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Die Erfindung betrifft eine Plattenbearbeitungsanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Vom Markt her sind Plattenbearbeitungsanlagen mit Fräsaggregaten, Sägeaggregaten und kombinierten Säge- und Fräsaggregaten bekannt. Beim sogenannten „Längsfräsen” wird das Werkstück von der Vorschubeinrichtung zunächst relativ zum Fräsaggregat positioniert, und dann wird bei stationärem Werkstück durch eine Bewegung des Fräsaggregats quer zur Vorschubrichtung ein Streifen von dem Werkstück abgetrennt. Beim sogenannten „Querfräsen” ist dagegen das Fräsaggregat stationär, und die Vorschubeinrichtung bewegt das Werkstück längs einer ersten Richtung (Vorschubrichtung) durch den rotierenden Fräser des Fräsaggregats hindurch. Möglich sind auch Kombinationen des Längsfräsens und des Querfräsens, sodass schräge Schnitte oder Nuten in das plattenförmige Werkstück eingebracht werden können.
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Aus der
EP 1 867 419 A1 ist eine Sägemaschine bekannt, bei der oberhalb einer Sägelinie ein Druckbalken zum Festklemmen des Werkstücks zwischen Druckbalken und Auflagetisch vorhanden ist. In den Druckbalken ist eine Absaugeinrichtung integriert, die sich im Wesentlichen synchron mit einem unterhalb des Druckbalkens befindlichen Sägewagen bewegen kann. Durch diese Absaugeinrichtung werden beim Sägen entstehende Späne aus dem Arbeitsbereich der Plattenbearbeitungsanlage abgesaugt.
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Die
US 5,107,910 A beschreibt eine Plattenbearbeitungsanlage mit einer weiteren Absaugeinrichtung.
JP 06155410 A offenbart ebenfalls eine Plattenbearbeitungsanlage mit einer zusätzlichen Reinigungsvorrichtung für eine Platte und einen Tisch.
DE 100 04 470 C2 zeigt eine Bearbeitungsmaschine mit einer Blasdüse.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Plattenbearbeitungsanlage zu schaffen, welche möglichst flexibel arbeitet und dabei ein präzises Arbeitsergebnis ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Plattenbearbeitungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben. Für die Erfindung wichtige Merkmale finden sich darüberhinaus in der nachfolgenden Beschreibung und in der Zeichnung. Dabei können die Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wichtig sein, ohne dass hierauf nochmal explizit hingewiesen wird.
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Die erfindungsgemäße Plattenbearbeitungsanlage hat den Vorteil, dass auch ein beim Fräsen entstehender Spänestrahl, der nicht parallel zur zweiten, quer zur ersten Richtung verlaufenden Richtung, also der möglichen Bewegungsrichtung des Fräsaggregats verläuft, von der Absaugeinrichtung erfasst werden kann. Dieser Bearbeitungsfall betrifft also das Querfräsen oder eine Kombination aus Quer- und Längsfräsen. Bei einem solchen Fräsvorgang wird vor allem dann, wenn der Fräser des Fräsaggregats in das Werkstück eintaucht, ein zu einer Entnahmeseite der Plattenbearbeitungsanlage hin gerichteter Spänestrahl erzeugt. Dadurch könnte die Entnahmeseite der Plattenbearbeitungsanlage verschmutzt und die Bedienperson der Plattenbearbeitungsanlage gefährdet werden. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird dies vermieden beziehungsweise zumindest reduziert. Die gleichen Vorteile ergeben sich auch bei einem sogenannten „Kratzschnitt”, bei dem an einer Plattenkante mit einer kleineren oder auch gleichen Schnittbreite wie die Sägeblattbreite oder der Fräserdurchmesser Material zerspant wird. Die verbesserte Späneabsaugung führt auch zu einer wirtschaftlicheren Betriebsweise der Plattenbearbeitungsanlage, da auf einen separaten Reinigungsgang nach einem solchen Frässchnitt verzichtet werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Plattenbearbeitungsanlage einen Druckbalken zum Fixieren des Werkstücks umfasst, der sich längs der zweiten Richtung oberhalb des Fräsaggregats erstreckt und in einer dritten, zu der ersten und der zweiten Richtung orthogonalen Richtung bewegbar ist, wobei die Absaugeinrichtung an dem Druckbalken verfahrbar befestigt ist. Für die Absaugeinrichtung werden also keine zusätzliche Mechanik und kein entsprechender Antrieb für die vertikale Positionierung benötigt. Diese wird durch den Druckbalken geleistet, der beim Querfräsen vom Werkstück beabstandet ist, um dessen Bewegung mittels der Vorschubeinrichtung während des Fräsvorganges zu gestatten.
