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Die
Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung
mit einer ersten elektrischen Einheit und einer zweiten elektrischen
Einheit, die über
wenigstens zwei Drähte
miteinander verbunden sind, und mit einer Trägervorrichtung, auf der die
erste elektrische Einheit angeordnet ist. Unter dem Begriff Hörvorrichtung
wird hier insbesondere ein Hörgerät verstanden.
Darüber hinaus
fallen unter den Begriff aber auch andere tragbare und nicht-tragbare
akustische Geräte
wie Headsets, Kopfhörer
und dergleichen.
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Hörgeräte sind
tragbare Hörvorrichtungen, die
zur Versorgung von Schwerhörenden
dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen,
werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO),
Hörgerät mit externem
Hörer (RIC:
receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (Ido), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder
Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC),
bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder
im Gehörgang getragen.
Darüber
hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen,
implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei
erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder
elektrisch.
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Hörgeräte besitzen
prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und
einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein
Schallempfänger, z.
B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z.
B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer
Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer
Wandler, z. B. Knochenleitungshörer,
realisiert. Der Verstärker
ist üblicherweise
in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau
ist in 1 am Beispiel eines Hinter dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt.
In ein Hörgerätegehäuse 1 zum
Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur
Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3,
die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert
ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal
der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher
bzw. Hörer 4 übertragen,
der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen
Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell
des Geräteträgers übertragen.
Die Energieversorgung des Hörgeräts und insbesondere
die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine
ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte
Batterie 5.
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Die
Signalverarbeitungseinheit eines Hörgeräts umfasst mehrere elektronische
Komponenten, die auf einer Schaltungsplatine aufgelötet sind.
Die Schaltungsplatine dient auch als Träger für die elektronischen Komponenten.
Sie kann selbst wiederum auf einem Träger, einem sog. Rahmen, befestigt sein.
Die Mikrofone und der Hörer
eines Hörgeräts sind
eigenständige
Bauteile, die meistens nicht auf der Schaltungsplatine befestigt
sind. Elektrisch verbunden ist die Signalverarbeitungseinheit mit
den Mikrofonen bzw. dem Hörer
in der Regel jeweils über Leitungen
aus Drähten.
Die Drähte
können
massive Drähte
oder Litzen sein.
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Die
elektrischen Leitungen zwischen den Mikrofonen und der Signalverarbeitungseinheit
bzw. zwischen der Signalverarbeitungseinheit und dem Hörer wirken
in nachteiliger Weise wie Antennen, wenn ein elektromagnetisches
Wechselfeld beispielsweise durch ein anderes Gerät in der Nähe eines Hörgeräts ausgestrahlt wird. Es kommt
dann zu einer Wechselwirkung zwischen den Leitungen und dem Wechselfeld,
so dass im Schaltkreis der Signalverarbeitungseinheit oder im Hörer ein
Störsignal
einem eigentlichen Nutzsignal überlagert
wird. Für
einen Benutzer des Hörgerät wird dann
ein Störgeräusch hörbar. Diese
Form der Beeinflussung eines Hörgeräts durch
ein elektromagnetisches Wechselfeld wird als elektromagnetische
Ein kopplung von Störsignalen
in ein Hörgerät bezeichnet.
Quellen für elektromagnetische
Wechselfelder, die diese Störungen
verursachen, sind beispielsweise Mobiltelefone.
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Funktionsstörungen von
elektrischen Geräten
aufgrund von elektromagnetischer Einkopplung sind auch von anderen
Geräten
her bekannt. Um ein Gerät
vor einer Störung
zu schützen,
werden elektronische Komponenten der Geräte üblicherweise mit einer Abschirmung
umgeben. Bei Hörgeräten ist
diese Form der so genannten Funkentstörung nur bedingt möglich, da
in einem Gehäuse
eines Hörgeräts oft nicht
genug Platz für
eine ausreichende Abschirmung vorhanden ist.
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Eine
weitere Form der Funkentstörung
wird beispielsweise bei Monitoren durch stromkompensierte Drosseln
oder Gleichtaktdrosseln (CMC – Common
Mode Choke) erreicht. Eine Gleichtaktdrossel ist eine Hülse aus
Ferrit, die auf ein Anschlusskabel eines elektrischen Geräts, wie
z. B. eines Monitors, aufgeschoben wird. Die Gleichtaktdrossel umschließt somit
sowohl einen Hinleiter des Anschlusskabels als auch einen Rückleiter.
