DE102009018605A1 - Bremsbetätigungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bremsbetätigungsvorrichtung 1 eines Kraftfahrzeuges, umfassend einen Hauptzylinder 2 mit einem Gehäuse 4 sowie mit mindestens einem darin linear verschiebbaren Kolben 5, 6 und einen pneumatischen Bremskraftverstärker 3 mit einem eine erste und eine zweite Gehäusehalbschale 13, 14 umfassendes Verstärkergehäuse, dessen Innenraum durch eine bewegliche Wand 15 in eine Unterdruckkammer 16 und eine Arbeitskammer 17 unterteilt ist, mit einem eine auf die bewegliche Wand 15 einwirkende Druckdifferenz steuernden, in einem die bewegliche Wand 15 tragenden Steuergehäuse 19 angeordneten Steuerventil 18, das mittels eines Eingangsgliedes 20 betätigbar ist und wobei eine Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers 3 über ein elastisches Reaktionselement 21 auf den Kolben 5 des Hauptbremszylinders 2 übertragen wird, wenn zwischen der Unterdruckkammer 16 und der Arbeitskammer 17 eine Druckdifferenz herrscht. Um eine im Vergleich zum Stand der Technik vereinfachte und kostengünstige Bremsbetätigungsvorrichtung bereitzustellen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers 3 unter Zwischenschaltung eines Ausgleichselementes 23 direkt auf den Kolben 5 des Hauptzylinders 2 übertragen wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bremsbetätigungsvorrichtung eines Kraftfahrzeuges umfassend einen Hauptzylinder mit einem Gehäuse sowie mit mindestens einem darin linear verschiebbaren Kolben und einen pneumatischen Bremskraftverstärker mit einem, eine erste und eine zweite Gehäusehalbschale umfassendes Verstärkergehäuse, dessen Innenraum durch eine bewegliche Wand in eine Unterdruckkammer und eine Arbeitskammer unterteilt ist, mit einem, eine auf die bewegliche Wand einwirkende Druckdifferenz steuernden, in einem die bewegliche Wand tragenden Steuergehäuse angeordneten Steuerventil, das mittels eines Eingangsgliedes betätigbar ist und wobei eine Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers über ein elastisches Reaktionselement auf den Kolben des Hauptbremszylinders übertragen wird, wenn zwischen der Unterdruckkammer und der Arbeitskammer eine Druckdifferenz herrscht.
- Bei Bremsbetätigungsvorrichtungen, wie sie beispielsweise aus
EP 0 865 372 A1 bekannt sind, wird die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers mittels eines Ausgangsgliedes auf den Kolben des Hauptzylinders übertragen, welches an einem Reaktionselement anliegt. Das Ausgangsglied ist mittels eines Führungselementes im Steuergehäuse geführt vorgesehen. Weiter ist es notwendig, die Länge des Ausgangsgliedes auf ein vorgegebenes Maß einzustellen. Dies erfolgt beispielsweise mittels einer Kalibrierung durch Umformen des Ausgangsgliedes oder eines separaten Druckpilzes. - Grundsätzlich ist es ein Bestreben, Bremsbetätigungsvorrichtungen einfacher und kostengünstiger auszugestalten.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine im Vergleich zum Stand der Technik vereinfachte und kostengünstige Bremsbetätigungsvorrichtung bereitzustellen.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers unter Zwischenschaltung eines Ausgleichselementes direkt auf den Kolben des Hauptzylinders übertragen wird.
- Dadurch können ein bekanntes Ausgangsglied sowie dessen aufwendige Kalibrierung und Führung entfallen. Die Bauteilanzahl wird somit reduziert und die vorhandenen Bauteile können einfacher ausgestaltet werden. Ein weiterer Vorteil ist in der vereinfachten Montage zu sehen.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Ausgleichselement als Ausgleichsscheibe vorgesehen, welche an die Form des Reaktionselementes angepasst ist. Die Ausgleichsscheibe ist kostengünstig herstellbar und ermöglicht eine einfache Einstellung des gewünschten Einbaumaßes.