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Konstruktiv einfach ist eine Absaugeinrichtung, welche einen Wagen umfasst, der an einer am Druckbalken befestigten und längs der zweiten Richtung verlaufenden Schiene verfahrbar gehalten ist. Eine solche Schiene beispielsweise in Form einer Linearführung kann gegebenenfalls auch bei bestehenden Plattenbearbeitungsanlagen nachgerüstet werden, indem sie an der zu einem Entnahmetisch hin weisenden Außenseite des Druckbalkens angebracht wird. Die Positionierung der Absaugeinrichtung längs der zweiten Richtung kann beispielsweise mittels einer Zahnstange und einem Ritzelmotor oder mittels eines Riemenantriebs erfolgen.
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Vorgeschlagen wird ferner, dass die Absaugeinrichtung mindestens zwei in der zweiten Richtung voneinander beabstandete Saugstutzen umfasst. Dies hat den Vorteil, dass eine Absaugung über die gesamte Länge des möglichen Verfahrwegs des Fräsaggregats erfolgen kann, also auch an den schwerer zugänglichen seitlichen Rändern des Auflagetisches.
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In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass die Absaugeinrichtung eine Ventileinrichtung umfasst, mit der mindestens einer der Saugstutzen gesperrt werden kann. Hierdurch wird die Effizienz der Absaugeinrichtung verbessert.
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Ebenfalls zur Effizienzerhöhung dient ein Absaugstutzen, an dessen Absaugöffnung ein Umlenkelement angeordnet ist, welches den Spänestrahl mindestens zum Teil in den Ansaugstutzen lenkt. Durch diese mechanische Umlenkung kann die Absaugeinrichtung mit einer vergleichsweise geringen Absaugleistung arbeiten, was sowohl Herstellungs- als auch Betriebskosten spart. Durch die Umlenkung des Saugstromes wird darüberhinaus die Luftgeschwindigkeit zumindest bereichsweise erhöht, was sich vor allem auf die Späneerfassung von seitlich herausfliegenden Spänen, die beim Eintritt des Fräsers des Fräsaggregats in das Werkstücks entstehen, positiv auswirkt.
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In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass das Umlenkelement wenigstens bereichsweise relativ zum Absaugstutzen vertikal beweglich ist. Auf diese Weise kann das Umlenkelement sehr nahe an der Oberfläche des Werkstücks angeordnet werden, was eine noch weitergehende Erfassung des Spänestrahls gestattet, ohne das eine komplexe Feinjustierung beispielsweise mittels einer Höhenverstellung des Druckbalkens erforderlich ist.
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In nochmaliger Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass das Umlenkelement eine bewegliche Wand umfasst, die sich mindestens in der zweiten Richtung erstreckt und um eine längs zur zweiten Richtung angeordnete Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Eine solche bewegliche Wand blockt quasi den Spänestrahl ab und lenkt ihn in den Absaugstutzen (nach oben). Eine Schwenklagerung ist einfach zu realisieren und äußerst robust. Bei einer besonders einfachen Ausgestaltung ist denkbar, dass das Umlenkelement allein durch seine Gewichtskraft in eine untere Endstellung geschwenkt wird, in der es zunächst auf der Oberseite des Auflagetisches und im weiteren Verlauf der Bearbeitung auf der Oberfläche des Werkstücks aufliegt. Man erhält mit dieser Weiterbildung also eine optimale Späneerfassung bei gleichzeitig geringen Herstellkosten.
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Weist das Umlenkelement einen in Betriebslage unteren und sich in etwa längs zur ersten Richtung erstreckenden Führungsrand mit einer Auflaufschräge für das Werkstück auf, wird der Tatsache Rechnung getragen, dass zu Beginn des Fräsvorganges das Werkstück sich noch gar nicht unterhalb der Absaugeinrichtung befindet. Das Umlenkelement ist zu diesem Zeitpunkt also für eine optimale Späneerfassung bis auf den Auflagetisch herabgesenkt. Erst wenn im Verlauf des Vorschubs des Werkstücks dieses mit seiner in Vorschubrichtung vorderen Kante in den Bereich der Absaugeinrichtung und des Umlenkelement gelangt, wird durch die Auflaufschräge das Umlenkelement vom Auflagetisch weggedrückt, ohne dass das Werkstück beschädigt wird. Das auf diese Weise „selbst aufsteigende” Umlenkelement macht eine komplizierte Hubeinheit mit entsprechenden Aktoren und Sensoren entbehrlich.
