DE102009027402B4

DE102009027402B4 - Method and control unit for controlling occupant protection means of a vehicle in a multiple collision

Info

Publication number: DE102009027402B4
Application number: DE102009027402.2A
Authority: DE
Inventors: Stephan Loosen; Thomas Lich
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2009-07-01
Filing date: 2009-07-01
Publication date: 2019-10-10
Anticipated expiration: 2029-07-02
Also published as: DE102009027402A1

Abstract

Verfahren zur Ansteuerung von Insassenschutzmitteln eines Fahrzeugs bei einer Mehrfachkollision, das die folgenden Schritte umfasst:Empfangen (102) einer Information über eine Erstkollision des Fahrzeugs über eine Schnittstelle;Bestimmen (104) einer Ansteuerstrategie für zumindest ein Insassenschutzmittel (222) hinsichtlich einer Zweitkollision des Fahrzeugs, basierend auf der Information über die Erstkollision; undBereitstellen (106) eines Ansteuersignals zum Ansteuern des zumindest einen Insassenschutzmittels, entsprechend der Ansteuerstrategie, an einer Schnittstelle;dadurch gekennzeichnet, dassdie Information über die Erstkollision eine Information über eine erfolgte Auslösung zumindest einer Insassenschutzfunktion umfasst, und für das Insassenschutzmittel (222) eine erste Ansteuerstrategie bestimmt wird, wenn eine Auslösung der Insassenschutzfunktion erfolgt ist und bei dem für das Insassenschutzmittel (222) eine zweite Ansteuerstrategie bestimmt wird, wenn eine Auslösung der Insassenschutzfunktion nicht erfolgt ist.A method of controlling occupant protection means of a vehicle in a multiple collision, comprising the steps of: receiving (102) information about a first collision of the vehicle via an interface; determining (104) a drive strategy for at least one occupant protection means (222) for a second collision of the vehicle based on the information about the first collision; andproviding (106) an actuation signal for driving the at least one occupant protection means, according to the actuation strategy, at an interface, characterized in that the information about the first collision comprises information about a triggered actuation of at least one occupant protection function, and for the occupant protection means (222) a first actuation strategy is determined when a triggering of the occupant protection function has taken place and in which for the occupant protection means (222) a second drive strategy is determined when a triggering of the occupant protection function has not been performed.

Description

Stand der TechnikState of the art

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Steuergerät gemäß Anspruch 10 sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 11The present invention relates to a method according to claim 1, a control device according to claim 10 and a computer program product according to claim 11

Die DE 103 21 871 A1 stellt ein Insassenschutzsystem für Fahrzeuge bereit, mit zumindest einem Sensor, der das Umfeld des Fahrzeugs erfasst und daraus Sensorsignale erzeugt. Über eine Auswerteeinrichtung, die die Sensorsignale auswertet, wird ein Auslösesignal bei Gefahrensituation erzeugt. Weiterhin wird eine Sitzverstelleinrichtung mit mindestens einem Aktuator zum Verstellen eines Sitzes beschrieben, wobei die Sitzverstelleinrichtung eine erste Geschwindigkeit zur Komforteinstellung des Sitzes und eine zweite, höhere Geschwindigkeit zur Sitzadaption des Sitzes bei Ansteuerung mit dem Auslösesignal aufweist. Eine konkrete Ausführung der Aktuatorik ist hier nicht aufgeführt.The DE 103 21 871 A1 provides an occupant protection system for vehicles having at least one sensor that detects the environment of the vehicle and generates sensor signals therefrom. Via an evaluation device that evaluates the sensor signals, a trigger signal is generated in dangerous situations. Furthermore, a seat adjustment device with at least one actuator for adjusting a seat is described, wherein the seat adjustment device has a first speed for comfort adjustment of the seat and a second, higher speed for seat adaptation of the seat when actuated with the trigger signal. A concrete version of the actuator is not listed here.

Die nachveröffentlichte DE 10 2009 002 379 A1 offenbart ein Verfahren zur Auslösung von einem Personenrückhaltemittel für einen Insassen in einem Fahrzeug. Bei einer Mehrfachkollision tritt nach der Primärkollision eine Sekundärkollision auf, die sich durch einen zeitlichen Abstand nach der Primärkollision auszeichnet. Die Sicherheit von Fahrzeuginsassen kann nun dadurch erhöht werden, dass ein frühes jedoch schwaches Signal einer Fußgängersensorik verwendet wird, um zumindest ein Personenrückhaltemittel für eine Auslösung vorzubereiten.The post-published DE 10 2009 002 379 A1 discloses a method for deploying a passenger restraint for an occupant in a vehicle. In a multiple collision occurs after the primary collision, a secondary collision, which is characterized by a time interval after the primary collision. The safety of vehicle occupants can now be increased by using an early but weak pedestrian sensor signal to prepare at least one occupant restraint for deployment.

Die nachveröffentlichte DE 10 2009 000 516 A1 offenbart ein Verfahren zum Detektieren des Aufprallortes eines Objektes auf ein Fahrzeug. Zugleich kann ein zusätzlicher Mehrnutzen bei einer Mehrfachkollision inklusive einem Fahrzeugschleudern generiert werden, in dem beispielsweise ein Seitenschutz verbessert wird.The post-published DE 10 2009 000 516 A1 discloses a method for detecting the impact location of an object on a vehicle. At the same time an additional benefit in a multiple collision including a vehicle spin can be generated in which, for example, a side protection is improved.

Die nachveröffentlichte DE 10 2008 043 637 A1 offenbart ein Verfahren zur Ansteuerung von mindestens einem Schutzsystem in einem Fahrzeug. Nach einem erkannten Primäraufprall werden optische Informationen ausgewertet, um einen aktuellen Fahrzustand des Fahrzeugs zu bestimmen, wobei der aktuelle Fahrzustand zur Erkennung eines bevorstehenden Sekundäraufpralls und nach erkanntem Sekundäraufprall zur Erzeugung einer zweiten Auslöseentscheidung für das mindestens eine Schutzsystem ausgewertet wird.The post-published DE 10 2008 043 637 A1 discloses a method for controlling at least one protection system in a vehicle. After a detected primary impact optical information is evaluated to determine a current driving condition of the vehicle, wherein the current driving condition for detecting an imminent secondary impact and after detected secondary impact to generate a second triggering decision for the at least one protection system is evaluated.

Offenbarung der ErfindungDisclosure of the invention

Es wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Ansteuerung von Insassenschutzmitteln eines Fahrzeugs bei einer Mehrfachkollision, weiterhin ein Steuergerät, das dieses Verfahren verwendet sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogrammprodukt gemäß den unabhängigen Patentansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.The present invention is a method for controlling occupant protection means of a vehicle in a multiple collision, further a control unit that uses this method and finally presented a corresponding computer program product according to the independent claims. Advantageous embodiments emerge from the respective subclaims and the following description.

