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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf das Erzeugen
und Weiterleiten von Steuer- oder Warnsignalen und insbesondere
auf eine kontrollierte Freigabe von Warnmeldungen von Warnsystemen
oder Leitstellentechnik in dem Bereich des Katastrophenschutzes
oder von Notfallleitstellen.
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In
computergestützten
Systemen zur Lagebeurteilung im Bereich des Katastrophenschutzes werden üblicherweise
Warnmeldungen aufgrund von empfangenen Daten und deren Auswertung
erzeugt. Diese Warnmeldungen führen
dann zu entsprechenden Aktionen oder Handlungen. Im Bereich des
Katastrophenschutzes können
die Warnmeldungen eine Evakuierung von Menschen und Gütern aus
betroffenen Gebieten oder eine Sicherung der betroffenen Gebiete
vor einer möglichen
Naturkatastrophe veranlassen. Ein Beispiel ist ein Tsunami-Warnsystem,
bei dem eine Warnleitzentrale Informationen zu Wellenbewegungen
im Meer vor einem Küstenabschnitt
oder Informationen über
Erdbeben oder Seebeben empfängt
und auswertet. Wenn aufgrund dieser Informationen ein möglicher
Tsunami ermittelt wird, werden entsprechende Warnmeldungen für die betroffenen
Gebiete in Küstennähe ausgegeben. Solche
Warnmeldungen haben zum Teil erhebliche Auswirkungen, wie z. B.
die Evakuierung ganzer Gebiete oder das Auslösen von Schutzmaßnamen,
eines Katastrophenalarms oder die Alarmierung von Rettungskräften.
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Die
Berechnungen oder Ermittlungen, ob eine Warnmeldung ausgegeben wird,
erfolgt üblicherweise
automatisch durch ein computergestütztes System, welches aufgrund
voreingestellter Berechnungsmethoden die zur Verfügung stehenden Informationen
verarbeitet, wie z. B. im Falle eines Tsunami-Warnsystems die Informationen
bezüglich der
Wellenbewegungen oder der Erdbebenaktivitäten. Jedoch werden die Warnungen
nicht automatisch von den Computersystemen der Warnzentren ausgegeben,
sondern müssen
explizit von einem Benutzer oder von Bedienungspersonal erzeugt
und veranlasst werden. Das computergestützte Berechnungssystem liefert
dabei lediglich Empfehlungen oder bereitet die verfügbaren Informationen
so weit auf, dass das Bedienungspersonal des Warnsystems die Entscheidung
treffen kann, ob eine Warnmeldung ausgegeben werden soll oder nicht.
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Aufgrund
der erheblichen Auswirkungen einer Warnmeldung sollen Fehlalarme
oder das versehentliche Aussenden von Warnmeldungen vermieden werden.
Hierzu werden üblicherweise
die Berechnungs- und Auswertungsverfahren des Warnsystems betrachtet,
um eine bessere Aufarbeitung der verfügbaren Informationen zu gewährleisten,
damit es für
das Bedienungspersonal leichter ist, eine richtige Entscheidung
zu treffen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aussenden
von Warnmeldungen weiter zu verbessern, um das Risiko von Falschmeldungen
oder versehentlichen Auslösen
durch einen Benutzer weiter zu verringern. insbesondere liegt der Erfindung
die Erkenntnis zugrunde, das ein immer weiter verbessertes Aufarbeiten
der verfügbaren
Informationen für
den Benutzer oder das Bedienungspersonal nur begrenzt das Versenden
von falschen Warnmeldung verhindern kann, da falsche Warnmeldungen
oft auf einem Fehler des Bedienungspersonals (menschliches Versagen)
beruhen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt ferner die Erkenntnis zugrunde, das
eine Verbesserung dadurch erzielt werden kann, das Aussenden bzw.
das Weiterleiten einer von einem Benutzer initiierten Warnmeldung
zu kontrollieren, um eventuelle Fehlmeldungen noch zu verhindern.
Dieses Konzept kann auch als eine kontrollierte Freigabe von Warnmeldungen
bezeichnet werden, welche durch eine Benutzereingabe bereits erzeugt
oder veranlasst wurden.
