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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum individuellen Zusammenstellen
von Tabletten, wobei in einer Vielzahl von Vorratsbehältern unterschiedliche Tabletten
lose bereitgestellt werden.
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Der
Begriff Tabletten soll dabei im Rahmen der Erfindung auch alle Arten
von Dragees und Kapseln umfassen. Die Tabletten sind üblicherweise
Medikamente oder sonstige Substanzen zur medizinischen Anwendung
oder auch Nahrungsergänzungsmittel,
die für
einen bestimmten Patienten oder eine bestimmte Anwendung individualisiert
bereitgehalten werden sollen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist üblicherweise
für Apotheken,
Krankenhäuser
oder spezielle Verteilzentren vorgesehen, wobei eine Vielzahl individueller
Zusammenstellungen von Tabletten bereitgestellt werden sollen. Die
Anforderungen für
individuelle Zusammenstellungen können beispielsweise in eine
Steuereinrichtung eingegeben oder auch elektronisch übermittelt
werden. Um übliche
Medikamentenzusammenstellungen bereitstellen zu können, sind üblicherweise
300 bis 400 unterschiedliche Medikamente bereitzuhalten. Bei Krankenhäusern, die
in einem hohen Maße
spezialisiert sind, kann auch eine kleinere Anzahl unterschiedlicher
Medikamente ausreichend sein. Wenn dagegen auch ausgefallene Medikamentenzusammenstellungen
bereitgestellt werden sollen, ist eine größere Anzahl unterschiedlicher
Vorratsbehälter
vorzusehen.
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Vorrichtungen
zur individuellen Zusammenstellung von Tabletten mit einer Vielzahl
von Vorratsbehältern,
die unterschiedliche Tabletten lose aufnehmen, sind in verschiedenen
Ausgestaltungen bekannt. Gemäß einer
bereits in der
US 4,664,289 beschriebenen
Ausführung
sind die Vorratsbehälter
zu einem Modul zusammengefasst, welches die Form eines Schranks
aufweist. Die Vorrats behälter
weisen jeweils eine eigene Abgabeeinrichtung auf, die zur Abgabe
einzelner Tabletten aus dem jeweiligen Vorratsbehälter von
einer zentralen Steuereinrichtung angesteuert werden kann. Die aus
den Vorratsbehältern
derart entnommenen Tabletten fallen auf einen Trichter und werden
von diesem zu einer Abgabeöffnung
geleitet. Durch die Adressierung der verschiedenen Vorratsbehälter können unterschiedliche,
individuelle Zusammenstellungen von Tabletten bereitgestellt werden,
die in gewünschten
Gebindegrößen verpackt
werden können.
Weitere Ausführungen
von Vorrichtungen zum individuellen Zusammenstellen von Tabletten
mit einem für
mehrere Vorratsbehälter gemeinsam
vorgesehenen Rutschensystem oder Trichter sind auch aus der
EP 1 489 000 A1 und
der
EP 0 945 117 A2 bekannt.
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Bei
den bekannten Vorrichtungen ist die Geschwindigkeit des Verfahrens
insbesondere durch die unterschiedlichen Wege verschiedener Tabletten innerhalb
des Moduls begrenzt. So muss sichergestellt werden, dass sämtliche
für eine
Portion vorgesehenen Tabletten gemeinsam entnommen werden. Des Weiteren
sind die Tabletten aufgrund der zum Teil erheblichen freien Fallwege
großen
mechanischen Belastungen ausgesetzt, so dass Bruchstücke einzelner
Tabletten abplatzen oder die Tabletten zerbrechen können, was
aus mehreren Gründen
nachteilig ist. Einerseits ist die bei einer solchen Störung gebildete
Portion nicht vollständig,
so dass nicht die erwartete Wirkstoffkombination vorliegt. Zusätzlich besteht
auch die Gefahr, dass Teile oder Reste einer beschädigten Tablette
zurückbleiben
und dann in eine nachfolgende Zusammenstellung von Tabletten gelangen.