Der Kern dieser Erfindung ist eine Auslösestrategie für Insassenschutzfunktionen für Mehrfachkollisionen. Dabei ist der Ansatz insbesondere auch für den Fall geeignet, bei dem die Erst- oder Primärkollision nicht im Vorfeld des Unfalls detektiert wurde. Auch kann der Fall berücksichtigt werden, bei dem nach Erkennen der Erstkollision nicht genügend Zeit zum Auslösen von Insassenschutzfunktionen zur Verfügung steht. Erfindungsgemäß erfolgt eine gezielte Ansteuerung der Aktorik der Insassenschutzfunktionen nach der Erstkollision. Die Auslösung der Schutzfunktionen kann beispielsweise über das Airbagsteuergerät erfolgen oder aber auch durch andere Steuergeräte, die eine Erstkollision erkennen.The gist of this invention is a tripping strategy for occupant protection functions for multiple collisions. The approach is particularly suitable for the case in which the first or primary collision was not detected in advance of the accident. It is also possible to take into account the case in which, after the first collision has been detected, there is not enough time to trigger occupant protection functions. According to the invention, a targeted activation of the actuators of the occupant protection functions takes place after the first collision. The triggering of the protective functions can be done for example via the airbag control unit or by other control devices that detect a first collision.

Die Insassenschutzfunktionen können sitzbasierte Funktionen sein.The occupant protection functions may be seat based functions.

Der erfindungsgemäße Ansatz ermöglicht den Aufbau einer weiteren Schutzwirkung der im Fahrzeug verfügbaren reversiblen Rückhaltesysteme. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, falls bereits pyrotechnische Rückhaltemittel aufgebraucht sind und damit eine Schutzwirkung für einen Sekundäranprall nicht mehr zur Verfügung steht.The approach according to the invention makes it possible to build up a further protective effect of the reversible restraint systems available in the vehicle. This can be advantageous in particular if pyrotechnic retention means have already been used up and thus a protective effect for a secondary impact is no longer available.

Ferner ist eine Stabilisierung der Insassen nach der Erstkollision, und daraus abgeleitet ein verbesserter Insassenschutz möglich. Dies stellt eine Erweiterung des Wirkfeldes passiver Rückhaltemittel dar.Furthermore, a stabilization of the occupants after the initial collision, and derived from an improved occupant protection is possible. This represents an extension of the effective field of passive restraint means.

Auch ist eine Mehrfachnutzung der Sensorik und Aktorik sowohl im Steuergerät als auch im Sitz möglich. Damit können die bereits im Fahrzeug verbauten Ressourcen noch besser genutzt werden.Also, a multiple use of sensors and actuators both in the control unit and in the seat is possible. This means that the resources already installed in the vehicle can be used even better.

Vorteilhafterweise ist auch eine Erweiterung der Funktionalität für eine erste Hilfe-Funktion möglich. Auf diese Weise können Insassen, die bei der Erstkollision oder Folgekollisionen Verletzungen davongetragen haben schneller und effizienter versorgt werden.Advantageously, an extension of the functionality for a first aid function is possible. In this way, inmates who have sustained injuries in the first collision or subsequent collisions can be supplied faster and more efficiently.

Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Ansteuerung von Insassenschutzmitteln eines Fahrzeugs bei einer Mehrfachkollision, das die folgenden Schritte umfasst: Empfangen einer Information über eine Erstkollision des Fahrzeugs über eine Schnittstelle; Bestimmen einer Ansteuerstrategie für zumindest ein Insassenschutzmittel hinsichtlich einer Zweitkollision des Fahrzeugs, basierend auf der Information über die Erstkollision; Bereitstellen eines Ansteuersignals zum Ansteuern des zumindest einen Insassenschutzmittels, entsprechend der Ansteuerstrategie, an einer Schnittstelle.The present invention provides a method for controlling occupant protection means of a vehicle in a multiple collision, comprising the following steps: receiving a Information about a first collision of the vehicle via an interface; Determining a driving strategy for at least one occupant protection means regarding a second collision of the vehicle based on the information about the first collision; Providing a drive signal for driving the at least one occupant protection means, according to the drive strategy, at an interface.

Bei den Insassenschutzmitteln kann es sich um reversible und irreversible Mittel, beispielsweise in Form von Rückhaltemitteln oder Einrichtungen zum Stützen oder Verlagern eines Insassen handeln. Die Insassenschutzmittel können insbesondere geeignet sein, um den Insassen bei einer Kollision des Fahrzeugs vor Verletzungen zu schützen. Die Insassenschutzmittel können eine entsprechende Aktorik aufweisen und beispielsweise von einem Steuergerät angesteuert werden. Beispielsweise können die Insassenschutzmittel eine reversible Sitzaktorik umfassen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere geeignet, um die Insassenschutzmittel bei tatsächlichen Mehrfachkollisionen oder bei der Gefahr des Auftretens von Mehrfachkollisionen anzusteuern. Insbesondere kann das erfindungsgemäße Verfahren bei Auftreten der Erstkollision oder nach erfolgter Erstkollision, als vorbereitende Maßnahme für eine möglicherweise folgende Zweit- oder Drittkollision ausgeführt werden. Entsprechend kann das Verfahren während oder nach der Zweitkollision bzw. weiterer Kollisionen weitergeführt bzw. erneut ausgeführt werden, um die Insassenschutzmittel für mögliche weitere Kollisionen bestmöglich einsetzen zu können. Die Information über die Erstkollision kann eine Information repräsentieren, die von einem Sensor oder einer Auswerteeinrichtung, beispielsweise einem Steuergerät bereitgestellt wird. Die Information über die Erstkollision kann ein Auftreten der Erstkollision anzeigen. Ferner kann die Information über die Erstkollision weitere relevante Daten über die Erstkollision, beispielsweise über den Kollisionstyp, die Kollisionsschwere oder ausgelöste Insassenschutzmittel umfassen. Die Ansteuerstrategie kann gemäß einer Bestimmungsvorschrift unter Einbeziehung der Information über die Erstkollision erfolgen. Weitere zur Verfügung stehende Informationen über das Fahrzeug, den Fahrzeuginsassen oder das Fahrzeugumfeld können zusätzlich in die Bestimmung der Ansteuerstrategie einfließen. Die Ansteuerstrategie kann für jedes zur Verfügung stehende Insassenschutzmittel definieren, zu welchem Zeitpunkt und auf welche Art und Weise es angesteuert werden soll. Dabei kann eine bereits im Rahmen der Erstkollision erfolgte Ansteuerung der zur Verfügung stehenden Insassenschutzmittel oder weiterer Insassenschutzmittel berücksichtigt werden. Entsprechend der Ansteuerstrategie können ein oder mehrere Ansteuersignale bereitgestellt werden, die ausgebildet sind, um entsprechende Insassenschutzmittel so anzusteuern, wie es in der Ansteuerstrategie definiert ist. Je nach Insassenschutzmittel kann ein Ansteuersignal einen einfachen Auslösebefehl oder komplexere Steuerbefehle umfassen.The occupant protection means may be reversible and irreversible means, for example in the form of restraints or means for supporting or displacing an occupant. The occupant protection means may be particularly suitable for protecting the occupants from injury in the event of a collision of the vehicle. The occupant protection means may have a corresponding actuator system and be driven, for example, by a control unit. For example, the occupant protection means may comprise a reversible seat actuator. The method according to the invention is particularly suitable for controlling the occupant protection means in the case of actual multiple collisions or at the risk of the occurrence of multiple collisions. In particular, when the first collision occurs or after the first collision, the method according to the invention can be executed as a preparatory measure for a possibly following second or third collision. Accordingly, the method can be continued or re-executed during or after the second collision or further collisions in order to be able to use the occupant protection means in the best possible way for possible further collisions. The information about the first collision can represent information that is provided by a sensor or an evaluation device, for example a control device. The information about the first collision may indicate an occurrence of the first collision. Furthermore, the information about the first collision may include further relevant data about the first collision, for example about the collision type, the collision severity or triggered occupant protection means. The driving strategy can be carried out according to a determination rule including the information about the first collision. Other available information about the vehicle, the vehicle occupants or the vehicle environment can also be incorporated into the determination of the driving strategy. The driving strategy can define for each available occupant protection means, at what time and in what way it should be addressed. In this case, an activation of the available occupant protection means or other occupant protection means already carried out within the framework of the first collision can be taken into account. According to the drive strategy, one or more drive signals may be provided which are configured to drive corresponding occupant protection means as defined in the drive strategy. Depending on occupant protection means, a drive signal may comprise a simple trip command or more complex control commands.

