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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Blockierung eines Betätigungselements, welches zum Ein- und Ausschalten eines Elektroinstallationsgeräts vorgesehen ist, sowie ein Elektroinstallationsgerät mit einer derartigen Blockier-Anordnung.
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Elektroinstallationsgeräte, beispielsweise Leistungsschalter oder Leitungsschutzschalter, werden zur Absicherung von Netzen eingesetzt. Dabei ist es in manchen Fällen erforderlich, ein unbeabsichtigtes oder unbefugtes Einschalten des Elektroinstallationsgeräts zu verhindern, beispielsweise wenn an dem abgesicherten Netz gearbeitet wird, um eine Gefährdung der Gesundheit oder des Lebens der mit den Arbeiten betrauten Personen unter allen Umständen auszuschließen. In anderen Fällen muss verhindert werden, dass das Elektroinstallationsgerät unbeabsichtigt ausgeschaltet und damit das Netz abgeschaltet wird.
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Bei Elektroinstallationsgeräten, insbesondere bei Leistungsschaltern oder Leitungsschutzschaltern, erfolgt dieser Schutz gegen unbefugtes Betätigen des Bedienelements mit Hilfe einer Absperrvorrichtung, auch Griffsperre genannt. Diese weist einen Bügel auf, an dem ein Vorhängeschloss angebracht werden kann, wodurch das unbeabsichtigte Ein- oder Ausschalten verhindert wird. Dabei besitzt der Bügel zwei Schenkel, deren freie Enden nach außen hin abgewinkelt sind. Diese freien Enden werden in Aufnahmelöcher, sogenannte Plombieröffnungen, am Elektroinstallationsgerät eingesteckt, wodurch das Betätigungselement des Elektroinstallationsgeräts in seiner Bewegung behindert wird.
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Eine derartige Absperrvorrichtung für ein Elektroinstallationsgerät ist beispielsweise aus der
EP 0 999 568 A1 bekannt. Die dort gezeigte Absperrvorrichtung weist zwei gegeneinander verschiebbare Teile auf, die zwischen sich ein Bügelelement aufnehmen. Durch eine relative Verschiebung der beiden Elemente der Absperrvorrichtung kann das Bügelelement verspreizt werden, um in entsprechende Aufnahmen des Elektroinstallationsgerätes einzugreifen.
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Hierbei besteht die Problematik, dass für unterschiedliche Bauformen an Elektroinstallationsgeräten unterschiedliche Absperrvorrichtungen vorgesehen werden müssen. Dies führt seitens des Herstellers zu einer höheren Teilevielfalt mit entsprechend höheren Kosten für Entwicklung, Lagerhaltung oder Logistik. Ferner muss auch ein Elektromonteur eine entsprechende Bevorratung vorhalten, was zu einem höheren Montageaufwand führt. So ist insbesondere bei der
EP 0 999 568 A1 nachteilig, dass die Absperrvorrichtung durch ihre mehrteilige Ausführung aufwendig herzustellen und dadurch relativ kostenaufwendig ist.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Anordnung zur Blockierung eines Betätigungselements eines Elektroinstallationsgeräts sowie ein Elektroinstallationsgerät mit einer derartigen Anordnung bereitzustellen, welche sich durch geringere Kosten sowie einen deutlich reduzierten Montageaufwand auszeichnen.
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Anordnung sowie das erfindungsgemäße Elektroinstallationsgerät gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Blockierung eines Betätigungselements, wobei das Betätigungselement zum Ein- und Ausschalten an einem Elektroinstallationsgerät vorgesehen ist. Zur Blockierung des Betätigungselements ist ein Verschlusselement vorgesehen, das mit einem federelastisches Bügelelement gekoppelt ist, so dass bei einem Verschieben des Verschlusselements relativ zum Bügelelement zwei freien Enden des Bügelelements in zwei dafür vorgesehene Plombieröffnungen des Elektroinstallationsgeräts gedrückt werden und dadurch das Betätigungselement blockieren. Das Verschlusselement ist dabei zur Aufnahme unterschiedlicher Bügelelemente ausgebildet, wobei jedes Bügelelement jeweils einem Plombieröffnungsabstand des jeweiligen Elektroinstallationsgeräts zuordenbar ist, so dass mit dem Verschlusselement die Betätigungselemente unterschiedlicher Elektroinstallationsgeräte blockierbar sind.
