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Die
Erfindung betrifft einen Hybridantrieb gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Seit längerem sind Bestrebungen
im Gange, bei Fahrzeugen Verbrennungsmotoren und Elektromaschinen
als sogenannte Hybridantriebe derart zu koppeln, dass in unterschiedlichen
Betriebsphasen der Vortrieb über eines der beiden Antriebsaggregate
oder beide parallel bewirkt wird. Dabei kann entweder nur eine Elektromaschine
vorgesehen sein, die entweder als Elektromotor oder als Generator
betrieben wird oder es werden ein Elektromotor und ein Generator,
also zwei Elektromaschinen vorgesehen, wobei der Generator mit dem
Verbrennungsmotor gekoppelt ist. Man unterscheidet dabei den parallelen
vom seriellen Hybridantrieb. Beim parallelen Betrieb wirken Verbrennungsmotor
und Elektromotor parallel gleichzeitig als Antriebsaggregate, beim
seriellen Betrieb wirkt nur eines der Antriebsaggregate auf die
anzutreibenden Räder, während das andere Antriebsaggregat
nur die Leistung bereitstellt, die dem direkt wirkenden Antriebsaggregat
zugeführt wird.
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Aus
der
DE 600 26 645
T2 ist eine Mischform aus seriellem und parallelem Hybridantrieb
bekannt, die einen Verbrennungsmotor und zwei Elektromaschinen umfasst,
wobei eine erste Elektromaschine als Leistungsregulierungseinheit
und eine zweite Elektromaschine als Elektromotor betrieben werden können.
Weiterhin wird eine Kupplung, insbesondere eine Doppelkupplung,
offenbart, die es erlaubt, den Hybridantrieb abhängig von
vorgebbaren Fahrzuständen in vier Grundzuständen
zu betreiben. Die Grundzustände unterscheiden sich jeweils
durch das Zusammenwirken von Verbrennungsmotor und erster und zweiter
Elektromaschine zum Antrieb der Räder. Die Doppelkupplung,
der Verbrennungsmotor und die erste und zweite Elektromaschine werden von
einer Steuereinheit entsprechend angesteuert. Die Doppelkupplung
wird vorzugsweise durch elektromagnetische Kräfte betätigt
und ermöglicht so ein Umschalten zwischen den vier Grundzuständen.
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Herkömmliche
serielle Hybridantriebe mit zwei Elektromaschinen (Generator und
Elektromotor) benötigen einen entsprechend dimensionierten Elektromotor,
der für alle Fahrzustände eine ausreichende Leistung
bereitstellt. Ein parallel betriebener Hybridantrieb wiederum kann
nicht unabhängig von der Geschwindigkeit bzw. teilweise
nur mit schlechtem Wirkungsgrad elektrische Energie erzeugen.
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Ein
Hybridantrieb gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ist aus der
DE 195
32 135 A1 bekannt. In dieser Druckschrift ist eine erste
Ausführung beschrieben, bei der eine aus zwei Läufern
bestehende Elektromaschine eine Bremseinrichtung zum Festsetzen
der Abtriebswelle aufweist. Bei Aktivierung der Bremseinrichtung
ist der abtriebsseitige Läufer festgesetzt und die Elektromaschine
dient als Startermotor für den Verbrennungsmotor. Bei einer zweiten
Ausführung ist ein Innenläufer einer Elektromaschine
mit der Abtriebswelle verbunden und über eine Kupplung
mit dem Verbrennungsmotor verbindbar. Ein Außenläufer
ist mittels einer Kupplung mit dem Innenläufer verbindbar
oder mittels einer Bremseinrichtung feststellbar. Bei dieser Ausführungsform kann
der Außenläufer festgesetzt werden, wobei der Innenläufer
sowie der Verbrennungsmotor gekoppelt sind, so dass die Elektromaschine
zum Starten des Verbrennungsmotors dienen kann oder im stationären
Fahrbetrieb als Elektromotor oder Generator arbeitet. Alternativ
sind die beiden Läufer kuppelbar, so dass die Elektromaschine
damit funktionslos ist. Im Normalbetrieb wird die Antriebsleistung
durch den Verbrennungsmotor bereitgestellt und die beiden Rotoren
dienen dazu, eine Schaltkupplungsfunktion oder eine aktive Getriebesynchronisierung
zu gewährleisten und Drehungleichförmigkeiten
des Verbrennungsmotors auszugleichen, alles durch gezielte elektrische
Beschaltung der Elektromaschine. Mit anderen Worten, soweit nicht
einer der Läufer festgesetzt ist, werden die beiden Läufer
im stationären Betrieb mit weitgehend übereinstimmender
Drehzahl betrieben.