Erfindungsgemäß kann das Verfahren einen Schritt des Empfangens von Zustandsdaten über eine Schnittstelle aufweisen, wobei die Ansteuerstrategie ferner basierend auf den Zustandsdaten bestimmt werden kann. Die Zustandsdaten können Informationen über das Fahrzeug und/oder über einen Fahrzeuginsassen zu einem nach der Erstkollision liegenden Zeitpunkt umfassen. Die Zustandsdaten können beispielsweise fahrdynamische Größen, insassenbezogene Größen, Daten einer Crashsensorik, umfeldsensorische Daten oder Daten, die von außen in das Fahrzeug übermittelt werden umfassen. Die Zustandsdaten können für die Bestimmung der Ansteuerstrategie relevante Daten bezüglich der aktuellen Situation des Fahrzeugs des Insassen und des Fahrzeugumfelds umfassen. Nach der Erstkollision kann bedeuten, dass eine Fremdeinwirkung auf das Fahrzeug, beispielsweise hervorgerufen durch ein Objekt, die die Erstkollision hervorgerufen hat, beendet ist oder ihren Höhepunkt überschritten hat.According to the invention, the method may include a step of receiving state data via an interface, wherein the drive strategy may be further determined based on the state data. The condition data may include information about the vehicle and / or about a vehicle occupant at a time after the first collision. The status data can include, for example, driving dynamics variables, occupant-related variables, crash sensor data, environment-sensitive data or data that is transmitted from outside to the vehicle. The status data may include data relevant to the determination of the drive strategy with respect to the current situation of the vehicle of the occupant and of the vehicle surroundings. After the initial collision, it may mean that an external effect on the vehicle, for example caused by an object that caused the first collision, has ended or has passed its peak.

Beispielsweise kann das zumindest eine Insassenschutzmittel eine fahrzeugsitzbasierte Aktorik repräsentieren. Solche Aktorik bietet ein hohes Schutzpotential, kann jedoch aufgrund einer evtl. systembedingten relativ langen Auslösezeit bei der Erstkollision nicht zur Verfügung stehen. Durch den erfindungsgemäßen Ansatz kann das Schutzpotential zumindest bei einer auf die Erstkollision folgenden Kollision genutzt werden.For example, the at least one occupant protection device can represent a vehicle seat-based actuator system. Such actuators offer a high protection potential, but can not be available due to a system-related relatively long trip time during the first collision. Due to the approach according to the invention, the protection potential can be used at least in the event of a collision following the first collision.

Insbesondere kann die Information über die Erstkollision eine Information über einen Verlauf der Erstkollision umfassen. Dies kann beispielsweise den Kollisionstyp, die Kollisionsschwere oder ausgelöste Insassenschutzmittel umfassen. Ist der Verlauf der Erstkollision bekannt, so kann eine situationsangepasste Ansteuerstrategie bestimmt werden.In particular, the information about the first collision may include information about a course of the first collision. This may include, for example, the collision type, the collision severity or triggered occupant protection means. If the course of the first collision is known, then a situation-adapted control strategy can be determined.

Gemäß einer Ausführungsform kann zum Bestimmen der Ansteuerstrategie eine Einstufung einer Kollisionsschwere der Erstkollision durchgeführt werden. Das Ansteuersignal kann entsprechend der Ansteuerstrategie ausgebildet sein, um ein Insassenschutzmittel abhängig davon anzusteuern, ob die Erstkollision als eine Kollision mit einer höheren Kollisionsschwere oder als eine Kollision mit einer leichteren Kollisionsschwere eingestuft wird. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, ein bestimmtes Insassenschutzmittel bei einer schweren Kollision auf jeden Fall auszulösen. Bei einer leichten Kollision kann eine Auslösung dieses Insassenschutzmittels jedoch nicht erforderlich oder sogar hinderlich sein. Die Auslösung eines anderen Insassenschutzmittels kann dagegen gerade bei leichteren Kollisionen sinnvoll sein. Durch die Einstufung der Kollisionsschwere können solche Auslösekriterien bei der Bestimmung der Auslösestrategie berücksichtigt werden.According to one embodiment, a classification of a collision severity of the first collision can be carried out for determining the activation strategy. The drive signal may be configured in accordance with the drive strategy to drive an occupant protection means depending on whether the first collision is classified as a collision with a higher collision severity or as a collision with a lighter collision severity. For example, it may be useful to trigger a certain occupant protection in a serious collision in any case. However, in the event of a slight collision, deployment of this occupant protection device may not be necessary or even a hindrance. The release of another occupant protection means, however, may be useful especially for lighter collisions. By classifying the collision severity, such Triggering criteria to be considered when determining the triggering strategy.

In diesem Zusammenhang kann das Insassenschutzmittel ein aktives Sitzkissen oder eine schnelle, aktive Sitzverstellung umfassen. Somit kann der erfindungsgemäße Ansatz zur Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten bekannter Insassenschutzmittel genutzt werden.In this context, the occupant protection means may comprise an active seat cushion or a fast, active seat adjustment. Thus, the inventive approach to improve the capabilities of known occupant protection means can be used.

Gemäß einer Ausführungsform kann die Information über die Erstkollision eine Information über eine erfolgte Auslösung zumindest einer Insassenschutzfunktion umfassen. Die Insassenschutzfunktion kann einem reversiblen oder einem nicht-reversiblen Insassenschutzmittel zugeordnet sein. Dabei kann die Insassenschutzfunktion einem Insassenschutzmittel zugeordnet sein, das entweder auch durch das erfindungsgemäße Verfahren angesteuert werden kann oder aber durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht angesteuert werden kann.According to one embodiment, the information about the first collision may include information about a triggered activation of at least one occupant protection function. The occupant protection function can be assigned to a reversible or a non-reversible occupant protection device. In this case, the occupant protection function can be assigned to an occupant protection device, which can either also be controlled by the method according to the invention or else can not be controlled by the method according to the invention.