Dies ist unter sicherheitstechnischen Aspekten problematisch, da
es aufgrund einer nicht vorgesehenen Wirkstoffzusammensetzung zu
schwerwiegendsten Nebenwirkungen kommen kann. Andererseits muss
der Trichter bzw. das Rutschensystem regelmäßig in geringen Zeitabständen gereinigt
werden, wodurch die Effizienz der bekannten Vorrichtungen stark
reduziert ist und ein manueller Benutzereingriff erforderlich wird.
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Aus
der
EP 1 179 475 A1 ist
eine weitere Vorrichtung zum individuellen Zusammenstellen von Tabletten
bekannt, wobei die Tabletten zunächst
in eine becherförmige Übergabevorrichtung
eingeworfen werden und nachfolgend mittels einer Verpackungseinrichtung
in einzelne Becher eingefüllt
werden. Die Vorratsbehälter
sind in Reihen übereinander
angeordnet, wobei die Tabletten von den Vorratsbehältern über Fallschächte zu
den Übergabevorrichtungen gelangen.
Aufgrund des großen
freien Fallweges besteht auch hier die erhöhte Gefahr, dass einzelne Tabletten
beschädigt
werden. Wie zuvor beschrieben, ist darüber hinaus auch eine regelmäßige Reinigung der
gemeinsamen Zuführwege
erforderlich.
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Aus
der
EP 1 929 991 A1 ist
eine Vorrichtung zur individuellen Zusammenstellung von Medikamenten
bekannt, bei der Schalen zur Aufnahme einer bestimmten Medikamentenzusammenstellung
auf Förderbändern transportiert
werden. Um diese Schalen mit Medikamenten zu befüllen, ist eine Übergabevorrichtung
vorgesehen, die als X/Z-Portal ausgeführt ist. Mit der Übergabevorrichtung
werden einzelne Vorratsbehälter
zur Entnahme einer vorgegebenen Anzahl von Tabletten, Ampullen oder
dergleichen direkt angefahren. Trotz der apparativ aufwendigen Ausgestaltung
kann aufgrund der für
mehrere Vorratsbehälter
gemeinsam vorgesehenen Übergabevorrichtung
eine unerwünschte
Kontamination nicht vermieden werden.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur individuellen Zusammenstellung
von Tabletten anzugeben, die sich sowohl durch eine hohe Flexibilität als auch
durch eine hohe Sicherheit auszeichnen.
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Gegenstand
der Erfindung und Lösung
der Aufgabe ist ein Verfahren zum individuellen Zusammenstellen
von Tabletten, wobei in einer Vielzahl von Vorratsbehältern, die
zu einem Modul zusammengefasst sind, jeweils unterschied liche Tabletten
lose bereitgehalten werden, wobei Träger zur Aufnahme von Tabletten
jeweils an sämtlichen
Vorratsbehältern
des Moduls taktweise vorbeigeführt
werden, wobei aus den Vorratsbehältern
Tabletten einzeln entnommen und unmittelbar oder durch Zwischenschaltung
einer ausschließlich
dem jeweiligen Vorratsbehälter
zugeordneten Übergabeeinheit
auf die Träger
aufgelegt werden und wobei die Tabletten einer Verpackungseinrichtung
zugeführt
und portionsweise verpackt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Tabletten ohne die Zwischenschaltung von Übergabeeinheiten,
Rutschen oder Trichtern, die jeweils für mehrere Behälter vorgesehen
sind, auf die Träger aufgelegt.
Die Gefahr, dass bei dem individuellen Zusammenstellen von Tabletten
versehentlicherweise unerwünschte
Wirkstoffkombinationen gebildet werden, wird damit erheblich reduziert.
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Erfindungsgemäß werden
die Träger
an sämtlichen
Vorratsbehältern
vorbeigeführt.
Um eine bestimmte Medikamentenzusammenstellung zu erhalten, müssen die
entsprechenden Tabletten lediglich auf einem gemeinsamen Trägern aufgelegt
werden, wenn dieser die jeweiligen Vorratsbehälter passiert. Alternativ können auch
die auf mehreren nacheinanderfolgenden Träger angeordneten Tabletten zu
einer Portion zusammengefasst werden. Durch die taktweise Bewegung
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Zwangsverkettung
des gesamten Verfahrens erreicht. Entsprechend kann stets genau
bestimmt werden, an welcher Position sich ein bestimmter Träger befindet.
