DE102009020692A1 - Verfahren zur Verbesserung der Positionsbestimmung - Google Patents

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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01SRADIO DIRECTION-FINDING; RADIO NAVIGATION; DETERMINING DISTANCE OR VELOCITY BY USE OF RADIO WAVES; LOCATING OR PRESENCE-DETECTING BY USE OF THE REFLECTION OR RERADIATION OF RADIO WAVES; ANALOGOUS ARRANGEMENTS USING OTHER WAVES
    • G01S19/00Satellite radio beacon positioning systems; Determining position, velocity or attitude using signals transmitted by such systems
    • G01S19/01Satellite radio beacon positioning systems transmitting time-stamped messages, e.g. GPS [Global Positioning System], GLONASS [Global Orbiting Navigation Satellite System] or GALILEO
    • G01S19/03Cooperating elements; Interaction or communication between different cooperating elements or between cooperating elements and receivers
    • G01S19/07Cooperating elements; Interaction or communication between different cooperating elements or between cooperating elements and receivers providing data for correcting measured positioning data, e.g. DGPS [differential GPS] or ionosphere corrections
    • G01S19/073Cooperating elements; Interaction or communication between different cooperating elements or between cooperating elements and receivers providing data for correcting measured positioning data, e.g. DGPS [differential GPS] or ionosphere corrections involving a network of fixed stations
    • G01S19/074Cooperating elements; Interaction or communication between different cooperating elements or between cooperating elements and receivers providing data for correcting measured positioning data, e.g. DGPS [differential GPS] or ionosphere corrections involving a network of fixed stations providing integrity data, e.g. WAAS

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Abstract

Ein Verfahren zur Verbesserung der Positionsbestimmung mithilfe von Navigationsdaten, die von zumindest einem Satelliten-Navigationssystem ausgestahlt werden, wobei eine Mehrzahl von Navigationssatelliten (NAVS) Navigationssignale (S) aussenden, die von Navigationsempfängern (NAVREC) empfangen und ausgewertet werden, wobei ein Erweiterungssystem (SBAS) mit zumindest einer Empfangsstation (RIMS) vorgesehen ist, die die Navigationssignale (S) der Navigations-Satelliten (NAVS) empfängt und zu zumindest einem Kontrollzentrum (MCC) sendet und wobei im Kontrollzentrum (MCC) von einem Kontrollrechner (MCCR) aus den zugeführten Navigationssignalen (S) Korrekturdaten ermittelt werden, die über zumindest eine Bodenstation (NLES) an zumindest einen Kommunikationssatelliten (KOMS) übertragen und von dort an die Navigationsempfänger (NAVREC) gesendet werden, zeichnet sich dadurch aus, dass die Überragung der Korrekturdaten vom Kontrollrechner (MCCR) an die Bodenstation (NLES) über eine Datenreduktionseinrichtung (DRU) erfolgt und dass die Datenreduktionseinrichtung (DRU) in Empfangsintervallen (Δt) wiederkehrende Datenwerte (D) in dem vom Kontrollzentrum (MCC) empfangenen Datenstrom der Korrekturdaten auf Veränderungen überprüft und dass ein zum aktuellen Zeitpunkt (t) empfangener Datenwert (D) jeweils nur dann an die Bodenstation (NLES) weitergeleitet wird, wenn die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts (D) im Vergleich mit dem zuletzt zu einem vergangenen ...

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Positionsbestimmung mithilfe von Navigationsdaten, die von zumindest einem Satelliten-Navigationssystem ausgestrahlt werden, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • STAND DER TECHNIK
  • Die von Navigationssatelliten eines Satelliten-Navigationssystems ausgesendeten Navigationsdaten können beispielsweise durch akut im Satelliten auftretende Ereignisse Fehler enthalten, die zu einer Ungenauigkeit bei der vom Navigationsempfänger durchgeführten Positionsbestimmung führen. Auch kann sich durch eine Veränderung der Ionossphäre die Signallaufzeit des Navigationssignals vom Navigationssatelliten zum Navigationsempfänger ändern, was ebenfalls zu einer Ungenauigkeit in der Positionsbestimmung führen kann.