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Die
vorliegende Erfindung kann jedoch außer auf Warnsysteme auch auf
allgemeine Steuerungssysteme angewandt werden, bei denen ein Benutzer
eine Nachricht oder ein Signal veranlasst und wobei es vermieden
werden soll, dass dieses Signal aufgrund einer Fehlentscheidung
des Benutzers veranlasst wurde. Die vorliegende Erfindung kann auch zur
Vermeidung von unbedachten oder vorschnellen Entscheidungen eines
Benutzers verwendet werden. Aus diesem Grund wird nachfolgend der
Begriff Ereignissignal verwendet, welcher im Speziellen ein Warnsignal
oder eine Warnnachricht eines Warnsignals im Bereich des Katastrophenschutzes
sein kann.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung muss ein Ereignissignal im Allgemeinen und ein Warnsignal
im Speziellen, das von einem Benutzer veranlasst wurde, durch den
Benutzer nochmals bestätigt
werden, bevor dieses Ereignissignal vom Computersystem weitergeleitet
wird. Des Weiteren muss diese Bestätigungseingabe durch den Benutzer
durch ein anderes Eingabemedium oder Eingabegerät erfolgen, als die Eingabe
des ursprünglichen
Ereignissignals. Dieser Wechsel des Eingabegerätes nach dem ursprünglichen.
Initiieren des Ereignissignals und einem nachfolgend erforderlichen
Bestätigen
des Ereignissignals durch den Benutzer verhindert ein versehentliches
Bestätigen
durch den Benutzer, da gerade ein „routinemäßiges” Bedienen und Bestätigen des
erzeugten Ereignissignals vermieden wird.
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Ist
beispielsweise ein Warnsignal mittels einer Computermaus durch den
Benutzer des Warnsystems initiiert worden, so wird dieses Warnsignal nicht
weitergeleitet oder vom Computer ausgegeben, solange der Benutzer
das Warnereignis nicht bestätigt
hat. Diese Bestätigung
kann jedoch nicht erneut durch die Computermaus erfolgen, sondern
erfordert einen Wechsel des Eingabegerätes. Hierdurch wird vermieden,
dass das Bedienungspersonal versehentlich „weiterklickt” und hierbei
ungewollt die Bestätigung
des Warnsignals eingibt.
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Des
Weiteren ermöglicht
die Erfindung dem Benutzer ein zuvor initiiertes Warnsignal nochmals zu überprüfen, bevor
dieses endgültig
weitergeleitet oder ausgegeben wird. So können sich beispielsweise unmittelbar
nach dem Initiieren eines Warnsignals durch den Benutzer die Lagebeurteilung,
also die berechneten Daten des Warnsystems, welche anzeigen, ob
eine Warnung ausgesprochen werden soll oder nicht, ändern, so
dass das Veranlassen des Warnsignals nicht, nicht in dieser Form
oder in einer anderen Form erforderlich gewesen wäre. Die
Erfindung ermöglicht
es in diesem Fall, die Freigabe des bereits erzeugten Warnsignals
zu verweigern oder das Warnsignal anzupassen, so dass das Warnsignal,
welches zu einem Fehlalarm geführt
hätte,
vermieden wird.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend mit Bezug auf die
beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild zur Illustration eines beispielhaften Computersystems
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild zur Illustration eines beispielhaften Computersystems
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt
ein Blockschaltbild zur Illustration beispielhafter Komponenten
und Aspekte zur Umsetzung der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt
ein Flussdiagramm zur Erläuterung
eines Verfahrens zum Aussenden und Weiterleiten von Ereignissignalen
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5 zeigt
ein Flussdiagramm zur Erläuterung
der Umsetzung einer Benutzereingabe gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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6 zeigt
ein Flussdiagramm zur Erläuterung
der Umsetzung einer Benutzereingabe gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Zur
Verdeutlichung der Erfindung werden nun die beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Die
folgende Beschreibung der Zeichnungen geht dabei von verschiedenen
Ausführungsformen
der Erfindung aus, jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf
die einzelnen Ausführungsformen
beschränkt.
Insbesondere ist die vorliegende Erfindung im Detail für ein Warnsystem
und zur Erzeugung von Warnsignalen erläutert, ist aber in ihrer Anwendung auch
allgemein auf Leitstellentechnik oder Steuerungssysteme zur Erzeugung
von Steuersignalen oder Steuernachrichten anwendbar und nicht auf Warn-
oder Lagezentren beschränkt.
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1 ist
eine beispielhafte Darstellung eines vernetzten Computersystems
zur Umsetzung einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Lage- oder Warnzentren sind üblicherweise
mit einer Vielzahl von vernetzten Computersystemen ausgestattet.
