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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein fluiddynamisches Lager, insbesondere zur
Drehlagerung eines Spindelmotors. Derartige Spindelmotoren werden
beispielsweise zum Antrieb von Speicherplattenlaufwerken oder Lüftern
eingesetzt.
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Stand der Technik
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Fluiddynamische
Lagersysteme bekannter Bauart umfassen ein feststehendes Lagerbauteil
und ein bewegliches Lagerbauteil, die durch einen mit einem Lagerfluid
gefüllten Lagerspalt voneinander getrennt sind. Es sind
meist zwei voneinander beabstandete und durch Radiallagerrillen
gekennzeichnete Radiallagerbereiche vorhanden. Die Radiallagerillen
der beiden Radiallagerbereiche weisen einander zugewandte innere
Enden und voneinander abgewandte äußere Enden
auf. Die äußeren Enden der Radiallagerrillen können
durch Verbindungsrillen miteinander verbunden sein.
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Die
US 5 407 281 A zeigt
ein fluiddynamisches Lager mit Radiallagerrillen, deren Enden durch Verbindungsrillen
miteinander verbunden sind. Die Verbindungsrillen dienen dem Druckausgleich
zwischen den einzelnen Radiallagerrillen, wodurch Zonen von sehr
hohem Druck im Lagerfluid verhindert werden. Ferner dienen die Verbindungsrillen
als Reservoir für das durch die Radiallagerrillen gepumpte Lagerfluid.
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Bei
dieser bekannten Ausgestaltung eines fluiddynamischen Lagers besteht
das Problem, dass insbesondere beim Start- und Stoppbetrieb, das
bewegliche Lagerbauteil, meist die Welle, in der Lagerbohrung des
feststehenden Lagerbauteils verkippt. Bei geringer Relativgeschwindigkeit
zwischen den Lagerbauteilen bzw. beim Stillstand erzeugen die Lagerrillenstrukturen
keinen ausreichenden fluiddynamischen Druck im Lager, so dass die
Welle innerhalb der Lagerbohrung eine entsprechende Kipplage einnimmt.
Dabei berührt die äußere Fläche
der Welle die innere zylindrische Fläche der Lagerbohrung
zumindest teilweise und es entsteht ein Materialabrieb. Insbesondere
im Übergangsbereich zwischen den Lagerrillenstrukturen
und den unstrukturierten Bereichen der Welle bzw. im Bereich der
Verbindungsrille der Lagerrillenstrukturen entsteht ein entsprechender Materialabrieb
an der Welle bzw. der Lagerbuchse. Der Abrieb ist umso größer,
je höher das Lager belastet ist. Diese Abriebpartikel verunreinigen
das Lagerfluid und verändern die Geometrie der Lagerrillenstrukturen.
Die Folge ist eine Änderung der Viskosität des
Lagerfluids bzw. der Druckverhältnisse im Lager durch die
veränderte Geometrie der Lagerrillenstrukturen. Die Lagerrillenstrukturen
sind teilweise asymmetrisch ausgebildet, und durch den Abrieb wird
diese gewollte Asymmetrie zu Ungunsten der Lagereigenschaften verändert.
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In
der
US 2005/025402
A1 wurde das Problem der kippenden Welle und des dadurch
entstehende Abriebs der Lagerbauteile beim Starten und Stoppen des
Lagers erkannt. In dieser US-Schrift wird vorgeschlagen, die entstehenden
Partikel des Abriebes durch einen Partikelfilter zurückzuhalten, damit
diese nicht das gesamte Lagerfluid verschmutzen.
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Die
EP 1 098 096 A1 befasst
sich ebenfalls mit dem Problem der kippenden Welle und des Abriebs
beim Starten und Stoppen des Lagers. Bisher war es bekannt, die
Welle durch äußere Kräfte in eine bestimmte
Kipplage zu zwingen z. B. mit Hilfe des Magnetsystems des Motors.