  • Um derartige Fehler in den vom Navigationsempfänger empfangenen Navigationssignalen zu kompensieren und dadurch die Genauigkeit der Positionsbestimmung zu verbessern, sind satellitenbasierte Erweiterungssysteme, so genannte „Satellite Based Augmentation Systems” (SBAS), geschaffen worden. Das US-amerikanische SBAS-System WAAS und das kanadische SBAS-System CWAAS decken beispielsweise den nordamerikanischen Kontinent ab und das europäische System EGNOS deckt Westeuropa und den Mittelmeerraum sowie den europäischen Atlantik ab. Ähnliche Systeme sind beispielsweise auch in Indien, China und Japan vorhanden beziehungsweise sind dort in Entwicklung oder Aufbau.
  • Die Funktionsweise eines derartigen bekannten SBAS-Systems wird nachstehend anhand des europäischen Systems EGNOS beschrieben.
  • Eine Vielzahl von Empfangsstationen zur Referenz- und Integritätsüberwachung, sogenannte „Reference and Integrity Monitoring Stations” (RIMS), sind über Europa und auch darüber hinaus in Afrika, Asien und Amerika verteilt und empfangen die Navigationssignale eines betreffenden Satelliten-Navigationssystems (zum Beispiel GPS). Sie leiten diese empfangenen Signale zu mehreren zueinander redundanten Missions-Kontrollzentren, so genannten „Mission Control Centers” (MCC), weiter. Dort werden die von den RIMS empfangenen Daten in einem Kontrollrechner verarbeitet, um Korrekturdaten für die Navigationssignale und Integritätsmeldungen für die Integrität der von einzelnen Satelliten ausgesandten Navigationssignale zu erzeugen. Diese Korrekturdaten (und auch die Integritätsdaten) werden vom federführenden Kontrollzentrum (MCC) an eine von mindestens zwei redundanten Bodenstation, die sogenannte „Navigation Land Earth Station” (NLES), weitergeleitet und von dort an geostationäre Kommunikationssatelliten übertragen. Diese geostationären Kommunikationssatelliten senden die Korrekturdaten und die Integritätsmeldungen auf mindestens einer Frequenz (L1) aus, auf der auch die Navigationssatelliten ihre Navigationsdaten senden. Daher können die Navigationsempfänger sowohl die von den Navigationssatelliten gesendeten Navigationsdaten, als auch die von den geostationären Kommunikationssatelliten gesendeten Korrekturdaten und Integritätsmeldungen empfangen und zur Positionsbestimmung nutzen.
  • Der derzeit vom Missionskontrollzentrum MCC über die Bodenstationen NLES und die geostationären Kommunikationssatelliten ausgesandte Datenstrom ist bereits so umfangreich, dass eine Erweiterung vorhandener SBAS-Systeme (zum Beispiel WAAS oder EGNOS) auf weitere Satelliten-Navigationssysteme, wie beispielsweise das derzeit im Aufbau befindliche europäische System „Galileo”, die verfügbare Bandbreite der Datenübertragung im SBAS-System überfordern würde. Es wäre daher erforderlich, die gesamte Infrastruktur der vorhandenen SBAS-Systeme einer grundlegenden technischen Überarbeitung zu unterwerfen, was zu immensen Kosten führen dürfte.
  • DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Verbesserung der Positionsbestimmung mit einem Satelliten-Navigationssystem anzugeben, das ohne eine grundlegende technische Erneuerung vorhandener SBAS-Systeme auch bei einer Erweiterung auf zusätzliche Satelliten oder gar zusätzliche Satelliten-Navigationssysteme ermöglicht. Eine weitere Aufgabe ist es, ein dafür geeignetes SBAS-System anzugeben.
