DE102009022301A1 - Element zur Umwandlung elektrischer Energie, Speichereinheit, Verfahren zum Betrieb der Speichereinheit und Fahrzeug mit Speichereinheit - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Element zur Umwandlung elektrischer Energie angegeben mit elektrischen Kontakten, wobei zwischen den elektrischen Kontakten zumindest teilweise ein phasenzustandsveränderndes Material vorgesehen ist. Weiterhin werden vorgeschlagen eine Speichereinheit mit einem solchen Element, ein Verfahren zum Betrieb der Speichereinheit sowie ein Fahrzeug mit einer derartigen Speichereinheit.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Element zur Umwandlung elektrischer Energie, eine Speichereinheit mit einem derartigen Element, ein Verfahren zum Betrieb der Speichereinheit und ein Fahrzeug mit einer solchen Speichereinheit.
  • Elektrische Systeme mit Betriebsspannungen von mehr als 60 V werden zunehmend im Fahrzeug eingesetzt. Im Wartungs- bzw. bei einem Unfall ist es nötig, dass keine Gefährdung von dem elektrischen System ausgeht. Insbesondere ist die Handhabung elektrischer Energiespeicher von Bedeutung, die in einen sicheren Zustand mit spannungsfreien Klemmen überführt werden sollen.
  • Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ist dabei die Zeitdauer zwischen einer Schalthandlung zur Überführung in den sicheren Zustand und dem Moment des Erreichens des sicheren Zustands begrenzt. Üblich sind hierfür Zeitdauern von 5 s oder von 1 s (bevorzugt z. B. weniger als 5 s).
  • Aus den in Fahrzeugen gespeicherten elektrischen Energiemengen, der Leistung der Speicher und den vorgeschriebenen kurzen Zeiten bis zum Erreichen des sicheren Zustands resultieren hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Sicherheitselemente.
  • Derzeit werden für das Überführen in den sicheren Zustand elektromechanische Elemente (Schütze) verwendet, die innerhalb des Energiespeichergehäuses alle Anschlüsse vom eigentlichen Speicher freischalten. Für die sichere Handhabung im Wartungsfall kann zusätzlich ein manuell bedienbares Trennelement verwendet werden.
  • Insbesondere bei elektrischen Speichern (z. B. Kondensatoren), die sich auf eine Spannung kleiner als 60 V bzw. bis auf 0 V entladen lassen, ist es gebräuchlich, die elektrische Energie sowohl im Havarie- als auch im Wartungsfall aus dem Speicher zu transportieren. Als Entladeeinrichtungen eignen sich elektrische Widerstände oder Varistoren, anhand derer die elektrische Energie in Wärme umgewandelt wird. Abhängig von der Speichergröße der elektrischen Speicher sind dabei die Entladeelemente mit dem Energiespeicher fest verbunden (bei kleinen Energiemengen) bzw. können die Entladeelemente (bei mittleren und großen Energiemengen) über eine Schalteinrichtung zugeschaltet werden. Die verwendeten elektrothermischen Energiewandler nehmen dabei die Wärme zumindest teilweise mit ihrer Wärmekapazität auf und geben sie an die Umgebung ab.
  • Hierbei ist es von Nachteil, dass alle elektromechanischen Elemente nur bedingt zuverlässig sind. Insbesondere besteht die Gefahr, dass Kontakte hängen bleiben oder verkleben und so im Bedarfsfall ihrer Sicherheitsfunktion nicht nachkommen. Weiterhin sind Elemente für trennendes Schalten unter Last aufwendig und teuer, da diese über Lichtbogenlöscheinrichtungen verfügen müssen. Das manuell bedienbare Trennelement kann aufgrund einer möglichen Gefährdung des Bedieners durch Lichtbögen nicht für die Unterbrechung eines fließenden Stromes verwendet werden.