Die Gleichtaktdrossel bildet in den Leitungen des Anschlusskabels
für ein
von außen
auf das Anschlusskabel einwirkendes elektromagnetisches Wechselfeld
eine sehr hohe Induktivität.
Dadurch fällt
eine durch das elektromagnetische Wechselfeld in dem Anschlusskabel
eingekoppelte Wechselspannungen fast vollständig über der Gleichtaktdrossel ab.
Ohne eine Gleichtaktdrossel würde
diese Spannung über
Bauteilen derjenigen Schaltungen ab, die über das Anschlusskabel miteinander
verbunden sind. Durch die Gleichtaktdrossel gelangen somit keine
Störungen
in Schaltungen. Bei Hörgeräten ergibt
sich auch bei dieser Form der Funkentstörung das Problem, dass für eine Ferrithülse zum
Ausbilden einer Induktivität
zu wenig Platz zur Verfügung
steht.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hörvorrichtung mit einem verbesserten
Schutz vor elektromagnetischer Einkopplung bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird mit einer Hörvorrichtung gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Eine
erfindungsgemäße Hörvorrichtung weist
eine erste elektrische Einheit und eine zweite elektrische Einheit
auf, welche über
wenigstens zwei Drähte
miteinander verbunden sind, sowie eine Trägervorrichtung, auf der die
erste elektrische Einheit angeordnet ist. Zudem weist die Trägervorrichtung einer
erfindungsgemäßen Hörvorrichtung
eine Aussparung auf, in der ein Abschnitt jedes Drahts angeordnet
ist und in der Mittel zum Reduzieren einer elektromagnetischen Einkopplung
in die Drähte
vorgesehen sind. Die Erfindung bietet den Vorteil, dass eine Funkentstörung der
Hörvorrichtung
bereitgestellt wird, ohne dass dabei zusätzlicher Bauraum nötig ist.
Dazu werden die Drähte,
welche die beiden elektrischen Einheiten verbinden, durch die Aussparung
der Trägervorrichtung
geführt
und zum Reduzieren der Einkopplung nötige Mittel in der Aussparung angeordnet.
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Als
Mittel zum Reduzieren lassen sich in vorteilhafter Weise eine elektrisch
leitfähige
Paste oder ein Körper
aus Ferrit oder ein elektrisch leitfähiger Körper oder ein mit elektrisch
leitfähigen
Elementen angereichertes Harz verwenden. Unter einem Harz ist dabei
ein Werkstoff zu verstehen, der in zähflüssiger Form verarbeitbar ist
und anschließend
aushärtet.
Die genannten Mittel bieten unterschiedliche Vorteile. Eine Paste
und ein Harz lassen sich leicht verarbeiten und mit geringem Aufwand
auch in solche Aussparungen einbringen, die komplexe Formen aufweisen.
Bereits vorgeformte Körper
lassen sich dagegen in einem separaten Arbeitsschritt herstellen und
müssen
anschließend
nur noch in die Aussparung eingesetzt werden.
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Die
Drähte, über welche
die beiden elektrischen Einheiten miteinander verbunden sind, sind selbstverständlich gegen
ihre Umgebung elektrisch isoliert, so dass kein elektrischer Kontakt
der Mittel zum Reduzieren zu diesen Drähten besteht.
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Bei
den Drähten
handelt es sich bevorzugt um massive, d. h. einadrige, Drähte oder
um Litzen.
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In
vorteilhafter Weise umfassen die Mittel zum Reduzieren einen Ring
oder eine Hülse.
Ein Ring bzw. eine Hülse
ist leicht herstellbar und lässt sich
auch leicht in einer Bohrung in einer Trägervorrichtung befestigen,
so dass ein Bereitstellen einer Funkentstörung mit besonders wenig Aufwand
verbunden ist. Anstelle einer Bohrung kann die Aussparung in der
Trägervorrichtung
beispielsweise auch eine Kerbe oder eine Nut in der Trägervorrichtung sein,
in die ein Ring oder eine Hülse
hineingedrückt werden
kann. Ein Ring bzw. eine Hülse
haben außerdem
den Vorteil, dass die Drähte
automatisch von dem Material umgeben sind, wenn sie durch den Ring
bzw. die Hülse
gesteckt werden. Wenn die Drähte
vollständig
von dem Mittel zum Reduzieren umringt sind, ergibt sich ein besonders
effektiver Schutz vor einer elektromagnetischen Einkopplung.