  • Die erste Aufgabe wird durch das im Patentanspruchs 1 angegebene Verfahren gelöst.
  • Erfindungsgemäß erfolgt bei diesem Verfahren die Übertragung der Korrekturdaten vom Kontrollrechner an die Bodenstation über eine Datenreduktionseinrichtung. Die Datenreduktionseinrichtung überprüft die in Empfangsintervallen wiederkehrenden Datenwerte in dem vom Kontrollrechner empfangenen Datenstrom der Korrekturdaten auf Veränderungen und leitet die Korrekturdaten nur dann an die Bodenstation und von dort an die Kommunikationssatelliten weiter, wenn diese Veränderungen gegenüber den zeitlich vorher weitergeleiteten Korrekturdaten relevant sind. Es wird dabei ein zu einem aktuellen Zeitpunkt empfangener Datenwert jeweils nur dann an die Bodenstation weitergeleitet, wenn die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts im Vergleich mit dem zuletzt (zu einem vergangenen Zeitpunkt) an die Bodenstation gesandten Datenwert einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet oder innerhalb des nachfolgenden Empfangsintervalls zu überschreiten droht. Der Datenwert beschreibt ein Modell für die Korrektur. Zeitlich aufeinander folgende Datenwerte werden nur dann als unterschiedlich betrachtet, wenn sich die mit dem Datenwert ermittelten Ergebnisse der Modelle verändert haben. In diesem Sinne sind also die beiden Beschreibungen einer Geraden durch den Datenwert D0 = (x0, y0, m0) und einer Geraden durch den Datenwert D1 = (x1, y1 = y0 + (x1 – x0)·m0, m1 = m0) mit dem Modell y(D = (a, b, c))(x) – b + (x – a)·c identisch.
  • VORTEILE
  • Dadurch, dass die Weiterleitung der Korrekturdaten an die Bodenstation und damit an die Kommunikationssatelliten RIMS nicht mehr im Takt der vom Kontrollcomputer MCCR ausgegebenen Korrekturdaten erfolgt, wird für die Weiterleitung von Korrekturdaten an die Bodenstation und von dort über die Kommunikationssatelliten an die Navigationsempfänger Bandbreite frei, die beispielsweise genutzt werden kann, um zusätzlich entsprechende Korrekturdaten eines anderen Satelliten-Navigationssystems (beispielsweise Galileo) weiterzuleiten und an die Navigationsempfänger zu senden.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Dabei ist es besonders von Vorteil, wenn von der Datenreduktionseinrichtung ein Signal an die Bodenstation gesandt wird, das bewirkt, dass die Gültigkeitsdauer für die an die Bodenstation weitergeleiteten Datenwerte an das Zeitintervall zwischen zwei Datenweiterleitungen angepasst wird. Dadurch weiß der Navigationsempfänger, dass er die zuletzt empfangenen Korrekturwerte auch noch dann verwenden darf, wenn seit dem zuletzt empfangenen Korrekturwert eine bestimmte Zeit verstrichen ist.
  • Weiter vorteilhaft ist es, wenn in einem Fall, in dem die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts im Vergleich mit dem zuletzt zu einem vergangenen Zeitpunkt an die Bodenstation gesandten Datenwert einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, eine Warnmeldung an die Bodenstation weitergeleitet wird, die besagt, dass der diesen empfangenen Datenwert betreffende Navigationssatellit aktuell nicht zur Navigation verwendet werden darf. Hierdurch wird die Zuverlässigkeit und unter Umständen auch die Genauigkeit bei der Positionsbestimmung weiter verbessert, da Navigationsdaten von Satelliten, die fehlerhafte Signale liefern, von der Verarbeitung ausgeschlossen werden.
  • Besonders von Vorteil ist es, wenn die wiederkehrenden Datenwerte, die auf ihre zeitliche Veränderung hin überprüft werden, Fast-Correction-Daten sind.