  • Bei den bekannten Entladeschaltungen ist nachteilig, dass deren Leistungsfähigkeit stark begrenzt ist und die elektrothermischen Energiewandler mit der Größe des Energiespeichers skaliert werden müssen und deshalb bei mittleren und größeren zu entladenden Energiemengen (z. B. 200 kJ bis 1000 kJ bei Hybridfahrzeugen) für den Fahrzeugeinsatz nicht geeignet sind.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine Möglichkeit zu schaffen, Energie eines elektrischen Speichers effizient und schnell abzuführen bzw. das elektrische System mit Energiespeicher schnell und wirksam in einen sicheren Zustand überzuführen.
  • Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Zur Lösung der Aufgabe wird ein Element zur Umwandlung elektrischer Energie angegeben mit elektrischen Kontakten, wobei zwischen den elektrischen Kontakten zumindest teilweise ein phasenzustandsveränderndes Material vorgesehen ist.
  • Das phasenzustandsverändernde Material ist insbesondere ein phasenveränderbares Material (auch bezeichnet als Phasenübergangsmaterial, Phase Change Material, Phasenwechselmaterialien, PCM).
  • Hierbei ist es von Vorteil, dass die Veränderung des Phasenzustands für eine Speicherung zumindest eines Teils der elektrothermisch gewandelten Energie einsetzbar ist.
  • Es sei angemerkt, dass das phasenzustandsverändernde Material eine Zustandsveränderung zwischen beliebigen Phasen erfahren kann. Der hier beschriebene Phasenwechsel des phasenzustandsverändernden Materials kann insbesondere zwischen zwei festen Phasen oder einer festen und einer flüssigen Phase stattfinden.
  • Die elektrische Energie wird insbesondere zunächst in eine Wärme umgewandelt, um dann mittels des phasenzustandsverändernden Materials zumindest teilweise für eine Phasenumwandlung eingesetzt zu werden. Somit wird anhand des Stroms die Energie zumindest teilweise für die Phasenumwandlung verbraucht.
  • Eine Weiterbildung ist es, dass das phasenzustandsverändernde Material ein elektrisch leitendes Material oder ein elektrisch nichtleitendes Material ist, wobei insbesondere das elektrisch nichtleitende Material durch eine Veränderung der Temperatur und/oder der Phase in ein dann zumindest teilweise elektrisch leitendes Material umwandelbar ist.
  • Hierbei kann insbesondere ein Materialverbund eingesetzt werden umfassend ein elektrisch leitendes und ein elektrisch nicht leitendes Material.
  • Eine andere Weiterbildung ist es, dass ein elektrischer Leiter zwischen den Kontakten vorgesehen ist, der zumindest teilweise von dem phasenzustandsverändernden Material umgeben ist.
  • Somit kann der elektrische Leiter als Transportmedium für die Wärme zu dem phasenzustandsverändernden Material dienen. Der elektrische Leiter kann z. B. auf einem Träger, z. B. einer Platine, angeordnet sein.
  • Insbesondere ist es eine Weiterbildung, dass das Element ein Gehäuse aufweist zur Aufnahme des phasenzustandsverändernden Materials.
  • Dies ist von Vorteil, falls das phasenzustandsverändernde Material flüchtig ist oder ansonsten mit der Umgebung reagieren würde. Das Gehäuse kann insbesondere dicht ausgeführt sein.
  • Auch ist es eine Weiterbildung, dass das Element einen Träger zur Aufnahme des phasenzustandsverändernden Materials aufweist.
  • Beispielsweise kann ein Träger aus Graphit oder Metall mit einer Beladung aus Paraffinen, Salzen, Hydraten, Polymeren und/oder Zucker-Ethanol-Gemischen vorgesehen sein.
  • Ferner ist es eine Weiterbildung, dass zwischen den Kontakten eine elektrisch leitende Matrix vorgesehen ist, wobei in den Zwischenräumen der Matrix zumindest teilweise das phasenzustandsverändernde Material angeordnet ist.