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Eine
vorteilhafte Alternative zu einem Ring oder einer Hülse ist
gegeben, wenn die Aussparung eine Durchgangsöffnung in der Trägervorrichtung
ist und eine Innenwandung der Durchgangsöffnung mit einer leitfähigen Beschichtung
als Mittel zum Reduzieren beschichtet ist. Dazu wird beispielsweise
eine leitfähige
Folie oder die bereits erwähnte
leitfähige Paste
oder das Harz einfach in der Durchgangsöffnung auf eine die Durchgangsöffnung begrenzende Wandung
der Trägervorrichtung
aufgebracht, um den gewünschten
Schutz vor elektromagnetischer Einkopplung zu erreichen.
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In
Bezug auf die Anordnung der Drähte
in der Aussparung ergibt sich eine vorteilhafte Weiterbildung der
Erfindung, wenn die Drähte
jeweils wenigstens eine Schlaufe bilden, wobei jeder Draht jeweils wenigstens
zwei Abschnitte aufweist, die in der Aussparung angeordnet sind.
Eine Schlaufe ist dabei so zu bilden, dass ein Strom, der durch
einen Draht und damit in der Schlaufe fließt, beim Durchfließen der Schlaufe
zweimal in derselben Richtung durch die Aussparung in der Trägervorrichtung
tritt. Mit anderen Worten bilden die Schlaufen Win dungen wie bei einer
Spule. Indem ein Draht mehrmals in der selben Richtung durch die
Aussparung geführt
wird, kann der Schutz, den die Mittel zum Reduzieren der elektromagnetischen
Einkopplung bewirken, verstärkt werden.
Umfassen die Mittel zum Reduzieren beispielsweise einen Ring aus
Ferrit, so wirken die Mittel zum Reduzieren wie eine Gegentaktdrossel
auf die Drähte.
Die Induktivität,
welche die Drähte
zusammen mit dem Ferritring in Bezug auf ein äußeres elektromagnetisches Wechselfeld
aufweisen, ist dabei durch Bilden einer Schlaufe größer als
bei Drähten,
die jeweils nur einfach durch den Ferritring geführt sind.
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Bevorzugt
ist die erste elektrische Einheit ein Verstärker und die zweite elektrische
Einheit ein elektromechanischer Wandler. Beispielsweise kann es sich
bei einem elektromechanischen Wandler um ein Mikrofon oder einen
Lautsprecher bzw. einen Hörer eines
Hörgeräts handeln.
Eine alternative Bezeichnung für
einen elektromechanischen Wandler der genannten Art ist auch elektroakustischer
Wandler. Unter einem Verstärker
ist eine elektronische Einheit zu verstehen, die elektrische Signale über Drähte beispielsweise
von einem Mikrofon entgegennimmt und für eine Weiterverarbeitung aufbereitet,
oder eine elektronische Einheit, die ein elektrisches Signal verstärkt und
das verstärkte
Signal über
Drähte
an einen Lautsprecher bzw. Hörer
abgibt. Zu einem Verstärker im
Sinne der Erfindung zählt
auch ein Impedanzwandler, d. h. ein Verstärker mit einer Verstärkung von
Eins.
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Indem
man die Mittel zum Reduzieren einer elektromagnetischen Einkopplung
an diejenigen elektrischen Leitungen anbringt, welche einen elektromechanischen
Wandler einer Hörvorrichtung
mit einem Verstärker
verbinden, kann ein Einkoppeln besonders wirkungsvoll reduziert
werden. Bei diesen Leitungen handelt es sich nämlich um verhältnismäßig lange
und exponiert angeordnete Leitungen. Es ist aber auch möglich die
Mittel zum Reduzieren für andere
elektrische Leitungen zu nutzen. Beispielsweise ist es auch von
Vorteil, diejenigen elektrischen Leitungen zu schützen, welche
die Batterie einer Hörvorrichtung
mit den elektronischen Komponenten derselben verbinden.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Hörvorrichtung
ergibt sich, wenn die Trägervorrichtung
eine Schaltungsplatine mit elektrischen Anschlüssen umfasst und die Drähte jeweils
mit einem Anschluss verbunden sind. So lässt sich eine Hörvorrichtung
besonders kompakt ausgestalten. Insbesondere ist derjenige Abschnitt
eines Drahtes besonders kurz, der von der ersten elektrischen Einheit,
also beispielsweise einem Verstärker, ungeschützt bis
zu der Aussparung in der Trägervorrichtung
verläuft.