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Vorgeschlagen wird ferner, dass der Führungsrand im Bereich seines von der Schwenkachse entfernten Randes einen Abstandshalter, insbesondere eine Nase aufweist. Durch diese werden Kratzer auf der Oberfläche des Werkstückes durch den Kontakt mit dem Umlenkelement vermieden. Vorteilhafterweise ist die Nase aus Kunststoff ausgeführt, wohingegen das Umlenkelement aus Metall hergestellt ist. Das Umlenkelement gleitet also in diesem Fall am Ende nur noch mit der Nase auf der Oberfläche des Werkstücks.
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Vor allem bei einem sehr dicken Werkstück ist es vorteilhaft, wenn die Absaugeinrichtung eine Blasdüse umfasst, deren Blasrichtung mindestens eine entgegen dem Spänestrahl des Fräsaggregats gerichtete Komponente aufweist. Diese Blasdüse ist also zumindest in etwa in Richtung auf die vom Fräser des Fräsaggregats erzeugte Nut gerichtet. Hierdurch wird zusätzlich verhindert, dass der vom Fräser bei der Bearbeitung des Werkstücks erzeugte Spänestrahl unkontrolliert beispielsweise in Richtung Entnahmetisch verläuft. Die von der Blasdüse eingeblasene Luft erzeugt eine Luftsperre und wirkt also quasi wie eine Dichtung.
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Die Plattenbearbeitungsanlage umfasst vorteilhafterweise auch ein längs zur zweiten Richtung bewegbares Sägeaggregat und eine in der Bewegungsebene des Säge- und des Fräsaggregats angeordnete Absaugeinrichtung. Hierdurch wird eine maximale Flexibilität in der Nutzung der erfindungsgemäßen Plattenbearbeitungsanlage erreicht.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine Plattenbearbeitungsanlage;
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2 eine schematische und zum Teil gebrochene Ansicht längs eines Pfeiles II von 1;
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3 eine perspektivische Darstellung eines Bereichs der Plattenaufteilanlage von 1 mit einer Absaugeinrichtung;
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4 eine teilschematisierte und teilweise geschnittene Darstellung der Absaugeinrichtung von 3 während eines ersten Betriebszeitpunktes;
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5 eine Ansicht längs eines Pfeiles V von 4;
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6 eine Darstellung ähnlich 4 zu einem zweiten Betriebszeitpunkt; und
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7 eine Ansicht längs eines Pfeiles VII von 6.
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Eine Plattenbearbeitungsanlage trägt in 1 insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie umfasst einen Auflagetisch 12, der wiederrum aus einem Zuführtisch 14, einem Maschinentisch 16 und einem Entnahmetisch 18 gebildet wird. Während der Zuführtisch 14 durch Rollenbahnen gebildet wird, handelt es sich beim Maschinentisch 16 und beim Entnahmetisch 18 um sogenannte Luftkissentische.
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Zu der Plattenbearbeitungsanlage 10 gehört eine Vorschubeinrichtung 20 mit einem Programmschieber 22. Der Programmschieber 22 trägt eine Mehrzahl von Spannzangen 24 und ist an seinen beiden Enden auf zwei seitlich am Auflagetisch 12 angeordneten Schienen 26 gelagert.
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Oberhalb vom Maschinentisch 16 ist ein Druckbalken 28 angeordnet (vergleiche auch 2), der an zwei seitlich vom Maschinentisch 16 vorhandenen Ständern 30 gehalten ist. Unterhalb vom Maschinentisch 16 ist ein Sägewagen 32 vorhanden, der eine Vorritzsäge 34, eine Hauptsäge 36, und ein Fräsaggregat 38 trägt. Außen am Druckbalken 28, auf dessen zum Entnahmetisch 18 weisender Seite, ist am Druckbalken 28 eine Absaugeinrichtung 40 angeordnet, auf die weiter unten noch stärker im Detail eingegangen werden wird.
