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Die vorliegende Erfindung betrifft ein hydraulisches System, umfassend einen Druckmitteltank, eine von einer Antriebseinheit angetriebene Druckmittelpumpe, mindestens einen von dieser beaufschlagbaren hydraulischen Verbraucher, und eine strömungstechnisch zwischen die Druckmittelpumpe und den Verbraucher geschaltete Steuer- und/oder Verteileinheit.
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Derartige hydraulische System sind in vielfältigen Ausführungen für diverse Anwendungen bekannt und im Einsatz. Beispielhaft finden sie Anwendung in Kraftfahrzeugen, namentlich zur Betätigung von Cabriolet-Verdecken. Insoweit bildet beispielsweise die
DE 10344648 A1 einen einschlägigen Stand der Technik ab.
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Speziell für hydraulische Systeme für die vorstehende Anwendung gilt, dass in dem Sinne zunehmend höhere Anforderungen an die Baugröße und das Gewicht gestellt werden, als der Einbauraum für das Hydraulikaggregat, d. h. die den Druckmitteltank, die Druckmittelpumpe und der diese antreibende Motor umfassende Einheit zunehmend häufiger äußerst beschränkt ist und das hydraulische System insgesamt besonders leicht auszuführen ist. Die Baugröße lässt sich – bei einer vorgegebenen Leistung des Systems – zum Teil und zu einem gewissen Grad dadurch reduzieren, dass der Betriebsdruck gesteigert wird. Hieraus können allerdings Abdichtungsprobleme resultieren, namentlich in Anbetracht dessen, dass die Temperatur, denen das hydraulische System in einem Kraftfahrzeug ausgesetzt ist, sehr starken Schwankungen unterworfen sein kann. Gerade bei Cabriolet-Verdecken ist jedoch selbst die geringste Undichtigkeit des Systems nicht zu tolerieren.
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Die
US 7,055,317 B2 offenbart ein hydraulisches System mit einem einen Tank, eine Pumpe und einen Antriebsmotor umfassenden Hydraulikaggregat und einem von diesem beaufschlagten Verbraucher. Das Hydraulikaggregat umfasst dabei einen Block, der zugleich als Gehäuse der Pumpe dient, die einen in dem Block bewegbaren Kolben aufweist. Der Kolben wird über den von dem Antriebsmotor angetriebenen Exzenter bewegt, wobei der Antriebsmotor an den Block angeflanscht ist, und zwar auf der dem Tank gegenüberliegenden Seite. In dem Block sind auch weitere Funktionsbohrungen angeordnet. Eine Lösung für die vorstehend dargelegte Problematik bietet die
US 7,055,317 B2 nicht an.
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Vor dem Hintergrund der weiter oben aufgezeigten Problematik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein hydraulisches System der eingangs angegebenen Art bereitzustellen, dass sich bei einer vorgegebenen Leistung in gleicher Weise durch eine besonders geringe Baugröße und ein besonders geringes Gewicht auszeichnet und auch weitere namentlich im Automobilbau geltende Anforderungen erfüllt wie insbesondere geringe Geräuschentwicklung, geringe Herstellungskosten, hohe Zuverlässigkeit, geringen Wartungsaufwand, hohe Lebensdauer und geringstes Leckagerisiko.
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Gelöst wird diese Aufgabenstellung durch das in Anspruch 1 angegebene hydraulische System. Demnach zeichnet sich das – insbesondere für Hochdruckanwendungen geeignete und bestimmte – erfindungsgemäße hydraulische System, um die, wie aufgezeigt, sehr vielschichtige Problemstellung zu bewältigen, durch eine Mehrzahl charakteristischer, unter Berücksichtigung eines kombinatorischen funktionalen Zusammenwirkens aufeinander abgestimmter Merkmale aus. Hervorzuheben ist dabei insbesondere die Kombination aus der spezifischen Ausführung der Steuer- und/oder Verteileinheit und der spezifischen Anbindung der Druckmittelpumpe an eben diese Steuer- und/oder Verteileinheit. Letztere weist dabei, wie dies als solches bekannt ist (vgl.