Indem der ungeschützte
Abschnitt besonders kurz ist ergibt sich ein besonders wirkungsvoller
Schutz gegen eine elektromagnetische Einkopplung.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen näher erläutert. Dazu
zeigen:
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1 eine
Darstellung eines schematischen Aufbaus eines Hörgeräts,
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2 eine
perspektivische Darstellung eines Trägers für ein Hörgerät gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung,
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3 einen
Schaltplan eines Hörgeräts gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung,
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4 eine
perspektivische Darstellung eines Bereichs eines Trägers mit
einer Aussparung, wobei der Träger
in einem Hörgerät gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung eingebaut ist,
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5 eine
Darstellung eines Schnitts durch den in 4 dargestellten
Bereich des Trägers,
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6 eine
perspektivische Darstellung eines Bereichs eines weiteren Trägers, der
in einem Hörgerät gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung eingebaut ist und
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7 eine
Darstellung eines Schnitts durch einen Bereich eines Trägers für ein Hörgerät gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung, wobei ein Draht des Hörgeräts eine Schlaufe bildet.
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Die
dargestellten Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
dar.
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Die
in 2 gezeigte Trägervorrichtung 6 ist in
einem nicht weiter dargestellten In-dem-Ohr-Hörgerät eingebaut. Die Trägervorrichtung 6 umfasst
ein Träger 7 und
eine Schaltungsplatine 8. In 2 sind elektronische
Bauelemente, die auf der Schaltungsplatine 8 aufgelötet sind,
nicht dargestellt. Die Schaltungsplatine kann auch ohne einen Träger in einem Hörgerät eingebaut
sein.
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Ausgehend
von zwei Anschlüssen 9 der Schaltungsplatine 8 führen zwei
Drähte 10 zu
einem in 2 nicht dargestellten Hörer des
Hörgeräts. Die Drähte 10 sind
so verlegt, dass sich jeweils ein Abschnitt jedes Drahts 10 in
einer Aussparung 11 der Trägervorrichtung 6 befindet.
Die Drähte 10 sind
im Bereich der Aussparung jeweils mit einem elektrisch isolierenden
Material umgeben, so dass kein elektrischer Kontakt zwischen den
Drähten
oder zwischen einem Draht und der Umgebung zustande kommt. Die Aussparung 11 ist
dadurch gebildet, dass in der Schaltungsplatine 8 eine
Einkerbung 12 ausgebildet ist und in dem Träger 7 ein
Loch 13 gebohrt ist. Das Loch 13 bildet eine Durchgangsöffnung in
dem Träger 7.
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In
das Loch 13 ist eine in 2 nicht
weiter dargestellte Hülse
aus Ferrit gesteckt. Die Drähte 10 sind
durch diese Hülse
geführt.
Die Hülse
wirkt dadurch als eine Gleichtaktdrossel. Durch die Hülse in dem
Loch 13 wird der Einfluss eines elektromagnetischen Wechselfelds
auf die Drähte 10 stark reduziert. Dies
verhindert, dass ein Benutzer des Hörgeräts ein Störgeräusch hört, wenn er sich beispielsweise
ein Mobiltelefon an das Ohr hält,
an dem er das Hörgerät trägt. Ohne
die Hülse
aus Ferrit in dem Loch 13 würde durch die Funkwellen des
Mobiltelefons nämlich eine
Wechselspannung in die Drähte 10 eingekoppelt,
wodurch von dem Hörer
des Hörgeräts unerwünschte Schallsignale
erzeugt würden.