Zweckmäßigerweise
erfolgt das Auflegen der Tabletten auf die Träger zwischen den Bewegungstakten,
wenn die Träger
ruhen.
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Wie
zuvor beschrieben, sind zur Erzeugung üblicher Medikamentenzusammenstellungen
typischerweise etwa 400 verschiedene Tablettenarten und damit auch
eine entsprechende Anzahl von Vorratsbehältern vorzusehen. Das erfin dungsgemäße Verfahren
ist aber auch bei einer geringeren Medikamentenvielfalt, beispielsweise
in einer Fachklinik, anwendbar, wobei jedoch das Modul üblicherweise
zumindest etwa 20, vorzugsweise zumindest 50 Vorratsbehälter umfasst.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
insbesondere auch, aus den einzelnen Komponenten Module einer nahezu
beliebigen Größe zu bilden.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei dem Verpacken vorzugsweise ein endloser Strang aus Portionsbeuteln
gebildet. Der Strang kann nachfolgend in einzelne Abschnitte geteilt
werden, die jeweils für
einen bestimmten Zeitraum und einen bestimmten Patienten oder eine
spezielle Anwendung vorgesehen sind. So können beispielsweise Abschnitte
gebildet werden, die eine Wochenration für einen Patienten erhalten.
Bei vier Portionen pro Tag umfasst der Abschnitt in einem solchen
Fall insgesamt 28 Portionsbeutel. Aufgrund der Flexibilität des Verfahrens
können
aber auch Abschnitte in beliebiger Länge erzeugt werden, so dass auch
Abschnitte für
einen längeren
Zeitraum, beispielsweise einen Monat oder mit einer abweichenden
Anzahl von Tagesrationen gebildet werden können. Neben der Abstimmung
auf einen konkreten Patienten ist es auch möglich, Abschnitte bereit zu
stellen, die auf eine bestimmte Anwendung ausgerichtet und darüber hinaus
noch nicht bezüglich
eines konkreten Patienten individualisiert sind. Wenn beispielsweise
im Rahmen einer Medikation vorgesehen ist, ein Medikament stets
in gleicher Weise auszuschleicher, kann dazu ein Abschnitt mit einer
Vielzahl von.. Portionsbeuteln bereitgestellt werden, wobei die
Tagesration sukzessive reduziert wird.
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Um
einzelne Verpackungseinheiten identifizieren und zuordnen zu können, können diese
beispielsweise mit einem Aufdruck versehen werden. Zusätzlich kann
der Aufdruck auch Hinweise bezüglich
Darreichungsform erhalten. Wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
wie zuvor beschrieben aus einem Strang von Portionsbeuteln Abschnitte
abgetrennt werden, können
diese jeweils mit einer Umverpackung versehen werden. Um eine Zuordnung der
Umverpackung zu ermöglichen,
wird diese vorzugsweise auch mit einem Aufdruck oder einem sonstigen
Identifikationsmittel versehen. Zur automatischen Verarbeitung können auf
den einzelnen Verpackungseinheiten bzw. Umverpackungen beispielsweise
Strichcodes vorgesehen sein. Darüber
hinaus ist jedoch auch eine elektronische Kennzeichnung, beispielsweise
mittels RFID-Etiketten denkbar.
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Zur
Steuerung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist üblicherweise
eine computergestützte
Recheneinrichtung vorgesehen. Individuelle Zusammenstellungen von
Tabletten können
dabei lokal oder auch über
ein Netzwerk angefordert werden.
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Dadurch,
dass die Träger
an dem beschriebenen Modul in einer vorgegebenen Reihenfolge an sämtlichen
Vorratsbehältern
taktweise vorbeigeführt werden,
werden eine einfache Verfahrensführung
sowie eine einfache apparative Ausgestaltung ermöglicht. Des Weiteren ist das
erfindungsgemäße Verfahren
im hohen Maße
reproduzierbar. Zu berücksichtigen
ist jedoch, dass die Geschwindigkeit des Verfahrens üblicherweise
durch die taktweise Bewegung der einzelnen Träger begrenzt ist, wohingegen
die nachfolgende Verpackung der Tabletten vergleichsweise schnell
erfolgen kann. Um insgesamt den Verfahrensablauf zu beschleunigen,
sind gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zumindest zwei der beschriebenen Module vorgesehen, von denen die
in dem jeweiligen Modul geführten
Träger
nach dem Auflegen der Tabletten einer gemeinsamen Taktvorrichtung übergeben
werden. Mittels der Taktvorrichtung, die beispielsweise als Rundtisch
ausgeführt
sein kann, werden dann die Tabletten der Verpackungseinrichtung zugeführt, wobei
die von den verschiedenen, parallel angeordneten Modulen zugeführten Tabletten
gemeinsam oder unmittelbar nacheinander verpackt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise derart durchgeführt, dass an dem Modul bzw.