  • Im Rahmen einer zusätzlichen Weiterbildung umfasst das phasenzustandsverändernde Material mindestens eine der folgenden Komponenten:
    • – ein Metall mit einem niedrigen Schmelzpunkt, insbesondere unterhalb von 600°C;
    • – Woodmetall;
    • – Zinn;
    • – Lithium;
    • – eine Metall-Thermoplast-Mischung;
    • – elektrisch aktive Polymere;
    • – Salze;
    • – Salzhydrate;
    • – Elektrolyte.
  • Insbesondere können Metalle eingesetzt werden, die einen niedrigeren Schmelzpunkt als Aluminium haben. Auch können Alkali- oder Erdalkalimetalle verwendet werden, die in reiner Form in einer Sauerstoffatmosphäre nicht stabil sind. Daher kann unter einem Metall auch ein Metall verstanden werden, welches eine Oberflächenmodifikation aufweist.
  • Aufgrund des niedrigen Schmelzpunkts ist es möglich, dass übliche und preisgünstige Materialien (z. B. Kunststoffe, Glas) für die elektrische Isolation bzw. als Gehäuse verwendet werden können.
  • Eine nächste Weiterbildung besteht darin, dass das Element mit einer Kühlung versehen ist. Die Kühlung kann an der Oberfläche des Elements angeordnet sein. Auch kann die Kühlung einstückig mit dem Element ausgeführt sein. Die Kühlung kann einen Kühlkörper umfassen.
  • Eine Ausgestaltung ist es, dass die Kühlung über einen Kühlkreislauf eines Fahrzeugs erfolgt.
  • Die vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch eine Speichereinheit umfassend ein Element wie hierin beschrieben, wobei das Element in Reihe mit einem Schalter parallel zu einem elektrischer Speicher angeordnet ist.
  • Über den Schalter kann somit das Element den elektrischen Schalter kurzschließen und somit in kurzer Zeit einen Abfluss der elektrischen Energie in das Element erreichen. Dort wird, wie hier beschrieben, die elektrische Energie in Wärme und/oder in eine Phasenänderung umgewandelt.
  • Insbesondere ist es eine Weiterbildung, dass im Fehlerfall oder im Wartungsfall der Schalter den elektrischen Speicher über das Element kurzschließt.
  • Der Schalter kann als ein elektronischer oder als ein mechanischer Schalter ausgeführt sein. Der Schalter kann insbesondere eine Grundstellung aufweisen, in der er geschlossen ist, also den elektrischen Speicher kurzschließt. Der Schalter wird während des Betriebs offen gehalten und schließt im Fehler- oder Wartungsfall, so dass der elektrische Speicher dann entladen werden kann.
  • Eine andere Lösung der vorstehend genannten Aufgabe besteht darin, dass ein Verfahren vorgesehen ist zum Betrieb der hier beschriebenen Speichereinheit mit einer Steuerung, anhand derer der Schalter im Normalbetrieb geöffnet wird.
  • Auch ist es eine Lösung der oben genannten Aufgabe, dass ein Fahrzeug vorgesehen ist mit einer hierin beschriebenen Speichereinheit.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen schematisch dargestellt und erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 einen schematischen Aufbau eines Energie absorbierenden Elements umfassend ein Gehäuse, elektrische Kontakte mit Anschlüssen, wobei zwischen den elektrischen Kontakten ein elektrischer Widerstand mit hoher Enthalpieänderung in einem Arbeitstemperaturbereich angeordnet ist;
  • 2 ein Diagramm, das eine absorbierte Energie (in kJ pro kg) über einer Absorbertemperatur (in K) anhand zweiter Graphen veranschaulicht;
  • 3 ein Schaltungsbeispiel für eine Anwendung eines elektrothermischen Absorbers auf Basis eines Graphit-Salz-Verbundes an einem elektrischen Speicher.