Demnach kann für das Insassenschutzmittel eine erste Ansteuerstrategie bestimmt werden, wenn eine Auslösung der Insassenschutzfunktion erfolgt ist und eine zweite Ansteuerstrategie kann bestimmt werden, wenn eine Auslösung der Insassenschutzfunktion nicht erfolgt ist. Somit kann eine bereits aufgrund der Erstkollision erfolgte Ansteuerung von Insassenschutzfunktionen berücksichtigt werden.Accordingly, for the occupant protection means, a first activation strategy can be determined if a deployment of the occupant protection function has taken place, and a second activation strategy can be determined if a deployment of the occupant protection function has not taken place. Thus, an already made due to the first collision control of occupant protection functions can be considered.

In diesem Zusammenhang kann die Insassenschutzfunktion ein nicht-reversibles Insassenschutzmittel und das zweite Insassenschutzmittel ein reversibles Insassenschutzmittel repräsentieren. Wurde das, der Insassenschutzfunktion zugeordnete, nicht-reversible Insassenschutzmittel bereits bei der Erstkollision ausgelöst, so steht dessen Schutzwirkung unter Umständen für eine Zweitkollision nicht mehr zur Verfügung. Dies kann insbesondere bei einem Airbag der Fall sein. In einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, ein mit dem nicht-reversiblen Insassenschutzmittel zusammenwirkendes weiteres Insassenschutzmittel anders anzusteuern oder einzustellen, als dies der Fall wäre, wenn das nicht-reversible Insassenschutzmittel noch zur Verfügung stehen würde. Andere Kombinationen zwischen reversiblen bzw. nicht-reversiblen Insassenschutzfunktionen und Insassenschutzmitteln sind, entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten, ebenfalls möglich.In this connection, the occupant protection function may represent a non-reversible occupant protection means and the second occupant protection means may represent a reversible occupant protection means. If the non-reversible occupant protection means assigned to the occupant protection function were already triggered during the first collision, its protective effect may no longer be available for a second collision. This may in particular be the case with an airbag. In such a case, it may be useful to control or adjust another occupant protection means cooperating with the non-reversible occupant protection means differently than would be the case if the non-reversible occupant protection means were still available. Other combinations between reversible or non-reversible occupant protection functions and occupant protection devices are also possible, depending on the particular circumstances.

In einem solchen Fall kann das Insassenschutzmittel beispielsweise ausgebildet sein, um einen Fahrzeugsitz zu verstellen. Dabei kann die erste Ansteuerstrategie eine Verstellung des Fahrzeugsitzes in eine erste Position und die zweite Ansteuerstrategie eine Verstellung des Fahrzeugsitzes in eine zweite Position umfassen. Steht beispielsweise ein Front-Airbag zur Verfügung, so kann der Fahrzeugsitz in eine, in Bezug auf eine Auslösung des Airbags, optimale Position verstellt werden. Steht der Airbag dagegen nicht mehr zur Verfügung, so kann der Fahrzeugsitz zum Schutz des Insassen möglichst weit nach hinten geschoben werden. Die Verstellung kann unter anderem eine Verschiebung des Fahrzeugsitzes umfassen. Bei dem Fahrzeugsitz kann es sich sowohl um einen Vordersitz als auch um eine Rücksitz oder eine Rückbank des Fahrzeugs handeln.In such a case, the occupant protection means may be formed, for example, to adjust a vehicle seat. In this case, the first control strategy may include an adjustment of the vehicle seat into a first position and the second control strategy include an adjustment of the vehicle seat to a second position. If, for example, a front airbag is available, the vehicle seat can be adjusted to an optimum position with regard to triggering the airbag. If the airbag is no longer available, the vehicle seat can be pushed as far back as possible to protect the occupant. The adjustment may include, inter alia, a displacement of the vehicle seat. The vehicle seat may be both a front seat and a rear seat or a rear seat of the vehicle.

Gemäß einer Ausführungsform kann das Ansteuersignal ausgebildet sein, um ein Insassenschutzmittel so anzusteuern, dass ein Fahrzeuginsasse in eine Position gebracht wird, die eine Erste-Hilfe Maßnahme erleichtert. Dies kann insbesondere bei einer erfolgten schweren Erst- oder Mehrfachkollision sinnvoll sein.According to one embodiment, the drive signal may be configured to control occupant protection means to bring a vehicle occupant to a position that facilitates a first aid procedure. This can be useful, in particular, in the event of a serious first or multiple collision.

Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Steuergerät, das ausgebildet ist, um die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form eines Steuergeräts kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.The present invention further provides a control device which is designed to carry out or implement the steps of the method according to the invention. Also by this embodiment of the invention in the form of a control device, the object underlying the invention can be achieved quickly and efficiently.

Unter einem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Das Steuergerät kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.In the present case, a control device can be understood as meaning an electrical device which processes sensor signals and outputs control signals in dependence thereon. The control unit may have an interface, which may be formed in hardware and / or software. In the case of a hardware-based design, the interfaces can be part of a so-called system ASIC, for example, which contains various functions of the control unit. However, it is also possible that the interfaces are their own integrated circuits or at least partially consist of discrete components. In a software training, the interfaces may be software modules that are present, for example, on a microcontroller in addition to other software modules.

Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert ist und zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem Steuergerät ausgeführt wird.Also of advantage is a computer program product with program code, which is stored on a machine-readable carrier such as a semiconductor memory, a hard disk memory or an optical memory and is used to carry out the method according to one of the embodiments described above, when the program is executed on a controller.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:

1 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung; und
2 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

The invention will now be described by way of example with reference to the accompanying drawings. Show it:

1 a flowchart of an embodiment of the present invention; and
2 a block diagram of another embodiment of the present invention.

In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird. In the following description of preferred embodiments of the present invention, the same or similar reference numerals are used for the elements shown in the various figures and similarly acting, wherein a repeated description of these elements is omitted.