jedem Modul die Träger
in Bewegungsrichtung in Reihe hintereinander angeordnet sind, wobei
die Träger
bei einem Bewegungstakt jeweils in eine Position gebracht werden,
in der sich zuvor der benachbarte, vorlaufende Träger befunden
hat. An dem zumindest einem Modul vollziehen dann sämtliche
Träger
nacheinander die gleiche, sequentielle Bewegung, bei der sämtliche
Vorratsbehälter
passiert werden. Zweckmäßigerweise
werden die Träger
in einem Kreislauf geführt.
Nach der Übergabe
der Tabletten an die Verpackungseinrichtungen können die zugeordneten Träger gereinigt
werden. Eine Reinigung kann nach jedem Umlaufen der Träger vorgesehen
sein. Daneben ist aber auch möglich,
die Träger
nach einer vorgegebenen Zyklenzahl und/oder nach dem Transport von
stark kontaminierenden Medikamenten zu reinigen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Anordnung der auf
den Trägern
aufgelegten Tabletten überprüft. Dazu
kann beispielsweise eine Kamera, insbesondere eine optische Kamera
vorgesehen sein, der eine elektronische Bildauswertung nachgeschaltet
ist. Neben der Anzahl der auf einem Träger vorgesehen Tabletten kann
insbesondere auch deren Typ oder Unversehrtheit, d. h. deren Vollständigkeit, überprüft werden. Wenn
festgestellt wird, dass nicht die erwarteten Tabletten auf dem Träger aufliegen
oder dass eine Beschädigung
zumindest einer der Tabletten vorliegt, ist die jeweilige Tablettenzusammenstellung
zu verwerfen. Die Tabletten können
beispielsweise einem Abfallbehälter
zugeführt
werden, wobei die dann verworfene Tablettenzusammenstellung erneut
zusammenzustellen ist. Bei einer Beschädigung einer Tablette muss
damit gerechnet werden, dass der zugeordnete Träger durch Bruchstücke verschmutzt
ist, so dass möglicherweise
auch nach der Entnahme der Tabletten Wirkstoffreste auf dem Träger zurückbleiben.
Aus diesem Grund ist der entsprechende Träger vorzugsweise zu reinigen,
bevor dieser erneut dem Modul bzw. den Modulen mit Vorratsbehältern zugeführt wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die Tabletten
in einer vorbestimmten Position auf die Träger aufgelegt werden. Im Rahmen
einer solchen Ausgestaltung wird die Reproduzierbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
weiter verbessert. Die Träger
können
beispielsweise einzelne Fächer,
Mulden oder dergleichen aufweisen, um die einzelnen Tabletten separiert voneinander
aufnehmen zu können.
Im Rahmen der beschriebenen Ausgestaltung kann dann leicht geprüft werden,
ob die zu erwartende Belegung des Trägers mit Tabletten tatsächlich vorliegt.
Zusätzlich wird
auch die weitere Überprüfung der
Tabletten, beispielsweise mit einer optischen Kamera, erleichtert. Wenn
die Tabletten in einer vorbestimmten Position auf den Träger aufgelegt
werden, wird nämlich
festgelegt, welcher Tablettentyp an einer bestimmten Position zu
erwarten ist, so dass die Überprüfung mit
einer erhöhten
Genauigkeit und Zuverlässigkeit
erfolgen kann. Wenn die Tabletten, beispielsweise durch eine Bilderkennung,
klar getrennt voneinander erfasst werden können, kann auch deren Form
mit einer größeren Genauigkeit
bestimmt werden, so dass bereits geringe Formabweichungen durch
ein Zerbrechen der Tablette oder durch Abplatzungen sicher erfasst
werden können.