US 4011887 A ,
EP 1225344 B1 ,
US 6435205 B1 ,
US 6520208 B2 ,
US 6626205 B2 ,
US 6945269 B2 ,
WO 2007/019040 A2 und
US 4723576 A ) ein Gehäuse und einen darin aufgenommenen, starr (z. B. mittels eines Schrumpfsitzes) mit dem Gehäuse verbundenen Kern auf, der mit einem Teil seiner Oberfläche im Bereich einer gemeinsamen, geschlossenen, insbesondere zylindrisch ausgeführten Trennfläche mit dem Gehäuse an einer korrespondierenden Innenfläche eines Gehäusedurchbruchs anliegt, wobei im Bereich der Trennfläche an dem Kern und/oder dem Gehäuse oberflächliche nutförmige Strömungskanäle vorgesehen sind. An diese Steuer- und/oder Verteileinheit ist die Druckmittelpumpe direkt angebaut, und zwar gemäß der vorliegenden Erfindung im Bereich einer freien Stirnseite des Kerns. Auf diese Weise ergibt sich ein hydraulisches System mit einer bisher nicht bekannten Kombination günstiger Eigenschaften, die das erfindungsgemäße hydraulische System für eine Vielzahl von Anwendungen, insbesondere diverse Hochdruckanwendungen besonders geeignet macht. Hervorzuheben sind vor allem die folgenden Eigenschaften:
Verglichen mit bekannten, in der Praxis erprobten hydraulischen Systemen gleicher Leistung ist das hydraulische System nach der vorliegenden Erfindung besonders kompakt und leicht. Der für das Hydraulikaggregat samt angebauter Steuer- und/oder Verteileinheit benötigte Bauraum ist ca. 40% geringer als im Falle von bekannten, in der Praxis erprobten hydraulischen Systemen gleicher Leistung. Entsprechendes gilt für das Gewicht. Dabei können auch komplexe Verläufe von Strömungskanälen samt zugehöriger Steuerkomponenten (Ventile und dergl.) nicht nur in der Steuer- und/oder Verteileinheit auf kleinstem Raum untergebracht sein. Auch ergibt sich die Möglichkeit, die betreffenden Strömungskanäle besonders strömungsgünstig auszuführen, insbesondere indem Grate und andere Unstetigkeiten, wie sie insbesondere bei mehrere nicht zueinander fluchtende Abschnitte aufweisenden Bohrungen unvermeidbar sind, vermieden werden. Dies ist nicht nur für die Leistung des hydraulischen Systems von Vorteil; vielmehr lässt sich auf diese Weise auch die Entstehung von Strömungsgeräuschen vermeiden. Der Zuverlässigkeit des hydraulischen Systems kommt zugute, dass sich die Strömungskanäle der Steuer- und/oder Verteileinheit durch eine Oberflächenbearbeitung des Kerns, bevor dieser in das Gehäuse eingesetzt wird, herstellen lassen, insbesondere durch entsprechende Einfräsungen in der späteren Trennfläche zwischen Kern und Gehäuse; denn dadurch lassen sich entstehende Späne, anders als dies für Bohrungen mit mehreren nicht zueinander fluchtende Abschnitten gilt, zuverlässig entfernen. Dies wirkt sich hinwiederum auch im Sinne eines geringen Wartungsaufwands und einer hohen Lebensdauer vorteilhaft aus. Was die Herstellungskosten betrifft, so sind diese in Anwendung der vorliegenden Erfindung nicht nur bereits aufgrund des vergleichsweise geringen Materialbedarfs geringer als bei bekannten, in der Praxis erprobten hydraulischen Systemen gleicher Leistung; auch die vereinfachten Bearbeitungsprozesse wirken sich kostenmindernd aus, ebenso wie die maßgebliche Reduzierung der Notwendigkeit, nach dem Stand der Technik übliche Hilfsbohrungen zu verschließen, wobei die entsprechenden zu verschließenden Hilfsbohrungen überdies gerade bei Hochdruckanwendungen ein potentielles Undichtigkeitsrisiko darstellen. Eine maximale Sicherheit gegen Leckage selbst im Falle höchster Systemdrücke (bis 200bar oder sogar darüber) ergibt sich sowohl innerhalb der Steuer- und/oder Verteileinheit als auch im Bereich der Anbindung der Druckmittelpumpe an diese. Unter Berücksichtigung all dieser Eigenschaften ergibt sich ein hydraulisches System von bisher nicht bekannter Tauglichkeit für diverse praktische Anwendungen.
