
die nicht als Rotationskolbenmaschinen ausgebildet sind. Beispielsweise
können die Verdichter und Expander anderer Bauart Radial-
oder Axialmaschinen sein. Auch Kolbenverdichter können
eingesetzt werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die mindestens zwei
Rotationskolben so auf der Welle angeordnet sind, dass sich ihre
Schwerpunkte gegenüberliegen und/oder denselben Abstand
zu der Welle aufweisen. Die Rotationskolben sind dabei beispielsweise
den mindestens zwei Rotationskolbenmaschinen zugeordnet. Eine solche
Anordnung bedeutet insbesondere, dass der gemeinsame Schwerpunkt
der Rotationskolben in der Rotationsachse liegt. Somit gleichen
sich die durch die Rotationskolben verursachten Zentripetalkräfte
aus, womit Durchbiegung und mechanische Belastung der Welle vergleichsweise
gering ausfallen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen den Rotationskolben
mindestens eine Lagerstelle vorgesehen ist. Auf diese Weise kann
zusätzlich die Belastung beziehungsweise Durchbiegung der
Welle verringert werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert,
ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Es zeigen:
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1a eine
Aufladeeinrichtung mit zwei Rotationskolbenmaschinen, wobei eine
der Rotationskolbenmaschinen als Verdichter und eine weitere als Expander
dient, und wobei der Verdichter vordergründig dargestellt
ist,
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1b die
bekannte Aufladeeinrichtung, wobei der Expander vordergründig
gezeigt ist,
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2 eine
Darstellung zur Verdeutlichung der Erzeugung einer Hüllfigur
einer Kammer der Rotationskolbenmaschine,
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3a einen
Bewegungsablauf der als Verdichter verwendeten Rotationskolbenmaschine
der Aufladeeinrichtung, und
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3b einen
Bewegungsablauf der als Expander verwendeten Rotationskolbenmaschine.
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Die 1a und 1b zeigen
eine Aufladeeinrichtung 1, welche eine erste Rotationskolbenmaschine 2,
eine zweite Rotationskolbenmaschine 3 und einen Lagerbereich 4 aufweist.
Die Rotationskolbenmaschinen 2 und 3 weisen jeweils
Gehäuse 5 und 6 auf, sowie Rotationskolben 7 und 8,
welche exzentrisch auf einer gemeinsamen Welle 9 gelagert sind.
Die 1a zeigt dabei eine Ansicht der Aufladeeinrichtung 1,
in welcher die erste Rotationskolbenmaschine 2 vordergründig
dargestellt ist, während in der 1b dieselbe
Aufladeeinrichtung 1 gezeigt ist, wobei jedoch die zweite
Rotationskolbenmaschine 3 vordergründig liegt.
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Die
Welle 9 weist im Bereich des ersten Rotationskolbens 7 sowie
des zweiten Rotationskolbens 8 jeweils eine Außenzahnung 10 auf,
welche jeweils mit einer Innenzahnung 11 der Rotationskolben 7 und 8 in
Eingriff steht. Nicht dargestellt sind hier Einlass 12 und
Auslass 13 der ersten Rotationskolbenmaschine 2 und
Einlass 14 und Auslass 15 der zweiten Rotationskolbenmaschine 3.
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Die
Aufladeeinrichtung 1 ist also mit zwei Rotationskolbenmaschinen 2 und 3 realisiert.
Alternativ ist theoretisch auch eine Lösung mit lediglich
einer Rotationskolbenmaschine 2 denkbar. Diese weist in diesem
Fall sowohl die Einlässe 12 und 14 als
auch die Auslässe 13 und 15 auf. Die
erste Rotationskolbenmaschine 2 wird in dem dargestellten
Beispiel als Verdichter und die zweite Rotationskolbenmaschine 3 als
Expander verwendet. Das bedeutet, dass unter Druck stehendes Fluid
durch den Einlass 14 in die zweite Rotationskolbenmaschine 3 gelangt,
in dieser entspannt wird und durch den Auslass 15 wieder
aus der Aufladeeinrichtung 1 beziehungsweise der zweiten
Rotationskolbenmaschine 3 herausgelangt. Durch das Expandieren
beziehungsweise Entspannen des Fluids wird Energie frei, welche
zum Antrieb der ersten Rotationskolbenmaschine 2 verwendet wird.
