-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung
von Informationen über
den Aggregatzustand und/oder die Temperatur einer Reduktionsmittellösung in
einem einer Brennkraftmaschine zugeordneten Reduktionsmitteltank.
-
Stand der Technik
-
Es
sind Verfahren und Vorrichtungen zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
insbesondere bei Kraftfahrzeugen bekannt, in deren Abgasbereich ein
SCR-Katalysator
(Selective Catalytic Reduction) angeordnet ist, der die im Abgas
der Brennkraftmaschine enthaltenen Stickoxide (NOx) in Gegenwart eines
Reduktionsmittels zu Stickstoff reduziert. Hierdurch kann der Anteil
von Stickoxiden im Abgas erheblich vermindert werden. Für den Ablauf
der Reaktion wird Ammoniak (NH3) benötigt, das
dem Abgas zugemischt wird. Als Reaktionsmittel werden daher NH3 bzw. NH3-abspaltende
Reagenzien eingesetzt. In der Regel wird hierfür eine wässrige Harbstofflösung (Harnstoff-Wasserlösung) verwendet,
die vor dem SCR-Katalysator in den Abgasstrang mit Hilfe einer Dosiereinrichtung
eingespritzt wird. Aus dieser Lösung
bildet sich NH3, das als Reduktionsmittel wirkt.
Zur Bevorratung der Harnstofflösung
ist ein Reduktionsmitteltank vorgesehen.
-
Die
in DIN-Normen definierte Harnstoff-Wasserlösung hat die Eigenschaft, bei –11°C einzufrieren.
Daher ist es insbesondere in automobilen Anwendungen erforderlich,
im Reduktionsmitteltank eine Heizung zum Auftauen der Harnstoffwasserlösung vorzusehen.
Im Fall von gefrorener Reduktionsmittellösung bewirkt die Heizung ein
zumindest partielles Auftauen der Harnstoff-Wasserlösung, sodass flüssige Harnstoff-Wasserlösung für die Abgasnachbehandlung
bereitgestellt werden kann. In der Regel ist weiterhin ein Temperatursensor
vorgesehen, der die Temperatur der Harnstoff-Wasserlösung erfassen kann.
Die erfassten Temperaturwerte werden zur Heizerregelung genutzt.
Zudem kann mittels des Temperatursensors und der erfassten Temperatur eine
Dosierbereitschaft der Harnstoff-Wasserlösung angezeigt werden, da bei
definierter Harnstoff-Wasserlösung deren
Gefrierpunkt bekannt ist und daher von der Temperatur auf den Aggregatzustand
der Lösung,
also flüssig
oder fest, geschlossen werden kann.
-
Zur
Erfassung des Füllstands
der Harnstoff-Wasserlösung
im Reduktionsmitteltank ist ein Füllstandssensor vorgesehen,
beispielsweise ein kapazitiver, ultraschallbasierter oder laserbasierter
Füllstandssensor.
Der Füllstandssensor
kann je nach Ausgestaltung mit dem Medium in Kontakt stehen oder
auf einem berührungslosen
Prinzip basieren. Bei Füllstandssensoren,
die mit dem Medium bzw. der Harnstoff-Wasserlösung in Kontakt stehen, kann der
Füllstandssensor
mit einem Temperatursensor kombiniert sein.
-
Aufgrund
des flüssigen
Aggregatzustands der Harnstoff-Wasserlösung kommt es bei automobilen
Anwendungen zu Schwappbewegungen der Harnstoff-Wasserlösung im Reduktionsmitteltank. Diese
Schwappbewegungen sind bei der Erfassung des Füllstands zu berücksichtigen.
Dies gilt sowohl für
Sensoren mit Medienkontakt als auch für berührungslose Sensoren. Zur Berücksichtigung
der Schwappbewegungen kann beispielsweise ein Algorithmus zur Eliminierung
der durch die Schwappbewegungen bedingten Schwankungen des Füllstandes
vorgesehen sein. Beispielsweise kann hierfür dem Füllstandssensor ein Tiefpass
zugeordnet sein, der die Füllstandschwankungen
aufgrund der Schwappbewegungen herausmittelt. Weiterhin kann ein
Algorithmus vorgesehen sein, beispielsweise ein Hoch- oder Bandpass,
der die Schwappbewegungen des Mediums erkennt und quantifiziert
und auf diese Weise die Schwappbewegungen bei der Füllstanderfassung
berücksichtigen
kann.