  • Es wird vorgeschlagen, die Leistungsfähigkeit der elektrothermischen Energiewandler durch Verwendung von Phasenübergangsmaterialien (Phase Change Materials, phasenzustandsverändernden Material oder Phasenwechselmaterialien, abgekürzt: PCM) zu erhöhen und die Enthalpie der Veränderung von Ordnungszuständen (z. B. Schmelzenthalpie, Lösungsenthalpie) zumindest für die Speicherung eines Teils der elektrothermisch gewandelten Energie zu nutzen.
  • In einer Ausführung kann als PCM ein elektrischer Leiter (z. B. Metall) verwendet werden, dessen Phasenübergangstemperatur (z. B. Schmelztemperatur) technisch einfach zu handhaben ist. So unterliegt der elektrische Leiter einer nur geringen Volumenänderung bei dem Phasenübergang in dem gewählten Temperaturbereich, ist einfach elektrisch zu isolieren und ermöglicht eine zuverlässige Kontaktierbarkeit.
  • Der elektrische Leiter (z. B. als Widerstand) dient in diesem Fall als elektrothermischer Energiewandler und als thermischer Energiespeicher. Ein Vorteil einer derartigen Anordnung besteht darin, dass es keinen Wärmewiderstand zwischen dem elektrothermischem Energiewandler und dem thermischem Speicher gibt und dadurch eine Leistungsbegrenzung entfällt. Die Form der fest/flüssigen Leiterbahn kann anhand eines Trägers vorgegeben werden, welcher beispielsweise eine (deutlich) geringere elektrische Leitfähigkeit besitzt als das PCM und im einem Arbeitstemperaturbereich des PCM weitgehend stabile technische Eigenschaften aufweist.
  • Beispielsweise kann der elektrische Leiter als ein Metall mit niedrigem Schmelzpunkt ausgeführt sein, z. B. als
    • – Woodmetall mit einer Schmelztemperatur Von ca. 70°C und einer Schmelzwärme von ca. 50 kJ/kg;
    • – Zinn mit einer Schmelztemperatur von ca. 230°C und einer Schmelzwärme von ca. 60 kJ/kg;
    • – Lithium mit einer Schmelztemperatur von ca. 180°C und einer Schmelzwärme von ca. 600 kJ/kg.
  • Ein niedriger Schmelzpunkt ermöglicht die Verwendung gebräuchlicher und preiswerter Materialien, z. B. Kunststoffe, für die elektrische Isolation und/oder als Gehäuse.
  • Die Masse des als PCM verwendeten Materials kann an die aufzunehmende Energiemenge, dessen Längen- zu Querschnittverhältnis (elektrischer Widerstand) kann an die geforderte Leistung angepasst werden.
  • Große Leiterlängen können in Form von Wicklungen oder Faltungen (Spiralen, Mäander, etc.) räumlich kompakt realisiert werden.
  • Bei dem Einsatz von reaktiven Materialien, z. B. Lithium, als PCM kann das reaktives Material mit einer Passivierung umgeben werden/sein, wodurch potentielle Reaktionspartner (z. B. Sauerstoff, Wasser) vom reaktiven Material ferngehalten werden.
  • Beispielsweise kann die Passivierung selbst durch einen elektrisch gering oder nicht leitfähigen Träger bereitgestellt werden. So kann dieser Träger ein Behältnis, z. B. ein Glasrohr oder einen Kunststoffschlauch umfassen, dessen (beidseitigen) Enden mit einem Stopfen oder mittels einer Verschmelzung verschlossen sein können. Zur Kompensation unterschiedlicher Volumenausdehnungen von PCM und Träger kann ein Gas in das Behältnis eingeschlossen sein, wobei dieses Gas vorteilhaft reaktionsinert ist.
  • Entsprechend zu dem Metall mit niedrigem Schmelzpunkt können andere Materialien verwendet werden, die beidseitig eines Phasenüberganges elektrisch leitend sind, z. B.