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Ein
weiterer Hybridantrieb ist aus der
JP-2000142135 A bekannt, bei der die Elektromaschine
einen äußeren und einen inneren Läufer
aufweist, wobei der innere Läufer mit dem Verbrennungsmotor
und der äußere Läufer mit den anzutreibenden
Rädern verbunden und zwischen beiden Läufern ein
ringförmiger Stator vorgesehen ist.
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Es
ist ferner beispielsweise aus der
DE 39 10 451 C2 oder der
DE 28 16 672 A bekannt, Leitstückläufer
in Generatoren einzusetzen, um Wicklungen auf dem Läufer
und damit Schleifkontakte zur Ableitung der erzeugten elektrischen
Energie zu vermeiden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hybridantrieb bereitzustellen,
der sich durch bauliche Einfachheit und einen möglichst
wartungsfreien Betrieb der Elektromaschine auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung des Läufers
als Leitstückläufer ermöglicht eine kompakte, baulich
einfache und weitgehend wartungsfreie Ausbildung der Elektromaschine.
Da das wirksame Magnetfeld nur zwischen dem äußeren
Läufer und dem Leitstückläufer in Verbindung
mit der Statorwicklung wirksam ist, also weder der üblicherweise
vorhandene Stator noch Schleifkontakte für den Innenläufer benötigt
werden, hat die Elektromaschine einen geringeren Raumbedarf, niedrigere
Kosten und ein geringeres Gewicht.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der motorseitige Läufer über
eine Motorwelle mit dem Verbrennungsmotor gekoppelt ist und die Motorwelle
eine Kupplungseinheit umfasst. Die Kupplungseinheit ist in drei
Stellungen betreibbar. In einer ersten Stellung ist der motorseitige
Läufer feststellbar, in einer zweiten Stellung befindet
sich die Kupplungseinheit außer Eingriff und in einer dritten Stellung
sind beide Läufer miteinander gekoppelt. Hierdurch kann
der Hybridantrieb in vier bevorzugten Betriebszuständen
betrieben werden: Anfahren nur über den Elektromotor; serieller
Antrieb durch den Elektromotor mit Unterstützung des langsamer
drehenden Verbrennungsmotors; serieller Antrieb durch den Elektromotor
bei gleichzeitiger Energiegewinnung über den schneller
drehenden Verbrennungsmotor; Kupplung der beiden Läufer.
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Die
Kupplungseinheit ist bevorzugt als integrale Einheit ausgebildet
aber da diese funktionell zwei getrennte Kupplungen umfasst, nämlich
eine Kupplung zur Feststellung der Motorwelle und eine Kupplung
zur Synchronisierung der Motorwelle mit dem Außenläufer
kann die Kupplungseinrichtung zwei getrennte Kupplungen umfassen.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der motorseitige Läufer als Leitstückläufer
ausgebildet ist. In diesem Fall lässt sich die Kupplungseinrichtung
der Motorwelle baulich einfach mit dem außen liegenden abtriebsseitigen
Läufer in Wirkverbindung bringen.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Betrieb eines Hybridantriebs gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1 in einem fahrenden Fahrzeug sieht vor, dass der
motorseitige Läufer vom Verbrennungsmotor mit einer geringeren
Drehzahl angetrieben wird als der abtriebsseitige Läufer
aufgrund des Fahrzeug-Fahrzustandes dreht, und die aufgrund der Drehzahldifferenz
benötigte elektrische Energie aus einem Energiespeicher
entnommen wird.