Dies ist beispielhaft durch die Computer 110, 111 und 112 in 1 dargestellt,
welche mittels dem Netzwerk 130 mit einem zentralen Rechner 140 verbunden
sind. Der Zugriff auf die Daten und insbesondere das Veranlassen
von Warnnachrichten oder Warnsignalen durch einen Benutzer ist üblicherweise von
mehreren Arbeitsplätzen
aus möglich,
wie durch die drei Arbeitsplätze 110, 111 und 112 beispielhaft dargestellt
ist. Die verschiedenen Arbeitsplätze
können
durch eine Accountverwaltung geregelt werden, welche die Berechtigung
auf den Datenzugriff mittels der Benutzerrechner 110 bis 112 regelt.
Ein Accountverwaltungsmodul 142 kann hierzu an einer zentralen
Verarbeitungs- und Steuereinheit 140 vorgesehen sein. Alternativ
kann die Accountverwaltung 142 auch durch jegliche hinlänglich bekannte
Accountverwaltung durch einen Administrator des Computersystems
oder Netzwerks bereitgestellt werden. In dem in 1 dargestellten
Beispiel befindet sich eine Applikation oder Anwendung 120 in
jedem Benutzercomputer 110 bis 112. Diese Anwendung 120 bezeichnet
eine Computeranwendung bzw. Teile einer Computeranwendung des zugrundeliegenden
Warnsystems oder Leitstellensystems. Die Anwendung 120 ist
das Programm, mit dem der Benutzer, üblicherweise über einen
Monitor (nicht dargestellt) arbeitet und wo Informationen für den Benutzer
angezeigt werden, aufgrund deren der Benutzer ein Warnsignal oder
allgemein ein Ereignis, zu dem ein Ereignissignal ausgesandt werden
soll, veranlasst. Hierzu ist beispielhaft eine Benutzerschnittstelle
bzw. Anzeigeeinheit 122 in 1 dargestellt,
welche zu diesem Zweck von dem Computer 110 und insbesondere
der Anwendung 120 verwendet wird. Ebenfalls dargestellt
ist eine Netzwerkschnittstelle 128 zur Kommunikation des
Rechners 110 über
das interne Netzwerk 130 des Computersystems.
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Gemäß der Erfindung
bedarf es mindestens zwei verschiedener Eingabemedien bzw. Eingabegeräte 124, 126,
die es dem Benutzer erlauben, die Anwendung 120 zu steuern.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die Komponenten 120 bis 128 lediglich
beispielhaft einige Funktionen des Rechners 110 zum allgemeinen Verständnis wiedergeben
und in gleicher oder ähnlicher
Weise auch in den Rechnern 111 und 112 enthalten
sind. Die Rechner 110 bis 112 können herkömmliche
PCs sein, welche mit der Anwendung 120 ausgestattet sind.
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Als
eine Möglichkeit,
das Versenden von falschen Warnmeldungen zu verhindern oder zu minimieren,
ist es bekannt, verschiedene Arbeitsplätze den Benutzern bereitzustellen.
So können
neben „normalen” Arbeitsplätzen auch
speziell für
das Veranlassen von Warnungen ausgestattete Arbeitsplätze bereitgestellt
werden, zu denen nur entsprechend berechtigte, eventuell höher qualifizierte
Mitarbeiter Zugang haben. Ein solcher spezieller Arbeitsplatz kann
auch mit üblicher
PC-Technik ausgestattet sein. Jedoch ist dann die Berechtigung für das Veranlassen
einer Warnung bzw. einer nach außen kommunizierten zu erfolgenden
Aktion über
die Accountverwaltung geregelt, wobei sich der Benutzer beim Betriebssystem
oder bei der für
die Warnung bzw. Aktion zuständigen
Anwendung 120 anmelden muss und es spezieller Rechte für die Veranlassung
einer Warnung bedarf.
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Mit
dieser Lösung
verbleibt jedoch ein Risiko für
eine versehentlich ausgelöste,
möglicherweise folgenschwere
Aktion oder Warnung. Betrifft die Aktion beispielsweise die Warnung
vor einer Naturkatastrophe, welche eine Evakuierung ganzer Gebiete
erfordert, kann eine irrtümlich
veranlasste Aktion oder inhaltlich falsche Warnung zu einem erheblichen
Begleitschaden führen.