In der EP-Schrift wird vorgeschlagen, die Kante der Lagerbuchse
bzw. die entsprechend gegenüberliegende Fläche
der Welle abzuschrägen, so dass bei der erwarteten Kipplage der
Welle die vom Abrieb gefährdeten Flächen im Wesentlichen
parallel zueinander stehen und kein Abrieb erzeugt wird.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen für
das Abriebproblem befassen sich also damit, den Abrieb durch verändern
der Lagerbohrung gänzlich zu verhindern bzw. die entstandenen
Abriebpartikel aus dem Lagerfluid zu filtern.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein fluiddynamisches Lager anzugeben,
bei dem die Auswirkungen des oben genannten Abriebproblems jedoch nicht
der Abrieb selbst verhindert werden. Die ursprünglichen
Lagereigenschaften sollen trotz Abrieb aufrechterhalten werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein fluiddynamisches
Lager gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen und weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das
fluiddynamische Lagersystem umfasst ein feststehendes Lagerbauteil
und ein bewegliches Lagerbauteil, die durch einen mit einem Lagerfluid gefüllten
Lagerspalt voneinander getrennt sind. Es sind zwei voneinander beabstandete
und durch Radiallagerrillen gekennzeichnete Radiallagerbereiche vorhanden,
wobei die Radiallagerrillen der beiden Radiallagerbereiche einander
zugewandte innere Enden, und voneinander abgewandte äußere
Enden aufweisen, und zumindest die äußeren Enden
der Radiallagerrillen durch Verbindungsrillen miteinander verbunden
sind. Erfindungsgemäß wird ein Abrieb an entsprechenden
Flächen der Welle bzw. der Lagerbuchse bewusst zugelassen
und es werden angrenzend an die Verbindungsrillen der Lagerrillenstrukturen
eigens dafür vorgesehene Abriebzonen angeordnet, an denen
der Abrieb bevorzugt stattfindet.
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Die
Abriebzonen haben keine Lagerfunktionen, so dass ein Abrieb des
Materials im Bereich der Abriebzonen keine Verschlechterung der
Lagereigenschaften nach sich zieht.
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Die
Abriebzonen liegen erfindungsgemäß auf dem Niveau
der Lagerflächen der Radiallagerbereiche.
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Die
Radiallagerrillen sind als Vertiefungen in der Lagefläche
des feststehenden und/oder beweglichen Lagerbauteils ausgebildet.
Die Tiefe der Verbindungsrillen entspricht etwa der Tiefe der Radiallagerrillen.
Vorzugsweise beträgt die Tiefe der Radiallagerrillen und
der Verbindungsrillen etwa 6 +/– 2 Mikrometer, bei einem
Lagersystem, wie es für einen Spindelmotor zum Antrieb
eines 3,5 Zoll Festplattenlaufwerks eingesetzt wird.
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Die
Breite der Verbindungsrillen umfasst für einen 3,5 Zoll
Motor bevorzugt etwa 0,1 Millimeter.
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Die
Breite der Abriebzonen beträgt für einen 3,5 Zoll
Motor bevorzugt etwa 0,22 Millimeter.
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Das
feststehende Lagerbauteil umfasst eine Lagerbuchse und eine die
Lagerbuchse verschließende Abdeckplatte, während
das bewegliche Lagerbauteil eine Welle und eine mit der Welle verbundene
Druckplatte umfasst. In einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung ist die Druckplatte einteilig mit der Welle ausgebildet.
Dadurch kann die Höhe der Druckplatte sehr klein gehalten
werden und der Lagerabstand, d. h. der Abstand zwischen den beiden Radiallagerbereichen,
maximiert werden.
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Vorzugsweise
sind die Radiallagerrillen, die Verbindungsrillen und die Abriebzonen
an der Oberfläche der Lagerbuchse bzw. Lagerbohrung angeordnet.
In diesem Fall ist die Welle bzw. die Oberfläche der Welle
glattzylindrisch ausgebildet Die Radiallagerrillen, Verbindungsrillen
und Abriebzonen können jedoch auch an der Welle angeordnet
werden, wobei die Lagerbohrung dann glattzylindrisch ausgebildet ist.
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Das
erfindungsgemäße fluiddynamische Lagersystem kann
vorzugsweise zur Drehlagerung eines Rotors eines Spindelmotors eingesetzt
werden. Ein entsprechender Spindelmotor wird ebenfalls beansprucht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungsfiguren näher
erläutert. Dabei ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1:
zeigt einen Schnitt durch einen Spindelmotor mit einem erfindungsgemäßen
Lagersystem.