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Die
Elektromaschine braucht also im seriellen Betrieb nur mit der Differenzdrehzahl
zwischen dem Verbrennungsmotor und dem zweiten Läufer betrieben
werden und muss damit bei langsamer laufendem Verbrennungsmotor
als Antriebsleistung nur das Drehmoment multipliziert mit der Differenzdrehzahl
zwischen Verbrennungsmotor und Elektromaschine aufbringen und kann
damit im Vergleich zu konventionellen seriellen Hybridantrieben
schwächer dimensioniert sein.
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Ein
weiteres bevorzugtes Verfahren zum Betrieb eines Hybridantriebs
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 in einem fahrenden
Fahrzeug sieht vor, dass der motorseitige Läufer vom Verbrennungsmotor
mit einer höheren Drehzahl angetrieben wird als der abtriebsseitige
Läufer aufgrund des Fahrzeug-Fahrzustandes dreht, und die
aufgrund der Drehzahldifferenz erzeugte Energie gespeichert wird.
Es kann dabei vorzugsweise die Drehzahl des Verbrennungsmotors derart
eingestellt werden, dass der Wirkungsgrad der Energieerzeugung maximal ist.
Da der Gesamtwirkungsgrad der Energieerzeugung abhängig
ist vom Betriebspunkt sowohl des Verbrennungsmotors als auch der
als Generator arbeitenden Elektromaschine, kann die Drehzahl des Verbrennungsmotors
so eingestellt werden, dass der Gesamtwirkungsgrad der Energiegewinnung
maximal ist. Damit lässt sich im Gegensatz zu herkömmlichen
Hybridmotoren eine effizientere und damit kürzere Aufladung
der Batterie erreichen. Vorzugsweise wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors
in Abhängigkeit vom Ladezustand der Batterie bzw. der benötigten
Antriebsleistung geregelt.
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Ein
weiteres bevorzugtes Verfahren zum Betrieb eines Hybridantriebs
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 in einem fahrenden
Fahrzeug sieht vor, dass wahlweise die Drehzahl des Verbrennungsmotors
geringfügig größer als zum Erreichen
eines Betriebspunkts zum schwachen Aufladen der Energiespeichervorrichtung
oder deutlich größer als zum Erreichen des Betriebspunkts
zum starken Aufladen der Energiespeichervorrichtung gewählt
wird. Vorteilhaft kann die Energiespeichervorrichtung dadurch entweder
schonend beziehungsweise komfortabel oder schnell aufgeladen werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Verfahren zum Betrieb eines Hybridantriebs
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sieht vor, dass
zum Anfahren des Fahrzeugs der Verbrennungsmotor nicht betrieben
wird, d. h. aus ist und still steht, der mit dem Verbrennungsmotor
verbundene Läufer festgesetzt ist, d. h. nicht dreht, und
die Elektromaschine als Elektromotor angesteuert wird und das Fahrzeug
antreibt. Dabei wirkt der mit dem Verbrennungsmotor verbundene festgesetzte
Läufer als Stator. Das Fahrzeug kann somit, bei entsprechender
Ansteuerung der Elektromaschine, rein elektrisch angefahren bzw.