Solche irrtümlich
veranlassten Warnmeldungen bzw. inhaltlich falsche Warnmeldungen
können
mit diesen im Stand der Technik bekannten Verfahren und Systemen
nicht hinreichend verhindert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird hierfür ein spezieller Betriebsmodus
für eine
Benutzereingabe in dem beispielhaften Computer- oder Warnsystem 100 vorgesehen. Dieser
spezielle Betriebsmodus, auch Bestätigungsmodus genannt, wird
durch die auf den Rechnerplattformen 110–112 verwendeten
Anwendungen 120 benutzt und immer dann verwendet, wenn
die Anwendung oder der Nutzer eine Aktion oder eine Warnung auslöst, die
folgenschwere Handlungen bzw. Aktionen nach sich ziehen würden. In
diesem Modus muss eine vorgesehene Aktion oder Warnung entweder
explizit bestätigt
oder explizit abgebrochen werden. Bis zu dieser Benutzereingabe
bzw. Bestätigung
ist eine Weiterverarbeitung bzw. Weiterleitung des Ereignis- bzw.
Warnsignals durch das System unterbunden und der reguläre Betriebsmodus
für Benutzereingaben
der Anwendung 120 ist nicht möglich. Um eine versehentliche
Bestätigung
(oder Abbruch) einer Warnung (oder allgemein eines Ereignisses)
zu vermeiden, muss gemäß der Erfindung
die Bestätigung (oder
der Abbruch) über
ein anderes Eingabegerät oder
anderes Eingabemedium erfolgen, als das für die Erzeugung oder Veranlassung
des Ereignis- bzw. Warnsignals verwendete Eingabegerät. Erfolgt
die Einleitung der Aktion beispielsweise per Computermaus (z. B.
während
der Steuerung einer grafischen Oberfläche der Benutzerschnittstelle 122),
muss die Bestätigung
(oder der Abbruch) der Aktion beispielsweise über die Tastatur oder ein weiteres
externes Eingabemedium (z. B. Touchscreen, „roter Knopf”, Spezialapparatur).
erfolgen.
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Es
kann passieren, dass während
sich die Anwendung 120 in dem Bestätigungsmodus befindet, eine Änderung
des Lagebildes, also der Faktoren, die zu einer Einleitung der Aktion
führten,
erfolgt. In diesem Fall kann nach einer zuvor festgelegten Zeitüberschreitung
der Bestätigungsmodus
automatisch verlassen werden und der Abbruch der Aktion bzw. der
Warnung angenommen werden. Alternativ kann bei einer Zeitüberschreitung
(ohne erfolgte Benutzereingabe) die Eingabeoption einer Aktualisierung
(z. B. ein „Update”-Button
auf dem Display) für den
Benutzer aktiviert werden, welche dem Benutzer eine Neubewertung
der Lage ermöglicht.
Dies ermöglicht
es dem Computersystem, eine auf die neue, veränderte Ausgangslage angepasste,
aktualisierte Aktion oder Warnmeldung vorzuschlagen. Als weitere
Alternative kann dem Benutzer auch eine Eingabeoption ermöglicht werden,
welche explizit die vorherige Warnung oder Aktion trotz der Zeitüberschreitung beibehält, woraufhin
das System auch weiterhin auf eine Eingabe des Benutzers wartet,
bevor die beibehaltene Meldung nach außen weitergeleitet wird.
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Mit
der Weiterleitung „nach
außen” wird das Weiterleiten
oder Ausgeben des Warnsignals oder allgemein des Ereignissignals
von dem Computersystem 100 (z. B. einer zentralen Katastrophenwarnleitstelle,
die spezielle Warnungen an umliegende Gebiete sendet) bezeichnet.
In dem Beispiel von 1 ist dies durch das Signal 150 dargestellt,
welches das nach außen
gesendete Warnsignal bezeichnet. In diesem Beispiel erfolgt die
Weiterleitung des Warn- oder Ereignissignals durch die zentrale Verarbeitungssteuereinheit 140 und
ins besondere durch eine externe Netzwerkschnittstelle 148.
In dem Beispiel aus 1 ist die Steuerung des Wechsels des
erforderlichen Eingabemediums und/oder der Wechsel der Betriebsmodi
zwischen regulärem
Eingabemodus und Bestätigungsmodus
ebenfalls durch die zentrale Verarbeitungs- und Steuereinheit 140 bzw.
Eingabegerätesteuerung 144 realisiert.