    • – Metall-Thermoplast-Mischungen,
    • – elektrisch aktive Polymere,
    • – Salzhydrate,
    • – einige Elektrolyte.
  • Auch ist es eine Möglichkeit, dass das Energie absorbierende Element einen elektrothermischen Energiewandler ohne Phasenübergang im verwendeten Temperaturbereich umfasst, wobei der elektrothermische Energiewandler von einem elektrisch wesentlich schlechter leitenden PCM für die thermische Energiespeicherung umgeben und/oder durchsetzt ist.
  • Beispielsweise kann das Energie absorbierende Element einen Träger aus Graphit oder Metall mit einer Beladung aus Paraffinen, Salzen, Hydraten, Polymeren und/oder Zucker-Ethanol-Gemischen aufweisen.
  • Derartige Verbundmaterialien sind als Wärmespeicher einsetzbar. Der Träger kann nun mit elektrischen Kontakten versehen und als elektrothermischer Energiewandler verwendet werden, die Beladung dient hierbei bevorzugt als thermischer Speicher.
  • Die Strukturabmessungen (insbesondere die Dicken der Träger- und Beladungsschichten) können an eine notwendige Speicherzugriffszeit angepasst werden, d. h. die Wärmewiderstände verursachen eine von Null verschiedene Speicherzugriffszeit, die Wärmewiderstände und diese Zugriffszeiten nehmen mit zunehmender Schichtdicke zu, die erreichbare Speicherleistung sinkt dadurch ab. Die Phasenübergangstemperatur der Beladung lässt sich bei der Materialauswahl in einem weiten Bereich an die jeweilige Applikation anpassen.
  • 1 zeigt einen schematischen Aufbau eines Energie absorbierenden Elements umfassend ein Gehäuse 101, elektrische Kontakte 103, 104 mit Anschlüssen 105, 106, wobei zwischen den elektrischen Kontakten 103, 104 ein elektrischer Widerstand 102 mit hoher Enthalpieänderung in einem Arbeitstemperaturbereich angeordnet ist. Anstatt des Gehäuses 101 kann auch eine elektrische Isolation oder eine Passivierung vorgesehen sein.
  • 2 zeigt ein Diagramm, das eine absorbierte Energie (in kJ pro kg) über einer Absorbertemperatur (in K) veranschaulicht. Ein Graph 201 zeigt die Energieaufnahme eines gebräuchlichen Leistungswiderstands und ein Graph 202 zeigt eine Energieaufnahme eines Energie absorbierenden Elements, z. B. eines Leistungswiderstands basierend oder umfassend mindestens ein phasenzustandsveränderndes Material (PCM). Die Graphen 201, 202 sind jeweils beispielhaft ab einer Umgebungstemperatur (bis zu einer Grenztemperatur im Falle des Graphen 201) eingezeichnet. Es ist erkennbar, dass der Leistungswiderwiderstand gemäß Graph 202 in einem Bereich 203 Energie absorbiert ohne sich dabei zu erwärmen. Durch Vergleich der Graphen 201 und 202 ist weiterhin ersichtlich, dass das Energie absorbierende Element gemäß Graph 202 deutlich mehr Energie absorbieren kann ohne dabei die Grenztemperatur des Leistungswiderstands gemäß Graph 201 zu erreichen.
  • 3 zeigt ein Schaltungsbeispiel für eine Anwendung eines elektrothermischen Absorbers 302 auf Basis eines Graphit-Salz-Verbundes an einem elektrischen Speicher 301.
  • Der elektrische Speicher 301 umfasst schematisch eine Reihenschaltung aus einem Kondensator C und einem Widerstand RESR, wobei der Widerstand RESR einerseits über einen sicherheitsgerichteten Schalter S mit dem elektrothermischen, Absorber 302 und andererseits mit einer Steuerung 303 verbunden ist.