angetrieben werden. Vorzugsweise wird bei Erreichen eines vorgebbaren
Kriteriums der zum Anfahren festgesetzte Läufer gelöst
und der Verbrennungsmotor gestartet. Das Starten des Verbrennungsmotors
kann mittels der Elektromaschine oder mittels eines zusätzlichen Starters
erfolgen. Vorzugsweise ist das Kriterium, bei dessen Eintreten der
zum Anfahren festgesetzte Läufer gelöst und der
Verbrennungsmotor gestartet wird, ein Erreichen einer vorgebbaren
Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder ein Unterschreiten einer vorgebbaren
Batteriekapazität. Weiterhin wird vorzugsweise bei Erreichen
des Kriteriums eine Drehzahl des mit dem Verbrennungsmotor gekoppelten
Läufers mit einer Drehzahl des mit der Antriebswelle gekoppelten
Läufers synchronisiert und der motorseitige Läufer
mittels einer Kupplungseinrichtung mit dem abtriebsseitigen Läufer
gekoppelt. Dabei kann unter dem Begriff „gekoppelt” in
Eingriff gebracht, drehfest verbunden und/oder eingekuppelt verstanden
werden. Vorteilhaft kann nach dem elektrischen Anfahren auf eine
Betriebsweise mit reinem Verbrennungsmotorantrieb umgeschaltet werden,
wobei der hohe Wirkungsgrad des nachgeschalteten Getriebes genutzt
werden kann. Dieser Zustand kann abhängig von einem Betriebspunkt
wieder aufgehoben werden, um mittels der Elektromaschine wieder
Energie zuzuführen oder zu entnehmen, um so den Verbrennungsmotor
mit einem optimalen Wirkungsgrad betreiben zu können.
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Nach
dem Lösen des festgesetzten Läufers und beim Betrieb
des Verbrennungsmotors wirken beide Läufer als Rotoren.
Das Fahrzeug wird dabei als serieller Hybrid betrieben. Wie vorstehend
bereits ausgeführt, kann in diesem Antriebszustand in Abhängigkeit
der Drehzahlen beider Rotoren und des zwischen ihnen wirkenden Magnetfeldes
von dem Verbrennungsmotor erzeugte Energie in der Energiespeichervorrichtung
(Batterie) gespeichert oder aus der Energiespeichervorrichtung Energie
zum Antrieb der Elektromaschine entnommen werden, wobei die Elektromaschine
wiederum den Verbrennungsmotor beim Antrieb des Fahrzeugs unterstützt.
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Insgesamt
werden die beiden Rotoren oder Läufer also im Gegensatz
zum Stand der Technik mit deutlich unterschiedlichen Drehzahlen
betrieben und nur die aus dieser Drehzahldifferenz resultierende Leistung
muss von der Elektromaschine bereitgestellt bzw. aus einem Energiespeicher,
insbesondere einer Batterie, entnommen werden. Damit lässt
sich diese kleiner und schwächer ausbilden und Gewicht einsparen.
Die vorbeschriebenen Betriebsverfahren werden vorzugsweise mit der
Hybridmotorausführung gemäß Anspruch
1 realisiert. Grundsätzlich sind diese jedoch auch mit
einer Hybridmotorausführung ohne Leitstückläufer
von Vorteil realisierbar. Bei dieser Betriebsweise kann die Elektromaschine
gegenüber herkömmlichen Hybridantrieben kleiner
und baulich einfacher ausgebildet werden, da im Volllastbetrieb
nur ein Teil der Antriebsleistung von der Elektromaschine bereitgestellt
werden muss. Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
weiter erläutert. Dabei zeigen:
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1:
eine bevorzugte Ausführungsform eines Hybridantriebes;
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2:
ein Diagramm einer mechanischen Leistung einer Elektromaschine über
einer Drehzahldifferenz des in 1 gezeigten
Hybridantriebs; und
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3:
ein Diagramm einer Leistungskurve eines Verbrennungsmotors über
einer Drehzahl des in 1 dargestellten Hybridantriebs,
wobei insbesondere für einen Betriebspunkt eines mittels
des Hybridantriebs angetriebenen Fahrzeugs unterschiedliche Betriebszustände
des Hybridantriebs verdeutlicht sind.