Hierzu kann die zentrale Verarbeitungssteuereinheit auf eine Speichereinheit 146 zurückgreifen,
in der z. B. voreingestellte Parameter und Bedingungen gespeichert
sind, die angeben, wann zwischen den Betriebsmodi gewechselt werden
soll und wann und in welcher Weise zwischen den verschiedenen Eingabegeräten gewechselt
werden soll. Die zentrale Verarbeitungs- und Steuereinheit kann
aus diesem Grund mit den Anwendungen 120 der verschiedenen Arbeitsplätze 110 bis 112 während deren
Ausführung kommunizieren
oder Daten austauschen. Es ist alternativ auch möglich, das Teile der Anwendung 120 über das
Netzwerk und das System 100 verteilt sind und sich beispielsweise
Komponenten der Anwendung 120 in der zentralen Verarbeitungs-
und Steuereinheit 140 befinden.
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2 zeigt
ein weiteres beispielhaftes Computersystem 200 gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung. Ebenfalls dargestellt sind drei Benutzerrechner 210, 211 und 212,
welche den Benutzerrechnern 110 bis 112 aus 1 entsprechen.
Im Gegensatz zu dem Beispiel in 1 enthält jeder oder
zumindest einige der Benutzerrechner 110 bis 112 eine
externe Netzwerkschnittstelle zum Weiterleiten eines intern erzeugten
und bestätigten
Warn- oder Ereignissignals 150. Ebenfalls zeigt das Beispiel
aus 2, dass die Eingabegerätwechselsteuerung 230 in
dem jeweiligen Rechner 210 angeordnet sein kann. In diesem
Beispiel wäre
jeder Rechner 210 bis 212 selbstständig in
der Lage, ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung auszuführen.
Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass es weitere Alternativen
und insbesondere alternative Anordnungen der in den 1 und 2 dargestellten
Komponenten gemäß der vorliegenden
Erfindung gibt. So können
die dargestellten Komponenten der Systeme 100 und 200 innerhalb
dieser Netzwerksysteme verteilt sein, um die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung realisieren, insbesondere die Verfahren
gemäß der 4 bis 6.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Umschaltung der Eingabebetriebsmodi
zur Warnsignalerzeugung und Warnsignalweiterleitung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Dargestellt ist die Anwendung 120,
wie zuvor unter Bezug auf 1 und 2 beschrieben wurde.
Die Schnittstelle 350 bezeichnet eine externe Netzwerkschnittstelle
zum Verbreiten oder Versenden einer Warnmeldung 150. Der
funktionale Block 320 symbolisiert die Eingabebetriebsmodi
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Er findung. So kann die Anwendung 120 in
einem Direktmodus 330 arbeiten, welcher eine herkömmliche
Benutzereingabe mittels eines Eingabegerätes durch den Benutzer zulässt. Darüber hinaus
wird jedoch für
die Warnsignalweiterleitung insbesondere ein weiterer Bestätigungsmodus 340,
wie zuvor erläutert,
vorgeschlagen. Dieser Bestätigungsmodus
erfordert eine explizite nochmalige Bestätigung bzw. einen Abbruch der zuvor
erfolgten Warnung mittels eines zweiten, unterschiedlichen Eingabegerätes. Weitere
Details werden im Bezug auf die 4 bis 6 nachfolgend erläutert.
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Der
Wechsel der Betriebsmodi 330 und 340 kann durch
eine Betriebsmodussteuerung 370 erfolgen. Diese Betriebsmodussteuerung
kann entweder Teil der Anwendung 120 oder eine separate
Komponente innerhalb der Systeme 100 oder 200 sein.
Hierzu können
interne Daten 380 der Anwendung 120 benutzt werden,
um den Wechsel von einem Direkt- in einen Bestätigungsmodus und/oder umgekehrt
zu veranlassen. Alternativ kann ein externes Steuersignal 385 die
Betriebsmodussteuerung veranlassen, den Modus zu wechseln. Diese
externe Veranlassung kann beispielsweise ein Steuersignal der Eingabegerätesteuerung 144 der
zentralen Verarbeitungs- und Steuereinheit 140 sein, während die
Betriebsmodussteuerung 370 Teil der Anwendung 120 oder
Teil des Benutzerrechners 110 ist. Alternativ kann die
Betriebsmodussteuerung 370 auch eine Teilkomponente der
zentralen Verarbeitungs- und Steuereinheit 140 bzw. der
Eingabesteuerung 144 aus 1 bzw. der
Eingabesteuerung 230 der 2 sein.