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2:
zeigt einen Schnitt durch eine Lagerbuchse des erfindungsgemäßen
Lagersystems.
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3:
zeigt eine Ansicht der Lagerbuchse von unten.
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4:
zeigt eine vergrößerte Darstellung des Details
A in 2.
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5:
zeigt einen Schnitt durch die Welle des erfindungsgemäßen
Lagersystems mit Druckplatte.
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6:
zeigt eine vergrößerte Ansicht des Details Y aus 5.
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7:
zeigt eine Ansicht der Druckplatte von unten.
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8:
zeigt eine alternative Ausführung eines erfindungsgemäßen
Lagersystems mit schräg durch die Welle verlaufendem Rezirkulationskanal.
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Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung
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1 zeigt
einen Schnitt durch einen Spindelmotor, der mittels eines erfindungsgemäßen
Lagers drehgelagert ist. Der Spindelmotor umfasst eine feststehende
Basisplatte 10, in welcher eine Lagerbuchse 12 befestigt
ist. Die Lagerbuchse 12 weist eine axiale, zylindrische
Lagerbohrung 13 auf, in welcher eine Welle 14 drehbar
aufgenommen ist. Die Lagerbuchse 12 und die Welle 14 bilden
zusammen einen Teil des fluiddynamischen Lagersystems. Zwischen
dem Innendurchmesser der Lagerbohrung 13 und dem etwas
kleineren Außendurchmesser der Welle 14 ist ein
Lagerspalt 18 vorgesehen, der mit einem Lagerfluid, beispielsweise
einem Schmieröl, gefüllt ist. Das fluiddynamische
Lagersystem umfasst zwei Radiallagerbereiche 24, 26,
die durch entsprechende Radiallagerrillen 25, 27 gekennzeichnet
sind. Die Radiallagerrillen 25, 27 sind auf der
Oberfläche der Lagerbohrung 13 und/oder der Oberfläche
der Welle 14 vorgesehen. Die beiden Radiallagerbereichen 24, 26 sind
durch einen Bereich mit vergrößerter Lagerspaltbreite,
der so genannte Separatorbereich 29 axial getrennt. An
einem Ende der Welle ist eine Druckplatte 20 angeordnet,
die vorzugsweise einteilig mit der Welle 14 ausgebildet
ist. Gegenüberliegend der Druckplatte 20 ist die
Lagerbuchse 12 durch eine Abdeckplatte 22 verschlossen.
Sowohl die Druckplatte 20 als auch die Abdeckplatte 22 sind in
entsprechenden Aussparungen der Lagerbuchse konzentrisch zur Lagerbohrung 13 aufgenommen. Die
beiden Stirnseiten der Druckplatte 20 bilden zusammen mit
gegenüberliegenden Flächen der Lagerbuchse 12 bzw.
der Abdeckplatte 22 zwei Axiallagerbereiche 28, 30 aus.
Sobald die Welle 14 in der Lagerbuchse 12 in Rotation
versetzt wird, baut sich aufgrund der Rillenstrukturen der Radial-
bzw. Axiallagerbereiche ein fluiddynamischer Druck im Lagerspalt 20 auf,
so dass das Lager tragfähig wird.
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Das
offene Ende des Lagerspaltes ist durch eine Dichtung, beispielsweise
eine konische Kapillardichtung 32, abgedichtet. Das freie
Ende der Welle 14 ist mit einer Nabe 16 verbunden.
Die Nabe 16 ist entsprechend dem Zweck des Spindelmotors
ausgebildet. Ist der Spindelmotor als Antrieb eines Festplattenlaufwerkes
gedacht, werden auf der Nabe 16 eine oder mehrere Speicherplatten
(nicht dargestellt) des Festplattenlaufwerkes angeordnet und befestigt.
An einem inneren, unteren Rand der Nabe ist ein ringförmiger
Permanentmagnet 46 mit einer Mehrzahl von Polpaaren angeordnet.
Gegenüberliegend dem Permanentmagnet ist an der Basisplatte 10 eine
Statoranordnung 44 befestigt, die durch einen radialen Luftspalt
von dem Permanentmagnet 46 getrennt ist. Die Statoranordnung 44 weist
entsprechende Statorwicklungen auf, die entsprechend bestromt ein
elektrisches Wechselfeld erzeugen, so dass der Rotor, bestehend
aus der Nabe 16 und Welle 14, in Drehung versetzt
wird.