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Der Programmschieber 22 kann längs der Schienen 26 bewegt werden. Von seinen Spannzangen 24 kann ein auf dem Auflagetisch 12 liegendes Werkstück 42 gegriffen werden. Bei einer Bewegung des Programmschiebers 22 längs der Schienen 26 wird das Werkstück 42 also längs einer ersten Richtung bewegt, die in 1 durch einen Doppelpfeil 44 bezeichnet ist. Der Sägewagen 32 ist relativ zum Maschinentisch 16 verfahrbar gelagert, wobei er orthogonal zur ersten Richtung 44 horizontal längs einer zweiten Richtung bewegbar ist, die in 1 durch einen Doppelpfeil 46 bezeichnet ist. Die Absaugeinrichtung 40 umfasst ebenfalls einen Wagen 48, der am Druckbalken 28 über längs zur zweiten Richtung 46 verlaufende Schienen (nicht gezeigt) verfahrbar gehalten ist. Die Absaugeinrichtung 40 kann also ebenfalls längs der zweiten Richtung 46 bewegt werden. Darüberhinaus kann der Druckbalken 28 auf den Maschinentisch 16 abgesenkt beziehungsweise von diesem abgehoben werden, also längs einer dritten Richtung, die in 2 durch einen Doppelpfeil 50 angedeutet ist. Die erste Richtung 44, die zweite Richtung 46 und die dritte Richtung 50 stehen also jeweils orthogonal zueinander. Vertikal längs der dritten Richtung 50 bewegbar relativ zum Sägewagen 32 sind ferner noch die Vorritzsäge 34, die Hauptsäge 36 und auch das Fräsaggregat 38. Hierdurch können diese unter das Niveau der Oberseite des Maschinentisches 16 abgesenkt beziehungsweise für eine Bearbeitung des Werkstücks 42 über diese Oberseite hinaus angehoben werden.
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Für die Bewegungen des Programmschiebers 22, des Sägewagen 32, des Wagens 48 der Absaugeinrichtung 40, des Druckbalkens 28, der Vorritzsäge 34, der Hauptsäge 36 und des Fräsaggregats 38 stehen jeweilige nicht gezeigte Antriebe zur Verfügung, die von einer ebenfalls nicht gezeigten Steuer- und Regeleinrichtung angesteuert werden. Darüberhinaus verfügen Vorritzsäge 34, Hauptsäge 36 und Fräsaggregat 38 über jeweilige Antriebsmotoren, mit denen diese für die Bearbeitung des Werkstücks 42 in Drehung versetzt werden können. Man erkennt dabei aus 2, dass eine Rotationsachse 51 einer Frässpindel 52 des Fräsaggregats 38 im Wesentlichen vertikal, also orthogonal zur Ebene des Auflagetisches 12 steht, und in der gleichen Arbeitsebene von Hauptsäge 36 und Vorritzsäge 34 liegt.
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Wie aus 3 ersichtlich ist, umfasst die Absaugeinrichtung 40 an dem Wagen 48 zwei in der zweiten Richtung 46 voneinander beabstandete Saugstutzen 54 und 56. Diese beiden Saugstutzen 54 und 56 sind ähnlich wie die Zinken einer Gabel angeordnet. Sie vereinigen sich in einem gemeinsamen Saugkanal 58, der mit einem Saugkanal 59 im Druckbalken 28 fluidverbunden ist. Dieser Saugkanal ist wiederum mit einem nicht gezeigten Sauggebläse verbunden. Die beiden Saugstutzen 54 und 56 erstrecken sich im Wesentlichen in vertikaler Richtung nach unten bis an den in 3 unteren Rand des Druckbalkens 28.
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Aus 2 ist schematisch ersichtlich, dass in die Absaugeinrichtung 40 zwei Ventilklappen 60 und 62 integrierte sind, welche jeweils einen Saugstutzen 54 beziehungsweise 56 sperren oder freigeben können. Aus den 1 und 3 ist ersichtlich, dass die Absaugeinrichtung 40 außerhalb einer Arbeitsebene 64 der Frässpindel 52 angeordnet ist. Diese Arbeitsebene 64 ist zur Oberseite des Maschinentisches 16 orthogonal und wird einerseits durch die Rotationsachse 51 der Frässpindel 52 und andererseits durch die zur zweiten Richtung 46 parallele Bewegungsachse des Sägewagens 32 aufgespannt.