Die zusätzlich
hierfür
erforderten Daten, z. B. voreingestellte Zeitgrenzen, voreingestellte
Vorgaben, welches zweite Eingabegerät auf ein zuvor benutztes erstes
Eingabegerät
zu erfolgen hat, können in
einer Speichereinheit 390 gespeichert werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
gibt es verschiedene Vorgaben, welches zweite Eingabegerät auf ein
erstes Eingabegerät
vom Benutzer zu benutzen ist. Hierfür kann in einem einfachen Fall beispielsweise
eine Lookup-Tabelle benutzt werden, um die entsprechenden Wechsel
der Eingabegeräte vorzugeben.
So kann z. B. festgelegt sein, dass, wenn die erste Eingabe mittels
einer Computermaus erfolgte, die Bestätigung oder der Abbruch mittels
der Tastatur zu erfolgen hat, wohingegen, wenn die erste Eingabe
mittels einer Tastatur erfolgt, die Bestätigung oder der Abbruch mittels
eines dritten Eingabegerätes
(z. B. spezielle externe Bedieneinheit) zu erfolgen hat. Es kann
ebenfalls vorgesehen sein, dass sich diese Zuordnung zwischen erstem
und zweitem Eingabegerät
nach einer vorgegebenen Zeitspanne oder nach einer vorgegebenen
Anzahl der Benutzung verändert
wird. So kann dem Benutzer an einem Monitor oder Display angezeigt
werden, welches zweite Eingabegerät für die Bestätigung verwendet werden muss.
Alternativ ist jedoch auch möglich,
dass das erste und das zweite Eingabegerät festgelegt ist, so dass z.
B. immer die Initiierung eines Warnsignals mit der Maus erfolgt,
und dann immer eine Bestätigung
mittels der Tastatur zu erfolgen hat. Darüber hinaus ist es möglich, dass
das System oder die Anwendung 120 lediglich prüft, ob die
zweite Benutzereingabe (z. B. die Bestätigung) mit einem anderen Eingabegerät erfolgt,
wobei also kein zweites Eingabegerät vorgegeben ist, sondern jedes
beliebige andere Eingabegerät
benutzt werden kann.
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4 zeigt
ein Flussdiagramm für
ein Verfahren zur Veranlassung und Weiterleitung eines Warn- oder
Ereignissignals durch einen Benutzer gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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In
einem ersten Schritt 410 veranlasst der Benutzer oder das
Bedienungspersonal der Anwendung 120 das Erzeugen eines
Warnsignals bzw. allgemein eines Ereignissignals. Optional kann
in einem Schritt 420 entschieden werden, ob ein Eingabemoduswechsel
erforderlich ist. Hierzu kann automatisch z. B. anhand von zuvor
festgelegten Parametern bzw. Ereignissignaltypen entschieden werden,
ob eine Fortsetzung der Anwendung 120 in dem Bestätigungsmodus
erforderlich ist oder ob das veranlasste Ereignissignal keinen solchen
Bestätigungsmodus
erfordert. Im letzteren Fall kann das Ereignissignal 150 in
herkömmlicher
Weise weiter gesendet oder ausgegeben werden (Schritt 430).
Falls ein Moduswechsel für
das veranlasste Ereignissignal erforderlich ist, wechselt die Anwendung 120 in
den Bestätigungsmodus
(Schritt 440). In einer vereinfachten Ausführungsform
der Erfindung kann auch auf die Abfrage 420 verzichtet
werden, so dass beispielsweise prinzipiell für alle Ereignissignale in den Bestätigungsmodus
gewechselt werden muss. Dies kann bedeuten, dass der Benutzer die
grafische Benutzeroberfläche
in herkömmlicher
Weise benutzt, jedoch nachdem ein Warnsignal ausgelöst wird,
unabhängig
von dem Typ des Warnsignals in den Bestätigungsmodus gewechselt wird.
Mit „Typ” des Ereignissignals
bzw. des Warnsignals sind verschiedene Arten von Warnungen gemeint,
wie beispielsweise ein Warnsignal, welches eine Evakuierung von
betroffenen Küstengebieten
veranlasst oder eine Warnung, welche lediglich eine allgemeine Warnstufe
für eine
mögliche
Naturkatastrophe ändert,
ohne jedoch konkrete Schutzmaßnahmen
als Folge zu haben. Die Unterscheidung zwischen verschiedenen Typen
von Warnsignalen kann hierbei vorab abgespeichert werden, beispielsweise
in einer Tabelle, die während
der Abfrage 420 benutzt wird. Das Erstellen solcher Tabellen
oder voreingestellter Parameter erlaubt darüber hinaus eine einfache Änderung
oder Aktualisierung des Warnsystems, ohne den prinzipiellen Programmablauf
bzw. die Systemkomponenten zu verändern.