-
Die
Erfindung stellt sich die Aufgabe, das Verfahren zum Betrieb eines
SCR-Katalysators
zu verbessern und insbesondere den sensorischen Aufwand eines Reduktionsmitteltanks
zu verringern. Weiterhin soll die bereits vorhandene Sensorik eines Reduktionsmitteltanks
optimal ausgenutzt und beispielsweise im Hinblick auf eine Plausibilisierung
von sensorischen Komponenten ausgenutzt werden.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vorteile der Erfindung
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Bereitstellung von Informationen über den
Aggregatzustand und/oder die Temperatur einer Reduktionsmittellösung gelöst, wie
es im Anspruch 1 beschrieben ist. Bevorzugte Ausgestaltungen dieses
Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zur Bereitstellung von Informationen über den Aggregatzustand und/oder
die Temperatur einer Reduktionsmittellösung, insbesondere einer Harnstoff-Wasserlösung, in
einem einer Brennkraftmaschine zugeordneten Reduktionsmitteltank.
Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass durch Auswertung von Informationen zu Schwappbewegungen
der Reduktionsmittellösung
im Reduktionsmitteltank Rückschlüsse auf
den Aggregatzustand der Reduktionsmittellösung gezogen werden können. Bei
bekannter bzw. definierter Zusammensetzung der Reduktionsmittellösung, also
beispielsweise einer normierten Harnstoff-Wasserlösung, ist
deren Gefrierpunkt bekannt, sodass von dem Aggregatzustand indirekt
auf die Temperatur der Reduktionsmittellösung geschlossen werden kann
und zwar insoweit, dass die Temperatur oberhalb oder unterhalb des
Gefrierpunktes liegt.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die bereitgestellten Informationen über den Aggregatzustand und/oder
die Temperatur der Reduktionsmittellösung genutzt, um eine Dosierbereitschaft
der Reduktionsmittellösung
anzuzeigen. Sobald Schwappbewegungen detektierbar sind, lässt sich
auf flüssiges
Reduktionsmittel schließen,
sodass dann die Dosierbereitschaft gegeben ist.
-
Die
erfindungsgemäß bereitgestellte
Information kann gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens dazu genutzt
werden, eine Reduktionsmitteltankheizung zu steuern. Diese Steuerung
kann in der Weise realisiert sein, dass die Tankheizung angeschaltet
wird sobald oder solange keine Schwappbewegungen der Reduktionsmittellösung erfassbar
sind. Sobald Schwappbewegungen detektierbar werden, kann die Reduktionsmitteltankheizung
abgeschaltet werden. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Schwappbewegungen
des Mediums eine vorgebbare Amplitude aufweisen müssen, bevor
die Reduktionsmitteltankheizung abgeschaltet wird. Hierdurch kann
sichergestellt werden, dass eine Abschaltung erst erfolgt, wenn
die Harnstoff-Wasserlösung
vollständig
und nicht nur partiell aufgetaut ist. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hat den erheblichen Vorteil, dass auf einen Temperatursensor gegebenenfalls
vollständig
verzichtet werden kann. Die Steuerung der Reduktionsmitteltankheizung
kann vollständig
anhand einer Auswertung von Informationen über Schwappbewegungen der Reduktionsmittellösung bzw. über den
Aggregatzustand erfolgen. Hierdurch ist eine erhebliche Kostenersparnis
möglich.
Dieses Verfahren kann unabhängig
von dem tatsächlichen
Gefrierpunkt des Reduktionsmittels durchgeführt werden, also beispielsweise
auch mit einer Lösung,
die einen anderen Gefrierpunkt als –11° aufweist oder mit einer Lösung, deren
Gefrierpunkt nicht bekannt ist.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann zusätzlich
zur Steuerung der Reduktionsmitteltankheizung überprüft werden, ob die Heizung funktionsfähig ist.