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Der
in 3 gezeigte stark vereinfachte Schaltplan zeigt,
wie ein Mikrofon 14, eine Verstärkereinheit 15 und
ein Hörer 16 über Drähte 17 miteinander
verbunden sind. Bei den Drähten
handelt kann es sich um einfache (einadrige) Drähte oder um Litzen handeln.
Die Drähte 17 sind über Anschlusspaare 18 an
die jeweilige elektrische Einheit angeschlossen. Es verbinden jeweils
zwei Drähte 17 zwei
der elektrischen Einheiten, wobei ein Draht 17 als Hinleiter
und der andere als Rückleiter
in einem Stromkreis dient, den die jeweilis miteinander verbundenen
elektrischen Einheiten bilden. Jedes der in 3 gezeigten Paare
von Drähten 17,
das jeweils zwei elektrische Einheiten verbindet, ist durch eine
Hülse 19 aus
Ferrit geführt.
In dem Schaltplan in 3 ist dies durch ein gestrichelt
gezeichnetes Rechteck symbolisiert.
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Die
Hülsen 19 aus
Ferrit wirken als Gleichtaktdrosseln. Durch sie wird verhindert,
dass ein Störsignal
in die Drähte 17 eingekoppelt
wird, wenn sich das Hörgerät in einem
von einem anderen Gerät
erzeugten elektromagnetischen Wechselfeld befindet. Anderenfalls
würde diese
Störung
wie bereits beschrieben als ein unerwünschtes akustisches Signal in
dem Hörer 16 von
einem Benutzer des Hörgeräts wahrnehmbar
werden.
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Bei
der in 3 dargestellten Schaltung werden für die Funkentstörung zwei
Hülsen 19 verwendet.
In einer anderen Ausführungsform
der Schaltung ist nur eine Hülse
aus Ferrit vorhanden, durch die alle Drähte geführt sind, die gegen eine – elektromagnetische
Einkopplung geschützt
werden sollen. Diese Anordnung ist besonders kompakt.
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Der
in 4 gezeigte, durch eine Bruchlinie B abgegrenzte
Bereich eines sich jenseits der Bruchlinie B weiter erstreckenden
Trägers 20 für ein Hörgerät weist
eine Bohrung 21 auf, die eine Durchgangsöffnung in
dem Träger 20 bildet.
In die Bohrung 21 ist ein Ferritring 22 eingelassen.
Der Außendurchmesser
des Ferritrings 22 entspricht dem Durchmesser der Bohrung 21.
Der Ferritring 22 wird durch einen Presssitz in der Bohrung 21 gehalten.
Wenn der Träger 20 in
ein Hörgerät eingebaut
ist, können
Drähte zum
Verbinden eines Verstärkers
mit einem Hörer des
Hörgeräts durch
den Ferritring 22 geführt
werden. Dies reduziert eine elektromagnetische Einkopplung in diese
Drähte,
wie sie durch ein elektromagnetisches Wechselfeld möglich ist.
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In 5 ist
ein Schnitt durch den in 4 dargestellten Bereich gezeigt.
Der Verlauf V-V des Schnitts ist in 4 angedeutet.
In 5 ist die Lage des Ferritrings 22 in
der Bohrung 21 des Trägers 20 zu
erkennen. Der Ferritring 22 ist so angeordnet, dass er
Drähte,
die durch die Bohrung 21 gesteckt werden, vollständig umgibt.
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In
einer anderen, in den Figuren nicht gezeigten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Hörvorrichtung
ist anstelle eines Ferritrings eine Beschichtung aus einem Harz
in eine Bohrung in einem Träger
eingebracht. Dieses Harz weist abschirmende Eigenschaften gegenüber elektromagnetischen Wechselfeldern
auf, weil es mit entsprechenden abschirmenden Materialien durchsetzt
ist. Dies können beispielsweise
feine Silberdrähte
sein. Das ausgehärtete
Harz bildet eine Hülse
im Inneren der Bohrung des Trägers,
wobei die Form des Körpers
aus gehärtetem
Harz ähnlich
der Form des in 5 gezeigten Ferritrings ist.