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Nach
dem Wechsel in den Bestätigungsmodus
erfolgt ebenfalls ein Eingabegerätewechsel 450 für die zu
erfolgende Bestätigung
bzw. den Abbruch der Aktion, wie zuvor erläutert wurde. Die Schritte 440 und 450 können auch
als gemeinsamer Schritt erfolgen, z. B. durch die Betriebsmodussteuerung 370.
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Als
nächstes
erwartet die Anwendung eine Benutzereingabe 460 durch den
Benutzer, welcher in dem dargestellten Beispiel aus 4 entweder
eine Bestätigung 470 oder
ein Abbruch 475 ist. Wie zuvor erläutert wurde und gemäß des Eingabegerätewechsels 450 ist
hierfür
ein zweites anderes Eingabegerät bzw.
Eingabemedium erforderlich. Ist eine Bestätigung 470 erkannt
worden, wird das Ereignissignal 150 gesendet bzw. verbreitet.
Wird ein Abbruch 475 festgestellt, wird das Ereignis bzw.
das Versenden oder der Ablauf abgebrochen (Schritt 485),
ohne dass das zuvor durch die erste Benutzereingabe veranlasste
Ereignissignal auch gesendet oder vom System ausgegeben wird. Nach
Schritt 480 oder 485 ist die Aktion bzw. das Ereignis
beendet und die Anwendung 120 wird regulär weitergeführt.
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Optional
kann nach dem Schritten 480 bzw. 485 auch ein
erneuter Wechsel des Eingabegerätes 490 erfolgen.
Beispielsweise kann das erforderliche Eingabemedium wieder in das
erste Eingabegerät gewechselt
werden. Der Schritt 490 kann jedoch unterbleiben, so dass
entweder das Eingabegerät
zu dem in Schritt 450 gewechselt wurde, weiterbenutzt wird,
oder es der Anwendung 120 freigestellt bleibt, sämtliche
verfügbare
Eingabegeräte
in gleicher Weise zu benutzen.
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Als
weiterer optionaler Schritt kann der Benutzer durch das Programm 120 bzw.
die Benutzerschnittstelle oder Anzeige 122 aufgefordert
werden, zu entscheiden, ob ein Ereignissignal veranlasst werden
soll oder nicht. Beispielsweise kann das System, wenn es sich um
Tsunami-Warnsystem handelt, eine entsprechende Nachricht an den
Benutzer anzeigen, dass aufgrund empfangener Daten über Wellenbewegungen
oder tektonische Bewegungen (oder deren Auswertung durch die Anwendung)
eine Tsunami-Warnung erforderlich sein könnte. In diesem Fall kann von
der Anwendung 120 auch eine Bestätigung dieses Hinweises durch
den Benutzer mittels eines beliebigen oder eines vorgegebenen Eingabegerätes erfordert
werden. Zum Beispiel kann ein Button auf dem Display aktiviert oder
dargestellt werden, der von dem Benutzer gedrückt werden muss, um zu bestätigen, dass
eine Ent scheidung, ob ein Warnsignal ausgegeben werden soll oder
nicht, getroffen werden soll. Dieser optionale Schritt 405 würde dann
vor dem Schritt 410 ausgeführt.
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5 zeigt
ein weiteres Flussdiagramm zur beispielhaften Darstellung einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Insbesondere zeigt 5 ein
Beispiel zur erwarteten Benutzereingabe 460, welche anstelle
des Schritts 460 in 4 ausgeführt werden
kann.
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Nach
dem Schritt 450 aus 4 werden
gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung auf einem Monitor oder Display zwei verschiedene mögliche Benutzereingaben
bzw. Eingabeoptionen „Bestätigung” und „Abbruch” aktiviert,
welche der Benutzer wählen
kann. So können
diese beiden Eingabefelder in dem Display zuvor grau hinterlegt
oder deaktiviert sein. Danach erfolgt eine Abfrage durch das System
oder die Anwendung, ob eine Bestätigung 520 bzw.
ein Abbruch 530 durch den Benutzer mittels des zweiten
gewechselten Eingabegerätes
erfolgt, welche, wie in 4 beschrieben wurde, zu den Schritten 480 und 485 führt. Zusätzlich kann
gemäß 5 noch überprüft werden,
ob eine zuvor festgelegte Zeitgrenze für die Benutzereingabe überschritten
wurde. Wenn die Zeit überschritten
wurde, kann, wie zuvor erläutert,
ein automatischer Abbruch des Ereignisses erfolgen (Schritt 485).