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Die
in 1 gezeigte bevorzugte Ausführung eines
Hybridantriebes 10a umfasst einen Verbrennungsmotor 12,
der über eine Motorwelle 13 mit einem inneren,
motorseitigen Läufer 14 einer Elektromaschine 16 gekoppelt
ist. Dieser motorseitige Läufer 14 ist als Leitstückläufer
ausgebildet, d. h. dieser umfasst einen zentrischen Stator mit einer
Statorwicklung 14a, der in Zusammenwirken mit dem umlaufenden
Leitstückläufer 14 ein drehendes Magnetfeld
bildet. Die Elektromaschine 16 umfasst ferner einen außen
liegenden abtriebsseitigen Läufer 20, der mechanisch über
eine Abtriebswelle 17 und ein abtriebsseitiges Getriebe 22 mit
anzutreibenden Rädern 24 gekoppelt ist.
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Der
Verbrennungsmotor 12 bzw. die Motorwelle 13 ist
mit einer Kupplungseinrichtung 18 versehen, die drei Stellungen
einnehmen kann. In einer ersten Stellung wirkt sie als Feststellbremse
für die Motorwelle 13 und damit für den
motorseitigen Läufer 14, in einer zweiten Stellung
ist diese außer Eingriff, so dass sich die beiden Läufer 14, 20 mit
unterschiedlichen Drehzahlen drehen können in einer dritten
Stellung sind die beiden Läufer 14 und 20 starr miteinander
gekoppelt.
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Der
Hybridantrieb 10a umfasst eine nur schematisch dargestellte
Energiespeichereinrichtung 15 für elektrische
Energie, vorzugsweise eine Speicherbatterie, die über nicht
dargestellte Verbindungsleitungen mit der Elektromaschine 16,
insbesondere mit dem Stator, der die Statorwicklung 14a aufweist,
gekoppelt ist. Über diese Energiespeichereinrichtung 15 wird
entweder elektrische Energie in die Elektromaschine 16 einspeist
oder im Generatorbetrieb wird diese von der Elektromaschine 16 geladen.
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2 zeigt
ein Diagramm 21 mit einer x-Achse 19 und einer
y-Achse 23. Auf der x-Achse 19 ist eine Drehzahldifferenz
der Elektromaschine 16, also der Läufer 14, 20 aufgetragen.
Auf der y-Achse 23 ist eine mechanische Leistung der Elektromaschine 16 aufgetragen.
Mittels einer in das Diagramm 21 eingezeichneten Kennlinie 26 ist
die von der Drehzahldifferenz ΔnE abhängige
mechanische Leistung der Elektromaschine 16 verdeutlicht.
Die Kennlinie 26 ist beispielhaft, wobei deren Steigung
abhängig von einer Bestromung der Elektromaschine 16 variieren
kann.
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3 zeigt
ein weiteres Diagramm 25 mit einer x-Achse 27 und
einer y-Achse 28. Auf der x-Achse 27 ist eine
Drehzahl des in 1 dargestellten Verbrennungsmotors 12 aufgetragen.
Auf einer y-Achse 28 ist eine dazugehörige mechanische
Leistung aufgetragen. Mittels einer Leistungskurve 29 ist eine
drehzahlabhängige Leistungsabgabe des Verbrennungsmotors 12 veranschaulicht.
Bei der Leistungskurve 29 kann es sich beispielsweise um
eine Leistungskurve handeln, bei der der Verbrennungsmotor 12 einen
maximalen Wirkungsgrad bei einer vorgewählten Drehzahl
aufweist. Es kann sich bei der Leistungskurve 29 jedoch
auch um eine beliebige andere Leistungskurve handeln, beispielsweise
um die maximal mögliche Leistung bei einer vorgegebenen Drehzahl.
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Der
dargestellte Hybridantrieb wird im Wesentlichen in vier verschiedenen
Betriebszuständen betrieben. Im Folgenden werden die vier
verschiedenen Betriebszustände, insbesondere anhand der 2 und 3 näher
erläutert.