Diese saugt durch den Einlass 12 ein weiteres Fluid, insbesondere
Frischluft, an, verdichtet dieses und stößt es
durch den Auslass 13 auf einem höheren Druckniveau
wieder aus. Die Aufladeeinrichtung 1 kann insbesondere
als Lader für einer Brennkraftmaschine oder eine Brennstoffzelle
(beide nicht dargestellt) verwendet werden.
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Der
erste Rotationskolben ist in der Kammer 16 angeordnet,
welche in dem ersten Gehäuse 5 ausgebildet ist,
während der zweite Rotationskolben 8 sich in der
Kammer 17 befindet, die in dem zweiten Gehäuse 6 vorliegt.
Der erste Rotationskolben 7 trennt die Kammer 16 in
eine erste Teilkammer 18 und eine zweite Teilkammer 19 auf,
während der zweite Rotationskolben 8 die Kammer 17 in
die erste Teilkammer 20 und die zweite Teilkammer 21 aufteilt. Beide
Rotationskolbenmaschinen 2 und 3 realisieren 1:2-Rotationskolbenmaschinen.
Das bedeutet, dass für eine Umdrehung des Rotationskolbens 7 beziehungsweise 8 zwei
Umdrehungen der Welle 9 erforderlich sind.
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In
den Figuren 1a und 1b ist
erkennbar, dass die Kammern 16 und 17 im Wesentlichen
zylinderförmig sind. Eine Außenkontur 22 der Rotationskolben 7 und 8 entspricht – im
Querschnitt gesehen – einer zweibogigen Hypotrochoide beziehungsweise
einer zweibogigen verkürzten Hypozykloide. Diese zweibogige
Hypotrochoide wird durch die Gleichungen x =
A (cos(t) + k cos(t))
y = A (sin(t) – k
sin(t)) beschrieben, wobei x und y Koordinaten auf der Hypotrochoide,
t eine Laufvariabel, A die Größe und k die Bauchigkeit
der Hypotrochoide bezeichnen. Für die Laufvariable t gilt
0 ≤ t < 2π.
Für die abgebildeten Rotationskolben 7 und 8 wurde
beispielhaft eine Bauchigkeit k = 0,3 gewählt. Für
eine solche Geometrie ist es möglich, im Vergleich zum
Stand der Technik relativ große Einlässe 12 und 14 beziehungsweise Auslässe 13 und 15 zu
realisieren. Damit ist gewährleistet, dass ihre Querschnitte
bezogen auf die durch die Aufladeeinrichtung 1 strömenden
Fluidmassenströme ausreichend dimensioniert sind. Bei den
aus dem Stand der Technik bekannten Aufladeeinrichtungen muss analog
zum Wankelmotor auf Dichtungen an Stirnseiten des Rotationskolbens
zurückgegriffen werden. Daher müssen die dort
vorgesehenen Ein- beziehungsweise Auslässe auf einer Umfangsfläche der
Kammern vorgesehen werden, woraus sich aufgrund der erforderlichen Öffnungs-
und Schließzeiten vergleichsweise kleine Ein-/Auslässe
ergeben.
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Eine
Innenkontur 23 der Kammern 16 und 17 kann
beispielsweise erzeugt werden, indem die Rotationskolben 7 und 8 auf
der Welle 9 rotieren. Auf diese Weise ergibt sich die Innenkontur 23 als
Hüllfigur 24 der Rotationskolben 7 beziehungsweise 8. Diese
weist einen nach innen ragende Spitze 25 auf, die stets
mit der Außenkontur 22 der Rotationskolben 7 beziehungsweise 8 in
Berührkontakt steht.
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Die 2 zeigt
die Vorgehensweise bei der Erzeugung der Innenkontur 23 anhand
der Kammer 16 der ersten Rotationskolbenmaschine 2.
Erkennbar ist in dieser Schnittdarstellung, dass der erste Rotationskolben 7 exzentrisch
um die Welle 9 gelagert ist. Dabei weist der erste Rotationskolben 7 eine
Innenzahnung 11 in einer Ausnehmung 26 mit kreisrundem
Querschnitt auf, wobei diese Ausnehmung einen doppelt so großen
Durchmesser hat, wie die Welle 9. Vereinfachend kann die
Welle 9 durch einen kleinen Kreis 27 und die Ausnehmung 26 durch
einen großen Kreis 28 dargestellt werden. Mittels
einer Abrollbewegung des großen Kreises 28 auf
dem kleinen Kreis 27 entsteht die Hüllfigur 24,
welche die Innenkontur 23 der Kammer 16 definiert.