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Besonders günstig im Hinblick auf die vorstehend aufgezeigten Eigenschaften ist dabei, wenn die Druckmittelpumpe, gemäß einer ersten bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, zumindest teilweise, bevorzugt vollständig in die Steuer- und/oder Verteileinheit hineinragt. Nicht nur ist dies besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Baugröße des Hydraulikaggregats, das in diesem Falle besonders kompakt ausgeführt sein kann. Auch ist bei einem solchermaßen weitergebildeten hydraulischen System die selbst mit minimalem Aufwand absolut zuverlässige Abdichtung der Druckmittelpumpe gegenüber der Steuer- und/oder Verteileinheit am Umfang des in die Steuer- und/oder Verteileinheit hineinragenden Abschnitts der Druckmittelpumpe möglich. Insbesondere kann dabei die Druckmittelpumpe zumindest teilweise, bevorzugt vollständig in eine stirnseitig am Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit angeordnete Aufnahme hineinragen, was ermöglicht, dass der Druckanschluss der Druckmittelpumpe direkt mit einer entsprechenden Bohrung im Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit in Verbindung steht. In diesem Falle ist die Druckmittelpumpe bevorzugt am Umfang des in die Aufnahme des Kerns der Steuer- und/oder Verteileinheit hineinragenden Abschnitts gegenüber dem Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit abgedichtet.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung lassen sich je nach der spezifischen Anwendung des entsprechenden hydraulischen Systems unterschiedliche Druckmittelpumpen mit Vorteil einsetzen. Besonders günstig für diverse typische Anwendungen ist allerdings die Ausführung der Druckmittelpumpe als schlitzgesteuerte Radialkolbenpumpe; denn in diesem Falle kommen die oben dargelegten Vorteile der Erfindung in einem besonders ausgeprägtem Maße zum Tragen.
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Diese gilt in entsprechender Weise, wenn – gemäß einer abermals anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung – der Druckmitteltank, der Druckmittelpumpe gegenüberliegend, im Bereich einer zweiten freien Stirnseite des Kerns direkt an der Steuer- und/oder Verteileinheit angebaut ist. Insbesondere kann hierzu der Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit zumindest angrenzend an seine zweite Stirnseite aus dem Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit herausragen, wobei der Druckmitteltank an dem aus dem Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit herausstehenden Endabschnitt des Kerns befestigt ist. An dem Kern kann zu diesem Zweck eine die Anbindung des Druckmitteltanks erleichternde, beispielsweise als Nut ausgeführte Profilierung vorgesehen sein.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist der Druckmitteltank räumlich innerhalb der Steuer- und/oder Verteileinheit angeordnet, namentlich indem die Steuer- und/oder Verteileinheit zusätzlich zu dem bereits vorstehend erläuterten (ersten) Kern einen zweiten Kern aufweist, wobei die beiden Kerne voneinander beabstandet in den Gehäusedurchbruch eingesetzt sind und der von dem Gehäusedurchbruch und den einander gegenüberliegenden Stirnflächen der beiden Kerne begrenzte Raum zwischen den beiden Kernen den Druckmitteltank bildet. Auf diese Weise entfällt die Herstellung eines gesonderten Bauteils, und die zweifache Anordnung von Kernen innerhalb des Gehäuses der Steuer- und/oder Verteileinheit ermöglicht eine für bestimmte Anwendungen vorteilhafte gesteigerte Flexibilität hinsichtlich der Anordnung und Ausführung der Strömungskanäle.