1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Ansteuerung von Insassenschutzmitteln eines Fahrzeugs bei einer Mehrfachkollision, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gemäß dem Verfahren kann zunächst ein Empfangen 102 einer Information über eine Erstkollision oder generell einer vorangegangenen Kollision des Fahrzeugs erfolgen. Basierend auf der Information über die Erstkollision kann ein Bestimmen 104 einer Ansteuerstrategie für zumindest ein Insassenschutzmittel hinsichtlich einer Zweitkollision oder generell einer nachfolgenden Kollision des Fahrzeugs erfolgen. Basierend auf der Ansteuerstrategie kann ein Bereitstellen 106 eines Ansteuersignals durchgeführt werden. Das Ansteuersignal ist gemäß der Ansteuerstrategie zum Ansteuern des zumindest einen Insassenschutzmittels geeignet. Die Information über die Erstkollision des Fahrzeugs kann über eine Schnittstelle empfangen werden. Entsprechend dazu kann das Ansteuersignal über eine Schnittstelle ausgegeben werden. Zusätzlich zu der Information über die Erstkollision können zeitgleich oder zeitlich verschoben weitere Informationen empfangen werden, die zur Bestimmung der Ansteuerstrategie genutzt werden können. Entsprechend der empfangenen Informationen kann die Ansteuerstrategie einmalig bestimmt werden oder fortlaufend an geänderte Situationen angepasst werden. Das Ansteuersignal kann ausgebildet sein, um ein Insassenschutzmittel oder eine Mehrzahl von Insassenschutzmitteln zeitgleich oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu aktivieren. Das Verfahren kann beispielsweise in einem Steuergerät des Fahrzeugs ausgeführt werden. 1 shows a flowchart of a method for controlling occupant protection means of a vehicle in a multiple collision, according to an embodiment of the present invention. According to the method, first receiving 102 information about a first collision or generally a previous collision of the vehicle take place. Based on the information about the first collision, a determination 104 a driving strategy for at least one occupant protection means with regard to a second collision or generally a subsequent collision of the vehicle. Based on the driving strategy, provisioning can 106 a drive signal to be performed. The drive signal is suitable in accordance with the drive strategy for driving the at least one occupant protection means. The information about the first collision of the vehicle can be received via an interface. Accordingly, the drive signal can be output via an interface. In addition to the information about the first collision, further information can be received at the same time or shifted in time, which can be used to determine the activation strategy. According to the received information, the control strategy can be determined once or adapted continuously to changed situations. The drive signal can be designed to activate an occupant protection device or a plurality of occupant protection devices at the same time or at different times. The method can be carried out, for example, in a control unit of the vehicle.

2 zeigt eine algorithmische Umsetzung der erfindungsgemäßen Funktion für Mehrfachkollisionen, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Bei der erfindungsgemäßen Funktion kann es sich um eine Insassenschutz-Funktion handeln. Die Schutzfunktion kann ausgebildet sein, um das erfindungsgemäße Verfahren zur Ansteuerung von Insassenschutzmitteln eines Fahrzeugs bei einer Mehrfachkollision umzusetzen. 2 shows an algorithmic implementation of the inventive function for multiple collisions, according to another embodiment of the present invention. The function according to the invention may be an occupant protection function. The protective function can be designed to implement the method according to the invention for controlling occupant protection means of a vehicle in the event of a multiple collision.

Gezeigt sind beispielhaft eine Mehrzahl von Einrichtungen 212, 214, 216 zum Bereitstellen von Sensorinformationen, ein Auslösealgorithmus 218, bei dem es sich um einen Airbag-Auslösealgorithmus handeln kann, eine erfindungsgemäße Insassenschutz -Funktion 220 für eine Sekundär- und Mehrfachkollision und eine Aktorik oder Funktion 222, die als aktives Sitzkissen, Seitenhaltfunktion und/oder aktive Sitzverstellung ausgeführt sein kann. Der Auslösealgorithmus 218 kann von einer entsprechend ausgebildeten Einrichtung zum Ausführen des Auslösealgorithmus 218 ausgeführt werden. In entsprechender Weise kann die Insassenschutz -Funktion 220 von einer entsprechend ausgebildeten Einrichtung zum Ausführen der Insassenschutz -Funktion 220 ausgeführt werden. Bei den Einrichtungen 212, 214, 216 kann es sich um Sensoren handeln.Shown are, by way of example, a plurality of devices 212 . 214 . 216 for providing sensor information, a triggering algorithm 218 , which may be an airbag deployment algorithm, has an occupant protection function in accordance with the invention 220 for a secondary and multiple collision and an actuator or function 222 , which can be designed as an active seat cushion, side support function and / or active seat adjustment. The triggering algorithm 218 may be from a suitably trained device for executing the triggering algorithm 218 be executed. Similarly, the occupant protection feature 220 from a suitably trained facility for performing the occupant protection function 220 be executed. At the facilities 212 . 214 . 216 they can be sensors.

Beispielsweise kann die Einrichtung 212 ein Beschleunigungssensor sein, der ausgebildet ist, um eine Drehbeschleunigung zu erfassen und Drehbeschleunigungsinformationen ω_x , ω_y , ω_z an den Auslösealgorithmus 218 bereitzustellen. Die Einrichtung 214 kann als ein weiterer Beschleunigungssensor ausgebildet sein, der ausgebildet ist, um Beschleunigungen in Fahrzeuglängs- und Querrichtung sowie vertikal a_x , a_y , a_z zu erfassen und an den Auslösealgorithmus 218 bereitzustellen. Die Einrichtung 216 kann als ein ausgelagerter Beschleunigungssensor, der die Querbeschleunigung a_y liefert, oder als ein Drucksensor in der Tür, der die dynamische Änderung des Druckes p in der Tür durch Deformation der Tür im Seitencrash misst ausgebildet sein, um eine Querbeschleunigung a_y und p zu erfassen und an den Auslösealgorithmus 218 bereitzustellen.For example, the device 212 an acceleration sensor configured to detect a spin and spin information ω _x . ω _y . ω _z to the triggering algorithm 218 provide. The device 214 may be formed as a further acceleration sensor, which is designed to accelerations in the vehicle longitudinal and transverse directions and vertically a _x . a _y . a _z to capture and to the triggering algorithm 218 provide. The device 216 can be considered an outsourced accelerometer, which is the lateral acceleration a _y provides, or as a pressure sensor in the door, which measures the dynamic change of the pressure p in the door by deformation of the door in the side crash, a lateral acceleration a _y and p to capture and to the triggering algorithm 218 provide.

Die von den Einrichtungen 212, 214, 216 an den Auslösealgorithmus 218 bereitgestellten Informationen können ferner an die Insassenschutz -Funktion 220 bereitgestellt werden. Der Auslösealgorithmus 218 kann ausgebildet sein, um die von den Einrichtungen 212, 214, 216 bereitgestellten Informationen zu empfangen und daraus kollisionsrelevante Informationen zu ermitteln und an die Insassenschutz -Funktion 220 bereitzustellen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel kann der Auslösealgorithmus 218 auf Rückhaltemittel bezogene Fire Flags, einen Kollisionstyp und/oder eine Kollisionsschwere ermitteln und an die USV-Funktion 220 bereitstellen.The of the facilities 212 . 214 . 216 to the triggering algorithm 218 Information provided may also be sent to the occupant protection feature 220 to be provided. The triggering algorithm 218 can be trained to those of the facilities 212 . 214 . 216 to receive information provided and to determine from it collision-relevant information and to the occupant protection function 220 provide. According to this embodiment, the triggering algorithm 218 Determine retention flags related to retention means, a collision type and / or a collision severity and to the UPS function 220 provide.

