DE102009018884A1 - Hörer für eine Hörvorrichtung mit flexibler Kontakteinrichtung - Google Patents

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Meng Kiang Lim
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Abstract

Von dem Hörer einer Hörvorrichtung sollen weniger magnetische Störungen ausgehen. Daher wird ein Hörer für eine Hörvorrichtung und insbesondere für ein Hörgerät mit einem Metallgehäuse (20) und einem elektromagnetischen Wandler, der von dem Metallgehäuse (20) nahezu vollständig umgeben ist, bereitgestellt. Das Metallgehäuse (20) weist zur elektrischen Kontaktierung des Wandlers eine einzige Öffnung (22) auf. Eine flexible Kontakteinrichtung mit zwei Kontaktpaaren (24, 25; 23, 26), die jeweils aus zwei miteinander elektrisch verbundenen Kontakten (24, 25; 23, 26) bestehen, ist durch die Öffnung (22) geführt, so dass sich je ein Kontakt jedes Kontaktpaars an der Außenseite und an der Innenseite des Metallgehäuses (20) befindet. Damit können zwei elektrische Pole des Wandlers durch eine einzige Öffnung nach außen geführt werden. Hierdurch kann besser vermieden werden, dass magnetische Streuung nach außen gelangt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hörer für eine Hörvorrichtung mit einem Metallgehäuse und einem elektromechanischen Wandler, der von dem Metallgehäuse nahezu vollständig umgeben ist. Unter einer Hörvorrichtung wird hier jedes im oder am Ohr bzw. am Kopf tragbare, Schall ausgebende Gerät verstanden, insbesondere ein Hörgerät, ein Headset, Kopfhörer und dergleichen.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
  • Hörgeräte weisen als elektroakustische Wandler in der Regel elektrodynamische Lautsprecher auf. Aufgrund der elektromagnetischen Störungen, die vom Wandler selbst ausgehen, besitzen die Lautsprecher meist ein Metallgehäuse 10, wie dies in 2 angedeutet ist. Diese 2 zeigt lediglich einen Ausschnitt des Lautsprechergehäuses mit elektrischer Kontakteinrichtung. Die Kontakteinrichtung setzt sich hier aus zwei Kontakten 11, 12 zusammen, die an der Außenseite des Gehäuses 10 voneinander getrennt angeordnet sind. Jeder dieser Kontakte 11, 12 ist mit einem geeigneten Isolator 13, 14 von dem Metallgehäuse 10 elektrisch isoliert. von den elektrischen Kontakten 11, 12 führen Kabel 15, 16 in den Innenraum des Gehäuses 10. Dafür besitzt das Metallgehäuse 10 zwei Öffnungen 17, 18. Aufgrund des Fertigungsprozesses sind diese Öffnungen 17, 18 in der Regel verhältnismäßig groß. Deswegen können umso mehr magnetische Störfelder nach außen gelangen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, magnetische Störungen, die von einem Hörer ausgehen, weiter zu reduzieren.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen Hörer für eine Hörvorrichtung mit einem Metallgehäuse und einem elektromechanischen Wandler, der von dem Metallgehäuse nahezu vollständig umgeben ist, wobei das Metallgehäuse zur elektrischen Kontaktierung des Wandlers eine einzige Öffnung auf weist und eine flexible Kontakteinrichtung mit zwei Kontaktpaaren, die jeweils aus zwei miteinander elektrisch verbundenen Kontakten bestehen, durch die Öffnung geführt ist, so dass sich je ein Kontakt jedes Kontaktpaars an der Außenseite und an der Innenseite des Metallgehäuses befindet.
  • In vorteilhafter Weise ist es durch die flexible Kontakteinrichtung möglich, für zwei oder mehr Kontaktpaare eine einzige Öffnung in dem Metallgehäuse des Hörers vorzusehen, um eine elektrische Verbindung mehrerer Kontakte zwischen innen und außen herzustellen. Das magnetische Leck eines Hörers ist deswegen entsprechend vermindert.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei der flexiblen Kontakteinrichtung um eine flexible Leiterplatte. Eine derartige Leiterplatte lässt sich verhältnismäßig dünn ausgestalten, so dass die Öffnung in dem Metallgehäuse klein und schlitzförmig sein kann.
  • Insbesondere kann es sich bei der Leiterplatte um eine gedruckte Leiterplatte handeln. Diese lässt sich kostengünstig und platzsparend realisieren. Damit kann die Öffnung für die Leiterplatte wiederum kleiner gestaltet werden.
  • Des Weiteren kann die flexible Kontakteinrichtung eine Abschirmschicht aufweisen. Hierdurch lässt sich der Anteil an magnetischer Störung, der durch die einzige Öffnung nach außen gelangen kann, weiter reduzieren.
  • Die Abschirmschicht kann in oder auf der flexiblen Kontakteinrichtung angeordnet sein. Speziell kann sie als eigene Schicht in die flexible Leiterplatte integriert sein.
  • Vorteilhafterweise besteht die Abschirmschicht aus Kupfer. Damit lassen sich günstigere Herstellungskosten realisieren, denn auch die Leiterbahnen der Kontakteinrichtung werden üblicherweise aus Kupfer sein.
  • Die flexible Kontakteinrichtung kann gemäß einer weiteren Ausführungsform zusätzlich zu der Abschirmschicht eine Silberfolie oder eine Silberpaste als Abschirmmaterial aufweisen. Damit lässt sich der magnetische Abschirmeffekt weiter steigern.