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Namentlich im Falle des Einsatzes des erfindungsgemäßen hydraulischen Systems für Höchstdruck- und/oder Reinstraumanwendungen sind gemäß einer anderen besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung im Bereich der Trennfläche beidseits außerhalb des Strömungskanäle aufweisenden Abschnitts an dem Kern und/oder dem Gehäuse umlaufende Entlastungsrillen vorgesehen, die mit einer in den Druckmitteltank mündenden Rücklaufbohrung kommunizieren. Ein Austreten von Druckflüssigkeit aus der Steuer- und/oder Verteileinheit im Bereich der Stirnflächen des Kerns wird auf diese Weise mit minimalem Aufwand absolut zuverlässig verhindert. Die besagte Rücklaufbohrung kann dabei in dem Kern angeordnet sein, insbesondere im Wesentlichen zentrisch. Bei ihr kann es sich um eine gemeinsame Rücklaufbohrung handeln, wobei im Bereich des Kerns der Steuer- und/oder Verteileinheit in der Rücklaufbohrung ein Funktionseinsatz, beispielsweise ein Rücklauffilter angeordnet sein kann. Die vorstehend beschriebene im Wesentliche zentrische Anordnung der Rücklaufbohrung in dem Kern erweist sich auch unter dem Gesichtspunkt als vorteilhaft, als in diesem Falle der Kern Bohrungen, insbesondere radiale Bohrungen, aufweisen kann, welche in dem Kern angeordnete, Ventileinrichtungen aufnehmende Bohrungen mit der gemeinsamen Rücklaufbohrung verbinden. Die besagten, Ventileinrichtungen aufnehmenden Bohrungen können sich dabei innerhalb des Kerns insbesondere im Wesentlichen axial erstrecken, und zwar bevorzugt um die zentrische Rücklaufbohrung herum verteilt.
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Aber auch unabhängig von der weiter oben erläuterten Anordnung einer möglichen Rücklaufbohrung weist der Kern Gemäß einer abermals anderen bevorzugten Weiterbildung weist der Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit bevorzugt sich in seiner Längsrichtung erstreckende, diesen von der einen Stirnseite zur gegenüberliegenden anderen Stirnseite durchsetzende Bohrungen aufweist, in denen Ventileinrichtungen aufgenommen sind. Auch komplexe Ventileinrichtungen lassen sich dabei in dem Kern unterbringen, indem zugehörige Komponenten von beiden Stirnseiten her in die entsprechenden Bohrungen eingesetzt werden.
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Weiterhin kann der Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit ihn durchsetzende, sich quer zu seiner Längsrichtung, radial bzw. tangential erstreckende Bohrungen aufweisen, in denen Ventileinrichtungen aufgenommen sind. Besonders günstig ist es dabei, wenn die sich quer zur Längsrichtung des Kerns erstreckenden Bohrungen mit Längsbohrungen, die ihrerseits Ventileinrichtungen aufnehmen können, kommunizieren; dies gestattet die Unterbringung selbst komplexer hydraulischer Verschaltungen auf engstem Raum. Vor demselben Hintergrund ist günstig, wenn zumindest zwei im Bereich der Trennfläche voneinander getrennte oberflächliche nutförmige Strömungskanäle über eine den Kern durchsetzende Bohrung ständig miteinander verbunden sind; denn dies ergibt einen größeren Gestaltungsspielraum hinsichtlich der Anordnung und des Verlaufs der oberflächlichen nutförmigen Strömungskanäle, ohne dass diese einander behindern. Das gleiche gilt, wenn, gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, im Bereich der Trennfläche sowohl an dem Kern als auch an dem Gehäuse oberflächliche nutförmige Strömungskanäle vorgesehen sind.