Die Insassenschutz -Funktion 220 ist ausgebildet, um die von dem Auslösealgorithmus 218 und den Einrichtungen 212, 214, 216 bereitgestellten Informationen zu empfangen und daraus eine oder mehrere Ansteuer- oder Auslöseentscheidungen zu bestimmen und an die Aktorik oder Funktion 222, beispielsweise in Form eines Ansteuersignals, bereitzustellen.The occupant protection feature 220 is designed to be that of the triggering algorithm 218 and the facilities 212 . 214 . 216 received information and to determine one or more driving or triggering decisions and to the actuators or function 222 , for example in the form of a drive signal to provide.

Die eingesetzte Sensorik, beispielsweise in Form der Einrichtungen 212, 214, 216, kann aus unterschiedlichen Systemen zur Verfügung gestellt werden. Dabei können beispielhaft die nachfolgenden Eingabegrößen von dem Algorithmus 218 algorithmisch ausgewertet werden.The sensors used, for example in the form of facilities 212 . 214 . 216 , can be provided from different systems. By way of example, the following input variables can be used by the algorithm 218 algorithmically evaluated.

Zum einen können fahrdynamische Größen ausgewertet werden, die beispielsweise Beschleunigungen und Drehraten in allen drei Raumrichtungen, die Geschwindigkeit in allen drei Raumrichtungen, den Lenkwinkel am Rad und am Lenkrad, Bremsdrücke, Raddrehzahlen, usw. umfassen können. Ferner können insassenbezogene Größen einbezogen werden. Dazu können die Körpermasse und -größe, das Alter, das Geschlecht und der Zustand des Insassen gehören. Ferner kann die Sitzposition, also beispielsweise die Lage des Sitzes relativ zum Fahrzeug oder zum Airbag-Modul, die Lage des Insassen relativ zum Sitz, die Gurtauszugslänge, die Lehnenneigung oder Sitzkissenstellung ausgewertet werden. Die Crashsensorik kann Beschleunigungen in allen drei Raumrichtungen, die Wankrate, sowie von einer Körperschallsensorik, einer Drucksensorik und einer kapazitiven Sensorik erfasste Daten zur Auswertung bereitstellen. Ferner können umfeldsensorische Daten, wie ein Offset, eine Masse, eine Objektgröße oder ein Objektgeschwindigkeit eines Objekts im Umfeld des Fahrzeugs einbezogen werden. Ferner können Daten ausgewertet werden, die von außen in das Fahrzeug übermittelt werden, wie z.B. Car-2-Car-Communication oder GPSbasierte Informationen.On the one hand, driving dynamics variables can be evaluated, for example Accelerations and rotation rates in all three spatial directions, the speed in all three spatial directions, the steering angle at the wheel and on the steering wheel, brake pressures, wheel speeds, etc. may include. In addition, occupant-related variables can be included. This may include the body mass and size, age, gender and condition of the occupant. Further, the seating position, so for example, the position of the seat relative to the vehicle or the airbag module, the position of the occupant relative to the seat, the Gurtauszugslänge, the backrest angle or seat cushion position are evaluated. The crash sensor system can provide accelerations in all three spatial directions, the roll rate, as well as data collected by a structure-borne noise sensor, a pressure sensor and a capacitive sensor for evaluation. Furthermore, environmental data, such as an offset, a mass, an object size or an object speed of an object in the environment of the vehicle can be included. Furthermore, data that is transmitted from the outside to the vehicle can be evaluated, such as car-2-car communication or GPS-based information.

Die Daten können, neben der Integration in eigenständige Steuergeräte, beispielsweise des ESP, die Airbag-ECU oder das Sitzsteuergerät, auch in einem kombinierten Steuergerät (AB+, DCU) integriert und ausgewertet werden. Die kombinierten Steuergeräte können ebenfalls die Ansteuerung der Aktorik vornehmen oder aber Signale bzw. Befehle erzeugen, die über ein BUS-System an andere Steuergeräte übermittelt werden können, die dann eine Aktivierung der Aktorik vornehmen. Ebenfalls ist es denkbar, jedoch nicht aus dem Blockschaltbild in 2 ersichtlich, dass die Daten über ein Bussystem (CAN-Bus) einem Steuergerät zugesendet werden, worin die Aufarbeitung sowie Verarbeitung der Daten in einem Algorithmus stattfindet. Dies kann beispielsweise das AirbagSteuergerät sein.The data can be integrated and evaluated in a combined control unit (AB +, DCU) in addition to the integration into independent control units, such as the ESP, the airbag ECU or the seat control unit. The combined control units can also make the actuation of the actuators or produce signals or commands that can be transmitted via a bus system to other control devices, which then make an activation of the actuators. It is also conceivable, but not from the block diagram in 2 It can be seen that the data is sent via a bus system (CAN bus) to a control unit, wherein the processing and processing of the data takes place in an algorithm. This may be, for example, the airbag control unit.

Gemäß dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann das zentrale AirbagSteuergerät 218 dazu die Beschleunigung aus der Zentralsensorik 212, 214, 216, sowie weiteren peripheren Sensoren oder den Drucksensoren aus der Tür erfassen. Optional können Drehratensensoren verfügbar sein, die einen Überschlag erkennen, oder auch eine Drehung um die Hochachse (bspw. bei AB+). Altemativ kann die Information über ein Bussystem bereitgestellt werden. Der zentrale Auslösealgorithmus 218 wertet die Information aus und kommt zu einer Feuerentscheidung wenigstens eines Rückhaltemittels, z.B. des Gurtstraffers oder der crashaktiven Kopfstütze. Im Weiteren kann der Algorithmus 218 die Kollisionsrichtung, den Kollisionstyp sowie die Kollisionsschwere als Maß für die Kritikalität des Anpralls liefern. Über die „Fire-Flags“ der Rückhaltesysteme lässt sich eine Zuordnung der gezündeten Rückhaltesystem-Komponenten durchführen. Hierzu zählen auch die bereits möglicherweise aktivierten Komponenten aus der Insassenschutz-Aktorik 222. Nun kann in einem weiteren Verarbeitungsschritt die Information entsprechend der gewünschten Aktivierungsstrategie ausgewertet werden. Dies kann nur auf Basis der Information geschehen, die bereits durch den Auswertealgorithmus 218 ermittelt wurde, oder aber auch unter Berücksichtigung zusätzlicher Sensorinformation, wie beispielsweise der Gierrate. Diese Informationen können in dem Insassenschutz -Algorithmus 220 ausgewertet werden.According to the in 2 the embodiment shown, the central airbag control unit 218 in addition the acceleration from the central sensor system 212 . 214 . 216 , as well as other peripheral sensors or the pressure sensors from the door. Optionally, gyroscopes may be available to detect a rollover, or rotation about the vertical axis (eg at AB +). Alternatively, the information can be provided via a bus system. The central triggering algorithm 218 evaluates the information and comes to a fire decision of at least one restraint, such as the belt tensioner or the crash-active headrest. Furthermore, the algorithm 218 provide the collision direction, the collision type, and the collision severity as a measure of the criticality of the impact. The "fire flags" of the restraint systems can be used to assign the ignited restraint system components. This includes the already possibly activated components from the occupant protection actuators 222 , Now, in a further processing step, the information can be evaluated according to the desired activation strategy. This can only be done on the basis of the information already provided by the evaluation algorithm 218 was determined, or taking into account additional sensor information, such as the yaw rate. This information may be in the occupant protection algorithm 220 be evaluated.