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In 6 ist
in ähnlicher
Weise wie in 4 ein Bereich eines Trägers 23 gezeigt,
der ebenfalls eine Durchgangsöffnung
in Form einer Bohrung 24 aufweist. Eine Innenwandung 25 der
Bohrung 24 weist eine Beschichtung 26 aus einer
leitfähigen
Paste auf. In 6 ist der Verlauf der Bohrung 24 innerhalb des
Trägers 23 durch
gestrichelte Linien angedeutet. Des Weiteren ist die Beschichtung 26 als Strichmuster
angedeutet. Durch die Bohrung 24 lassen sich Drähte führen, die
dann aufgrund der in der Bohrung 24 aufgetragenen Beschichtung 26 gegen einen
Einfluss von elektromagnetischen Wechselfeldern abgeschirmt sind.
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In 7 ist
ein Schnitt durch einen Bereich eines Trägers 27 für ein Hörgerät gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Der Träger 27 erstreckt
sich in einem in 7 nicht gezeigten Bereich jenseits
Bruchlinie B'. In
dem dargestellten Bereich des Trägers 27 ist
eine Bohrung 28 zu erkennen, in die eine Hülse 29 aus
Ferrit gepresst ist. Durch die Hülse 29 ist
ein Draht 30 geführt,
mit dem ein in 7 nicht gezeigtes Mikrofon des
Hörgeräts mit einem
ebenfalls in 7 nicht gezeigten Verstärker des
Hörgeräts verbunden
ist. Der Draht 30 ist einer von zwei Drähten, die als Hin- bzw. Rückleiter
zusammen mit dem Mikrofon und dem Verstärker einen geschlossenen Stromskreis
bilden. Der zweite Draht ist in 7 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
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Der
Draht 30 ist mit einem in 7 nicht
weiter dargestellten isolierenden Material umgeben, so dass der
Draht 30 beispielsweise die Hülse 29 berühren kann,
ohne dass es dabei einen elektrischen Kontakt zwischen dem Draht 30 und
der Hülse 29 gibt.
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Der
Draht 30 ist zweimal durch die Bohrung 28 geführt, so
dass er eine Schlaufe 31 bildet. Mit anderen Worten befinden
sich im Sinne der Erfindung zwei Abschnitte des Drahtes 30 im
Inneren der Bohrung 28, d. h. beide Abschnitte sind von
der Hülse 29 aus
Ferrit umgeben. In 7 befindet sich der erste dieser
Abschnitte des Drahts 30 in dem Bereich, dessen Grenzen
mit den Bezugszeichen 32a und 32b bezeichnet sind.
Die Grenzen des zweiten Abschnitts sind mit den Bezugszeichen 32c und 32d bezeichnet. In 7 ist
die Richtung eines Stroms, der durch den Draht 30 fließt, durch
Zählpfeile
gekennzeichnet, die entlang des Verlaufs des Drahts 30 eingezeichnet sind.
Es ist zu erkennen, dass die Stromrichtung im Inneren der Bohrung 28 in
den beiden Abschnitten 32a–32b und 32c–32d gleich
orientiert ist, nämlich
in 7 nach unten.
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Indem
der Draht 30 zweimal durch die Hülse 29 aus Ferrit
geführt
ist, wird eine elektromagnetische Einkopplung in den Draht 30 deutlich
besser reduziert als bei einem Draht, der lediglich einmal durch eine
Hülse aus
Ferrit geführt
ist, die baugleich zu der in 7 gezeigten
Hülse ist.
Der zweite in 7 nicht dargestellte Draht ist
selbstverständlich
auch zweimal in derselben Weise wie der Draht 30 durch die
Hülse 29 geführt, damit
die Hülse 29 als
eine Gegentaktdrossel den Stromkreis aus Mikrofon und Verstärker schützt.
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In
einer anderen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Hörvorrichtung
sind bei einem Trägers
Drähte,
die ein Mikrofon mit einem Verstärker
elektrisch verbinden, sogar mehr als zweimal durch eine Bohrung
mit einer darin eingebrachten Hülse
aus Ferrit geführt.
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Zusammenfassend
ist durch die Beispiele gezeigt, wie es durch die Erfindung möglich ist,
in einer Hörvorrichtung
eine Störung
wegen einer elektromagnetischen Einkopplung von Störsignalen
in einem elektrischen Schaltkreis der Hörvorrichtung zu reduzieren,
ohne dass für
ein Bereitstellen dieses Schutzes zusätzlicher Bauraum in der Hörvorrichtung
benötigt
wird.