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Weiterhin ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich und besonders günstig, dass mindestens eine der oberflächlichen nutförmigen Strömungskanäle eine definierte Querschnittsverengung, insbesondere einen Drosselspalt, aufweist. Für bestimmte Anwendungen erfindungsgemäßer hydraulischer Systeme erforderliche Drosselspalte lassen sich in diesem Falle mit minimalem Aufwand mit hoher Präzision und guter Reproduzierbarkeit herstellen.
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Wiederum im Interesse einer optimalen Abdichtung des Kerns der Steuer- und/oder Verteileinheit gegenüber deren Gehäuse bei minimalem baulichen Aufwand sind bevorzugt der Kern und die Trennfläche im Wesentlichen kreiszylindrisch ausgeführt. Denn dies begünstigt das gleichmäßig stramme, dichte Anliegen des Gehäuses der Steuer- und/oder Verteileinheit an dem Kern, wenn diese Teile mittels eines Schrumpfsitzes miteinander verbunden werden. Vor dem gleichen Hintergrund zeichnet sich eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung dadurch aus, das mindestens ein Anschlussblock, der einstückig seitlich an dem Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit angeformt ist und insbesondere dem Anschluss des mindestens einen Verbrauchers an die Steuer- und/oder Verteileinheit dient, nur über einen Teil der Länge der Trennfläche mit dem die Trennfläche umgebenden Mantelabschnitt des Gehäuses verbunden ist. Insbesondere kann der mindestens eine Anschlussblock dabei eine gegenüber dem Mantelabschnitt kürzere axiale Länge aufweisen, so dass der Mantelabschnitt beidseitig axial über den mindestens einen Anschlussblock übersteht. Hierdurch lassen sich im Bereich der Endabschnitte des Mantelabschnitts über deren Umfang gleiche oder zumindest sehr ähnliche Wandstärken realisieren, was zumindest stirnseitig eine entsprechend homogene Spannungsverteilung innerhalb eines auf den Kern aufgeschrumpften Gehäuses ermöglicht. Scheidet aus baulichen Gründen aus, dass der mindestens eine Anschlussblock des Gehäuses der Steuer- und/oder Verteileinheit eine geringere axiale Länge aufweist als dessen Mantelabschnitt, so lässt sich ein im Wesentlichen vergleichbares Ergebnis erzielen, indem das Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit zumindest im Bereich einer seiner Stirnseiten zwischen dem Mantelabschnitt und dem Anschlussblock eine Spannungsentlastungsnut aufweist. Unter vergleichbaren Gesichtspunkten ist es vorteilhaft, wenn der Verschraubung der Druckmittelpumpe mit dem Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit dienende Verstärkungen des Gehäuses gegenüber der zugeordneten Stirnseite des Gehäuses zurückgesetzt sind.
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In dem mindestens einen vorstehend erläuterten, einstückig seitlich an dem Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit angeformten Anschlussblock sind bevorzugt auch sämtliche elektrisch betätigten bzw. ansteuerbaren Komponenten der Steuer- und/oder Verteileinheit, insbesondere sämtliche Magnetventile, untergebracht. Auf diese Weise bedarf es keiner elektrischen Steuerleitungen zu dem Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit. Weiterhin ist an dem mindestens einen Anschlussblock bevorzugt eine – als solches bekannte – von Hand betätigbare Ventileinrichtung untergebracht, die namentlich für die manuelle Bedienung des von dem Verbraucher des hydraulischen Systems zu betätigenden Bauteils im Falle des Ausfalls bzw. eines Defekts der elektrischen Peripherie betätigbar ist.
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Wiederum im Interesse einer besonders kompakten Ausführung des hydraulischen Systems nach der vorliegenden Erfindung können im Bereich des Anschlussblocks abgewinkelte Bohrungen untergebracht sein, die von der Anschlussseite und von dem Gehäusedurchbruch her gebohrt sind. Dies gestattet eine hohe Packungsdichte der in dem Anschlussblock benötigten Bohrungen, ohne dass später wieder aufwendig zu verschließende Hilfsbohrungen vorzusehen wären.