Insbesondere durch Erfassung der Anzahl der Heizvorgänge oder
der Dauer des Heizvorganges, bis Schwappbewegungen detektierbar
werden, können
Rückschlüsse darauf
gezogen werden, ob die Heizung möglicherweise
defekt ist. Beispielsweise kann eine Zyklusanzahl von Heizvorgängen vorgegeben
werden, die bei funktionierender Heizung ausreichend sind, um flüssiges Reduktionsmittel
bereitzustellen. Sofern diese Zyklusanzahl oder in vergleichbarer
Weise eine vorgebbare Heizdauer überschritten
wird, ohne dass Schwappbewegungen detektierbar werden, kann darauf
geschlossen werden, dass die Heizung defekt ist.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei nicht feststellbaren Schwappbewegungen auf eine Temperatur
unterhalb des Gefrierpunktes der Reduktionsmittellösung geschlossen.
Das heißt,
dass bei einer Harnstoff-Wasserlösung
als Reduktionsmittellösung,
die beispielsweise einen Gefrierpunkt von –11°C aufweist, bei nicht vorhandenen
Schwappbewegungen auf eine Temperatur von –11°C oder weniger geschlossen wird.
Bei detektierbaren Schwappbewegungen ist auf eine Temperatur der
Harnstoff-Wasserlösung
oberhalb von –11°C zu schließen.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die bereitgestellten Informationen über die Temperatur der Reduktionsmittellösung zur
Plausibilisierung eines im Reduktionsmitteltank verbauten Temperatursensors
eingesetzt. Nach den Vorschriften der On-Board-Diagnose (OBD) muss nämlich ein Temperatursensor
im Reduktionsmitteltank als abgasrelevante Komponente überwacht
werden. Eine Plausibilisierung des Temperatursensors im Reduktionsmitteltank
beispielsweise anhand eines Abgleichs mit der Umgebungstemperatur
ist aufgrund der hohen Wärmekapazität des befüllten Tanks
derzeit nicht mit der gewünschten
Genauigkeit möglich.
Zur Plausibilisierung ist es aus dem Stand der Technik bekannt,
einen zweiten Temperatursensor vorzusehen, mit dessen Hilfe der
erste Temperatursensor überprüft werden
kann. Die Verbauung eines zweiten Temperatursensors ist jedoch sehr
kostenaufwendig. Demgegenüber
ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
eine Plausibilisierung eines Temperatursensors im Reduktionsmitteltank
unter Verzicht auf einen zweiten Temperatursensor anhand einer Auswertung
von Informationen zu Schwappbewegungen der Reduktionsmittellösung, sofern
der Gefrierpunkt der Reduktionsmittellösung bekannt ist. Hierbei wird ausgenutzt,
dass bei nicht vorhandenen Schwappbewegungen einer Reduktionsmittellösung, die
einen Gefrierpunkt von beispielsweise –11°C aufweist, die Temperatur der
Reduktionsmittellösung
bei cirka –11°C oder darunter
liegen muss. Wenn also erfindungsgemäß keine Schwappbewegungen detektiert werden
und die von dem Temperatursensor angezeigte Temperatur nicht cirka –11°C oder weniger
anzeigt, kann darauf geschlossen werden, dass die Temperaturanzeige
nicht korrekt ist und ein Fehler vorliegt. In entsprechender Weise
kann auf einen Fehler des Temperatursensors geschlossen werden, wenn
zwar Schwappbewegungen detektierbar sind, aber nicht eine Temperatur
oberhalb vom –11°C angezeigt
wird. Gegebenenfalls kann ein Eintrag im Fehlerspeicher des Kraftfahrzeugs
vorgenommen werden und/oder eine Kontrollleuchte angesteuert werden.
Somit ist es erfindungsgemäß möglich, mit der
vorhandenen Sensorik eine Plausibilisierung des Temperatursensors
vorzunehmen.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
aus den erfindungsgemäß bereitgestellten Informationen über den
Aggregatzustand der Reduktionsmittellösung im Vergleich mit davon
unabhängig erfassten
Informationen über
die Temperatur der Reduktionsmittellösung, beispielsweise durch
einen Temperatursensor im eigentlichen Sinne, Rückschlüsse auf die Konzentration und/oder
die Qualität der
Reduktionsmittellösung
gezogen. Dieser Aspekt der Erfindung beruht darauf, dass die Qualität und/oder
die Konzentration der Reduktionsmittellösung, also insbesondere einer
Harnstoff-Wasserlösung,
deren Gefrierpunkt bzw. deren Gefriertemperatur bestimmt oder beeinflusst.