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Insbesondere
die Radiallagerrillen 25, 27 der Radiallagerbereiche 24, 26 erzeugen
bei Drehung der Welle eine Pumpwirkung, die das Lagerfluid antreibt
und im Lagerspalt 18 einen fluiddynamischen Druck erzeugt.
Zum Ausgleich des Druckes und zur Vermeidung von Unterdruckzonen
an den Enden der Radiallagerrillen 25, 27 sind
Verbindungsrillen 34, 36 vorgesehen. Die Verbindungsrillen 34, 36 verbinden die
Enden der Radiallagerrillen 25, 27 miteinander und
können nicht nur an den voneinander abgewandten Enden der
Radiallagerrillen 25, 27 angeordnet sein, sondern
auch an den einander zugewandten Enden der Radiallagerrillen 25, 27.
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Solange
sich die Welle 14 in der Lagerbohrung 13 dreht,
wird diese durch den durch die Radiallagerrillen 25, 27 erzeugten
fluiddynamischen Druck stabilisiert und läuft berührungslos
in der Lagerbohrung 13, getrennt durch den Lagerspalt 18.
Während des Startens oder Stoppens des Lagers besteht im Lagerspalt 18 jedoch
kein oder nur ein geringer fluiddynamischer Druck, so dass die Welle 14 in
der Bohrung 13 verkippt und die Oberfläche der
Bohrung im Bereich der äußeren Ränder
der Radiallagerbereiche, und insbesondere im Bereich der Verbindungsrillen 34, 36,
berührt. Diese Berührung erzeugt einen Abrieb
der betroffenen Bereiche der Lagerbohrung 13 und der Welle 14,
insbesondere an den Kanten der Verbindungsrillen 34, 36.
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Erfindungsgemäß sind
nur dort, wo ein besonders großer Abrieb festgestellt worden
ist, entsprechende Abriebzonen 38, 40 vorgesehen.
Diese Abriebzonen 38, 40 sind direkt angrenzend
an die äußeren Verbindungsrillen 34, 36 angeordnet.
Die Abriebzonen 38, 40 befinden sich noch im Bereich
des axial und parallel zur Drehachse 48 verlaufenden Abschnittes
des Lagerspaltes 18. Die Abriebzone 38 befindet
sich zwischen der Verbindungsrille 34 und dem Beginn der
Dichtung 32. Die Abriebzone 40 befindet sich zwischen
der Verbindungsrille 36 und dem Übergang zur Druckplatte 20.
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2 zeigt
eine vergrößerte Darstellung der Lagerbuchse 12 des
fluiddynamischen Lagers. Die Lagerrillenstrukturen 25, 27 der
Radiallagerbereiche 24, 26 sind vorzugsweise im
Bereich der Wandung der Lagerbohrung 13 angeordnet. Gleichermaßen sind
auch die Verbindungsrillen 34, 36 in die Wandung
der Lagerbohrung 13 eingearbeitet. Die Abriebzonen 38, 40 befinden
sich auf demselben Niveau wie die Lagerflächen der Radiallagerbereiche,
also die nicht mit Rillen versehenen Bereiche.
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Die
Zeichnungsfiguren zeigen einen Spindelmotor zum Antrieb eines Festplattenlaufwerkes
mit einem Formfaktor von 3,5 Zoll, also einem Festplattenlaufwerk
mit 3,5 Zoll Speicherplatten. Hierbei beträgt der Durchmesser
der Lagerbuchse etwa 9,5 Millimeter und der Durchmesser der Welle
etwa 4 Millimeter. Die Tiefe der Radiallagerrillen sowie auch der Verbindungsrillen
beträgt 6 +/– 2 Mikrometer. Die Abriebzonen liegen
etwa auf der Höhe der nicht strukturierten Lagerflächen.
Die Breite der Verbindungsrillen 34, 36 beträgt
beispielsweise 0,1 Millimeter. Die Abriebzonen sind beispielsweise
0,25 Millimeter breit. Die Dicke der Druckplatte, die einteilig
mit der Welle ausgebildet ist, beträgt ca. 1 Millimeter.