  • Der elektrothermische Absorber 302 umfasst einen Graphit-Salz-Verbund, dargestellt in Form einer Parallelschaltung aus einem Widerstand RGraphit und einem veränderbaren Widerstand RSalz. Die eine Seite des elektrothermischen Absorbers 302 ist mit dem sicherheitsgerichteten Schalter S verbunden und die andere Seite ist mit dem elektrischen Speicher 301 und mit der Steuerung 303 verbunden.
  • Durch geeignete Wahl des Salzes kann die Zeitkonstante des elektrothermischen Absorbers 302 eingestellt werden.
  • Der elektrische Speicher 301, der elektrothermische Absorber 302 und der Schalter S sind schematisch in 3 in Form einer Speichereinheit 304 zusammengefasst. Die Steuerung 303 kann z. B. einen Antrieb umfassen oder als Steuerung für einen Antrieb einsetzbar sein. Allgemein kann die Steuerung 303 auch einem beliebigen elektrischen Netz entsprechen.
  • Die Anordnung gemäß 3 kann beispielsweise in einem Fahrzeug, z. B. bei einem elektrifizierten Fahrzeug (einem Fahrzeug mit Elektroantrieb, insbesondere mit einem Hybridantrieb) eingesetzt werden. Der elektrothermische Absorber 302 ist über den sicherheitsgerichteten Schalter S mit den Hauptklemmen des elektrischen Speichers 301 sowie der Steuerung 303 verbunden. Ein sicherer Systemzustand entspricht dabei einer kurzgeschlossenen elektrischen Quelle bzw. einem kurzgeschlossenen und entladenen elektrischen Speicher. Entsprechend ist der sicherheitsgerichtete Schalter S derart ausgeführt, dass dieser bei Systemstörungen schließt und somit der Strompfad geschlossen wird. Dies kann beispielsweise erreicht werden durch mechanische ”normally closed”-Schalter (z. B. Schütze, Relais) oder durch elektronische ”normally-on”-Schalter (Feldeffekttransistoren, Static Induction Transistoren, bestimmte MOSFET, Bipolartransistoren und Thyristoren mit Clamping des Steuerkontaktes am Kollektor bzw. an der Anode). Entsprechende Ansteuerungen für diese Schalter sind bekannt. Dabei ist der Schalter vorzugsweise so zu bemessen, dass er im sperrenden Zustand nur geringe Steuer- und Sperrverluste aufweist und im leitenden Zustand nicht überhitzt. Bei elektronischen Schaltern kann vorzugsweise eine Montagetechnik eingesetzt werden, die bei einer Fehlfunktion des Schalters zu einem Kurzschluss führt (z. B. durch die aus der Thyristortechnik bekannte Presspack-Technologie). Als Materialien für die elektronischen Schalter eignen sich alle bekannten Materialien, insbesondere GaAs- und SiC-Halbleiter. Diese verfügen über gute Sperr- und Durchlasseigenschaften und eine vorteilhafte Robustheit bei hoher Einsatztemperatur.
  • Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten:
  • Auch kann das Längen- zu Breitenverhältnis einer elektrischen Leiterbahn des Energie absorbierenden Elements an einen Temperaturkoeffizienten der elektrischen Leitfähigkeit des verwendeten Materiales angepasst werden, um so ein gleichmäßiges Durchwärmen des Materiales zu unterstützen. Für Materialien mit negativem Temperaturkoeffizienten (elektrische Leitfähigkeit nimmt bei zunehmender Temperatur ab; dies gilt im Allgemeinen für Metalle) sind kleine Leiterlängen bei großen Leiterbreiten und geringen Leiterdicken vorteilhaft. Für Materialien mit positiven Temperaturkoeffizienten (elektrische Leitfähigkeit nimmt bei zunehmender Temperatur zu; dies gilt im Allgemeinen für Elektrolyte, Polymere und bestimmte Legierungen) sind große Leiterlängen und ein gleichförmiger Leiterquerschnitt (z. B. rund oder quadratisch) vorteilhaft um Orte starker Hitzeentwicklung (sog. ”Hot Spots”) zu vermeiden.