- Das Ausgleichselement kann gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform mehrere Ausgleichsscheiben umfassen, welche an die Form des Reaktionselementes angepasst sind. Vorzugsweise werden mehrere gleiche Ausgleichsscheiben verwendet, so dass der Aufwand für die Lagerhaltung gering gehalten werden kann.
- Eine kostengünstige Herstellung des Ausgleichselementes ist möglich, wenn das Ausgleichselement aus Stahl vorgesehen ist.
- Um die Montage zu vereinfachen, ist das Ausgleichselement gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform an das Reaktionselement befestigt. Diese Befestigung kann in einfacher Weise erfolgen, indem das Ausgleichselement an das Reaktionselement angeklebt ist. Durch diese Maßnahme wird weiter verhindert, dass das Ausgleichselement bei einer Demontage des Hauptzylinders – beispielsweise im Servicefall – aus dem Steuergehäuse heraus fällt.
- Eine alternative vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Steuergehäuse im Bereich des Reaktionselementes umgeformt ist, um ein Herausfallen des Ausgleichselementes zu verhindern.
- Ist das Steuergehäuse aus Kunststoff vorgesehen, kann es vorzugsweise im Bereich des Reaktionselementes mittels Heißumformen umgeformt werden.
- Um ein radiales Verschieben des Kolbenendes auf dem Ausgleichselement zu erleichtern, ist eine dem Ausgleichselement zugewandte Stirnseite des Kolbens konvex ausgebildet. Querkräfte können damit vermieden werden.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert, welche ein Ausführungsbeispiel zeigt. Es zeigt stark schematisiert:
-
1 eine erfindungsgemäße Bremsbetätigungsvorrichtung einer Fahrzeugbremsanlage im Längsschnitt. -
1 zeigt im Längsschnitt eine erfindungsgemäße Bremsbetätigungsvorrichtung1 eines Kraftfahrzeuges umfassend einen Hauptzylinder2 und einen pneumatischen Bremskraftverstärker3 . - Der Hauptzylinder
2 , welcher wie dargestellt als Zentral-Ventil-Hauptzylinder oder in sogenannter Plunger-Bauweise ausgebildet sein kann, weist ein Gehäuse4 und zwei darin verschiebbar angeordnete Kolben5 ,6 auf, die zusammen mit dem Gehäuse4 Druckräume7 ,8 begrenzen. Dabei kann der Hauptzylinder2 entweder wie gezeigt zweikreisig als Tandem-Hauptzylinder ausgebildet oder nur einkreisig mit einem Kolben und einem Druckraum vorgesehen sein. - Die Druckräume
7 ,8 sind jeweils über einen Druckmittelkanal9 mit einem nicht gezeigten, drucklosen Druckmittelbehälter und über Ausgänge10 ,11 mit Radbremsen der Bremsanlage verbindbar. - Der pneumatische Bremskraftverstärker
3 der Bremsbetätigungsvorrichtung1 weist ein Verstärkergehäuse12 auf, welches eine erste, dem Hauptzylinder2 abgewandte Gehäusehalbschale13 und eine zweite, dem Hauptzylinder zugewandte, vakuumseitige Gehäusehalbschale14 umfasst, die vorzugsweise mit Hilfe von umformtechnischen Maßnahmen miteinander verpresst sind. Der Bremskraftverstärker3 ist zwar als Single-Gerät dargestellt und beschrieben, kann jedoch auch als Tandem-Ausführung in der erfindungsgemäßen Bremsbetätigungsvorrichtung Anwendung finden. - Ein Innenraum des Bremskraftverstärkers
3 ist durch wenigstens eine bewegliche Wand15 in wenigstens eine Unterdruckkammer16 und wenigstens eine Arbeitskammer17 unterteilt. - Ein Steuerventil
18 , welches eine auf die bewegliche Wand15 einwirkende Druckdifferenz steuert, ist in einem die bewegliche Wand15 tragenden Steuergehäuse19 angeordnet und ist mittels eines Eingangsgliedes20 betätigbar. Wenn zwischen der Unterdruckkammer16 und der Arbeitskammer17 eine Druckdifferenz herrscht, wird die Bremskraft als Ausgangskraft über ein stirnseitig am Steuergehäuse19 anliegendes gummielastisches Reaktionselement21 auf den Kolben5 des Hauptzylinders2 übertragen. - Die an dem Eingangsglied
20 eingeleitete Eingangskraft wird auf das Reaktionselement21 mittels eines Ventilkolbens22 übertragen. - Funktion und Aufgabe der Bremsbetätigungsvorrichtung sind weitreichend bekannt, so dass auf die Beschreibung verzichtet wird.