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Wenn
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
lediglich ein Modul mit Vorratsbehältern vorgesehen ist, erfolgt
die optional vorgesehene Überprüfung der
Tabletten unmittelbar an dem Modul vor der Übergabe der Tabletten an die
Verpackungseinrichtung. Wenn dagegen wie zuvor beschrieben mehrere
Module vorgesehen sind, von denen eine gemeinsame Takteinrichtung
beschickt wird, erfolgt die Überprüfung vorzugsweise
an der gemeinsamen Takteinrichtung. Da die Überprüfung der Tabletten vergleichsweise
schnell erfolgen kann, ergibt sich der Vorteil, dass auch bei der
Anordnung zumindest zweier Module an einer gemeinsamen Takteinrichtung
eine Kontrolleinrichtung zur Überprüfung ausreichend
sein kann.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
beschriebenen Verfahrens. Die Vorrichtung umfasst zumindest ein
Modul, welches eine Vielzahl von Vorratsbehältern zur Aufnahme von unterschiedlichen
Tabletten und eine Transporteinrichtung, die entlang sämtlicher
Vorratsbehälter
geführt
ist, aufweist, eine Vielzahl von Trägern, die von der Transporteinrichtung
getragen werden sowie eine dem Modul nachgelagerte Verpackungseinrichtung.
Erfindungsgemäß weist
jeder der Vorratsbehälter
eine eigene Abgabeeinrichtung zur einzelnen Abgabe von Tabletten
auf, die derart angeordnet ist, dass die Tabletten von der Abgabeeinrichtung
unmittelbar auf einen im Bereich des zugeordneten Vorratsbehälters angeordneten
Träger
auflegbar sind. Bei der Abgabeeinrichtung kann es sich beispielsweise
um ein Vereinzelungsrad oder einen sonstigen Mechanismus zur Abgabe
einzelner Tabletten handeln. Darüber
hinaus kann die Abgabeeinrichtung aber auch eine Übergabeeinheit,
beispielsweise in Form einer kurzen Rutsche oder dergleichen aufweisen,
die jedoch ausschließlich
dem jeweiligen Vorratsbehälter
zugeordnet ist. Dadurch wird vermieden, dass die Übergabeeinheit
durch eine andere Art von Tabletten verschmutzt wird, wobei dann
die Gefahr einer unkontrollierten Wirkstoffzusammensetzung bestehen
würde.
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind zumindest
zwei Module vorgesehen. Diese können
beispielsweise an eine gemeinsame Takteinrichtung angeschlossen
sein. Die Takteinrichtung wird dann von den zumindest zwei Modulen
parallel beschickt, so dass sich der Durchsatz in Bezug auf ein einzelnes
Modul entsprechend der Anzahl der Module vervielfacht.
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Zumindest
eine berührungslos
arbeitende Kontrolleinrichtung zur Überprüfung der Tabletten kann an
dem Modul bzw. an den Modulen angeordnet sein. Bei einer Ausgestaltung
mit mehreren Modulen, die an eine gemeinsame Takteinrichtung angeschlossen
sind, kann lediglich eine an der Taktvorrichtung angeordnete Kontrolleinrichtung
vorgesehen sein, welche sämtliche
von den verschiedenen Modulen zugeführten Tabletten überprüft.
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Die
an dem Modul bzw. den Modulen vorgesehenen Transporteinrichtungen
weisen zweckmäßigerweise
einen Taktantrieb auf. Insbesondere können Transporteinrichtungen
vorgesehen werden, welche zumindest ein Förderband umfassen. Um die einzelnen
Träger
auf dem Förderband
genau positionieren zu können
und gegen ein Verrutschen zu sichern, können an dem Förderband
Trennstege vorgesehen sein.
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Um
einen kompakten Aufbau des Moduls bzw. der Module zu erreichen,
können
die Vorratsbehälter
in mehreren Reihen übereinander
angeordnet sein. Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung weist die
zugeordnete Transporteinrichtung Hebeeinrichtungen auf, die zwischen
den Reihen angeordnet sind, so dass die Träger nacheinander an sämtlichen Vorratsbehältern eines
Moduls vorbeigeführt
werden können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert.