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In
einem ersten Betriebszustand wird die Motorwelle 13 und
damit der Verbrennungsmotor 12 sowie der motorseitige Läufer 14 über
die als Feststellbremse wirkende Kupplungseinrichtung 18 festgesetzt,
damit der motorseitige Läufer 14 steht und die Elektromaschine 16 unter
Verwendung elektrischer Energie aus der Energiespeichereinrichtung 15 als Elektromotor
betrieben wird. In diesem Betriebszustand wird also die gesamte
benötigte Antriebsleistung von der Elektromaschine 16 bereitgestellt.
Dieser erste Betriebszustand wird hauptsächlich beim Anfahrvorgang
des Fahrzeuges zur Anwendung kommen. Beim Bremsen bzw. Bergabfahren
kann der Verbrennungsmotor 12 abgeschaltet und parallel die
Kupplungseinrichtung 18 auf Feststellwirkung geschaltet
werden, so dass die Elektromaschine 16 mit stehender Motorwelle 13 und
damit motorseitigem Leitstückläufer 14 als
Generator arbeitet und damit die Bremsenergie als elektrische Energie
zur Aufladung der Energiespeichereinrichtung 15 nutzbar
ist.
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Der
erste Betriebszustand ist in 3 mittels eines
ersten Bereiches 30 gekennzeichnet. Es ist zu erkennen,
dass mittels der Elektromaschine 16 bei festgesetzter Kupplungseinrichtung 18 maximal
ein erstes Leistungsniveau 31 erreichbar ist. Das erste Leistungsniveau 31 ist
vorliegend über der auf der x-Achse 27 aufgetragenen
Drehzahl konstant. Für diesen Bereich des in 3 dargestellten
Diagramms 25 ist auf der x-Achse 27 die Drehzahl
der Elektromaschine 16 aufgetragen. Auf der Y-Achse 28 ist
entsprechend die elektrische Leistung, die dem Getriebe zugeführt
wird, aufgetragen. Im ersten Bereich 30, ist unterstellt,
dass nur eine geringe Antriebsleistung erforderlich ist. Vorteilhaft
kann dabei der Verbrennungsmotor 12 abgestellt werden,
so dass das Fahrzeug rein elektrisch angetrieben wird. Insbesondere
kann der erste Bereich 30 zum rein elektrischen Anfahren
des Fahrzeugs genutzt werden.
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In
einem zweiten Betriebszustand wird die Kupplungseinrichtung 18 auf
Freilauf geschaltet, so dass die beiden Läufer 14, 20 damit
unabhängig voneinander drehen können. Gleichzeitig
wird der Verbrennungsmotor 12 gestartet. Nach der Anlaufphase wird
der motorseitige Läufer 14 vom Verbrennungsmotor 12 mit
einer niedrigeren Drehzahl gedreht als der im Elektromotorbetrieb
arbeitende abtriebsseitige Läufer 20 aufgrund
der benötigen Antriebssituation. Damit wird nur ein Teil
der benötigen Antriebsleistung von der als Elektromotor
wirkenden Elektromaschine 16 und ein anderer Teil vom Verbrennungsmotor 12 bereitgestellt.
Ein Teil der Antriebsleistung wird dabei als elektrische Energie
der Energiespeichereinrichtung 15 entnommen. Dieser Betriebszustand
wird bewusst eingestellt, wenn es wünschenswert ist, die Energiespeichereinrichtung 15 teilweise
zu entladen, damit in dem nachstehend beschriebenen weiteren Betriebszustand
eine Aufladung der Energiespeichereinrichtung 15 mit größtmöglichem
Wirkungsgrad erfolgen kann. Da die Elektromaschine 16 in
diesem seriellen Betriebszustand nur einen Teil der erforderlichen
Antriebsleistung aufbringen muss, kann diese relativ schwach – verglichen
mit herkömmlichen Elektromaschinen – ausgebildet
werden.