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Elektroinstallationsgeräte können sich hinsichtlich ihrer Gehäusebauform unterscheiden. Insbesondere werden bei der Elektroinstallation Geräte mit unterschiedlich breiten Gehäusebauformen verwendet. Da auch die Plombieröffnungen, welche zum Einstecken des Bügelelements zur Blockierung der Bedienelements vorgesehen sind, am Gehäuse des Elektroinstallationsgeräts ausgebildet sind, weisen unterschiedliche breite Gehäusebauformen in der Regel unterschiedliche Plombieröffnungsabstände auf. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung ist es nun möglich, ein unbefugtes Betätigen, d. h. ein unbeabsichtigtes ein- oder Ausschalten, des Betätigungselements eines Elektroinstallationsgeräts zu unterbinden, wobei die Anordnung für unterschiedliche Elektroinstallationsgeräte, welche sich hinsichtlich ihrer Gehäusebauform und Gehäusebreite unterscheiden können, einsetzbar ist. Die hierzu vorgesehene Absperrvorrichtung, auch Griffsperre genannt, besteht jeweils aus einem Bügelelement und einem Verschlusselement. Das Verschlusselement ist dabei zur Aufnahme unterschiedlicher Bügelelemente ausgebildet, welche sich je nach Abstand der Plombieröffnungen unterscheiden, d. h. jedem Plombieröffnungsabstand ist ein individuelles Bügelelement zugeordnet. Jedes der unterschiedlichen Bügelelemente kann dabei mit ein und demselben Verschlusselement zusammenwirken, so dass die Betätigungselemente unterschiedlicher Elektroinstallationsgeräte blockiert werden können. Es ist somit nur eine Bauform des Verschlusselements erforderlich, wodurch die Anzahl an Varianten und infolgedessen auch die Kosten für Entwicklung, Lagerhaltung oder Logistik deutlich reduziert werden können.
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Aufgrund der Eigenelastizität des Bügelelements werden die freien Enden bei Aufschieben des Verschlusselements in die Plombieröffnungen gedrückt und in dieser Position fixiert. Die Verwendung eines federelastischen Werkstoffs für das Bügelelement hat dabei den Vorteil, dass das Bügelelement elastisch verformbar ist, d. h. nach Entfernen des Bügelelements aus den Plombieröffnungen nimmt dieses wieder seine ursprüngliche Form ein, es bleibt keine plastische Verformung am Bügelelement zurück. Somit ist die Absperrvorrichtung auch nach einem Entfernen vom Elektroinstallationsgerät wieder verwendbar. Das Bügelelement kann dabei sowohl aus Stahl, beispielsweise Federstahl, als auch aus einem elastisch verformbaren Kunststoff hergestellt sein.
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Ferner wird durch die erfindungsgemäße Anordnung auch der Montageaufwand deutlich reduziert: Zum einen muss ein Elektroinstallateur keine Vielzahl an unterschiedlichen Absperrvorrichtungen, sondern lediglich unterschiedliche Bügelelemente vorrätig halten. Zum anderen besteht die Absperrvorrichtung lediglich aus zwei Teilen – dem Bügelelement und dem Verschlusselement – welche bei der Montage von Hand zusammengesteckt werden. Dabei ist kein Werkzeug erforderlich, so dass die Montage auf möglichst einfache Weise durchgeführt werden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung weist das Verschlusselement relativ zum Bügelelement eine Montageposition auf, in der die freien Enden einen Abstand einnehmen, welcher kleiner ist als der Plombieröffnungsabstand des Elektroinstallationsgeräts. Durch Verschieben relativ zum Bügelelement kann das Verschlusselement in eine Verriegelungsposition gebracht werden, in der die freien Enden in die Plombieröffnungen eingreifen, um eine Betätigung des Betätigungselements zu blockieren.
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In der Montageposition kann die Absperrvorrichtung in eine geeignete räumliche Lage relativ zu den Plombieröffnungen des Elektroinstallationsgeräts gebracht werden. Durch ein anschließendes Verschieben des Verschlusselements relativ zum Bügelelement greifen die freien Enden in die Plombieröffnungen ein, wodurch das Betätigungselement blockiert wird. Auf diese Weise wird eine einfache und schnelle ausführbare Montage der Absperrvorrichtung am Elektroinstallationsgerät ermöglicht.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung weist das Verschlusselement zumindest eine Führungskontur auf, welche beim Verschieben des Verschlusselements relativ zum Bügelelement eine Kraft auf das Bügelelement ausübt, so dass die freien Enden in die Plombieröffnungen gedrückt werden.