Es zeigen schematisch:
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1a eine
erfindungsgemäße Vorrichtung in
einer Seitenansicht,
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1b die
Vorrichtung gemäß 1a in
einer Ansicht von oben,
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2 eine
alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1a zeigt
ein Modul 1, welches eine Vielzahl von Vorratsbehältern 2 und
eine Transporteinrichtung 3 aufweist. Die Transporteinrichtung
umfasst übereinander
angeordnete Förderbänder 4,
die durch Hebeeinrichtungen 5 miteinander verbunden sind.
Einer vergleichenden Betrachtung der 1a mit
der 1b ist zu entnehmen, dass die Vorratsbehälter 2 beidseits
der Förderbänder 4 in
Reihen übereinander
angeordnet sind. In jeder Ebene können beispielsweise 2 × 25 Vorratsbehälter 2 angeordnet sein,
so dass das Modul 1 insgesamt 200 Vorratsbehälter 2 umfasst.
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Auf
den Förderbändern 4 der
Transporteinrichtung 3 sind Träger 6 derart aufgelegt,
dass der Abstand zweier benachbarter Träger 6 im Abstand der
in Reihe hintereinander angeordneten Vorratsbehälter 2 entspricht.
Durch eine taktweise Bewegung der Transporteinrichtung 3 wird
jeder Träger 6 sequentiell
an sämtlichen
Vorratsbehältern 2 des
Moduls 1 vorbeigeführt.
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In
den Vorratsbehältern 2 sind
unterschiedliche Tabletten 7 in Form einer losen Schüttung bereitgehalten.
Die Vorratsbehälter 2 weisen
eine in den Figuren zum Zwecke der Übersichtlichkeit nicht dargestellte
Abgabeeinrichtung auf, mit der einzelne Tabletten 7 unmittelbar
auf den jeweils an dem entsprechenden Vorratsbehälter 2 angeordneten
Träger 6 auflegbar
sind. Dem Modul 1 ist des Weiteren eine Verpackungseinrichtung 8 nachgeordnet.
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Durch
den taktweisen Betrieb der Transportvorrichtung 3 sind
die Bewegung der Träger 6,
die Entnahme und Ablage der Tabletten 7 auf den Trägern 6 und
die nachfolgende Verpackung der Tabletten 7 zwangsgekoppelt,
so dass individuelle Zusammenstellungen von Tabletten 7 mit
einer sehr hohen Sicherheit und Reproduzierbarkeit gebildet werden können.
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Wie
der 1b zu entnehmen ist, weisen die Träger 6 jeweils
zwei Fächer 10 auf,
wobei jedes der Fächer 10 zur
Aufnahme einer Tablette 7 vorgesehen ist.
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Um
Portionen von mehr als zwei Tabletten 7 zusammenstellen
zu können,
können
die auf mehreren aufeinander folgenden Trägern 6 aufliegenden Tabletten 7 gemeinsam
verpackt werden. Vor der Verpackungseinrichtung 8 ist eine
berührungslos
arbeitende Kontrolleinrichtung 11 in Form einer optischen
Kamera vorgesehen. Die Kontrolleinrichtung 11 ist mit einer
Bilderkennung versehen und an eine zentrale Steuerung 12 angeschlossen.
Mit der Kontrolleinrichtung 11 kann einerseits überprüft werden, ob
die einzelnen Fächer 10 gemäß den Vorgaben
mit Tabletten 7 eines vorbestimmten Typs belegt sind. Da die
Tabletten 7 getrennt voneinander auf dem Träger 6 aufliegen,
kann auch eine zuverlässige Überprüfung der
für den
jeweiligen Tablettentyp erwarteten Kontur folgen, so dass zerbrochene
oder beschädigte
Tabletten 7 erkannt werden können, worauf die entsprechende
Zusammenstellung von Tabletten 7 zu verwerfen und anschließend neu
zu erzeugen ist.
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2 zeigt
eine alternative Ausgestaltung der Vorrichtung zum individuellen
Zusammenstellen von Tabletten 7, wobei zwei der zuvor beschriebenen Module 1 an
eine gemeinsame Taktvorrichtung 13 in Form eines Rundtisches
angeschlossen sind. Die Taktvorrichtung 13 wird mit der
doppelten Taktrate der Module 1 betrieben, wobei die Taktvorrichtung 13 wechselweise
von den beiden Modulen 1 mit Trägern 6 beschickt wird.