  • Ferner kann die elektrische Leitfähigkeit des Materials bzw. des Materialverbunds von weiteren Umgebungsbedingungen (z. B. Spannung, Magnetfeld, Druck, Temperatur) abhängig sein, um die elektrische Charakteristik an eine spezifische Verwendung (z. B. als Überspannungsbegrenzer, Strombegrenzer, Heißleiter etc.) anzupassen. Heißleiter sind insbesondere beim Einsatz eines Absorbers zur Entladung von Kondensatoren vorteilhaft, da während einer Kondensatorentladung die elektrische Spannung an dem Absorber, sowie der elektrische Widerstand des Absorbers durch die Erwärmung abnimmt; infolge wird der Strom-Zeitverlauf vergleichmässigt und die Auslegung des elektrischen Kreises vereinfacht.
  • Beispielsweise wird ein Heißleiter durch Kombination eines Trägers aus Graphit mit Beladung aus einem Salz realisiert: Das Salz ist unterhalb des Schmelzpunktes ein schlechter elektrischer Leiter. Mit dem Aufschmelzen des Salzes nimmt dessen elektrische Leitfähigkeit um mehrere Größenordnungen zu, wodurch sich ein zum Graphit paralleler Strompfad ergibt. Der Elektronenleiter Graphit bewirkt dabei, dass die temporäre Polarisation des Ionenleiters Salz nach kurzer Zeit ausgeglichen und eine bleibende Entmischung der Schmelze vermieden wird. Für die Beschleunigung des Ladungsausgleiches kann ein zusätzlicher Schalter in den Stromkreis eingefügt werden, welcher nach ausreichender Entladung des elektrischen Energiespeichers das polarisierte Energie absorbierende Element kurzschließt.
  • Auch kann das Energie absorbierende Element mit einer Kühlung bzw. mit einer Rückkühleinrichtung verbunden sein, um eine Wartezeit bis zu einem möglichen Wiedereinsatz zu verkürzen. So besteht eine Möglichkeit zur Kühlung darin, bewegte Luft (Eigen- oder Zwangskonvektion) vorzusehen, die an der Oberfläche des Energie absorbierenden Elementes vorbeigeführt wird. Die Wärmeübergabe kann verbessert werden, indem diese Oberfläche des Energie absorbierenden Elements vergrößert wird, z. B. mittels Kühlrippen. Dabei können die Kühlrippen selbst Bestandteil des Energie absorbierenden Elements sein oder sie können mit dem Element körperlich verbunden sein. Für eine besonders effektive Wärmeübergabe kann das Energie absorbierende Element mit einem Flüssigkeitskühlkreislauf verbunden sein, wie er z. B. in Fahrzeugen verwendet wird.
  • Insbesondere ist es von Vorteil, dass der hier vorgestellte Ansatz eine höhere Sicherheit für Fahrzeugnutzer und Servicepersonal im Wartungs- und Havariefall gewährleistet.
  • Auch ist es von Vorteil, dass ein deutlich reduziertes Komponentenvolumen und Komponentengewicht benötigt werden. So kann beispielsweise für eine Energiemenge von 500 kJ und eine Leistung von 100 kW ein Absorbervolumen von ca. 1 Liter genügen, das Gewicht variiert entsprechend der Dichte des Materials z. B. zwischen 0,5 kg und 10 kg. Demgegenüber benötigen herkömmliche Absorberelemente gleicher Leistungsfähigkeit (z. B. Drahtwiderstände, Varistoren) ein Volumen von ca. 5 Liter bzw. haben dabei ein Gewicht von ca. 25 kg.
  • Ein weiterer Vorteil ist es, dass der Ansatz eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit für die sichere Entladung der elektrischen Energiespeicher bereitstellt.