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Die Verwendung von Führungskonturen stellt eine einfache und zuverlässige Möglichkeit dar, eine Bewegung – hier das Verschieben des Verschlusselements relativ zum Bügelelement – in eine andere Bewegung – hier das Spreizen und Eindrücken der freien Enden in die Plombieröffnungen – zu überführen.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung weisen die unterschiedlichen Bügelelemente unterschiedliche Breiten auf, wobei sie sich hinsichtlich der Länge ihrer freien Enden unterscheiden, wodurch eine Anpassung an die unterschiedlichen Plombieröffnungsabstände erfolgt.
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Indem die Anpassung an unterschiedliche Plombieröffnungsabstände über die Länge der freien Enden der Bügelelemente erfolgt, können diejenigen Teilbereiche des Bügelelements, welche mit dem Verschlusselement beim Verschieben zusammenwirken, um die freien Enden in die Plombieröffnungen zu drücken, ihre Form beibehalten. Dies stellt eine einfache Möglichkeit dar, um für verschiedene Breiten des Bügelelements Verschlusselemente ein- und derselben Bauform zu verwenden.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung weist das einteilige Verschlusselement eine Scharnierkante auf, entlang der das Verschlusselement zu Montagezwecken faltbar ist. Das Bügelelement ist dabei zumindest teilweise innerhalb des Verschlusselements angeordnet.
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Durch Einlegen des Bügelelements und anschließendes Falten des Verschlusselements kann das Bügelelement auf einfache Weise mit dem Verschlusselement verbunden werden. Dies kann auch formschlüssig erfolgen, so dass das montierte Bügelelement nicht mehr vom Verschlusselement entfernt werden kann, ohne das Verschlusselement wieder zu öffnen.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung weist das Verschlusselement zumindest eine Schnappverbindung zum Fixieren des gefalteten Verschlusselements auf.
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Schnappverbindungen sind formschlüssige Verbindungen bei denen eine vorstehende Stelle, z. B. ein Haken, eine Noppe oder ein Wulst, eines der Fügepartner bei der Montage kurzfristig ausgelenkt wird und in eine entsprechende Vertiefung, z. B. einen Hinterschnitt oder einen Ausschnitt des anderen Fügepartners einrastet. Eine Schnappverbindung stellt somit eine äußerst werkstoffgerechte, montage- und demontagefreundliche Verbindungsart dar, welche einfach und kostengünstig realisiert werden kann. Alternativ kann das Verschlusselement auch durch plastische Verformung beispielsweise durch Vernieten oder Verstemmen – in der gefalteten Position fixiert werden.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung ist das Verschlusselement als Kunststoff-Spritzgussbauteil herstellbar. Die Scharnierkante ist dabei als Filmscharnier ausgebildet.
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Das Spritzgussverfahren stellt eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Herstellung des Verschlusselements dar. Aufgrund der vergleichsweise einfachen Form des Verschlusselements kann dieses als Spritzgussbauteil ausgeformt werden, wobei ein einfaches Spritzguss-Werkzeug ohne Seitenschieber zur Herstellung des Verschlusselements verwendet werden kann. Ein Filmscharnier stellt dabei eine einfach zu realisierende Möglichkeit für die Scharnierkante dar. Das Filmscharnier besteht im Wesentlichen aus einer dünnwandigen Verbindung, beispielsweise in Form eines Falzes, die durch ihre Biegsamkeit eine Dreh- oder Klappbewegung der verbundenen Teile, hier der beiden Hälften des Verschlusselements, ermöglicht. Da das Filmscharnier ohne weiteren Bearbeitungsschritt direkt im Spritzgussverfahren hergestellt werden kann, handelt es sich um eine äußerst kostengünstige Realisierungsform für die Scharnierkante.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung weist das Verschlusselement Fortsätze auf, welche mit dem Elektroinstallationsgerät formschlüssig derart zusammenwirken, dass ein Verschieben des Verschlusselements in Richtung einer Verbindungslinie der beiden Plombieröffnungen verhindert wird.