- Im Vergleich zu bekannten Bremsbetätigungsvorrichtungen, bei welchen die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers mittels eines am Reaktionselement anliegenden, mit dem Kolben wirkverbundenen Ausgangsgliedes auf den Kolben des Hauptzylinders übertragen wird, wird nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Ausgangskraft über das gummielastische Reaktionselement
21 direkt unter Zwischenschaltung eines Ausgleichselementes23 auf den Kolben5 des Hauptzylinders2 übertragen wird. - Wie
1 zeigt, ist das Ausgleichselement23 als Ausgleichsscheibe vorgesehen, die an die Form des Reaktionselementes21 angepasst und aus Stahl hergestellt ist. Diese ist in ihrer Dicke an das vorgegebene Einbaumaß angepasst, wobei die notwendige Scheibendicke durch eine Vormessung mit einer Referenzscheibe ermittelt wird. - Die Ausgleichsscheibe wird an dem Reaktionselement
21 beispielsweise durch Kleben befestigt, wobei das Reaktionselement21 durch Vorspannung im Steuergehäuse19 gehalten wird. - Eine separate Montage der Ausgleichsscheibe ist somit nicht notwendig und ein Herausfallen der Ausgleichsscheibe aus dem Steuergehäuse
19 beispielsweise bei einer Demontage des Hauptzylinders2 im Servicefall kann ausgeschlossen werden. - Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung werden mehrere Ausgleichsscheiben als Ausgleichselement
23 verwendet, welche in geeigneter Weise, beispielsweise durch Kleben, miteinander verbunden sind und zusammengenommen die notwendige Scheibendicke aufweisen. - Ist das Steuergehäuse
19 aus Thermoplast vorgesehen, kann es alternativ im Bereich des Reaktionselementes21 mittels Heißumformen umgeformt werden, so dass ein Herausfallen des Ausgleichselementes23 verhindert wird. - Durch die erfindungsgemäße Bremsbetätigungsvorrichtung kann also ein bekanntes Ausgangsglied als Bauteil entfallen, so dass auch dessen aufwendige Kalibrierung nicht mehr notwenig ist.
- Da der Kolben
5 des Hauptzylinders2 bereits im Gehäuse4 und in einem Sekundärdichtpaket25 geführt ist, ist eine Führung im Bereich des Reaktionselementes21 nicht erforderlich, so dass auch ein Führungselement, welches zur Führung des Ausgangsgliedes bei bekannten Bremsbetätigungsvorrichtungen zwingend notwenig ist, ebenfalls entfallen kann. Der Kolben5 kann vergleichsweise einfach ausgestaltet werden, da die Verbindung mit einem Ausgangsglied nicht mehr erforderlich ist. - Um ein radiales Verschieben des Kolbenendes auf dem Ausgleichselement
23 zu erleichtern, ist eine dem Ausgleichselement23 zugewandte Stirnseite24 des Kolbens5 konvex, d. h. leicht ballig ausgebildet. Alternativ könnte zwischen der Stirnseite24 und dem Ausgleichselement23 ein Gleitmittel vorgesehen werden. Beide Maßnahmen vermeiden das Auftreten von Querkräften. - Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Bremsbetätigungsvorrichtung kann also eine Vielzahl von Bauteilen entfallen, wodurch die Kosten reduziert und die Montage vereinfacht werden können.