  • Die das System betreffende Aufgabe wird durch das im Patentanspruch 5 angegebene System zur Erweiterung der von Navigationssatelliten ausgesendeten Navigationssignale um Korrekturdaten gelöst.
  • Ein solches System weist zumindest eine Empfangsstation für von den Navigationssatelliten zumindest eines Satelliten-Navigationssystems gesendete Navigationssignale auf, zumindest ein Kontrollzentrum mit einem Kontrollrechner, der die Navigationssignale von der Empfangsstation bzw. von den Empfangsstationen empfängt und aus diesen Navigationssignalen Korrekturdaten ermittelt, und zumindest eine Bodenstation, die die Korrekturdaten an zumindest einen Kommunikationssatelliten zur Ausstrahlung an Navigationsempfänger übermittelt. Dabei wird erfindungsgemäß eine Datenreduktionseinrichtung vorgesehen, die die Korrekturdaten vom Kontrollrechner des Kontrollzentrums erhält, eine Datenreduktion durchführt und die datenreduzierten Korrekturdaten an die Bodenstation(en) weiterleitet. Das Vorsehen einer solchen Datenreduktionseinrichtung innerhalb des an sich bekannten SBAS-Systems besitzt den Vorteil, dass am SBAS-System selbst keine Änderungen vorgenommen werden müssen, sondern lediglich die Datenreduktionseinrichtung zusätzlich in der Übertragungsstrecke für die Korrekturdaten vorgesehen sein muss.
  • Zwar kann diese Datenreduktionseinrichtung an beliebiger Stelle des Korrekturdatenstroms vorgesehen sein, doch ist eine Ausführungsform besonders vorteilhaft, bei welcher die Datenreduktionseinrichtung Bestandteil des Kontrollzentrums ist.
  • Vorzugsweise ist die Datenreduktionseinrichtung so ausgebildet, dass sie in Empfangsintervallen wiederkehrende Datenwerte in dem vom Kontrollrechner des Kontrollzentrums empfangenen Datenstrom der Korrekturdaten auf Veränderungen überprüft und einen zum aktuellen Zeitpunkt empfangenen Datenwert jeweils nur dann an die Bodenstation weiterleitet, wenn die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts im Vergleich mit dem zuletzt (zu einem vergangenen Zeitpunkt) an die Bodenstation gesandten Datenwert einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet oder innerhalb des nachfolgenden Empfangsintervalls zu überschreiten droht.
  • Vorzugsweise arbeitet das System nach einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die einzige Figur näher beschrieben und erläutert.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Es zeigt die Figur ein schematisches Schaubild eines erfindungsgemäßen Systems zu Erweiterung der von Navigationssatelliten ausgesendeten Navigationssignale um Korrekturdaten.
  • BESCHREIBUNG EINES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
  • Die Navigationssatelliten eines Satelliten-Navigationssystems, von denen in der Figur beispielhaft nur ein Navigationssatellit NAVS dargestellt ist, senden Navigationssignale S aus. Diese Navigationssignale S werden von Navigationsempfängern NAVREC empfangen, die daraus eine aktuelle Position bestimmen und diese beispielsweise auf einem Bildschirm als Koordinaten oder als Standort in einer Karte anzeigen.
  • Gezeigt ist in der Figur ein Erweiterungssystem SBAS, mittels dem die Positionsbestimmung durch die einzelnen Navigationsempfänger verbessert werden kann. Dazu weist das Erweiterungssystem SBAS mehrere Empfangsstationen RIMS auf, von denen in der Figur drei Empfangsstationen RIMS 1, RIMS 2 und RIMS 3 beispielhaft dargestellt sind. Diese Empfangsstationen sind an unterschiedlichen Orten gelegen.