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Die Fortsätze stehen formschlüssig mit entsprechenden Aussparungen am Elektroinstallationsgerät in Kontakt und verhindern dadurch ein Verschieben des Verschlusselements in Richtung einer Verbindungslinie der beiden Plombieröffnungen. Auf diese Weise wird erreicht, dass die freien Enden des Bügelelements nicht ohne Weiteres wieder aus den Plombieröffnungen entfernt werden können. Ein unbeabsichtigtes Herausrutschen der freien Enden aus den Plombieröffnungen wird dadurch vermieden.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung weist das Verschlusselement zumindest eine Öffnung zum Absperren der Anordnung in der Verriegelungsposition aufweist.
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Die Öffnung dient dem Absperren der Absperrvorrichtung in der Verriegelungsposition, beispielsweise mit Hilfe eines Bügelschlosses. Ein unbeabsichtigtes oder unerlaubtes Entfernen der Absperrvorrichtung kann somit auf einfache Art sicher vermieden werden.
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In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung kann das Betätigungselement relativ zum Elektroinstallationsgerät zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung bewegt werden, wobei es sowohl in der ersten Stellung als auch in der zweiten Stellung blockierbar ist.
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Die erste Stellung und die zweite Stellung stellen die beiden Endstellungen des Betätigungselements dar, zwischen denen das Betätigungselement verstellbar ist, wobei eine der Endstellungen eine „EIN”-Stellung und die andere der Endpositionen eine „AUS”-Stellung markiert. In beiden Stellungen des Betätigungselements ist es möglich, die freien Enden des Bügelelements in die Plombieröffnungen zu stecken und somit die Absperrvorrichtung an dem Elektroinstallationsgerät anzubringen. Auf diese Weise kann das Elektroinstallationsgerät sowohl in einem eingeschalteten Zustand, bei dem sich das Betätigungselement in der „EIN”-Stellung befindet, als auch im ausgeschalteten Zustand, bei dem sich das Betätigungselement in der „AUS”-Stellung befindet, mit Hilfe der Absperrvorrichtung vor unbefugter oder unbeabsichtigter Betätigung geschützt werden.
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Das erfindungsgemäße Elektroinstallationsgerät, welches insbesondere als Leistungsschalter oder Leitungsschutzschalter ausgebildet ist, weist eine Anordnung zur Blockierung eines Betätigungselements nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf.
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Hinsichtlich der Vorteile des Elektroinstallationsgeräts mit einer derartigen Anordnung zur Blockierung des Betätigungselements wird auf die Ausführungen zu den Vorteilen der Anordnung verwiesen.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Absperrvorrichtung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. In den Figuren sind:
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1a und 1b schematische Darstellungen einer Absperrvorrichtung in vormontiertem Zustand, jeweils in einer perspektivischen Ansicht,
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2 eine schematische Detailansicht des Verschlusselements in perspektivischer Darstellung,
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3a bis 3c schematische Darstellungen der Absperrvorrichtung in montiertem Zustand, jeweils in perspektivischer Ansicht,
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4a und 4b schematische Darstellungen der Absperrvorrichtung beim Anbringen an Elektroinstallationsgeräte unterschiedlicher Bauart und Breite, jeweils in perspektivischer Ansicht.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren, in denen das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
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Die 1a und 1b zeigen jeweils schematisch eine perspektivische Darstellung einer Absperrvorrichtung 3, bestehend aus einem Bügelelement 5 und einem Verschlusselement 8, jeweils in einem vormontierten Zustand. Das Bügelelement 5 stellt einen ersten Teil einer sog. Absperrvorrichtung 3, d. h. einer Anordnung zur Blockierung eines Betätigungselements 2 eines Elektroinstallationsgeräts 1 (siehe 4a/4b) dar und besteht aus einem federelastischen Werkstoff, vorzugsweise aus Federstahl. Das Bügelelement 5 weist zwei nach außen abstehende, freie Enden 7 auf, welche über jeweils einen Schenkel 13 sowie einen gemeinsamen Steg 6 miteinander verbunden sind. Die freien Enden 7 sind dabei in Plombieröffnungen 4 (siehe 4a/4b) des Elektroinstallationsgeräts 1 einsteckbar. Durch Einstecken der Enden 7 in die Plombieröffnungen 4, welche zueinander in einer x-Richtung einen definierten Abstand A aufweisen, wird eine Betätigung eines Betätigungsgriffs 2 (siehe 4a/4b) sicher blockiert.