Wenn die Konzentration der Lösung
oder deren Qualität
von vorgegebenen Normwerten abweicht, weicht im Allgemeinen auch
der tatsächliche
Gefrierpunkt der Lösung
von dem angenommenen Gefrierpunkt der Lösung ab. Erfindungsgemäß wird daher
eine unabhängige
Temperaturinformation über
die Reduktionsmittellösung mit
dem anhand der Schwappbewegungen erfassbaren Aggregatzustand der
Reduktionsmittellösung
abgeglichen und überprüft, ob bei
der tatsächlich
vorhandenen Temperatur der Lösung
der zu erwartende Aggregatzustand gegeben ist oder nicht. Beispielsweise
ist davon auszugehen, dass eine Reduktionsmittellösung, die
bei einer tatsächlichen
Temperatur der Lösung
von 0°C
nicht mehr schwappt, d. h. also, sich im festen Aggregatzustand
befindet, im Vergleich mit der Norm eine zu niedrige Harnstoff-Konzentration aufweist.
Dieses Verfahren ist insbesondere dann mit Vorteil einsetzbar, wenn
sich das System bzw. die Reduktionsmittellösung nahe des Gefrierpunktes
befindet.
-
In
bevorzugter Weise werden die Informationen zu Schwappbewegungen
der Reduktionsmittellösung
durch Auswertung von Daten wenigstens eines Füllstandssensors, beispielsweise
eines Ultraschallsensors oder eines kapazitiven Sensors, gewonnen.
Dies hat den Vorteil, dass ein ohnehin im Reduktionsmitteltank verbauter
Füllstandssensor
zu Zwecken des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgenutzt werden kann. Es sind also keine weiteren konstruktiven
Elemente oder Bauteile zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich, sodass das erfindungsgemäße Verfahren eine optimale Ausnutzung
vorhandener Komponenten ermöglicht und
somit der Kostenreduktion dient. Erfindungsgemäß können sowohl Füllstandssensoren
mit Medienkontakt als auch berührungslose
Füllstandssensoren verwendet
werden. Mit besonderem Vorteil können kapazitive
Sensoren, die eine gefrorene Harnstoff-Wasserlösung zusätzlich auch anhand eines Sprunges
von εr erkennen können, eingesetzt werden.
-
Die
Erfindung umfasst weiterhin ein Computerprogramm, das alle Schritte
des beschriebenen Verfahrens ausführen kann, wenn es auf einem
Rechengerät
oder einem Steuergerät,
beispielsweise dem Steuergerät
der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, abläuft. Schließlich umfasst die Erfindung
ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren
Träger
gespeichert ist, zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wenn das Programm auf einem Rechengerät oder einem Steuergerät ausgeführt wird. Dieses
Computerprogramm bzw. das Computerprogrammprodukt kann mit besonderem
Vorteil für
ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, die im Abgasbereich
einen SCR-Katalysator und einen Reduktionsmitteltank zur Bevorratung
von Reduktionsmittel aufweist, eingesetzt werden, um die erforderliche
Sensorik im Reduktionsmitteltank zu reduzieren und um insbesondere
auf einen Temperatursensor zu verzichten, um eine Plausibilisierung
eines verbauten Temperatursensors im Reduktionsmitteltank zu ermöglichen,
oder um Aussagen über
die Konzentration und/oder die Qualität der Reduktionsmittellösung treffen
zu können.
Somit kann das erfindungsgemäße Verfahren
beispielsweise bei einem bestehenden Kraftfahrzeug implementiert
werden, um ohne Installation weiterer Bauteile das Verfahren zum
Betrieb des SCR-Katalysators zu verbessern und zu optimieren.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnungen in Verbindung mit den Ausführungsbeispielen.
Hierbei können
die verschiedenen Merkmale jeweils für sich oder in Kombination
miteinander verwirklicht sein.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
In
den Zeichnungen zeigt:
-
1 ein
Ablaufdiagramm einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
2 ein
Ablaufdiagramm einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Steuerung einer Reduktionsmitteltankheizung und
-
3 ein
Ablaufdiagramm einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Plausibilisierung eines Temperatursensors.