  • Die von den Empfangsstationen RIMS empfangenen Navigationssignale S werden an einen Kontrollrechner MCCR in einem Kontrollzentrum MCC weitergeleitet. Dieser Kontrollrechner ermittelt aus den zugeführten Navigationssignalen S Korrekturdaten. Die Arbeitsweise des Kontrollrechners ist aus den SBAS-Systemen ”WAAS” oder ”EGNOS” allgemein bekannt und wird daher hier nicht näher erläutert.
  • Der vom Kontrollrechner MCCR ausgesandte Korrekturdatenstrom enthält Integritätsmeldungen über die Integrität einzelner Navigationssatelliten und Korrekturdaten für die von den Navigationssignalen ausgestrahlten Navigationssignale S. Der Korrekturdatenstrom umfasst ”Fast-Correction-Daten” und ”Slow-Correction-Daten”. Während die Slow-Correction-Daten einer geringen Änderungsfrequenz unterworfen sind, ändern sich Fast-Correction-Daten viel häufiger. Das bedeutet, dass die Fast-Correction-Daten einer größeren Änderungsgeschwindigkeit unterworfen sind, also viel häufiger an die entsprechende Bodenstation NLES übertragen werden müssen. Aufgrund dieser hohen Änderungsgeschwindigkeit der Fast-Correction-Daten ist es besonders vorteilhaft, wenn die Fast-Correction-Daten einer Datenreduktionsroutine unterzogen werden. Zum Zeitpunkt der Systemauslegung von EGNOS und WAAS war eine schnelle Änderung der Fast-Correction-Daten notwendig, weil das System GPS durch die Selective Availability Maßnahmen des Betreibers solch schnelle Veränderungen aufweisen konnte.
  • Dazu ist am Ausgang des Kontrollrechners MCCR eine Datenreduktionseinrichtung DRU vorgesehen, die die vom Kontrollrechner MCCR ausgesandten korrigierten Datenwerte D empfängt.
  • In der Datenreduktionseinrichtung DRU wird überprüft, ob sich die vom Kontrollrechner MCCR gelieferten Datenwerte D geändert haben. Ein zum aktuellen Zeitpunkt t empfangener Datenwert Dt wird von der Datenreduktionseinrichtung DRU nur dann (als Datenwert D't) an die Bodenstation NLES weitergeleitet, wenn die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts Dt im Vergleich mit dem zuletzt, also zu einem vergangenen Zeitpunkt t – 1 an die Bodenstation NLES gesandten Datenwert D't-1 einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet oder innerhalb des nachfolgenden Empfangsintervalls Δtn+1 zu überschreiten droht.
  • Solange wie die Datenreduktionseinrichtung DRU feststellt, dass die Änderung des Datenwerts D innerhalb vorgegebener Grenzen, also unterhalb des Schwellenwerts, bleibt, wird dieser korrigierte Datenwert D nicht an die Bodenstation weitergeleitet und der entsprechende Speicherplatz im nächsten an die Bodenstation NLES weitergereichten Datenpaket bleibt frei oder kann für die Weiterleitung anderer Daten genutzt werden.
  • Die Datenreduktionseinrichtung DRU berechnet folglich für jeden eingehenden Satz Fast-Correction-Daten, ob nicht die zuletzt an die Bodenstation weitergeleiteten (alten) Fast-Correction-Daten die aktuelle Situation auch noch genügend genau beschreiben, wobei „genügend genau” bedeutet, dass der maximale Unterschied zwischen den Pseudoranges, die sich mit den alten Fast-Correction-Daten berechnen, und den Pseudoranges, die sich mit den aktuell empfangenen Fast-Correction-Daten berechnen, durch einen Schwellenwert beschrieben wird, der bei der Festlegung der maximal zulässigen Protection Levels für SBAS-Anwendungen berücksichtigt wird. Dieser Schwellenwert muss lediglich als zusätzlicher Bias des SBAS-Systems bei der Publikation der operationsspezifischen oder anwendungsspezifischen Alarmgrenzen („Alert Limits”) berücksichtigt werden. Eine Änderung der Software oder der Hardware der Navigationsempfänger ist nicht erforderlich.