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Im Hinblick auf minimale Herstellungskosten ist es schließlich besonders günstig, wenn das Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit – unter entsprechender spanender Bearbeitung – aus einem im Strangpress-Verfahren vorgefertigten oder aber einem gegossenen Rohling hergestellt ist.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten bevorzugten Ausführungsbeispiels und zweier Abwandlungen hierzu näher erläutert. Dabei zeigt
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1 ein einen Druckmitteltank, einen Antriebsmotor, eine von dieser angetriebene Druckmittelpumpe und Steuer- und/oder Verteileinheit umfassendes Hydraulikaggregat eines hydraulischen Systems nach der vorliegenden Erfindung,
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2 das Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit des in 1 gezeigten Hydraulikaggregats aus einer ersten Ansicht, nämlich von der Pumpenseite her,
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3 das Gehäuse der Steuer- und/oder Verteileinheit des in 1 gezeigten Hydraulikaggregats aus einer zweiten Ansicht, nämlich von der Tankseite her,
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4 den Kern der Steuer- und/oder Verteileinheit des in 1 gezeigten Hydraulikaggregats und
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5 einen Axialschnitt durch die Druckmittelpumpe;
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6 zeigt ein gegenüber der Ausführungsform nach den 1 bis 5 abgewandeltes Gehäuse, und
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7 veranschaulicht schematisch eine abgewandelte Steuer- und Verteileinheit mit zwei Kernen und innen liegendem Druckmitteltank.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte Hydraulikaggregat, welches für ein nicht näher dargestelltes, mit hohen Drücken (ca. 200 bar) arbeitendes, für die Betätigung eines Cabriolet-Verdecks bestimmtes hydraulisches System vorgesehen ist, umfasst einen Druckmitteltank 1, einen als Elektromotor 2 ausgeführten Antriebsmotor 3, eine von dieser angetriebene Druckmittelpumpe 4 und eine zwischen dem Druckmitteltank und der Druckmittelpumpe angeordnete Steuer- und Verteileinheit 5. Die Steuer- und Verteileinheit 5 umfasst ihrerseits zwei Hauptkomponenten, nämlich ein Gehäuse 6 und einen starr mit dem Gehäuse verbundenen Kern 7. Der Kern 7 hat eine im Wesentlichen zylindrische Form; er ist in einem sich längs der Achse A durch das Gehäuse 6 hindurch erstreckenden Gehäusedurchbruch 8 aufgenommen. Neben dem den Gehäusedurchbruch 8 umgebenden Mantelabschnitt 9 umfasst das Gehäuse einen seitlich einstückig an diesen angeformten Anschlussblock 10. Dieser weist in als solches bekannter Weise ausgeführte Anschlüsse 11 auf, an denen die als Hydraulikzylinder ausgeführten hydraulischen Verbraucher an die Steuer- und Verteileinheit 5 anschließbar sind. Das Gehäuse 6 der Steuer- und Verteileinheit 5 ist durch spanende Bearbeitung aus einem im Strangpress-Verfahren vorgefertigten Rohling hergestellt.
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Die starre Verbindung des Gehäuses 6 mit dem Kern 7 erfolgt mittels eines Schrumpfsitzes dergestalt, dass der Kern 7 mit einem Teil seiner Oberfläche 12 im Bereich einer gemeinsamen, geschlossenen zylindrischen Trennfläche mit dem Gehäuse 6 an einer korrespondierenden Innenfläche 13 des Gehäusedurchbruchs 8 anliegt. Im Bereich der Trennfläche sind an dem Kern oberflächliche nutförmige Strömungskanäle 14, 15, 16, 17, 18 vorgesehen. Ein Teil von diesen kommuniziert mit in dem Gehäusedurchbruch 8 mündenden Bohrungen 19. Zum Teil stehen diese Bohrungen 19 ihrerseits unmittelbar mit jeweils einem zugeordneten Anschluss 11 in Verbindung; andere der Bohrungen 19 kommunizieren mit in dem Anschlussblock 10 untergebrachten hydraulischen Steuereinrichtungen bzw. -komponenten wie beispielsweise einem in die Aufnahmebohrung 20 eingesetzten Magnetventil 21 oder in die weiteren Aufnahmebohrungen 22 eingesetzten Rückschlag-, Wechsel-Druckbegrenzungsventilen. Im Hinblick auf die weiteren in dem Anschlussblock 10 untergebrachten Komponenten ist ein Teil der von den Anschlüssen 11 her direkt in dem Gehäusedurchbruch 8 mündenden Bohrungen 19 abgewinkelt ausgeführt, indem diese Bohrungen von der Anschlussseite und von dem Gehäusedurchbruch her mit zueinander abgewinkelten Achsen gebohrt sind.