Unter der Insassenschutz -Funktion 220 können beispielsweise reversible Rückhaltemittel im Sitz integriert und in entsprechenden Situationen zur Erhöhung des Insassenschutzes angesteuert werden. Ein wesentlicher Teilaspekt ist hier die Ansteuerung der pneumatischen, mechanischen und/oder elektromotorischen Steller für die Sitzseitenwangen, die Sitzposition und -neigung und andere Teilkomponenten wie Lordosenverstellungen, Kopfstützen, usw. Ein mechanischer Steller kann beispielsweise eine federbasierte Aktuierung umfassen. Einen nicht zu vernachlässigenden Teilaspekt stellt hierbei die zeitliche Ansteuerung der Aktuatorik 222 dar, da aufgrund der reversiblen Ausbildung mit einem verglichen mit irreversiblen Schutzsystemen hohen Zeitverzug zu rechnen ist. Dies erfordert häufig eine Sensierung die im Bereich der vorausschauenden Sensorik angesiedelt ist. Auch kann eine Ansteuerung der Aktuatorik mit Inertialsensoren erfolgen, da hier Fahrdynamiksensoren eingesetzt werden können, die bei einer drohenden Kollision die entsprechenden reversiblen Systeme ansteuern. Erfindungsgemäß können unterschiedliche Systeme einbezogen werden. Beispiele dafür sind eine Crash- und komfortabhängige Einstellung der Sitzreibung in einem Fahrzeug, eine kapazitive Sensorik in der Kopfstütze zur Anpassung der Auslösestrategie bei seitlichem Out of Position, eine Aktivierung einer SeitenhaltFunktion bei stoßabgewandter Kollision (Far-Side-Collision) mit einer Aufstellung der Lehnenseitenwangen, eine sitzbasierte Vorrichtung für den verbesserten Insassenschutz und eine zeitgesteuerte Kombination von Sitzlehnenaufstellung und elektromotorischem Gurtstraffer. Diesen Systemen ist vorwiegend gemeinsam, im Falle einer Primärkollision sowohl seitlich als auch frontal eine Aktivierung sitzbasierter Rückhaltemittel oder Gurtsysteme anzusteuern. Aufgrund der hierfür eingesetzten Aktorik ist jedoch mit einem starken zeitlichen Verzug der Aktorik zu rechnen, falls eine Kollision nicht mittels vorausschauender Sensorik erfasst werden kann. Dadurch ist die Schutzwirkung derartiger Systeme für die Primärkollision stark eingeschränkt.Under the occupant protection function 220 For example, reversible restraint means can be integrated in the seat and controlled in appropriate situations to increase occupant protection. An essential aspect here is the control of the pneumatic, mechanical and / or electromotive actuator for the seat side bolsters, the sitting position and tilt and other sub-components such as Lordosenverstellungen, headrests, etc. A mechanical actuator may include, for example, a spring-based actuation. A non-negligible partial aspect here is the timing of the actuators 222 because, due to the reversible training, a high time delay is to be expected compared with irreversible protection systems. This often requires a sensing located in the field of predictive sensors. It is also possible to control the actuators using inertial sensors, since driving dynamics sensors which actuate the corresponding reversible systems in the event of an imminent collision can be used here. According to the invention, different systems can be included. Examples include a crash and comfort-dependent adjustment of the seat friction in a vehicle, a capacitive sensor in the headrest to adjust the trigger strategy in lateral out of position, activation of a side-holding function in collision-facing collision (Far Side Collision) with a list of backrest side bolsters , a seat-based device for improved occupant protection and a timed combination of seat back and electromotive belt tensioner. These systems are primarily common in the case of a primary collision both side and frontal activation of a seat-based restraint or belt systems to control. Due to the actuators used for this purpose, however, a strong delay of the actuators is to be expected, if a collision can not be detected by means of predictive sensor technology. As a result, the protective effect of such systems for the primary collision is severely limited.

In Unfallsituationen, in denen die Zeitspanne zwischen Detektion, wie auch immer geartet, einer auslöserelevanten Situation und einer Kollision kleiner als die Aktivierungszeit beispielsweise sitzbasierter Insassenschutzmittel ist, bzw. die bevorstehende Kollision nicht detektiert wurde, stehen die Schutzfunktionen nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung.In accident situations in which the time interval between detection, of whatever kind, a trigger-relevant situation and a collision is smaller than the activation time, for example, seat-based occupant protection means, or the impending collision was not detected, the protection functions are limited or not available.

Die Schutzfunktionen bieten zum einen Potential zum Schutz der Insassen in der Primärkollision, können darüber hinaus die Insassen aber ebenso in Folgekollisionen schützen. Standen die Schutzfunktionen aufgrund der benötigten relativ hohen Aktivierungszeiten für die Primärkollision nicht zur Verfügung, so kann die Zeit bis zu einer Folgekollision dennoch ausreichen, um die Aktuatoren für diese Folgekollision in Position zu bringen. Hierzu können zwei Fälle unterschieden werden.On the one hand, the protective functions offer potential for protecting the occupants in the primary collision, but they can also protect the occupants in subsequent collisions. If the protective functions were not available due to the relatively high activation times required for the primary collision, the time to a subsequent collision may still be sufficient to bring the actuators into position for this subsequent collision. For this purpose, two cases can be distinguished.

Im ersten Fall reicht die Zeit nach Detektion einer auslöserelevanten Situation bis zur Kollision nicht aus, um die Aktuatoren zu stellen. Die Schutzfunktionen stehen für die Primärkollision deshalb nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung.In the first case, the time after detection of a trigger-relevant situation until the collision is not sufficient to set the actuators. The protection functions are therefore limited or not available for the primary collision.

Im zweiten Fall konnte die erste Kollision anhand von PreCrash-Informationen nicht erkannt werden. Bei der Primärkollision stehen dem Insassen die Schutzfunktionen daher nicht zur Verfügung.In the second case, the first collision could not be detected using PreCrash information. In the case of primary collision, the protective functions are therefore not available to the occupant.

Für den Fall, dass es im Unfallverlauf zu weiteren Kollisionen kommt, können die Schutzfunktionen anhand der Crashsensorik ausgelöst werden, um den Insassen in diesen weiteren Kollisionen zu schützen.In the event that further collisions occur in the course of the accident, the protective functions can be triggered by means of the crash sensor system in order to protect the occupants in these further collisions.

Erfindungsgemäß wird daher eine Ansteuerung der sitzbasierten Aktorik aufgrund einer Primärkollision bereitgestellt. Dies ist mittels eines Verfahrens zur Ansteuerung reversibler Sitzaktorik bei Mehrfachkollisionen durchführbar. Dabei können unterschiedliche Aktoriken berücksichtigt werden.According to the invention, therefore, an activation of the seat-based actuators due to a primary collision is provided. This can be carried out by means of a method for controlling reversible seat actuators in the case of multiple collisions. Different actuators can be considered.