  • Erläutert am Beispiel eines das SBAS nutzenden Flugführungssystems bedeutet dies, dass es lediglich erforderlich ist, in der Dokumentation des Flugführungssystems die Alert Limits für die einzelnen Flugplätze und die zugeordneten Anflüge zu aktualisieren, ohne in die Hard- oder Software des Flugführungssystems eingreifen zu müssen.
  • Es werden also nur noch dann Fast-Correction-Daten eines bestimmten Navigationssatelliten an die Navigationsempfänger gesendet, wenn der Schwellenwert überschritten wird, oder wenn eine Überschreitung im folgenden Empfangsintervall droht. Selbstverständlich muss die Gültigkeitszeit („Validity Time”) für die von der Datenreduktionseinrichtung DRU weitergeleiteten Fast-Correction-Daten von der Datenreduktionseinrichtung DRU gegenüber der Gültigkeitsdauer der empfangenen Fast-Correction-Daten entsprechend angehoben werden und die DRU muss auch dann neue Fast-Correction-Daten senden, wenn die Gültigkeitsdauer der letzten weitergeleitenden Fast-Correction-Daten auszulaufen droht.
  • Durch die Erfindung wird in dem über die Bodenstation NLES an die Kommunikationssatelliten KOMS und von dort an die Navigationsempfänger NAVREC gesandten Korrekturdatenstrom freie Datenübertragungskapazität geschaffen, die es ermöglicht, das SBAS-System nicht nur zur Korrektur der Navigationsdaten eines Satelliten-Navigationssystems (zum Beispiel GPS) zu nutzen, sondern es können mit demselben SBAS-System auch Korrekturdaten eines anderen Satelliten-Navigationssystems (zum Beispiel Galileo) an die Navigationsempfänger NAVREC übertragen werden. Alternativ oder zusätzlich kann die gewonnene zusätzliche Kapazität genutzt werden, ein genaueres und damit besseres Ionosphärenmodell oder ein Ionosphärenmodell für ein größeres Territorium (bei EGNOS zum Beispiel auch für südliche Breiten) an die Navigationsempfänger zu übertragen.
  • Durch das Hinzufügen der zusätzlichen Datenreduktionseinrichtung DRU erfolgen keine Eingriffe in zertifizierte Komponenten des SBAS-Systems, so dass ein bereits existierendes SBAS-System nicht neu zertifiziert werden muss. Zudem können bereits existierende Navigationsempfänger ohne Veränderung problemlos weiterbenutzt werden.
  • Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Verbesserung der Positionsbestimmung mithilfe von Navigationsdaten, die von zumindest einem Satelliten-Navigationssystem ausgestrahlt werden, – wobei eine Mehrzahl von Navigationssatelliten (NAVS) Navigationssignale (S) aussenden, die von Navigationsempfängern (NAVREC) empfangen und ausgewertet werden, – wobei ein Erweiterungssystem (SBAS) mit zumindest einer Empfangsstation (RIMS) vorgesehen ist, die die Navigationssignale (S) der Navigations-Satelliten (NAVS) empfängt und zu zumindest einem Kontrollzentrum (MCC) sendet und – wobei im Kontrollzentrum (MCC) von einem Kontrollrechner (MCCR) aus den zugeführten Navigationssignalen (S) Korrekturdaten ermittelt werden, die über zumindest eine Bodenstation (NLES) an zumindest einen Kommunikationssatelliten (KOMS) übertragen und von dort an die Navigationsempfänger (NAVREC) gesendet werden, dadurch gekennzeichnet, – dass die Übertragung der Korrekturdaten vom Kontrollrechner (MCCR) an die Bodenstation (NLES) über eine Datenreduktionseinrichtung (DRU) erfolgt und – dass die Datenreduktionseinrichtung (DRU) in Empfangsintervallen (Δt) wiederkehrende Datenwerte (D) in dem von Kontrollzentrum (MCC) empfangenen Datenstrom der Korrekturdaten auf Veränderungen überprüft und – dass ein zum aktuellen Zeitpunkt (t) empfangener Datenwert (Dt) jeweils nur dann an die Bodenstation (NLES) weitergeleitet wird, wenn