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Der
zweite Betriebszustand ist in 3 mittels
eines zweiten Bereichs 32 gekennzeichnet. In 2 entspricht
der zweite Bereich 32 einem in einem ersten Quadranten
des Diagramms 21 linear ansteigenden Teils der Kennlinie 26.
Wie in 3 zu erkennen, ist in dem zweiten Bereich 32 die
Drehzahl des Verbrennungsmotors 12 geringer als für
einen Betriebspunkt 33 des Fahrzeugs notwendig. Der Betriebspunkt 33 ist
in 3 beispielhaft eingezeichnet und liegt in einem
Schnittpunkt eines zweiten Leistungsniveaus 34 und der
Leistungskurve 29. Das zweite Leistungsniveau 34 ist
beispielhaft und kann in der Höhe je nach Leistungsanforderung
des Fahrzeuges variieren. Mittels der Leistungskurve 29 und dem
zweiten Leistungsniveau 34 ist zu erkennen, dass ohne Hybridantrieb
eine bestimmte Drehzahl des Verbrennungsmotors 12 erforderlich
wäre. Vorteilhaft ist es möglich, den Verbrennungsmotor,
in Ausrichtung der 3 gesehen, links des Betriebspunktes 33,
also mit einem niedrigeren Drehzahlniveau und damit mit einer niedrigeren
mechanischen Leistungsabgabe zu betreiben. Der Verbrennungsmotor 12 leistet
dabei weniger als zum Forttrieb notwendig ist. Mittels eines ersten
Doppelpfeils 35 ist beispielhaft ein Anheben der an dem
Getriebe 22 anliegenden Leistung auf das zweite Leistungsniveau 34 mittels
der Elektromaschine 16 angedeutet. Vorteilhaft kann der
Verbrennungsmotor 12 mit einer niedrigeren Leistung betrieben
werden als die zum eigentlichen Fahren erforderliche Leistung. Diese kann
vorteilhaft durch die Elektromaschine 16 ergänzt,
also teilweise elektrisch erzeugt werden.
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In
einem dritten Betriebszustand bleibt die Kupplungseinrichtung 18 außer
Eingriff und der motorseitige Läufer 14 wird vom
Verbrennungsmotor 12 mit einer höheren Drehzahl
betrieben als der abtriebsseitige Läufer 20, so
dass ein Leistungsüberschuss entsteht, der als elektrische
Energie zur Aufladung der Energiespeichereinrichtung 15 zugeführt wird.
Dabei ist es möglich, den Verbrennungsmotor 12 derart
zu betreiben, dass die Effizienz der Batterieaufladung maximiert
wird.
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Der
dritte Betriebszustand ist in 3 mittels eines
dritten Bereichs 36 gekennzeichnet. In 2 entspricht
der dritte Bereich 36 einem in einem dritten Quadrant des
Diagramms 21 liegenden nach links unten abfallenden Abschnitt
der Kennlinie 26. Mittels eines zweiten Doppelpfeils 37 ist
in 3 angedeutet, dass die bei einer geringfügig
größeren Drehzahl des Verbrennungsmotors 12 als
zum Erreichen des Betriebspunktes 33 notwendig eine vergleichsweise geringe überschüssige
Menge an mechanischer Leistung mittels der Elektromaschine 16 in
elektrische Energie umgewandelt und in der Energiespeichervorrichtung 15 gespeichert
werden kann. Dies ermöglicht ein besonders komfortables
Aufladen der Energiespeichervorrichtung 15. Mittels eines
dritten Doppelpfeils 38 ist ein besonders schnelles Laden der
Energiespeichervorrichtung 15, also eine vergleichsweise
große Menge an umgewandelter mechanischer Energie in elektrische
Energie angedeutet. Im Bereich des dritten Doppelpfeils 38 weist
die Leistungskurve 29 ein Maximum auf, so dass dabei für
den Betriebspunkt 33 die Energiespeichervorrichtung 15 maximal
schnell aufladbar ist. Dabei ist die Drehzahl des Verbrennungsmotors 12 deutlich
größer als zum Erreichen des Betriebspunktes 33.