In 2 erkennt man, dass die Radiallagerrillen 25 des
Radiallagerbereiches 24 unsymmetrisch ausgebildet sind. Die Äste
der sinusförmig verlaufenden Rillen 25 sind auf
Seiten der Abriebzone 38 länger als auf der Innenseite,
gesehen in Bezug auf den Apex der Strukturen. Die Radiallagerrillen 27 des
Radiallagerbereiches 26 sind im Bezug auf ihren Apex im
Wesentlichen symmetrisch ausgebildet. Die oben beschrieben Abmessungen
sind nur als beispielhaft anzusehen und können je nach
Größe und Einsatzzweck des Lagers variierten.
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3 zeigt
eine Ansicht der Lagerbuchse 12 auf die durch die Abdeckplatte
verschlossene Öffnung. Man erkennt die etwa V-förmigen
fischgrätenartigen Lagerrillen des Axiallagerbereiches 28,
die auf einer Stirnseite der Lagerbuchse 12 angeordnet sind.
Die Abdeckplatte 22 besitzt ähnliche Lagerstrukturen
(nicht dargestellt) und bildet zusammen mit der anderen Stirnseite
der Druckplatte den zweiten Axiallagerbereich 30.
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4 zeigt
eine vergrößerte Darstellung des Details A aus 2.
Man erkennt im rechten Bildteil einen Schnitt durch die Lagerbuchse 12 und
im linken Bildteil die Lagerbohrung 13 in der Lagerbuchse 12. Auf
der Oberfläche der Lagerbohrung 13 sind die Radiallagerrillenstrukturen 27 des
Radiallagerbereiches 26 eingearbeitet. Die Radiallagerrillen 27 sind
an beiden Enden durch eine Verbindungsrille 34 miteinander
verbunden. Die Verbindungsrille 36, die der Druckplatte 20 zugewandt
ist, ist angrenzend mit einer Abriebzone 40 versehen. Die
Abriebzone 40 liegt noch im Bereich des Lagerspaltes 18,
also noch nicht im Bereich einer Fase 52, die den Übergang
zur Aussparung für die Druckplatte 20 bildet.
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Neben
den erfindungsgemäßen Abriebzonen 38, 40 besitzt
das Lagersystem bzw. der Spindelmotor noch weitere vorteilhafte
Merkmale.
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Ein
wesentliches Merkmal ist die Druckplatte 20, die als integraler
Bestandteil der Welle 14 ausgebildet ist. Auf diese Weise
kann die Druckplatte 20 sehr dünn ausgebildet
werden, so dass sich die nutzbare Lagerspanne, d. h. der maximal
mögliche Abstand der beiden Radiallagerbereiche 24, 26 vergrößert.
Zudem wird durch die schmalere Druckplatte der Platzbedarf für
die Abriebzonen ausgeglichen.
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Das
dargestellte fluiddynamische Lager eignet sich insbesondere für
Spindelmotoren mit hoher Last, z. B. zum Antrieb von Festplatten
mit vier oder fünf Speicherplatten, bei denen ein relativ
hoher Abrieb zu erwarten ist.
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Die
Abriebzonen sind für die Funktion des Lagers nicht wesentlich,
so dass sich ein Abrieb in diesem Bereich nicht auf die Eigenschaften
des Lagers auswirkt. Aufgrund der Abriebzonen verringert sich die
verfügbare Lagerspanne, was aber durch die dünne
Druckplatte ausgeglichen werden kann.
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Aufgrund
der hohen Last des Lagers ist auch der Verbindungsbereich zwischen
dem freien Ende der Welle 14 und der Nabe 16 relativ
lang ausgeführt, so dass eine feste und sichere Verbindung
gewährleistet ist.
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Da
das Lager eine hohe Last aufnehmen muss, wird auch mehr Antriebsenergie
benötigt, was zu einer erhöhten Wärmeentwicklung
führt. Durch die erhöhte Wärmeentwicklung
entsteht mehr Verlust von Lagerfluid durch Verdunstung, so dass
die Dichtung 32, die gleichzeitig ein Reservoir für
das Lagerfluid darstellt, länger ausgebildet ist, also
ein größeres Volumen aufweist als ein herkömmliches
Lager.