  • Besonders günstig ist es, wenn die zwei Kontaktpaare auf der gleichen Seite der flexiblen Kontakteinrichtung angeordnet sind. Dann lässt sich die flexible Kontakteinrichtung durch die Öffnung schieben und U-förmig um einen Bereich der Wand des Metallgehäuses anlegen. Jedes Kontaktpaar besitzt dann einen Kontakt, der in den Innenraum des Metallgehäuses weist, und einen Kontakt, der nach außen weist.
  • Sehr vorteilhaft lässt sich der oben beschriebene Hörer in einem Hörgerät einsetzen, bei dem aufgrund der kleinen Bauweise eine magnetische Abschottung des Hörers besonders notwendig ist.
  • Die vorliegende Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 den prinzipiellen Aufbau eines Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik;
  • 2 einen Querschnitt durch einen Teil eines Hörergehäuses gemäß dem Stand der Technik;
  • 3 einen Querschnitt durch einen Teil eines Hörergehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung; und
  • 4 eine erfindungsgemäße Kontakteinrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform im Querschnitt.
  • Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • Vorrangiges Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Reduktion der magnetischen Störungen, die von einem Hörer ausgehen können. Da der Hörer aus dem Stand der Technik gemäß 2 auf seiner Rückseite, auf der die elektrische Kontaktierung erfolgt, zwei größere Öffnungen 17 und 18 besitzt, können magnetische Störfelder das Metallgehäuse 10 in deutlichem Maße verlassen. Daher ist die Kontakteinrichtung zur elektrischen Verbindung des elektroakustischen Wandlers im Inneren des Metallgehäuses 20 mit einem Verstärker außerhalb des Gehäuses 20 mit einer flexiblen Leiterplatte 21 realisiert, die durch eine einzige, kleine Öffnung 22 im Metallgehäuse 20 hindurchgeführt ist. Auf die Leiterplatte sind hier zwei Außenkontakte 23, 24 und zwei Innenkontakte 25, 26 aufgedruckt. Das Grundmaterial der Leiterplatte 21 ist sehr dünn und flexibel. Nach der Herstellung stellt die flexible Leiterplatte 21 im unverarbeiteten Zustand ein streifenförmiges Gebilde dar. Sämtliche Außenkontakte 23, 24 und Innenkontakte 25, 26 sind auf einer Seite dieser streifenförmigen Leiterplatte 21 angeordnet. Diese Seite lässt sich als Außenseite 27 der Leiterplatte 21 bezeichnen.
  • Bei der Anbringung der Leiterplatte 21 an dem Gehäuse 20 wird zunächst die Leiterplatte 21 durch die schlitzförmige Öffnung 22 geschoben. Im vorliegenden Beispiel ist die flexible Leiterplatte 21 in etwa bis zur Hälfte durch die schlitzförmige Öffnung 22 gesteckt. Anschließend ist die flexible Leiterplatte 21 sowohl im Inneren des Gehäuses 20 als auch außerhalb des Gehäuses 20 so umgebogen, dass sie an der Wand 28 des Gehäuses 20 anliegt. Dabei ist die Außenseite 27 der flexiblen Leiterplatte 21 sowohl im Inneren des Gehäuses 20 als auch außerhalb des Gehäuses 20 von der Wand 28 des Gehäuses 20 abgewandt. Dies bedeutet, dass die Außenkontakte 23, 24 von außen frei zugänglich und die Innenkontakte 25, 26 im Inneren des Gehäuses 20 frei zugänglich sind.
  • Die Kontakte der flexiblen Leiterplatte 21 sind paarweise miteinander verbunden. Im vorliegenden Beispiel sind die Kontakte 24 und 25 zu einem ersten Kontaktpaar und die Kontakte 23 und 26 zu einem zweiten Kontaktpaar zusammengeschaltet. Dies bedeutet, dass elektrische Signale vom Außenkontakt 24 direkt an den Innenkontakt 25 und davon isoliert elektrische Signale von dem Außenkontakt 23 zu dem Innenkontakt 26 geleitet werden. Trotz dieser Durchführung von zwei Polen durch das Metallgehäuse 20 des Hörers ist nur eine einzige Öffnung 22 in dem Metallgehäuse 20 notwendig. Außerdem ist diese schlitzförmige Öffnung 22 sehr klein, so dass insgesamt deutlich weniger magnetische Störfeldanteile vom elektrodynamischen Wandler nach außen gelangen können.
  • Um die magnetische Abschirmung weiter zu perfektionieren, kann in der flexiblen Leiterplatte gemäß 4 eine Kupferabschirmschicht 29 vorhanden sein. 4 zeigt eine derartige flexible Leiterplatte 21, die in ihrer Mitte die ebenfalls flexible Kupferabschirmschicht 29 besitzt. Der Übersicht halber ist in 4 das Hörergehäuse nicht eingezeichnet, sondern lediglich die im Montagezustand U-förmige flexible Leiterplatte 21 im Querschnitt. Die Kupferabschirmschicht 29 sorgt aufgrund von auftretenden Wirbelströmen zusätzlich für Abschirmung.
  • Falls die Abschirmung weiter verbessert werden soll, kann beispielsweise anstelle der Kupferabschirmschicht eine Silberabschirmschicht eingesetzt werden. Des Weiteren kann eine Silberpaste oder Silberfolie aber auch zusätzlich auf die Kupferabschirmschicht 29 bzw. auf die flexible Leiterplatte 21 aufgetragen werden.
  • Da ein magnetisches Leck proportional zur Größe der Öffnung in einem Hörergehäuse ist, kann durch die einzige Öffnung für die Kontakteinrichtung eine deutlich bessere Abschirmung als beim Stand der Technik erreicht werden. Die Reduktion des magnetischen Lecks führt zu verbessertem Verhalten des Hörers gegenüber einer Telespule. Aber auch andere Komponenten eines Hörgeräts wie beispielsweise eine Funkübertragungsspule oder ein anderes drahtloses Übertragungssystem sind aufgrund der geringeren magnetischen Interferenzen störungsfreier zu betreiben.