Der Rotationskolben 7 legt dabei innerhalb der Kammer 16 eine
vollständige Umdrehung zurück. Der große
Kreis 28 ist dabei fest mit dem Rotationskolben 7 verbunden
und bewegt diesen sozusagen mit. Für verschiedene Stationen
des Rotationskolbens 7 beziehungsweise des kleinen Kreises 27 bezüglich
des großen Kreises 28 ergeben die sich in 2 dargestellten
Positionen und somit nach und nach die Hüllfigur 24.
Dabei ist stets das eine Ende des Rotationskolbens 7 mit „A” und
das andere mit „B” bezeichnet, um eine bessere Orientierung
zu ermöglichen.
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Die 3a und 3b verdeutlichen
den Ablauf der Aufladeeinrichtung 1, wobei die 3a die
verschiedenen Zustände der ersten Rotationskolbenmaschine 2 und
die 3b die verschiedenen Zustände der zweiten
Rotationsmaschine 3 zeigt, die mit der ersten Rotationsmaschine 2 über
die gemeinsame Welle 9 verbunden ist. Zur besseren Orientierung
sind auch hier die Rotationskolben beziehungsweise 8 jeweils
an ihren Enden mit „A” und „B” bezeichnet.
Angedeutet sind hier für die erste Rotationskolbenmaschine 2 der
Einlass 12 sowie der Auslass 13 und für
die zweite Rotationskolbenmaschine 3 der Einlass 14 und
der Auslass 15. Die Drehrichtung der Welle 9 ist
durch den Pfeil 29 und die Drehrichtung der Rotationskolben 7 und 8 durch
die Pfeile 30 angedeutet. Wie bereits vorstehend angedeutet, dient
die erste Rotationskolbenmaschine 2 als Verdichter, während
die zweite Rotationskolbenmaschine 3 als Expander arbeitet.
Durch den Einlass 14 strömt also unter Druck stehendes
Fluid in die erste Teilkammer 20 ein und versetzt den Rotationskolben 8 in
Drehbewegung. Dieser liegt mit seinen Enden „A” und „B” an
der Innenkontur 23 der Kammer 17 an. Daher versetzt
er die Welle 9 in Drehbewegung und treibt damit die erste
Rotationskolbenmaschine 2 an. Im weiteren Verlauf ist in 3b erkennbar,
dass die erste Teilkammer 20 an Volumen gewinnt, bis eine Stellung
des Rotationskolbens 8 erreicht ist, ab welcher ein Ausstoßen
des Fluids aus dem Auslass 15 erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt
hat das Fluid die in ihm gespeicherte Energie abgegeben und wird
durch den Auslass 15 aus der Kammer 17 ausgeschoben.
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Durch
das Antreiben der Welle 9 durch die zweite Rotationskolbenmaschine 3 wird
der Rotationskolben 7 der ersten Rotationskolbenmaschine 2 in
Bewegung gesetzt. In dem links oben dargestellten Zustand in der 3a umfasst
die erste Teilkammer 18 lediglich ein geringes Volumen.
Durch die Drehbewegung des Rotationskolbens 7 vergrößert
sich dieses Volumen, wie in den nachfolgenden Schritten dargestellt.
Dabei wird Fluid durch den Einlass 12 angesaugt. Ab dem
links unten dargestellten Zustand steht die erste Teilkammer 18 nicht
mehr in Fluidkontakt mit dem Einlass 12. Ebenso ist erkennbar,
dass sich nachfolgend dieses Zustands das Volumen der ersten Teilkammer 18 verringert.
Das darin befindliche Fluid wird somit komprimiert. Das komprimierte Fluid
kann durch den Auslass 13 aus der Aufladeeinrichtung 1 herausgelangen.
Dabei kann in dem Auslass 13 beispielsweise ein Auslassventil
(nicht dargestellt) vorgesehen sein, welches erst bei Erreichen
eines bestimmten Drucks in der ersten Teilkammer 18 öffnet.
Aus den 3a und 3b wird
deutlich, dass die Einlässe 12 und 14 und
die Auslässe 13 und 15 an einer Umfangsfläche 31 der
Kammern 16 und 17 angeordnet sind, wobei die Umfangsfläche 31 der Innenkontur 23 folgt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006030796
A1 [0003, 0006]
- - DE 2242247 [0004]
- - DE 2060067 [0004]