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Ferner
ist die Fläche der Radiallagerbereiche 24, 26,
d. h. insbesondere die axiale Länge im Vergleich zur Länge
der Welle 14, relativ groß. Dadurch ergibt sich
ein großer fluiddynamischer Effekt und das Lager trägt
bereits bei geringen Rotationsgeschwindigkeiten. Dadurch werden
die reibungsbehaftenen Betriebszeiten im Start oder Stoppbetrieb
verkürzt.
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5 zeigt
einen Schnitt durch die Welle 14 des Lagersystems mit einteilig
angeordneter Druckplatte 20. Die Druckplatte 20 weist
eine Reihe von axialen Bohrungen 42 auf, welche als Rezirkulationskanäle
zwischen den Abschnitten des Lagerspaltes im Bereich der Axiallager 28, 30 dienen.
Diese Bohrungen 42 sind insbesondere in 7 zu
erkennen. Die Bohrungen 42 werden von der der Welle abgewandten
Seite der Druckplatte 20 eingebracht und verursachen eine
entsprechende Gratbildung am Austritt des Bohrers auf der anderen
Stirnseite. Damit durch diese Gratbildung nicht Oberflächen
der Lagerbuchse, die zum Axiallagerbereich 28 gehören,
verletzt werden, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass eine Aussparung 50 im Bereich des Austrittes der Bohrung 42 angeordnet
ist. Eine sich ergebende Gratbildung am Bohrungsrand befindet sich
nun innerhalb der Aussparung 50 und tritt nicht über
die Oberfläche der Druckplatte 20 hinaus. Eine
Beschädigung von Lagerflächen ist damit ausgeschlossen.
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6 zeigt
das Detail Y aus 5, wo der entsprechende Bereich
der Druckplatte 20 und die Bohrung 42 bzw. die
Aussparung 50 dargestellt sind.
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8 zeigt
eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen
Lagers, bei dem keine Rezirkulationsbohrungen durch die Druckplatte 20 vorhanden
sind. Stattdessen verläuft ein Rezirkulationskanal 43 schräg
durch die Welle 14 und Druckplatte 20, der etwa
im Zentrum der unteren Stirnfläche der Druckplatte 20 beginnt,
die Welle 14 schräg durchläuft und im
Separatorbereich 29 zwischen den beiden Radiallagerbereichen 24, 26 endet.
Diese Ausführung des Lagers bietet den Vorteil, dass keine
Rezirkulationsbohrungen in die Druckplatte 20 eingebracht
werden müssen, die die effektive Axiallagerfläche
beeinträchtigen, sprich reduzieren. Da Anfang und Ende
des Rezirkulationskanals 43 unterschiedliche radiale Abstände
zur Drehachse 48 haben, wirken außerdem während
des Betriebs des Lagers zusätzliche Zentrifugalkräfte
auf das Lagerfluid, das sich in dem Rezirkulationskanal 43 befindet.
Dadurch wird das Lagerfluid zusätzlich in Richtung des
Separatorbereichs 29 beschleunigt und es kann eine verbesserte
Rezirkulation erreicht werden. Alternativ kann der Rezirkulationskanal 43 in
der Welle 14 auch aus verschiedenen axial und radial verlaufenden
Abschnitten bestehen.
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- 10
- Basisplatte
- 12
- Lagerbuchse
- 13
- Lagerbohrung
- 14
- Welle
- 16
- Nabe
- 18
- Lagerspalt
- 20
- Druckplatte
- 22
- Abdeckplatte
- 24
- Radiallagerbereich
- 25
- Radiallagerrillen
- 26
- Radiallagerbereich
- 27
- Radiallagerrillen
- 28
- Axiallagerbereich
- 29
- Separatorbereich
- 30
- Axiallagerbereich
- 32
- Dichtung
- 34
- Verbindungsrille
- 36
- Verbindungsrille
- 38
- Abriebzone
- 40
- Abriebzone
- 42
- Bohrung
(Druckplatte)
- 43
- Rezirkulationskanal
- 44
- Statoranordnung
- 46
- Permanentmagnet
- 48
- Drehachse
- 50
- Aussparung
- 52
- Fase
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5407281
A [0003]
- - US 2005/025402 A1 [0005]
- - EP 1098096 A1 [0006]