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Das Verschlusselement 8 stellt einen weiteren Teil der Absperrvorrichtung 3 dar und steht in montiertem Zustand (siehe 2a bis 2c) mit dem Bügelelement 5 in Wirkverbindung. Es besteht aus einem flächigen Grundkörper, welcher im Bereich seiner Mitte eine Knick- bzw. Scharnierkante 12 aufweist, entlang der der Grundkörper gefaltet werden kann. Die Knickkante 12 ist in den Figuren in x-Richtung ausgeführt dargestellt, er kann jedoch auch in einer anderen Richtung, beispielsweise in y-Richtung, orientiert sein. Um den Grundkörper im gefalteten Zustand zu halten sind mehrere Schnappverbindungen vorgesehen. Diese bestehen aus an der Oberfläche des Grundkörpers ausgebildeten Schnapphaken 11, welche sich beim Falten in ihnen jeweils zugeordneten Aussparungen 14 verhaken und das Verschlusselement 8 im gefalteten Zustand (siehe 2a bis 2c) fixiert halten. Um zu verhindern, dass die am Elektroinstallationsgerät 1 montierte Absperrvorrichtung 3 durch Verschieben in x-Richtung entfernt werden kann, weist das Verschlusselement 8 Fortsätze 15 auf, welche in entsprechende Vertiefungen des Elektroinstallationsgeräts 1 formschlüssig eingreifen. Weiterhin weist das Verschlusselement 8 zumindest eine Führungskontur 9 zum Führen des Bügelelements 5 auf. Ferner sind in der Oberfläche des Verschlusselements 8 Öffnungen 10 ausgebildet, welche zum Arretieren der Absperrvorrichtung 3, beispielsweise mit Hilfe eines Bügelschlosses, vorgesehen sind.
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1a zeigt das Verschlusselement 8 im geöffneten Zustand mit eingelegtem Bügelelement 5. Das federelastische Bügelelement 5 ist in seiner ursprünglichen Form dargestellt und liegt mit seinen beiden Schenkeln 13 an der u-förmigen Führungskontur 9 des Verschlusselements 8 an. Relativ zum Verschlusselement 8 weist das Bügelelement 5 in der Darstellung der 1a eine Montageposition auf, in der die freien Enden in einer x-Richtung einen Abstand einnehmen, der kleiner oder maximal gleich dem Abstand A (siehe 4a/4b) der beiden Plombieröffnungen 4 ist.
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1b zeigt ebenfalls das geöffnete Verschlusselement 8, wobei das Bügelelement 5 im Unterschied zu 1a relativ zum Verschlusselement 8 in y-Richtung verschoben dargestellt ist. Die Position des Bügelelements 5 relativ zum Verschlusselement 8 entspricht dabei einer Verriegelungsposition, die das Bügelelement 5 im montierten Zustand der Absperrvorrichtung 3 am Elektroinstallationsgerät 1 annehmen würde. Beim Verschieben des Verschlusselements 8 in y-Richtung wird das Bügelelement 5 aufgrund der am Verschlusselement 8 ausgebildeten Führungskontur 9 über die beiden Schenkel 13 an seinen freien Enden 7 in x-Richtung aufgespreizt. Auf dieses Weise werden die freien Enden 7 durch Verschieben des Verschlusselements 8 relativ zum Bügelelement 5 in die Plombieröffnungen 4 gedrückt, so dass ein Betätigen des Betätigungselements 2 blockiert wird.
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2 zeigt schematisch eine Detailansicht des Verschlusselements 8 mit eingelegtem Bügelelement 5 in einer perspektivischen Darstellung. Das Bügelelement 5 befindet sich dabei wie in 1a in der Montageposition, in der keine Kraft von der Führungskontur 9 auf die Schenkel 13 des Bügelelements 5 ausgeübt wird. Die u-förmige Führungskontur 9 stellt dabei einen Anschlag für den Steg 6 des Bügelelements 5 dar. In der Bildmitte ist die Scharnierkante 12 zu sehen. Bei der Montage der Absperrvorrichtung 3 wird das Verschlusselement 8 entlang dieser Scharnierkante 12 gefaltet, so dass das Bügelelement 5 teilweise innerhalb des Verschlusselements 8 angeordnet ist. Mittels mehrerer Schnapphaken 11 wird das Verschlusselement 8 in der gefalteten Position gehalten. Ein Herausrutschen des Bügelelements 5 aus dem gefalteten Verschlusselement 8 wird durch die als Anschlag fungierende Führungskontur 9 verhindert.