In Bezug auf die Funktion zur Ausbildung einer Sitzflächenneigung kann eine Ansteuerung in Abhängigkeit der Kollisionsschwere erfolgen. Hierzu kann die im Auslösalgorithmus ermittelte Kollisionsschwere herangezogen und entsprechend ausgewertet werden. Die Kollisionsschwere wird dabei vorzugsweise aus den Sensorsignalen ermittelt, z.B. beim Frontanprall mittels der Beschleunigungs- oder Körperschallsensorik. Je nach Kollisionsschwere kann entschieden werden, ob die Funktion zu aktivieren ist oder nicht. Beispielsweise kann der Fahrer bei einer leichten Kollisionsschwere ggf. noch in das Fahrzeuggeschehen eingreifen, bei einer höheren Kollisionsschwere mit Front-Airbagauslösung ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass der Fahrer auf diese Situation adäquat reagiert, daher ist eine Aktivierung sinnvoll.With regard to the function for forming a seat surface inclination, a control can be effected as a function of the collision severity. For this purpose, the collision severity determined in the triggering algorithm can be used and evaluated accordingly. The collision severity is preferably determined from the sensor signals, e.g. at the front impact by means of the acceleration or structure-borne sound sensor. Depending on the severity of the collision, it can be decided whether the function is to be activated or not. For example, the driver may still intervene in the vehicle with a slight collision severity, but in a higher collision severity with front airbag deployment, it is very unlikely that the driver reacts adequately to this situation, so activation is useful.

In Bezug auf Funktionen zur Verbesserung des Seitenhalts, insbesondere durch Aktuierung von Sitzseitenwangen, ist eine Aktivierung für alle Lastfälle (Front, Seite, Heck, Überschlag u.a.) unabhängig von der Kollisionsschwere und kann generell aktiviert werden.With regard to functions for improving the lateral support, in particular by actuation of seat side bolsters, an activation for all load cases (front, side, rear, rollover, etc.) is independent of the collision severity and can generally be activated.

In Bezug auf die Funktionen zur Verstellung der Fahrzeugsitze kann unterschieden werden, ob der Airbag bei der Erstkollision ausgelöst wurde oder nicht. Bei einer Airbagaktivierung bei der Primärkollision kann der Sitz so weit wie möglich nach hinten fahren, um bei einem weiteren Sekundäranprall im Frontbereich den Kontakt mit Fahrzeugstrukturen zu vermeiden, da der Schutz des Airbags nicht mehr zur Verfügung steht und Schutz vor Aufprall auf Armaturen über Abstand erzielt wird. Wurde der Airbag bei der Erstkollision nicht ausgelöst, so ist die Schutzwirkung generell noch verfügbar. Somit kann ein Einstellen des Sitzes auf eine Applikationseinstellung (Crashtestkonfiguration) oder ein Einstellen des Sitzes auf eine optimale Position erfolgen, die ggf. in Abhängigkeit von insassenspezifischen Größen eingestellt werden kann.With regard to the functions for adjusting the vehicle seats can be distinguished whether the airbag was triggered in the first collision or not. In the event of an airbag activation in the event of a primary collision, the seat can travel as far back as possible in order to avoid contact with vehicle structures in the event of a further secondary impact in the front area, since the protection of the airbag is no longer available and protection against impact on fittings is achieved at a distance becomes. If the airbag was not triggered during the first collision, the protective effect is generally still available. Thus, adjusting the seat to an application setting (crash test configuration) or adjusting the seat to an optimal position can be done, which may be adjusted depending on occupant-specific sizes.

Wird der erfindungsgemäße Ansatz eingesetzt, um eine Funktionalität für eine Erste-Hilfe-Funktion darzustellen, so kann die beschriebene Aktorik auch für Erste-Hilfe Maßnahmen eingesetzt werden. So kann ein Insasse beispielsweise, je nach Lage, in eine stabile Position gebracht werden. Hierzu kann weitere Sensorik, wie eine Innenraumkamera oder andere Insassenerkennungssysteme, einbezogen werden, so dass eine Erste-Hilfe Funktion ermöglicht wird.If the inventive approach is used to represent a functionality for a first aid function, the actuator described can also be used for first aid measures. For example, an occupant may be placed in a stable position, depending on the situation. For this purpose, further sensors, such as an interior camera or other occupant detection systems, can be included, so that a first aid function is made possible.

Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.The embodiments described and shown in the figures are chosen only by way of example. Different embodiments may be combined together or in relation to individual features. Also, an embodiment can be supplemented by features of another embodiment.

Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.Furthermore, method steps according to the invention can be repeated as well as carried out in a sequence other than that described.

Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“ Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.If an exemplary embodiment comprises a "and / or" link between a first feature and a second feature, this can be read so that the embodiment according to one embodiment, both the first feature and the second feature and according to another embodiment, either only the first Feature or only the second feature.

Claims

A method for controlling occupant protection means of a vehicle in a multiple collision, comprising the following steps: Receiving (102) information about a first collision of the vehicle via an interface; Determining (104) a drive strategy for at least one occupant protection means (222) regarding a second collision of the vehicle based on the information about the first collision; and providing (106) a drive signal for driving the at least one occupant protection means, according to the drive strategy, at an interface; characterized in that the information about the first collision comprises information about a triggered release of at least one occupant protection function, and for the occupant protection means (222) a first actuation strategy is determined when a triggering of the occupant protection function has taken place and in which for the occupant protection means (222) second drive strategy is determined when a triggering the occupant protection function has not been done.

Method according to Claim 1 , comprising a step of receiving state data via an interface, the state data including information about the vehicle and / or a vehicle occupant at a time after the first collision, and wherein the driving strategy is further determined based on the state data.

Method according to one of the preceding claims, wherein the at least one occupant protection means (222) represents a vehicle seat-based actuator.

Method according to one of the preceding claims, in which the information about the first collision comprises information about a course of the first collision.

Method according to one of the preceding claims, wherein for determining (104) the drive strategy, a classification of a collision severity of the first collision is performed and in which the drive signal is designed in accordance with the drive strategy to actuate occupant protection means (222) depending on whether the first collision is a collision Collision with a higher collision severity or classified as a collision with a lighter collision severity.

Method according to Claim 5 wherein the occupant protection means (222) comprises an active seat cushion or a quick, active seat adjustment.

Method according to one of the preceding claims, in which the occupant protection function represents a non-reversible occupant protection means and the occupant protection means (222) represents a reversible occupant protection means.

Method according to one of the preceding claims, wherein the occupant protection means (222) is adapted to adjust a vehicle seat and wherein the first drive strategy comprises an adjustment of the vehicle seat to a first position and the second drive strategy comprises an adjustment of the vehicle seat to a second position.

Method according to one of the preceding claims, wherein the drive signal is designed to control an occupant protection means (222) so that a vehicle occupant is brought into a position which facilitates a first-aid measure.

A controller (220) configured to perform the steps of a method according to any one of Claims 1 to 9 perform.

Computer program product with program code, which is stored on a machine-readable carrier, for carrying out the method according to one of Claims 1 to 9 when the program is running on a controller.