DE102009017570A1 - Wintersportbekleidung - Google Patents

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Abstract

Die Wintersportbekleidung besteht aus einem ein- oder mehrschichtigen Material, wie Jacke, Hose oder Overall als Ski- oder Snowboardbekleidung oder Unterbekleidung, und ist dadurch gekennzeichnet, dass das Material wenigstens stellenweise eine schnittfeste Schicht aufweist. Hierdurch sind Schnittverletzungen bei einem Skiunfall durch scharf geschliffene Stahlkanten vermieden.

Description

  • Die Erfindung betrifft Wintersportbekleidung wie Hosen, Jacken oder Overalls als Ski- oder Snowboardoberbekleidung, sowie auch Unterbekleidung, d. h. langärmelige Unterhemden und langbeinige Unterhosen, die ein Skifahrer oder Snowboardfahrer üblicherweise unter seiner Oberbekleidung trägt.
  • Die Jacken bestehen dabei üblicherweise aus einem mehrschichtigen Material wie beispielsweise einem Obermaterial aus Polyamid oder Polyester, einem Futter, das meist auch aus Polyester besteht, und einer zwischen der Oberschicht und der Unterschicht angeordneten Wattierung, ebenfalls meist aus Polyester. Diese Oberbekleidung kann auch aus Materialien bestehen, die den Durchtritt von Wasser nach innen verhindern, jedoch den Durchtritt von Wasserdampf in entgegengesetzter Richtung zulassen.
  • Die Unterbekleidung besteht hingegen in der Regel aus einem einschichtigen Material, das durchlässig für Wasserdampf ist.
  • Seit einigen Jahren sind sogenannte Carvingski weit verbreitet, die besonders scharf geschliffene Stahlkanten haben. Dabei ist zu befürchten, dass diese Stahlkanten bei einem Skiunfall zwischen einem Carver und einem anderen Skifahrer oder Snowboardfahrer dessen Bekleidung insbesondere an den Armen und Beinen durchschneiden und dem Körper des Betroffenen Schnittverletzungen zufügen können.
  • Dieser Gefahr könnte man dadurch begegnen, dass die Oberbekleidung an Armen und Beinen ein so dickes Futter hat, dass die auftreffende Stahlkante nicht bis zum Körper des Betroffenen vordringen kann. Eine derart dick wattierte Ski- oder Snowboardbekleidung kann jedoch die Bewegungsfähigkeit des Sportlers verringern und – insbesondere bei mildem Winterwetter – zu einem unangenehmen Wärmestau unter der Skibekleidung führen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bessere Lösung für dieses Problem anzugeben.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Die Erfindung sieht bei einer Wintersportbekleidung wie Ski- oder Snowboardjacke oder -overall, die vorzugsweise aus einem mehrschichtigen Material besteht, vor, dass das Material wenigstens stellenweise eine schnittfeste Schicht aufweist. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Ärmel einer Jacke und der Beine einer Hose, die ansonsten auch aus einem einschichtigen Material bestehen kann, wobei Teile dieser Bereiche, die weniger oder nicht gefährdet sind, frei von der schnittfesten Schicht bleiben können.
  • Dabei kann die schnittfeste Schicht das Obermaterial der Skibekleidung bilden, das dann zweckmäßigerweise eine Folien- oder Gewebestruktur hat. Wenn die Struktur den modischen Ansprüchen der Wintersportler – die als anspruchsvoll anzusehen sind – nicht genügt, kann die schnittfeste Schicht von einem üblichen Obermaterial überdeckt sein, mit dem die schnittfeste Schicht beispielsweise verklebt sein kann.
  • Nach einem alternativen Vorschlag der Erfindung kann die schnittfeste Schicht zwischen dem Obermaterial und dem Futter einer Ski- oder Snowboardjacke angeordnet sein, ohne mit diesen Schichten flächig verbunden zu sein.
  • Die Erfindung ist auch in der Weise realisierbar, dass die Ski- oder Snowboardjacke und insbesondere die Hose aus einer einzigen Materialschicht besteht, die aus einem festen Verbund einer schnittfesten Schicht aus Fasern beispielsweise aus Polyaramid oder hochfesten Polyäthylen (z. B. Dynema®) und einer herkömmlichen Materialschicht beispielsweise aus Polyamid oder Polyester besteht oder als Mischgewebe ausgebildet ist.
  • Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die schnittfeste Schicht stellenweise auf dem Obermaterial einer Jacke, Hose etc. befestigt ist. Die schnittfeste Schicht kann dabei auch als Maschenware ausgebildet sein und Löcher in einer Größenordnung von einigen Zentimetern haben, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn sie mit einer dampfdurchlässigen Materialschicht zusammenwirkt. Die maschenförmige schnittfeste Schicht, deren Stege beispielsweise eine Rautenform oder Rechteckform bilden können, beeinträchtigt nicht den Durchtritt von Wasserdampf und hat auch eine geringe Steifigkeit, so dass die Beweglichkeit des Sportlers nicht eingeschränkt wird.
  • Die vorstehende Ausbildung ist insbesondere zur Aufbringung auf die Außenfläche von Skiunterwäsche, d. h. auf die Ärmel der Unterhemden und die Beine der langen Unterhosen geeignet, die in der Regel aus wasserdampfdurchlässigem Material bestehen. Das außen auf die Unterwäsche aufgebrachte schnittfeste Material beeinträchtigt auch nicht den Tragekomfort der Skiunterwäsche.
  • Die schnittfeste Schicht kann als durchgehende oder mit Löchern versehene Filzschicht aus Stapelfasern ausgebildet sein. Sie kann die Wattierungsschicht einer herkömmlichen Jacke ersetzen.
  • Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung können schnittfeste Schichtbereiche mit Hilfe eines geeigneten Thermoklebers auf einer Schicht der Bekleidung, insbesondere auf dem Obermaterial einer Jacke oder dem Obermaterial einer Hose befestigt sein. Dabei können schnittfeste Pads oder sieb- oder maschenförmige Abschnitte auch nachträglich auf die Ärmelbereiche oder Beinbereiche zunächst herkömmlicher Wintersportbekleidung aufgebracht, beispielsweise aufgebügelt werden. Dasselbe ist bei herkömmlicher Skiunterwäsche der Fall.
  • Die erfindungsgemäße Wintersportbekleidung – d. h. Oberbekleidung und/oder Unterbekleidung – verhindert zuverlässig Schnittverletzungen durch scharfe Skikanten oder Snowboardkanten. Die schnittfeste Schicht, die beispielsweise aus Fasern aus Polyaramidfasern besteht, ohne dass die Erfindung auf dieses Material beschränkt ist, beeinträchtigt nicht die Bewegungsfreiheit des Wintersportlers, insbesondere wenn die schnittfeste Schicht nicht durchgehend ausgebildet ist, sondern maschenartig zwischen den Stegen der Maschen einen Freiraum lässt, der – in Abhängigkeit von der Stegdicke – mehrere Zentimeter breit und lang sein kann. Herkömmliche Wintersportbekleidung kann auch nachträglich z. B. durch Aufbügeln mit die gefährdeten Bereiche abdeckenden schnittfesten Flächen oder gitterförmigen Strukturen versehen werden, was auch auf Handschuhe anwendbar ist.

Claims (9)

  1. Wintersportbekleidung aus einem ein- oder mehrschichtigen Material, wie Jacke, Hose oder Overall als Ski- oder Snowboardoberbekleidung oder Unterbekleidung, dadurch gekennzeichnet, dass das Material wenigstens stellenweise eine schnittfeste Schicht aufweist.
  2. Wintersportbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht das Obermaterial der Bekleidung bildet.
  3. Wintersportbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht zwischen dem Obermaterial und dem Futter der Bekleidung angeordnet ist.
  4. Wintersportbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht als Gewebe ausgebildet ist.
  5. Wintersportbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht als gitterförmige Maschenware ausgebildet ist.
  6. Wintersportbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht als aus Stapelfasern gebildete Filzschicht ausgebildet ist.
  7. Wintersportbekleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht aus Fasern aus Polyaramid besteht.
  8. Wintersportbekleidung nach Anspruch 1 und 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht stellenweise auf der Außenschicht der Wintersportbekleidung befestigt ist.
  9. Wintersportbekleidung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die schnittfeste Schicht mittels eines Thermoklebers befestigt ist.
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