  • 101
    Gehäuse
    102
    Elektrischer Widerstand mit hoher Enthalpieänderung in einem Arbeitstemperaturbereich
    103
    Kontakt
    104
    Kontakt
    105
    Anschluss
    106
    Anschluss
    201
    Graph: gebräuchlicher Leistungswiderstand
    202
    Graph: Energie absorbierendes Element
    203
    Bereich
    301
    elektrischer Speicher
    302
    elektrothermischer Absorber
    303
    Steuerung
    304
    Speichereinheit
    C
    Kondensator
    RESR
    Innenwiderstand des elektrischen Speichers 301
    S
    sicherheitsgerichteter Schalter
    RGraphit
    Widerstand des Graphit-Anteils des Graphit-Salz-Verbunds
    RSalz
    Widerstand des Salz-Anteils des Graphit-Salz-Verbunds

Claims (15)

  1. Element zur Umwandlung elektrischer Energie – mit elektrischen Kontakten (103, 104), wobei zwischen den elektrischen Kontakten (103, 104) zumindest teilweise ein phasenzustandsveränderndes Material (102) vorgesehen ist.
  2. Element nach Anspruch 1, bei dem das phasenzustandsverändernde Material ein elektrisch leitendes Material oder ein elektrisch nichtleitendes Material ist, wobei insbesondere das elektrisch nichtleitende Material durch eine Veränderung der Temperatur und/oder der Phase in ein dann zumindest teilweise elektrisch leitendes Material umwandelbar ist.
  3. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein elektrischer Leiter zwischen den Kontakten vorgesehen ist, der zumindest teilweise von dem phasenzustandsverändernden Material umgeben ist.
  4. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Gehäuse zur Aufnahme des phasenzustandsverändernden Materials.
  5. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Träger zur Aufnahme des phasenzustandsverändernden Materials.
  6. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Passivierung für das phasenzustandsverändernde Material.
  7. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zwischen den Kontakten eine elektrisch leitende Matrix vorgesehen ist, wobei in den Zwischenräumen der Matrix zumindest teilweise das phasenzustandsverändernde Material angeordnet ist.
  8. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das phasenzustandsverändernde Material mindestens eine der folgenden Komponenten umfasst: – ein Metall mit einem niedrigen Schmelzpunkt, insbesondere unterhalb von 600°C; – Woodmetall; – Zinn; – Lithium; – eine Metall-Thermoplast-Mischung; – elektrisch aktive Polymere; – Salze; – Salzhydrate; – Elektrolyte.
  9. Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Element mit einer Kühlung versehen ist.
  10. Element nach Anspruch 9, bei dem die Kühlung an der Oberfläche des Elements angeordnet ist.
  11. Element nach Anspruch 9, bei dem die Kühlung über einen Kühlkreislauf eines Fahrzeugs erfolgt.
  12. Speichereinheit umfassend ein Element nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Element in Reihe mit einem Schalter parallel zu einem elektrischer Speicher angeordnet ist.
  13. Speichereinheit nach Anspruch 12, bei der im Fehlerfall oder im Wartungsfall der Schalter den elektrischen Speicher über das Element kurzschließt.
  14. Verfahren zum Betrieb der Speichereinheit nach einem der Ansprüche 12 oder 13, bei der eine Steuerung vorgesehen ist, anhand derer der Schalter im Normalbetrieb geöffnet wird.
  15. Fahrzeug mit einer Speichereinheit gemäß einem der Ansprüche 12 oder 13.
DE200910022301 2009-05-22 2009-05-22 Element zur Umwandlung elektrischer Energie, Speichereinheit, Verfahren zum Betrieb der Speichereinheit und Fahrzeug mit Speichereinheit Withdrawn DE102009022301A1 (de)

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DE (1) DE102009022301A1 (de)

Citations (4)

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