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Es
kann wünschenswert sein, den Hybridantrieb 10a bei
gleichbleibenden Fahrtverhältnissen abwechselnd in dem
zweiten und dritten Betriebszustand zu betreiben, um den Gesamtwirkungsgrad des
Antriebes zu maximieren.
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In
einem vierten Betriebszustand schließlich wird die Kupplungseinrichtung 18 mit
dem abtriebsseitigen Läufer 20 in Eingriff gebracht,
so dass der motorseitige und der abtriebsseitige Läufer 14, 20 zwangsgekoppelt
synchron laufen. Der vierte Betriebszustand ist in 3 mittels
eines vierten Bereiches 39 angedeutet und liegt sehr nahe
des Betriebspunktes 33, wobei sich eine sehr kleine Drehzahldifferenz
für die Elektromaschine 16 ergibt. Vorteilhaft ist
es möglich, um einen stationären Betrieb der Elektromaschine 16 mit
solchen geringen Drehzahldifferenzen zu vermeiden, die Kupplungseinrichtung 18 mit
dem abtriebsseitigen Läufer 20 in Eingriff zu
bringen.
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Vorteilhaft
ergibt sich in diesem vierten Betriebszustand ein direkter Abtrieb
der mechanischen Leistung des Verbrennungsmotors 12 auf
das Getriebe 22, wobei vorteilhaft der Wirkungsgrad dem
eines herkömmlichen Triebstrangs mit einer Kupplung und einem
nachgeschalteten Getriebe entspricht. Vorteilhaft fallen im vierten
Betriebszustand keinerlei mittels der Elektromaschine 16 verursachte
Wandlungsverluste an. In 2 entspricht der vierte Betriebszustand
bzw. der vierte Bereich 39 einem mit der x-Achse 19 zusammenfallenden
waagrechten Bereich der Kennlinie 26, wobei, wie vorab
beschrieben, keinerlei mechanische Energie mittels der Elektromaschine 16 umgewandelt
wird. Es ist günstiger, die Läufer 14 und 20 zwangsgekoppelt
synchron zu betreiben. Dies kann vorteilhaft dann gewählt
werden, wenn der Betriebspunkt 33 nahe einem Optimum liegt,
beispielsweise hinsichtlich Verbrauch, Drehmoment, Geräuschentwicklung
und/oder anderen Kriterien.
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- 10a
- Hybridantrieb
- 12
- Verbrennungsmotor
- 13
- Motorwelle
- 14a
- Statorwicklung
- 14
- Läufer
- 15
- Energiespeichereinrichtung
- 16
- Elektromaschine
- 17
- Abtriebswelle
- 18
- Kupplungseinrichtung
- 19
- x-Achse
- 20
- Läufer
- 21
- Diagramm
- 22
- Getriebe
- 23
- y-Achse
- 24
- Räder
- 25
- Diagramm
- 26
- Kennlinie
- 27
- x-Achse
- 28
- y-Achse
- 29
- Leistungskurve
- 30
- erster
Bereich
- 31
- erstes
Leistungsniveau
- 32
- zweiter
Bereich
- 33
- Betriebspunkt
- 34
- zweites
Leistungsniveau
- 35
- erster
Doppelpfeil
- 36
- dritter
Bereich
- 37
- zweiter
Doppelpfeil
- 38
- dritter
Doppelpfeil
- 39
- vierter
Bereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 60026645
T2 [0002]
- - DE 19532135 A1 [0004]
- - JP 2000142135 A [0005]
- - DE 3910451 C2 [0006]
- - DE 2816672 A [0006]