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Im Bereich der unteren Öffnungen der beiden Saugstutzen 54 und 56 ist jeweils ein Umlenkelement 66 beziehungsweise 68 angeordnet (vgl. insbesondere 4 bis 7). Hierbei handelt es sich um einen U-förmigen Rahmen mit einer in etwa rechteckigen Basis 70 und zwei seitlichen in etwa dreieckigen Schenkeln 72 und 74 (Bezugszeichen nur für das in 3 linke Umlenkelement 66). Die beiden Schenkel 72 und 74 sind an ihrem von der Basis 70 abragenden Ende um eine längs zur zweiten Richtung 46 angeordnete Schwenkachse 76 schwenkbar gelagert. Die beiden dem Maschinentisch 16 zugewandten unteren Ränder der beiden Schenkel 72 und 74 bilden eine Auflaufschräge 78 (in den 3 bis 5 ist nur die Auflaufschräge eines Schenkels 72 bzw. 74 sichtbar), auf deren Funktion weiter unten noch stärker im Detail eingegangen werden wird. An der Auflaufschräge 78 ist, von der Basis 70 etwas beabstandet, eine Kunststoffnase 80 angeformt.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, ist an der Außenseite des Saugstutzens 54 eine Blasdüse 82 befestigt, deren Austrittsöffnung zum Maschinentisch 16 und mindestens ein wenig auch in Richtung zum Fräsaggregat 38 zeigt. Wie aus den 4 und 6 ersichtlich ist, ist ferner in den Druckbalken 28 in der Arbeitsebene 64 eine zusätzliche Absaugeinrichtung 84 integriert.
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Die Plattenbearbeitungsanlage 10 arbeitet folgendermaßen:
Bei einem sogenannten „Längsfräsen” oder beim Sägen wird das Werkstück 42 von der Vorschubeinrichtung 20 relativ zur Arbeitsebene 64 positioniert. Dann wird der Druckbalken 28 auf das Werkstück 42 abgesenkt und dieses hierdurch zwischen Maschinentisch 16 und Druckbalken 28 fixiert. Durch eine Bewegung des Sägewagens 32 längs der zweiten Richtung 46 wird bei eingeschalteter und angehobener Hauptsäge 36 und Vorritzsäge 34 beziehungsweise eingeschaltetem und angehobenem Fräsaggregat 38 mit Frässpindel 52 ein entsprechender Längsschnitt am Werkstück 42 durchgeführt. Zum Absaugen der bei diesem Längsschnitt entstehenden Späne dient die in den Druckbalken 28 integrierte zusätzliche Absaugeinrichtung 84. Die Absaugeinrichtung 40 ist beim Längsfräsen bzw. Sägen deaktiviert.
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Mit der Plattenbearbeitungsanlage 10 und deren Fräsaggregat 38 kann auch ein sogenanntes „Querfräsen” durchgeführt werden. Bei diesem wird beispielsweise der Sägewagen 32 mit dem Fräsaggregat 38 in einer bestimmten Position längs der zweiten Richtung 46 fixiert. Der Wagen 48 wird so positioniert, dass sich der Saugstutzen 54 vom Fräsaggregat 38 aus in Vorschubrichtung 44 zum Entnahmetisch 16 hin gesehen direkt hinter dem Fräsaggregat 38 befindet. Dann wird bei vom Werkstück 42 beabstandetem Druckbalken 28 und aktivierter Absaugeinrichtung 40 (Sauggebläse eingeschaltet, Ventilklappe 60 auf, Ventilklappe 62 zu) das Werkstück 42 von der Vorschubeinrichtung 20 gegen die rotierende und angehobene und beispielsweise relativ zur zweiten Richtung 46 stationäre Frässpindel 52 bewegt und hierdurch eine Quernut beziehungsweise ein Querschnitt in das Werkstück 42 eingebracht. Dieser Querschnitt beziehungsweise diese Quernut verläuft also längs zur ersten Richtung 44.