-
Ausführungsformen
der Erfindung
-
1 illustriert
das Verfahren zur Bereitstellung von Informationen über den
Aggregatzustand und/oder die Temperatur einer Reduktionsmittellösung gemäß der Erfindung.
Nach dem Start des Verfahrens wird in einer ersten Abfrage 10 überprüft, ob eine
Fahrzeugbewegung gegeben ist, beispielsweise durch Überprüfung des
Tachometersignals ≠ 0.
Nur wenn das Fahrzeug in Bewegung ist, sind Schwappbewegungen im
Reduktionsmitteltank möglich,
sodass nur bei feststellbaren Fahrzeugbewegungen das erfindungsgemäße Verfahren
sinnvoll durchführbar
ist. Sofern die Abfrage 10 nicht positiv beantwortet werden
kann, wird die Abfrage erneut durchgeführt. Bei feststellbaren Fahrzeugbewegungen
wird in Schnitt 11 ein Füllstandssensorsignal erfasst,
um Rückschlüsse auf
Schwappbewegungen ziehen zu können.
In der Abfrage 12 wird geprüft, ob ein konstantes Füllstandssensorsignal
gegeben ist. Sofern kein konstantes, sondern ein sich änderndes
Füllstandssensorsignal
erfasst wird, sind Schwappbewegungen 13 vorhanden. Aus
dieser Information wird im Schritt 14 geschlossen, dass
der Aggregatzustand der Lösung
flüssig
ist bzw. dass bei einem bekannten Gefrierpunkt der Lösung bei
beispielsweise –11°C die Temperatur ϑ größer als –11°C ist. Wird
bei der Abfrage 12 hingegen ein konstantes, unverändertes Füllstandssensorsignal
erfasst, sind keine Schwappbewegungen 15 vorhanden. In
Schritt 16 wird daraus geschlossen, dass der Aggregatzustand
fest ist bzw. dass die Temperatur ϑ im Reduktionsmitteltank
kleiner oder gleich –11°C ist. Bei
in Schritt 14 festgestelltem flüssigem Aggregatzustand oder
bei einer Temperatur oberhalb des Gefrierpunktes kann eine Dosierbereitschaft
angezeigt werden.
-
2 zeigt
ein Ablaufdiagramm einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das zur Steuerung einer Reduktionsmitteltankheizung genutzt wird.
Nach dem Start des Verfahrens wird zunächst im Schritt 20 geprüft, ob eine
Fahrzeugbewegung als Voraussetzung für das erfindungsgemäße Verfahren
gegeben ist. Bei einem Zählerstand
n = 0, der in Schritt 20a gesetzt wird, wird mittels einer
Erfassung eines Füllstandssensorsignals 21 im
Schritt 22 überprüft, ob ein
konstantes Füllstandssensorsignal
gegeben ist oder nicht. Bei einem nicht vorhandenen konstanten Füllstandssensorsignal
wird im Schritt 23 darauf geschlossen, dass Schwappbewegungen
vorhanden sind. Hieraus folgt im Schritt 24, dass es nicht
erforderlich ist, die Reduktionsmitteltankheizung anzusteuern, da
ausreichend flüssiges Reduktionsmittel
vorhanden ist. Sofern die Prüfung im
Schritt 22 ergibt, dass ein konstantes Füllstandssensorsignal
gegeben ist, sind keine Schwappbewegungen 25 vorhanden,
das Reduktionsmittel ist also gefroren. Im Schritt 26 wird
die Heizung des Reduktionsmitteltanks angesteuert. Anschließend erfolgt eine
erneute Überprüfung mittels
des Füllstandssensors
durch Rücksprung
auf Schritt 21, ob ein konstantes Füllstandssensorsignal nach wie
vor gegeben ist (Schritt 22). Sofern dies nicht mehr der
Fall ist, kann im Schritt 23 auf Schwappbewegungen der
Reduktionsmittellösung
geschlossen werden und im Schritt 24 die Heizung ausgeschaltet
werden. Sofern jedoch weiterhin ein konstantes Füllstandssensorsignal im Schritt 22 detektiert
wird, wird im Schritt 26 die Heizung erneut angesteuert.