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Die 3a bis 3c zeigen jeweils schematisch eine perspektivische Darstellung der Absperrvorrichtung in einem montierten Zustand. Hierfür wird das Bügelelement 5 im Rahmen einer Vormontage der Absperrvorrichtung 3 in das Verschlusselement 7 eingelegt (siehe 1a/1b). Dieses wird anschließend durch Falten entlang der Knickkante 12 verschlossen und mit Hilfe der Schnappverbindungen gehalten. Im geschlossenen Zustand verhindert die u-förmige Führungskontur (siehe 1a/1b), dass das Bügelelement 5 in y-Richturig von dem Verschlusselement 8 gelöst werden kann.
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3a korrespondiert hinsichtlich der relativen Lage des Bügelelements 5 zum Verschlusselement 8 mit der Darstellung in 1a, jedoch ist in 3a das Verschlusselement 8 entlang seiner Knickkante 12 geknickt und somit verschlossen dargestellt. In der dargestellten Position, welche der Montageposition entspricht, sind die beiden freien Enden 7 relativ zu den Plombieröffnungen 4 positionierbar. Durch ein Verschieben des Verschlusselements 8 relativ zum Bügelelement 5 in y-Richtung werden die beiden freien Enden 7 dann in x-Richtung in die Plombieröffnungen 4 gedrückt. In dieser Verriegelungsposition, die in den 3b und 3c dargestellt ist, kann durch eine der Öffnungen 10 eine Verriegelung, beispielsweise ein Bügelschloss, geführt werden, wodurch ein unbefugtes Lösen der Absperrvorrichtung 3 blockiert wird.
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Die 3b und 3c unterscheiden sich voneinander nur insofern, als dass das in 3c dargestellte Bügelelement 5 längere freie Enden 7 aufweist und somit für eine alternative Bauform des Elektroinstallationsgeräts 1 vorgesehen ist, bei der die beiden Plombieröffnungen 4 einen größeren Abstand A zueinander aufweisen.
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Die 4a und 4b zeigen schematische Darstellungen der Absperrvorrichtung 3 beim Anbringen an ein Elektroinstallationsgerät 1, jeweils in einer perspektivischen Ansicht. Das linke sowie das mittlere Elektroinstallationsgerät 1 weisen eine unterschiedliche Gehäusebauform auf, jedoch bei gleicher Gehäusebreite. Hinsichtlich des Plombieröffnungsabstands A unterscheiden sich die beiden Gehäusebauform; dieser Unterschied ist jedoch ausreichend gering, so dass für beide Gehäusebauformen dasselbe Bügelelement 5 verwendet werden kann. Das rechts angeordnete Elektroinstallationsgerät 1 weist im Gegensatz dazu eine größere Gehäusebreite mit einem deutlich größeren Plombieröffnungsabstand A auf. Daher wird in diesem Fall ein an den größeren Plombieröffnungsabstand A angepasstes Bügelelement 5 verwendet.
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Aufgrund unterschiedlicher Gehäusebauformen – insbesondere unterschiedlicher Gehäusebreiten der Elektroinstallationsgeräte 1 – ist es möglich, dass der Abstand A (siehe 5a und 5b) der Plombieröffnungen 4 variiert. Durch die Verwendung unterschiedlicher Bügelelemente 5 für unterschiedliche Gehäusebreiten wird eine Anpassung der Absperrvorrichtung 3 an unterschiedlich breite Elektroinstallationsgeräte 1 erreicht. Die beiden in den 4a und 4b links dargestellten Elektroinstallationsgeräte 1 haben eine Gehäusebreite von einer Teilungseinheit (1 TE), während das in den 4a und 4b jeweils rechts dargestellte Elektroinstallationsgerät 1 eine größere Gehäusebreite von 1,5 TE aufweist. Dementsprechend weist auch die dem rechts dargestellten Elektroinstallationsgerät 1 zugeordnete Absperrvorrichtung 3 ein anderes Bügelelement 5 mit entsprechend längeren freien Enden 7 auf.