Da die Geschwindigkeit der Vorrichtung im Wesentlichen durch die
taktweise Bewegung der Transporteinrichtungen 3 der beiden
Module 1 begrenzt ist, kann durch die beschriebene Ausgestaltung
mit zwei Modulen 1 und einer gemeinsamen Taktvorrichtung 13 die
Geschwindigkeit gegenüber einer
Ausgestaltung mit lediglich einem Modul 1 verdoppelt werden.
Dies ist insbesondere von Vorteil, da typischerweise das Verpacken
der Tabletten 7 und die optional vorgesehene Überprüfung der
Tabletten 7 mittels der Kontrolleinrichtung 11 vergleichsweise schnell
erfolgen können.
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Die
Bewegung der Taktvorrichtung 13 erfolgt in Schritten von
45°, wobei
die Träger 6 von
den Modulen 1 wechselweise an die Taktvorrichtung 13 übergeben
werden, so dass die von einem der Module 1 nacheinander
zugeführten
Träger 6 jeweils
90° zueinander
versetzt angeordnet sind. Nach der Bestückung der Taktvorrichtung 13 mit
den Trägern 6 ist eine Überprüfung der
Tabletten 7 mit der berührungslos
arbeitenden Kontrolleinrichtung 11 vorgesehen, bevor die
Tabletten 7 in einem Entnahmebereich 14 einer
Verpackungseinrichtung 8' in
Form einer Beutelform übergeben
werden, die aus einer zugeführten Folie
einen endlosen Strang 16 aus einzelnen Portionsbeuteln 17 bildet.
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Die
Verpackungseinrichtung 8' umfasst
einen Drucker 18, mit dem die einzelnen Portionsbeutel 17 an
der Unterseite des Beutelstrangs 16 mit einem Aufdruck 19 bedruckt
werden. Auf den Portionsbeuteln 17 können beispielsweise der Namen
eines Patienten, der vorgegebene Zeitpunkt der Einnahme, Informationen
zur Dareichungsform, das Verpackungsdatum, eine Chargenbezeichnung,
ein Haltbarkeitsdatum und weitere Informationen, wie Herstellerinformationen,
aufgedruckt werden. Des Weiteren kann an den einzelnen Portionsbeuteln 17 auch ein
Strichcode zur automatischen Erfassung vorgesehen sein.
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Nach
dem Bedrucken des Strangs 16 an der Unterseite wird der
Inhalt der Portionsbeutel 17 durch eine zusätzliche
Kamera 20 von der Oberseite des Strangs 16 überprüft. Da die
Korrektheit der jeweiligen Zusammenstellung bereits mit der Kontrolleinrichtung 11 überprüft wurde,
ist hier ausreichend zu prüfen,
ob die vorgegeben Anzahl an Tabletten 7 in jedem der Portionsbeutel 17 vorhanden
ist. Um die einzelnen Portionsbeutel 17 nachfolgend leicht
voneinander trennen zu können,
wird von der Verpackungseinrichtung 8' zwischen den einzelnen Portionsbeuteln 17 eine
Perforation 21 erzeugt.
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An
die Verpackungseinrichtung 8' schließt eine
Trennvorrichtung 22 an, mit der für einen einzelnen Patienten
oder eine spezielle Anwendung vorgesehene Abschnitte 23 mit
mehreren Portionsbeuteln 17 erzeugt werden. Die einzelnen
Abschnitte 23 werden dann aufgerollt und mit einer Umverpackung 24 versehen.
Auch die Umverpackungen 24 werden zweckmäßigerweise
bedruckt oder mit einer andersartigen Markierung versehen. Schließlich können den
Umverpackungen 24 auch auf die jeweilige Zusammenstellung
abgestimmte Beipackzettel zugefügt
werden. Entsprechende, individuelle Beipackzettel können beispielsweise
von der zentralen Steuerung 12 erzeugt werden, welche insbesondere
auch die Wechselwirkung der jeweils kombinierten Substanzen berücksichtigen
kann.