die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts (Dt) im Vergleich mit dem zuletzt zu einem vergangenen Zeitpunkt (t – 1) an die Bodenstation (NLES) gesandten Datenwert (D't-1) einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet oder innerhalb des nachfolgenden Empfangsintervalls (Δtn+1) zu überschreiten droht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der Datenreduktionseinrichtung (DRU) ein Signal an die Bodenstation (NLES) gesandt wird, das bewirkt, dass die Gültigkeitsdauer für die an die Bodenstation (NLES) weitergeleiteten Datenwerte (D't) an das Zeitintervall (Δt) zwischen zwei Datenweiterleitungen angepasst wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts (Dt) im Vergleich mit dem zuletzt zu einem vergangenen Zeitpunkt (t – 1) an die Bodenstation (NLES) gesandten Datenwert (D't-1) einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet eine Warnmeldung an die Bodenstation (NLES) weitergeleitet wird, die besagt, dass der diesen empfangenen Datenwert (Dt) betreffende Navigationssatellit aktuell nicht zur Navigation verwendet werden darf.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die periodisch wiederkehrenden Datenwerte (D), die auf ihre zeitliche Veränderung hin überprüft werden, Fast-Correction-Daten sind.
  5. System zur Erweiterung (SBAS) der von Navigations-Satelliten ausgesendeten Navigationssignalen (S) um Korrekturdaten mit: – zumindest einer Empfangsstation (RIMS) für von den Navigationssatelliten (NAVS) zumindest eines Satelliten-Navigationssystems ausgesandten Navigationssignalen (S); – zumindest einem Kontrollzentrum (MCC) mit einem Kontrollrechner (MCCR), der die Navigationssignale (S) von der/den Empfangsstation(en) empfängt und aus diesen Navigationssignalen Korrekturdaten ermittelt und – zumindest einer Bodenstation (NLES), die die Korrekturdaten an zumindest einen Kommunikationssatelliten (KOMS) zur Ausstrahlung an Navigationsempfänger (NAVREC) übermittelt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Datenreduktionseinrichtung (DRU) vorgesehen ist, die die Korrekturdaten vom Computer (MCCR) des Kontrollzentrums (MCC) erhält, eine Datenreduktion durchführt und die datenreduzierten Korrekturdaten an die Bodenstation(en) weiterleitet.
  6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenreduktionseinrichtung (DRU) Bestandteil des Kontrollzentrums (MCC) ist.
  7. System nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenreduktionseinrichtung (DRU) so ausgebildet ist, dass sie in Empfangsintervallen (LKT) wiederkehrende Datenwerte (D) in dem von Kontrollrechner (MCCR) des Kontrollzentrums (MCC) empfangenen Datenstrom der Korrekturdaten auf Veränderungen überprüft und einen zum aktuellen Zeitpunkt (t) empfangenen Datenwert (Dt) jeweils nur dann an die Bodenstation (NLES) weiterleitet, wenn die Veränderung des aktuell empfangenen Datenwerts (Dt) im Vergleich mit dem zuletzt zu einem vergangenen Zeitpunkt (t – 1) an die Bodenstation (NLES) gesandten Datenwert (D't-1) einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet oder innerhalb des nachfolgenden Empfangsintervalls (Δtn+1) zu überschreiten droht.
  8. System nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das System nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 arbeitet.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19538876A1 (de) * 1995-09-01 1997-03-06 Westdeutscher Rundfunk System zur Lagebestimmung von beweglichen Objekten
DE102007036497A1 (de) * 2007-08-01 2009-02-19 Astrium Gmbh Positionierungsvorrichtung und Positionierungsverfahren für ein Satellitennavigationssystem

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