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Die als schlitzgesteuerte Radialkolbenpumpe ausgeführte Druckmittelpumpe 4 ist im Bereich einer freien Stirnseite 23 des Kerns 7 direkt an die Steuer- und Verteileinheit 5 angebaut. Hierzu weist der Kern 7 an seiner ersten Stirnseite 23, an der er im Wesentlichen bündig mit dem Gehäuse 6 der Steuer- und Verteileinheit 5 abschließt, eine Aufnahme 24 auf, die den Läufer 25 der Druckmittelpumpe 4 aufnimmt. Das Gehäuse 26 der Druckmittelpumpe ragt ebenfalls die die Aufnahme 24 des Kerns 7 hinein und ist an ihrem Umfang mittels des Dichtringes 27 gegenüber dem Kern abgedichtet. Das Gehäuse 26 der Druckmittelpumpe 4 ist mittels zweier Schrauben 28, die in entsprechende Gewindebohrungen 29 des Gehäuses 6 der Steuer- und Verteileinheit 5 eingreifen, befestigt. Im Bereich der Gewindebohrungen 29 weist das Gehäuse 6 Verstärkungen 30 auf. Die beiden Anschlüsse 31 und 32 der von dem Elektromotor 2 über eine Kupplung 33 angetriebenen Druckmittelpumpe 4 sind in einer in den Kern dichtend eingesetzten Nabe 34 ausgeführt. Die Radialkolbenpumpe selbst entspricht einer als solches bekannten Bauweise, so dass auf weitere Erläuterungen verzichtet werden kann.
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Der Kern 7 weist eine größere axiale Länge auf als der Mantelabschnitt 9 des Gehäuses 6. Er ragt an seiner zweiten Stirnseite 35, d. h. tankseitig aus dem Gehäuse heraus. Auf dem entsprechenden Überstand des Kerns 7 ist der Druckmitteltank 1 befestigt. Hierzu ist an dem entsprechenden Endabschnitt des Kerns eine umlaufende Nut 36 vorgesehen, in welche korrespondierende Krallen des au den Kern aufgesetzten Stutzens des Druckmitteltanks eingreifen.
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Der Kern 7 weist im Bereich der Trennfläche beidseits außerhalb des Strömungskanäle 14–18 aufweisenden Abschnitts umlaufende Entlastungsrillen 37, 38 auf, die mit einer in den Druckmitteltank mündenden Rücklaufbohrung kommunizieren. Diese Rücklaufbohrung ist im Wesentlichen zentrisch in dem Kern 7 angeordnet und mündet direkt in den Druckmitteltank 1. In ihr ist ein Rücklauffilter angeordnet. An die Rücklaufbohrung sind über radiale, sich von der Außenfläche 12 des Kerns bis in die zentrale Rücklaufbohrung erstreckende Bohrungen 39 auch die Ventileinrichtungen angeschlossen, die in axialen Aufnahmebohrungen 40 des Kerns aufgenommen sind. Ein Teil der axialen Aufnahmebohrungen des Kerns durchsetzt diesen von der einen Stirnseite 23 zur gegenüberliegenden anderen Stirnseite 35, was den Einbau von Komponenten der in die entsprechenden Aufnahmebohrungen 40 eingesetzten Ventileinrichtungen von beiden Stirnseiten des Kerns 7 her gestattet.