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6 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung bezüglich
eines Verfahrenablaufs zur Steuerung einer erforderlichen Benutzereingabe
im Schritt 460 der 4. Wie in 5 werden
die Eingabeoptionen „Bestätigung” und „Abbruch” für den Benutzer
in dem Schritt 610 aktiviert. Daraufhin kann, wie in den 4 und 5,
die Eingabebestätigung 620 bzw.
der Abbruch 630 durch den Benutzer gewählt werden, welches zu den
Schritten 480 bzw. 485 führt. Ebenfalls wie in 5 zeigt
das Beispiel aus 6 eine Abfrage, ob eine Zeitgrenze
für die
zu erwartende Benutzereingabe 460 überschritten wurde (Schritt 460).
Falls die Zeitgrenze überschritten
wurde, wird gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung die Eingabeoption „Bestätigung” deaktiviert (Schritt 650)
und die Eingabeoptionen „Aktualisieren” und „Beibehalten” werden
aktiviert (Schritt 660). Wählt der Benutzer die Option „Aktualisieren” mittels des
im Schritt 450 vorgeschriebenen Eingabegerätes, wird
das Ereignissignal aktualisiert (Schritt 690). Wie zuvor
erläutert
wurde, kann sich die Ausgangslage oder die Lagebeurteilung zwischenzeitlich
geändert
haben, so dass eventuell eine andere oder gar keine Warnung ausgegeben
werden sollte. Dies kann insbesondere nach Überschreiten einer vorbestimmten
Zeitgrenze überprüft werden,
um durch das System oder die Anwendung sicherzustellen, dass der Benutzer
veraltete Warnmeldungen nochmals überprüft, bevor die Anwendung weiterarbeitet.
Wenn das Ereignissignal anhand neuer Eingangsda ten durch das Computersystem
bzw. die Anwendung 120 aktualisiert wurde, ist eine erneute
Bestätigung
bzw. ein Abbruch durch den Benutzer erforderlich, wie durch die
Rückführung zur
Abfrage 620 in 6 dargestellt ist. Als weitere
Alternative kann nach dem Schritt 690 auch ein weiterer
Eingabemediumwechsel erfolgen, ähnlich
dem optionalen Schritt 490 aus 4.
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Für den Fall,
dass sich zwischenzeitlich das Lagebild ändert (beispielsweise nach
Auswahl der Eingabeoption „Aktualisieren”) oder
gegebenenfalls wenn eine Änderung
des Warnsignals erforderlich wird (also wenn die Eingabeoptionen „Aktualisieren” und „Beibehalten” aktiviert
werden sollen), kann die Zeitgrenze auch entsprechend angepasst
werden. Hierzu kann eine neuer Zeitgrenze gesetzt werden, welche
eine Zeitgrenze „seit Änderung
des Lagebildes” entspricht.
So kann gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung eine weitere Zeitgrenze definiert werden, wobei im
Fall der Lageänderung
im Schritt 640 eine der beiden oder beide Zeitgrenzen abgeprüft werden.
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Nach
Schritt 660 hat der Benutzer ebenfalls die Möglichkeit,
die Eingabeoption Beibehalten 675 mittels des in Schritt 450 vorgegebenen
Eingabemediums zu wählen.
In diesem Fall wird das Ereignissignal nicht aktualisiert, sondern
explizit beibehalten und der Benutzer muss dieses beibehaltene Ereignissignal
dann entweder bestätigen
oder abbrechen, wie durch die Rückführung zur
Abfrage 620 dargestellt ist. Als dritte Option nach dem
Schritt 660 kann dem Benutzer die Eingabeoption „Abbruch” 680 bereitgestellt
werden, welche zum Abbruch des Ereignisses gemäß Schritt 485 führt. Die
Rückführungen
in 6 verdeutlichen, dass die einzelnen Schritte wiederholt
ausgeführt
werden können,
basierend auf den Eingaben und Entscheidungen in den Schritten 640, 670, 675 und 680.