Claims (9)

  1. Hörer für eine Hörvorrichtung mit – einem Metallgehäuse (20) und – einem elektromechanischen Wandler, der von dem Metallgehäuse (20) nahezu vollständig umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass – das Metallgehäuse (20) zur elektrischen Kontaktierung des Wandlers eine einzige Öffnung (22) aufweist und – eine flexible Kontakteinrichtung mit zwei Kontaktpaaren (24, 25; 23, 26), die jeweils aus zwei miteinander elektrisch verbundenen Kontakten (24, 25; 23, 26) bestehen, durch die Öffnung (22) geführt ist, so dass sich je ein Kontakt jedes Kontaktpaars (24, 25; 23, 26) an der Außenseite und an der Innenseite des Metallgehäuses (20) befindet.
  2. Hörer nach Anspruch 1, wobei die flexible Kontakteinrichtung eine flexible Leiterplatte (21) ist.
  3. Hörer nach Anspruch 2, wobei die Leiterplatte (21) als bedruckte Leiterplatte ausgebildet ist.
  4. Hörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die flexible Kontakteinrichtung eine Abschirmschicht aufweist.
  5. Hörer nach Anspruch 4, wobei die Abschirmschicht in oder auf der flexiblen Kontakteinrichtung angeordnet ist.
  6. Hörer nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Abschirmschicht (29) aus Kupfer besteht.
  7. Hörer nach einem Ansprüche 4 bis 6, wobei die flexible Kontakteinrichtung zusätzlich zu der Abschirmschicht (29) eine Silberfolie oder eine Silberpaste als Abschirmmaterial aufweist.
  8. Hörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zwei Kontaktpaare (24, 25; 23, 26) auf der gleichen Seite (27) der flexiblen Kontakteinrichtung angeordnet sind.
  9. Hörgerät mit einem Hörer nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0686985A1 (de) * 1989-12-21 1995-12-13 Knowles Electronics Co. Spulenanordnungen
US7239714B2 (en) * 2001-10-09 2007-07-03 Sonion Nederland B.V. Microphone having a flexible printed circuit board for mounting components

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Non-Patent Citations (1)

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Title
ULRICH,J., HOFFMANN,E.: Hörakustik - Theorie und Praxis, 1.Aufl., Heidelberg: DOZ Verlag, 2007, S.239-246,700-703. ISBN 978-3-922269-80-9 *

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