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Weiterhin weist der Kern 7 sich tangential erstreckende Bohrungen 41 auf, in denen zwischen zwei angebohrten axialen Aufnahmebohrungen 40 angeordnete Ventileinrichtungen aufgenommen sind. Und der oberflächliche nutförmige Strömungskanal 16 weist eine definierte Querschnittsverengung 42 in Form eines Drosselspalts auf. Und der oberflächliche nutförmige Strömungskanal 18 ist über eine den Kern durchsetzende Verbindungsbohrung 43 ständig mit einem weiteren, nicht gezeigten nutförmigen Strömungskanal verbunden.
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In dem Anschlussblock 10 ist eine von Hand betätigbare Ventileinrichtung untergebracht. Hierzu ragt eine Welle 44 aus dem Anschlussblock 10 heraus, auf die eine Handhabe aufgesetzt werden kann.
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Das in 6 gezeigte Gehäuse 6' der Steuer- und Verteileinheit zeichnet sich, insoweit in Abwandlung gegenüber der vorstehend erläuterten Ausführungsform nach den 1 bis 5, durch zwei Besonderheiten aus. Zum einen ist der Anschlussblock 10' nur über einen Teil der Länge der Trennfläche mit dem Mantelabschnitt 9' verbunden, indem das Gehäuse 6' der Steuer- und/oder Verteileinheit im Bereich seiner beiden Stirnseiten jeweils zwischen dem Mantelabschnitt 9' und dem Anschlussblock 10' eine Spannungsentlastungsnut 45 aufweist. Und auch die Verstärkungen 30' erstrecken sich nur über einen Teil der Länge des Mantelabschnitts 9', indem sie jeweils gegenüber den Stirnflächen des Gehäuses 6' zurückgesetzt sind. Auf diese Weise weist der Mantelabschnitt 9' im Bereich seiner beiden Stirnflächen eine im Wesentlichen konstante Wandstärke auf, so dass hier besonders gleichmäßige Schrumpfspannungen herrschen, was eine besonders zuverlässige Abdichtung des Kerns gegenüber dem Gehäuse 6' begünstigt.
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Im Übrigen gelten für das Gehäuse 6' nach 6 die Erläuterungen zu der Ausführungsform nach den 1 bis 5 in entsprechender Weise, auf die zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird.
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Das in 7 schematisch veranschaulichte Hydraulikaggregat zeichnet sich, insoweit in Abwandlung gegenüber der weiter oben erläuterten Ausführungsform nach den 1 bis 5, dadurch aus, dass die Steuer- und/oder Verteileinheit 5'' zwei Kerne aufweist, nämlich einen (geschnitten dargestellten) ersten Kern 7'' und einen (nicht geschnitten dargestellten) zweiten Kern 46. Die beiden Kerne 7'' und 46 sind voneinander beabstandet in dem Gehäusedurchbruch 8'' des Gehäuses 6'' aufgenommen. Der zwischen den beiden Kernen 7'' und 46 von dem Gehäusedurchbruch 8'' des Gehäuses 6'' begrenzte Raum bildet den Druckmitteltank 1''. Mit diesem steht über die den ersten Kern 7'' durchsetzende Saugleitung 47 die von dem Elektromotor 2'' angetriebene Druckmittelpumpe 4'' in Verbindung. Die auf dem zweiten Kern 46 vorgesehenen oberflächlichen Strömungskanäle und/oder in dem zweiten Kern angeordneten Einbauten können beispielsweise über mindestens eine (nicht dargestellte) den Anschlussblock 10'' durchsetzende Leitung an die Druckseite der Druckmittelpumpe 4'' angeschlossen sein. In Betracht kommt zu diesem Zweck aber beispielsweise auch eine sich zwischen den beiden Kernen 7'' und 46 erstreckende, den Druckmitteltank 1'' durchsetzende Druckleitung. Zu erkenne sind in 7 schließlich noch Anschlussleitungen 48, die in als solches bekannter Weise an den Anschlussblock 10'' angeschlossen sind.