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In den 4a und 4b sind die dargestellten Bügelelemente 5 und die Verschlusselemente 8 jeweils bereits zur Absperrvorrichtung 3 vormontiert. In der Darstellung der 4a sind die freien Enden 7 bereits vor den jeweils zugeordneten Plombieröffnungen 4 positioniert. Das Verschlusselement 8 befindet sich dabei relativ zum Bügelelement 5 in der Montageposition, in der die freien Enden 7 einen Abstand aufweisen, der kleiner oder maximal gleich dem Plombieröffnungsabstand A des jeweiligen Elektroinstallationsgeräts 1 ist. 4b zeigt die Absperrvorrichtung 3 in ihrer Verriegelungsposition. Das Verschlusselement 8 ist dabei im Vergleich zur Darstellung in 4a relativ zum Bügelelement 5 in y-Richtung verschoben, so dass das Bügelelement 5 nahezu vollständig in das Verschlusselement 8 eingetaucht ist. Durch das Verschieben wird das Bügelelement 5 über die an der Führungskontur 9 anliegenden Schenkel 13 aufgespreizt, so dass die freien Enden 7 des Bügelelements 5 in die Plombieröffnungen 4 eingreifen und dadurch die Betätigung des Betätigungselements 2 blockieren.
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Dabei verhindern die Fortsätze 15 des Verschlusselements 8 ein Verschieben der Absperrvorrichtung 3 in x-Richtung, d. h. in Achsrichtung des Betätigungselements 2. Für die beiden schmalen, links dargestellten Elektroinstallationsgeräte 1 mit einer Gehäusebreite von 1 TE wird dies dadurch realisiert, dass die Fortsätze in trichterförmige Aussparungen, welche jeweils an einer äußeren Gehäusekontur im Bereich der Plombieröffnungen 4 ausgebildet sind, formschlüssig eingreifen. Bei Elektroinstallationsgeräten 1 mit einer Gehäusebreite von 1,5 TE – in den 4a und 4b jeweils rechts dargestellt – liegen die Fortsätze 15 hingegen aufgrund des größeren Abstands A jeweils an inneren Gehäusekonturen des Elektroinstallationsgeräts an, so dass in beiden Fällen ein Verschieben Absperrvorrichtung 3 in x-Richtung sicher unterbunden wird.
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In der Verriegelungsposition kann die Absperrvorrichtung 3 mit Hilfe eines Verschlusssystems, welches durch eine der Öffnungen 10 geführt wird, verriegelt werden, so dass ein Verschieben des Verschlusselements 8 zurück in die Montageposition nicht mehr möglich ist. Als Verschlusssystem kommen beispielsweise Bügelschlösser in Betracht. Aufgrund der beiden unterschiedlich groß dimensionierten Öffnungen 10 können dabei zum Verschließen der Absperrvorrichtung 3 verschieden große Bügelschlösser, beispielsweise mit einem Bügeldurchmesser von 3 mm oder 6 mm, verwendet werden. Hierdurch wird die Teilevielfalt bei der Montage weiter verringert.
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In den 4a und 4b ist das Betätigungselement 2 stets in einer unteren Position („EIN”-Stellung) dargestellt. Zur Blockierung des Betätigungselements 2 sind die freien Enden 7 dabei in die unteren Plombieröffnungen 4 des jeweiligen Elektroinstallationsgeräts 1 eingesteckt. Es ist jedoch ebenso möglich, das Betätigungselement 2 in einer oberen Position („AUS”-Stellung) mit Hilfe der Absperrvorrichtung 3 zu blockieren. Hierzu müssten die freien Enden 7 jeweils in die oberen Plombieröffnungen 4 eingesteckt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektroinstallationsgerät
- 2
- Betätigungselement
- 3
- Absperrvorrichtung
- 4
- Plombieröffnung
- 5
- Bügelelement
- 6
- Steg
- 7
- freies Ende
- 8
- Verschlusselement
- 9
- Führungskontur
- 10
- Öffnung
- 11
- Schnapphaken
- 12
- Knick-/Scharnierkante
- 13
- Schenkel
- 14
- Aussparung
- 15
- Fortsatz
- A
- Plombieröffnungsabstand