-
- 1
- Bremsbetätigungsvorrichtung
- 2
- Hauptzylinder
- 3
- Bremskraftverstärker
- 4
- Gehäuse
- 5
- Kolben
- 6
- Kolben
- 7
- Druckraum
- 8
- Druckraum
- 9
- Druckmittelkanal
- 10
- Ausgang
- 11
- Ausgang
- 12
- Verstärkergehäuse
- 13
- Gehäusehalbschale
- 14
- Gehäusehalbschale
- 15
- Bewegliche Wand
- 16
- Unterdruckkammer
- 17
- Arbeitskammer
- 18
- Steuerventil
- 19
- Steuergehäuse
- 20
- Eingangsglied
- 21
- Reaktionselement
- 22
- Ventilkolben
- 23
- Ausgleichselement
- 24
- Stirnseite
- 25
- Sekundärdichtpaket
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0865372 A1 [0002]
Claims (9)
- Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) eines Kraftfahrzeuges umfassend einen Hauptzylinder (2 ) mit einem Gehäuse (4 ) sowie mit mindestens einem darin linear verschiebbaren Kolben (5 ,6 ) und einen pneumatischen Bremskraftverstärker (3 ) mit einem, eine erste und eine zweite Gehäusehalbschale (13 ,14 ) umfassendes Verstärkergehäuse, dessen Innenraum durch eine bewegliche Wand (15 ) in eine Unterdruckkammer (16 ) und eine Arbeitskammer (17 ) unterteilt ist, mit einem, eine auf die bewegliche Wand (15 ) einwirkende Druckdifferenz steuernden, in einem die bewegliche Wand (15 ) tragenden Steuergehäuse (19 ) angeordneten Steuerventil (18 ), das mittels eines Eingangsgliedes (20 ) betätigbar ist und wobei eine Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers (3 ) über ein elastisches Reaktionselement (21 ) auf den Kolben (5 ) des Hauptbremszylinders (2 ) übertragen wird, wenn zwischen der Unterdruckkammer (16 ) und der Arbeitskammer (17 ) eine Druckdifferenz herrscht, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers (3 ) unter Zwischenschaltung eines Ausgleichselementes (23 ) direkt auf den Kolben (5 ) des Hauptzylinders (2 ) übertragen wird. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (23 ) als Ausgleichsscheibe vorgesehen ist, welche an die Form des Reaktionselementes (21 ) angepasst ist. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (23 ) mehrere Ausgleichsscheiben umfasst, welche an die Form des Reaktionselementes (21 ) angepasst sind. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (23 ) aus Stahl vorgesehen ist. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (23 ) an das Reaktionselement (21 ) befestigt ist. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (23 ) an das Reaktionselement (21 ) angeklebt ist. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergehäuse (19 ) im Bereich des Reaktionselementes (21 ) umgeformt ist, um ein Herausfallen des Ausgleichselementes (23 ) zu verhindern. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergehäuse (19 ) aus Kunststoff vorgesehen ist und im Bereich des Reaktionselementes (21 ) mittels Heißumformen umgeformt ist. - Bremsbetätigungsvorrichtung (
1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Ausgleichselement (23 ) zugewandte Stirnseite (24 ) des Kolbens (5 ) konvex ausgebildet ist.
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DE4028925A1 (de) * | 1990-09-12 | 1992-03-19 | Teves Gmbh Alfred | Betaetigungseinheit fuer hydraulische bremsanlagen |
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DE102016219412B4 (de) | 2016-10-06 | 2019-01-03 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Justierverfahren für ein Funktionsmaß in einem Aktuator und ein geeigneter Aktuator |
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