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Insbesondere dann, wenn die Frässpindel 52 in den in Vorschubrichtung 44 vorderen Rand des Werkstücks 42 eintaucht, wird durch die zerspanende Wirkung der Frässpindel 52 ein vergleichsweise breiter Spänestrahl erzeugt, der in den 4 und 6 durch einen Pfeil 86 angedeutet ist. Das entstehende Staub- und Spänestreufeld ist beim Eintauchen der Frässpindel 52 in das Werkstück 42 deutlich breiter als bei Volleingriff, bei dem eine Zerstreuung der Späne durch die entstandene Nut verhindert wird. Da zu diesem in den 3 und 4 gezeigten Zeitpunkt das Werkstück 42 noch nicht so weit vorgeschoben wurde, dass seine Vorderkante (in Vorschubrichtung 44 gesehen) unterhalb des Saugstutzens 54 liegt, befindet sich das Umlenkelement 66 aufgrund seiner Gewichtskraft in einer abgesenkten Stellung, in der es auf dem Maschinentisch 16 aufliegt. Die Basis 70 bildet nun eine Umlenkwand, durch die der Spänestrahl 86 in den Saugstutzen 54 gelenkt wird. Bei eingeschaltetem Sauggebläse wird der Spänestrahl 86 auf diese Weise in den Saugkanal 58 und weiter in eine entsprechende Abscheideeinrichtung abgesaugt. Dieser Zustand ist auch in 5 dargestellt.
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Im Verlauf des weiteren Vorschubs des Werkstücks 42 durch die Vorschubeinrichtung 20 längs der ersten Richtung 44 (Vorschubrichtung) zum Entnahmetisch 18 hin gelangt das in Vorschubrichtung 44 gesehene vordere Ende des Werkstücks 42 in den Bereich des Umlenkelements 66. Zunächst gelangt das Werkstück 42 dabei mit seiner oberen Vorderkante in Anlage an die Auflaufschräge 78, wodurch das Umlenkelement 66 um die Schwenkachse 76 gegen seine Gewichtskraft nach oben verschwenkt wird. In der in 6 gezeigten Endstellung ist das Umlenkelement 66 fast vollständig nach oben geklappt, wobei das Werkstück 42 unter dem Umlenkelement 66 hindurch gleitet. Beschädigungen des Werkstücks 42 werden dadurch vermieden, dass das Umlenkelement 66 in seiner hochgeklappten Stellung das Werkstück 42 nur noch über die Kunststoffnase 80 berührt. Auch in diesem Zustand bildet die Basis 70 noch eine (wenn auch kleine) Wand, welche den Bereich, aus dem die entstehenden Späne abgesaugt werden, abdichtet, und welche den Spänestrahl 86 in den Saugstutzen 54 lenkt. Dieser Zustand ist auch in 7 gezeigt. Dabei ist der Spänestrahl 86 zu diesem Zeitpunkt bereits weniger breit, da die beim Fräsen entstehenden Späne kompakt in die gefräste Nut ausgeworfen werden.
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Um zu verhindern, dass Späne in Richtung Entnahmetisch 18 geschleudert werden, wird die Blasdüse 82 aktiviert, sodass Druckluft in Richtung Maschinentisch 16 und mit einer gewissen Komponente auch in Richtung des Fräsaggregats 38 geblasen wird (Pfeile 88 in 6).
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Aus den 4 und 6 ist ersichtlich, dass bei dem dort gezeigten Querfräsen der Druckbalken 28 nicht vollständig auf das Werkstück 42 abgesenkt ist, sondern von diesem einen geringen Abstand aufweist. Entsprechend weist auch der Saugstutzen 54 einen Abstand vom Maschinentisch 16 beziehungsweise von der Oberseite des Werkstücks 42 auf. Dieser Abstand wird durch das Umlenkelement 66 zumindest weitgehend überwunden. Soll ein Querfräsen im Bereich eines anderen seitlichen Rands des Maschinentischs 16 durchgeführt werden, wird der Wagen 48 mit der Absaugeinrichtung 40 entsprechend verfahren und durch die Ventilklappen 60 und 62 der gewünschte Saugstutzen 54 beziehungsweise 56 aktiviert. Auf diese Weise kann die komplette Breite des Maschinentisches 16 genutzt werden.
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Die zusätzliche Absaugeinrichtung 84 kann ebenfalls einen Wagen mit einer Saughaube umfassen, der oberhalb vom Fräsaggregat 38 und der Säge 34, 36 positioniert werden kann. In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Wagen 32 der Absaugeinrichtung 40 und die Saughaube der zusätzlichen Absaugeinrichtung 84 mechanisch miteinander gekoppelt oder zumindest koppelbar, so dass die Absaugeinrichtung 40 gemeinsam mit der Saughaube der zusätzlichen Absaugeinrichtung 84 über deren Antrieb positioniert wird.