Dieser Zyklus wird so lange wiederholt, bis Schwappbewegungen detektierbar
werden, sodass die Heizung im Schritt 24 ausgeschaltet
werden kann. Die Anzahl dieser Zyklen kann mit besonderem Vorteil
beispielsweise mit einem Zähler 27 erfasst
werden. In einem Schritt 28 wird überprüft, ob die Anzahl der Zyklen
n einen vorgebbaren Wert a erreicht oder überschreitet. Der vorgebbare
Wert a repräsentiert
die Heizzyklusanzahl, die bei nicht defekter Heizung ein Auftauen
der Lösung
bewirkt. Sofern die vorgebbare Zyklusanzahl a im Schritt 28 erreicht
oder überschritten
wird, kann im Schritt 29 darauf geschlossen werden, dass
die Heizung defekt ist und eine entsprechende Fehlermeldung kann
ausgegeben werden. Sofern die vorgebbare Zykluszahl a nicht erreicht
oder überschritten wird,
kann im Schritt 30 darauf geschlossen werden, dass die
Heizung ordnungsgemäß funktioniert.
Auf diese Weise ist eine Überprüfung der
Heizung sehr vorteilhaft möglich.
-
3 zeigt
ein Ablaufdiagramm einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Plausibilisierung eines im Reduktionsmitteltank verbauten Temperatursensors.
Diese Ausgestaltung des Verfahrens ist insbesondere dann mit Vorteil
einsetzbar, wenn die Zusammensetzung und der tatsächliche
Gefrierpunkt der Reduktionsmittellösung bekannt ist, beispielsweise
bei einer normierten Harnstoff-Wasserlösung mit einem Gefrierpunkt
von –11°C. In einem
ersten Schritt 30 wird überprüft, ob eine
Fahrzeugbewegung als Voraussetzung für die Durchführung des
Verfahrens gegeben ist. Das Signal des Temperatursensors im Reduktionsmitteltank wird
in Schritt 31 zur Bestimmung der Temperatur ϑ ausgelesen.
Im Schritt 32 wird überprüft, ob die
ausgelesene Temperatur ϑ kleiner oder gleich –11°C ist. Sofern
dies gegeben ist, wird das Signal des Füllstandssensors in Schritt 33 erfasst
und im Schritt 34 überprüft, ob ein
konstantes Füllstandssensorsignal gegeben
ist. Sofern dies der Fall ist, kann darauf geschlossen werden, dass
keine Schwappbewegungen vorhanden sind. Damit liegt die Temperatur
des Reduktionsmittels bei oder unterhalb des Gefrierpunktes der
Lösung,
also beispielsweise ≤ –11°C. Demzufolge
kann im Schritt 35 angezeigt werden, dass der Temperatursensor
ordnungsgemäß funktioniert.
Sofern im Schritt 34 kein konstantes Füllstandssignal feststellbar
ist, liegen Schwappbewegungen vor. Die Lösung ist flüssig und die Temperatur liegt
oberhalb des Gefrierpunkts. Daraus ist im Schritt 37 zu
schließen,
dass der Temperatursensor defekt ist.
-
Sofern
die im Schritt 32 abgefragte Temperatur ϑ, die
der Temperatursensor im Reduktionsmitteltank erfasst, nicht ≤ –11°C ist, wird
mittels des Signals des Füllstandssensors,
das im Schritt 33 erfasst wird, im Schritt 36 abgefragt,
ob das Füllstandssensorsignal
nicht konstant ist. Sofern dies der Fall ist, sind Schwappbewegungen
des Reduktionsmittels vorhanden, d. h. dass die Temperatur des Reduktionsmittels
oberhalb von dessen Gefrierpunkt liegt, also oberhalb von –11°C, sodass
im Schritt 35 festgestellt werden kann, dass der Temperatursensor
im Reduktionsmitteltank in Ordnung ist. Sofern im Schritt 36 festgestellt
wird, dass das Füllstandssensorsignal
konstant ist, wird darauf geschlossen, dass keine Schwappbewegungen
vorhanden sind, sodass die Temperatur des Reduktionsmittels bei
dessen Gefrierpunkt von –11°C oder niedriger
liegen muss. In diesem Fall wird im Schritt 37 angezeigt,
dass der Temperatursensor defekt ist.